121 Für dieses Spielzeug wird weiter nichts be nötigt als ein Gefäß mit Wasser und solange jenes ersetzt wird, läuft das Spielzeug ununter brochen tagelang, wochenlang, monatelang. Was geht nun da vor sich? Im Innern des Vogels befindet sich eine Glas apparatur entsprechend Bild a. Die Luft ist aus gepumpt. Der Schwanzteil ist gefüllt mit Me thylchlorid, d. i. eine sehr leicht verdunstbare (verdampfbare) Flüssigkeit wie Äther oder an dere bekannte Betäubungsmittel. Aus der Flüs sigkeit führt ein Glasröhrchen zum Kopf, der nur durch das Glasröhrchen mit dem Unterteil verbunden ist. Der Kopf samt Schnabel ist außen mit einer dünnen Filzschicht umkleidet, die leicht Wasser aufsaugt und auch leicht wieder trock net. Wird die Schnabelhaut und damit der Kopf mit Wasser benetzt, so verdunstet dies und er zeugt im Kopf eine geringe Abkühlung. Die infolge der Luftleere leicht bei gewöhnlicher Raumtemperatur verdampfende Flüssigkeit steigt als Dampf durch das Röhrchen in den Kopf und kondensiert (verdichtet) sich dort wegen der genannten Abkühlung. Bild b läßt erkennen, daß hierdurch der Kopf ein gewisses Über gewicht bekommt und der Vogel sich neigt. Bild c zeigt, wie das untere Ende des Steigrohrs bei weiterem Kippen frei wird. Der größte An teil der im Kopf befindlichen Flüssigkeit kann nun zurücklaufen. Der Schwerpunkt verlagert sich wieder zum Schwanzende, der Vogel richtet sich auf (Bild d). Sofort steigt erneut der Dampf in den Kopf, und das Spiel beginnt von neuem. Woher stammt die Energie für das fortwäh rende Pendeln? Es ist lehrreich, festzustellen, daß der Apparat stehen bleibt, wenn man die Wasserverdunstung verhindert, etwa, wenn der Wundervogel unter einen Stuhl gestellt wird, der mit nassen Tüchern umhängt wird. Es ist also einigermaßen trockene Luft erforderlich. Damit ist die Lösung genau dieselbe wie beim Fadenrad. Die geringe Energie (etwa 1 mkg in 48 Std.) stammt von der Sonne. Es ist wohl denkbar, für einen etwas ausnutz baren Betrieb, einen stärkeren, größeren Wun dervogel zu bauen, allein er wird darum noch lange kein perpetuum mobile, es sei denn, daß man menschliche Vorrichtungen, die Naturkräfte auszunützen, so benennt. Für den Naturwissen schaftler aber gilt unverändert der Satz von der Erhaltung der Energie, und der große Wunsch traum kann nicht wahr werden. M. Deckers Co. G, m. b. H. Saarbrücken 1 Worndtstr. 15 - Tel. 85 66 NÄHMASCHINEN Bällen- NEUNKIRCHEN-SAAR AM STUMMDENKMAL Lieferantaller Krankenkassen - Auch Knappschaft West-Licht-Glühlampen in allen Saargruben lolmeoLciiltc für hervorragende Leistung, Saarmesse 1951