Die maschinelle Ladearbeit I R
im Zuge der Vollmechanisierung
ber den Weg vom einfachen Kerben von
Hand bis zu unseren heutigen modernen
Groß-Schrämmaschinen hat uns ein Aufsatz im
Bergmannskalender des vergangenen Jahres ein
klares Bild gegeben, ln dem verflossenen Jahr
hat sich nun bewiesen, daß der Weg, den die
Saargruben nach Kriegsende beschritten haben,
der einzig richtige war, eine zunehmende Förde
rung und gleichzeitig eine Leistungssteigerung
zu erreichen, bei fast gleichbleibendem Stand
der Belegschaft und unbedingter Erleichterung
der Arbeitsbedingungen des einzelnen Arbeiters.
Auf diesem Weg — an dessen Ende die Voll
mechanisierung einer möglichst großen Zahl von
Abbau-Betrieben stehen soll — sind wir im
vergangenen Jahre einen großen Schritt vor
wärtsgekommen. Der Panzerförderer, vor weni
gen Jahren noch ein unbekanntes und oft ab
gelehntes Fördermittel, hat den Rutschenstrang
fast überall verdrängt und steht heute — mit
seinen verschiedenen Typen — an der Spitze
der Strebfördermittel. Dadurch wurde die Mög
lichkeit geschaffen, der Schrämmaschine, die ja
den größten und entscheidenden Teil der Vor
bereitung zum Abbau zu leisten hat, einen sau
beren, glatten und damit schnelleren Weg zu
schaffen (Bild 1). Die Schrämgeschwindigkeit
und vor allem die Zeiten für die dem Betrieb
nutzlose Talfahrt konnten verringert werden.
Das war jedoch nur der eine Vorteil. Der für
den Bergmann viel wichtigere aber war der,
daß alle während der Schrämarbeit abfallende
Kohle — einschließlich Kohlenklein — sofort
abtransportiert und geladen werden konnte,
ohne nur eine Schaufel oder einen Abbau
hammer bewegen zu müssen. In der Folge die
ser Erkenntnis suchte man dann nach Möglich
keiten, die Menge der auf diesem Wege „ma
schinell“ gewonnenen Kohle nicht nur zu ver
größern, sondern zusätzlich auch noch Spreng-
Bild 2: Schematische Darstellung des Ladens
mit der Schrämmaschine
Stoff zu sparen. Man erreichte dies durch Ver
wendung von sogenannten Schrämpilzen und
Doppelarmen (Bild 1).
Durch diese weitere Ausnutzung der mecha
nischen Möglichkeiten konnten in Streben und
Flözen mittlerer Mächtigkeit bis zu 40 Prozent
der Kohle bereits während der normalen
Schrämarbeit geladen bzw. gewonnen werden.
Zur gleichen Zeit aber be
gannen verschiedene Gruben,
sich mit dem Problem zu
beschäftigen, ob man nicht
die Schrämmaschine während
der zeitraubenden und un
produktiven Talfahrt zum
Laden der inzwischen ge
brochenen und geschossenen
Oberkohle verwenden könnte
(schematische Darstellung
Bild 2).
Bereits die ersten Ver
suche zeigten, daß dies gar
kein Problem mehr war. Man
hat die nach dem Schrämen
stehengebliebene Oberkohle
so geschossen, daß sie lade
gerecht, aber verhältnis
mäßig grobklotzig anfiel.
Nach beendigter Schräm
arbeit ließ man dann die
Mascnine mit eingeschwenk-
Bild 1: Schrämmaschine aui dem Panzerlörderer mit Doppelschram und Pilz
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