abgetropft und sofort angerichtet. Dabei werden
einige kalte Butterstückchen dazugelegt und
Petersilie darübergestreut. Man kann auch die
abgetropften Bohnen mit brauner Butter über¬
gießen oder damit durchfchwenken.
Die geschnitzelten Bohnen werden mit Zwie¬
beln und Petersilie in Butter gedämpft. Man
streut etwas Mehl darüber und läßt sie mit
Wurzelbrühe und Bohnenkraut weichkochen.
Man läßt die Bohnen in Salzwasser mit Boh¬
nenkraut halbweichkochen und dann in Zwiebel,
Petersilie und Mehl in Butter dämpfen. Mit
dem Kochwasser der Bohnen sodann ablöschen
und die Bohnen darin vollends weichkochen
lassen. In Norddeutschland kocht man die halb¬
weichen Bohnen in einer dünnen Tunke von
Buttermilch und Mehl gar. In Mecklenburg
schmeckt man das Bohnengericht mit Zucker und
Muskatblüte ab.
Eintopfgerichte mit Bohnen:
Hammelfleisch mit grünen Bohnen und Kar¬
toffeln, Westfälisches Blindhuhn (als Hamburger
Feld und Garten.
Höchstleistungen im Gemüsegarten.
Abgesehen von der Tatsache, daß jeder Garten¬
besitzer schon aus rein privatwirtschaftlichen
Gründen bestrebt ist, eine möglichst große Ernte
von bester Qualität seinem Garten abzuringen,
verpflichtet heute auch die Erzeugungsschlacht
jeden Deutschen auf seiner Scholle zu erhöhten
Leistungen. Mit etwas Ueberlegung, Geschick
und Fleiß kann man mit gut ineinandergreifen¬
den Wechselkulturen ganz beträchtlichen Mehr¬
ertrag erzielen, was anders ausgedrückt, auch
einer Vergrößerung des Gartens gleichkommt.
1. Beispiel: Anfang März, sobald der Boden
offen ist, wird Spinat, Sorte „Juliana", im
Reihenabstand von 25 Zentimeter gesät. Jede
dritte Reihe bleibt dabei frei. Hier werden Ende
März Straucherbsen „Wunder von Amerika" ge¬
sät. Der Spinat wird Mai-Juni geerntet. Die
Spinatstreifen werden etwas tief mit der eiser¬
nen Hacke bearbeitet und dann mit Kopfsalat
„Bohemia" bepflanzt, Reihenweite 2b Zenti¬
meter. Ende Juni findet die Erbsenernte statt.
Diese leeren Streifen werden wieder nur etwas
tief abgeharkt und mit Blumenkohl „Erfurter
Zwerg" bepflanzt. Anfang bis Mitte August
wird der Salat geschnitten, die Streifen werden
abgeharkt, und der Blumenkohl kann sich aus¬
breiten bis er Ende September und im Oktober
geerntet wird. Ernteergebnis: % Spinat-,
34 Erbsen-, 34 Salat- und 1h Vlumenkohlernte
Spezialität Hammelfleisch mit Bohnen und >
Birnen).
Bohnen mit Speck und Kartoffeln. In 1 Löffel!
Fett dämpft man eine fein geschnittene Zwiebel, ;
gibt 1 kg geschnitzelte oder ganze Bohnen dazu, !
Wasser, Salz und beliebig viel oder wenig
Magerspeck. Wenn alles halbweich ist, streut man
wenig Mehl darüber, legt kleine rohe Kartoffeln
obenauf und läßt alles langsam weichdämpfen.
Grüne Bohnen mit säuerlichen kleingewürfel¬
ten Aepfeln werden mit einem Stückchen Butter,
etwas Zucker und Salz und wenig Wasser auf¬
gestellt und weichgekocht. Die Aepfel müssen ganz
zerfallen. Zum Schluß wird gewiegtes Bohnen¬
kraut darangerührt.
Für den Wintervorrat hat man früher die
Bohnen in Flaschen eingesalzt. Beim Auslaugen
des überflüssigen Salzes gingen aber dann die
meisten Nährwerte verloren. Besser ist das
Dörren der grünen Bohnen oder das Eindün¬
sten. Erhitzungsdauer 90 Minuten bei 100 Grad.
Da auch hierbei Vitamine verloren gehen, muß
die Bohnenmahlzeit im Winter durch andere
Beigaben ergänzt werden.
— Allerlei Neues
2. Beispiel: Anfang April werden Kohlrabi
„Weißer Delikateß" in 30 Zentimeter Reihen-
abstand gepflanzt. Jede dritte Reihe bleibt frei.
2n jede zweite freie Reihe setzt man Ende April
Wirsingkohlpflanzen der Sorte „Kitzinger". In
die dann noch freien Reihen kommen schließlich
gegen Ende Mai Gurken „Lange, grüne Groch-
litzer". Bis Mitte Juni werden die Kohlrabi
geerntet, 5 Wochen später der Wirsingkohl. Dann
haben die Gurken bis September das Feld für
sich. Nach den Gurken wird das Land gut be¬
arbeitet und noch im Herbst mit Möhren „Nau-
taiser" eingesät, je 3 Reihen im Abstand von
90 Zentimeter. Die Möhren überwintern unter
einer Streudecke. Ernteergebnis: 34 Kohlrabi-,
1Is Wirsingkohl- und Vi Gurkenernte.
3. Beispiel: Das im zweiten Beispiel mit
Möhren besäte Quartier wird im folgenden
Jahre weiter behandelt und in die Lücken zwi¬
schen den Möhren werden, sobald der Boden im
Frühjahr offen ist, je zwei Reihen Buscherbsen
„Wunder von Amerika" gesät. Sie werden bis
Ende Juni pflückreif, und die Möhren können
von Mitte Juni ab geerntet werden. Bis Ende
Juli ist das Feld geräumt. Es wird tief geharkt
und mit Grünkohl „Halbhoher, krauser", oder
mit Rosenkohl „Fest und viel" bepflanzt. Will
man aber bis in den August hinein Möhren
ernten, so kann danach noch Spinat „Eskimo"
gesät werden. Ernteergebnis: % Möhren-,
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