Saarbrücker
^Zergmamiskalender
für das Xnür 1937
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JAHRGANG 65 X B
Saarbrücker Druckerei und Verlag AG.
Beim Beauftragten des Führers für die weltanschauliche Erziehung der NSDAP in Berlin besteht eine Reichs-
stelle zur Förderung des deutschen Schrifttums, die Gutachten über neue Verlagswerke erstattet. Ihr hatten wir den
von uns schriftletterisch und drucktechnisch bearbeiteten Saarbrücker Bcrgmannskalender 1936 im Einvernehmen mit der
Saargruben-Verwaltung als Herausgeber zugesandt und sie um eine Beurteilung des Kalenders gebeten. Da das darauf-
hin erstattete Gutachten für die Besitzer dieses Kalenders von Interesse sein dürfte, wird es hier wörtlich wiedergegeben.
Verlag und Schristleitung, Saarbrücken 3, Königin-Luisen-Straße 1,
Gutachten für Verleger
RelchssteUe
zur Förderung des deutschen Schrifttums
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Saarbrücken
Berlin N 24, den 17-4.36 •
Oranienburger Sir ?q
Ha.
Saarbrücker Bergmannskalender 1936. Jahrgang 64.
Saarbrücker Druckerei und Verlag, Saarbrücken.
16003 / 10
Zwar nach Inhalt und Aufbau einer unter vielen der in
deutschen Landen so beliebten und weit verbreiteten volkstümlichen
Kalender. Aber manches hebt diesen Kalender aus den vielen heraus.
Er gibt dem Saarbergmann das Geleit für sein erstes volles Jahr im
neuen Reich. Es ziehen noch einmal die not- und ehrenvollen Ereig-
nisse der Selbstbehauptung der Saarländer in gedrängter Form an uns
vorüber, gekrönt von jenem Glück des Einmarsches in die neu errunge-
ne grosse Heimat. Diese jedoch war nicht mehr dieselbe wie jene, vor
der für den Saarländer in den Novembertagen 1918 der Vorhang fiel.
Darum gibt der Kalender in Wort und Bild Auskunft über den Neuaufbau
des Reiches, zwar nur in Einzelausschnitten, aber durch die einfache
Darstellung doppelt wirksam (Arbeitertum, die Deutsche Arbeitsfront,
Ehre und Freiheit, unser Wollen, Volksgemeinschaft, die Volkswohl-
fahrtspflege im neuen Reich, Bevölkerung und Rasse, Arbeitsdienst,
Frauenarbeitsdienst, die deutsche Wehrpflicht, Besuch in den HJ-Zelt-
lagem an der Saar u.a.m.) Dass die schöne Saarheimat wie auch das
rein Berufliche nicht vergessen ist, dürfte selbstverständlich sein.
Dieser Volkskalender, obwohl landschaftlich und beruflich
gebunden, wird fraglos das Interesse grösserer Kreise in unserem Va-
terland finden. Frühere Jahrgänge "ut de Franzosentid" waren in ge-
schickter Tarnung in den Dienst der französischen Propaganda ge-
stellt gewesen. Daher mag die vorliegende jüngste Ausgabe mit ihrer
völlig neuen Richtung, die aber doch lediglich eine sehr alte Tradi-
tion wieder aufnimmt, Symbol sein für die Wende deutscher Grenz-
schicksale aus der neu erwachten Kraft des Reiches.
F.d.R.
.% ft.
Worte des Führers
Es ist ein Triumph für bte Wirksamkeit des
nationalsozialistischen Regimes, daß es ihm ge-
lungen ist, einem Lande, in dem 137 Menschen
aus dem Quadratkilometer leben, das keine
Kolonien besttzt, dem die meisten Rohstoffe fehlen,
das 15 Jahre lang bis aufs Blut ausgepreßt
wurde, das sämtliche Lluslandskapitalien ver-
lor, mehr als 50 Milliarden Reparationstri-
bute leistete, das vor dem vollkommenen Ruin
seiner Wirtschaft stand, — wenn auch unter
schweren Gorgen — die Epistenzmöglichkeit zu
erhalten, die Arbeitslosen zu vermindern, so
daß wir heute besser dastehen als manche der
reichen Länder der Erde.
Adolf Hitler
EHRENMAL FÜR DIE IM WELTKRIEGE
GEFALLENEN SAARBERGLEUTE
Besitz stirbt, Sippen sterben,
Du selbst stirbst wie sie, doch
Nachruhm stirbt nimmermehr,
Den der Wackere gewinnt.
Besitz stirbt, Sippen sterben,
Du selbst stirbst wie sie,
Eins weiß ich, das ewig lebt:
Des Toten Tatenruhm.
Den im Weltkrieg Gefallenen der Bergwerksdirektion Saarbrücken
zum ehrenden Gedächtnis im Jahre der Rückgliederung 1935
4
ERFÜLLUNG EINER DANKESSCHULD
Genau ein Jahr nach der Rückkehr des Saarlandes und der Saargruben zum angestammten
Vaterland, am Heldengedenktag (8. März), genügte die Saargrubenverwaltung einer Dankes-
schuld gegenüber den auf dem Felde der Ehre gefallenen Saarbergleuten durch die Enthüllung
und Einweihung eines sehr sinnigen Ehrenmales im Hauptverwaltungsgebäude in Saarbrücken.
Die künstlerische Ausführung des Ehrenmals stammt von den Professoren Claus-Saarbrücken
und U no I d - München,- die technische von Meister Pütz- München. — Beim Betreten des
Hauptverwaltungsgebäudes wird der Blick sofort auf das Ehrenmal gelenkt, das auf jeden
Beschauer eine große Wirkung ausübt und ihn mahnt, der gefallenen Brüder, die für uns
ihr Leben ließen, nie zu vergessen.
Des Alten NtaHnung
Mag durch die verkalkten Adern
Rasch des Blutes Welle gehn!
Nein, ich kann in wildem Hadern
Nicht das Heil des Volkes sehn.
Stets bei Kohle und bei Erzen
Wabrte ich der Treue Gut,
Und es lebt im alten Herzen
Noch der Jugend Opfermut.
Ob die Zeiten sich verändern,
Ewig ist der Ströme Lauf,
Uber allen Erdenländern
Geht dieselbe Sonne auf.
Also auch wird ewig währen
Menschenschicksal: Müh und Leid.
Eins nur kann die Welt verklären:
Strahlende Gerechtigkeit!
Hielt für kurze Zeit die Knute
Harte Arbeit auch in Bann:
Dag es schäumend überflute,
Setzte dumpfes Grollen an.
Schöner, doch in milderm Lichte,
Zeigt sich des Verstehens Feld:
Noch den Schweiß im Angesichte,
Dankandacht der Landmann hält.
Breche über Deutschlands Gaue
Schlimmes Unheil nie herein!
Deutsche Männer, deutsche Frauen
Sollen treu im Handeln sein,
Alter soll durch Milde zwingen,
Jugend strebe adlergleich,
Und im Grab noch will ich singen
Unserm lieben deutschen Reich.
Ludwig Kessing, Bergpcnsionär.
*
Bergastestor a. D. Treist,
Leiter der Gruppe Ost stteuakicchen
Erster Bergrat Westheide,
Leiter des Bergamtes Saarbrücken-Ost
Bergastestor a. D. Behrens,
Leiter der Gruppe Mitte in Sulzbach
Erster Bergrat Sastenberg
Leiter des Berganites Saarbrücken-Mitte
Bergastestor a. D.Schlieper,
Leiter der Gruppe West in Louifenth-l
Erster Bergrat Langer,
Leiter des Bergarntes Saarbriicken-W^
6
Vor der Anfahrt!
Glückauf! Mit dir, o Gott, beginne
Ich meinen Gang zum dunklen Schacht,
Dich preis' ich, Herr, mit frohem Sinne,
Dich, dessen Aussicht mich bewacht.
Du leitest mich auf meinen Wegen,
Die ich nach deinem Willen geh';
Du krönst mein Tun mit Heil und Segen,
Wenn ich auf dich vertrauend seh'.
Du kannst mir Schutz und Hilfe senden,
Wo Bruch und Sturz und Wetter dräun;
Beschirmt von deinen Vaterhänden.
Was könnte mir noch schrecklich sein?
Freu' ich mich kindlich deiner Gnade,
Erfüll' ich treulich dein Gebot,
So bist du, Gott, auf meinem Pfade
Mein Licht, mein Retter in der Not.
So will ich denn mein Glück und Leben
Vertrauend und mit frohem Mut
Dir Gott, mein Vater, übergeben.
Nimm sie in deine treue Hut!
Erhalt' und stärke meine Kräfte,
Dein Segen kröne meinen Fleiß,
Beglücke meiner Hand Geschäfte
Der Welt zu Nutz und dir zum Preis.
Latz deiner Obhut, Herr, die Meinen
Auch fern von mir befohlen sein.
Soll'n sie verlassen um mich weinen:
Du bist ihr Vater, sie sind dein.
Doch werden wir gesund uns wieder
Nach froher Erubenausfahrt sehn:
Wie sollen freudig unsere Lieder
Dann deine Macht und Huld erhöhn!
(Schichtsegen.)
8
Nach der Ausfahrt!
Herr, vor dem Ort und auf der Fahrt
War mit uns deine Hand
Und segnete nach Vaterart
Heut' unsern Vergmannsstand.
Für all das Gute bringen wir
Dir freudig unsern Dank;
Und unsre Herzen sollen dir
Geweiht sein lebenslang.
Abendlied des alten Bergmanns!
Ich fitz' vor meiner Hütte Tür
Und schau, o Sonne, auf zu dir,
Du winkst dem Greise freundlich zu;
O sanftes Licht, wie mild bist du!
In meiner Jugend Rosenzeit
War ich dir, Sonne, immer weit;
Ich zog hinab zum stillen Schacht,
Wo nie dein freundlich Auge lacht.
Nun aber bin ich alt und matt
Und bald des Pilgerlebens satt;
Bald ist vollendet meine Schicht,
Seh' bald dich nicht mehr, schönes Licht.
Mein Weib und Kind sind schon dahin
Und ich so ganz verwaist nun bin;
Drum schließ' ich gerne meinen Lauf,
Gott, nimm den alten Bergmann auf!
(Liederbuch für Bergleute, Siegen, 1856.)
7
Itzenplitz
Steinkohlenbergwerk
Reden
1 Freitag Neujahr
2 Samstag Makarius
3 4 5 6 7 8 9 Sonntag Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Genovefa Titus Simeon, Teleph. Dreikönigsfest Valentin, Lucian Severinus Julian, Beatus
1Ü 11 12 13 14 15 16 Sonntag Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Agathon Hyginus Ernst Gottfried Hilarius Maurus Marcellus
17 18 19 20 21 22 23 Sonntag Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Antonius Petri Stuhlfeier Knut Fabian, Seb. Agnes Vinzentius Emerentia, Raim.
24 Sonntag Timotheus
25 Montag Pauli Bekehrung
26 Dienstag Polykarp
27 Mittwoch Joh. Chryfost.
28 Donnerstag Karl v.Große,
29 Freitag Franz von Sales
30 Samstag Martina, Adelg.
31 Sonntag Petrus Nol., Birg.
JANUAR
Am 10.: Eintopf-Sonntag
1. Jan. 26: Zusammenschluß der Knappschaftsvereine für
die Steinkohlenbergwerke des Saarlandes.
8. Jan. 18: Wilson verkündet seine 14 Punkte.
10, Jan. 20: Der Versailler Vertrag tritt in Kraft.
10. Jan. 25: Das Saargebiet wird ganz in das fran-
zösische Zollgebiet eingegliedert.
11. Jan. 23: Einmarsch französischer und belgischer Sol-
daten ins Ruhrgebiet.
13. Jan. 35: Volksabstimmung an der Saar.
15. Jan. 35: Verkündung des Ergebnisses der Volksab-
stimmung an der Saar: 90.75 Prozent der Stimmen
sind für Deutschland.
18. Jan. 20: Uebergang der Saargruben in den Besitz
Frankreichs. Alle höheren deutschen Grubenbeamten
werden ihres Postens enthoben.
19. Jan. 26: Bei den Knappfchaftswahlen im Saargebiet
erhalten die Saarbündler kein einziges Mandat.
27. Jan. 07: Schlagwetter- und Kohlenstaubexplosion auf
Grube Reden. — 148 Tote.
28. Jan. 28: Französische Grubenverwaltung kündigt we-
gen Abfatzmangel 4000 deutschen Saarbergleuten.
30. Jan. 20: Erste Maßnahme des französischen General-
direktors der Saargruben zur Abtrennung der So-
zialversicherung vom Reich.
30. Jan. 33: Reichspräsident v. Hindenburg ernennt den
Führer der NSDAP., Adolf Hitler, zum Reichs-
kanzler.
*
„Wir haben nur ein Ziel: die Erhalkung der
Volksgemeinschaft und die Erhaltung unserer
nationalen Unabhängigkeit und der Freiheit un-
seres wirtschaftlichen Lebens."
Adolf Hitler.
8
Heinitz
Steinkohlenbergwerk
Heinitz
1 Montag Ignatius, Brigitta
2 Dienstag Bodo,MariaLichtm.
3 Mittwoch Blasius
4 Donnerstag Raban, Andr.
5 Freitag Agatha
6 Samstag Dorothea
7 Sonntag Romuald
8 Montag Joh. v. Matha
9 Dienstag Apollonia
10 Mittwoch Scholastika
11 Donnerstag Desiderius
12 Freitag Eulalia
13 Samstag Benigus, Greg.
14 Sonntag Valentin
15 Montag Faustinus
16 Dienstag Fastnacht, Juliane
17 Mittwoch f Aschermittwoch
18 Donnerstag Bisch. Sim.
19 Freitag Gabinus
20 Samstag Eleutherius
21 Sonntag Eleonora
22 Montag Petri Stuhls.
23 Dienstag Peter, Damian
24 Mittwoch Matthias
25 Donnerstag Walburga
26 Freitag Leander
27 Samstag Alexander
28 Sonntag Roman, Oswald
FEBRUAR
Am 14.: Eintopf-Sonntag
1. Febr. 21: Errichtung eines Knappschaftsverstcherungs-
amtes für das Saargebiet.
5. Febr. 23: 72 000 Saarbergleute treten in den Streik,
der 100 Tage dauert.
g. Febr. 36: Die Lehrknappen und Bergjungleute der
Saargruben nehmen zum ersten Mal am Reichs-
berufswettkampf teil.
1» Febr. 33: Gasometer-Explosion in Neunkirchen for-
dert 68 Todesopfer.
15. Febr. 35: Ueberleitung der Saarknappschaft in die
Reichsknappschaft.
17. Febr. 81: Kaiser Wilhelm I. kündigt die soziale Ge-
setzgebung an.
23. Febr. 20: Die Mitglieder der Regierungskommission
treffen in Saarbrücken ein.
21. Febr. 36: Reichsbankprästdent Dr. Schacht besucht die
Saargruben.
28. Febr. 24: Negierungskommission verbietet für das
Saargebiet die NSDAP.
29. Febr. 20: Erste grotze Versammlung der NSDAP in
München. Adolf Hitler gibt die 25 Thesen bekannt.
*
„Wir wollen das Verhältnis von Mensch zu
Mensch ordnen. Von Betriebsführer zur Gefolg-
schaft und von Gefolgschaftsmitglied zu Gefolg-
schaftsmitglied untereinander. Sie sind alle Sol-
daten der Arbeit und unterscheiden sich nur in der
Kommandostellung, die sie in der Wirtschaft ein-
nehmen. Nicht, daß der eine befehlen und der
andere gehorchen muh, ist entscheidend und be-
lastend für das Verhältnis der Menschen unter-
einander. Im Gegenteil, je klarer befohlen wird,
um so besser wird gehorcht." Dr. Ley.
l Montag Albinus
2 Dienstag Simplicius
3 Mittwoch Kunigunde
4 Donnerstag Kasimir
0 Freitag Friedrich
6 Samstag f Perpetua
7 Sonntag Thomas v. Äquin
8 Montag Joh. DÜ DEO, Pfil.
9 Dienstag Franziska
10 Mittwoch 40 Märtyrer
11 Donnerstag Eulogius
12 Freitag Gregor d. Gr.
13 Samstag f Euphraiia
14 Sonntag Heldengedenktag
15 Montag Melchior, Longtns
16 Dienstag f Herrbert
17 Mittwoch Gertrud
18 Donnerstag Cyrillus
19 Freitag Josef
20 Samstag Joachim
21 Sonntag Palmsonntag
22 'Montag Octavian
23 Dienstag Otto
24 Mittwoch Gabriel
25 Donnerstag Gründonnerstag
26 Frerlag ch Karfreitag
27 Samsiag -14 Karsamstag
28 Sonntag Ostersonntag
29 Montag Ostermontag
30 Dienstag Quirinus
31 Mittwoch Balbina
MARZ
Äm 14. Heldengedenktag und Eintopf - Sonntag
1. März 36: Rückkehr der Saargruben in den Besitz des
Reiches. Hissung der deutschen Flagge auf der Berg-
werksdireklwn und allen Saargruben.
1. März 34: Neuorganisation der Deutschen Front: die
NSDAP, geht in der Deutschen Front auf.
1. März 35: Adolf Hitler weilt in Saarbrücken. Offi-
zielle Rückgliederungsfeierltchkeiten.
1. März 35: Der Führer ernennt Gauletter Bürckel zuin
Reichskommissar für das Saarland.
1. März 32: Stillegung des Steinkohlenbergwerks Von
der Heydt und weitere Entlassung bon 3 000 Saar-
bergleuten durch die französische Grubenberwaltung.
7. März 20: Große Protestkundgebung der christlich-
nationalen Saarbergleute gegen Maßnahmen der
Regierungskommission.
7. März 36: Einmarsch deutscher Truppen in die neu-
trale Zone am Rhein.
9. März 36: Einweihung des Ehrenmals für die im
Weltkriege gefallenen Saarbergleute in der Haupt-
verwaltung in Saarbrücken.
15. März 07: Seilbruch auf dein Mathildeschacht. —
22 Tote.
18. März 84: Schlagwetterexplosion auf Grube Camp-
hausen. — 175 Tote.
29. März 36: 99.88 Prozent der Bevölkerung des Gaues
Saarpfalz bekennen sich durch Abstimmungsakt zur
Politik des Führers.
31. März 19: Viele Saarbergleute werden durch die
Franzosen verhaftet, ausgewiesen und mit Gefängnis
bestraft, weil sie sich nicht zur Arbeit reguirieren
ließen.
31. März 23: In den Krupp'schen Werken werden drei-
zehn deutsche Arbeiter von fr. Militär erschossen.
*
„Genie sein heißt Seele bestätigen, heißt zum
Göttlichen streben, heißt dem Gemeinen ent-
rinnen." Dietrich Eckart.
10
Die Seiten 11-14 sind im Orginal nicht vorhanden
Griesborn
Steinkohlenbergwerk
Ensdorf
1 Sonntag Petri Kettenfest
2 Montag Portiunk.
3 Dienstag Stephan Erf.
4 Mittwoch Dominikus
5 Donnerstag Maria Schnee
6 Freitag Berkl Christi
7 Samstag Cajetanus
8 Sonntag Cyriakus
9 Montag Helena
10 Dienstag Laurentius
11 Mittwoch Tiburtius
12 Donnerstag Klara
13 Freitag Hippolylus
14 Samstag Eusebius
15 Sonntag Maria Himmels.
16 Montag Ludwig
17 Dienstag Liberatus
18 Mittwoch Helena
19 Donnerstag Sebaldus
20 Freitag Bernhard
21 Samstag Joh. Franzisk.
22 Sonntag Tiinotheus
23 Montag Phil. Benit.
24 Dienstag Bartholomäus
25 Mittwoch Ludwig
26 Donnerstag Zepherinus
27 Freitag Rufus, Gebhard
28 Samstag Augustinus
29 Sonntag Joh. Enthptg.
30 Montag Rosa
31 Dienstag Paulinus, Raim.
AUGUST
1. Aug. 14: Ausbruch des Weltkrieges.
1. — 15. Aug. 36: Olympische Spiele in Berlin.
2. Aug. 34: Reichspräsident von Hindenburg -f.
6. Aug. 20: Ausbruch des Beamtenstreiks an der Saar.
6. u. 7. 'Aug. 33: Gau Saar der NSDAP, hält seine
erste Gautagung ab.
13. Aug. 32: Reichspräsident von Hindenburg empfängt
Adolf Hitler zu Verhandlungen über die Umbildung
der Regierung Papen.
20. Aug. 34: Geh. Bergrat Dr. Hilgcr f.
25. Aug. 24: Das Ruhrgebiet wird von fremden Trup-
pen geräumt.
10. Aug. 08: Schlagwetterexplosion auf Grube Dud-
weiler. — 15 Lote.
12. Aug. 35: Auf Befehl des Führers wird sofort ein
Feierschichtenausgleich für alle Bergleute des Stein-
kohlenbergbaues geschaffen.
10. Aug. 34: An Stelle des zum Gesandten in Wien er-
nannten Frh. v. Papen wird der Gauleiter der
Pfalz, Josef Bürckel, vom Führer zum Saarbeauf-
tragten der Reichsregierung ernannt.
„Bei der Arbeit und durch die Arbeit am deut-
schen Heimatboden wollen wir den neuen deutschen
Menschen nationalsozialistischer Prägung formen,
Blut und Boden unseres Boldes wieder in Ber-
bindung bringen und so dem Leben unseres Boldes
eine feste Grundlage schaffen für Kommende Jahr-
hunderte." Konstantin Hierl.
Viktoria III
(Aspenschacht)
Steinkohlenbergwerk
Louisenthal
1 Mittwoch Aegidius
2 Donnerstag Stephan
3 Freitag Mansuetus
4 Samstag Rosalia, Jrmg.
5 Sonntag Laurentius
6 Montag Magnus
7 Dienstag Regina
8 Mittwoch Mariä Geburt
9 Donnerstag Gorgonius
10 Freitag Nikol, von Tol.
11 Samstag Prolus
12 Sonntag Mariä Namensfest
13 Montag Moritz
14 Dienstag Kreuz-Erhöhung
10 Mittwoch Nikodemus
16 Donnerstag Kornelius
17 Freitag Lambertus, Hild.
18 Samstag ff Thomas v. V.
19 Sonntag Januarius
20 Montag Michael
21 Dienstag Matth., Eo.
22 Mittwoch Moritz
23 Donnerstag Thekla
24 Freitag Joh. Empf.
25 Samstag Kleophas
26 Sonntag Cyprian,'.Just.
27 Montag Kosmas
28 Dienstag Wenzesl., Lioba
29 Mittwoch Michaelis
30 Donnerstag Hieronymus
SEPTEMBER
1. Levi. 24: Der als Bergbeamter getarnte französische
Major Richert wird in einem Prozeß in München
als Leiter der französischen Propaganda an der Saar
und als Leiter des französischen Spionage- u»d
Spitzeldienstes entlarvt.
7. Sept. 26: Eintritt Deutschlands in den Völkerbund.
7. Sept. 35: Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, Leiter
der DAF., besucht die Saargruben und fährt auf
Grube Frankenholz ein.
15. Sept. 32: Trotz schärfster Verwahrung der Saarberg-
leute führt die französische Grubenverwaltung einen
Lohnabbau durch.
19. Sept. 19: Der französische Abgeordnete Loucheur
spricht in der Pariser Kammer die Hoffnung aus,
daß die Saarbevölkerung sich nach 15 Jahren frei-
willig für Frankreich entscheiden werde.
12 Sept. 89: Arbeiterdichter Heinrich Lersch geboren.
20. Sept. 20: Der Französltng Dr. Hector Wird saar-
ländisches Mitglied der Regierungskommifsion.
27. Sept. 22: Errichtung der Saar-, Eisen-, Arbeiter-
Pensionskasse.
30. Sept. 34: Einweihung des Denkmals „Den Opfern
der Arbeit" in Saarbrücken.
30. Sept. 35: Einweihung der ersten Berglehrwerkstatt
der Saargruben auf Grube Altenwald.
*
„Unsere Sehnsucht geht nicht dahin, anderen
Völkern deutsche Art und deutsches Denken auf-
zwingen zu wollen, sondern wir wollen uns aus
uns selbst besinnen und unsere Kultur für uns
hüten. — Wir wollen endlich einmal eins mit
uns selber sein. Das ist die Sehnsucht unserer
Tage, die durch Millionen deutscher Herzen geht."
Alfred Rosenberg.
Clarenthal
Steinkohlenbergwerk
Fürstenhausen
1 Freitag Remigius
2 Samstag Leodegar
3 Sonntag Erntedankfest
4 Montag Franz
5 Dienstag Placidus
6 Mittwoch Bruno, Burchard
7 Donnerstag Markus
8 Freitag Brigitta
9 Samstag Dionysius
10 Sonntag Franz v. A.
11 Montag Burchard
12 13 Dienstag Mittwoch Maximilian Eduard
14 Donnerstag Kalixtus
15 Freitag Theresia d. Gr.
16 Samstag Gallus
17 Sonntag Hedwig
18 Montag Lukas
19 Dienstag Petrus v. Alc.
20 Mittwoch Wendelin
21 Donnerstag Ursula
22 Freitag Kordula
23 Samstag Joh. v. Capristan
24 Sonntag Raphael
25 Montag Crispin
26 Dienstag Evaristus
27 Mittwoch Sabina
28 Donnerstag Simon und Juda
29 Freitag Narzissus
30 Samstag Serapion
31 Sonntag Wolfgang
OKTOBER
Am 10. Eintopf-Sonntag. — Erntedanktag.
3. Okt. 18: Deutsches Waffenstillstands-Angebot.
8 Okt. 18: Französisches Militär erschießt in Saar-
brücken bei Unruhen 6 Personen.
13. Okt. 27: Abschluß der Heidelberger Abrede; Reich
zahlt über die Hälfte der Lasten der Sozialversiche-
rung des Saargebietes.
14. Okt. 33: Deutschland tritt aus dem Völkerbund aus.
14. Okt. 21: Errichtung der Landesversicherungsanslalt.
15. Okt. 21: Errichtung der Landwirtschaftlichen Berufs-
genossenschaft Saar.
28. Okt. 19: Der unschuldig zum Tode verurteilte Jakob
Johannes wird in Saarbrücken von den Franzosen
erschossen.
28. Okt. 28: Schriftleiter Karl Ollmert-Saarbrücken wird
von einem französischen Kriegsgericht wegen eines
angeblichen Anschlages auf die äußere Sicherheit
Frankreichs in Abwesenheit zur lebenslänglichen De-
portation in ein befestigtes Lager verurteilt.
25. Okt. 38: Schlagwetter- und Kohlenstaubexplosion auf
Grube Maybach. — 98 Tote.
*
„Die Erziehung mutz nicht allein den Menschen
gewisse mechanische Fertigkeiten und einen Am-
fang von Kenntnissen verschaffen, sondern den
staatsbürgerlichen und kriegerischen Geist in der
Nation erregen und kriegerische Fertigkeiten
durch Unterricht in gymnastischen Uebungen ver-
breiten." Freiherr vom Stein.
2
17
Velsen
Steinkohlenbergwerk
Fürstenhausen
1 Montag Allerheiligen
2 Dienstag Allerseelen
3 Mittwoch Hubertus
4 Donnerstag Karl Borrom.
5 Freitag Emmerich
G Samstag Leonhard
7 Sonntag Willibrod
8 Montag Gottfried
9 Dienstag Theodor
10 Mittwoch Andreas Apellin
11 Donnerstag Martln, Bisch.
12 Freitag Martin P.
13 Samstag Stanislaus, K.
14 Sonntag Jukundus
15 Montag Leopold
IG Dienstag Edmund
17 Mittwoch Buh- und Bettag
18 Donnerstag Otto, Eng.
19 Freitag Elisabeth
20 Samstag Gefall.-Ged.
21 Sonntag Mariä Opf.
22 Montag Eäeilia
23 Dienstag Klemens
24 Mittwoch Chrrisogontts
25 Donnerstag Katharina
20 Freitag Konrad
27 Samstag Virgilius
28 Sonntag Sosthenes
29 Montag Saturnin
30 Dienstag Andreas
NOVEMBER
Am 14.: Eintopf-Tonntag
Am 9.: Tag der Ehrung der am 9. Nov. 1923
in München für die Erneuerung Deutschlands
Gefallenen.
8. Nov. 23: Hitler ruft in München die nationnle Re-
volution aus.
23. Nov. 18: Besetzung des Saargebietes durch franzö-
sisches Militär.
15. Nov. 23: Einführung der Renteninark, Ende der
Inflation.
17. Nov. 81: Kaiserliche Botschaft kündigt die grotze So-
zialgesetzgebung Bismarcks an.
3. Nov. 35: Ministerpräsident Hermann Göring besucht
die Saargruben und fährt mit Gauleiter Bürckel aus
Grube Reden ein.
5. Nov. 25: Infolge Raubbaues der französischen Gru-
benverwaltung mehren sich die Bodensenkungen.
23. Nov. 18: Besetzung der Bergwerksdirektion durch die
Franzosen; Errichtung eines französischen Gruben-
kontrolldienstes und Einführung einer scharfen Zen-
sur Uber alles, was die sozialen Verhältnisse der
Saarberglcute betrifft.
23. Nov. 13: Errichtung einer Abwiälungsstelle für die
Saargruben.
*
„Niemand kann von einer kommenden Generation
erwarten, was die lebende versäumt, und ihr Auf-
gaben aufbürden, die sie selbst zu lösen nicht den
Mut und Charakter besitzt."
Dr. Joseph Goebbels.
18
Kraftwerk
Fenne
Kraft- u.Wasserwerke
der Saargruben
1 Mittwoch Eligius
2 Donnerstag Bibiana
3 Freitag Franz Xaver
4 Samstag Barbara
r> Sonnlag Soba, Sabbas
6 Montag Nikolaus
7 Dienstag Ambrosius
8 Mittwoch Mariä Empf.
9 Donnerstag Leokadia
10 Freitag Eucharius
11 Samstag Damasus
12 Sonntag Epimachus
13 Moniag Lucia
14 Dienstag Nikosias
15 Mittwoch Eusebius
16 Donnerstag Adelheid
17 Freitag Sturmius
IS Samstag ch Maria Erwart.
11) Sonntag Nemesius
20 Montag Ammon
21 Dienstag ch Thomas
22 Mittwoch Flavian
23 Donnerstag Viktoria
24 Freitag Adam und Eva
25 Samstaa Hl. Christfest
2(> Sonntag Stephanus
27 Montag Johannes
28 Dienstag Unschuld Kinder
29 Mittwoch Thomas B.
30 Donnerstag David
31 Freitag Silvester
DEZEMBER
Am 12.: Eintopf-Sonntag
1. Dez. 97: Schlagwetterexplosion auf Grube Franken-
holz. — 44 Tote.
3. Dez. 34: Saarverhandlungen in Rom führen zu
weitgehender Einigung zwischen Deutschland und
Frankreich.
11. Dez. 34: Völkerbund beschließt im Einverständnis
mit Deutschland zur Uebcrwachung und Volksabstim-
mung 3300 Mann ausländischer Truppen ins Saar-
gebiet zu schicken.
13. Dez. 18: Präsident Wilson trifft in Frankreich ein.
19. — 23. Dez. 34: Einmarsch ausländischer Abslimmuugs-
Polizcitruppen.
17. Dez. 20: Als erste Zeitung der NSDAP, erwirbt
Adolf Hitler den „Völkischen Beobachter."
20. Dez. 24: Adolf Hitler wird aus der Festungshaft
entlassen.
7. Dez. 1833: In Deutschland wird die erste Eisenbahn-
linie von Nürnberg nach Fürth eröffnet.
20. Dez. 31: Allgemeines Flaggenverbot im Saargebiet
bis nach der Abstimmung.
26. Dez. 3t: Sämtliche deutsche Bischöfe ordnen für den
13. Januar 1936 Bittgebete in allen katholischen Kir-
chen an für einen glücklichen Ausgang der Saar-
abstimmung.
„Unser Leben eilt schnell dahin von unserer Ge-
burts- bis zu unserer Todesstunde. Des Menschen
Bestimmung ist es, während dieser kurzen Zeit
für das Wohl der Gemeinschaft zu arbeiten, der
er angehört... Menschen und Menschenarbeil ist
der Reichtum eines Staates."
Friedrich der Große.
2'
19
Wir helfen mit!
2G3tr kennen die DTof, wir helfen mit,
marschieren alle im gleichen Schritt.
Wir schaffen alle in Einigkeit Arbeit und Brot
und bannen aus eigenen Mitteln die Ilot,
damit keiner hungert und keiner friert,
auch keiner den Glauben an uns verliert.
Kameraden der Arbeit, wir helfen aufbauen,
beweisen den Dank für des Führers Vertrauen,
der uns feine treuesten Söhne nennt,
all unsere Sorgen und OYoie kennt.
Für alle gilt daher des Führers Gebot:
Wir helfen mit, wir kennen die Jtof.
Kleine
Ci slsltbevgmatm, Sron^e, 2 Meter hoch, INI Beßtz der Preußischen Nationalgalerie in Berlin
und der Bayr. Berg-, Hütten- und Salzwerke in München Fritz Koelle
21
Das Wollen der Saarbergleute
Bekenntnis des Betriebswalters der Hauptverwaltung
auf dem Kameradschafts-Abend am 1. Mai 1936
Ich glaube an Deutschland und kämpfe dafür!
Heute und morgen und in der Zukunft!
Vis unser der Sieg ist!
Welch größeres Fllhrerwort könnte als
Vorspruch eines Kameradschaftsabends, zum
zweiten Ehrentag der Arbeit des deutschen
Volkes, an dem wir seit der Befreiung teil-
nehmen dürfen, besser geeignet sein? Es
war die Gewalt des durch Hitler geweckten
Glaubens an das eigene Blut, an unser
Deutschland, der uns die Kraft gab, den wel-
schen Verführungskünsten und Lockungen ein
so energisches Nein entgegenzusetzen! Wie
unendlich weit scheint uns der Weg, den wir
seit 1918 zurückgelegt haben! Wie unmöglich
will es heute klingen, daß dieser urdeutsche
Eaarbergbau mit seinen getreuen Knappen
und Schätzen an schwarzen Diamanten von
fremder Gewalt beherrscht wurden. Nur der
ganze, wirklich hervorragende Einsatz aller
Glieder der Führung und Gefolgschaft un-
seres Reichsbetriebes zum Wiederaufbau
dieses nationalen Werkes, nur die totale
Hingabe an die Aufgaben der Gegenwart
hat diese welsche Zeitspanne endgültig aus
unserem Gedächtnis gestrichen.
Ich glaube an Deutschland und kämpfe
dafür!
Immer wo es Kampf gab, immer wo es
um Großes ging, gab es Kampfgemeinschaf-
ten, gab es Gläubige, die voller Idealismus
ihr alles einsetzten für das gemeinsame Ziel.
Immer wo es tatsächlich galt, wuchs tapferen
Männern und Frauen Kraft, Erstaunliches
zu schaffen. Wer könnte je die Großtaten
einer Hand voll unbekannter Männer an
einem Geschütz, in einem Maschinen-
gewehrnest vergessen? Wer könnte je die
Die Berghonptverwaltung der Saargruben im I.ZIkai-Festzug 4 936
Foto: Dohm
22
Großtaten, die heldenhafte Haltung der
deutschen Mütter im Weltkrieg, die oft drei
und mehr Söhne im Feuer liegen hatten
und nicht wußten, wo und wann und wie sie
diese wiedersehen würden, aus seinem Ge-
dächtnis tilgen? Wer ist unter uns, der das
Heldentum der Freikorpssoldaten und alten
Kämpfer des Führers der kommenden Ge-
neration zu vermitteln versagte? Nur der
Glaube an Deutschland, der Glaube an das
eigene Volk vermochte solche Wunder zu
schaffen, vermochte ein heiliges Band un-
überwindlicher Kameradschaftsstärke und
Einsatzbereitschaft in Stunden der Not zu
schlingen. Da wurde nicht gefragt, was einer
ist, wo einer her war, welche Schulbildung er
batte, wo er stand, ob er reich war oder arm,
da galt nur eins: „Was leistest Du für die
gemeinsame Sache, bist Du Kamerad, hast
Du ein Herz im Leib?"
Wir leben im tiefsten militärischen Frie-
den. Kein Kanonendonner hallt an den
Spicherer Höhen oder in Flandern wider,
llnd doch ist dieser Geist, dieser Zusammen-
halt, dieser Glaube an Deutschland genau so
notwendig wie in Zeiten des Streites. Wir
müssen endlich alle begreifen, daß es keinen
Unterschied gibt, wer einer, was einer, wo
einer ist. Vertrauen muß herrschen
und eiserne Disziplin! Wir müssen alle mit
offenen Augen sehen, mit offenen Herzen
verstehen, daß wir an einem Geschütz, in
einem Unterseeboot, in einem Ma-
schinengewehrnest zusammengeballt beiein-
ander sind, um in dem Kampf für Deutsch-
land. an das wir alle glauben, ohne Kleinig-
keitskrämerei, unsern Mann zu stehen. Unser
Ziel in diesem Kampf ist nicht die Aus-
rottung irgend eines Nachbarvolkes; nein,
wir Bergleute bilden eine Kompanie des
Dritten Reiches in der Wirtschaft. Unser
Ziel ist die Schaffung der Lebensgrund-
lage für 200 000 bis 300 000 Saardeutsche,
Menschen ältester urdeutscher Sippen!
Hüter deutscher Kultur an be-
drohter Grenze! Unser Ziel, Kame-
raden des Saarbergbaues, ist der Wieder-
aufbau der Saargruben, ihre Ausrüstung
für den wirtschaftlichen Kampf bis zur
llebertrumpfung des modernsten Standes
europäischer Bergwerke zu bringen! Unser
Ziel ist die Schaffung von Arbeitsbe-
dingungen, die bahnbrechend auf dem Ge-
biete wirklichen Sozialismus sein werden!
t. Mai-Feier des Steinkohlenbergwerkes Fürstenhansen ans Grube Velsen
Wcrkblld
23
Oie Et.Fncchcrtcr Knappen am l.Mai 1936 im Fest-
zug des Steinkvhlenbcrgtverks Sulzbach Werkbild
Zu diesem Zweck haben wir uns vor vier-
zehn Monaten zusammengeschlossen zu einer
Kampfgemeinschaft, zu diesem Ziele mutz
jeder Soldat der Kompanie „Berghauptver-
waltung" freiwillig und gerne streben.
Zu dieser Höhe wahren Führer- und Ee-
folgschaftstums wollen die Männer der Füh-
rung, denen wir vieles zu danken haben,
will unser Hauptmann uns führen. Keiner
ist unter euch, der nicht notwendig wäre.
Jeder von euch ist ohne Unterschied an der
Erreichung dieses Zieles mit seinen Kräften
ganz dabei. Wir werden diesen historischen
Saarbergbau, sein Vergmannsvolk, zu dem
wir alle gehören, diesen ersten und wirklichen
Reichsbetrieb nationalsozialistischer Prägung,
voranschreitend im Reich zu einer Muster-
stellung im wirtschaftlichen Kampf ausbauen.
Wir, Kameraden, müssen den bindenden
Beton abgeben, wir müssen vor allen Dingen
überzeugt sein und wissen, daß nicht der
Glaube allein genügt, sondern daß d i e T a t
entscheidet.
Wir kämpfen für Deutschland!
Run wohl! Dieses Deutschland gibt uns
jeden Monat Millionen, damit wir hier
fitzen können und uns des Lebens zu freuen
vermögen. Dieses Deutschland hat dich,
Kraftfahrer, auf das Auto gesetzt, dich Inge-
nieur ins Laboratorium, dich Buchhalter
hinter das Pult, dich Bergmann auf die
Tiefbausohle in ein von Sprüngen durch-
setztes Flöz! Nun kämpfe und schaffe für
Deutschland und glaube daran; allein bist
du nichts, aber ohne dich ist der Kampf
nutzlos. Du mutzt von der Bedeutung deiner
Aufgaben ganz und gar überzeugt sein! Es
mutz für dich eine Ehre sein, in diesem so
heißumstritten gewesenen Betrieb, der große
Opfer des ganzen deutschen Volkes erfordert,
tätig sein zu dürfen für das Volk, das dich
hervorgebracht, für die Generation, die du
mitzeugst.
Wie kleinlich dünkt mich manchmal die
Kameradschaft, wenn ich hören mutz, datz der
oder jener einen Erutz nicht erwidert, daß
der oder jener ein Ohrenbläser ist, datz der
oder dieser absichtlich Streit macht. Wie
lächerlich kommt es mir vor, wenn ich den
Kräfteverschleitz sehen mutz in einem rein
negativen Kampf untereinander. Wir alle
sind Söhne oder Töchter eines Volkes und
müssen ein Ziel sehen: Deutschland!
Und zur Erreichung dieses Zieles mutz jeder
Kamerad sein, mutz jeder Rücksicht auf den
andern nehmen, sonst ist er ein Feind seines
Volkes. Es geht nun einmal nicht, datz alle
Vergräte werden, datz jeder Hauptmann
wird in ein und derselben Kompanie! Es
mutz auch Soldaten geben: Kämpfer, Front-
kämpfer! Und glaubt mir, Kameraden, es
ist manchmal besser der erste Soldat als der
letzte Offizier zu sein! Das Herz allein ent-
scheidet im Umgang mit seinen Mitarbeitern
oder Nachgestellten. Nicht Eichenlaub und
Rang, nicht leichtsinnig gesprochene Worte,
sondern Leistungen machen den Menschen.
Taten und Kameradschaft, Weitblick, Ueber-
zeugung von der Wichtigkeit der Aufgabe im
dnser Sozialismus ist kein JVIitlcid
sondern Gerechtigkeit, unsere nationalso-
zialistische Gemeinschaft ist keine Hmme,
die jeden einzelnen trockenlegt, sondern
der sorgende Grzieber zum Kampf und
der treue Kamerad im Kampf.
Hdolf f>itler
74
Volksganzen, besonders in unserer Betriebs-
gemeinschaft, sind erforderlich, wenn das,
was die Betriebsführung und letzten Endes
wir alle wollen, erfüllt werden soll. Gewiß,
es mag manches hinderlich, manches unver-
standen sein, manches widerwillig hinge-
nommen werden! Kameraden! Solange es
Menschen und wirtschaftliche Arbeit gibt, so-
lange wird es Reibungsflächen geben. Aber
die sind zu überwinden. Und es ist vielleicht
gut, daß wir kämpfen müsien, denn sonst
würden wir ein weiches Volk, eine zer-
fließende Masie, auch in den Betrieben. Es
darf und kann nicht alles harmonisch ver-
laufen, aber man darf deshalb nicht die
Flinte ins Korn werfen. Wenns heute-
regnet, wird morgen die Sonne
scheinen!
Unendlich vieles ist geleistet worden seit
dem letzten 1. Mai! Auf allen Gebieten sind
wir im Saarbergbau vorwärts gekommen.
Viele Kilometer Strecken sind aufgefahren,
die von den Vorgängern völlig vernach-
lässigt zurückgelassen wurden. Unsere Inge-
nieure arbeiten fieberhaft an der Moderni-
sierung unserer Gruben, manchesmal so, daß
sie kaum Zeit haben, sich näher um die ihnen
unterstellten Menschen zu kümmern. Die so-
zialen Belange wurden mit größtmöglichster
Sorgfalt gewahrt. Großes wird mit der Zeit
noch geleistet werden müssen, bis wir uns
wirtschaftlich selber tragen können. Adolf
Hitler und seine Beauftragten wollen uns
gut, ihr ganzes Augenmerk ist auf uns ge-
richtet, auf die Saar, die dem Führer schon
zweimal einen Spitzensieg in politischer Hin-
sicht brachte! Sorgen wir nun dafür, daß
wir auch im Laufe der Jahre einen Wirt-
schaftssieg schaffen,' denn sein Kampf ist der
Kampf für Deutschlands Wohlergehen und
wir sind seine Wirtschafts sol-
d a t e n! Wir wollen dem Führer an diesem
Ehrentag der Arbeit 1936, den wir ihm zu
verdanken haben, geloben: sein Kampf
ist auch der unsrige!
Wir glauben an Adolf Hitler und kämpfen
für ihn, heute und morgen und in der Zu-
kunft, bis daß der Sieg Deutschlands da ist!
a» es auch Großes und Unsterbliches
zu erstreben gibt: den Mitmenschen
freude zu machen Ist doch das Beste,
was man auf der Mett tun kann.
Rosegger
Aufmarsch der Hauptverwaltung der Saargruben zum Festplatz am i. 9QTai 1936
Werkbild
Der Absatz der Saargruben nach der Rückkehr
Als um die Jahreswende 1934/35 die Vorbe-
reitungen für die Rückkehr der Saar getroffen
wurden, war noch nicht entschieden, in welchem
Umfang die Saarkohle in Zukunft auf dem fran-
zösischen Markt Unterkommen finden würde.
In den Jahren der Abtrennung waren dort
zwischen 4 und 5 Millionen Tonnen jährlich auf-
genommen worden, im Jahre 1934 noch rund
4 400 000 Tonnen. Erst sehr spät, in den letzten
Tagen vor der Heimkehr, fiel die Entscheidung
über die Höhe der künftigen Lieferungen. Sie
entsprach nicht den Erwartungen. Man hatte
angenommen, daß die Bemessung des Saarkoh-
lenkontingents nach den gleichen Grundsätzen
wie die der anderen nach Frankreich liefernden
Kohlenreviere erfolgen würde. Für diese galt ein
Satz von 58,5 Prozent der in den Jahren 1928
bis 1930 im Durchschnitt gelieferten Akengen.
Das hätte für die Saar einen Absatz von rund
2 700 000 Tonnen im Jahr ergeben, die gleiche
Menge, die vor dem Krieg von Frankreich und
Elsaß-Lothringen zusammen aufgenommen wor-
den war. Statt dieser erhielten wir nur
2 000 000 Tonnen als französisches
Jahreskontingent. Dadurch wurden fast
2 5 00 000 Tonnen jährlich am französischen
Markt frei.
In den anderen bis dahin mit Saarkohle be-
lieferten Ländern konnte, wenigstens zunächst
nicht mit einer ins Gewicht fallenden Absatz-
steigerung gerechnet werden. In der S ch w e i z,
dem nach Frankreich größten Saarkohlenabneh-
mer, war der Absatz seit der Vorkriegszeit von
rund 800 000 Tonnen jährlich auf weniger als
Von Franz Vettag,
Direktor der Handelsabteilung der Eaargrubenverwultung
die Hälfte zurückgegangen. Eine Wahrscheinlich-
leit dafür, daß uns mit der Rückkehr der Saar
zum Reich auch sogleich wieder die alten Lie-
ferungen in vollem Umfang zufallen würden,
war schon wegen der Schwierigkeiten in der Ver-
rechnung nicht gegeben. Zudem hatte sich der
Schweizer Markt erheblich verändert. Das Land
selbst in einer rückläufigen Konjunktur, die
umfangreiche Benützung neuer Energiequellen
wie Oel und Wasserkraft, dazu der gegenüber der
Vorkriegszeit erheblich verstärkte Wettbewerb,
alles keine Grundlagen für die sofortige
Wiederherstellung der Absatzlage für die Saar-
kohle, wie sie einst war. — Die Lieferungen nach
Italien betrugen im Jahr 1934 rd. 300 000
Tonnen, etwa um die Hälfte mehr als 1913. Die
übrigen Länder hatten zusammengerechnet mit
ca. 160 000 Tonnen jährlich ihren Vorkriegsstand
ungefähr gehalten.
Der deutsche Markt dagegen (ohne das
Saarland) war im Saarkohlenverbrauch
von rund 4 775 000 Tonnen im Jahre 1913
auf rund 1 045 000 Tonnen im Jahre 1934
zurückgegangen. Fürs Saarland selber gelten
folgende Zahlen:
rund 3 315 000 Tonnen im Jahre 1913
rund 4 145 000 Tonnen im Jahre 1934.
Wie die Verteilung der Saarkohle vom Jahre
1913 über das Jahr 1934 bis zum Ende der
Rückgliederungsjahres sich verschob, zeigt nach-
stehende bildliche Darstellung und die ihr als Er-
gänzung angefügte Zahlenübersicht auf Seite 27:
1913 1931
1935
Aus der Uebersicht ergibt sich, daß die drei
wichtigsten Märkte der Saarkohle, jeder für sich
verschieden, zusammen aber im Vergleich zum
Gesamtabsatz immer rund 90 Prozent aufgenom-
men haben. Man darf daraus folgern, daß für
die Hauptmengen sich auch in Zukunft der Aus-
gleich auf den gleichen Märkten wird vollziehen
müssen. Dabei kann man als feststehend erachten,
daß die Grundzahl für den französischen Marti
zunächst 2 000 000 Tonnen beträgt; ferner, das
!
26
i;»1s t ! 0/ Ol 1 1 Io Io 1934 t 1 °l 1 I 'o Ol Io ir»35 f °l °l 1 'o 'o
Saar 3 316 627 27,761 4145 910 39,62 t 4 787 780 47,191
Deutschland . . . 4 776 877 39,991 90,42 1 046 702 10,001 91,63 2 093 704 20,631 91,03
Frankreich und | I 1
Elsaß-Lothringen 2 708 155 22,671 4 396 211 42,011 2 354 617 23,211
Schweiz . . 795 418 6,671 400 649 3,83) 332 288 3,28)
Italien . . 184 360 1,54 9,58 311 679 2,98 8,37 445 160 4,39 8.97
Uebrige Länder 164 035 1,37) 163 244 1,56) 132 353 1,30 J
11 945 472 10 464 395 10 145 902
der Kohlenverbrauch im Saarland 1935 bereits
eine Höhe erreicht hat, die eine sehr erhebliche
Steigerung kaum noch erwarten lägt. Daraus
ergibt sich zwangsläufig, daß hauptsächlich der
innerdeutsche Markt noch ein Mehr von Saar-
kohlen aufnehmen muß, und zwar einmal die im
Jahre 1935 noch über die 2 000 000 Tonnen
hinaus von Frankreich abgenommenen rund
350 000 Tonnen und außerdem die Mengen, die
im Zuge des Wiederaufbaues der Gruben nach
und nach mehr gefördert werden. Gerade des-
wegen ist es wichtig, den Grad der Aufnahme-
bereitschaft wie auch der Aufnahmefähigkeit des
deutschen Marktes kennen zu lernen. Es be-
zogen Saarkohle 19131) 1934 1935-)
Nbeinpfalz 991 000 t 316 000 t 483 000 t
Baden 801 000 t 249 000 t 405 000 t
Württemberg 674 000 t 179 000 t 426 000 t
Hessen 319 000 t 23 000 t 156 000 t
rechtsrheinisches Bayern 475 000 t 103 000 t 357 000 t
Cüddeutschland
zusammen 3 260 000 t 870 000 t 1 827 000 t
übriges Deutschland 891 000 t 176 000 t 267 000 t
4 151 000 t 1 046 000 t 2 094 000 t
Leider steht vergleichbares Zahlenmaterial für
den Absatz der übrigen Kohlenreviere
in die gleichen Absatzgebiete nicht zur
Verfügung. Soviel kann man aber sagen, daß
allein die Braunkohle, die 1913 wohl knapp
1 000 000 Tonnen auf die gleichen Märkte schickte,
mengenmäßig bis zum Jahre 1934 soviel vom
Markt erobert hat, daß sie allein den Verlust der
Saar ersetzte. Die übrigen Reviere gewannen den
größten Teil des seit 1913 gewachsenen Bedarfs
dazu. Vom westlichen Steinkohlengebiet war
1) Die Zahlen für 1913 stellen den Eisenbahnempfang in
den einzelnen deutschen Ländern dar. Der tatsächliche
Absatz liegt um ca. 625 000 Tonnen höher.
2) Die Angaben für die einzelnen Länder geben nur
Annäherungswerte lvieder, da sür Januar und Fe-
bruar 1935 keine Unterlagen sür die Aufteilung vor-
handen sind.
es in erster Linie der Aachener Bergbau, vom
östlichen beide schlesische Reviere, die ihren Be-
sitzstand erheblich erweitern konnten. Man wird
den Zuwachs mit mindestens 2 000 000 Tonnen
annehmen können. Außer den deutschen Re-
vieren gehören zu den Nutznießern aber auch
Holland und England. Die Steigerung
der holländischen Einfuhr, die man mit mehr
als einer halben Million Tonnen veranschlagen
kann, dürfte etwa die gleichen Mengen aus-
machen, um die die Lieferungen der loth-
ringischen Gruben nach Deutschland ge-
kürzt wurden. Dann bleibt immer noch als zu-
sätzliche Belastung die englische Kohle, die in
der Hauptsache bei Verbrauchern an der Rhein-
wasserstraße in alten Saarpositionen Eingang
gefunden zu haben scheint.
Es ist nur natürlich, daß schon diese rein
mengenmäßige Verschiebung nicht von heute auf
morgen rückgängig zu machen ist. In einem
Zeitraum von 15 Jahren entwickeln sich Be-
ziehungen zwischen Lieferanten und Verbrau-
chern, die sich nicht ohne weiteres zerreißen
lassen. Dazu kommt, daß es sich hier nicht bloß
um eine Verlagerung von Mengen handelt, son-
dern in sehr großem Umfang um eine Umstellung
auf anders geartete Brennstoffe. Und das hatte
zur Folge, daß Industrie und Hausbrand in den
langen Jahren mehr und mehr ihre Feuerungs-
anlagen dem neuen Brennstoff anpaßten. Die
Braunkohle hat es in systematischer Arbeit
verstanden, in ihrer raschen Ausdehnung ihren
Besitz in sehr starkem Maße durch die Einfüh-
rung von Feuerungsarten zu sichern, die
der Eigenart und den Verbrennungseigen-
schaften der Braunkohle und besonders des
Braunkohlenbriketts Rechnung tragen. So hat
sie sich im Bäckergewerbe einen sehr festen Platz
erworben, wie es ihr auch gelungen ist, bei der
Industrie große Teile ganzer Gruppen zu erfas-
sen, so zahlreiche Betriebe mit gaserzeugenden
Eeneratorenanlagen.
Soweit die Steinkohle das Erbe der Saar
angetreten hat, ist es insbesondere in den Ge-
bieten zu feuerungstechnischen Umstellungen ge-
27
kommen, die der Ruhr- und Aachener Kohle zu-
gefallen sind. Die Ruhr verfügt zwar in ihrer
Gas- und Gasflammkohle über einen der Saar-
kohle ähnlichen Brennstoff, ihre Fettkohle und
vor allem die Eg- und Magerkohlen sind jedoch
in ihrem Charakter grundverschieden von ihr.
Der Hauptunterschied liegt in dem niedrigeren
Gasgehalt und, soweit die Fettkohle infrage
kommt, in dem sehr viel stärkeren Backver-
mögen. In letzterem haben die Gaswerke mehr
und mehr ihren Vorteil gefunden, weil sie mit
der stärker backenden Kohle ihre Koksqualität
härter und damit lagerbeständiger machen konn-
ten. Soweit sie sich nicht ganz auf Fettkohlen
von Ruhr und Aachen einstellten, gingen sie
durchweg zu einer sehr hohen Beimischung über.
Im Zuge dieser Entwicklung wurden auch die
Neubauten entsprechend gestaltet. Während im
Jahr 1913 die Eesamtabnahme der deutschen
Gaswerke mit rund 1000 000 Tonnen etwa dem
Eesamt-Saarkohlenabfatz des Jahres 1934 nach
Deutschland entsprach, betrug die Abnahme im
Jahre 1935 mit ca. 300 000 Tonnen nur noch ein
Drittel. Es steht jedoch außer Zweifel, daß der
heutige Stand der Kokerei-Technik es durchaus
erlaubt, die Saarkohle wieder in gleichem Um-
fang wie vor dem Kriege zu verwenden, ohne
daß die Marktfähigkeit des Kokses darunter lei-
det. Mit der stärkeren Verwendung von Saar-
kohle sichern sich die gemeindlichen Gaswerke
gleichzeitig auch wieder eine höhere Gasaus-
beute wie auch einen wesentlich höheren Anfall
an Nebenprodukten, deren Gewinnung nicht nur
die Vetriebsergebnisie günstig beeinflußt, son-
dern auch im Interesse unserer Treibstoffwirt-
schaft liegt,
Neben der Verschiedenheit des Charakters der
Saarkohle erschwert vielfach auch noch ein an-
derer Vorgang die Rückführung der Saarkohle
in ihre alten Positionen. Der natürliche Sor-
tenfall ist im Gegensatz zur Ruhr besonders
groß in Stücken und groben Nüssen. Während
diese früher allseits begehrt waren, haben sie
inzwischen mehr und mehr den Markt verloren.
Die Kesselbauindustrie hat, angeregt durch die
Preise, den Bau von Feuerungsanlagen ent-
wickelt und gefördert, die kleine Nüsse und Fein-
kohlen verbrauchen. Leider hat ein zu langes
Festhalten an den höheren Preisen für grobe
Sorten diese Entwicklung in etwa beschleunigt,
sodaß auch hier nicht unerhebliche Schwierig-
keiten sich der Rückführung der Saarkohle in den
Weg stellen. Beim Hausbrand ist die Entwöh-
nung von den groben Sorten der Saar unter
anderem auch darauf zurückzuführen, daß die im
Hausbrand wegen ihres rauchschwachen Abbren-
nens besonders beliebten Griesbornkohlen unter
der französischen Verwaltung für den deutschen
Markt nur in ganz unzulänglichen Mengen zur
Verfügung gestellt wurden.
Der kleine Ausschnitt aus dem Marktbild
zeigt schon, wie große Veränderungen in den
Jahren der zwangsweisen Abwesenheit der Saar
vor sich gegangen sind. Das Jahr der Rückkehr,
1935, hat denn auch keineswegs die Ueberwin-
dung all der geschilderten Schwierigkeiten ge-
bracht. Besonders hart stellten sie sich in den
ersten Monaten in den Weg. Es kostete Feier-
schichten, und es mußte gestapelt werden. Wenn
sich beides noch in eben tragbaren Grenzen hielt,
so war das der geringen Förderung der Gruben
zuzuschreiben. In dem Maße jedoch, in dem die
Förderung wieder steigt, werden auch die Maß-
nahmen durchgeführt werden müssen, die die
Ueberwindung der Rückführungsschwierigkeiten
erfordern. Man ist zur Erreichung dieses Zie-
les verschiedene Wege gegangen. Einmal wurden
die Saargruben bei der Rückkehr in das Rhei-
nisch-Westfälische Kohlen-Syndikat eingegliedert.
Dadurch sollte in erster Linie gewährleistet wer-
den, daß die Rückführung der Saarkohle auf den
deutschen Markt ohne Störung der Marktord-
nung vor sich geht. Ferner kam unter Füh-
rung der Regierung eine Vereinbarung zwischen
sämtlichen deutschen bergbaulichen Syndikaten
zustande, der Saar ein „Opfer" zu bringen. Für
dieses „Saaropfer" verpflichteten sich die Re-
viere, nach einem festen Schlüssel bis dahin
innegehabte Verbraucherpositionen der Saar zu
überlassen. 2n vielen Fällen war es jevoch mit
dem Willen zur Ueberlassung nicht getan. All
die Schwierigkeiten, wie sie vorausgehend an-
gedeutet wurden, von der Ueberwindung der
Gewohnheit des Verbrauchers bis zur Notwen-
digkeit des Umbaues von Feuerungsanlagen,
stellten sich ein. Sie werden gemeistert werden
müssen. Der Saar muß wieder ihr Platz ge-
geben werden, den sie braucht, um mit einer
starken, in einem gesunden Bergbau wurzelnden
Bevölkerung ihre Aufgaben in der Westmark
erfüllen zu können. Das geht alle an, Syndi-
kat, Handel und Verbraucher!
I.ch bitte buch zu bedenken, daß wir in
einer Ztit leben, die das Melentlicbe in
der Arbeit an sich sicht, daß wir einen
Staat aufbauen wollen, der die Hrbeit
schätzt um ihrer selbst willen und der
den Arbeiter achtet, weil er feine Pflicht
an der Ration erfüllt, einen Staat, der
jeden erziehen will zur Achtung der
Arbeit, zum Respekt vor der körper-
lichen Tätigkeit im Dienste der Volks-
gemeinschaft. Adolf FHtler
28
Neichsbankpräsident Dr. Schacht (Mitte), Oberberghans'tmann Schlattrnann und Gauleiter
Bürckel verlassen die Berghanptverwaltung in Saarbrücken (am 24.2.36) Foto: Dohm
29
Verkokung der Kohle
Wirft man auf ein niedergebranntes, aber
noch glühendes Feuer frische Fettkohle, so ent-
wickelt sich ein Qualm schwefelfarbener Dämpfe,
deren Farbe, falls es zu offener Flamme kommt,
ins schwärzliche umschlägt. Lägt man die Flamme
bis zur Beendigung der Qualmentwicklung aus-
brennen und löscht dann den Rückstand ab, so
erkennt man, daß
aus der Kohle Koks
geworden ist.
Dieser Vorgang
ist alltäglich und
uns allen geläufig,
und doch werden sich
nur Wenige dar-
über Gedanken ge-
macht haben, dag
der soeben geschil-
derte Vorgang das
Grundsätzliche der
Verkokung in sich
birgt, den wir uns
im Großen in den
Kokereien technisch
zunutze machen.
Bei der techni-
schen Durchführung
spielt sich der oben
geschilderteVorgang
unter Luftabschluß
ab. In der Kokerei
benutzt man hierzu
schmale 350—550
mm), hohe (2,5—6
m) und lange (10
bis 13 m) Kam-
mern aus hoch-
feuerfestem Bau-
stoff, die an ihren
Enden durch feuer-
fest ausgemauerte
Türen verschlossen
werden. Derartige
Kammeröfen wer-
den, wie die Bücher auf einem Bücherbrett, zu
einer Batterie von 30 bis 60 Oefen nebenein-
andergereiht. Die Wände zwischen den einzelnen
Kammern sind hohl und mit Heizzügen ver-
sehen. In ihnen brennen Gasflammen, wodurch
die Wände der Koksofenkammern auf Hochglut
von 1000 Grad und darüber erhitzt werden.
Dieser Hochglut wird nun die Steinkohle aus-
gesetzt, um sie in Koks umwandeln zu lassen.
Um einen recht dichten und festen Koks zu er-
zielen, pflegt man an der Saar die feingemah-
lene und gut vorgemifchte Kohle mittels der
Stampfmaschine in die Form eines Kuchens zu
bringen, der in seinen Abmessungen etwas klei-
ner ist als die Ofenkammern, in die er dann
hineingeschoben wird.
Nicht jede Steinkohle ist für Verkokungs-
zwecke geeignet, sondern nur solche Kohlen-
sorten sind verwendbar, denen ein gutes Schmelz-
und Backvermögen
innewohnt. Dies ist
die Gruppe der so-
genannten Fettkoh-
len, zu denen au
der Saar z. B. die
Kohlen folgender
Schachtanlagen zu
rechnen sind: Camp-
hausen, Brefeld,
Dechen, Dudweiler,
Reden, Heinitz, Kö-
nig, Maybach, Mel-
lin. St. Ingbert,
Jägersfreude, Kla-
renthal, Velsen und
Frankenholz.
Diese Fettkohlen
verfügen über ganz
bestimmte (petro-
graphische) Gefüge-
bestandteile, die
man in angeschlif-
fenen, polierten
Kohlestücken mikro-
skopisch nachweisen
kann, und die nichts
anderes darstellen,
als die durch den
sogenannten Jnkoh-
lungsvorgang um-
gebildeten, aber in
ihrem Feingefüge
noch deutlich erkenn-
baren Pflanzenreste
jener vorzeitlichen
Karbonwälder, aus
denen sich die Kohlenflöze gebildet haben. Der
für die Fettkohle wichtigste Gefügebestandteil
ist die Glanzkohle (Vitrit), der sich in jedem
Steinkohlenstück in kleinen blanken Streifen und
Bänken ganz deutlich von den anderen Haupt-
gefügebestandteilen, der Mattkohle (Durit) und
der Faserkohle (Fusit) abhebt. Ein geübter und
erfahrener Kohlenpetrograph kann meistens schon
im Mikroskop erkennen, ob die Glanzkohle der
vorliegenden Fettkohle die Bitumen, Harzkörper
und dergl. enthält, die für eine gute Verkokung
der Kohle notwendig sind.
.Tteubnu des Ammomakwäschcrs mit Blick cmf Benzolfabrik
und Benzolmäfchcr (Kokerei Heinitz) (Wcrkbild)
Bei echter Fettkohle geraten die Bitumen und
Harzkörper der Glanzkohle durch die Erhitzung
in einen Schmelzflug, den man auch an offenen
Feuern sehr gut erkennen kann. Dieser Schmelz-
flug hat ein gutes Lösevermögen für alle an-
deren Eefügebestandteile, sodaß ein gleichmäßiges
Gemenge entsteht, das sich durch die Glut der
Ofenwände weiter zersetzt, hierbei alle flüchtig
werdenden Bestandteile in Form des eingangs
geschilderten Qualmes abstößt und schließlich
einen festen Rückstand hinterläßt, den Koks.
Man nennt diesen Vorgang das „Garen" des
Kohlekuchens, während sich im Worte „Koks"
(das aus dem Englischen stammt) der Vorgang
des Kokens — Kochens verbirgt.
Ist die Kohle ausgegart (je nach Ofenbreite
und Wandtemperatur in 12 bis 36 Stunden),
d. h. sind alle flüchtigen Bestandteile ausge-
trieben, so werden die Türen des Koksofens ent-
fernt und der Kokskuchen, wie der innere Teil
einer Streichholzschachtel, durch eine besondere
Ausstoßvorrichtung ausgestoßen und, da er glü-
hend ist, mit Wasser abgelöscht.
Die Hauptmenge des in Deutschland erzeugten
Kokes dient auf den Hütten in den Hochöfen
der Gewinnung des Eisens aus seinen Erzen.
Der Hauptanteil aller anderen Mengen findet
rm Haushalt seine Verwendung als Brechkoks,
wofür sich der aus Saarkohle ganz besonders
gut eignet. Heinitz-Koks z. B. ist beim Ver-
braucher außerordentlich beliebt. Die Ursachen
hierfür liegen darin, daß er im Gegensatz zum
Brechkoks anderer Steinkohlenbezirke sehr reak-
tionsfähig und leicht verbrennlich ist. Infolge-
dessen benötigt er zu seiner Entzündung und
Aufrechterhaltung der Verbrennung keine allzu
hohen Temperaturen und man kann an kalten
Tagen, wie auch während der Uebergangszeit,
mit gleich großer Wirtschaftlichkeit, d. h. sehr
sparsam Heizen. Die freiwerdende Wärme-
energie braucht daher bei Saarkoks nicht „durch
den Schornstein gejagt" zu werden, sondern
kommt in größtem Maße der Raumbeheizung
zugute.
Kehren wir zu unseren Koksöfen zurück: Der
allseitige Luftabschluß, dem die Kohle in den
Kammern der Koksöfen unterworfen ist, ge-
stattet es, die sich beim Earungsvorgang ent-
wickelnden, uns als Qualm bekannten Dämpfe
zu gewinnen; denn sie bergen wertvolle Be-
standteile, die volkswirtschaftlich von großer Be-
deutung sind, wie Teer, Teeröle, Benzol, Am-
moniak und Leuchtgas, in sich.
Die Kokerei Hciuitz Werkbild
Borne neue Batterie 4; darüber Kohlentransportbrücke: rechts neuer Kamin, i» der Mitte Kühler und Wascher
ntr-f
Heiniy: Jtcuc Koks-Batterie 4
Foto: Mittelpaedt
Schon Wilhelm Heinrich von Nassau-Saar-
brücken hatte Mitte des 18. Jahrhunderts die
Bedeutung dieser Kohlenwertstoffe erkannt und
als einer der ersten auf dem europäischen Fest-
land für „Pech, Harz, Oel, Spiritus (Benzin-
Benzol), Wagenschmiere und Schiffsteer" eine
Gewinnungsstätte errichtet, die in dem Stadt-
teil Saarbrücken-Rußhütte ihrem Namen nach
heute noch weiterlebt.
War die damalige Gewinnung einfach und
unvollkommen, so bedient man sich heute der
vollkommensten Mittel und Einrichtungen der
Technik. Aus einer Tonne Kohle, also 20 Zent-
nern, entstehen rund 350 Kubikmeter Leuchtgas,
ferner etwas über 50 bis 55 Kilogramm Teer,
10 bis 14 Kilogramm Motorenbenzol und etwa
10 Kilogramm schwefelsaures Ammoniak.
Um diese Mengen, die in glühenden Koks-
öfen zunächst gasförmig find, zu gewinnen und
zu verarbeiten, leitet man den Qualm, den wir
mit seinem technischen Namen als Rohgas be-
zeichnen wollen, aus einer besonderen Oeffnung
in der Ofendecke durch ein kurzes Verbindungs-
rohr, das Steigrohr, in eine große Sammel-
leitung, die Vorlage, ab. Aus dieser Vorlage
strömt dann das Gas durch eine etwa 1 Meter
dicke Leitung der Anlage zur Weiterverarbei-
tung zu. In dieser Anlage hat das Gas er-
hebliche Widerstände zu überwinden, sodaß der
ursprünglich in den Koksöfen auftretende Ueber-
druck bald aufgezehrt sein würde. Zur Ueber-
windung des Ueberdruckes wird das Rohgas
durch einen besonders ausgebildeten Sauger,
den man sich am besten in Form eines Venti-
lators vorstellt, angesaugt und durch die An-
lage weitergedrückt.
Der erste Vorgang, dem das Rohgas unter-
worfen wird, ist die Kühlung; denn ohne Küh-
lung würde es nicht gelingen, die Teerdämpfe
niederzuschlagen und in flüssigem Zustand zu
gewinnen. Zu diesem Zweck wird das Gas durch
mehrere aufrechtstehende, schmiedeeiserne Behäl-
ter geleitet, die je 2 bis 3 Meter Länge und
Breite haben und 10 bis 15 Meter hoch find.
In diesen Kühlern befinden sich zickzacksörmig
von oben nach unten verlegte eiserne Rohr-
bündel, in denen kaltes Wasser der Strömungs-
richtung des Gases entgegenfließt. Hierdurch
wird das Gas, das vor seinem Eintritt immer-
hin noch eine Temperatur von über 100 Grad
hat, bis nahezu an die Temperatur des ein-
tretenden Kühlwassers abgekühlt. Die Teer-
dämpfe werden zu Nebeln und weiter zu kleinen
Tröpfchen verdichtet, die dann in Form von
feinem Regen niederfallen oder sich ähnlich wie
das Wasser an schwitzenden Fenstern an den
Kühlrohren niederschlagen und dort herab-
rinnen. Der Teer sammelt sich am Boden der
Behälter und wird durch ein Siphonrohr der
Weiterverarbeitung zugeführt.
Nachdem man das Rohgas auf diese Weise
möglichst weitgehend von seinen Teerbestand-
teilen befreit hat, sind in ihm noch Ammoniak-
gas und die Benzoldämpfe enthalten. Diese ge-
winnt man durch eine regelrechte Wäsche. Hier-
bei wird das Gas durch den Sauger von den
Kühlern her angesaugt und durch eine Reihe
hoher, meist zylindrischer Behälter gedrückt, die
ebenfalls aus Eisenblech bestehen und die man
Wäscher nennt. Diese Wäscher haben einen
Durchmesser von 3 bis 3A Meter und können
30 bis 40 Meter hoch sein. In diesen Behältern
strömt dem von unten her eintretenden Gas
ein Regen von geeigneter Waschflüssigkeit ent-
gegen. Da die Waschwirkung umso größer ist,
je größer die Waschfläche ist, an der das Eas
vorbeistreichen muß, hat man im Innern der
Wäscher Füllkörper in Gestalt von Holzrosten
eingebaut, wodurch die wirksame Berührungs-
fläche ganz erheblich vergrößert wird. Die Ober-
fläche dieser Füllkörper wird nun von dem
Regen der Waschflllssigkeit dauernd benetzt und
immer aufs neue überspült. Zur Gewinnung
des Ammoniaks benutzt man als Waschflüssigkeit
Wasser, das ein außerordentlich starkes Auf-
nahmevermögen besitzt. Für das Benzol nimmt
man eine aus dem Teer gewonnene ganz be-
stimmte Oelsorte, das Waschöl, wodurch die
Benzoldämpfe aus dem Gas herausgelöst wer-
den. Ammoniakwasser wie Waschöl werden je
für sich in geschlossenen Gefäßen unter Hinzugabe
von Dampf stark erhitzt, gas- bzw. dampfförmig
abgetrieben und durch Abkühlung niedergeschla-
gen und gewonnen. Das Ammoniak wird in
konzentrierte Schwefelsäure geleitet, mit der es
sich begierig zu Salzkristallen, dem schwefelsauren
Ammoniak, verbindet. Dieses Salz dient vor-
nehmlich der Landwirtschaft zur Felderdüngung.
Das Benzol wird destilliert, mit Schwefelsäure
und Lauge gereinigt und aufgearbeitet, sodatz
es dann unmittelbar als Motorentreibstoff Ver-
wendung finden kann.
Das numnehr Unterbleibende Gas wird un-
gefähr zur Hälfte den Koksöfen wieder zu-
geführt, wo es zu deren Beheizung dient. Der
überschüssige Anteil wird von gewissen Giften,
von denen der Schweselwasierstoff das bekann-
teste ist. befreit und dient in der Hauptsache
als Leucht-, Heiz- und Kraftgas dem Haushalt
und der Industrie.
Dr. Schacht bei der Besichtigung der Koksanlage Heinitz
Werkbild
Prüfung,Überwachung und Pflege der Förderseile
Von Oberingenieur R.N^eebold,
Leiter der Seilprüfstelle der Saargrube»
Eine Hauptaufgabe des Bergbaues ist, soweit
es sich um Tiesbaubetriebe handelt, das Heben
des Fördergutes. Die senkrechte Förderung in
Haupt- und Blindschächten ist nur mit Hilfe von
Seilen möglich. Die früher als Förderseile ver-
wendeten Hansseile genügen seit langem nicht
mehr den Anforderungen der fortschreitenden
Bergbautechnik. Heute werden deshalb fast aus-
schließlich Drahtseile verwendet.
Die Förderseile, mit denen die ganze För-
derung gehoben wird und an denen die Berg-
leute täglich ein- und ausführen, müssen sowohl
aus sicherheitlichen als auch aus wirtschaftlichen
Gründen aufs genaueste geprüft und überwacht
werden.
Schon die Herstellung der Förderseile erfolgt
mit besonderer Sorgfalt. Im Drahtwerk und in
der Seilerei wird der zur Verwendung gelan-
gende Draht eingehend auf seine Festigkeits-
eigenschaften und seine chemische Zusammensetzung
untersucht. Ehe das Seil in Betrieb genommen
wird, wird nochmals jeder einzelne Draht auf
seine Festigkeit und Zähigkeit geprüft. Die Bruch-
last wird durch Zerreißen auf der Prüfmaschine
bestimmt, während die Zähigkeit durch Biege-
und Verwindeversuche geprüft wird. Abb. 1
Abbildung i
zeigt den Prüfstand im mechanischen Labora-
torium der Seilprüfstelle in Saarbrücken, an
dem die Drahtprüfungen vorgenommen werden.
In der „Bergpolizeiverordnung für die Seil-
fahrt" sind die Eigenschaften genau festgelegt,
denen die Seile entsprechen müssen. Die Seil-
bruchlast wird bestimmt durch Zusammenzählen
der Bruchlasten aller einzelnen Drähte.
Werkbild
Förderseile müssen nach der Bergpolizeiverord-
nung während der ganzen Betriebszeit minde-
stens eine Kfache Sicherheit gegenüber der Be-
lastung bei der Förderung und eine 8fache ge-
genüber der bei der Seilfahrt gewähren. Mit
anderen Worten heißt das, man müßte die 6-
bzw. 8fache normale Vetriebslaft anhängen, um
das Seil zu zerreißen. Bei Trommel- und Bo-
34
binenseilen wird die Bruchlast in gewissen Zeit-
abständen an Probestücken, die am Ende ab-
gehauen werden, durch Versuche nachgeprüft. Bei
Koepeseilen ist ein solches Kürzen und damit
ein Prüfen während der Betriebszeit nicht mög-
lich. Hier wird deshalb eine höhere Anfangs-
sicherheit verlangt, nämlich eine 7fache bei der
Förderung und eine 9/4fache bei der Seilfahrt.
Diese Prüfungen können nun allein nicht ge-
nügen, weil sie ja nur den Zustand eines kurzen
Probestückes erfassen und keinen sicheren Auf-
schlug über die Beschaffenheit des ganzen Seiles
geben. Deshalb wird das Seil noch laufend
durch Vetriebsbeamte auf seiner ganzen Länge
nachgesehen. Die Fristen für diese Prüfungen
sind ebenfalls in der „Bergpolizeiverordnung
für die Seilfahrt" festgelegt, nach 8 48 mutz jedes
Förderseil in Hauptschächten einer täglichen,
wöchentlichen und sechswöchentlichen Prüfung
unterworfen werden.
Ueber die Prüfungen ist folgendes gesagt:
,,a) die tägliche Seilprüsung ist vor Beginn der
regelmätzigen Seilfahrt der Frühschicht vor-
zunehmen. Bei dieser Prüfung darf die Ge-
schwindigkeit nicht mehr als 1 na/8 betragen:
b) die wöchentliche Seilprüfung ist bei hellem
Tageslicht oder bei hellem künstlichen Lichte
derart vorzunehmen, datz das Seil mit einer
Geschwindigkeit von nicht mehr als 0,3 m/s
unmittelbar vor dem Prüfenden oorbeizu-
bewegen ist:
c) die sechswöchentliche Seilprüfung ist durch
die hiermit beauftragte Aufsichtsperson nach
den für die wöchentliche Prüfung geltenden
Bestimmungen vorzunehmen, nachdem das
Seil von der anhaftenden Schmutzkruste (ver-
härtete Seilschmiere) befreit ist.
Autzerdem sind einzelne Seilstellen, beson-
ders solche, die erfahrungsgemätz am meisten
leiden, oder an denen sich mehrere Draht-
brüche zeigen, wenigstens aber auf 100 m
Seillänge 2 Stellen im Zustand der Ruhe
zu besichtigen. Diese Stellen sind vorher so
gründlich zu reinigen, datz die Abnutzung
jedes einzelnen Drahtes an den Autzenstellen
erkennbar ist:
d) die sechswöchentliche Prüfung kann mit der
jeweils fälligen wöchentlichen Prüfung ver-
bunden werden."
Erste Bedingung für die Vornahme der Prü-
fung ist, datz der Schacht durch eine geeignete,
sichere Bühne abgedeckt ist, die als Standort für
den Prüfenden dient. Diese Bühne mutz die
Besichtigung des ganzen Seiles von allen Seiten
gestatten und muh infolgedessen bei Oberseilen
auch die Einbände vollständig hindurchgehen las-
sen. 2m Interesse der Sicherheit mutz die Bühne
breit genug sein, um einen Fehltritt des Prü-
fenden unbedingt zu vermeiden; denn er mutz
feine ganze Aufmerksamkeit dem Seil zuwenden
können. Stets sind 2 Bretter aufeinanderzulegen.
Schon mehrfach haben sich Unfälle durch den
Bruch von nicht einwandfreien Brettern ereignet.
Besonderer Wert ist auch auf Helle Beleuchtung
zu legen.
Um Einzelheiten am Seil erkennen zu können,
darf man nicht gerade aus das Seil sehen, also
nicht auf die Stelle, die sich in unmittelbarer
Nähe vor den Augen vorbeibewegt, sondern man
sieht zweckmätzig an dem Seil entlang. Alan
hat so einen Ueberblick über eine längere Seil-
strecke und kann einzelne Stellen ruhig verfolgen.
Für die richtige Beurteilung des Seilzustandes
ist es nötig, datz man die Fehler und Beschädi-
gungen kennt, die an einem Seil auftreten kön-
nen. Es sollen deshalb zunächst die häufigsten
Schäden und ihr Einfluß auf das Seil besprochen
werden.
Wenn bei einem Seil, besonders bei einem
Längsschlagseil, Hängseil entsteht, so bildet sich
infolge des Dralles eine Schlinge. Wird diese
rechtzeitig bemerkt, so lätzt sie sich wieder aus
dem Seil herausdrehen, eine Schwächung oder
eine Beschädigung tritt dann nicht ein. Anders
liegt der Fall, wenn sich die Schlinge festzieht
Es entsteht dann eine sogenannte Klanke, deren
Aussehen Abb. 2 erkennen lätzt. Litzen und
Drähte sind verlagert, die Faserseele tritt teil-
weise heraus. Zugversuche an Seilstücken mit
solchen Entformungen ergeben Schwächungen
bis 15 Prozent. Bei einer genügend hohen An-
fangssicherheit ist eine solche Klanke also zu-
nächst weiter nicht bedenklich. Wenn die Stelle
allerdings über die Seilscheibe läuft, so wird
durch den seitlichen Druck auf die verlagerten
Drähte bald eine Zerstörung eintreten, die ein
Ablegen notwendig macht. Bei Förderseilen wird
eine Klanke meist kurz über dem Einband ent-
stehen, also in dem Stück, das nicht über die
Scheiben gebogen wird. Wegen der oft starken
Schwingungen ist es nicht empfehlenswert, die
Beschädigung längere Zeit an dieser Stelle zu
belassen. Am besten ist es, falls dies möglich ist,
das Seil neu einzubinden und dabei die Klanke
in den Einband an eine Stelle zu bringen, wo
das Seil teilweise entlastet ist.
Eine andere häufig vorkommende Entformung
ist die sogenannte Korkzieherbildung, die in Ab-
bildung 3 dargestellt ist. Sie ist meist auf einen
Verschleiß der Faserseele zurückzuführen. Eine
oder mehrere Litzen ziehen sich in das Seil hinein
und bewirken so das korkzieherartige Aussehen.
Bei Zerreißversuchen zeigen Seilstücke mit der-
artigen Entformungen gegenüber nicht entform-
tcn Probestücken aus demselben Seil meist keine
Schwächung; vielfach ergibt sich sogar eine etwas
erhöhte Bruchlast. Dies erklärt sich dadurch, datz
Abbildung 3
Abbildung 4 a unc> b
Abbildung 5 a und b
Abbildung 8
Schema iur Eintragung der Drahtbruche
OsH f
Korb
22
66
88
110
132
m
176
m
220
m
264
2U
30S
330
West!
Korb
0
6 17 21 J3
] Marz
4 11 13 25 u : HA
1.
2.
3 1 1 1
3 2 9 7 7
5. 1 2
b 1 2 2
7. -/ 2 2 3
8.
9. 1 2 2
-/o. 1 2
*/. 3 5 6 «?
12 2 3 9
13 1 2 2
11
15. —
3A
eine ursprünglich vorhandene ungleiche Span-
nung der verschiedenen Litzen durch das Nach-
geben der Faserseele ausgeglichen wird, wobei
sich die stärker gespannten Litzen in das Seil
einziehen. Natürlich werden die autzenliegenden
Litzen, die nun den ganzen seitlichen Druck in
den Scheibenrillen aufnehmen müssen, rascher
verschleißen, sodaß dadurch die Lebensdauer des
Seiles beeinträchtigt werden kann. Im allge-
meinen geben aber solche Entformungen zu keiner
Besorgnis Veranlassung.
Eine weitere Art der Entformung, die Knoten-
bildung, tritt durch Reißen der Faserseele in
bestimmten Abständen ein. Zwischen den Bruch-
stellen, an denen Einschnürungen entstehen,
schiebt sich der Faserstoff zusammen, sodaß sich
hier Verdickungen bilden. Abbildung 4a zeigt
ein derartiges Seilstück; Abbildung 4b gibt die
Faserseele an der gleichen Stelle nach dem Ab-
wickeln der Litzen wieder. Die Erscheinung wird
heute seltener beobachtet und war hauptsächlich
die Folge des ungeeigneten Faserstoffes, der in
der Kriegs- und Nachkriegszeit verwendet wurde.
Heute werden Knoten eigentlich nur bei Seilen
beobachtet, die sehr lange im Betrieb sind, ohne
daß sich an den tragenden Litzen Beschädigungen
zeigen. Auch diese Entformung ist nicht gefährlich
und hat nur einen stärkeren Verschleiß an den
dicken Stellen zur Folge.
Unter den Schäden, die im Betrieb auftreten,
nehmen die Drahtbrüche eine wichtige Rolle ein.
Die meisten im Betrieb entstehenden Brüche sind
Dauerbrüche oder Ermüdungsbrüche. Im Gegen-
satz zu einem durch Ueberlastung entstandenen
Bruch, bei dem die Drahtenden eingeschnürt sind,
sind diese bei einem Dauerbruch vollkommen
stumpf. An irgendeiner Stelle der Drahtober-
släche entsteht zunächst ein feiner Haarriß, der
dann infolge der Kerbwirkung immer tiefer
wird, bis der endgültige Bruch eintritt. Ein
solcher Bruch kann seinen Ausgang von Ober-
flächenbeschädigungen. wie Druck- und Verschleiß-
stellen oder Rostnarben, nehmen, er kann aber
auch bei ganz glatter Oberfläche entstehen. Ab-
bildung 5a zeigt einen in der Zerreißmaschine
gerisienen Draht mit Einschnürung; Abbil-
dung 5b einen durch Dauerbeanspruchung ge-
brochenen Draht.
Der Betriebsmann stellt nun häufig die Früge,
wieviel Drahtbrüche ohne Gefahr in einem Seil
sein dürfen. Diese Frage kann keinesfalls allge-
meingültig beantwortet werden. Maßgebend ist
zunächst nicht die Gesamtzahl, sondern vor allen
Dingen die Verteilung der Drahtbrüche. Weiter
spielt der Eesamtzustand des Seiles in Bezug
auf Rost, Verschleiß und Flechtung eine Rolle.
Wenn der Eesamtzustand gut ist, kann ein Seil
verhältnismäßig viele Drahtbrüche vertragen,
bis eine Gefahr vorliegt. Die Verflechtung der
Drähte, die besonders bei Litzenseilen sehr innig
ist, bewirkt, daß ein gebrochener Draht schon in
ganz kurzer Entfernung von der Bruchstelle wie-
der voll trägt. Man kann die Schwächung eines
Seiles also nicht nach der Anzahl der Draht-
brüche im ganzen Seil beurteilen, sondern nur
nach dem Zustand der Stelle, an der die Brüche
am dichtesten liegen. Im allgemeinen kann man
für eine überschlägige betriebsmäßige Rechnung
annehmen, daß bei Kreuzschlagseilen, bei denen
ja die Verflechtung noch fester ist als bei Längs-
schlagseilen, ein Draht etwa eine Litzenganghöhe
von der Bruchstelle entfernt wieder voll trägt.
Die Schwächung des Seiles errechnet sich dann
aus der Anzahl der auf zwei Litzenganghöhen
gebrochenen Drähte, die als nicht tragend an-
genommen werden. Liegen also beispielsweise
bei einem Seil mit 6 mal 37 — 222 Drähten
an der schadhaftesten Stelle auf zwei Litzengang-
höhen 10 Drahtbrüche, so ergibt sich die Schwä-
10.100
chung zu--------— 4,5 Prozent. Man sieht schon
222
daraus, daß die Drahtbrüche ziemlich dicht liegen
müssen, ehe eine Bruchgefahr auftritt. Immer-
hin ist eine Beurteilung nicht ganz einfach und
es empfiehlt sich jedenfalls, die Seile in zweifel-
haften Fällen durch einen besonderen Fachmann
beurteilen zu lassen.
Bei Längsschlagseilen muß man vorsichtiger
sein, weil hier das Seilgefüge an sich weniger
fest ist als bei Kreuzschlag. Wenn an einer
Stelle mehrere Drahtbrüche entstehen, dann
macht sich bald eine Lockerung der Flechtung
bemerkbar und sobald die Lockerung der Außen-
drähte stärker wird, kommt es soweit, daß die
Außenlage überhaupt nicht mehr mitträgt und
die Belastung nur noch von den Innendrähten
aufgenommen wird. Ein solches Seil kann nicht
mehr lange in Betrieb bleiben, da die Zerstö-
rung rasch fortschreitet.
Das bisher Gesagte gilt für Drahtbrüche in
der Außenlage. Wie verhält es sich nun mit den
so oft gefürchteten inneren Drahtbrüchen? Wenn
in dem Teil, der über die Scheiben gebogen wird,
in den inneren Lagen Drahtbrüche entstehen,
so werden diese erfahrungsgemäß bald von außen
erkannt. Die Drahtenden federn beim Biegen
des Seiles nach außen, wodurch die darüber-
liegenden Drähte der Autzenlage beschädigt wer-
den und deshalb nach kurzer Zeit ebenfalls
brechen. Man sieht dann durch die Bruchlücke
eines gebrochenen Außendrahtes auch den Draht-
bruch in der Innenlage. Eine besondere Gefahr
liegt in diesem Falle meist nicht vor.
Eine andere Art von Drahtbrüchen im Innern,
die eine der gefährlichsten Beschädigungen dar-
stellt, bilden die Drahtbrüche in und über den
Einbänden, also auf den Seilstrecken, die nicht
über die Scheiben gebogen werden. An diesen
Stellen wirken sich die Seilschwingungen be-
sonders stark aus. Die Drähte brechen hier nicht
am Seilumfang, wie auf den über die Scheiben
laufenden Strecken, sondern sie entstehen viel-
mehr an den gegenseitigen Berührungsstellen der
Litzen, wo zu den sonstigen Beanspruchungen
noch der seitliche Druck kommt. Die Drahtbruch-
cnden werden dann zwischen den Litzen ein-
geklemmt und können nicht an die Seilobersläche
federn, sie werden also von äugen nicht erkannt.
Diese Erscheinung ist besonders bei Koepefeilen
zu beobachten. Bei Trommelseilen, wo alle Vier-
teljahre der Einband erneuert wird, treten sie
entweder nicht auf, oder sie werden rechtzeitig
erkannt. Solche Brüche kommen hauptsächlich
bei lebhaften Förderungen mit starken Schwin-
gungsbeanspruchungen vor. Bei Seilen solcher
Förderungen ist es schon verdächtig, wenn ein
oder zwei Drahtbruchenden an der Oberfläche
sichtbar werden, die aus dem Innern heraus-
treten. Wenn ein Verdacht auf derartige Draht-
brüche besteht, empfiehlt es sich, sofort einen
Sachverständigen hinzuzuziehen. Am besten wird
man dann den Einband vollkommen öffnen und
das Seil im entlasteten Zustand eingehend
untersuchen. Diese Drahtbrüche bildeten bei den
meisten in den letzten Jahren eingetretenen Seil-
brüchen die Bruchursache.
Einen weiteren zerstörenden Einflug übt der
Nostangriff aus. Seins Beurteilung erfordert
eine besondere Erfahrung. Vielfach wird starker
Rostangrifs nicht erkannt, weil der Vetriebs-
mann geneigt ist, die Schwächung des Seiles
nur nach Drahtbrllchen zu beurteilen. Er geht
dabei von dem Standpunkt aus, dag bei einer
wesentlichen Schwächung durch Rost auch Draht-
brüche auftreten müßten.
Für Kreuzschlagseile mag dies stimmen. Hier
sind die Augendrähte immer ziemlich stark ge-
spannt; erheblich geschwächte Drähte werden also
auch vorzeitig brechen. Anders liegt der Fall bei
Längsschlagseilen. Ein Abrosten der Augendrähte
wirkt sich hier oft nur in einer Lockerung der
Flechtung aus. Die Augendrähte werden dadurch
entlastet, die Innendrähte dagegen entsprechend
höher beansprucht. Beim Arbeiten des Seiles
reiben sich dann die Augendrähte auf den
darunterliegenden, wodurch auch noch ein starker
innerer Verschleiß bewirkt wird. Außerdem kann
durch die lockere Flechtung ungehindert Wasser
eindringen und so den Rostangriff im Innern
beschleunigen. Die lockeren Außendrähte fördern
also die Zerstörung des Seiles. Da sie selbst aber
nicht unter Spannung sind, brauchen nicht un-
bedingt Drahtbrüche zu entstehen. So kommt es
vor, daß derartige Seile plötzlich reißen, auch
wenn vorher keine oder nur wenige Drahtbrüche
sichtbar waren. Für die Beurteilung eines an-
gerosteten Längsschlagseiles ist also der Zustand
der Flechtung von außerordentlicher Bedeutung.
Abbildung 6 zeigt ein Längsschlagseil, bei dem
Abbildung 6 Werkbild
die Flechtung durch Rost und inneren Verschleiß
stark gelockert ist.
Besonderer Erwähnung bedarf die Zerstörung
von Flachunterseilen durch Rost. Der Rostangrifs
wirkt sich hier hauptsächlich im Innern des Sei-
les an den gegenseitigen Berührungsstellen der
Litzen und Schenkel aus. An diesen Stellen
reiben sich die Drähte beim Arbeiten des Seiles;
es entsteht so ein Zusammenwirken von Rost und
Verschleiß durch das die Drahtquerschnitte weit-
gehend geschwächt werden. Am meisten gefährdet
sind erfahrungsgemäß die Strecken, die bei End-
stellung der Körbe die Seilbucht bilden. Abbil-
dung 7 gibt eine solche schadhafte Stelle wieder,
an der die Drähte vollkommen durchgeschlissen
und die Vruchenden infolgedessen zugespitzt sind.
Meist kommt nur ein kleiner Teil der Bruch-
enden an die Oberfläche, während der größere
Teil zwischen den Litzen eingeklemmt bleibt und
äußerlich nicht sichtbar ist. Um den tatsächlichen
Zustand zu erkennen, muß man an den Stellen,
an denen das Seil äußerlich stärker verrostet
erscheint, oder an denen einige zugespitzte Draht-
bruchenden sichtbar sind, mit einem Haken zwi-
schen die Litzen und Schenkel fassen, wobei
etwaige versteckte Drahtenden an die Oberfläche
gezogen werden. Der Grund für die meisten
Unterseilbrüche ist in einer solchen Schwächung
durch Rost und Verschleiß zu erblicken.
Das wirksamste Mittel zur Bekämpfung des
Rostangriffes ist eine gute Verzinkung. Seile,
die in nassen Schächten arbeiten, sowie Unter-
seite, sollten stets verzinkt sein.
Bei dem täglichen Nachsehen, das bei Ober-
seilen jeden Morgen vor Beginn der Seilfahrt
erfolgen muß, sollen in erster Linie gröbere Be-
schädigungen festgestellt werden, die im Lause
eines Tages entstanden fein können, wie z. B.
Klanken, gewaltsame Beschädigungen durch in
den Schacht gestürzte Gegenstände, Anhäufungen
von Drahtbrüchen und ähnliche ins Auge fal-
lende Veränderungen.
Die wöchentlichen Prüfungen erstrecken sich
vor allen Dingen auf das Feststellen von Draht-
brüchen und deren Verteilung. Für die Auf-
zeichnung der Drahtbrüche bedient man sich zweck-
mäßig eines Vordruckes nach Art der Abbil-
dung 8. Die Drahtbruchenden müssen jeweils
abgebogen werden, um eine Beschädigung der
Nachbardrähte zu verhindern. Weiter ist bei
dieser Prüfung auf Entformungen aller Art zu
achten, also insbesondere auf Korkenzieher und
auf Knotenbildungen.
Bei dem sechswöchentlichen Nachsehen ist außer
auf alle vorgenannten Erscheinungen besonders
auf die Stärke von Rost und Verschleiß zu achten.
Sehr wichtig dabei ist es, festzustellen, ob die
Flechtung der Außendrähte durch die Einwirkung
von Rost und Verschleiß gelockert ist. Eine Lok-
kerung läßt sich am besten durch Abklopfen des
Seiles mit einem leichten Hammer erkennen.
Bei starker Lockerung der Flechtung lassen sich
die Außendrähte mit einem Schraubenzieher
gegeneinander verschieben.
Die Pflege der Seile im Betrieb erstreckt sich
außer auf eine gute Instandhaltung der Be-
triebseinrichtungen hauptsächlich auf den Rost-
schutz, der bei blanken Seilen ausschließlich durch
die Schmierung bewirkt wird. Man unterscheidet
dabei zwischen der Innen- und Außenschmierung.
Erstere erfolgt bereits bei der Herstellung und
besteht in einem Tränken der Faserseele und
der einzelnen Drahtlagen. Alle Hohlräume im
Innern des Seiles werden durch das Tränkungs-
mittel, für das meist ein Seilfirnis verwendet
wird, ausgefüllt. Die Jnnenschmierung hat ein-
mal die Aufgabe, das Seil im Innern vor Rost-
angriff zu schützen. Außerdem vermindert sie die
innere Reibung und hat so großen Einfluß auf
die Bewährung des Seiles. Die Außenschmie-
rung wird zunächst ebenfalls schon in der Seilerei
an
aufgebracht. 2m Laufe der Betriebszeit wird sie
aber abgeschleudert, abgerieben und ausgewa-
schen. Jedes Seil mutz deshalb in bestimmten
Zeiträumen, die sich jeweils nach den örtlichen
Verhältnisien richten, nachgeschmiert werden, da
sich sonst bald Rostansatz bemerkbar macht und
außerdem die Jnnenschmierung allmählich aus-
gelaugt wird.
Bei Trommelseilen ist die Schmierung ver-
hältnismäßig einfach, weil auf die Reibung zwi-
schen Seil und Scheibe keine Rücksicht genommen
zu werden braucht. Man verwendet eine steife,
säurefreie Fettschmiere, die am besten auch etwas
klebrig ist, um ein Abschleudern zu verhüten.
Staufferfett ist nicht zu empfehlen, da dieses oft
Säure enthält.
Schwieriger gestaltet sich der Rostschutz bei
Treibscheibenseilen. Hier mutz stets eine ge-
nügende Reibung zwischen Treibscheibe und Seil
gewährleistet sein, um ein Rutschen des Seiles
zu verhindern. Eine Koepeseilschmierung mutz
^ch werde Keinen größeren Stolz in
meinem Leben besitzen ala den, am Gnde
meiner Cage sagen zu Können : ich habe
dem deutschen Reich den deutschen Ar-
beiter erkämpft, Adolf Ritter
deshalb unbedingt zähklebrig sein und' darf nur
in einer dünnen Schicht aufgetragen werden, da
sie sich im anderen Falle nach den Seilenden
hin zusammenschiebt und abgeschleudert wird.
Bester als Schmiere ist hier ein Seillack, von
dem verschiedene gute Sorten erhältlich sind.
Zu beachten ist aber, daß Lack keine Schmierung,
sondern nur Rostschutz bewirkt.
Bei Flachunterseilen soll die Schmierung außer
dem Rost den inneren Verschleiß verhindern.
Es empfiehlt sich deshalb, auch verzinkte Seile
insbesondere auf den Endstrecken mit einer Fett-
schmiere zu schmieren. Dadurch wird gleichzeitig
der Zinküberzug vor einem Abscheuern geschützt.
Zu erwähnen ist noch, daß sowohl Schmiere,
als auch Lack auf das trockene Seil aufgebracht
werden müssen, da der Ueberzug sonst keinesfalls
fest haftet. Vollkommen zwecklos ist es, ein schon
angerostetes Seil zu streichen, ohne daß der Rost
vorher entfernt wird. Die Pflege mutz vielmehr
schon einsetzen, ehe sich ein Rostansatz gebildet hat.
Das Blut aller derer, die im Glauben
an Deutschlands Größe gefallen find, ist
nicht vergeblich geflossen. In dieser
Zuversicht baue ich fest auf dich — du
deutsche jfugend. v. Rindenburg
Der Aübrer
inmitten der Arbeitskameraden!
Der Führer erklärt
den Arbeitern auf
dem Reichsparteitag-
Gelände 1935, was
bis jetzt unter seiner
Regierung erreicht
worden ist. Von
mehr als 7 Millionen
Arbeitslosen sind wir
auf 2,5 Millionen ge-
sunken und Vertreter
anderer Länder kom-
men zu uns, um zu
sehen und zu forschen,
wie wir das AZunder
vollbracht haben.
Dann sprach der
Führer von kommen-
den Ereignisten und
Aufgaben und da er-
folgte in die feierliche
Stille ein Zwischen-
ruf eines waschechten
Rürnbergers: „Rer
nix verraten!"
Der Führer und
alle lachten herzlich
über den Zwischenruf.
An
Geschichte des bergmännischen Bildmigsweseiis
an der Saar bis zum Weltkriege
Don A. Keller, Saarbrücken, Bergschulkonrektor i. N.
„Das Bergwerk will haben Verstand und eine
getreue Hand!" Mit diesem alten Bergmanns-
spruch ist für alle bergmännische Bildungsarbeit
das Ziel gesteckt, dem bergmännischen Nachwuchs
nicht nur die praktischen Handgriffe und Fertig-
keiten zu vermitteln, sondern in dem jungen
Menschen auch die geistigen und sittlichen Fähig-
keiten zu entwickeln, die das Ansehen des Berufs
begründen. — Die Geschichte des bergmännischen
Bildungswesens ist ein Teil der Geschichte des
Bergbaues und nicht der unwesentlichste.
Die Zeit vor der Errichtung
von Bergschulen
In alten Zeiten war das Wissen um die
Lagerstätten, die Aufsuchung und Gewinnung der
unterirdischen Schätze von einem gewissen Ge-
heimnis umgeben, das in der Regel vom Vater
auf den Sohn vererbt, oder vom Meister auf
den Lehrjungen übertragen wurde. Als sich
dann eine größere Zahl von Bergleuten gele-
gentlich der Auffindung reicher Erzlagerstätten
in den Bergorten zusammenfand, entstanden die
Bruderschaften oder Zünfte der Bergleute, die
auch den bergmännischen Nachwuchs in ihre Or-
ganisation einfügten. Wie beim Handwerk der
Lehrling und bei der Ritterschaft der Edelknabe,
so mußte der angehende Bergknappe verschie-
dene Ausbildungsstufen als Schlepper und Lehr-
hauer durchlaufen, ehe er als vollberechtigter
Bergmann in die Zunft oder Gewerkschaft aus-
genommen wurde. Daß dabei auch auf den sitt-
lichen Charakter Wert gelegt wurde, ersehen wir
aus der alten Bergmannsparole: „Nur wer
Schlägel und Eisen in Ehren führt, ist wert,
daß er unsere Knappschaft ziert!"
Wer sich dann im
Bergbau bewährte, die
allgemeinen und beruf-
lichen Kenntnisse be-
sag, sowie über die er-
forderlichen Führer-
eigenschaften verfügte,
konnte in eine Beam-
tenstelle als Steiger,
Schichtmeister, Bergge-
schworener oder gar
Bergmeister aufrücken.
In der 1516 ent-
standenen Bergstadl
Ioachimsthal in Böh-
men gab es schon im
Jahre 1530 in 914 Be-
trieben 8000 Knappen,
800 Steiger und 400
Schichtmeister.
2m Mittelalter war
der deutsche Bergmann
auch im Ausland als
Lehrmeister willkom-
men und geschätzt. Der
deutsche Gelehrte Georg
Bauer (1494 — 1556),
der sich nach damaliger
Gelehrtensitte Agrico-
la schrieb, schenkte dem
deutschen Bergbau die
erste wissenschaftliche
Darstellung in seinem
lateinisch geschriebenen
Buch über das Berg-
werk. Agricola hatte in
Leipzig, Bologna und
Padua studiert und lieg
sich dann 1527 als Arzt
in Ioachimsthal nie-
der. Als Naturwissen-
schaftler beschäftigte er sich aus Neigung mit
Mineralogie, Bergbau- und Hüttenkunde, wobei
er sich von Männern der Praxis belehren ließ.
Seine technischen und wissenschaftlichen Studien
setzte er dann in der österreichischen Bergstadt
Schemnitz fort, wo er von 1535 bis 1556 lebte.
Wenn er auch kein eigentlicher Vergtechniker
war, so wirkte er doch durch sein Buch als der
anerkannte Lehrmeister im Bergbau selbst über
den 30jährigen Krieg hinaus, der den deutschen
Bergbau fast zum gänzlichen Erliegen brachte.
Erst mit der Wiederbelebung der Technik im
18. Jahrhundert entwickelte sich auch wieder der
deutsche Bergbau zu neuer Blüte. Zu dem alten
Erzbergbau kam jetzt der Bergbau auf Kohlen.
Und mit dem Bedürfnis nach technischen Lehr-
anstalten infolge vieler Erfindungen entstanden
auch die ersten Bergschulen in Deutschland: 1765
Fürst Wilhelm Heinrich v. Nassau-Saarbrücken
die Bergakademie in Freiderg in Sachsen; 1770
die Berg- und Forstakademie in Schemnitz in
Ungarn, gegründet von Maria Theresia; 1775
die Bergschule und später Bergakademie in
Clausthal.
Der Begründer der Freiberger Bergakademie
ist der Freiherr Friedrich Anton von Heynitz,
der von 1764—1774 an der Spitze des sächsischen
Berg- und Hüttenwesens stand, dann von 1770
bis 1802 preußischer Vergwerksminister war.
Er war als Leiter des preußischen Berg-,
Hütten- und Salinenwesens die rechte Hand
Friedrichs des Großen beim Aufbau des preu-
ßischen Bergbaus. Sein Name ist durch die nach
ihm benannte Grube Heinitz auch mit dem Saar-
bergbau verbunden.
Friedrich der Große hatte schon 1768 angeord-
net, an den Universitäten seines Landes auch
42
Vorlesungen über Mineralogie und Bergrecht
zu halten: er wollte die grundlegenden Wissen-
schaften für die Heranbildung tüchtiger Berg-
beamten „traktiert" wissen. 1768 erließ der Mi-
nister von Heynitz im Aufträge des Königs ein
Publicandum, wie es mit der Besetzung der
Stellen im Bergbau zu halten sei, welche theo-
retischen Kenntnisse und welche sachliche Aus-
bildung von den künftigen Bergbeamten zu for-
dern seien. Damit entstanden die ersten Aus-
bildungskurse für Bergeleven an den staatlichen
Bergämtern (Schulz-Briesen). Daneben war
Friedrich der Große bemüht, tüchtige Fachleute
aus fremden Revieren und hervorragende Per-
sönlichkeiten für den Verwaltungsdienst der
preußischen Bergwerke zu gewinnen. Als sich
der Freiherr vom und zum Stein auf des Frei-
herrn v. Heynitz Veranlassung 1780 um eine
Anstellung in die Bergverwaltung bewarb, er-
hielt er die charakteristische Antwort: „Sehr gut;
aber wenn er das will, so muß er die Bergwerks-
iachen aus dem Grunde lernen, soll nur sehen,
was Herr v. Heynitz alles weiß . . . Wenn man
in den Sachen mit Nutzen was machen will und
man das nicht recht gründlich lernt, so ist es
nichts. Er müßte also das hübsch tun. "
Stein hat sich dann unter der Leitung des
Freiherrn v. Heynitz so schnell bei der Zentral-
stelle der Bergverwaltung eingearbeitet, daß
er schon 1783 im Alter von 26 Jahren an
die Spitze des westfälischen Bergbaues gestellt
wurde. Als Leiter des Bergamts und späteren
Oberbergamts Wetter wirkte er in hervorragen-
der Weise aus die Ausbildung, Erziehung und
Disziplinierung der Bergleute und Bergbeamten
ein. Er wendete dem Grubenausbau wie der
Förderung und dem Absatz seine ganze Auf-
merksamkeit zu, ordnete das Karten- und Ritz-
wesen und führte die Neuorganisation des west-
fälischen Bergbaus durch. So gehört der Frei-
herr vom Stein zu den bedeutendsten Lehr-
meistern des Bergbaus, wie er später der große
Neugestalter des preußischen Staates wurde.
(Schulz-Briesen, Der staatliche Bergbau in
Preußen.)
Zu dieser Zeit regierte in den Nassau-Saar-
brücker Landen der Fürst Wilhelm Heinrich
(1710—1768). Er fand schon eine bodenständige
Eisenindustrie vor, welche die Eisenerze des
Landes mit Hilfe der Holzkohle verhüttete. Seit
2 Jahrhunderten schon gruben die Bauern im
Winter von Martini bis Lichtmeß die Stein-
kohlen am Ausgehenden der Flöze, um sie zum
Kalkbrennen zu benutzen oder an Schmiede und
Schlosser zu verkaufen. Aber der von ihnen ge-
triebene Raubbau ließ einen eigentlichen Berg-
mannsstand nicht aufkommen. Der noch jugend-
liche Fürst erkannte schon die Entwickelungs-
möglichkeiten, übernahm kurzerhand auf Grund
des Bergregals die vorhandenen Kohlengräbe-
reien auf eigene Rechnung, schuf neue Eisen-
und Glashütten, versuchte schon die Saarkohle
zu verkoken und die Nebenprodukte Teer und
Ruß zu gewinnen. So wurde Wilhelm Heinrich
der eigentliche Schöpfer der Großindustrie an
der Saar, die sich auf der Saarkohle aufbaut.
Fürst Wilhelm Heinrich ist auch der erste
Lehrmeister und Erzieher des Saarbrücker Berg-
mannsstandes, wenn er auch an ein bergmän-
nisches Bildungswesen noch nicht denken konnte.
Nachdem er die Steinkohlengruben 1752 in fürst-
lichen Betrieb genommen hatte, suchte er tüchtige
Fachleute, Bergleute und Beamte, aus fremden
Revieren als Lehrmeister für seine Bauern-
Bergleute zu gewinnen. Die Gruben wurden
einem Berginspektor unterstellt, der die Weisung
erhielt, sie „bergmännisch administrieren zu las-
sen". Unter der Leitung des Berginspektors
wurde jede Grube von einem Steiger verwaltet.
Bergkassierer, Kontrolleure und Magazinoerwal-
ter führten die Kassengeschäfte, beaufsichtigten
die Verladung und verwalteten die Vorräte,
während der Schriftverkehr von einem Berg-
schreiber geführt wurde. So schuf sich Wilhelm
Heinrich einen Stab praktisch geschulter und be-
währter Bergbeamten, die unter seiner persön-
lichen Aufsicht bestrebt waren, den Kohlenberg-
bau nach bergmännischen Regeln gewinnbringend
zu betreiben.
Es ist bekannt, daß der Fürst bei seinen viel-
fachen und kostspieligen Unternehmungen in die
Hände von wucherischen Juden geriet, sodaß sein
Nachfolger, Fürst Ludwig, mit äußerster Spar-
samkeit wirtschaften mußte. Trotzdem wurden
auch unter dessen Regierung die bisherigen Gru-
benbeamten beibehalten und ebenso wurde der
technische Betrieb der Gruben soviel als möglich
verbessert. 1784 wurde die Direktion und Ober-
aufsicht über das ganze Bergwesen dem Kammer-
rat Röchling übertragen und ein eigenes Berg-
amt bei der fürstlichen Rentkammer gebildet.
Auswärtige Fachleute von Ruf, wie der Zwei-
brücker Bergrat Jakobi und der Nassau-Usingische
Kammerassessor Habel, ließ man die Gruben be-
fahren, um Vorschläge zu Verbesserungen zu
erhalten. 1769 ordnete die fürstliche Rentkammer
an, sämtliche Gruben zu Markscheiden und davon
ordentliche Risse anzufertigen. Mit dieser Aus-
gabe wurden erfahrene Steiger betraut. Jeder
Steiger erhielt bei seiner Einstellung und Ver-
eidigung eine eingehende Dienstanweisung, die
viele technische Einzelheiten und bergbauliche
Belehrungen enthält.
Aber auch die Ausbildung und Erziehung des
Bergmanns wurde nicht vernachlässigt. G.W.
Knörzer, von 1784—1808 Inspektor der Gruben,
ein hervorragender Fachmann, verfaßte und
unterzeichnete am 1. Juli 1797 das „Reglement
für die Bergleute in den Nassau-Saarbrückischen
und andern Landen", auf das jeder Bergmann
vereidigt wurde, wenn er sich in das Knapp-
schaftsregister einschreiben ließ. Die Bergleute
sollen nach Art. 2 „insonders einen guten, ehr-
baren, christlichen Lebenswandel führen . .
nach Art. 7 „alle Arbeiten nach Anweisung des
Vergmeisters gut bergmännisch treiben, keine
Schemel und Oerter weiter aushauen, als die
Ordnung besagt, keine Berg-Vestungen ver-
schwächen und verletzen, keine Gehölze unnötiger
und vergeblicher Weise anbringen. . ., die Ber-
zimmerungen gegen alle Drückungen und Anfälle
gehörig und annehmlich führen" usw. Nach Art.
14 „sollen sämtliche Bergarbeiter auf den Zechen,
in Gruben, auf Halden, Hütt- oder Erubenhäu-
sern und in andern Gesellschaften sich jederzeit
sittsam, ruhig und friedlich, ohne Schelten,
Schmähen, Fluchen, Gottlästern, Balgen und
Schlagen vertragen, vor dem Trunk in Acht neh-
men und allen entstehenden Tumult und Auf-
stand unter sich vermeiden . . sich überhaupt
also betragen, wie es einem christlichen Berg-
mann gebührt und zukomme . . ." (Vollständig
abgedruckt bei Hatzlacher, Der Steinkohlenberg-
bau an der Saar.)
Napoleon I. plant die Errichtung
einer Berg- und Hüttenschule 1808
Als die Franzosen in den Jahren 1793—95
wieder einmal gewaltsam vom linken Rheinufer
Besitz ergriffen, erklärten sie bekanntlich die
Güter und Besitzungen der Landesfürsten als
französisches Staatseigentum. Die Eisenhütten
(mit Ausnahme von Geislautern) wurden 1800
verkauft oder versteigert. Die Saargruben wur-
den noch bis 1797 auf Rechnung des französischen
Staates betrieben, dann bis 1808 an die Pariser
Gesellschaft Equer verpachtet und schlietzlich wie-
Alte Bergschulc in Geislautern Wcrkbiid
der „provisorisch" in Staatsverwaltung genom-
men. Der deutsche Berginspektor und die übrigen
deutschen Bergbeamten wurden auf ihren Stel-
len belassen und nur dem französischen Chef-
ingenieur für die Bergwerke unterstellt.
In Frankreich kannte man bis dahin keine
staatlichen Bergwerke. (Trotzdem schreibt Tar-
dieu in seiner Denkschrift der französischen De-
legation bei den Friedensverhandlungen in Ver-
sailles 1919 unter der Ueberschrift „Zugehörig-
keit des Saarbeckens zu Frankreich": „Frankreich
hat das noch heute bestehende System des Staats-
betriebs der Kohlengruben eingeführt." (Weiß-
buch „Das Saargebiet" 1921, S. 2.)) Infolge-
dessen beauftragte Napoleon seinen Chefinge-
nieur Duhamel in Saarbrücken im Jahre 1807,
das Saarbrücker Grubenfeld ritzlich aufzunehmen
und in einzelne Konzessionsfelder zu zerlegen,
die an den Meistbietenden versteigert werden
sollten.
Gleichzeitig ordnete Napoleon an, in Geis-
lautern (bei Völklingen) eine Lcole pratique
de3 mines für den Unterricht im Steinkohlen-
bergbau und in Hüttenkunde zu errichten. Die
Schule sollte sowohl die Eisenhütte wie auch die
Grube Geislautern auf Rechnung des Staates
betreiben, um daraus ihren Haushalt zu bestrei-
ten und um den Schülern die Möglichkeit zu
praktischen Uebungen und den Lehrern zu For-
schungsarbeiten zu geben. Darum sollte die
Schule autzerdem noch die Fettkohlengrube Dud-
weiler übernehmen, dort Koks erzeugen und da-
mit zwei neue Hochöfen in Geislautern betrei-
ben. Alles in allem ein großzügiger Plan, dem
man die Anerkennung nicht versagen kann, der
aber mehr einer Bergakademie mit ihren wissen-
schaftlichen Instituten als einer mittleren tech-
nischen Lehranstalt entspricht. Dementsprechend
ernannte Napoleon den bisherigen Chefingenieur
zum Generaldirektor der Anstalt und ihrer Be-
triebe. Die Ingenieure Beaunier und Calmelet,
welche den Atlas der Erubenfelder zeichneten,
wurden als Lehrer in Aussicht genommen. Auch
der deutsche Ingenieur Aug. Didier, ein ge-
borener Saarländer, unterschrieb die von ihm
gezeichneten Konzessionspläne der Halberger
Hütte als „moinbre de 1. ère Ecole des mines“.
Erst im Jahre 1809 wurde mit dem Bau der
Schulgebäude begonnen; aber beim Sturze Na-
poleons war erst ein Flügel mit einem großen
Hörsaal fertig gestellt. Die dauernden Kriegs-
unruhen und der Mangel an Geldmitteln ließen
es nicht zur Ausführung der vorgenannten Pläne
kommen: die Gruben wurden nicht versteigert
und nur so der vorläufige Staatsbetrieb er-
halten. die Bergschule trat nicht ins Leben, die
französischen Ingenieure verschwanden wieder
aus dem Saargebiet, das 1815 zum größeren
Teil an Preußen, zum kleineren an die bayerische
44
Rheinpfalz fiel, und der Atlas der Konzessions-
felder wanderte in das Archiv der preußischen
Bergverwaltung, während Frankreich eine Emp-
fangsbescheinigung darüber erhielt.
Tardieu aber schrieb 1919: „Frankreich war
es, das sich zuerst damit befaßte, die Kohlen-
gruben in die Höhe zu bringen . . . Die Aus-
beutung der Gruben (nämlich durch Preußen
und Bayern seit 1816) ist übrigens erfolgt auf
der Grundlage der Studien unserer Ingenieure;
unser Nationalarchiv besitzt eine Empfangsbestä-
tigung Preußens über »die Pläne und Verzeich-
nisse betreffend die Konzessionen von Kohlen-
feldern in den Departements der Saar und der
Roer«". (Weißbuch S. 2.) Das von den franzö-
sischen Bergingenieuren geschaffene Kartenwerk
mußte 1919 an Frankreich zurückgegeben wer-
den, worauf es eine getreue Neuauflage anferti-
gen ließ. Preußen hat diese Pläne ebenfalls
nicht zur Ausführung gebracht, weil es die Form
des Staatsbetriebs beibehielt. Auch der Plan,
in Geislautern eine Berg- und Hüttenakademie
aufzurichten, wurde von Preußen nicht aufge-
griffen, weil er über den Rahmen des Notwen-
digen weit hinausging.
Die Errichtung der Saarbrücker Berg-
schule durch Preußen
Als nach den langjährigen napoleonifchen
Kriegen endlich Frieden einkehrte, regte sich in
ganz Deutschland wieder der Unternehmungs-
geist. Der Bergbau auf Steinkohlen erhielt da-
durch einen kräftigen Auftrieb. Preußen er-
richtete in Saarbrücken ein Vergamt, das dem
neuen Oberbergamt in Bonn unterstellt wurde.
Mit der Leitung des Saarbrücker Bergamts und
der preußischen Saargruben wurde Bergrat Sello
betraut, ein hervorragender Fachmann, dem der
Saarbrücker Bergbau viel zu verdanken hat.
Bergschlile Saarbrücken
Foto: Roth
45
Die Eigenart des Bergbaus stellt an jeden
Bergmann besondere Anforderungen. Man ver-
langt von ihm fachmännische Kenntnisse, die in
erster Linie bei der praktischen Berufstätigkeit
erlernt werden. Mit der fortschreitenden Ent-
wicklung wurde es erforderlich, oie praktische
Ausbildung durch eine wissenschaftliche zu er-
gänzen. So war es, wie eingangs berichtet,
schon seit 1760 zur Errichtung von Bergschulen
und Bergakademien gekommen. Die Bergakade-
mien haben sich neben den Universitäten und
technischen Hochschulen bei der Ausbildung der
höheren Beamten bewährt. Jetzt erkannte man
die Notwendigkeit, auch für die Heranbildung
mittlerer Beamten, insbesondere von Gruben-
steigern, besondere Bergschulen zu schaffen. So
entstanden seit dem Jahre 1816 die Bergschulen
irr Eisleben, Bochum, Saarbrücken, Essen, Tar-
nowitz und anderen Orten.
Die ersten Lehrkurse in Saarbrücken wurden
am Sitz und im Gebäude des Bergamts in Alt-
Saarbrücken (am Schloßplatz im früheren Prin-
zenbau) von Bergbeamten abgehalten. Erst seit
1822 kam ein geregelter Schulbetrieb nach den
Plänen der Bergschule in Eisleben in Gang?)
Der Unterricht wurde in 2—3 aufsteigenden
Klaffen mit je 6—10 Wochenstunden erteilt. Weil
die Schüler ungleiche und oft recht unzureichende
Kenntnisse und Fertigkeiten aus der Volksschule
mitbrachten, mußte man in der Unterklasse Rech-
nen, Schreiben und Lesen betreiben. In der Mit-
telklasse lehrte man neben Schönschreiben, Recht-
schreiben und Zeichnen, die Anfangsgründe der
Mathematik, den Gebrauch des Kompasses, Berg-
baukunst mit Geologie und Mineralogie. Die
Oberklasse diente der Fortsetzung und Ergänzung
in den genannten Fächern. Die Schule hatte bis
1858 nur einen hauptamtlichen Lehrer, der die
Elementarfächer lehrte, während der technische
Unterricht von Beamten des Bergamts neben-
amtlich gegeben wurde. Unter den hauptamtlich
tätigen Lehrern hat sich Goldenberg (1826—36)
in hervorragender Weise um die Begründung der
paläontologischen Sammlung verdient gemacht.
Seine Schriften über die Pflanzenversteinerun-
gen und die fossilen Tiere des Saarbrücker Stein-
kohlengebirges waren von grundlegender Be-
deutung.
Die Zahl der jährlich aufgenommenen Schüler
schwankte zwischen 5 und 10. Der dreijährige
Ausbildungsgang konnte von vielen Schülern
nicht durchgehalten werden. Deshalb kehrte man
zu zweijährigen Kursen zurück, lehrte in der
Unterstufe neben Deutsch und Rechnen auch die
Anfangsgründe in Mathematik und in der Ober-
*) In dieselbe Zeit fällt die Errichtung von
sogen. Industrieschulen zu hauswirtschaftlicher
Ausbildung der Bergmannstöchter in Wiebels-
kirchen, Dudweiler, Luisenthal und Schwalbach.
stufe Mathematik, Markscheiden, Bergbaukunde,
Maschinenzeichnen und Grubenrechnungswesen.
Die Bergschüler waren dann später in den ver-
schiedensten Stellungen als technische oder Rech-
nungsbeamte und Markscheider tätig.
Bei der großen Ausdehnung des Saarbrücker
Kohlenreviers hatten die Schüler meist stunden-
lange Wege zu Fuß zurückzulegen und konnten
dann dem Unterricht wegen Uebermüdung kaum
noch folgen. Daher errichtete man im Jahre
1834 eine Zweigschule zu Neunkirchen
mit dem Lehrplan der Saarbrücker Unterklasse.
Die Einführung der Dampfmaschine bei För-
derung und Wasserhaltung und der Uebergang
vom Stollenbau zu Tiefbauschächten brachten in
Verbindung mit dem Bau von Eisenbahnen eine
riesige Entwicklung des Steinkohlenbergbaus
zum Großbetrieb. Damit wuchs der Bedarf an
gut ausgebildeten Grubenbeamten. So schritt
man 1858 zu einer wesentlichen Erneuerung des
Saarbrücker Bergschulwesens, nachdem man den
Markscheider und Bergschullehrer Honigmann
zum Studium der Vergschulen nach Essen und
Bochum entsandt und in dem Privatdozenten
Dr. Andrä einen zweiten hauptamtlichen Lehrer
und technischen Leiter gewonnen hatte.
Vergvorschule Tleunkirchen LSerkbild
Drei Vorschulen in Neunkirchen, Dudweiler
und Ensdorf übernahmen die Aufgabe der bis-
herigen Unterklassen, den Schülern in 6—8 Wo-
chenstunden eine bessere Allgemeinbildung zu
geben und ihnen die Anfangsgründe in Mathe-
matik beizubringen. Vor ihrer Aufnahme mußten
die Schüler mindestens 2 Jahre in der Grube
oder 1 Jahr auf einer Schichtmeisterei gearbeitet
haben. Während des Schuljahres verfuhren sie
regelmäßig ihre Schicht. Wer die Abschlußprü-
fung bestand, konnte in die Hauptschule zu Saar-
brücken aufgenommen werden. Auch deren Kursus
war anfangs nur einjährig. Weil aber die Schü-
ler hier nur während der Ferien Grubenarbeit
zu leisten hatten, konnte die Hauptschule in
wöchentlich 34 Stunden einen gediegenen wissen-
46
schaftlichen und technischen Unterricht erteilen.
Gelehrt wurde nach dem Schulbericht von 1859
bis 61: Mathematik in 7 Std., Physik 2, Che-
mie 2, Mineralogie und Geologie 2, Bergbau-
kunde 4, Mechanik und Maschinenlehre 3, Mark-
scheiden und Planzeichnen 4, Erubenrechnungs-
wesen 2, Zeichnen und Modellieren 6. Konstruk-
tion und Mechanik 2. Die Ausbildungszeit
wurde schon 1859 auf 1A und später auf 2 Jahre
erhöht.
Von den Lehrern aus dieser Zeit hat sich Dr.
Ernst Weiß (1858—67) durch geologische Schrif-
ten ausgezeichnet, worauf er mit geognostischen
Aufnahmen in der Rheinprovinz betraut und
dann als Professor und Landesgeologe nach
Berlin berufen wurde.
Die Schülerzahl stieg rasch von 5 im Jahre
1858 auf 14 im Jahre 1861, auf 20 und mehr
seit 1865. Infolgedessen erwiesen sich die bis-
herigen Schulräume im alten Bergamt als un-
zureichend. Man baute daher das anstoßende
Gebäude in der Hintergasse für die Zwecke der
Bergschule aus und verlegte dahin 1868 die
Anstalt. Das Schulhaus enthielt damals 1 Schul-
und Zeichensaal, 1 chemisches Laboratorium,
2 Räume für die Sammlungen. 1 Vibliotheks-
zimmer und 1 Werkstätte zur Anfertigung von
Modellen. 2 große Zimmer dienten anfangs den
Schülern zu Wohn- und Schlafzwecken.
Die ständig zunehmende Verwendung der
Dampfmaschine beim Bergbau hatte zur Folge,
daß auch der Unterricht an den Vorschulen um
4 Wochenstunden für Maschinenkunde und Ma-
schinenzeichnen erweitert wurde. Diejenigen Vor-
schüler, welche nicht zur Hauptschule versetzt wer-
den konnten, sollten als Maschinenwärter ein-
gestellt werden.
Die Bergvor- und Steigerschulen
(1873-1898)
Die gewaltige Entwickelung des Saarbrücker
Kohlenbergbaus nach dem deutsch-französischen
Kriege von 1870/71 machte einen weiteren Aus-
bau der Bergschule notwendig, um den gestei-
gerten Bedarf an geschulten Beamten zu decken.
Daher wurden 1873 die Vorschulen zu Bergvor-
und Steigerschulen mit 1A—2jährigem Kurs
erweitert. Sie wurden in Neunkirchen, Alten-
kessel-Louisenthal und in Dudweiler (später in
Sulzbach und Bildstock) eingerichtet, also an den
Mittelpunkten der bergmännischen Wohnplätze,
um den Schülern allzu weite Wege zur Schule
zu ersparen.
Der Lehrplan der neuen Schulen umfaßte
nach dem Schulbericht von 1874/76: Deutsch
(4 Std.), Rechnen (1—3), Schreiben (1—2),
Mathematik (1—3), Physik (2—4), Maschinen-
kunde und Maschinenzeichnen (4), Bergbaukunde
(4), Geologie und Mineralogie (1), Linear-
zeichnen (2), Grubenrechnungswesen (1), Mark-
Bergvorschule Louisenthal Werkbild
scheiden (1) und Erste Hilfe bei Unfällen (nur
im letzten Halbjahr) (1). Der Unterricht wurde
an den Vormittagen erteilt, während die Schü-
ler jeden Nachmittag eine 6stündige Schicht ver-
fuhren. Hierbei wurden sie in bestimmter
Reihenfolge in die verschiedensten Arbeitspunkte
verlegt, um sich in allen Einrichtungen und
Arbeiten praktisch zu betätigen und zu schulen.
Als technischer Leiter wurde an jeder Stei-
gerschule ein ehemaliger Volksschullehrer haupt-
amtlich angestellt, der den Unterricht in den
allgemeinen Fächern erteilte, während der tech-
nische Unterricht nebenamtlich von Gruben-
beamten gegeben wurde.
In den 70er Jahren kam die Ausbildung von
Bürobeamten an den Bergschulen in Wegfall,
weil diese Stellen nunmehr von Militär- und
Zivilanwärtern besetzt wurden. Da das Ab-
gangszeugnis der Steigerschule die Schüler schon
zur Anstellung als Gruben- oder Maschinen-
steiger berechtigte, fiel der Hauptschule die Auf-
gabe zu, ihre Schüler für die gehobenen Posten
als Fahr- und Obersteiger, Maschinenwerk-
meister oder Markscheider vorzubereiten.
Die bergmännischen Werkschulen
Eine bessere Vorbereitung für den Besuch der
Vergschulen erwartete man von der Einführung
der bergmännischen Werkschulen. Schon in der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (seit 1838)
hatte der Saarbrücker Knappschaftsverein sogen.
Sonntagsschulen für die jugendlichen
Bergleute eingerichtet, weil das damalige
Kna'ppschaftsstatut die Aufnahme als ständiges
Mitglied auch von dem Bestehen einer Prüfung
im Lesen. Schreiben und Rechnen abhängig
machte. Trotzdem hatten die Sonntagsschulen
mehr den Charakter der Erziehungsschule, wes-
halb die jungen Knappen auch zum Besuch der
Schule verpflichtet waren.
Im Jahre 1869 übernahm der preußische Staat
als Eigentümer der Steinkohlengruben an der
Aus der Zeitschrift „Grubensicherhe>>
Saar, die Sonntagsschulen des Knappschaftsver-
erns auf seine Rechnung. Sie hießen seitdem
bergmännische Werkschulen.
Auf Grund der Arbeitsordnung mußte der
jugendliche Bergarbeiter die Werkschule bis zum
Schlüsse des Halbjahres besuchen, in dem er das
18. Lebensjahr vollendete. Aber nur in geschlos-
senen Ortschaften mit größerer Bergarbeiter-
bevölkerung wurden Werkschulen eingerichtet
und die Einschulung der Schulpflichtigen durch-
geführt.
Die Zahl der wöchentlichen Unterrichtsstunden
betrug 2—4 in jeder Klasse. Der Unterricht er-
streckte sich auf Deutsch, einschließlich Geschichte,
Erdkunde und Naturkunde, sowie auf Rechnen
mit Raumlehre. Er lag in den Händen von
Volksschullehrern. Die Leitung übten die Haupt-
lehrer der Bergvorschulen aus. Im übrigen
unterstanden die Werkschulen den Berginspek-
tionen und der Vergwerksdirektion.
Der Schulbesuch hatte fortgesetzt unter den im
Bergbau nicht zu vermeidenden Wechselschichten
zu leiden. Trotz scharfer Bestrafung der Säu-
migen mit Geldbußen, zeitweiser oder gänzlicher
Ablegung war der Besuch dauernd unregelmäßig
und die Leistungen der Schulen blieben dement-
sprechend gering. Die Folge davon war ein Nach-
lassen des Interesses bei Lehrern und Schülern,
was zumteil auch darauf zurückzuführen ist, daß
die Schule mehr den Charakter einer Wieder-
holungsschule und nicht den einer Berufsschule
hatte.
Bcrguorschiile Eulzbach Werkbild
Seit etwa 1900 setzten Bestrebungen ein, die
hauptsächlich von Bergschullehrern ausgingen,
die schlimmsten Schäden zu beseitigen. Die Zahl
der wöchentlichen Unterrichtsstunden wurde in
allen Klassen auf 4 gebracht, und der Unterricht
möglichst auf die Nachmittagsstunden von 5—7
Ahr verlegt. In den größeren Orten wurden
die bisherigen Parallelklassen in 2—3klassige
Schulen mit Aufstiegsmöglichkeit umgewandelt.
In den Deutschstunden wurde jetzt auch Bürger-
kunde und allgemeine Verufskunde gelehrt. Das
Bestreben der Erubensteiger, an den Werkschu-
len als Berufslehrer zugelassen zu werden,
wurde an manchen Schulen durch Einführung
einer besonderen Unterrichtsstunde für Bergbau-
kunde erfüllt. Auch die an den Werkschulen
tätigen Volksschullehrer bemühten sich mehr als
bisher, die Berufskunde in den Mittelpunkt des
Unterrichts zu stellen. Als Hilfsmittel hierbei
diente das von Kurpium herausgegebene Lese-
buch „Feierschicht". — Trotzdem gelang es bis
zum Weltkrieg nicht, die bergmännischen Werk-
schulen des Saargebiets in wirkliche bergmän-
nische Berufsschulen umzuwandeln. Vereinzelte
Versuche, den Schulbesuch durch bessere Arbeits-
einteilung zu heben, blieben erfolglos. Wie sich
äußerlich die Werkschulen mit der Vermehrung
der Belegschaft entwickelten, zeigt die nach-
stehende Uebersicht.
Iahr Zahl der Schulorte der Klassen der Schüler
1869 11 13 540
1879 13 27 700
1902 40 70 2 643
1912 56 104 4190
Die Werkschuloberklassen
Wie früher die Hauptschulen, so beklagten sich
jetzt die Steigerschulen über die mangelhafte
Vorbildung ihrer Schüler. Seit den 70er Jahren
waren daher Versuche im Gange, erste Werk-
schulen oder sogenannte Werkschuloberklaffen
einzurichten, in ihnen die fähigsten Werkschüler
zu sammeln und für die Aufnahme in die Stei-
gerschule vorzubereiten. Aber erst im Iahre
1892 kam es zur Errichtung von 13 Werkschul-
oberklassen im Direktionsbezirk. Diese Klaffen
hatten zunächst nur 6 Stunden in der Woche,
von denen 2 dem Zeichnen dienten. Der Kurs
war einjährig. Berufskunde wurde in diesen ge-
hobenen Werkschulen nicht erteilt, weil sie nur
der formalen Bildung dienen sollten. Die Lei-
tung lag, wie bei den übrigen Werkschulen, in
den Händen der Hauptlehrer an den Bergvor-
schulen.
Die Neuordnung des Saarbrücker Berg-
schulwesens 1898 und 1907
Seit der Neugestaltung des Saarbrücker Berg-
schulwesens im Iahre 1873 waren schwerwie-
gende Mängel in Erscheinung getreten. Die
Hauptschule in Saarbrücken war zu einer Lehr-
anstalt für wenige obere Werksbeamte gewor-
den. Sie hatte sich mit ihren zu hoch gesteckten
Zielen zu einer Art Bergakademie entwickelt,
welcher deshalb viele Bergfchüler fernblieben,
obschon man den Lehrgang auf \y2 und dann
auf 1 Jahr herabsetzte. Die Fühlung mit den
Steigerschulen und Werkschulen war gänzlich
4
49
verloren gegangen, und so konnte von einem
organischen Aufbau mit einheitlicher Leitung
keine Rede sein. Zudem lieg die fachliche Aus-
bildung an den Steigerschulen viel zu wünschen
übrig, einmal weil es an Zeit hierzu fehlte,
zum andern, weil eine einheitliche Ausbildung
wegen des häufigen Wechsels der nebenamtlichen
Lehrer nicht zu erreichen war. So kam es 1898
zu einer Neugestaltung des Bergschulwesens, die
im Jahre 1906 ergänzt und im wesentlichen bis
1920 beibehalten wurde.
Die bergmännischen W e r k s ch u l e n wurden
bei der Neugestaltung leider übersehen. Sie be-
hielten ihre allgemeine Eigenschaft als Wieder-
holungs- und Fortbildungsschulen. Der Beruss-
schulgedanke war unter Führung des Münchener
Schulrats Dr. Kerschensteiner erst im Anmarsch
begriffen. Die staatlichen Bemühungen einer
vermehrten Jugendpflege mit dem Ziel einer
körperlichen Ertüchtigung der Jugend kamen
teilweise auch den Werkschulen zugute. So wur-
den z. B. auf alten Bergehalden (Neunkirchen,
Reden, Sulzbach) Sportplätze angelegt und die
Werkschulen mit Turn- und Spielgeräten ver-
sehen. Die Beteiligung der Schüler am Sport
war freiwillig und erlahmte daher bald wieder.
Die Werkschuloberklassen glaubte man
zunächst entbehren zu können und hob sie auf.
Aber schon 1906 sah man sich gezwungen, sie in
vollkommener Gestalt wieder ins Leben zu rufen.
Am Sitz der vier Vergvorschulen wurden sie als
2jährige Schulen mit wöchentlich 15—18 Stunden
eingerichtet. Der Unterricht wurde von bewähr-
ten Volksschullehrern erteilt und erstreckte sich
auf Deutsch, Geschichte, Erdkunde, Naturkunde,
Rechnen mit volkstümlicher Raumlehre, Frei-
hand- und Linearzeichnen. So suchte sie ihrer
Ausgabe gerecht zu werden, den Schülern und
künftigen Grubenbeamten eine bessere Allge-
meinbildung zu vermitteln und damit eine feste
Grundlage für den Unterricht in der Bergschule
zu schaffen. Während der Unterricht an drei
Nachmittagen erteilt wurde, verfuhren die Schü-
ler an jedem Arbeitstag eine Frühschicht. Jeder
Werkschüler im Alter von 16—18 Jahren konnte
sich an der Aufnahmeprüfung beteiligen, wäh-
rend die bestandene Abschlußprüfung der Werk-
schuloberklasse zur Aufnahme in eine Vergvor-
schule berechtigte.
Unter Aufhebung der Steigerschulen wurden
1898 vier Vergvorschulen in Neunkir-
chen, Sulzbach, Louisenthal und
Göttelborn eingerichtet. Bis 1907 wurde
noch Bergbaukunde, Maschinenkunde und Erste
Hilfe bei Unglücksfällen gelehrt. Der Lehr-
gang, anfangs einjährig, erstreckte sich seit 1908
auf zwei Jahre, in denen in wöchentlich 16 Stun-
den die Schüler an drei Vormittagen der
Woche unterrichtet wurden, um an jedem Nach-
mittag eine volle Schicht zu verfahren. Ueber
ihre praktische Beschäftigung, die nach einem
genauen Plan für Berg- und Maschinenleute er-
folgte, hatten die Schüler ein Tagebuch zu füh-
ren. Der Lehrplan schrieb auch eine Fahrschicht
vor, die alle 14 Tage von dem dazu bestimmten
Obersteiger als Anschauungsunterricht geleitet
wurde. Im Uebrigen war die Vorschule seit 1907
lediglich Vorbereitungsanstalt, in der die Schü-
ler durch den Unterricht in Deutsch, Algebra,
Geometrie, Physik und Maschinenzeichnen das
wissenschaftliche Rüstzeug für den jetzt von der
Hauptschule allein zu erteilenden Fachunterricht
erhalten sollten. Das Abschlußzeugnis der Berg-
vorschule berechtigte zur Aufnahme in die Haupt-
schule in Saarbrücken. — Nach Erledigung der
Bergvorschule meldeten sich die Schüler gewöhn-
lich freiwillig zu einer technischen Truppe, um
ihrer Militärpflicht zu genügen.
In der Hauptschule zu Saarbrücken wur-
den aus den von 4 Vorschulen kommenden
Schülern 2 parallele Unterklassen gebildet, auf
welche sich im folgenden Jahre 2 parallele Mit-
telklassen aufbauten. (Die wenigen nicht von den
Vorschulen kommenden Anwärter hatten neben
dem Nachweis der praktischen Ausbildung die
erforderlichen theoretischen Kenntnisse in einer
Aufnahmeprüfung nachzuweisen.) Auch lehrplan-
mäßig fand eine Trennung der Schüler in Berg-
leute und Maschinenleute statt. Dem entsprechend
wurde je ein hauptamtlicher Lehrer für Berg-
baukunde, Maschinenkunde und Mathematik ein-
gestellt. Bei den Bergleuten traten Geologie,
Bergbaukunde, Bergrecht, Markscheiden und
Rettungswesen in den Vordergrund, bei den
Maschinenleuten Mathematik, Maschinenkunde,
Elektrotechnik und Konstruktionszeichnen. Die
Fühlung mit der Praxis wurde aufrecht erhal-
ten durch Erubenfahrten und Maschinenbesich-
tigungen unter Führung der Lehrer, sowie prak-
tischer Beschäftigung in den auf 3 Monate ver-
längerten Herbstferien. Am Schlüsse des zweiten
Schuljahres wurde eine schriftliche und münd-
liche Prüfung abgelegt, von deren Bestehen die
Anstellung als Gruben- oder Maschinensteiger
abhängig war.
Durch die Schulbestimmungen vom 1. 4. 190/
wurde die Errichtung einer Oberklasse vor-
gesehen. Sie wurde nur nach Bedarf für die-
jenigen Vergschüler gebildet, die mit mehr als
befriedigender Leistung die Mittelklasse ver-
lassen und sich einige Jahre im Betriebe bewährt
hatten. Unter Wegfall der bisherigen Prüfung
vor einer besonderen Kommission sollte künftig
nur noch das Abgangszeugnis der Oberklasse zur
Anstellung als oberer Werksbeamter (Fahrstei-
ger, Obersteiger und Maschinenwerkmeister) be-
rechtigen. Der Unterricht sollte auch hier für
Bergleute und Maschinenleute in den rein fach-
lichen Gegenständen getrennt gegeben werden,
im übrigen aber entsprechend dem erweiterten
Nahmen neben den umfangreichen technischen
auch wirtschaftliche Probleme von größerer Be-
deutung umfassen.
Endlich erhielt das Bergschulwesen der staat-
lichen Bergwerksdirektion zu Saarbrücken die
unbedingt erforderliche einheitliche Leitung, in-
dem man den im Jahre 1902 ernannten Berg-
schuldirektor Otto Jüngst zum Hilfsarbeiter der
Bergwerksdirektion bestellte und ihm das De-
zernat über alle Berg- und Werkschulen, Klein-
kinder-'^) und Haushaltungsschulen übertrug.
Die Neugestaltung des Bergschulwesens hatte
eine starke Zunahme der Schülerzahl an der
Hauptschule zur Folge. Bald erwiesen sich die
Räumlichkeiten der alten Schule in der Hinter-
gasse von Alt-Saarbrücken als völlig unzu-
reichend und unwürdig der Bedeutung, welche
jetzt der Bergschule zukam. 1904 wurde der Bau-
plan für die neue Schule genehmigt. Den Bau-
platz an der Trierer Straße in der Nähe des
Bahnhofes St. Johann hielt man für besonders
geeignet, weil er den Schülern, die alle mit der
Bahn von auswärts kommen, den Schulweg ver-
kürzt. Der Neubau wurde 1906 vollendet und
*) Die ersten Kleinkinderbewahranstalten
wurden 1873 eingerichtet.
1907 mit stolzer Freude bezogen. Denn das statt-
liche Gebäude bildet mit den benachbarten Ver-
waltungsgebäuden der Vergwerksdirektion und
der Saarknappschaft eine würdige bauliche Ver-
tretung des Saarbergbaus in der Großstadt
Saarbrücken.
Jetzt erst konnte die wertvolle mineralogische
und geologische Sammlung übersichtlich aufge-
stellt und auch die Modell- und Maschinensamm-
lung geordnet und planmäßig ergänzt werden.
Ebenso wurden die Lehrer- und die Schüler-
bücherei zeitgemäß vervollständigt. Um bei der
praktischen Ausbildung auch durch die Schule
mitwirken zu können, wurde der Saarstollen,
der in nächster Nähe der Bergschule mündet, zu
Versuchs- und Unterrichtszwecken hergerichtet.
Hier konnten praktische Arbeiten im Abbau von
2 Flözen, mit Ausbau und Bewetterung, mit
markscheiderischen Messungen und Felddienst-
übungen im Rettungswesen durchgeführt wer-
den.
Schließlich sei noch berichtet, daß auch Bayern,
namentlich das Vergamt St. Ingbert, die jun-
gen Anwärter für die Steigerposten in seinen
Staats- und Privatgruben seit 1907 der Saar-
brücker Bergschule zur Ausbildung zuführte.
Bis zum Beginn des Weltkrieges nahm die
Königliche Vergschule in Saarbrücken eine an-
gesehene Stelle im Reigen der übrigen nicht-
staatlichen Bergschulen Deutschlands ein.
Werkb,li>
Reichsfinanznüuister Schwerin-Krosigk, am 8. 6. 30 auf Grube Heinitz
4*
51
Zebu Gebote für den Lehrknappen und
den Bergjungmann!
1. Deine Grube, auf der Du Deine Ausbildungsstätte gefunden hast, ist ein
kleiner Staat. Sei ein guter Burger in diesem kleinen Staate, damit Du
ein rechter Nlann werdest für Dein großes Vaterland. Sei Deiner Grube
treu und mache deren Sache zu Deiner eigenen. Es ist „Deine" Grube.
2. Gedenke, daß Dir als Bergmann ein großes Erbe anvertraut ist. Sei
Dir Deines ehrbaren Standes bewußt und vertritt ihn würdig vor den
anderen.
3. Lerne im Kleinen treu fein, damit Du es dereinst im Großen fein kannst;
lerne äußere Ordnung, die Dir hilft zu innerer Tüchtigkeit.
4. Strebe nach Echtheit; finde Dich nickt äußerlich ab mit Deinen Pflichten
und fei nicht mit äußeren Erfolgen zufrieden. Suche nickt nach Ehrgeiz,
andere im Lernen zu überholen, aber gib acht, daß Du Deinen Iltann
stellst, wie es Deine Kraft von Dir fordert.
5. Du sollst nicht lügen, weder wie die Sklaven, die keinen .Ucut zur Wahr-
heit haben, noch wie die Heuchler, die sich emporwinden wollen, noch wie
die Wortschwindler, die Geborgtes für Eigenes ausgeben. Auch sollst
Du nicht zweizüngig fein, nicht Dich fromm geben vor Deinen Eltern
und freck vor Lehrern, Vorgesetzten und Kameraden.
0. Sei ein guter Kamerad unter Deinesgleichen, bei Spiel, ernster Arbeit
und Gefahr. Sei zuverlässig und treu, wie es einem Bergmann ansteht,
aber laß keine Kameraden, die schlechter sind als Du, Herrschaft über
Dich gewinnen. Habe offenen Sinn für frohen Scherz.
7. Mißbrauche Deine Stärke nicht gegen die Schwachen und fei nicht hoch-
mütig gegen die Geringen, wisse, daß man schon in jungen Jahren eil,
großes Herz beweisen kann.
8. Daß Du nicht gleichgültig werdest auch in allerlei Jugendspiel und ooch
fröhlich seiest durch die ganze Jugendzeit, liebe die Natur mit allen ihren
Geschöpfen und lasse keine Arbeit, wenn sie einmal hart werden sollte,
Dir die Freude daran nehmen.
9. Werde nicht verzagt und störrisch, wenn Du Dich vergingst und Strafe
erleiden mußtest. Fange frisch wieder an und lasse rasch alle Spuren des
Vergangenen tilgen. Laß Dich nicht von Mißtrauen anstecken und sieh
nicht Feinde in Deinen Lehrern und Vorgesetzten, weil sie Dir Unbequemes
zumuten.
10. Treibe etwas Gutes freiwillig neben Deinen Pflichtarbeiten, dainit Du
auch später zu den Männern gehörest, die sich selbst Ziele stecken und aus
eigner Kraft etwas schaffen.
52
Die neuzeitliche Ausbildung der Bergleute
an der Saar
Die Bedeutung einer guten Ausbildung der
Bergleute und des bergmännischen Nachwuchses
wurde im Saarland schon frühzeitig erkannt.
Lange vor dem Kriege zeigten sich die ersten
Ansätze einer Berufsschulung. Die Entwicklung
wurde jedoch durch den Krieg und durch die Ab-
trennung des Saarlandes unterbrochen, sodatz
nach der Rückgliederung das Ausbildungswesen
auf den Saargruben völlig neu aufgebaut wer-
den mutzte.
Es ergaben sich im wesentlichen 4 Aufgaben-
gebiete:
1. Neueinstellung und Ausbildung des bergmän-
nischen Nachwuchses;
2. Ausbildung der Lehrhäuer;
3. Nachschulung und Weiterbildung der als
Hauer tätigen Bergleute;
4. Unterweisung der Betriebsbeamten.
Bergmännischer Nachwuchs war durch die fran-
zösische Verwaltung in durchaus ungenügendem
Umfange eingestellt worden. Es war dringend
Von Dipl.-Bergingenieur Linke,
Ausbildungsingenieur der Saargrubenverwaltung Gruppe Ost
Oie Berglehrwerkstatt des Ctkbgw. Fürstenhausen a»>
Richardschacht
notwendig, hier baldmöglichst Abhilfe zu schaffen.
Jedoch ergaben sich in der Durchführung insofern
Schwierigkeiten, als sämtliche Betriebe mit Ar-
beitskräften stark überbesetzt waren und plötzliche
Blick in die (nach unfertige) Berglehrwerkstatt des Stkbwk. Ensdorf aus Grube Griesborn
53
Einstellungen Jugend-
licher in größerem Um-
fange vondenBetrieben
nicht aufgefangen wer-
den konnten. Die Neu-
einstellungen Jugend-
licher wurden deshalb
zunächst auf 1 v. H. der
Gesamtbelegschaft fest-
gesetzt. die Planung für
die Ausbildungsein-
richtungen wurde je-
doch so durchgeführt,
daß Neueinstellungen
Jugendlicher in einem
dem Altersaufbau der
Gefolgschaft entspre-
chenden Ausmaße je-
derzeit möglich sind.
Diese 400 Jugendlichen
wurden in Berglehr-
werkstätten unterge-
bracht, die zumeist un-
ter Benutzung von vor-
bandenen Grubenwerk-
stätten eingerichtet
wurden. Gesuche um
Einstellung liefen in
solch großer Zahl ein,
daß die Auslese sehr
schwierig war. Dabei
wurden weitgehend die
Familienverhältnrsse,
Kinderzahl usw. be- Lehrkiiappen bei der Arbeit
rücksichtigt und die Zu-
gehörigkeit zur Hitler-Jugend zur Bedingung
gemacht. Außerdem wurden die aus dem Land-
jahrdienst entlassenen Bewerber vorzugsweise
berücksichtigt. Eingestellt wurden zumeist nur
14- bis 16jährige Söhne von Gefolgschafts-
mitgliedern. Die bereits im Betriebe tätigen
Jugendlichen wurden an ihren Arbeitsstellen
belassen und lediglich durch die Werkschule für
die Ausbildung erfaßt.
Die als Lehrknappen eingestellten Jugend-
lichen kommen zunächst in die Berglehrwerkstatt,
in der sie 2 Jahre ausgebildet werden. In plan-
mäßigem Wechsel durchlaufen sie alle Abteilun-
gen wie Schmiede, Schlosserei, Schreinerei und
Klempnerei, ferner verschiedene Abteilungen des
Tagesbetriebes wie Leseband, Holzplatz und
Magazin. Die Dauer der Beschäftigung schwankt
je nach dem Umfang des Ausbildungsstosses
zwischen 1 und 3 Monaten. Immer wird der
Wechsel so vorgenommen, daß nach einer Tätig-
keit in einer Abteilung des Tagesbetriebes eine
Ausbildung in der Lehrwerkstatt folgt, damit
der Zusammenhang mit dieser und die regel-
mäßige Ueberprüsung des Lehrknappen durch
den Leiter der Lehrwerkstatt gewährleistet ijt
Alle Arbeiten in den verschiedenen Abteilung^
werden immer von dem Gesichtspunkt aus durch
geführt, daß der Lehrknappe für seine später-
Arbeit als Kohlenhauer möglichst viel dabei ler
nen kann. Wir wollen nicht Schlosser, Schmied
oder Schreiner ausbilden, sondern Bergleute, di
mit handwerklichen Arbeiten vertraut sein mm
sen. Die Ausbildung in der Berglehrwerkstat
bezweckt neben dem rein fachlichen Ziel dft
charakterliche und körperliche Ertüchtigung. Dei
Lehrknappe soll zu Ordnung, Disziplin, Sauber
keit, Zuverlässigkeit, Pflichterfüllung, Arbeit-
eifer und Kameradschaft erzogen werden. Sei«
ganze Arbeitsauffassung soll auf das Ziel am
gerichtet werden, daß nur durch vollste Pslich
ersüllung des Einzelnen und Einordnung in da
Ganze, das Werk gedeihen kann. Seine Arbei
soll die Erfüllung einer Aufgabe sein, die c
zum Wohle einer Gemeinschaft zu lösen ha>
Dadurch hilft auch er schon in jungen Jahre-
mit am Aufbauwerk unseres Führers. Sein gai>
zes Dasein, alle seine Handlungen müssen ft
dieser großen Linie liegen. Was ihm in der H
54
nls politische Aufgabe gestellt wird, was Schule
und Elternhaus ihm als Ziel der Erziehung hin-
gestellt haben, hier soll er es praktisch beweisen.
Jede Arbeit must ihm als Ausdruck seiner inneren
Gesinnung erscheinen. Nicht Ausbildung zum
nur technisch vollendeten Facharbeiter kann das
Ziel einer Lehrwerkstatt sein, nicht die Erreichung
einer möglichst hohen Produktivität, sondern die
Erziehung des jungen Lehrknappen zu einem an-
ständigen, ehrlichen und fleistigen deutschen Ar-
beiter, der seine hohe Aufgabe erkennt und
in nationalsozialistischer Arbeitsauffassung alles
daransetzt, das gesteckte Ziel zu erreichen. Durch
diese Auffassung wird letzthin das Werk gefördert
und damit ein erheblicher Beitrag zum Wöhle
der Gesamtheit geliefert werden.
Auf einer durch Schule, Elternhaus und Hitler-
Jugend gelegten Grundlage soll die Lehrwerk-
statt aufbauen. Deshalb wird eine enge Ver-
bindung zu den genannten Stellen angestrebt
und durchgeführt.
Zur körperlichen Ertüchtigung der Lehrknap-
pen dienen der regelmäßige Frühsport und die
wöchentlichen Turn- bzw. Sportstunden. Der
Sportbetrieb wird geleitet von einem sport-
gewandten Lehrgesellen oder einem sonstigen be-
fähigten Gefolgschaftsmitglied. Geplant und
größtenteils bereits durchgeführt ist die Schaf-
fung eines eigenen Sportplatzes für jede Berg-
lehrwerkstatt und nach Möglichkeit einer eigenen
Turnhalle. Durch Ausnutzung vorhandener Be-
triebsgebäude läßt sich meistens der Plan ver-
wirklichen. Einige Lehrwerkstätten sind in d-er
glücklichen Lage, einen nahe gelegenen Weiher
als Schwimmbad benutzen zu können, einige
andere benutzen vorhandene nicht mehr benötigte
Kühlturmanlagen zum Ausbau von Schwimm-
becken.
Auch der Wandersport wird, so weit wie mög-
lich, gepflegt. Es bestehen einige werkseigene
Wanderheime, die zwar vorläufig behelfsmäßig
eingerichtet, aber doch gut benutzbar sind. Wan-
derausrüstungen, bestehend aus Tornister, Brot-
beutel, Feldflasche, Kochgeschirr und Schlafsack
stehen den Berglehrwerkstätten in ausreichender
Menge zur Verfügung.
In der schönen Umgebung unserer Schacht-
anlagen bietet sich gute Gelegenheit zum Wan-
dern. Besuche anderer Lehrwerkstätten, Treffen
zu sportlichen Wettkämpfen usw. lassen sich auf
diese Weise leicht ermöglichen.
So wird versucht, in den Lehrwerkstätten einen
fachlich brauchbaren, charakterlich guten und kör-
perlich kräftigen Nachwuchs heranzuziehen.
2n den Werkschulen, die gemeinsam eine große
bergmännische Berufsschule bilden, werden die
praktischen Kenntnisse theoretisch unterbaut.
lehrknappen bauen JUvdcllc für ihre Werkschule Waschraum der Berglehrwerkstatt des Etkbgw Eulzbach
auf Grube Alkenwald
Werkschule der
Hauptamtlich tätige Lehrkräfte (Gewerbelehrer
und Diplom-Bergingenieure) erteilen Unterricht
in Vergbaukunde, Berufskunde, Gemeinschafts-
kunde, Gesundheitskunde und Werkstattkunde nach
einem 4 Schuljahre umfassenden Stoffplan. Um
einen erfolgreichen Aufbau auf den in der Volks-
schule erworbenen Kenntnissen zu ermöglichen,
sind für den Unterricht in Rechnen und Raum-
lehre, Aufsatz und Diktatschreiben Volksschul-
lchrer nebenamtlich tätig. Gleichzeitig wird
durch die enge Fühlungnahme mit den Volks-
schulen insofern eine gute Zusammenarbeit durch-
führbar, als die Volksschullehrer die in unseren
bergm. Berufsschulen behandelten Stoffgebiete
kennenlernen und in den Volksschulen, aus denen
doch zumeist der bergm. Nachwuchs hervorgeht,
den Unterricht auf das beiden Schularten ge-
meinsame Ziel im Rahmen des Möglichen aus-
richten können. Dazu kommt noch, das; bei der
Beurteilung der Schüler leicht auf Erfahrungen
früherer Jahre zurückgegriffen werden kann. Die
Werkschulen befinden sich auf den Schachtanlagen,
damit sie als eine betriebliche Einrichtung enge
Verbindung zum sonstigen Betriebe halten kön-
nen. Durch Befahrungen der wichtigsten Be-
triebsabteilungen wird dieser Zusammenhang
noch vertieft, und durch Museumsbesichtigungen,
Grube König
Besuch von Ausstellungen usw. wird der Gesichts-
kreis der jungen Menschen erweitert.
Solchen Werkschülern, die zwischen Schicht- und
Arbeitszeit nicht zu Hause essen können, wird
an den Schultagen ein warmes Mittagesien ver-
abfolgt, das in der Werksküche gekocht und von
den Schülern mit 0,15 RM. bezahlt wird. Den
restlichen Zuschutz leistet das Steinkohlenberg-
werk.
Nachdem der junge Lehrknappe 2 Jahre
in der angedeuteten Weise durch Lehrwerkstatt
Tagesbetrieb und Schule ausgebildet worden ist
wird er nach Erreichung des 16. Lebensjahres
als Vergjungmann in die Grube verlegt
Hier wird er den Betriebserfordernissen ent-
sprechend einer Betriebsabteilung zugeteilt uni
mutz nun beweisen, ob er den Anforderungen
des Betriebes gewachsen ist. In weiteren zwei
Jahren lernt er hier durch seine planmäßig ab-
wechselnde Tätigkeit als An- und Abknebler,
Aufschieber, Abzieher, Umsetzer, Schlepper, Has-
pelführer usw., durch Hilfsarbeiten aller Art
in Vorrichtung, Abbau und Streckenunterhaltung
das Zusammenwirken des Betriebes kennen und
erfährt eine weitere gute Vorbildung für seinen
späteren Beruf.
56
Die Einheitlichkeit des Ausbildungsganges und
des Ausbildungszieles in Lehrwerkstatt, Tages-
betrieb und Grubenbetrieb wird dadurch gewähr-
leistet, daß die Vergjungleute von einem haupt-
amtlich tätigen Ausbildungssteiger betreut wer-
den, der mit dem gesamten Ausbildungsgang
voll vertraut ist und auch in der Lehrhauer- und
Hauerausbildung unterrichtlich mitwirkt. So
wird immer eine lebendige Verbindung zwischen
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ange-
strebt, früher Gelerntes kann im gegebenen
Augenblick schnell wiederholt werden, auf zu-
künftige Aufgaben kann hingewiesen werden.
Durch den Besuch der bergm. Berufsschule wird
diese Einheitlichkeit noch stark unterstützt.
Auch während der Ausbildungszeit unter Tage
erhält der Vergjungmann im Rahmen der berg-
männischen Berufsschule eine sportliche Ausbil-
dung, die einesteils als Ausgleich für gleichför-
mige Bewegungen während der Arbeit und ande-
rerseits zur Kräftigung des heranwachsenden
Körpers dient.
Am Ende des Schulhalbjahres, in dem das
18. Lebensjahr vollendet wird, ist der erste Teil
der Ausbildung abgeschlossen. Der Bergjungmann
wird endgültig an den Betrieb überwiesen, kehrt
jedoch später als Lehrhauer wieder zur Aus-
bildung zurück.
Diese Uebergangszeit ist vielleicht die schwie-
rigste Zeit für den jungen Bergmann. Während
er in der Ausbildungszeit unter ständiger An-
leitung eines mit der Ausbildung beauftragten
Betriebsbeamten seine Arbeit verrichtete, mutz
er nun nach gewissen kurzen Anweisungen häufig
selbständig handeln und selbständig denken. Jetzt
wird es sich zeigen, ob die durch die Ausbildungs-
zeit vermittelten und entwickelten Eigenschaften
wertvoll genug sind, um alle Anforderungen er-
füllen zu können. Der Bergjungmann entscheidet
jetzt auch in gewisiem Sinne selbst über seine
Zukunft. Da die Meldungen zur Teilnahme an
der Lehrhauerausbildung freiwillig sind, anderer-
seits die Ernennung zum Vollhauer nur nach vor-
heriger erfolgreicher Teilnahme an der Lehr-
hauerausbildung ausgesprochen werden kann,
ließt es zum großen Teil an der Energie des
Bergjungmannes selbst, ob er diesen Weg be-
schreitet und damit das Ziel, nämlich die Er-
nennung zum Vollhauer, erreicht. Die Lehrhauer-
ausbildung dauert zwei Jahre, mindestens aber
ein Jahr.
Der vom Oberbergamt Bonn genehmigte Aus-
bildungsplan sieht für die einjährige Ausbil-
Hell und freundlich sind die Untcrrichtsräumc
Aufstiegsplan der Lehrknappen und Bcrgjnnglcntc
dungszeit vor, dag der Lehrhauer 3 Monate als
Zimmerhauer, 6 Monate als Hauer im Streb
oder Stotz und 3 Monate im Streckenvortrieb
tätig ist. Die Verteilung während dieser 9 Mo-
nate erfolgt in der Weife, datz einer normalen
Arbeitskameradschaft in kleineren Betriebspunk-
ten höchstens drei Lehrhauer unter Aufsicht des
Ortsältesten, und in größeren Abbaubetriebs-
punkten den geeigneten Hauern höchstens je zwei
Lehrhauer zur Ausbildung zugewiesen werden.
Die Lehrhauer arbeiten hier im normalen Be-
triebe. Durch planmäßige Ueberwachung durch
den Ausbildungssteiger und durch zweckmäßigen
Wechsel in den Arbeitsarten und den Arbeits-
kameradschaften wird eine gründliche und viel-
seitige Ausbildung gewährleistet.
In den letzten 3 Monaten der Lehrhauerzeit
wird der Lehrhauer einer sogenannten „Lehr-
kameradschaft" zugeteilt, die von einem besonders
befähigten Hauer geführt wird, dem gegebenen-
falls einige weitere Hauer zur Verfügung stehen.
In diesen Lehrkameradschaften soll nach Möglich-
keit jeweils nur ein Lehrhauer beschäftigt wer-
den. In dieser Zeit ist Gelegenheit gegeben, be-
reits Gelerntes zu wiederholen und bestehende
Lücken auszufüllen.
Neben der praktischen Ausbildung werden di«
Lehrhauer während der letzten 6 Monate, späte-
stens jedoch in den letzten 3 Monaten ihrei
Ausbildungszeit, durch Lehrgänge theoretisck ge>
schult. Bei 25 bis höchstens 30 Teilnehmern um-
faßt der Lehrgang mindestens 35 Unterrichts-
stunden. Ie nach der Eigenart des Betrieber
werden wöchentlich 2 oder vierzehntägig 4 Stun-
den Unterricht erteilt. Die Unterrichtsstunde«
liegen außerhalb der Schichtzeit.
Der Unterrichtsstoff umfaßt folgende Gebiete!
a) das Erkennen und Verhüten der Unfallgefah-
ren und die Kenntnis der für die Bergleute
geltenden Vergpolizeivorschriften;
b) die zweckmäßige und wirtschaftliche Verrich-
tung der Berufsarbeit;
cj die Anfangsgründe der Ersten Hilfe und des
Grubenrettungswesens;
d) die Rechte und Pflichten der Arbeiter m
Arbeitsrecht, insbesondere in der Betriebs-
ordnung.
Der Unterricht wird vom Ausbildungs-
ingenieur und vom Ausbildungsfteiger erteil!
In Sonderfächern, wie z. B. Schießarbeit, Wet-
terführung, Erste Hilfe, Erubenrettungswese«
und dergleichen, unterrichten die zuständige«
Die Rechenaufgaben in der Werkschule find mitunter recht schmierig
Betriebsbeamten. Den Ab-
schlug der Lehrhaueraus-
bildung bildet die Hauer-
prüfung. Nach bestandener
Prüfung wird der Hauer-
schein ausgehändigt.
Damit ist der normale
Ausbildungsgang vom
Lehrknappen zum Voll-
hauer beendet. Die wei-
tere Aufstiegsmöglichkeit
ist -aus dem „Aufstiegs-
plan" (Abb. 8) ersichtlich.
Die besonderen Verhält-
nisse auf den Saargruben
ließen es aber notwendig
erscheinen, noch zwei wei-
tere Zweige in das Aus-
bildungswesen einzubezie-
hen, die Nachschulung und
Weiterbildung der als
Hauer tätigen Bergleute
und die Schulung der Be-
triebsbeamten.
Unter der französischen Grubenverwaltung gab
es eine eigentliche Lehrhauerausbildung nicht
mehr. Der Lehrhauer konnte, wenn er eine be-
stimmte Zeit unter Tage tätig gewesen war,
eine Probe ablegen und wurde daraufhin zum
Vollhauer -ernannt. Diese Ernennung war von
Gesichtspunkten abhängig, die mit einer beruf-
lichen und sachlichen Ausbildung nichts zu tun
hatten. Dadurch war die Bezeichnung „Voll-
hauer" nicht mehr eine Qualitätsbezeichnung
oder der Nachweis eines ordnungsmäßig erlern-
ten Berufes, sondern eine reine Lohnangelegen-
heit geworden. Dazu kommt, daß die technischen
Maßnahmen im Betriebe keineswegs nach neu-
zeitlichen Gesichtspunkten durchgeführt wurden.
Infolgedessen war es notwendig, die bereits als
Hauer tätigen Bergleute durch Nachschulung und
Weiterbildung mit neuzeitlichen Abbaumethoden,
Gewinnungsmaschinen und dergl. vertraut zu
machen. Die Hauer wurden deshalb jahrgangs-
weise zu Lehrgängen zu-
sammengefaßt und in ähn-
licher Weise wie im Lehr-
hauerlehrgang unterrich-
tet. Diesen Hauern wurde
auch der Hauerschein aus-
gehändigt. Die Nachschu-
lung wird in dem ange-
deuteten Sinne fortgesetzt.
Aus den gleichen Grün-
den wurden und werden
die technischen Betriebs-
beamten, die unter der
französischen Verwaltung
tätig gewesen waren, nach-
geschult. Diese Aufgabe
übernahm die Bergschule,
die in Lehrgängen die
technischen Betriebsbeam-
ten wie Erubenfteiger,
Maschinensteiger usw. wei-
ter ausbildet.
Mit der zunehmenden
Elektrifizierung der Gru-
ben wurde es notwendig.
Biel lieber tummeln sich die Lchrknappen beim Ausgleichssport
auch alle mit elektrischen Anlagen be-
ruflich in Berührung kommenden Ge-
folgschaftsmitglieder fachlich auszubil-
den. Durch Sonderkurse wurde diese
Aufgabe gelöst.
Ebenso werden laufend Schweiger und
Elektroschweißer ausgebildet. Durch
Zusammenarbeit zwischen Arbeitsfront,
Handwerkskammer und Verein für
autogene Metallbearbeitung werden
regelmäßige Lehrgänge abgehalten,
die unsern Eefolgschaftsmitgliedern
Gelegenheit geben, ihre Kenntnisse auf-
zufrischen und zu erweitern.
Um bei dem Umfang des Ausbil-
dungswesens eine einheitliche und er-
folgreiche Durchführung zu ermöglichen,
ist eine gutdurchdachte Organisation
des Ausbildungswesens erforderlich.
Da die Ausbildung nicht Selbstzweck ist.
sondern immer dem Betriebe zu dienen
hat, ist der Schwerpunkt der gesamten
Ausbildung in die Betriebe verlegt
worden. Jedem Steinkohlenbergwerk ist
ein Ausbildungsingenieur zugeteilt,
der alle Ausbildungseinrichtungen zu
überwachen hat. Einer dieser Ausbil-
dungsingenieure ist gleichzeitig Aus-
bildungsingenieur der betreffenden
Gruppe. Die Unfallverhütung ist mit
in das Ausbildungswesen einbezogen,
sodaß durch diese enge Verbindung so-
wohl in der praktischen Ausbildung,
wie auch im Unterricht immer auf die
Notwendigkeit eines unfallsicheren Ar-
beitens hingewiesen und die Unfallgefahr wirk-
sam bekämpft werden kann.
So sind alle Vorkehrungen getroffen, den
Bergmann an der Saar zu einem tüchtigen deut-
schen Facharbeiter auszubilden und damit die
Grundlage für das Gedeihen der Werke und
zum Wohlergehen des Einzelnen zu schaffen.
Unser Können zu beweisen, marschieren wir jährlich zum Reichs
berusswcttkampl
Wenn jeder, der an dieser großen Aufgabe be-
teiligt ist, Lehrender und Lernender, Führer und
Gefolgsmann im Betrieb, Lehrknappö und Hauer
in treuer Vergmannsarbeit mithilft, dann kam
der Erfolg nicht ausbleiben, und wir alle werden
einst mit Stolz sagen können, daß wir dazu bei-
getragen haben, das Aufbauwerk unseres Füh-
rers zu vollenden.
^ls Kronprinz weilte^riedrichMilhelm,
der spätere Grolle Kurfürst, im F>aag. Hls
die zu seiner Begleitung abkommandier-
ten höheren Offiziere ihn mit steh in eine
Stätte des Lasters und der Gemeinheit
führen wollten, machte er auf dem Absatz
Kehrt und ließ seine Begleiter stehen mit
der Erklärung: „Ich bin es meinen Eltern,
meiner Ehre und meinem Vaterlande
schuldig, daß ich keine Stunde mehr irrt
F)aag verweile.“
^iächst Gott soll dir Deutschland der
heiligste st-lame sein, bei dem du betest
und schwörest, und jeder Mensch, der
deutsch geboren ist, soll dir lieb und wert
sein, als wäre er dein Bruder; denn er ist
mit dir aus einem Lande, dnd wenn du
diese Liebe und Creue inniglich fühlst, so
wird Eintracht und Glaube an Gott und
das Vaterland die Freiheit erhalten, und
deine Kinder und Kindeskinder werden
dich segnen, daß du das Rechte und Red-
liche getan hast. Ernst Morii z Hrndt
Schwimmen ist für den angehenden Bergmann der gesundeste Eparr. Oie Lehrknappen von Alrenivald
hauen sieh deshalb ein eigenes Echlvinnnbecken
Der Aufsatz enthält nur Werkbilder
— 3lCt^C^Ctt ! Von Dr.-)ng. Carl Arnhold
Leiter des 2lmtes für Arbeitsführung und Berufserziehung in der DAF
Die Umwälzung, die die nationalsozialistische
Revolution auf allen Gebieten des deutschen Le-
bens mit sich gebracht hat, bedingt, um den Er-
folg eines jahrelangen Kampfes sicherzustellen
und an die kommenden Geschlechter weiterzuge-
ben, eine ebenso umfassende wie planmäßige
Schulungsarbeit. Wer aufmerksam dem Zeit-
geschehen gefolgt ist, wird festgestellt haben, daß
>nit dem Fortschreiten der nationalsozialistischen
Eestaltungsarbeit die Schulungszeiten als solche
immer länger wurden. Wenn es vor einigen
Jahren noch möglich war, für eine ganze Reihe
höchst wichtiger Gebiete kurze Einführungskurfe
Zu halten, so hat dies heute nahezu völlig auf-
gehört: wer von unseren politischen Leitern in
die „Ordensburgen" der NSDAP berufen wird,
hat dort drei Jahre zu bleiben.
Worin liegt nun der Grund, daß man die
Schulungszeiten so verlängert hat? Er liegt vor
allem in der Einsicht, daß es unmöglich ist, in
Schnellkursen, gleich welcher Art, Menschen so
zu erziehen, daß sie in der Partei, im Staat
oder in der Wirtschaft ihren Mann zu stehen
vermögen. Alle Schnellkurse verführen zwangs-
läufigerweise zur Oberflächlichkeit und, was noch
schlimmer ist, zur Überheblichkeit der auf diese
Weise Geschulten. Wir müssen uns ganz klar
darüber sein, daß ein himmelweiter Unterschied
zwischen „Schulen" einerseits und „Erziehen"
andererseits besteht. Alle Schulung erfaßt letzten
Endes mehr oder minder planvoll, mehr oder
minder umfassend das technische oder handwerk-
liche Können, wogegen alle Erziehung von vorn-
herein auf die Formung und damit auch auf die
Prägung des ganzen Menschen abgestellt ist und
auch abgestellt sein muß.
Vor allem: der Unterschied zwischen „Schulen"
und „Erziehen" liegt doch wohl darin, daß durch
Schulung gewisse Fertigkeiten geistiger, organi-
satorischer oder technischer Art entwickelt werden
können, daß aber durch eine umfassend angelegte
Erziehung der junge Mensch über diese Fertig-
keiten hinaus vor allen Dingen weltanschaulich
erfaßt und auch gepackt wird. Daraus ergibt
sich, daß die Schulung wohl die Kräfte des Ver-
standes zu fördern in der Lage ist, daß sie aber
niemals zu jenem inneren, das heißt seelischen
Reifeprozeß führt, der nun einmal die Folge
einer guten Erziehung ist.
Was damit gemeint sei, wird in seiner ge-
samten Auswirkung deutlich, wenn wir die Be-
griffe der Schulung bzw. der Erziehung auf die
Lehrzeit des handwerklichen oder industriellen
Nachwuchses anwenden. Man hat schon immer
den hohen erzieherischen Wert der handwerk-
lichen Lehre hervorgehoben, und besonders dann,
wenn man bei der „industriellen" Lehre diesen
Wert, vermißt hat oder zu vermissen glaubte.
In der Tat hat es eine ganze Reihe von Erotz-
firmen gegeben, die in der „Lehre" ihres jugend-
lichen Nachwuchses nichts anderes verstanden, als
eine möglichst eingehende und auch möglichst
gründliche „Schulung" für die fachlichen Be-
dürfnisse des betreffenden Werkes. Wir brauchen
nicht zu betonen, daß eine solche „Schulung"
selbst dann keinen erzieherischen Wert besitzt,
wenn sie den Jungen zur fachlichen und tech-
nischen Meisterschaft gebracht hat.
Die nationalsozialistische Arbeitsidee, die wir
nicht nur in der Welt der Betriebe, sondern vor
allem ganz besonders in der Erziehung unseres
Nachwuchses zu verwirklichen haben, verlangt
gegenüber der einseitigen Entwicklung des reinen
Könnens, die Heranbildung des ganzen Menschen.
Das heißt: wir haben die Lehrzeit weniger als
planmäßige Schulung der verständlich-technischen
Kräfte aufzufassen, denn als eine Reifezeit, in
der sich der junge Mensch in der Arbeit und
durch die Arbeit zur „Natur" im Goetheschen
Tinne entwickelt. So wichtig bei dieser Entwick-
lung die Ausbildung des technischen Könnens ist,
wichtiger ist das innere Reifen, besser gesagt das
Ausreifen; dieses Ausreifen ergibt sich aber
niemals von außen her, sondern es entwickelt sich
einzig und allein aus der Weltanschauung.
Indem wir die Arbeitsschulung auf der Lehre
vom ganzen Menschen aufbauen, erwächst uns
die besondere Aufgabe, sowohl die technische
Schulung, als auch die weltanschauliche Erzie-
hung in einen umfassenden Rahmen einzubauen.
Von hier aus lassen sich die einzelnen Stufen
der Lehrausbildung und damit auch des Reife-
prozesses übersehen, wobei es organisch betrachtet,
nur natürlich ist, daß sich innerhalb der einzel-
nen Stufen selbst wieder ein Reiseprozeß voll-
zieht. Es sei erinnert an die stufenweise Ent-
wicklung des Könnens, vom Lehrling über den
Gesellen zum Meister. Dabei fassen wir den
Ausdruck „Meister" nicht in seiner sozialen Be-
deutung auf, sondern in seiner aktiven: Meiste-
rung ist das souveräne Beherrschen der Arbeit
und zugleich das Gefühl der Wertigkeit der Ar-
beit. Die zweite Stufe ist die Entwicklung des
„Wissens": man muß seinen Beruf verstehen,
man muß die Grundlagen kennen, worauf er be-
ruht, man muß die Zusammenhänge begreifen,
worin man steht. Dieses Wissen setzt aber die
Erlernung der „Berufssprache" voraus, und es
bedingt gleichfalls, daß jede Arbeitsschulung und
damit auch die Arbeitserziehung so lebensnahe
und betriebsnahe wie möglich ist. Die dritte
Stufe schließlich ist die Erziehung zur „Haltung",
d. h. zur bewußten Einstellung zum Leben, zur
Arbeit und zur Gemeinschaft. Der Frühappell,
der Gemeinfchaftssport, die Erziehung durch die
HI, SA, die DAF und den Arbeitsdienst er-
ziehen zu dieser Haltung.
Es wäre nun falsch, anzunehmen, daß man
diese „Stufen" bei der Lehre in ein zeitliches
Verhältnis zueinander bringt. Jeder echte Ar-
beitserzieher dürfte sich darüber klar sein, daß
all die „Stufen" während der gesamten Lehrzeit
ineinander greifen, und sie werden nur dann
in bezug auf die Verwirklichung der Arbeitsidee
wirksam, wenn man den jungen Menschen Zeit
für das Ausreifen läßt. Darum lehnen wir auch
jede überstürzte Ausbildung ab.
Gut Ding will Weile haben! Das gilt nicht
bloß für das Leben überhaupt, sondern es gilt
in ganz besonderem Maße von der Berufserzie-
hung. Lehrzeit — Reifezeit! Das heißt, jede
Erziehung, die in Fleisch und Blut übergehen
soll, bedarf der Zeit. Das ist eine Wahrheit,
an der niemand vorübergehen kann, eine Wahr-
heit vor allem, die uns beim Ausbau unserer
Lehreinrichtung zur Richtschnur werden mutz.
Somit fassen wir alle Lehre als organisches
Reiferwerden auf. als ein Reifen durch Uebung
und Erfahrung, ein Reifen durch adeliges Er-
drenen des höchsten Verufskönnens, durch Kamps,
Leiden bis zum endgültigen Sieg. Damit glau-
ben wir, bei der Durchführung der Berufs-
erziehung der nationalsozialistischen Arbeitsidee
am besten dienen zu können.
Die nationalsozialistische Regierung
bat der Hrbeit des deutschen Volkes den
platz angewiesen, der ihr gebührt, sie
sorgt dafür, daß die Hrbeiter der Stirn
und -paust, die am gemeinsamen Merk
schaffen, die prüchte ihrer Hrbeit ernten.
Rermann Göring
Ein Vergjungmann der Saargruben
Reichssieger im Reichsberufsmeltkampf!
(TW gungarbeiter des Saarlandes konnten sich Anfang zum ersten Male am
^Reichsberusswettkamps beteiligen, der von der gugendsührung der Partei ins
Leben gerufen wurde. Dieser friedliche Wettkampf der deutschen Arbeit, der für die
berufliche Ertüchtigung der deutschen gungarbeiter sehr wichtig ist, wird in drei
Etappen durchgeführt: Ortsentscheid, Gauentscheid und Reichsentscheid. - Der
Ortsentscheid für die Reichsbetriebsgemetnschaft -Bergbau fand am 9. Februar 1936
aus verschiedenen Schachtanlagen der Saargruben statt. Es beteiligten sich daran
schon 4/d Leyrknappen und Vergjungleute der Saargruben, von denen 15 Ortssieger
wurden. Diese Ortssieger rangen beim Gauentscheid am 13. und 14. Marz um die
Stegespalme. Beim Gauentscheid geht es schon wesentlich schärfer her, da der Gau-
sieger berufen ist, auch am Reichsentscheid teilzunehmen. Gausieger wurde der
Bergjungmann Alfred Lang aus Schafshausen-Saar, beschäftigt aus Grube
Klarenthal, dem es auch zur Freude der Saarbergleute gelang, beim Reichsentscheid
der Wettkampsgruppe Bergbau Ende April in Oelsnttz-Sachsen und in Königsberg
den Reichssieg dieser Gruppe und der Fachgruppe Steinkohlenbergbau zu erringen.
Lang hat mit diesem Steg seinem Berus und dem Saarbergbau Ehre erwiesen. Er
wurde mit einem Diplom ausgezeichnet und mit den 34 Reichssiegern der anderen
Wettkampsgruppen am i.Mat in Berlin vom Führer selbst empfangen und bewirtet.
Möge der gute Geist, der die Lehrknappen und Bergjungleute bet ihrer ersten Teil-
nahme am Reichsberusswettkamps beseelte, anhalten und sich vertiefen zum Besten
des ehrbaren Bergmannsstandes im Saarland.
-Urkunde für den Reichssieger!
im Vns-und ö.wctt lumpf 7936
wurde
>um I>eichskampfin Ißcmigsbcrg
berufn! und bei dem lDtttirampf
derLmchiigüen aller Berufe als
Rifnötniis
ÖicRation ist nicht ein Tx-gnff
andnn du Keinen Anteil bald
txMlM
fonda i! du selbst bist ‘Dr.igcr ber Dation*
Du gehörst niihr-
Du Kannst dich nicht von ihr trennen*
Dein leben ist gcbtmbcn
an das Leben deines Oolkes -
das ist nicht nur Wurzel auä^ kur
deine Isxoir
sonbern auch die IDunel für
bcinlebnv
ftbolflßitlcr
DerlM/amTag der nationalen klrveit
der wenkampsaruppe
Otcinkoblmbcrgbau
ermittele
8
Zehn Betriebs-Gebote für 2llle!
1. Denke immer daran, Saß Deine Arbeitskameraden deutfcbe
Volksgenossen sind. Sei daher auch wirklich Kamerad!
2. Ein gutes Wort findet stets ein offenes Ohr.
3. Hast Du Dich geärgert, so trage diesen Ärger allein und
verschölle Deine Arbeitskameraden mit schlechter Laune!
4. Standesdünkel und Überheblichkeit lege ab, Senn sie stören
den Arbeitsfrieden!
5. Sei ehrlich und aufrecht, auch zu Deinen Fübrern, damit
Dir Dein Fübrer Kameras und Berater fein kann! Achte
ganz besonders ältere Arbeitskameraden.
6. Angeberdienste sind Zeichen schlechter uns unanständiger
Gesinnung.
7. Leistungen werden anerkannt, dagegen sind tiefe Verbeu-
gungen keine Zeichen von Leistungsfähigkeit.
8. Ungerechtigkeit stört sas kameradschaftliche Zusammen-
arbeiten und den Arbeitsfrieden. Wer glaubt, ungerecht
behandelt zu werSen, lnelse dies seinem Betriebssichrer
oöer Betriebswalter.
9. Kritisieren und Ilteckern ist leicht, zum Bessermachen aber
gehören Kraft und Verstand.
10. Vergiß nie: Dein Betrieb ist Deine Grundlage. Vertritt
desbalb in Deinem eigenen Interesse die Belange Deines
Betriebes, arbeite aufmerksam l»nd mit Freude, und Du
wirst geachtet irno geschätzt werden. Dein Betriebsführer,
Dein Betriebswalter und Deine Vertranensmäliner sinS
ehrlichen Willens, Dir zur Seite zu stehen uns Dir
Gerechtigkeit wiserfahren zu lassen. Sprich stets offen zu
Ihnen, und Du wirst Freude an der Betriebsgemeinschaft
haben.
S oziale (Einrichtungen der Saargrubenverwal tung
■i-'Cn ^\nfcb Otung, Sfzialabteilung bet Saargruben-Derwaltung Saarbrücke,
I.Werköpflege
Am 18. Januar 1920 gingen sämtliche Saar-
gruben und alle Kohlenvorkommen im Saarland
gemätz den Bestimmungen des Versailler Ver-
trages in den Besitz des französischen Staates
über. Alle höheren deutschen Beamten der Saar-
gruben mutzten aus ihrem Dienst ausscheiden und
wurden durch Franzosen ersetzt. Die oberste Saar-
arubenverwaltung wurde rein französisch.
Die französische Saargrubenverwaltung über-
nahm damals auch 23 Kinderverwahrschulen und
18 Industrieschulen, die sich eines guten Rufes
erfreuten. Eine Weiterentwicklung dieser Schulen
entsprechend den Zeitbedürfnissen wurde von der
französischen Saargrubenverwaltung nicht durch-
geführt. Die Versuche, auch diese Schulen der
politischen Propaganda dienstbar zu machen,
schlugen jedoch fast durchweg fehl.
Dank des grotzen Sieges, den die Treue des
Saarvolkes am 13. Januar 1935 erfocht, kehrten
die Saargruben mit allen ihren Nebenanlagen am
1. März 1935 wieder in den Besitz des Deutschen
Reiches und unter eine rein deutsche Saargruben-
verwaltung zurück. Diese errichtete gleich auch
eine Sozialabteilung, die dem Mitglied des Vor-
standes der Saargruben, Pg. Karl Brück,
unterstellt wurde und mehrere Abteilungen um-
fatzt.
Der Abteilung Werkspflege wurden hauptsäch-
lich die Bearbeitung der Kinderverwahrschulen
und der Industrieschulen (Näh- und Kochabtei-
lung) übertragen. Da hier alles so ziemlich ver-
nachlässigt war, mutzte von vorn angefangen
werden. Die Räume waren schlecht ausgestaltet
und das Anschauungsmaterial vielleicht wohl
iür französische, aber nicht für deutsche Schulen
geeignet. Auf solcher Grundlage konnte nicht
aufgebaut werden. Die Sozialabteilung griff
daher auf die Zeit der früheren preutzifchen
Saargruben-Verwaltung zurück, die damals schon
mustergültige Einrichtungen geschaffen hatte.
Kindergarten
In jener Zeit nannte man die Einrichtungen
zur Unterbringung noch nicht schulpflichtiger
Kinder ..Kinderverwahrschulen". Die Entwick-
lung verlangte nun anstelle der Verwahrschulen
Kindergärten. In den Verwahrschulen hat
man die Kinder recht und schlecht zusammen-
gehalten, damit sie ihren Müttern aus den
Fützen waren. Heute werden die Kleinen in
den Kindergärten wohl auch verwahrt, dar-
über hinaus aber auch wie ein Pflänzchen im
Garten gehegt und gepflegt, d. h. die
Kinder werden je nach Anlage in ihrer Ent-
wicklung gefördert und veredelt. Die Kinder-
gärten der Saargrubenverwaltung haben teil-
weise schon das Aussehen von Blumengärten,
in denen die Kleinen mit ihren frohen Gesichtem
die schönsten Blüten sind. So wie es des Gärt-
ners höchstes Ziel ist, schöne und stolze Blumen
zu züchten, so ist es auch das Ziel einer jeden
wirklichen Kindergärtnerin, die Kinder zu aus-
rechten und frohen Menschen mit Hellen Augen
zu erziehen; denn das wissen wir: was uns in
der Jugend tief und schön beeindruckt, schwing!
als Unterton das ganze Leben nach.
Die Umwandlung der Verwahrschule in einen
Kindergarten mit mustergültigen Pflegeeinrich-
tungen, wie Kleiderablage, Abort und Wasch-
anlage, Wirtschaftsraum usw. genügte nicht,
sondern es wurde auch für die G e s u n d e r h a l-
tung der Kinder die notwendige Vorsorge
getroffen. Es ist eine Freude, wenn man heute
zusehen kann, wie die Kleinen ihre Zähne putzen
und mit welcher Selbstverständlichkeit sie nach
dem Benutzen der Abortanlagen ihre Kleidung
in Ordnung bringen und sich die Hände waschen
Wenn dann erst nach Einzel- und Gemeinschasts-
spielen das Frühstück, zu dem die Saargruben-
verwaltung für jedes Kind täglich % littet
Milch zur Verfügung stellt, eingenommen wird,
kann man sagen: „Wohl dem, dem es schmeckt!"
Wenn der letzte Bissen mit gesundem Genus
verzehrt ist, dann geht es mit großem Schwung
an den Sandkasten, an die Wippe, an die Turn-
geräte usw. Aber auch an Regentagen und im
Winter bekommen die Kleinen keine Langeweile
Hier sorgen die „guten Geister", die Kinder-
gärtnerinnen. dafür, datz den Kleinen die Zeii
bei Spiel, Gesang und Selbstbeschäftigung nui
allzu schnell verfliegt. So sind heute die Kinder-
gärten vor allem auch dazu da, den Kleine«
Freude zu bereiten.
Damit diese Freudentage nun nicht durch
ernste Krankheiten jäh unterbrochen werden,
überwachen die Werksfürsorgerinnen der Saar-
grubenverwaltung die Kindergärten und sorge«
dafür, datz die Kinder zweimal im Jahr tüch-
tigen Fachärzten vorgeführt werden. Das if
dann ein Treiben im Kindergarten! Da wir:
gewogen, gemessen, abgeklopft, in die Kartei
karten eingetragen, wie bei einer Musterung dei
Militärpflichtigen. So wird alles getan, dam«
diese Einrichtungen den Namen Kindergarten
zu Recht tragen. Jedermann darf glauben, das
die Kindergärtnerinnen, wenn die Kleinen aus-
scheiden, um in die Volksschule einzutreten, ihnen
oft sehr bewegt und mit Tränen rn den Auge«
ein Lebewohl sagen.
66
Bild 1: Kindergarten Elversberg, Grube Heinitz (Und jetzt wird geknipst); Bild 2: Kindergarten
Elversberg (Wenn die Soldaten durch die Stadt marschieren); Bild 3: Kindergarten Püttlingen
(Luisenthal); Bild 4: Flaggenhissung im Kindergarten Buchenschachen (Luisenthal); Bild 5: Kinder-
garten Neunkirchen; Bild 6: Kindergarten Sulzbach; Bild 7: Kindergarten Wiebelskirchen (Wasch-
raum) i Bild 8: Kindergarten Sulzbach.
Hauswirtschaftsschulen
Doch die Kinder wachsen ins Leben hinein
mit seinen größeren Anforderungen. Sie gehen
m die Schule, sie kommen aus der Schule. Die
Buben werden in den Arbeitsgang eingereiht.
Und die Mädchen, für die das nicht in Frage
kommt? Auch für sie ist gesorgt. Sie haben Ge-
legenheit, in größeren Wohnorten von Gesolg-
schastsleuten der Saargruben zwei Jahre lang
die Hauswirtschaftsschulen der Saargrubenver-
waltung zu besuchen. Absichtlich wurde der alte
Name . Industrieschule" fallen gelassen, da er
durch Mißbrauch der früheren Verwaltung in
Verruf geraten war. Die beiden Abteilungen,
die Näh- und Kochabteilung, bekamen den
zusammenfassenden Namen Hauswirtfchafts-
schule, weil es sich doch immer mehr heraus-
stellt, daß gerade unsere Frauen nicht in erster
Linie haushalten, sondern im Hause wirt-
schaften, d. h. ihre Tätigkeit in engster Ver-
bindung mit der Volkswirtschaft steht. Es muß
den Frauen geläufig werden, daß Hauswirtschaft
und Volkswirtschaft zusammengehören.
Wie geht der Unterricht in einer Hauswirt-
schaftsschule der Saargrubenverwaltung vor sich?
Der Vater des an einem Lehrgang interessier-
ten Mädchens erkundigt sich bei seinem Stein-
kohlenbergwerk nach der für seinen Wohnort am
günstigsten gelegenen Hauswirtschaftsschule.
Dann schickt er seine Tochter zur Leiterin der
N ä h a b t e i l u n g, die ihr einen Verpflich-
tungsschein aushändigt. Aber keine Angst haben
vor dem Verpflichtungsschein! Er soll nur dazu
dienen, den Willen des Mädchens zu stärken,
die ganze Ausbildungszeit, die sehr nützlich fürs
spätere Leben ist, auch durchzuhalten. Es ist
von der Verwaltung schon gut gemeint und sie
hat ihre Gründe, warum sie gerade für zwei
Jahre die Schülerin verpflichten will. Die Er-
fahrung hat gelehrt, daß, wenn ein Mädchen
später im Haushalt eine tüchtige Frau sein soll,
es mindestens VA Jahre nähen und XA Jahr
kochen gelernt haben muß.
Wenn das Mädchen sich zum Besuche der Haus-
wirtschaftsschule entschlossen hat. wird es in die
frohe Runde seiner Kameradinnen aufgenommen.
Es ist wirklich eine „frohe Runde"; denn jede
Tagesarbeit wird mit Gesang und frohen Wor-
ten eingeleitet und auch geschlossen.
Das Handnähen und Flicken der Wäsche und
anderer Kleidungsstücke macht hier wirklich
Freude, auch wenn im Anfang die Arbeit noch
io schwer fällt. Sind dann einmal die Schwierig-
keiten überwunden und das allgemeine Hand-
arbeiten, das Stricken /eines Strumpfes mit
anständiger Ferse, Käppchen und Fuß geläufig,
dann geht es mit Schneid an das Maschinen-
nähen. Sind hier genug Nadeln eingefädelt,
gebrochen, ausgewechselt und dazu noch die nöti-
gen Spulen gefüllt worden, dann kann die Schü-
lerin mit Stolz sagen: „Nun mache ich mir mal
ein Kleid, der Mutter einen Rock, der Schwester
einen Mantel, dem kleinen Bruder eine Hose
und dem Vater ein Hemd." Aber die Mädchen
lernen nicht nur, wie man ein Stück macht,
sondern auch, warum man ein Stück gerade
s o macht, warum man diesen oder jenen Stoss
verwendet, wie man am praktischsten nach selbst-
gezeichneten Mustern zuschneidet. Mit einem
Wort: ihre praktischen Kenntnisse werden durch
theoretische ergänzt. Stofflehre, Maschinenkunde,
Rechnen, Eesundheitslehre, das Behandeln von
weltanschaulichen und volkswirtschaftlichen Fra-
gen sind Dinge, die für die Mädchen nur von
Nutzen sein können.
So geht das systematisch weiter, bis die Lei-
terin der Kochabteilung mit dem Kochlöffel
winkt und im Einvernehmen mit der Leiterin
der Nähabteilung sich neue Schülerinnen aus-
wählt, um mit ihnen, da ein zwei- bis drei-
monatlicher Kochkursus zu Ende gegangen ist,
einen neuen zu beginnen. Hier in der Koch-
abteilung lernen die Mädchen, wie man mit
einfachen Mitteln nach neuzeitlichen küchenchemi-
schen Grundsätzen ein gutes, kräftiges Mittag-
essen herstellt. Auch Backen und Einmachen wird
geübt. Darüber hinaus wird den Schülerinnen
in einem Schulgarten gezeigt, wie ein Garten
voll ausgenutzt wird. Man kann sich wirklich
nur freuen, wenn man zusieht, wie die Mädchen,
wie Familien eingeteilt, ihre Gerichte zusam-
menstellen, die Kosten berechnen, dann einkaufen
und endlich nach gutem oder schlechtem Gelingen
das Selbstgekochte immer mit Genuß verzehren.
Auch hier werden die Mädchen theoretisch wei-
tergeschult. Die zur Hauswirtschaftslehre ge-
hörenden Gebiete, wie Hauswirtschaftsrechnen,
Behandlung von Möbeln, Kleidung, Schuhen;
Einteilung der Einnahmen für Nahrung, Er-
haltung und Vermehrung des Hausrates, Ver-
gnügen, Sparen; Waschen, Bügeln, Kinder-
erziehung und Kinderpflege spielen im Leben
der Hausfrauen eine große Rolle und wollen
beherrscht sein. Um nun noch einen Ausgleich
zu schaffen, wird mit allen Schülerinnen täglich
eine Viertelstunde Körpergymnastik getrieben.
So wird dafür gesorgt, daß die Töchter der
Saarbergleute sich als vollwertige Glieder in
das große Aufbauwerk des neuen Deutschlands
einreihen können.
Nach diesen Ausführungen dürfte es sinnvoll
sein, einmal eine Gegenüberstellung zwischen
dem, was am 1. 3. 35 vorgefunden und bis zum
1. 6. 36 entwickelt wurde, vorzunehmen. Dabei
ist zu berücksichtigen, daß alle Kindergärten sowie
Hauswirtschaftsschulen — von kleinen Zugeständ-
nissen an kinderreiche nichtbergmännische Ar-
Bild 1: Hauswirtschafts- und Kleinkinderschule der Grube Velsen; Bild 2: Hauswirtschaftsschule
Sulzbach (Kochabteilung beim Putzen); Bild 3: Hauswirtschaftsschule Buchenschachen (Schulhaus);
Bild 4: Hauswirtschaftsschule Elversberg (beim praktischen Unterricht); Bild 5: Hauswirtschafts-
icbule Ensdorf (theoretischer Unterricht)i; Bild 6: Hauswirtschaftsschule Elversberg-Spiesen (unsere
Mütter basteln für ihre Kleinen); Bild 7: Hauswirtschaftsschule Elversberg, Heinitz (Kranken-
pflege, praktische Uebungen); Bild 8: Hauswirtschaftsschule Ensdorf (Schulraum); Bild 9: Bastel-
kursus Heinitz.
69
beiterfamilien abgesehen — heute ausschließlich
von Kindern der Gefolgschaft der Saargruben
besucht werden, während die französische Ver-
waltung aus leicht zu erratenden Gründen alle
Einrichtungen der ganzen Bevölkerung zur Ver-
fügung gestellt hatte.
zugreifen. Die eigenen Mütterberatungsstellen
der Werksfürsorge haben in Zusammenarbeit
mit den amtlichen Stellen schon manch schönen
Erfolg zu verzeichnen. Darüber hinaus über-
wachen die Werksfürsorgerinnen den Gesund-
heitszustand der Kinder in den Kindergärten
Gruppe: Stand Na'habteilungen Kochabteilungen Kindergärten
am: Anzahl der Anzahl der Anzahl der
Abt. Leit. Schul. Abt. Teil. Schul. K'gärt. Teil. Kinder
Ost: 1. 3. 35 6 6 167 2 2 9 6 6 332
1.6. 36 8 8 448 4 4 53 7 12 440
Mitte: 1. 3. 35 4 4 141 1 1 8 10 10 617
1.6.36 6 6 299 4 4 62 13 14 589
West: 1. 3. 35 6 6 156 1 1 5 3 6 354
1.6.36 9 9 470 6 6 108 5 12 520
Zus. 1. 3. 35 16 16 464 4 4 22 19 22 1303
1. 6. 36 23 23 1217 14 14 223 25 38 1549
2. Verkssürsorge
Um der Gefolgschaft der Saargruben zu zeigen,
daß ihre Verwaltung alles tut, was zum Besten
der Familien der Saarbergleute gereicht, hat
sie innerhalb der Werkspflege dte Werksfürsorge
eingerichtet. Sie hat bei jedem Steinkohlenberg-
werk sowie bei der Hauptverwaltung eine Für-
sorgerin eingesetzt, die neben dem Werksleiter,
der als Vater der Gefolgschaft anzusehen ist,
die Mutterstelle versehen soll. Wenn als Werks-
fürsorgerinnen verhältnismäßig junge Kräfte
ausgesucht worden sind, so deshalb, weil sie als
Kinder einer neuen Zeit diese und ihre Jugend
in der Regel besser verstehen und darum auch
deren Röte leichter abstellen können.
Das Aufgabengebiet der Werrsfürsorgerinnen
ist so, daß jede in Not geratene Familie eines
Gefolgschaftsmitgliedes beraten werden kann.
Es wurde festgestellt, daß die amtlichen Mütter-
beratungsstellen von den Frauen der Eefolg-
schaftsmitglieder der Saargruben vor und be-
sonders nach der Geburt eines Kindes nicht
so besucht werden, wie es eigentlich sein soll.
Es war deshalb eine der ersten Aufgaben der
Werksfürsorgerinnen, bei ihren Hausbesuchen
die Frauen auf den Vorteil dieser Beratungs-
stunden aufmerksam zu machen und dort, wo es
nicht möglich war, Verbindung mit den amt-
lichen Stellen herzustellen, selber tatkräftig ein-
und der Schülerinnen der Hauswirtschaftsschu-
len. Sie stellen auch so die Verbindung mit den
Familien her und haben schon mancher Hausfrau
durch Rat und Tat aus Not und Elend geholfen.
Stellt die Fürsorgerin in den Familien, beson-
ders in den kinderreichen, fest, daß die Mutter
trotz allen Fleißes nicht in der Lage ist, Flick-
und Näharbeiten erledigen zu können, so sind
die Nähabteilungen der Hauswirtsachftsschulen
gehalten, auf Anordnung der Werksfllrsorgerin
helfend einzugreifen. Ebenso können auch den
Kochabieilungen kleine Gäste zugeführt werden,
die durch Krankheit der Mutter oder Dienst-
abwesenheit des Vaters, falls keine Verwandten
eingreifen können, ohne Mittagstisch bleiben
würden. Alle notwendigen Vermittlungen mit
dem Vertrauensrat, den Einrichtungen des Wer-
kes und darüber hinaus mil den amtlichen
Stellen, wie NS-Volkswohlfahrt, der kommuna-
len Fürsorge, dem zuständigen Knappschaftsarzt,
werden durch die Werksfürsorgerin vorgenom-
men. Sie ist so wirklich der gute Geist innerhalb
der Belegschaft und trägt einen guten Teil mit
dazu bei, daß die Gefolgschaft immer mehr eine
Gemeinschaft wird.
grauen- und Mütterkurse
In weiterer Förderung der Dinge hat die
Saargrubenverwaltung auf die Meldung hin,
Bild 1: Hauswirtschaftsschule Elversberg; Bild 2: Hauswirtschaftsschule der Grube Heinitz (in
frohem Reigentanz); Bild 3: Hauswirtschaftsschule Heinitz (Ausstellung); Bild 4: Hauswirtschafts-
schule Wiebelskirchen (Näh-Abteilung); Bild 5: Hauswirtschaftsschule Wiebelskirchen (Koch-Abtlg.);
Bild 6: Hauswirtschaftsabteilung Heinitz (Ausstellung, Besuch beim Osterhasen).
71
Bild 1: Hauswirtschastsschule Elversberg; Bild 2: Hauswirtschaftsschule Ensdorf; Bild 3: Haus-
wirtschaftsschule Elversberg (großer Saal Kindergarten); Bild 4: Hauswirtschaftsschule Vuchen-
schachen (Luisenthal); Bild 5: Hauswirtschaftsschule Heinitz; Bild 6: Hauswirtschaftsschule Wiebels-
kirchen; Bild 7: Hauswirtschaftsschule Vuchenschachen; Bild 8: Hauswirtschaftsschule Sulzbach
(Abkochen im Freien).
daß viele Frauen ihrer Gefolgschaftsleute den
Wunsch äußerten, in hauswirtschaftlichen Din-
gen gern noch etwas hinzulernen, sofort Koch-,
Näh-, Bastel- und Kleinkinderpslegekurse ein-
gerichtet, die durch die Hauswirtschaftslehrerin-
nen, Kindergärtnerinnen und Werksfürsorgerin-
nen erfolgreich durchgeführt werden. Es ist für
jeden eine Freude, der eine Ausstellung der
Hauswirtschaftsschulen und der Mutterkurse be-
suchen kann, die Leistungen der Schülerinnen
und Frauen zu sehen und festzustellen, wie sich
die Frauen und Mädchen um die ausgestellten
Sachen drängen. Sie wollen das Urteil des Be-
suchers hören, auf das sie großen Wert legen.
Schon manche Frauen kamen zu den Lehrerinnen
und sagten: „Diesen Monat habe ich mir durch
eigene Kraft ein paar Mark gespart." Das ist
ja der Zweck der Uebung! Die Frauen der
Saarbergleute sollen Nutzen aus diesen Kursen
ziehen, die für das Nähen eigens unter das
Motto „Aus Altem Neues" gestellt wurden.
Darüber hinaus können sie sich im Stricken,
Nähen und Zuschneiden weitere Kenntnisie er-
werben. Die Kochkurse stehen unter dem Motto
„Zweckmäßige Ernährung im Frühling, Som-
mer, Herbst und Winter" und sollen dazu bei-
tragen, daß die Frauen ihre Gärten so ein-
pflanzen, daß jede Zeit zu ihrem Rechte kommt,
klm auch im Krankheitsfälle eines Familien-
gliedes im zweckentsprechenden Kochen erfahren
zu sein, wird auch das Herstellen von Krankenkost
geübt. Wenn dann die Frau neben ihrer Haus-
arbeit noch dazu übergeht und unter Anleitung
der Kindergärtnerinnen Spielsachen bastelt,
dann sieht man so recht, daß die Frau und Mut-
ter wirklich Sonnenschein und Trägerin der
Familie ist.
►as du auch tust, um reiner, reifer,
freier zu werden, du tust es für dein Volk.
F)einnch von Creitschhe
So spricht die edle Rasse: Xch tue dies
und das, weil ich es mir schuldig bin.
Chr. jviorgenstern
■i-cri zu diesem 33tl0e siehe im nächsten Artikel
Werkbild
Wohnungs- und Siedlungspolitik
der Saargrubenverwaliung
Von Peter Kiefer, M.d.R.,
Saarbrücken
Eine besondere Eigenart, die unsere Saarberg-
lente auszeichnet, ist ihre Liebe zur angestammten
Heimat und die darin gründende Bodenständig-
keit. Es dürfte auch kein anderes Bergbaugebiet
geben, dessen Bergleute fast restlos aus diesem
selbst oder der unmittelbaren landwirtschaftlichen
Umgebung stammen, wie dies seit jeher an der
Saar der Fall ist. Im Saarbergbau ist es Tradi-
tion gewesen, daß der Sohn seinem Vater im Be-
rufe folgte. Der Bergmannsstand war ja auch sehr
angesehen und hatte anderen Berufen manches
voraus. Erinnert sei nur an die Deputatkohlen
und die besondere bergmännische Versicherung, dir
Knappschaft. Gar oft hätten Bergmannssöhne einen
leichteren Beruf ergreifen können, was sie aber
nicht taten, weil es sie zur Grube hinzog. So kam
die Redewendung auf: „Er hat Bergmannsblut in
den Adern". — Weil der Nachwuchs aus dem Berg-
mannsstand selbst zur notwendigen Vergrößerung
der Belegschaft nicht reichte, wurde das an den
eigentlichen Saarkohlenbezirk grenzende land-
wirtschaftliche Gebiet in den Rekrutierungsbezirk
einbezogen. Nur einmal, nach 1850, wurde der Ver-
such gemacht, Bergleute aus anderen Gebieten
unseres Vaterlandes heranzuholen. Es blieb aber
bei diesem einmaligen Versuch. Kennzeichnend für
die eindeutige Zusammensetzung der Belegschaft
der Saargruben war auch, daß niemals Ausländer
— abgesehen von der 15-jährigen Zeit französischer
Herrschaft — im Saarbergbau beschäftigt wurden.
So war es früher
Die Belegschaftszählung vom
1. Dezember 1925 ergab, daß
83,41 Prozent der Saarberg-
leute im Saarland selbst und
15,67 Prozent in dem angren-
zenden reichsdeutschen Gebiet
geboren waren. Der geringe
Prozentsatz (0,92 Prozent)
an Ausländern war nach dem
Besitzübergang der Saar-
gruben an Frankreich herein-
gekommen und ist heute wie-
der verschwunden.
Neben der Bodenständig-
keit zeichnete den Saarberg-
mann seit jeher das Bestre-
ben aus, in den Besitz eines
Eigenheimes zu gelan-
gen. Dieses Streben förderte
den Spartrieb und hielt von
unnützen Ausgaben fern. Der
Saarbergmann wollte et-
was gelten. Er wollte
So ist es jetzt im gleichen Raum
So sah dieser iXmun früher aus
kein Besitzloser, kein Entwur-
zelter und kein „Prolet" sein,
sondern ein Eigentümer,
ein vollwertiger Bürger
seiner Gemeinde, in der
seine „Sippe" etwas galt.
Er wollte ein „Reich besitzen,
in dem er selbst König" war.
Nur so ist es zu verstehen,
daß die Bergleute, die aus
dem von den Gruben weit
entfernt liegenden landwirt-
schaftlichen Gebiet kamen,
nicht in Hellen Haufen in
das eigentliche Grubengebiet
zogen, sondern in ihrem
bäuerlichen Heimatdorf has-
t e n blieben.
Diesem gesunden Sinn
ihrer Bergleute kam die
preußische Grubenverwaltung
rechtzeitig fördernd entgegen.
Die von ihr befolgte Woh-
nungs- und Siedlungspolitik
kann man heute, wo diesen Fragen erfreulicher-
weise wieder größte Aufmerksamkeit geschenkt
wird, nur als vorbildlich bezeichnen. Außer den
großen Werten, die sich aus der praktischen Hand-
lungsweise der preußischen Erubenverwaltung
für die Bergmannsfamilien und auch für die
Verwaltung ergaben, wurde gerade in der
zwangsmäßigen Abtrennungszeit des Saarlan-
des nach dem Weltkriege der hohe natio-
nale Wert sichtbar, der einer gesunden Woh-
nungs- und Siedlungspolitik untrennbar inne-
wohnt. Die Wohnungs- und Siedlungspolitik der
So hohl er jetzt aus
früheren fiskalischen Saargrubenverwaltung war
dreierlei Art. Als der Rekrutierungsraum
erweitert wurde, ergab sich, daß die aus wei-
terer Entfernung kommenden Bergleute nicht
täglich zu ihrem Wohnort, den sie nicht wechseln
wollten, zurückkehren konnten. Sie mußten eine
Unterkunft für die Woche erhalten, da sie nicht
alle in Vürgerquartieren — wie der Saarberg-
mann sagte — unterkamen.
So erstellte denn die Saargrubenverwaltung
S ch l a s h ä u s e r, die meist in die Nähe der Ar-
beitsstätten zu stehen kamen. Für ein ganz
geringes Entgelt konnten hier
die Bergleute, die nicht täg-
lich heimkehren konnten, die
Woche hindurch wohnen und
sich selbst verpflegen. Diese
Schlashäuser sind gerne be-
nutzt worden. Mit dem Wach-
sen der Verkehrsmöglichkeiten
sank natürlich die Zahl der
Einlieger in den Schlaf-
häusern, die in absehbarer
Zeit ihren Zweck erfüllt
haben dürften. Betrug die
Zahl der vorhandenen und
benutzten Schlafhäuser 1910
noch 39 und die der Einlie-
ger 4 974, so 1935 nur mehr
4 mit 372 Einliegern. —
Neben den Vorteilen, die die
Schlafhäuser den sie benutzen-
den Saarbergleuten botcn,
haben sie aber auch einem
anderen großen Zwecke ge-
75
dient. Durch die gebotene Möglichkeit, in ihrem
weit von der Grube entfernt liegenden Heimatort
wohnen bleiben zu können, wurde die Zusam-
menballung von Menschen — dieser volks-
politischen Aufgabe diente übrigens die ganze
Wohnungs- und Siedlungspolitik der fiskalischen
Saargrubenverwaltung — aus dem verhältnis-
mäßig kleinen Raum des eigentlichen Stein-
kohlenbezirkes vermieden. Es kam hier nicht, wie
Dr. Ludwig Nieder in seinem lesenswerten Buche
von der „Arbeitsleistung der Saarbergleute"
schreibt, zu einer „Zusammenpferchung" auf
kleinen Raum mit all ihren üblen Folgen, wie
sie sich leider in anderen Bergbau- und Indu-
striegebieten durch die Zusammenballung vieler
Menschen in Mietskasernen ergaben. Der Saar-
bergbau hielt sich frei von Mietskaser-
nen, was sich für die Menschen unserer Heimat
und das Vaterland sehr gelohnt hat.
Um die Bestrebungen ihrer Bergleute, in den
Besitz eines Eigenheimes zu gelangen,
wirksam zu fördern, ging die fiskalische Saar-
grubenverwaltung schon 1842 unter der Leitung
von Geheimen Bergrat S e l l o dazu über, das
sogenannte Prämienverfahren aufzubauen und
zunächst gering verzinsliche Darlehn zu geben,
die später in unverzinsliche Darlehn umgewan-
delt wurden. Weil der jährliche Andrang sehr
groß war, wurde das Prämien-Auslosungsver-
fahren eingeführt. Die Prämien, die nicht zurück-
gezahlt zu werden brauchten, betrugen schließlich
im Einzelfalle 900 Mark und die unverzins-
lichen Darlehn 2100 Mark. Bis Ende 1918 wur-
den zur Erstellung bergmännischer Eigenheime
an Prämien 6 190 465 Mark, an zunächst ver-
zinslichen und dann unverzinslichen Darlehn
9 019 835 Mark, zusammen 15 210 300 Mark, aus-
gegeben, womit rund 8 000 bergmanns-
eigene Häuser erstellt wurden. Außerdem
wurden noch in späterer Zeit auf Grund der
Kleinwohnungsgesetze bis zum Jahre 1910 mehr
als 600 bergmannseigene Häuser erbaut, für die
die preußische Saargrubenverwaltung gering
verzinsliche Darlehn zunächst in Höhe von 4000
Mark, dann von 6000 Mark hergab. Dank dieser
Förderung der Eigenheimerstellung war es er-
möglicht worden, daß sich im Jahre 1913 rund
zwei Drittel der verheirateten
aktiven S a a r b e r g l e u t e im Besitze
eines eigenen Hauses befanden,
wenn diese vielfach auch noch nicht restlos schul-
denfrei waren. Leider hat die Nachkriegszeit
diese gesunde Entwicklung stark gehemmt. Die
französische Saargrubenverwaltung führte
die bewährte Siedlungspolitik ihrer Vorgänge-
rin nicht weiter, sondern verlegte sich auf die
Erstellung werkseigener Wohnungen, als
die steigende Wohnungsnot innerhalb ihrer Be-
legschaft sie zwang, auf diesem Gebiet etwas zu
tun. Eines verdient zur Würdigung der Woh-
nungs- und Siedlungspolitik der früheren fis-
kalischen Saargrubenoerwaltung noch hervor-
gehoben zu werden: sie erschwerte auch
das Eindringen des Marxismus in
die Belegschaft der Saargruben,
was wiederum den Menschen selbst und dem
Vaterland zugute kam. Es muß auch anerkennend
erwähnt werden, daß in der Nachkriegszeit die
Saarknappschaft, soweit es ihre Mittel
gestatteten, mit der Hergäbe von Baudarlehn
zu ermäßigtem Zinssatz an Bergleute zur Er-
stellung von Eigenheimen einsprang. Mit diesen
Mitteln konnten im Laufe von sieben Jahren
rund 3000 bergmannseigene Häuser
erstellt werden. Durch den Umstand, daß durch
die geschilderte Siedlungspolitik kein großer Zu-
strom ins eigentliche Grubengebiet erfolgte,
konnte die fiskalische Saargrubenoerwaltung
von der Erstellung einer großen Zahl werks-
eigener Wohnungen Abstand nehmen. Sie
kam aber auch hier den gegebenen Bedürfnissen
nach und baute in gewissem Umfange werks-
eigene Häuser. Ihre Wohnungszahl betrug aber
1910 nur 998. 2n diese Zahl sind auch die
Häuser mit eingerechnet, die infolge Gruben-
schäden von der Verwaltung aufgekauft und als
Bergmannswohnungen hergerichtet und verwen-
det wurden. Die französische Saargrubenverwal-
tung, die die Förderung der Eigenheimerstellung
nicht fortführte, war gezwungen, Werkswohnun-
gen in großer Zahl herzustellen. Sie hat in den
Jahren 1920 bis 1934 den übernommenen Be-
stand an werkseigenen Wohnungen um mehr
als 2 000 vermehrt. Damit konnte sie aber den
Wohnungsbedarf der Belegschaft noch nicht
decken. Daher wurden auch solche Räume zu
Wohnungen hergerichtet, die sich hierzu nicht
eigneten. So entstanden dann die üblen
Elendswohnungen, die dem Saarberg-
bau bis dahin fremd waren und die Landschaft
verunzierten.
Nach der Rückkehr der Saargruben zum Reich
fand die neue Saargrubenverwaltung auch aus
dem Gebiete des Wohnungswesens eine große
Aufgabe vor. Diese Aufgabe konnte aber, was
nur zu verständlich ist, nicht auf einmal gelöst
werden. Es ist aus der Entwicklung heraus zu
begreifen, daß die baulustigen Saarbergleute mit
großen Hoffnungen der Rückgliederung entgegen-
sahen. Wenn sie sich noch etwas gedulden müssen,
dann aus der einfachen Tatsache, daß die vor-
dringlichste Seite der Wohnungsfrage zunächst
ia Angriff genommen werden mußte: erstens
die Beseitigung der Elendswoh-
nungen, zweitens die Instand-
'etzung der werkseigenen Häuser.
Grundsätzlich wird zukünftig folgende Richtlinie
von der Saargrubenoerwaltung beachtet werden:
1(\
Kein weiterer Ausbau des Be-
standes an werkseigenen Al iet-
wohnungen, sondern so weit wie
möglich Setzhafthalten und Setz -
haftmachen der S a a r b e r g l e u te
auf eigenem Grund und Boden.
Da für die Llendswohnungen jedoch ein Ersatz
auf dem freien Wohnungsmarkt nicht zu finden
ist, soll zunächst noch eine entsprechende zusätz-
liche Anzahl von Werkswohnungen errichtet wer-
den. Diese Wohnungen werden als Zweifamilien-
Doppelhäuser mit Stallung für Kleintierhaltung
gebaut und erhalten. (Siehe die beiden Bilder.)
Den Häusern wird ein Stück Wirtschaftsland
von etwa 600 qm Fläche beigegeben, damit ihre
Bewohner die Möglichkeit zu landwirtschaftlicher
Betätigung haben. Nach ihrer Fertigstellung
wird geeigneten Bewerbern aus der Belegschaft
die Kaufanwartschaft und später das Eigentum
übertragen. Wie inzwischen manche Elendswoh-
nungen wieder in eine menschenwürdige Behau-
sung umgewandelt wurden, zeigen uns die be-
treffenden Bilder.
Seit der Rückgliederung wurden große An-
strengungen gemacht, um die vorhandenen
Werkswohnungen wieder in einen ordent-
lichen Stand zu versetzen. Diese Arbeit kann
auch nur nach und nach geleistet werden, weil
Werkbild
es an Handwerkern fehlt, um alle Wohnungen
in kurzer Frist herrichten zu lassen. Bis zum
15. Mai 1936 waren von den insgesamt vor-
handenen 5 636 Werkswohnungen schon 2 537
wieder hergerichtet, 321 in Arbeit und 125 zur
Herrichtung vergeben. Wie man aus diesen Zah-
len erkennen kann, ist auch auf diesem Gebiete
dank des Entgegenkommens aller amtlichen Stel-
len doch schon manches geleistet worden.
Die Kernfrage bleibt natürlich nach wie vor
die Finanzierung von Bauvor-
haben der Belegschaftsmitglieder,
sei es in Gestalt einer. Kleinsied-
lung oder eines Eigenheims. Die
Saargrubenverwaltung wird die bewährte Tra-
dition der Setzhafthaltung und Setzhaftmachung
der Saarbergleute nicht verlassen, sondern sie
nach einem guten und brauchbaren Plane weiter-
führen, zu dessen Verwirklichung demnächst ge-
schritten wird. „Gut Ding will Weile haben", —
dieser Grundsatz gilt auch hier, wenn etwas ge-
schaffen werden soll, das dem Charakter und der
Eigenart unserer bodenständigen und ihre Hei-
mat liebenden Saarbergleute entspricht. Die
kommende Zeit wird zeigen, datz auch hierin die
Saargrubenverwaltung bestrebt und in der Lage
ist, für ihre Eefolgschaftsleute Mustergültiges
zu schaffen.
77
WWWW«m>
Die Saarknappschaft
Die Saarknappschaft ist die Trägerin der ge-
setzlichen Sozialversicherung für die in den Stein-
! kohlenbergwerken des Saarlandes und ihren Ne-
benanlagen beschäftigten Bergleute. Sie besteht
in ihrer heutigen Form seit dem 1. 1. 1926 und
ist entstanden durch Verschmelzung des früheren
Laarbrücker, St. Ingberter und Frankenholzer
Knappschafts-Vereins. Durch die Verordnung
zur Ueberleitung der Sozialversicherung des
Laarlandes vom 15. 2. 1935 wurde sie als 17.
Bezirksknappschaft der Reichsknappschaft einge-
gliedert.
Die „Knappschaft" ist in ihren ersten An-
fängen bis in das 14. Jahrhundert zurückzuver-
folgen. Die Bergleute schufen sich zur gegen-
seitigen Unterstützung bei Krankheit, Unfall, Ar-
beitsunfähigkeit oder Tod, Unterstützungseinrich-
tungen. deren Mittel sie durch freiwillig gelei-
stete Beiträge aufbrachten (sogenannte Bruder-
laden). Diese Bestrebungen der Bergleute fan-
den alsbald auch die Anerkennung und För-
derung der Landesherren. Durch das Reglement
vom 17. 10. 1779 wurde unter der Herrschaft der
Fürsten von Nassau-Saarbrücken der „Knapp-
schaftskasse bei den Nassau-Saarbrückischen und
anderen Steinkohlenbergwerken" eine feste Form
gegeben. Damit war die Knappschaft gegründet.
Die Folgezeit brachte für die Knappschaft eine
rückläufige Entwicklung, die einerseits verursacht
war durch die bis über das Saarland hinaus
fühlbaren Wirren der französischen Revolution,
andererseits aber auch durch die andauernden
■ Kriege zu Beginn des 19. Jahrhunderts und den
damit verbundenen häufigen Wechsel in den Ho-
. heitsrechten des Saarlandes. Nachdem im 2. Pa-
> riser Frieden (20. 11. 1815) die Saarbrücker
Lande wieder restlos mit Preußen vereinigt
waren, trat auch hier eine grundlegende Aen-
derung ein. Vom 1. 1. 1817 ab wurde die Ver-
waltung der Knappschaft dem Kgl. Preußischen
: Bergamt zu Saarbrücken unterstellt.
Grundlegend für die knappschaftliche Ver-
' sicherung wurde das preußische Knappschaftsgesetz
. vom 10. 4. 1854, das für alle der Bergbehörde
unterstehenden Betriebe verbindlich war und
■ das in seinen wesentlichsten Grundzügen schon
die heute in der Knappschaftsversicherung ge-
währten Leistungen vorsah. Das Gesetz gewährte
u. a.: Kur und Arznei in Krankheitsfällen sowie
i einen Krankenlohn, Begräbnisbeihilfe, lebens-
j längliche Jnvalidenunterstützung, Witwenpen-
sion und Waisengeld. Es würde zu weit führen,
die in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhun-
derts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts er-
lassenen Gesetze und Statuten, die eine plan-
mäßige Weiterentwicklung und Förderung des
Knappschaftswesens deutlich erkennen lassen, ein-
zeln aufzuführen. Durch die Einführung des
Krankenversicherungsgesetzes, des Unfallver-
sicherungsgesetzes, des Jnvaliditäts- und Alters-
versicherungsgesetzes (des späteren Jnvaliden-
versicherungsgesetzes: 1899), die 1911 in der
Reichsoersicherungs-Ordnung zusammengefaßt
wurden, und zuletzt des Angestelltenversicherungs-
gesetzes, wurde auch die Knappschaftsversicherung
erheblich beeinflußt und ihre Entwicklung syste-
matisch vorwärts getrieben.
Leider blieb es der Sozialversicherung ver-
sagt, die Früchte dieser großzügigen Gesetzgebung
in friedlicher Entwicklung heranreifen zu sehen.
Der Krieg griff mit rauher Hand in diese Ent-
wicklung ein, ehe noch praktische Erfahrungen
über die Auswirkungen der neuen Gesetze gesam-
melt werden konnten. Es galt, durch eine rasch
arbeitende Notgesetzgebung auf die durch die
Kriegsverhältnisse geschaffene Lage einzugehen.
Dies erfolgte durch zahlreiche Gesetze und Ver-
ordnungen mit dem Ergebnis, daß die bestehen-
den Leistungen aufrechterhalten wurden. Es
wurden darüber hinaus nacheinander die
Kriegswochenhilfe, die Familienhilfe, dann die
Wochenhilfe für die Minderbemittelten und das
Knappschaftskriegsgesetz (sogenannte Kriegsver-
sicherung) eingeführt. Durch diese Maßnahmen
wurde die Sozialversicherung in den Stand ge-
setzt, nicht nur trotz der durch den Krieg verän-
derten Verhältnisse arbeitsfähig zu bleiben, son-
dern auch den außergewöhnlichen Verhältnissen
und Ansprüchen gerecht zu werden.
Abtrennung der saarländischen Sozialversicherung
von der des Reiches.
Der Versailler Vertrag, bis zu dessen Inkraft-
treten die saarländische Sozialversicherung der
deutschen Gesetzgebung unterworfen war, machre
eine große Zahl gesetzgeberischer Maßnahmen
auf dem Gebiete der Sozialversicherung erfor-
derlich und trennte die Sozialversicherung des
Saargebietes von der des Reiches. Der zehnte
Teil sämtlicher Versicherten ging den deutschen
Versicherungsträgern durch Gebietsabtretungen
verloren, die mathematischen Reserven waren
abzuliefern (Art. 77 und 112 des Versailler
Vertrages). Die Artikel 4 und 24 bestimmten
über die Sozialversicherung des Saargebietes:
pp. „jedoch bleiben bezüglich der Alters- oder
Invalidenrenten des Personals der Gruben oder
Nebenanlngen, die bei Inkrafttreten des gegen-
wärtigen Vertrages erworbenen Rechte oder An-
wartschaften unangetastet.
80
Knappschafts-Krankenhaus Sulzbach
Deutschland hat dafür dem französischen Staat
die oersicherungstechnischen Reserven der von
dem Personal erdienten Renten zu übermitteln."
„Unter Vorbehalt der Bestimmungen des 8 1
werden die Rechte der Einwohner des Saarbek-
kens in Versicherungs- und Rentenangelegen-
heiten durch keine der Bestimmungen des gegen-
wärtigen Vertrages berührt, gleichviel, ob diese
Rechte bei Inkrafttreten dieses Vertrages bereits
erworben sind oder entsprechende Anwartschaften
bestanden haben, und gleichviel, ob sie auf irgend
einem deutschen Versicherungssystem oder am
Renten irgendwelcher Art beruhen.
Deutschland und die Regierung des Saar-
beckengebietes haben alle vorerwähnten Rechte
zu erhalten und zu schützen."
Doch nicht genug damit, das; die saarländische
Sozialversicherung mit dem Inkrafttreten des
Versailler Vertrages auf eigene, recht schwache
Fuße, wie die Folgezeit lehrte, gestellt war. am
Ende des Krieges war die alte „klassische" So-
zialversicherung in ihrem Umfang verringert,
ihr Vermögen war geschwächt, sie war durch die
Folge des Krieges mit einer großen Masse von
Leistungsempfängern, den Kriegsopfern, be-
lastet. Die Geldentwertung nahm den Ver-
süherungsträgern das angesammelte Vermögen
und damit ihre sichere Grundlage. Als Anfang
1924 die Stabilisierung der deutschen Währung
durchgeführt und das Wirtschaftsleben neu auf-
gebaut wurde, glich die Sozialversicherung einem
Trümmerhaufen. Doch dann begann in den Jah-
ren 1924/28 der Wiederaufbau.
Die mit der Ausübung der Regierungsgewalt
im Saargebiet, nach dessen gewaltsamer Abtren-
nung vom Mutterlande, vom Völkerbund beauf-
tragte Regierungskommission konnte in der So-
zialversicherungsgesetzgebung auf der von der
deutschen Regierung geleisteten Arbeit aufbauen.
Gemäß Art. 4, 23 und 24 des Saarstatuts blie-
ben die Gesetze und Verordnungen, die im Saar-
gebiet am 11. November 1918 in Kraft waren,
auch weiterhin in Kraft. Bedingt durch die Los-
lösung des Saargebietes vom Reich mußten die
Versicherungsträger und Versicherungsbehörden
im Saargebiet neu errichtet werden. Es wur-
den errichtet:
die Saarknappschafts-Verufsgenossenschaft
am 1. 7. 1920
das Knappschafts-Oberversicherungsamt
am 1. 2. 1921
das Oberversicherungsamt
am 18. 4. 1921
die Abteilung für Sozialversicherung
am 1. 5. 1921
die Gewerbliche Berufsgenossenschaft
am 13. 7. 1921
die Landesversicherungsanstalt Saargebiet
am 14. 10. 1921
die Landwirtschastl. Berufsgenossenschaft
am 15. 10. 1921
die Eisenbahn-Arbeiter-Pensionskasse
am 27. 9. 1922
die Versicherungsanstalt für Angestellte
am 1. 4. 1923.
Durch Verordnung der Regierungskommission
des Saargebietes vom 8. Mai 1923 (betr. Ein-
führung des Franken) wurde die gesamte So-
zialversicherung in Franken umgestellt. Infolge
der Verordnung vom 16. September 1925 kam
die Errichtung des Saarknappschaftsvereins (aus
dem früheren Saarbrücker, St. Jngberter und
Frankenholzer Knappschaftsverein hervorgegan-
gen), eine Maßnahme, die als Zusammenfassung
der sämtlichen Träger der knappschaftlichen Ver-
sicherung des Saarbergbaues lebhaft begrüßt
wurde.
Die Heidelberger Abrede
Am 1. Oktober 1927 trat die Heidelberger Ab-
rede, ein Staatsoertrag, betr. die Sozialver-
sicherung zwischen der deutschen und der Saar-
Regierung, in Kraft, die eine Lastenverteilung
zwischen Saar- und Reichsversicherung brachte
und eine außergewöhnliche, geldliche Entlastung
der saarländischen Versicherungsträger bedeutete.
Die Mittel, die die deutschen Versicherungsträger
den saarländischen überwiesen, waren erheblich.
An diesen Ueberweisungen sind die einzelnen
Versicherungszweige wie folgt beteiligt:
Invalidenversicherung .... 73 %
Angestelltenversicherung .... 6,6 %
knappschaftl. Pensionsversicherung 16,4 %
Unfallversicherung .............4,0 %
In diesen Jahren herrschte in den Kreisen der
Sozialrentner, verschuldet durch die Abtrennung
des Saargebistes vom Reich, bittere Not. Da-
mals betrugen die Renten der Sozialversicherung
des Saargebiets bei gleichen Voraussetzungen,
nur ein Drittel bis zur Hälfte der Beträge, die
die Versicherungsträger des Reichs zahlten. Dem
großen Verständnis und Entgegenkommen der
Regierung unseres deutschen Vaterlandes ist es
zu verdanken, daß diese riesigen Beträge für die
Aufbesserung der saarländischen Renten durch
das Reich aufgewendet wurden. Vis zur Rück-
gliederung des Saargebietes im Jahre 1935 be-
trug die Summe der Ueberweisungen rund 150
Millionen Reichsmark.
Die Folgezeit brachte dann — nach einer ge-
wissen Scheinblüte in den Jahren 1924 bis 1926 —
bedingt durch den Eintritt der Weltwirtschafts-
krise, einen Niedergang der Sozialversicherung.
Wenn dabei ein Teil des Versicherungsgutes ab-
gebaut werden mußte, so geschah dies nicht, um
den Gedanken der Versicherung überhaupt auf-
zugeben, sondern um die Versicherung über die
Notzeiten hinüberzuretten. Die von den Ver-
KnappschastS-Krankenhauc! Outersct>íc6
sicherten im allgemeinen belastend und schwer
empfundenen Notverordnungen zur Erhaltung
der Leistungsfähigkeit der Sozialversicherungs-
träger, suchten durch Abbau der Leistungen den
veränderten wirtschaftlichen Verhältnissen Rech-
nung zu tragen.
Es bleibt zu hoffen, daß die Sozialversicherung
dank der Arbeit der neuen Staatsführung wie-
der in die Lage kommen wird, Leistungen zu
Zahlen, die den Bedürfnissen ihrer Empfänger
gerecht werden.
Das Aufgabengebiet.
Das Aufgabengebiet der Saarknappschaft um-
saht die reichsgesetzlichen Versicherungszweige
der Kranken-, Invaliden- und Angestelltenver-
sicherung, ferner, wie schon eingangs gesagt, die
aus früheren Jahrhunderten überkommene und
den besonderen Verhältnissen des Bergbaues
Rechnung tragende knappfchaftliche Pensionsver-
sicherung.
Von jeher bestand die Aufgabe der Knapp-
schaft darin, die Bergleute vor den wirtschaft-
lichen Folgen vorübergehender oder dauernder
Berufsunfähigkeit zu schützen, sowie für deren
Angehörige beim Tod des Ernährers zu sorgen.
Die Notwendigkeit einer berufsständischen
Versicherung in der Pensionskasse für die Berg-
arbeiter ist zur Genüge bewiesen durch die im
Bergbau verhältnismäßig früh einsetzende Un-
fähigkeit zur Verrichtung der Bergarbeit.
Versichert bei der Saarknappschaft waren am
1. 6. 1936:
a) in der Arbeiterkrankenkasse 44 711
b) in der Angestelltenkrankenkasse 3 384
c) in der Arbeiterpensionskasse 45 341
,1) in der Angestelltenpensionskasse 2 957
<-) in der Jnvalidenversicherungskasse 46 689
Die Höchstzahl der im Saarbergbau beschäftig-
ten Bergleute betrug in den Jahren 1925/27
etwa 75 600 Mann gegenüber etwa 44 500 Mann
om 1. 6. 1936.
Der Bezirk der Saarknappschaft ist nach dem
sogenannten Sprengelarztsystem in Kursprengel
eingeteilt, die von Knappschaftsärzten betreut
werden. Von der bei der Saarknappschaft zuge-
lassenen bedingt freien Arztwahl haben nur etwa
18 Prozent der Krankenkassenmitglieder Ge-
brauch gemacht.
Für die fachärztliche Versorgung der Mitglie-
der stehen neben der knappschaftlichen Augen-
klinik in Saarbrücken Fachärzte, ferner Zahnärzte
und Dentisten ausreichend zur Verfügung, für
die Krankenhausbehandlung die mit allen Er-
fordernissen der Neuzeit eingerichteten eigenen
Knappschaftskrankenhäuser. Bereits im Jahre
1850 erbaute der damalige Saarbrücker Knapp-
schastsverein das erste Lazarett in Neunkirchen,
es folgten dann die Krankenhäuser in Eulzbach
(1862), Völklingen (1868) und Quierschied (1910).
Durch die Angliederung des früheren St. Jng-
berter und Frankenholzer Knappschaftsvereins
kamen die Häuser in St. Ingbert und Franken-
bolz hinzu, sodatz die Knappschaft heute über
7 nioderne Krankenanstalten (einschl. der Augen-
klinik) mit rund 1500 Betten verfügt. Außerdem
besitzt die Saarknappschaft seit einem Jahr aus
dem Gut Hartungshof ein Genesungsheim mit
26 Betten.
Die Krankenhäuser werden von bewährten
ärztlichen Kräften geleitet. Sie können allen An-
sprüchen genügen. Es sind Spezialisten, wie In-
ternisten. Ehirurgen, Gynäkologen, Röntgenfach-
ärzte usw. im Dienste der Krankenhäuser tätig.
Die Ausstattung der Häuser mit ihren modernen
Bäderanlagen und ihren sonstigen Einrichtungen
entspricht dem neuesten Stande der Heiltechnik.
Für Unterbringung und Verpflegung der Pa-
tienten ist in mustergültiger Weise gesorgt.
Die Versorgung der Krankenhäuser und des
Genesungsheims mit Lebensmitteln kann zum
nicht geringen Teil durch das eigene Gut „Har-
tungshof" erfolgen. Besonders wertvoll ist die
restlose Belieferung der Krankenhäuser mit qua-
litativ hochwertiger und einwandfreier Milch.
Leistungsüberblick.
Ein knapper Ueberblick über die Leistungen
der Saarknappschaft ergibt sich aus folgenden
Ausführungen:
Die Saarknappschaft hatte im Jahre 1935 in
rund 16 800 Krankheitsfällen mit rund 418 000
Krankhsitstagen ihren versicherten Mitgliedern
Krankenhilfe zu gewähren. An Krankengeld
wurden für diese Fälle rund 810 000 RM. auf-
gewendet. Dazu treten die Ausgaben für Sterb:-
gelder, Arztgehälter, Arzneien und Heilmittel,
Unterhaltung und Betrieb der Krankenhäuser
usw. Durch die Familien-Krankenhilfe waren
rund 68 000 Familien ärztlich zu versorgen.
Aerztliche Geburtshilfe wurde in 3400 Fällen,
fachärztliche Behandlung von Familienangehöri-
gen in 5600 Fällen gewährt. In 4250 Fällen
mit rund 67 000 Tagen wurde Familienangehö-
rigen eine Behandlung in Krankenhäusern er-
möglicht. Wochenhilfe wurde in 4421 Fällen ge-
währt, Heilverfahren für Ehefrauen und Kinder
wurden insgesamt 238 durchgeführt.
An Leistungsempfängern hatte die Knappschaft
am 1. 1. 1936 zu versorgen:
in der Arbeiterpensionskasse:
Invaliden 27 440
Witwen 10 866
Waisen 60
qestelltenpensionskasse
Invaliden 1 228
Witwen 324
Waisen 17
8)
in der Jnvalidenversicherungskasse:
Invaliden 14 926
Witwen 4 389.
Waisen 2 633
An Pensions- und Rentenleistungen wurden
im Jahre 1935 zur Auszahlung gebracht:
aus der Arbeiterpensionskasse
rund 13 600 000.— RM.
aus der Angestelltenpensionskasse
rund 1 170 000.— RM.
aus der Jnvalidenversicherungskasse
rund 10 600 000.— RM
Für Heilverfahren wurden rund 175 000 RM.
aufgewendet.
Der Jahresauswand der Pensionsversicherung
der Bergarbeiter und Angestellten im ganzen Be-
reich der Reichsknappschaft beträgt etwa 200
Millionen Reichsmark.
Zur Zeit beziehen im ganzen Reich rund
240 000 Bergleute und rund 19 000 Bergange-
stellte eine Pension. An Witwenpensionen und
Waisengeldern werden jährlich etwa 30 Mil-
lionen Reichsmark ausgezahlt.
Die Reichsknappschaft (einschl. Saarknappschaft)
besitzt 32 knappschastseigene Krankenhäuser, 14
Erholungsheime, 2 Heilstätten und 1 Zahnklinik.
Sicherung der Leistungen.
Bei der Machtergreifung des Nationalsozialis-
mus im Frühjahr 1933 war die Sozialversiche-
rung am Ende ihrer Leistungsfähigkeit und
reformbedürftig. Das Gesetz zur Erhaltung der
Leistungsfähigkeit der Invaliden-, Angestellten-
und knappschaftlichen Pensionsversicherung vom
7. 12. 1933, das sogenannte Sanierungsgesetz,
brachte die Rentenversicherung wieder auf eine
gesunde versicherungswirtschaftliche Grundlage.
Das Aufbaugesetz vom 5. 7. 1934, ein weiteres
wichtiges Gesetz, das die Verfassungsfragen in
der Reichsversicherung regelt, beseitigt die Zer-
splitterung und Unwirtschaftlichkeit in vielen
Zweigen der Versicherung und strebt durch Zu-
sammenfassung und straffere Organisation eine
Verbilligung der Verwaltung an.
Die neue Staatsführung ist bestrebt, die So-
zialversicherung gesund und leistungsfähig zu
machen und zu erhalten.
Sie wird kein Mittel unversucht lassen, die
für das ganze Volk wichtigen sozialpolitischen
Einrichtungen zu erhalten.
Augenklinik der Saarknappschaft in Saarbrücken
84
Die deutsche Sozialversicherung —
ein hohes soziales Gesetz ®Ü5ÄL
Nicht viele Einrichtungen unseres öffentlichen
Lebens gründen sich so deutlich auf alte deutsche
Rechtsüberzeugungen, wie die deutsche Sozial-
versicherung. Es ist daher auch kein Zufall, dag
Adolf Hitler mit seiner Regierung sich zu ihr
bekannt und zu erkennen gegeben hat, dag er
entschlossen ist, dieses hohe soziale Gut zu er-
halten und zu mehren. Damit ist die Gewähr
gegeben, dag die große Idee der deutschen Sozial-
versicherung wieder von allen deutschen Volks-
genossen lebendiger erfaßt wird. Denn es ist
leider immer wieder festzustellen, daß die Sozial-
versicherung oft noch in ihrem wahren Werte
verkannt und daher unterschätzt wird. Sie ist
Selbsthilfe, durchgeführt in einer Gemeinschaft.
Sie verlangt von jedem Versicherten Leistung
an die Gemeinschaft, gibt ihm dafür aber auch
Ansprüche. Sie ist bewußte Abkehr vom Indivi-
dualismus. Ihr Wesen als Gemeinschaft bestimmt
ihren Charakter. Darin, dag sie Selbsthilfe ver-
langt und Rechtsansprüche gewährt, liegt ihre
sittliche Stärke. Durch beides unterscheidet sie sich
zu ihrem Vorteil von jeder Art der öffentlichen
Fürsorge oder Versorgung. Keine andere Form
der Fürsorge gibt solche Sicherheit der Leistung
verbunden mit dem Gefühl, das Krankengeld,
die Invaliden- oder Altersrente sich selbst ver-
dient zu haben. Daher kann nur der freie, auf-
rechte und starke Mensch den hohen sittlichen Ge-
danken der Sozialversicherung voll erfassen. Die-
se will den Versicherten nicht verweichlichen und
ihm alles Wagnis abnehmen. Sie lägt darum
den Versicherten einen Teil des Schadens selbst
tragen und fordert von jedem einzelnen, dag er,
soweit es in seinen Kräften liegt, für sich selbst
einsteht.
Das Dritte Reich, das die Verbundenheit aller
schaffenden Volksgenossen betont, muß aber auch
vom Betriebsführer fordern, dag er seinem Ge-
solgschaftsmitglied die Vorsorge gegen Krankheit
und für das Älter erleichtert und ihm dabei hilft.
Deshalb leistet auch der Unternehmer Beiträge
zur Sozialversicherung. Auch der Staat kümmert
sich um die Gefahren, die die Gesundheit und das
Wohlergehen des schaffenden deutschen Menschen
bedrohen. Er tritt da ein, wo die Kräfte des
einzelnen oder die Kräfte einer kleineren Ge-
meinschaft gegenüber Schicksalsschlägen nicht aus-
reichen. So steht in der Sozialversicherung einer
für alle ein und alle, d. h. die Gemeinschaft,
garantieren die Existenz des einzelnen. Nur in
Verwirklichung dieser Grundsätze kann der Volks-
genosse zu einer starken und selbstbewußten Per-
sönlichkeit, die im Kampf des Lebens sich be-
währen kann, erzogen werden.
Wenn so die Sozialversicherung an den einzel-
nen hohen Anforderungen stellen muß, so lägt
sie andererseits dem Versicherten aber auch die
wohltätigen Folgen seiner Einordnung in eine
Gemeinschaft spüren. Sie erspart ihm, zur öffent-
lichen Fürsorge zu gehen, sie demütigt nicht durch
Almosen, sondern gibt dem Versicherten einen
Rechtsanspruch auf Hilfe, den er sich selbst durch
seine Beiträge verdient hat. Für die Durchsetzung
des Rechtsanspruchs wird ihm ein vom Staate
garantiertes Rechtsverfahren zur Verfügung ge-
stellt. Der Arbeiter und Angestellte braucht also
nicht zu betteln oder zu bitten, sondern kann seine
im Gesetz festgelegten und umgrenzten Ansprüche
geltend machen.
In welchem Umfange die Sozialversicherung
solche Ansprüche erfüllt, mögen einzelne Zahlen
berichten. Die Ausgaben des deutschen Volkes
für die Sozialversicherung in Form von Beiträ-
gen und Steuermitteln betrugen im Jahre 1934
fast VA Milliarden Mark. Hiervon wurden in
Form von Beiträgen 1,5 Milliarden Mark von
den Versicherten, 1.3 Milliarden Mark von den
Betriebsfllhrern und 540 Millionen Mark vom
Reich aufgebracht. Diesem Versicherungsaufwand
standen an Versicherungsleistungen für Kranken-
hilfe, Wochenhilfe, Gesundheitsfürsorge aus der
Krankenversicherung, Unfallrenten, Unfallfür-
sorge. Invaliden-, Witwen- und Waisenrenten,
Heilfürsorge, Ruhegelder, Hinterbliebenenrenten,
Heilverfahren und Knappschaftspensionen 3,1
Milliarden Mark gegenüber. Der Jahresumsatz
der deutschen Sozialversicherung (Einnahmen
plus Ausgaben) beträgt rund 7,1 Milliarden
Mark. Damit ist es um etwa 400 Millionen
Mark höher als die gesamten Einnahmen und
Ausgaben der Deutschen Reichsbahn. Wie sorg-
fältig und sparsam mit den Beiträgen umge-
gangen wird, beweist, dag trotz dieses Riesen-
umsatzes für die Verwaltung nur etwa 257 Mil-
lionen Mark jährlich — das sind nur 6,9 Prozent
der Einnahmen — ausgegeben wurden. Wohl
bei keinem öffentlichen oder privaten Unterneh-
men dürfte der Unkostensatz so niedrig sein.
Diese nüchternen Zahlen sollen nur auf die
Tatsache hinweisen, dag ohne die Hilfe der So-
zialversicherung der einzelne gegenüber den
Schicksalschlägen, die ihn bedrohen, machtlos
wäre. Diese Tatsache wird noch deutlicher, wenn
man feststellt, dag rund ein Drittel des deutschen
Volkes oder zwei Drittel aller Erwerbstätigen
von der Sozialversicherung unmittelbar als Ver-
sicherte betreut werden. Wir zählen 20,5 Milli-
onen Versicherte in der Krankenversicherung,
24 Millionen Unfallversicherte, 17,5 Millionen
Invalidenversicherte, 4 Millionen Angestellten-
versicherte und über Million knappschaftlich
Versicherte. Jeder dritte Deutsche und mit seinen
Angehörigen jeder zweite Deutsche ist gesetzlich
gegen Krankheit versichert. Von den im Jahre
1934 gezählten 1,2 Millionen Lebendgeborenen
standen 720 000 — das sind von drei Neugebo-
renen fast zwei — im Schutze der Krankenver-
sicherung, die dafür rund 90 Mill. Mark an
Wochenhilfe leistete. Gerade bei der Krankenver-
sicherung wird es besonders deutlich, das; die
Sozialversicherung den Versicherten nicht nur als
Einzelperson, als Einzelschicksal sieht, sondern
ihm in seiner gesamten sozialen Stellung, ins-
besondere auch entsprechend seiner Stellung in
der Familie, der Zelle der Nation, gerecht zu
werden versucht. Die Sozialversicherung begnügt
sich nicht damit, erst zu helfen, wenn der Ver-
sicherte bereits erkrankt oder schon arbeitsunfähig
geworden ist, sondern ihr gilt als oberster Grund-
satz: Schaden verhüten ist besser als Schaden ver-
güten! Deshalb betreibt sie in großem Umfange
eine vorbeugende Gesundheitsfürsorge, die groß-
zügig auch die häusliche Umgebung des Ver-
sicherten in die Maßnahmen mit einbezieht. Da-
durch hat sie eine ausschlaggebende Bedeutung
für die Erhaltung und Höherentwicklung der
Volkskraft und Volksgesundheit. Daraus erhellt
ohne weiteres ihr ungeheurer Wert für die Er-
haltung der Wehrkraft unseres Volkes. Wehr-
macht und Sozialversicherung dienen beide der
Aufgabe der Erziehung, Förderung und Erhal-
tung eines gesunden und damit wehrhaften
freien deutschen Geschlechts.
Es war daher von dem Führer wohlbedacht,
als er sich entschloß, das hohe soziale Gut der
Sozialversicherung dem schaffenden deutschen
Menschen zu erhalten. Bei der Machtübernahme
hatte er die Sozialversicherung in einer trost-
losen finanziellen Lage vorgefunden. Die Aus-
gaben überstiegen bei weitem die Einnahmen.
Man lebte bereits vom Vermögen. Die unge-
heure Gefahr des Zusammenoruchs rückte immer
näher. Es war daher eine soziale Großtat der
Reichsregierung, daß sie so schnell nach der
Machtübernahme mit einem entscheidenden
Werke der Arbeiterschaft die Sicherung ihrer
Invaliden-, Alters- und Hinterbliebenenversor-
gung wiedergab. Die Arbeiterschaft hat dies auch
dankbar anerkannt. Inzwischen ist das große Re-
formwerk begonnen worden und steht vor seiner
Vollendung. Die Sozialversicherung des natio-
nalsozialistischen Staates wird so organisiert
sein, daß der Einsatz der Mittel den größtmög-
licken Erfolg gewährleistet, damit vor allem das
vorbeugende Wirken der Sozialversicherung et-
heblich verbessert werden kann.
All dies beweist, daß es der Reichsregierung
ernst ist mit ihrem Bekenntnis zur sozialen Mis-
sion des Staates. Deshalb ist die Regierung
unermüdlich bestrebt, all das zu tun, was dein
Wohl des schaffenden Volksgenossen dient. Für
die Richtung ihrer Sozialpolitik ist der Will!
maßgebend, die Lebenshaltung der deutschen An
beiterschaft zu heben und stets den sozialen En
danken zu wahren.
*
Zur Sicherung des Lebensabends
Bei der Machtübernahme sah es mit der
Finanzen der Sozialversicherung sehr trübe aus
Mit Ausnahme der Angestelltenversicherung hat
ten alle anderen staatlichen Sozialversicherungen
ganz beträchtliche Fehlbeträge aufzuweisen, du
einmal durch die ungeheure Arbeitslosigkeit unk
den dadurch eintretenden Rückgang an Beiträge
verursacht waren und auf der anderen Seite burdi
die Steigerung der Leistungen infolge der Ueber
alterung des Volkes. Auch hier griff der Natia
nalsozialismus energisch ein und erreichte in der
letzten drei Jahren die Sanierung. Die Inva-
lidenversicherung hat wieder einen Ueberschug,
um Kapitalien für die zu erwartende Belaftuir
anzusammeln, desgleichen die Angestelltenversichc
rung. Die Arbeitslosenversicherung ist in Ein
nahmen und Ausgaben ausgeglichen. Sie trägt
fast die Eesamtlaft der noch notwendigen Ar-
beitslosenhilfe.
Rc Sammmg Da* Gojialoeriirtimmafn!
Einnahmen und AusqabenderSozialversicherungen!
iki i ir^kiFki rin a
86
Bergmann und Bergbau im nationalsozialistischen
Staat Die Neichsbetriebsgemeinschafk Bergbau als Betreuerin der deutschen Ber^männer
Von Reichsbetriebsgemeinschaftsleiter Padberg, Bochum
Nach den Jahren der Scheinkonjunktur 1928/29
setzte ein immer schneller fortschreitender Verfall
im deutschen Bergbau ein. Auf dem Zechenge-
lände türmten sich die aufgeschütteten Kohlen
zu riesigen Halden, die Zahl der arbeitslosen
Bergleute stieg von Monat zu Monat, und die
sich häufenden Feierschichten brachten auch die
noch in Arbeit stehenden in bitterste Notlage.
Viele Schachtanlagen wur-
den stillgelegt, die Sohlen
i ersoffen, die Gebäude ver-
| fielen, und auf den Ze-
j chenplähen wucherte das
j Unkraut. Besonders trau-
rig sah es im Erzgebiet
von Sieg, Lahn und Dill
aus, wo die Förderung
fast vollständig eingestellt
wurde. Das war das Er-
be. das der nationalsozia-
listische Staat im deutschen
Bergbau vorfand. Seine
tatkräftigen Maßnahmen
brachten bald neues Leben
in die deutsche Wirtschaft,
und auch in unserem In-
dustriezweig ging es mäch-
tig aufwärts, wenn auch,
der Struktur des Berg-
baues gemäß, nicht so
steil wie bei anderen
Industrien.
Einen Wendepunkt in
der Geschichte des Berg-
baues bedeutet die Ueber-
nahme der Gewerkschaften
durch die Nationalsozia-
listische Betriebszellenor-
ganisation. Aus den verschiedenen Bergarbeiter-
verbänden wurde der Arbeiterverband des Berg-
baues, die spätere Reichsbetriebsgruppe und
jetzige Reichsbetriebsgemeinschaft Bergbau in-
nerhalb der Deutschen Arbeitsfront gebildet. Da
sich auch die Unternehmerverbände auflösten,
war der Weg frei für die Neuordnung der Be-
ziehungen aller Schaffenden im Bergbau, ob
Schlepper oder Direktor. Die unselige Zeit der
Klassengegensätze und des daraus erwachsenen
Aetriebsunfriedens war endgültig vorbei.
Der Deutschen Arbeitsfront und ihren Glie-
derungen, den Reichsbetriebsgemeinschaften, ob-
liegt nach dem Willen des Führers die Schu-
lung der Schaffenden und die Menschenführung
in den Betrieben. Die Bedeutung und Ver-
antwortung der Reichsbetriebsgemeinschaften er-
hellt auch aus ihrer Mitarbeit in den Organen
der sozialen Selbstverantwortung, den Arbeits-
ausschüssen. den Bezirksarbeitskammern und der
Reichsarbeitskammer.
Knapp dreieinhalb Jahre sind nun seit der
Schaffung der Deutschen Arbeitsfront verstrichen.
Bei einem Rückblick auf
die Arbeit der Reichsbe-
triebsgemeinschaft Berg-
bau während dieser Zeit
kann man wohl sagen, daß
ihrem Bestreben, die so-
ziale Lage unseres Berg-
mannsstandes zu bessern
und darüber hinaus die
Belange des deutschen
Bergbaues wahrzuneh-
men, schöne Erfolge be-
schieden waren.
Es war keine leichte Ar-
beit. die früheren Ver-
bände zu einem einheit-
lichen Ganzen zusammen-
zuführen und diesem un-
gezählte Tausende neuer
Mitglieder einzufügen. Es
mußte aus der vorgefun-
denen Unordnung eine ein-
heitliche Ordnung geschaf-
fen werden. Das gelang
in verhältnismäßig kurzer
Zeit. In angestrengter Ar-
beit, die unter dem Zei-
chen äußerster Sparsamkeit
stand, wurde auch erreicht,
daß die Leistungen an die
Mitglieder nicht nur erhalten, sondern noch ge-
steigert werden konnten bei gleichzeitiger Sen-
kung der Beiträge. Darüber hinaus werden die
invaliden Bergleute besonders betreut. Vom
Gewerkverein christlicher Bergarbeiter wurde
Haus ..Rosenau" im Siebengebirge übernom-
men, das nunmehr als Erholungsheim für un-
sere Berginvaliden dient. Aus allen Bergbau-
gebieten unseres Vaterlandes werden die Ve-
teranen der Arbeit zu einem zweiwöchentlichen
Erholungsurlaub auf Rosenau herangeholt. Das
Bergmannsheim ist ständig belegt. Jeweils 45
Mann sind hier untergebracht. Die Fahrtkosten
sowie der 1-ltägige Aufenthalt werden vollkom-
men von der Reichsbetriebsgemeinschaft ge-
Reichsbetriebsgemeinschaflsleiter Bergbau, Padberg
Ausnahme: Bcrgbuu-Müllcr
tragen. Eine Reihe köstlicher Erholungstage
wird den alten Arbeitskameraden dort geboten,
deren Kräfte verbraucht find beim Schaffen für
die Allgemeinheit. Wanderungen und Fahrten
wechseln mit beschaulichem Daheimbleiben —
kurz, jeder der alten Knappen kann auf Ro-
senau tun und treiben was er will. Das Berg-
mannserholungsheim im schönen Siebengebirge
ist für die deutschen Vergmänner der Inbegriff
der Fürsorge ihrer Reichsbetriebsgemeinschaft
und der Deutschen Arbeitsfront für die Arbeits-
veteranen. Diese Feststellung wird durch Hun-
derte bei der Leitung der RGB Bergbau in Bo-
chum eingegangener begeisterter Dankschreiben
erhärtet.
Weitere Erfolge auf dem Gebiete der Bes-
serung der sozialen Lage unserer Arbeitskamera-
den im Bergbau sind der NSV-Feierfchichten-
Ausgleich, bei dem über 10 Millionen Reichs-
mark unter den durch Arbeitsausfall am meisten
leidenden Knappen verteilt wurden. Ferner das
Schichtenabkommen, das ihnen die Verführung
von mindestens 22 Schichten im Monat garan-
trert. Vor allen Dingen aber o:e wieder hun-
dertprozentige Bezahlung des Tarifurlaubs. Da-
neben gelang der tatkräftigen Arbeit der RM
Bergbau die Beseitigung einer Anzahl Härten,
besonders auf knappschaftlichem Gebiet.
Aufmerksam verfolgt die Reichsbetriebsgemein-
schaft die Unfallstatistik im Bergbau. Es müssen
hier Mittel und Wege gefunden werden, um du
Opfer an Leben und Gesundheit auf ein Min-
destmaß zu beschränken. Aus diesem Grunde
wurde bei der Leitung der RBG Bergbau eil,
besonderes Referat Erubensicherheit eingerichtet,
das demnächst eine Unfallverhütungswoche durch-
führen wird. Ebenso wurde die Bildung einer
Hauptsicherheitsbeirates für den gesamten Berg-
bau in Angriff genommen. Auch die neugebil-
deten Arbeitsgemeinschaften auf den einzelnen
Schachtanlagen sind bestens geeignet, um die
Gefolgschaften zur Mitarbeit an diesem Problem
heranzuziehen. Ebenso bieten die erfreulicher-
weise im Bergbau in immer größerem Umfange
Das Bergmannserholungsheim Rosenau bei Königswinter im Siebengebirge, in dem ständig äs
Berginvaliden auf Kosten der RBG Bergbau 1-4 Tage Erholung stnoen.
Aufnahme: RBG Bergbau-Müll«
CS
durchgeführten Betriebsappelle
jedem Gelegenheit, Verbes-
serungsvorschlüge vorzubringen.
Vorstehend wurde versucht,
einen kurzen Aufritz von dem
Tätigkeitsbereich und der Arbeit
der Reichsbetrrebsgemeinschaft
Bergbau zu geben. Die Zeit, da
der Vergmannsberuf oft mißach-
tet und vielfach letzte Zufluchts-
stätte für gejcheiterte Existenzen
aus allen Zweigen der Industrie
und des Handwerks war, ist end-
gültig vorbei. An den im Berg-
bau Schaffenden werden in cha-
rakterlicher, körperlicher und gei-
stiger Beziehung derart hohe An-
sprüche gestellt, datz gerade die
besten Söhne unseres Volkes gut
genug sind, Treuhänder der Bo-
denschätze der deutschen Erde zu
werden. In diesem Zusammen-
hang mutz die Forderung er-
hoben werden, datz möglichst jede
Schachtanlage eine gute Anlern-
werkstatt einrichtet, die der fach-
lichen Ausbildung der Jung-
knappen zu dienen hat. Wir alle
wissen, datz die Frage der über-
alterten Belegschaften und des
Nachwuchsmangels immer drin-
gender wird.
Es zeigten sich somit viele Aus-
gaben, die in nächster Zeit ihrer
weittragenden Bedeutung gemäß
gelöst werden müssen. Nur
das Zusammenarbeiten aller im
Bergbau Beschäftigten verbürgt
eine befriedigende Regelung.
Diese Zusammenarbeit ist im
Bergbau, im allgemeinen gesehen, vorbildlich
Der Geist der Vetriebsgemeinschaft, des gemein
8 .rginoaliden
in einem der
im
J^Ieine letzten itUinsehe in dem Hugtn-
blick, wo ich den letzten Rauch von mir
gebe, werden dem Glück meines Landes
gelten. Möge es stets mit Gerechtigkeit,
Weisheit und Flachdruck regiert werden,
möge es durch die HUlde feiner Gesetze
der glücklichste, möge es in Rücksicht
auf die Finanzen der am besten ver-
waltete, möge es durch ein Reer, das nach
6bre und edlem Ruhm strebt, der am
tapfersten verteidigte Staat fein! O
möge es in höchster Blüte bis an das
6nde der Zeit fortdauern !
Friedrich der Große
.... Bergmannserholungsheim Rosenau beim Schachspiel
gemütlichen TageSräunie Aufnahme: RLG.Bergbau-Müller
famen Strebens und Wirkens zum Wohle des
Ganzen ist in stetem Wachstum begriffen. Das
ist sowohl der geistigen Umstellung der Eefolg-
schaftsmitglieder als auch der Gefolgschafts-
führer zu verdanken. Kleine Reibereien und
Auseinandersetzungen wird es immer geben. Sie
dürfen jedoch nicht in persönliche Feindschaft
ausarten, oder einen solchen Umfang annehmen,
datz sie den Vetriebsfrieden gefährden. Ein gutes
Wort findet stets eine gute Statt, das soll ein
jeder bedenken. Es gilt in treuer Pflichterfül-
lung wie bisher an dem großen Aufbauwerk des
Führers mitzuarbeiten, das unseren Kindern
und Kindeskindern ein großes, freies Vaterland
garantiert, eine sichere Heimstatt jedem schaffen-
den Volksgenossen. Die deutschen Bergmänner
sind der Stoßtrupp in diesem friedlichen Ringen
und lassen sich an Treue von niemand über-
treffen.
Der Saarbergmann als -Lauer und Bergmani
Die frühesten Bergleute waren ansässige
Bauern, die zur Deckung ihres eigenen Kohlen-
bedarfs in den Stollen stiegen. Ohne irgend-
welche bergtechnischen Kenntnisse gruben sie dort,
wo das Flöz zutage trat und entnahmen der
Erde den brennbaren Stein. Jeder Bauer, der
Kohlen benötigte, grub ohne Rücksicht auf Erhal-
tung seines kleinen Bergwerkes. Das „wilde"
Graben, das in den Zeiten der schlimmsten Ar-
beitslosigkeit hier und da einsetzte, erinnert ein
wenig an die Verhältnisse, die damals die Regel
bildeten. Stürzte der Stollen ein. so begann der
Abbau an einer anderen Stelle. Für dieses
„Graben" mutzte bereits im 15. Jahrhundert eine
Entschädigung in Geld an den Landesherrn be-
zahlt werden.
Schon sehr früh wurde den Bergleuten eine
Zunftordnung gegeben. Eine Urkunde über Bei-
legung von Zwistigkeiten zwischen den Bergleuten
der Dörfer Dudweiler und Sulzbach aus dem
Jahr 1586 zeigt, datz gegen Ende des 16. Jahr-
hunderts — als der Bergbaubetrieb noch ganz
geringe Ausdehnung hatte — die „Kohlengräber"
schon zunftmätzig zusammengefatzt waren. Im
Abschnitt I der erwähnten Urkunde heitzt es:
„Nehmlich und zum Ersten soviel die Fuhren
belangt, ist geordnet, datz die Fuhren von einem
zum andern herumb gehen, und sich keiner vor
dem andern der Ladung anmatzen, auch der
Zunftmeister zu Dudtweyler, wann es daselbsten
nmbgegangen, solches dem Zunftmeister zu Sultz-
bach anmelden, als hergegen wird darumb der
von Sultzbach dem von Dudtweyler dessen zu
berichten schuldig seyn soll."
Die zitierte Verordnung des Landesfürsten
'cheint aber bei den Bergmannszünften in Dud-
weiler und Sulzbach mit der Zeit in Vergessen-
heit geraten zu sein; denn im Jahre 1746 ent-
werfen die Gemeinden Dudweiler und Sulzbach
..Ein ortnung Von den Kolen gruben", in der
besonders die Methode des Abbauens und des
Verkaufes geregelt wird; es war noch jeder
Kohlengräber fein eigener Kaufmann. Unter
fürstlicher Verwaltung änderte sich dies. Die
Bergmannszunft war, wie die der Schmiede,
der Schlosser und anderer Gewerbetreibender,
dem „gemeinen" Zunftmeister untergeordnet.
Unsere Urkunde, die an den Landesherrn mit
der Bitte um Genehmigung gerichtet ist, ist von
dem „gemeinen Zunftmeister Hch. Velten, Klein-
scheiter" unterschrieben. Wenn auch die vom Für-
sten gegebene Ordnung im Wortlaut der Ver-
gessenheit anheimgefallen war. so war doch das
Bewutztsein der Zunftrechte vorhanden. Der
Bergmann beanspruchte für sich allein das Vor-
recht, seine Kohlen zu verkaufen. Wie energisch
er diese Ansicht verteidigte, beweist eine Eingai
au den Fürsten von Nassau-Saarbrücken aus de:
Jahre 1726. Die „Köhlerzunft" zu Dudroeil,
verlangt darin aufs neue die Versicherung, dz
der Handel mit Kohlen das alleinige Recht k
„Köhlerzunft" bleiben müsse. Anlatz zu dich
Forderung bot die Tatsache, datz ein gewiss
Georg Bernhard Meyer aus Neunkirchen „f
anmatzte", einen Kohlenhandel zwischen Nem
kirchen und Saarbrücken einzurichten.
Bis zu dem Jahre 1751 waren die einzelne
noch unbedeutende Stollen Eigentum der grün.
besitzenden Bauern. Noch heute spürt man i:
der Auffassung von Grubeneigentum ganz den
lich, wie die früheren Besitzverhältnisse nai
wirken. Wenn auch durch die Verfügung ve
1754 den Bauern untersagt wurde, auf eigen
Kosten Kohlen zu graben und zu verkaufen, s.
blieben diese doch insofern eigene Herren, ai
sie ihren alten Beruf als Bauer nicht aufgäbe
Auch jetzt blieb der Bergmann Bauer, das em
Verhältnis zur Scholle wurde nicht gelöst, wen
auch eine leichte Lockerung stattfand. Nach lx
Uebernahme der Gruben durch den Landesfürstr
war eine der größten Sorgen der fürstlichen W
waltung, wie man die nötigen Bergleute p
Arbeit heranziehen könne. Ein Zwang schein
in dieser Richtung nicht ausgeübt worden zu sein
Um den Bauern einen Anreiz zu geben, erhielte
die „bey den Bergwerken im Saarbrückischen nt
gestellten Bergarbeiter" Freiheiten, von den
Bestehen wir aus einer Verordnung der fürt
lichen Regierung vom 25. Januar 1788 Kemr
nis haben. Diese und ihre Abänderung w.
15. März 1790 geben in allen Einzelheiten or
welche Privilegien den Bergleuten gewährt we:
den sollen, wenn sie für den fürstlichen Bergba
arbeiteten. Ein leibeigener, begüterter Unter
tan war danach von Natural- und Jagdfrohnde
völlig befreit, wogegen er das Frohndgeld ent
richten mutzte. Es wird also hier schon der Uin
stellung vom Bauern zum Bergmann Rechnun
getragen, insofern als ein Bergmann, der it
der Kohlengrube arbeitet, nicht in dem Mäh
seiner Landwirtschaft nachgehen konnte wie der
der nur Bauer war. Die Arbeit im Bergm
wäre kein Grund, den „ohnbegllterten jedn
leibeigenen Untertan oder Hintersatz nur da
halbe Frohndgeld entrichten" zu lassen. M
darf darin sicher eine beabsichtigte Bevorzugm
sehen mit dem Zweck, möglichst viele Bergarbeit!
in die fürstlichen Gruben zu ziehen. Im Iaht
1797 schlossen sämtliche Gruben des ehemalige
Fürstentums einen Vertrag, wonach sie sich gegen
seitig Unterstützung zusicherten.
Als die Gruben 1815 in preutzischen bzw. baye
^eítnfcftr vom fS'CÜ? Kohlenzeichnung K. Hedloff
91
rischen Besitz übergingen, begegneten auch dort
die Bergleute dem Bestreben, sie sozial besser
zu stellen. Am 29. November 1817 wurde der
Knappschaftskasse eine andere Fassung gegeben.
Infolge des steigenden Absatzes machte sich
insbesondere gegen das Ende des vierten Jahr-
zehntes ein Mangel an Bergmännern geltend.
Man suchte diesem jetzt und auch in späteren
Jahren in der Weise zu steuern, daß man Klein-
bauern aus der Umgebung heranzog. Im allge-
meinen war die Verwaltung bestrebt, keine Land-
fremden in das Saarrevier zu berufen. Eine
der wenigen Ausnahmen dieser Regel bildete
die Einwanderung der Harzer Bergleute in den
Jahren 1866 bis 1868. Schon nach kurzer Zeit
wanderten sie jedoch größten Teiles wieder in
ihre Heimat zurück, da es ihnen hier nicht gefiel
und sie zu wenig „preißische Doler" verdienten.
Die Namen der Zurückgebliebenen finden wir
heute noch besonders in Elversberg, wo viele
von ihnen in der damals neugebauten Kolonie
Unterkunft fanden.
Große Schwierigkeiten machten die selbst für
damalige Ansprüche außerordentlich schwierigen
Wohnungsverhältnisse und die Unterbringung
der Bergmänner. So wurden die ersten Schlaf-
bäuser gebaut, in denen die Leute wohnten, die
keine Familie oder einen sehr weiten Weg hatten
und deshalb nur Sonntags nach Hause fuhren.
Die ersten Schlashäuser waren auf dem Gelände
der Gruben Reden, Heinitz und in der Gemeinde
Sulzbach; jedes Schlafhaus bot Unterbringungs-
möglichkeit für 600 Bergleute. Man erkannte
an der Saar viel eher als in andern deutschen
Gegenden das Ungesunde solcher Massenquartiere
und beseitigte es weitgehend durch das für die
damalige und noch für heutige Zeit vorbild-
liche Siedlungswesen des Saarbergbaus, ins-
besondere durch die Eigenheimprämien der Ver-
waltung.
. . . Die Wichtigkeit der Siedlungssrage tritt
uns recht vor Augen, wenn wir die Entfernungen
betrachten, die ein Teil der Bergleute von der
Wohnung zur Arbeitsstätte zurückzulegen hatte.
Ich führe hier eine Aufstellung aus dem Jahre
1897 an. die sich auf die Belegschaften der Gru-
ben Heinitz und Dechen bezieht:
Es wohnten von den 4542 Mann starken Beleg-
schaften in einer Entfernung von ihrem Heimats-
Uck glaube nicht an die jVlÖglichkeit cles
Kektancles einer Kation in der heutigen
Umwelt, wenn sie nicht auf ihre 6hre
halt, auf ihre Traditionen guter )Irt
stolz ist uncl allein für ihre eigene natio-
nale Zukunft arbeitet. )4do1f Eitler
ort bis zu 5 Kilometer 2330
5 bis 10 Kilometer 770
10 bis 20 Kilometer 890
20 bis 30 Kilometer 404
30 bis 40 Kilometer 127
über 40 Kilometer 21
Von der Forstverwaltung wurde nach und tut
eine Fläche von 600 Morgen ( = 1 500 000 Qm
dratmeter) in der Nähe der Gruben erworbei
die unter Preisopfern den Bergleuten zum B»
von Siedlungshäusern abgegeben wurde. Nebe
diesen Häusern, die Privatbesitz waren, erbm
die Grubenverwaltung Mietshäuser, die in di
Nähe einiger Gruben „Kolonien" bildeten, {
entstanden so die Dörfer Herrensohr bei Ernt
Jägersfreude, Altenkessel bei Grube Eerhar
Elversberg in der Nähe der Grube Heims
Vuchenschachen bei Von der Heydt, Heiligenmal
bei Grube Reden. Hierdurch gelang es, eine
bodenständigen Bergmannsstand heranzubilde«
Einen schweren Schlag erlitt die Saarbeig
Mannschaft, als infolge der Absatzschwierigleite'
Entlassungen (durch die französische Erubenvei
waltung) größeren Maßstabes vorgenomme
wurden und die Belegschaftsstärke um tun.
10 000 Mann sank. Für die Geschichte des Sam
bergmannes ist diese Verkleinerung der Beleg
schüft um so wichtiger, als davon hauptsächlic
die „Saargänger" betroffen wurden, d. h. üeut
vom Hochwald, Hunsrück, aus Birkenfeld un
der Pfalz, die im Saargebiet arbeiteten. Git
waren es gerade, die in engster Fühlung mi
ihrer ursprünglichen landwirtschaftlichen Tätic
keit geblieben waren.
Die Ereignisse der letzten Jahrzehnte hab
deutlich gezeigt, daß der Saarbergmann fei
Heimat- und vaterlandsloser Prolet sein mit
Zweifellos ist im Bergbau an der Saar bt:
Gedanke einer gesunden Siedlungs- und Wob
nungspolitik schon Jahrzehnte früher erfaßt woi
den als anderswo. Er wurde in einer übetau
tatkräftigen, weitsichtigen und gesunden Web
durchgeführt. Es ist kein Wunder, daß unte
diesen Verhältnissen ein gesundes, selbstbewußte-
und bodenständiges Bergmannsgeschlecht an de'
Saar geworden ist.
Nach dem Buche „Der Saarbergmann i'
Sprache und Brauch" von Dr. Otto Hermae
Werner- Neunkirchen.
öchsber ]S a t i o n a l C 8 tri u s ist die
Leistungshingabe des Ein reinen an die
Gesamtheit und höchster 8 ozialismus
der Gesamtnation ist die ständige Sorge
um die Grhaltung der inneren nationalen
Kraft des einzelnen. Gauleiter ßürckel
93
DTiänuer, die unseren Gruben ihren Ouimen gaben
Von Oberbergamtsdirektor i.ZI. Draller Serlo, Bonn
Es ist eine schöne Sitte, Stätten des Be-
triebes und des Verkehrs mit den Namen be-
deutender Männer zu belegen, um deren An-
denken bei der Mit- und Nachwelt wach zu hal-
ten. So tragen im Saarland manche Gruben
und Schächte die Namen von Bergleuten und
Staatsmännern, die sich um den Bergbau an
der Saar verdient gemacht haben.
Es verlohnt sich, den Lebensgang dieser Män-
ner zu verfolgen und sich dabei zu vergegen-
wärtigen, was sie in ihrem Fach oder in ihrem
Wirkungskreise und für die ihnen anvertrauten
Betriebe geleistet haben.
Wenn wir der jetzigen Einteilung der Caar-
grubenoerwaltung in die Gruppen Ost in Neun-
kirchen, Mitte in Sulzbach und West in Louisen-
thal folgen, so stoßen wir gleich bei der erst-
genannten Gruppe Ost aus die Namen der bei-
den größten deutschen Bergleute aller Zeiten,
bei den Steinkohlenbergwerken und Schachtan-
lagen H e i n i tz und Reden.
Friedrich Anton Freiherr von
Heynitz,* der Schöpfer des neuzeitlichen
Berg- und Hüttenwesens, stammte aus Sachsen.
Er wurde am 14. Mai 1725 auf dem väterlichen
Gute Dröschkau bei Torgau geboren und dort,
später auf der Landesschule in Pforta, erzogen.
In Kösen, Dresden und Freiberg sowie auf Rei-
sen bildete er sich wissenschaftlich und bergmän-
nisch aus und trat 1746 als Hofjunker und Mit-
glied des Bergkollegiums in die Dienste des
Herzogs von Braunschweig - Lüneburg. Zwei
Jabre später wurde er Berg- und Kammerrat
und 1751 Leiter des Unterharzer Bergbaus mit
dem Titel Vizeberghauptmann. Hatte er schon
hier den Bergbau durch die Anwendung von
Errungenschaften der neueren Technik zu heben
gewußt, so bot sich seinen hervorragenden Fähig-
keiten ein erweitertes Feld der Betätigung, als
er 1763 in Kurfürstlich Sächsische Dienste über-
trat. Er wurde Generalbergkommissar und ober-
ster Leiter des Sächsischen Bergbaus sowie des
damit verbundenen Forstwesens. Hier teilte er
die Bergbehörden neu ein, verbesserte die BerH-
gerichtsbarkeit und verschaffte der Vergwerks-
kunst Eingang in die Betriebe. Vor allem aber
ist ihm die Entstehung der am 13. November
* Die Schreibweise des Namens hat gewech-
selt: der Minister selbst schrieb sich „Heinitz",
weshalb auch das Bergwerk und die Schacht-
anlage so benannt sind. Nach der Familienüber-
lieferung ist „Heynitz" die richtige, jetzt allge-
mein, auch für das Familiengut und den Ort
gleichen Namens anerkannte Schreiben
1765 als älteste technische Hochschule der Erde
begründeten Bergakademie in F r e i b e r g und
die der dortigen Bergschule (1770) zu verdan-
ken. 1774 schied er aus dem Sächsischen Staats-
dienst und zog sich nach seiner Heimat zurück.
Inzwischen hatte Preußens großer König Fried-
rich II. von seinen Erfolgen gehört und stellte
ihn am 9. September 1777 als Oberberghaupt-
mann und Wirklichen Geheimen Etats-, Kriegs-
und dirigierender Minister an die Spitze des
Preußischen Berg- und Hüttenwesens. Hier setzte
sich Heynitz zum Ziele, „sachkundige Beamte und
tüchtige Bergleute heranzubilden, die Produktion
zu fördern und zu verbilligen und den Absatz
zu erleichtern durch den Vau und die Ver-
besserung von Straßen, Flußregulierungen und
eine neue Zollpolitik." In 25jähriger aufopfern-
der Tätigkeit hat er diese Ziele verfolgt und
unter Ueberwindung außerordentlicher Schwie-
rigkeiten mit Einsetzung seiner ganzen Persön-
lichkeit Leistungen vollbracht, deren Ergebnisse
für lange Zeit den Weg wiesen zur Entwicklung
des gesamten Berg-, Hütten- und Salinenwesens
in Preußen. Um nur einige seiner Schöpfungen
hervorzuheben, sei hier an die Neugestaltung der
Bergbehörden durch Gründung von Oberberg-
ämtern und Vergämtern und die Berufung ge-
eigneter Persönlichkeiten an ihre Spitze, an die
Neuerweckung des alten Schlesischen Vleierzberg-
baues, die Errichtung der Bleihütte Friedrichs-
hütte und der Eisenhütten in Gleiwitz und Kö-
nigshütte mit der erstmaligen Verwendung von
Kokshochöfen, die Benutzung von Dampfmaschi-
nen und von anderen Neuerungen im Bergbau,
die von ihm angeordnete Untersuchung der Lager-
stätten, die Begründung von Bergbauhilfskassen,!
die Anlegung von Kunststraßen, Kanälen uns
Schienenwegen, die Verbesserung des Rißwesens,
des Knappschaftswesens und der Wohngelegen-
heiten der Berg- und Hüttenleute und an die
Neugestaltung der 1770 nach dem Freibergei
Vorbilde errichteten Berliner Bergakademie er-
innert.
Der Name dieses ausgezeichneten Mannes lebi
fort in der Benennung der Grube Heynitz uns
in dem dort zu seiner Ehre errichteten Denk-
mal. Am 15. Mai 1802 ist Heynitz in Berlin
gestorben, bis zuletzt schaffend für den deutschen
Bergbau, für sein deutsches Vaterland.
Heynitz' tatkräftigster Mitarbeiter war sein
Neffe, der Graf von Reden, nach dem die Grude
und die Schachtanlagen Reden benannt sind.
Friedrich Wilhelm von Reden ist
am 23. März 1752 in Hameln geboren, besuchte
dort die Schule und begann mit 16 Jahren, an-
geregt durch seinen Oheim und andere berg-
männische Verwandte, in Clausthal die berg-
männische Arbeit. Aus den Universitäten Köt-
tingen und Halle hörte er naturwissenschaftliche
und rechtswisfenschastliche Vorlesungen und be-
stand die beiden in Hannover vorgeschriebenen
Staatsprüfungen für Verwaltungsbeamte. Er
bereiste dann Holland, Belgien, Frankreich und
England zur Besichtigung von Berg- und Hütten-
werken. In Paris traf er mit seinem Oheim
Heynitz zusammen, der ihn 1778 als Oberbergrat
in den Preußischen Staatsdienst berief und zu-
nächst Redens weitere bergmännische Ausbil-
dung an der Bergakademie in Freiberg veran-
laßte. Heynitz hatte in ihm den Mann erkannt,
der Fr. des Großen und seine eigenen Pläne für
die Neubelebung des Schlesischen Berg- und Hüt-
tenwesens verwirklichen sollte. Am 21, Oktober
1779 erhielt Reden seine Ernennung zum Direk-
tor des Schlesischen Oberbergamtes. An dieser
Stelle ist er fast 23 Jahre lang verblieben. 2m
Jahre 1787 wurde er bei der Einweihung der
Friedrichshütte mit dem Grafentitel, am 5.
März 1795 mit dem Titel Berghauptmann aus-
gezeichnet. Reden hat unter Heynitz Oberlei-
tung die Oberschlesische Blei- und Eisenhütten-
mdustrie begründet, unter ihm wurden die größ-
ten Oberschlesischen Steinkohlenbergwerke, die
Königsgrube bei Königshütte und die Königin
Luiscngrube bei Zabrze (Hindenburg) angehauen
und in Niederschlesien der alte Arsenerzberg-
bau bei Reichenstein sowie die Kobaltgewinnung
in Querbach wieder ausgenommen. Auch die
Bergschule in Tarnowitz hat Reden eingerichtet.
Nach dem Tode des Ministers Heynitz berief Kö-
nig Friedrich Wilhelm III. Reden nach Berlin
als Oberberghauptmann und Leiter des Verg-
und Hüttendepartements und der Porzellan-
manufaktur. Am 23. Juli 1803 verlieh er
ihm den Rang eines Staatsministers. Reden
wirkte in dieser Stellung besonders durch die
Herausgabe neuer Ausbildungsvorschriften für
Bergbeamte, durch wirtschaftliche und technische
Hebung der staatlichen Salinenbetriebe, durch
Errichtung einer neuen Eisengießerei in Berlin
und durch den weiteren Ausbau der Berg- und
Hüttenwerke des Staates. Rach dem Zusam-
menbruch Preußens und dem Frieden von Tilsit
schied er am 20. August 1807 aus dem Staats-
dienst und zog sich nach seinem Besitztum Buch-
wald im Riesengebirge zurück, wo er am 3. Juli
1815 den körperlichen Leiden, von denen er er-
griffen war, erlag. Außer durch die Benennung
der Grube Reden und andere Stätten berg- und
hüttenmännischer Arbeit nach ihm wurde er
durch die Errichtung eines lebenswahren Denk-
mals aus Oberschlesischem Eisen auf dem Reden-
hügel bei Königshütte geehrt, das im Jahre
1853 zur Feier der 100. Wiederkehr seines Ge-
burtstages in Gegenwart des Königs Friedrich
Wilhelm IV. enthüllt wurde und die Jnschrif:
trug: „Dem Begründer des Schlesischen Berg-
baus in dankbaren Gruben- und Hüttengewerte
und Knappschaften Schlesiens." Dieses Denkmal
ist nach der Besitzergreifung Ostoberschlesiens
durch Polen blinder Zerstörungswut zum Opfer
gefallen und geschleift worden. Seit dem 6
Juni 1935 gibt es eine Reden-Plakette für
Bergfach-Studierende mit ausgezeichneten Prü-
fungsergebnissen.
Zum Steinkohlenbergwerk Heinitz gehört die
Schachtanlage Dechen, genannt nach dem Ober-
berghauptmann Heinrich von Dechen, der
am 25. März 1800 in Berlin geboren wurde,
dort die Schule besuchte und sich dann dem Berg-
fach widmete. In Berlin hörte er Vorlesungeil
an der Universität und war Zögling des Haupi-
Vergwerks-Eleven-Jnsiituts. Dabei zeigte er
schon damals eine Vorliebe für Geologie uno
Mineralogie. Am 15. Juli 1820 zum Berg-
eleven ernannt, fand er Beschäftigung bei den
Bergämtern in Bochum und Essen und bereiste
danach mit dem ihm befreundeten späteren Bera-
hauptmann Karl von Oeynhausen deutsche, bel-
gische, französische und später englische Verg-
werksbezirke, worüber sie zusammen umfang-
reiche Reiseberichte ausarbeiteten. 1824 wurde
Dechen Bergreferendar, 1826 OberbergamtsassZ-
sor und kam 1828 an das Rheinische Ober-
bergamt in Bonn. Schon nach 2 Jahren würd:
er nach Berlin zurückberufen, wo er dann als
Oberbergrat während der nächsten 11 Jahre die
Stelle eines Vortragenden Rates im Mini-
sterium des Innern versah und gleichzeitig als
außerordentlicher Professor an der Universität
Vorlesungen über Bergbaukunde hielt. Er wurde
Mitglied der Preußischen Akademie der Wissen-
schaften und gab geognostische Handbücher und
Kartenwerke heraus, die bis heute ihren Wert
noch nicht verloren haben. 1841 erhielt Dechen
feine Ernennung zum Berghauptmann in Bonn,
das ihm nun zur zweiten Heimat wurde. Er
widmete sich hier vor allem der Erforschung des
Erdinnern und der Nutzbarmachung der Fort-
schritte der Bergbaukunst und schuf geologische
Karten, die Alexander von Humboldt als
Musterleistungen auf diesem Gebiete bezeichnet:,
und die ihm die Verleihung der Würde eines
Ehrendoktors der Universität Bonn einbrachten.
Auf seine Forschungen gründeten sich die Be-
strebungen zu einer geregelten geologischen Lan-
desuntersuchung für ganz Preußen, die 1873 zur
Errichtung der geologischen Landesanstalt in
Berlin geführt haben. Im Winter 1859/1860
übernahm Dechen vertretungsweise die Leitung
des gesamten Berg-, Hütten- und Salinenwesens
Preußens und erhielt die Amtsbezeichnung
Oberberghauptmann, kehrte aber dann nach
Oberberghauptmann von Belsen
Minister Freiherr non Heynitz
non Neben
Oberberghauptmann Or. o. Oechcn
Minister Bref clb
Bonn zurück und erbat, um ganz der Wissen-
schaft zu leben, bald darauf seinen Abschied aus
dem Staatsdienst, der ihm zum 1. Januar 1864
unter Anerkennung seiner hervorragenden Lei-
stungen und unter Ernennung zum Wirklichen
Geheimen Rat und zur Exzellenz gewährt
wurde. Auch im Ruhestande hat er noch bis
zu seinem Lebensende am 15. Februar 1889
rastlos gearbeitet und durch ungezählte Ver-
öffentlichungen und Vorträge seine Forschungen
der Allgemeinheit bekannt gemacht. In seinem
geliebten Siebengebirge ist ihm an einem natur-
schönen Punkte ein Denkmal errichtet; auch
den Festplatz zwischen den Gruben Heinitz und
Dechen schmückt ein solches. Sein Brustbild be-
findet sich am Gebäude der Saargruben-Ver-
waltung in Saarbrücken. Die Dechenhöhle bei
Letmathe, der Dechentunnel beim Bahnhof
Kyllburg und das Mineral Dechemit sind eben-
falls nach ihm benannt.
Die zum Steinkohlenbergwerk Reden gehörige
Schachtanlage Jtzen plitz trägt den Namen
des Ministers HeinrichAugu st Friedrich
Grafen von 2tzenplitz. 2hm war als
Handelsminister die Vergverwaltung unterstellt,
worauf seine Ehrung durch diese Namengebung
zurückzuführen ist. Itzenplitz wurde am 23. Fe-
bruar 1799 zu Großbehnitz bei Nauen geboren,
studierte in Berlin und Göttingen Natur- und
Rechtswissenschaften, arbeitete als Assessor am
Stadtgericht in Frankfurt an der Oder und am
Kammergericht in Berlin. Dann trat er in die
allgemeine Landesverwaltung über, wurde 1829
Regierungsrat in Stettin, dann Oberregierungs-
rat und 1839 Direktor der Generalkommission in
Berlin, 1843 Regierungsvizepräsident in Posen,
1845 Regierungspräsident in Arnsberg und
nahm 1848 seine Entlassung, um seine Güter
zu verwalten. Außerdem sag er als Abgeord-
neter im Allgemeinen Landtag, in der Ersten
Kammer und im Herrenhause. 2m März 1862
als Minister für Ackerbau von neuem in den
Staatsdienst berufen, übernahm er im Dezem-
ber dieses 2ahres das Handelsministerium. Hier
begünstigte er besonders die Erweiterung des
Preußischen Eisenbahnnetzes, wurde aber des-
wegen im Abgeordnetenhause angegriffen und
legte am 13. Mai 1873 sein Amt nieder. Er
lebte weiter der Bewirtschaftung seiner Güter
und starb am 15. Februar 1883 auf dem Gute
Kunersdorf bei Wrietzen.
Auch mehrere Betriebsstätten der Gruppe
Mitte in Sulzbach tragen die Namen von Mi-
nistern, zu deren Dienstbereich die Bergver-
waltung gehörte. Es sind die Schachtanlagen
Maybach und M e l l i n des Steinkohlenberg-
werkes Sulzbach, das Steinkohlenbergwerk
Camphausen und die Schachtanlage Bre-
feld.
Albert Maybach, geboren am 29. Novem-
ber 1822 in Werne an der Lippe, war 2urist
und trat nach vierjähriger Tätigkeit beim Ap-
pellationsgericht in Hamm 1854 zur Eisenbahn-
verwaltung über. Er wurde Mitglied der Di-
rektion der Ostbahn, 1857 Vorsitzender der Di-
rektion der Oberschlesischen Eisenbahn, war dann
von 1858 bis 1863 als Geheimer Regierungsrat
im Handelsministerium beschäftigt, erhielt am
1. Oktober 1863 den Vorsitz bei der Direktion
der Ostbahn, 1867 den der Eisenbahndirektion
in Hannover. Hier 1871 zum Präsidenten er-
nannt, trat er 1874 an die Spitze des Reichs-
eisenbahnamtes und bemühte sich um die Ueber-
nahme der Eisenbahnen durch das Deutsche
Reich. 1877 wurde er Unterstaatssekretär im
Handelsministerium, 1878 Handlesminister unv
behielt die Leitung des Ministeriums der öf-
fentlichen Arbeiten, als dieses 1879 vom Han-
delsministerium abgetrennt wurde. 2hm ge-
lang die Erweiterung des Eisenbahnnetzes und
die Verstaatlichung der meisten Eisenbahnunter-
nchmen als Grundlage für die späteren glän-
zenden Erfolge im Eisenbahnwesen. Diese ka-
men auch den Staatsgruben zu Gute, und es
war eine Aeußerung des Dankgefllhls, daß einer
Schachtanlage der Name des verdienten Man-
nes beigelegt wurde. 1888 wurde ihm der hohe
Orden vom Schwarzen Adler und damit der
Adel verliehen. 2m 2uni 1891 schied Minister
von Maybach aus dem Staatsdienst. Er starb
in Berlin am 21. 2anuar 1904.
Die Schachtanlage Mellin ist benannt nach dem
Geheimen Oberfinanzrat Mellin, der
1850—1859 Ministerialdirektor in dem 1848 be-
gründeten Ministerium für Handel. Gewerbe
und öffentliche Arbeiten, Leiter der Verwal-
tung der Eisenbahnangelegenheiten und der Ver-
waltung des Bauwesens war und die Amts-
bezeichnung „Generalbaudirektor" bekam.
Otto Camphausen war Leiter des Preu-
ßischen Finanzministeriums, das damals für die
Staatsbergwerke zuständig war. Er hat sich um
die Entwicklung der Saargruben besonders be-
müht. Geboren wurde er am 21. Oktober 1812
in Hünshoven im Regierungsbezirk Aachen. 2n
Bonn, Heidelberg, München und Berlin studierte
er Rechts- und Staatswissenschaften. kam 1844
als Regierungsrat in das Finanzministerium,
wo er 1845 Geheimer Regierungsrat und Vor-
tragender Rat wurde. 1854 zum Präsidenten der
Ceehandlung und am 26. Oktober 1869 zum
Finanzminister ernannt, beschäftigte er sich vor-
nehmlich mit steuerlichen Fragen und wußte den
Preußischen Staatshaushalt, den er in ungün-
stigem Zustande übernommen, durch kluge Maß-
nahmen wesentlich zu verbessern. Die bedeuten-
den Mittel, die nach dem Kriege 1870/71 dem
Preußischen Staate aus der französischen Kriegs-
Obcrberghaupkmann
Werner von Veltheim
kostenentschädigung zuflössen, verwendete er vor-
nehmlich zur Schuldentilgung und zum Bau von
Eisenbahnen. 1873 wurde Camphausen Vize-
präsident des Preußischen Staatsministeriums
und bekam als Vertreter des Fürsten Bismarck
großen Einfluß. Mit diesem geriet er aber aus
Anlaß der beabsichtigten Tabakbesteuerung in
Mißstimmigkeiten, und erhielt deswegen am 23.
März 1878 seine Entlassung. Er lebte weiter in
Berlin bis zu seinem Tode am 18. Mai 1896.
Ludwig Breseld, der am 31. März 1837
in Telgte im Münsterlande geboren wurde, ist
ebenso, wie sein Vorgänger Maybach, erst als
Richter und dann in der Eisenbahnverwaltung
tätig gewesen. Nach einem längeren Aufenthalt
in Frankreich leistete er den Eisenbahndirektio-
nen in Saarbrücken, Hannover und Elberfeld
Oberberghauptmann
Krug von Tlidda
Obccbcrghauptm. Albert Serie
seine Dienste, später trat er in das Ministerium
für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten
ein, in dem er bis zum Ministerialdirektor, Un-
terstaatssekretär und Vorsitzenden des Landes-
eisenbahnrates aufstieg. 1896 wurde er Preu-
ßischer Staatsminister und Minister für Handel
und Gewerbe und damit oberster Leiter der
Bergverwaltung. 1901 schied er aus dieser Stel-
lung, zog sich nach Freiburg im Vreisgau zurück
und ist dort am 13. Februar 1907 gestorben.
Im Gebiete der Gruppe West in Louisen-
thal verdankt die Grube Velsen ihren
Namen einem berühmten Bergmann. Gustav
von Velsen ist am 11. Dezember 1847 in
Unna geboren. Dort und in Gütersloh genoß
er seine Schulausbildung, fuhr auf Westfälischen
Gruben an und studierte in Tübingen und Ber-
n o
litt. Als Bergeleve unterbrach er seine Ausbil-
dung 1870 und folgte dem Ruf zu den Fahnen.
Nachdem er sich im deutsch-französischen Kriege
besonders ausgezeichnet, die Prüfungen als
Bergreferendar und als Bergaffefsor bestanden
hatte, wurde er im Oberbergamtsbezirk Dort-
mund, bei der Berginspektion in Zabrze (Hin-
denburg) in Oberschlesien und am Oberbergami
in Bonn als Hilfsarbeiter beschäftigt. 2m Jahre
1876 begab er sich auf eine längere Auslands-
reise, die ihn zu Berg- und Hüttenwerken in
Nordamerika, Indien, Japan und China führte.
Nach seiner Heimkehr vertraute man ihm im
Jahre 1879 die Leitung der Königin-Luise-
Grube, des größten staatlichen Steinkohlenberg-
werkes Oberschlesiens, an. Während seiner 13-
jährigen Tätigkeit hat er hier dem Preußischen
Staate wertvollen Vergwerksbesitz durch Boh-
rungen und Ankauf geschaffen, den Grubenbe-
trieb zu hoher Entwicklung gebracht und durch
die Errichtung mustergültiger Bergmannssied-
lungen und Volksschulen hervorragend gewirkt.
Im 2ahre 1884 rettete er bei einem Wasserein-
bruch auf der Deutschland-Grube bei Schwien-
tachlowitz mit eigener Lebensgefahr eine größere
Anzahl von Bergleuten. 2m Jahre 1891 kam
von Velsen als Geheimer Bergrat und Vor-
sitzender der Bergwerksdirektion nach Saar-
brücken, sorgte auch hier für Vervollkommnung
und Ausdehnung des Bergwerksbetriebes und
trat dann 1896 als Berghauptmann an die
Spitze des Oberbergamtes in Halle. Hier rief
er den staatlichen Kalisalzbergbau bei Bleiche-
rode im Südharz ins Leben, wo die Haupt-
schächte ebenfalls seinen Namen tragen. 1900
wurde er als Oberberghauptmann und Mini-
sterialdirektor nach Berlin zur Leitung des ge-
samten Berg-, Hütten- und Salinenwesens Preu-
ßens berufen. Während 17 Jahren hat er von
dieser Stelle aus dem Preußischen Staatsberg-
bau mit großem Erfolge gedient. 2hm hat er
durch den Ankauf von Grubenfeldern, durch die
Erwerbung fast aller Anteile an der Bergwerks-
gesellschaft Hibernia in Herne und die Errichtung
von Vetriebsanlagen bei Recklinghausen eine
zehnprozentige Mitwirkung am Westfälischen
Bergbau gesichert. An der Saar trat er haupt-
sächlich für die Erschließung der Fettkohlenslöze
im Saar- und Rosseltale ein. Durch Förderung
der Köllertalbahn und der linken Saaruferbahn
hat er dem Bergbau neue Wege zu einem dauern-
den Aufstieg gewiesen. Allgemein suchte er die
Stellung und die Einkommenverhältnisse der
staatlichen Betriebsbeamten zu heben und be-
stimmte eine Gabe, die ihm zur 50. Wiederkehr
des Tages seiner ersten Grubenfahrt dargebracht
wurde, zum Grundstock der „von Velsen-Stis-
tung" zur Linderung der Rot von Bergbeamten,
Bergleuten und deren Hinterbliebenen. Erst
1917, im Alter von 70 Jahren, stellte von Vel-
sen, der inzwischen Wirklicher Geheimer Rat
und Exzellenz geworden war, sein segensreiches
Wirken ein und legte Schlägel und Eisen nie-
der. Am 13. September 1923 wurde dieser aus-
gezeichnete Bergmann in Berlin-Zehlendorf zur
letzten Schicht abberufen.
Außer den im Vorstehenden behandelten Per-
sonen sind in früheren Zeiten noch verschiedene
andere Paten für solche Grubenanlagen gewesen,
die heute eingestellt sind oder doch nur noch ge-
ringere Bedeutung haben. Von ihnen seien kurz
Folgende erwähnt: im Gebiete der Gruppe Ost
der Follenius-Schacht der Grube Kohlwald, ge-
nannt nach Wilhelm Follenius (10. Ok-
tober 1830 bis 19. Juni 1902), der einst die Gru-
ben Reden und König leitete, Mitglied der
Bergwerksdirektion in Saarbrücken war und von
Werbetätigkeit für Saarkohlen-Absatz in Süddeutschland
Augsburger hören anfnierkfani zu, was Saarbcrglente und Lautsprecher mitteilen
Werkbild
1878 bis 1901 am Oberbergamt in Bonn als
Oberbergrat und Geheimer Bergrat die Belange
der Saargruben bearbeitete; in der Gruppe
Mitte die Skalley-Schächte des Steinkohlenberg-
werkes Dudweiler, die den Namen des Dr.
Eugen Skalley tragen; dieser war vom 1.
Oktober 1848 bis zum 30. November 1859 Mi-
nisterialdirektor und Leiter der Abteilung für
das Bergbau-, Hütten- und Salinenwesen im
Ministerium für Handel, Gewerbe und öffent-
liche Arbeiten. 2m Bereiche der Gruppe West
heißt das von den Franzosen stillgelegte Stein-
kohlenbergwerk von der Heydt nach A u g u st
Freiherrn von der Heydt (15. Februar
1801 bis 13. Juni 1874), der von 1848 bis 1862
Handelsminister und von 1866 bis 1869 Finanz-
minister war. Er hat sich für das Eisenbahn-
und das Bergwesen besonders eingesetzt. Die zu
diesem Bergwerke gehörigen Amelung- und von
Krug-Schächte sind nach dem Berghauptmann
Karl GustavAmelung (10. Nov. 1818 bis
15. Aug. 1866) benannt, der eine Zeit lang im
Saarbergbau beschäftigt war, und nach dem hoch-
verdienten langjährigen Oberberghauptmann und
Ministerialdirektor Exzellenz Otto Ludwig
Krug von Nidda (16. Dezember 1810 bis
3. Februar 1885), dessen Brustbild, in Stein ge-
hauen, neben denen von Böcking, Sello und De-
chen das Gebäude der Saargrubenverwaltung
schmückt. Ferner erinnert der Veltheim-Stollen
des Steinkohlenbergwerkes Louisenthal an den
Oberberghauptmann Werner von Velt-
he i m (10. November 1785 bis 31. Dezember
1839), der von 1835 bis 1839 das Preußische
Bergwesen leitete, die Grube Gerhard an Lud-
wig Gerhard (23. Januar 1768 bis 6. Juni
1835), der als Oberberghauptmann besonders in
den Kriegsjahren 1813—1815 seinem preußischen
Vaterlande unschätzbare Dienste durch Erzeugung
der erforderlichen Kriegsgerüte auf den landes-
herrlichen Eisenhütten geleistet und sich vor-
nehmlich auch des Saarbrücker Steinkohlenberg-
baues angenommen hat und die Grube Serlo
mit dem Albert-Schacht an Dr. h. c. Albert
Serlo (14. Februar 1824 bis 14. November
1898), den ersten Vorsitzenden der 1861 ins Le-
ben gerufenen Bergwerksdirektion Saarbrücken,
nachmaligen Oberberghauptmann, bekannt als
Verfasser einer lange Zeit hindurch Richtung
gebenden Vergbaukunde.
Reichshnanzminister Graf Schwerin-Krosigk am 8. Juni 1936 auf Grube Heinitz, links Werks-
direktor Hansen, rechts Generaldirektor Dr. Waechter
100
Do» Dr. Paul Coeneu
Grube Frankenholz
Do» alter und neuer Bergmusik *)
Rückblicke in die Vergangenheit erscheinen den
meisten Menschen nur als ein mehr oder weniger
angenehmer Zeitvertreib; doch haben sie oft,
wie hier für die Bergmusik, durch ihre Beziehun-
gen zu heutigen Zuständen und Begriffen viel
Wegweisendes und Aufklärendes. Dies zeigt
uns die Geschichte der Bergsänger und Berg-
musiker im sächsischen Erzgebirge in den Jahren
von 1500—1700, die wir hier in eine Beziehung
zur Jetztzeit bringen wollen.
Auf Verlangen der Verufsmusikerschaft mutz
neuerdings jeder Bergmusiker einen Tagesaus-
weis zum Musizieren lösen. Eine solche Regelung
für das Verhältnis zwischen Berussmusiker und
Bergmusiker gab es schon in alten Zeiten, wie
wir es aus einem kurfürstlich-sächsischen Erlatz
von 1710 ersehen. Die Ursache zu diesem Erlatz
war eine Beschwerde des wohllöblichen Stadt-
musikus Fischer beim Rate der Bergstadt Frei-
berg in Sachsen über den Einbruch in seine Ob-
liegenheiten vonseiten der Bergmusiker. In einem
ausführlichen Erlatz mit 10 Artikeln bestimmte
S. M. der König von Polen und Kurfürst von
Lachsen, datz die Bergmusiker nur bei Berg-
festen und ähnlichen Anlässen spielen dürften,
die übrigen Festlichkeiten aber von den Stadt-
musikern bestritten werden sollten. Hundert
Taler setzte der Kurfürst jährlich für sechs
namentlich aufgeführte Bergsänger aus, die
nebenbei noch Zither, Triangel und Saiten-
instrumente (vor allem zur Liedbegleitung),
aber keine Blasinstrumente spielen durften.
Diesen Bergmusikern wurden in den 10 Artikeln
gewissermatzen Satzungen gegeben, die ihnen
u. a. „jede Ungebührlichkeit und Excesse in Voll-
saufen und Gezänke" untersagten. Einer von
ihnen wurde als Aeltester (Kapellmeister oder
Korpsältester) eingesetzt, desien Anweisungen un-
bedingte Folge zu leisten war. Eine einheitliche
Uniform mit weitzen Beinkleidern und Strüm-
pfen, schwarzen Grubenkitteln und Schachthüten
mit ledernen Kniebügeln und Parthen (Berg-
mannsäxten) wurde vorgeschrieben. Wenn der
Kurfürst sich in Freiberg befand, sollten sie mit
bei der Tafel singen und musizieren. Der Aelteste
mutzte alles Wichtige, vor allem Ungebührlich-
keiten, direkt dem Öberberghauptmann, dem die
Sorge für die Bergmusik übertragen war, melden.
Lesen wir diese Satzungen, so erkennen wir
an ihrer genauen Gliederung, datz es damals
schon eine hochentwickelte Vergmusik gegeben hat.
*) Viel Aufschlutzreiches findet sich in G. Schü-
nemanns Aufsatz: Freiberger Bergmusiker, in der
Kretzschmar-Festschrift. 1918, und in den Mit-
teilungen des Freiberger Altertumsvereins.
Tatsächlich waren die Bergmusiker eine viel
ältere Einrichtung: sind die Bergmusiker doch
schon im Jahre 1572 bei dem Freiberger Arm-
brustschietzen erwähnt. Hier spielten sie zusam-
men mit den Stadtpfeifern jedem erfolgreichen
Schützen ein Stückchen auf, während ihm der
Schützenpreis überreicht wurde. Sie mutzten ihm
„einen lustigen Bergreyen (Vergmannslied) zu
ehren blasen und fürsingen". Bei allen großen
Schützenfesten 1595, 1667, 1678 geschah dasselbe
und der Bergmanns-Grundsatz hietz: „Musik
machen wir uns selbst, spielen kön-
nen wir all e."
Die Zither war das Hauptinstrument, mit
dem die Bergleute ihre Lieder begleiteten und
aus einem neckischen alten Gedicht geht dieser
Brauch, der sich mit dem Instrument vom Vater
auf den Sohn vererbte, hervor:
„Da nahm ich mir die Zither her,
Die ich in Erb bekomme,
's hielt freilich recht gewaltig schwer,
eh' ich ein Stück konnt brumme,
Doch mein Herr Sanner hat's getan,
Dag ich zum Spielen und Singen kam."
2m Laufe des 17. Jahrhunderts verlegten sich
die Bergleute auf das Spielen aller Instrumente
und bauten diese auch selbst mit größter, an-
erkannter Meisterschaft: der noch heute blühende
Instrumentenbau im Erzgebirge verdankt ihnen
wahrscheinlich seinen Ursprung. Hierdurch, vor
allem durch ihre große Kunstfertigkeit, entstand
die Rivalität mit den Stadtmusikern, die sich
erst recht steigerte, als zur Feier des neuen Jahr-
hunderts in Freiberg am 16. und 17. Mai 1701
in einem Festzug von über 1600 Mann drei
Gruppen Vergmusiker spielten. Es marschierten
bei der ersten Abteilung sechs Vergsänger mit
einer Zither, bei der zweiten sechs Mann Ho-
boistenmusik (die damalige Militärmusik), bei
der dritten wieder sechs Vergsänger mit einer
Zither.
Wenn sich die damaligen Vergkapellen auch
an Zahl und Ausrüstung mit den unsrigen noch
nicht messen konnten, vor allem auch, weil Berg-
musik noch mehr eine bloße Beigabe des Berg-
mannsgesanges war, so betätigten sie sich doch
schon tüchtig und erfolgreich.
Daher der Erlaß von 1710, der aber noch
nicht viel ausrichtete. Die Bergmusiker spielten
ruhig weiter auf den Hochzeiten und in den
Ratsdörfern, auch auf den verbotenen Blas-
instrumenten.
Eine neue Beschwerde der Ratsmusikerschaft
erfolgte und zeitigte einen neuen Erlaß, der
aber für die Bergmusiker wesentlich günstiger
ausfiel. Jetzt wurden neben den neun Berg-
sängern noch neun Bergmusiker mit fester Be-
soldung ernannt, die auf Blas- und Streich-
instrumenten spielen durften. Die Hochzeiten
blieben den Stadtmusikern vorbehalten, jedoch
bei allen anderen Musiken durfte man zwischen
den Stadtpfeifern und den neun neuernannten
Bergmusikern wählen. Die übrigen Bergmusiker,
die als Pfuscher und Störer bezeichnet wurden,
blieben allerdings ausgeschlosien.
Bei ausländischen hohen Besuchen (wer denkt
du nicht an den Besuch des chinesischen Prinzen
in Luisenthal?) spielten die Bergmusiker mit
großem Erfolg, z. B. 1711 bei einem Besuch des
„Moskowitischen Pan" Petrus Alexiowitz. Wir
sehen, wie man sich damals schon behördlicher-
seits in positivem Sinne mit der Bergmusik aus-
einandergesetzt hat. Daher darf man der Er-
wartung Ausdruck geben, daß auch heute noch
der kulturellen Eigenart dieses Berufsstandes,
dem die Musik das Licht in der dunklen Nacht
seiner Tätigkeit ist (wie es in vielen Liedern
zum Ausdruck kommt), Rechnung getragen wird.
Der ganze gottverbundene Glaube der Berg-
leute geht aus ihren vielen choralartigen Liedern
jener Zeit hervor, von denen wir eines der schön-
sten „Christkönig, Gott unser Heiland", in dem
neuen von der Saargrubenverwaltung heraus-
gegebenen Berg mannsliederbuch finden.
Freibcrgcr Bcrgmusiker
in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts
2n diesem Buche sind auch 44 andere Berg-
mannslieder enthalten, die das berufliche und
häusliche Leben der Bergmänner besingen. Daher
erhielt das Buch den Titel: „Schicht und Feier"
Aus den mannigfachen Liedern geht hervor, daß
die Wurzeln des Bergmannsliedes im C h o r a 1,
im einfachsten Volksgesang, z. B. dem
Schnadahiipferl, und im Volkstanz, den
sogenannten „Bergreihen" liegen. Auch der
Kunstgesang hat seine Beiträge beigesteuert,
z. V. die Steigerarie „Ich grüße dich, holdes
Sonnenlicht". Für jede Gelegenheit finden sich
neue wertvolle Lieder, wie z. B. für das Bar-
barafest, die Fahnenweihe, vaterländische Ver-
anstaltungen usw. Natürlich enthält das Lieder-
buch auch andere Volks-, Arbeits- und nationale
Lieder (etwa 60).
Bergmannssang und Vergmannsmusik find —
ebenso wie die alten bergmännischen Trachten
und Bräuche — wertvolles Kulturgut des deut-
schen Volkes und verdienen gepflegt zu werden.
Die Bergmusik ist seit jeher mit dem Vergmanns-
sang aufs engste verbunden gewesen, ja sie ist
voll und ganz durch diesen ins Leben gerufen
und angeregt worden.
Wie ist es nun heute um unsere Berg-
kapellen bestellt?
Heute haben wir im Saarland 12 zur Saar-
gruben-Verwaltung gehörige Bergkapellen. Ihre
Aufgabe — nach Satzung und Ueberlieferung —
ist es, deutsches Kulturgut zu pflegen und den
kameradschaftlichen Geist innerhalb der Beleg-
schaft zu fördern. Daß sie darüber hinaus ein
wesentlicher allgemeiner Kulturbestandteil und
Repräsentant saarländischer gehobener Volks-
musik, im Sinne der Vermittlung wertvoller
Musikwerke an das schaffende Volk, sind, wurde
schon verschiedentlich vom deutschen Rundfunk
und der Reichsmusikkammer, die ihre künstleri-
schen Belange fördern hilft, anerkannt. Der
Neuaufbau dieser Kapellen, der schon zu schönen
Ergebnissen geführt hat, wird sicher allgemein
interessieren, daher seien einige der wichtigsten
Tatsachen hier in Kürze mitgeteilt.
Die planmäßige Stärke der Bergkapellen be-
trägt für die Kapellen Heinitz, Frankenholz-Bex-
bach. Camphausen, Sulzbach und Luisentbal je
36 Mann (einschließlich Kapellmeister/, für die
übrigen 7 Kapellen: König, Reden, St. Ingbert,
Göttelborn, Dudweiler, Fürstenhausen und Ens-
dorf je 30 Mann. Alle Kapellen, mit bisheriger
Ausnahme von St. Ingbert, betreiben Blas-
nnd Streichmusik und verfügen für beide Or-
chesterarten über recht brauchbare Besetzungen.
Unter der französischen Verwaltung konnten
die Bergkapellen, schon aus den Volkstums-
aegensätzen heraus, nicht ganz im Sinne ihrer
Ueberlieferung weitergepflegt werden. Die No-
tenbestände begannen bedenklich viele auslän-
dische Werke aufzuweisen und bei einem der
größeren Orchester standen 40 deutschen Werken
65 ausländische Werke, meist von Franzosen und
Russen, gegenüber. Aber vor allem begannen
Gesamtkonzert der Saarbergkapellen zur Eröffnung der Gau-Musrkwoche in Saarbrücken am
22. Oktober 4935 Foto: Maurers Fotohaus Ideal
die Jnstrumentenbestände immer größere Lücken
aufzuweisen; wo sie verbrannten, wie in Luisen-
thal mit der dortigen Tonhalle, oder wo sie, wie
in Sulzbach, geklaut wurden, ersetzte man die
Instrumente nicht mehr und überließ die „ein-
gekellerten" Noten den Hühnern stellenweise als
Niftstätte (kein Druckfehler!). Auch die anderen
Kapellen hatten in den letzten Jahren sehr ge-
litten und Neuanschaffungen erwiesen sich als
dringend notwendig.
Dies erkannte die Saargrubenverwaltung im
vollen Umfang. Sie gab daher den Bergkapellen
ein neues Rückgrat durch feste Satzungen und
monatliche Zuschüsse zu den Musikkassen und
versah sämtliche Kapellen mit neuen Instrumen-
ten, Noten und Uniformen. Hierbei war der
Grundsatz maßgebend, daß sämtliche bei Blas-
musik benötigten Instrumente Eigentum der Ver-
waltung bleiben und entsprechend aus den Musik-
kassen laufend zu ergänzen sind. Als Anschaf-
fungsrichtlinie für eine Bläserbesetzung von
30 Mann wurde folgende Musterbesetzung auf-
gestellt: 1 Flöte, 1 Oboe, 1 Es-Klarinette, 6 B-
Klarinetten, 1 Fagott, 4 Trompeten (davon
2 in Es), 2 Flügelhörner, 3 Waldhörner, 2 Te-
norhörner, 1 Bariton, 3 Posaunen, 3 Tubas,
große Trommel, kleine Trommel, gegebenenfalls
auch Pauken. Kleine Verschiebungen zwischen
Waldhörnern und Tenorhörnern waren von
vornherein vorgesehen. Bei 36 Mann sollte eine
Flöte, eine Klarinette, ein Waldhorn, ein Tenor-
horn, eine Posaune und ein Pauker dazukommen.
Die Streichinstrumente konnten die einzelnen
Kapellen oder Musiker sich nach Möglichkeit selbst
zulegen. Bei der Anschaffung der Noten wurde
darauf geachtet, echtes deutsches Musikgut zu
pflegen, auch wertvolles ausländisches Gut zu
achten, während sentimentale Volkstümelei ab-
zulehnen ist. Für die Blasmusik wurden n.ch
Möglichkeit keine Fantasien und Paraphrasen
ausgewählt; denn da die meisten Vläserwerke
schon Uebertragungen von Streichmusik sind, ist
ein doppelter Eingriff in den Willen des Ton-
setzers nicht zu verantworten. Auch manche
originale alte Bläsermusik lebte wieder auf,
z. V. bei dem Gesamtkonzert der Bergkapellen
in Saarbrücken am 22. 10. 1935 gelegentlich der
großen Eau-Musikwoche.
Unsere Bergkapellen werden also an erster
Stelle die Blasmusik pflegen und diese Blas-
musik soll kein Verlegenheits-Ersatz für die
Streichmusik sein, sondern sie soll nach ihren
eigenen Gesetzen leben und verstanden werden.
Dann können manche herrliche Klänge der alten
deutschen Zeit mit ihren Trompeterzünften, Ho-
boistenmusiken, Turmmusiken usw. wieder auf-
leben, und es sei nicht vergessen, daß Preußens
größter König ein eifriger Bläser und nebenbei
Förderer der Blasmusik im Heere war. Nur
echte Musik, wie sie im einfachsten Volkslied auch
liegt, kann das wahre Wesen unseres Volkes
widerspiegeln. Auch die Streichmusik soll echter
werden und sich, da doch genügend herrliche
Originalwerke von Schubert und Beethoven da
sind, nicht mit widersinnigen Bearbeitungen von
deren Klavierwerken abgeben. Unsere Vergmän-
ner sollen von ihren Kapellen nur wertvollste,
echteste Musik — sei es auch nur in der einfach-
sten Form des Volksliedes — hören, dann wer-
den wir an Musikstücken aus zweiter und dritter
Hand kein Interesse mehr haben und einen gro-
ßen Schritt auf dem Wege zur Pflege des deut-
schen Kulturgutes vorwärts kommen.
Aus dem Verlesesaal der Grube -Bexbach
104
Der deutsche J5ergmannsgruß „Glückauf"!
In das ew'ge Dunkel nieder
Steigt der Knappe, der Gebieter
Einer unterird'schen Welt.
Er, der stillen Nacht Gefährte,
Atmet tief im Schoß der Erde,
Den kein Himmelslicht erhellt.
Neu erzeugt mit jedem Morgen,
Geht die Sonne ihren Lauf.
Ungestört ertönt der Berge
Uralt Zauberwort: „Glückauf!"
(Aus dem Liede „Bergmannsleben"
von Theodor Körner.)
Wo immer deutsche Bergleute sind, ertönt
der althergebrachte Bergmannsgruß „Glück-
auf!" Und wenn er im neuen Deutschland
von allen irgendwie im Bergbau Tätigen
mit dem gleichzeitigen Erheben des rechten
Armes dargeboten wird, so dürfen wir stolz
darauf sein, daß sich diese Form des Grußes
so überaus schnell eingebürgert hat — und
mit Recht; denn in dieser Vereinigung von
althergebrachter bergmännischer Ueberliefe-
rung und deutschem Gruß kommt auch schon
in der äußeren Umgangsform sehr schön der
geistige Umbruch unserer Nation zum Aus-
druck.
Freilich „uralt", wie Theodor Körner un-
seren Bergmannsgruß „Glückauf" in den
obigen Versen nennt, ist dieser Gruß nicht.
Nach den überlieferten Quellen begegnen wir
dem Bergmannsgruß „Glückauf" erstmalig
in einer 1684 erschienenen Schrift von C h r i-
stian Melzer über die sächsische Stadt
Schneeberg. Er gibt folgende Erklärung:
„Glückauf", das ist des Bergmanns Gruß.
Dieses weiß jedermann, daß dieses „Glückauf"
die gemeine und gewöhnliche Grußformel der
Bergleute ist, wenn sie sowohl auf den Ze-
chen, als anderswo außer denselben einander
begegnen. „Glückauf" heißt es und mühte
das kein redlicher Bergmann sein, der nicht
seinen Schlägelgesellen oder auch ein ganzes
Eelag mit einem bergmännischen „Glückauf!
grüßete". Und Rößler kann bereits —
gewissermaßen als herkömmliche Erscheinung
— in einem von ihm im Jahre 1700 heraus-
gegebenen ausführlichen Bergbaukundelehr-
buch schreiben: „Glückauf ist der Gruß, damit
die Bergleute in und außer der Arbeit ein-
ander grüßen." In dem 1705 erschienenen
„Bergliederbüchlein" wird der Gruß dann
schon in einer Anzahl von Liedern erwähnt.
Nach diesen Verlautbarungen dürfte unser
bekannter Bergmannsgruß erst im 17. Jahr-
hundert entstanden und in seiner zweiten
Hälfte allgemein in Gebrauch gekommen sein.
Zunächst bei den sächsischen Erzbergleuten
üblich, kam er bald auch im Steinkohlen-
bergbau auf; zu Anfang des 18. Jahrhun-
derts tritt er uns schon allenthalben in
Deutschland als Vergmannsgruß entgegen.
Wie erklärt sich nun die Entstehung des
Bergmannsgrußes „Glückauf"!? Er schließt
in sich: „Das Glück schließe sich dir
auf!" Damit war gemeint, daß dem Berg-
mann reicher Segen beschieden sein möge. In
diesem Sinne gibt Melzer in dem erwähnten
Buche „für die bergmännische Redeart" die
Erklärung: „Ich wünsche Glück, daß sich die
Gänge dir auftun, nicht zuschließen". Der
gleichen Ansicht ist auch Herttwig in
seinem 1740 erschienenen „Neuen und voll-
kommenen Bergbuch". Er führt aus, daß
„Glückauf" der allgemein übliche Gruß ge-
worden sei, und daß die Bergleute es sehr
übel deuten würden, wenn jemand sagen
wollte: „Glückzu"; denn die Klüfte und
Gänge müßten sich nicht zu-, sondern auf-
tun. Und D ö r i n g , der in der ersten Hälfte
des vorigen Jahrhunderts lebte und als
Dichter bergmännischer Lieder bekannt ge-
worden ist, hat diese sinniae Bedeutung des
Vergmannsgrußes in die Verse gefaßt:
„Glückauf! Die Ader blinkt, das Silber
winkt, Glückauf!
Glückauf! So blute fort, du reicher Ort!
Glückauf! Glückauf!"
Hier verdienen auch die aus der Steier-
mark stammenden alten 5 Vergwünsche
angeführt zu werden, die sich durch ihr schönes
Wortspiel mit unserem Bergmannsgruß aus-
zeichnen:
Glückauf! Und Glück mein.
Ueber Stock und über Stein,
Ueber Rauh und über Glatt,
Wo der Gang sein Streichen hat.
Glückauf und Glück nieder,
Der Bergmann kommt wieder,
Durch Finster und durch Licht,
Wo sein Erzlager bricht.
105
Glückauf und Glück aus,
Das Flöz beißt aus,
Mit eisernem Hut
Jst's dem Bergmann recht gut.
Glückauf und Glück ab,
Das Stockwerk baut ab,
Gewinnt es auf Straßen,
Verhaut eure Maßen.
Glückauf und Glück voll,
Baut nur auf Eratwohl,
Bei Nestern und Butzen
Will's selten viel nutzen.
Taufende von Bergleuten, ganz gleich,
ob sie vor Kohle, Erz oder Salz arbeiten,
empfangen und erwidern heute diesen Gruß.
Kaum einer denkt dabei noch an die frühere
Bedeutung desselben. Kaum einer weiß
mehr, daß der Gruß zur Zeit seiner Ent-
stehung dem Wunsche Ausdruck gab, daß sich
dem so Angesprochenen das Gebirge glücklich
auftun möge. Aber wenn sich dieser ur-
sprüngliche Sinn auch gewandelt hat, so
kommt der heutigen Auffassung dieses Grußes
keine geringere Bedeutung zu. Ja, man darf
wohl sagen, daß ihm jetzt ein tieferer Sinn
zugrunde liegt als ehedem; denn nunmehr
begreift er in sich den Wunsch nach Glück
und Wohlergehen für den Begrüßten, den
Wunsch, er möge von seiner Arbeit in der
Grube wohlbehalten zu Tage zurückkehren.
Darum also der hofsnungsfrohe Gruß „Glück-
auf", von dem Döring in dem Liede „Glück-
auf. du holdes Sonnenlicht" singt:
Drum grüßt dich auch der Bergmann froh.
Steigt er zum Licht herauf;
Kein ander Herz begrüßt dich so,
Kein Mund grüßt so: „Glückauf!"
Nicht nur in unserem Vaterlande, sondern
überall, wo deutsche Bergleute tätig sind, er-
klingt jetzt unser Vergmannsgruß in diesem
Sinne. Viele Vergmannslieder brin-
gen dies zum Ausdruck. Es würde zu weit
führen, sie alle zu nennen. Hier sollen nur
einige Lieder erwähnt werden, in denen auf
die Bedeutung des Grußes in besonders
charakteristischer Weise eingegangen wird.
Bezeichnend ist bei diesen Liedern, die häufig
in alten Eesangsbüchern für Berg- und Hüt-
tenleute zu finden sind, die Verknüpfung mit
dem Religiösen. Wer, wie der Bergmann,
tief in der Erde schwerer Arbeit nachgeht,
muß Gott als dem Erschaffer der Berge die
Ehre geben. An Gottes Segen ist alles ge-
legen! So beginnt ein derartiges Lied,
„Morgengebet des Bergmanns", das Her-
mann Barth zum Verfasser hat, mit der
Strophe:
2ns rosig goldene Morgenlicht
Blick ich zu dir hinauf,
Mein Vater, nach vollbrachter Schicht
Und rufe froh: „Glückauf!"
Er schließt mit den Versen:
Dann fahr ich nach der letzten Schicht,
Ich, müder Bergmann, aus.
Und ruh verklärt in deinem Licht,
„Glückauf!" im Vaterhaus.
Und ein anderes Lied beginnt:
Nun danket alle Gott, der durch sein treues
Walten
Uns hat so väterlich bewahret und erhalten;
Der unsern Bergbau schützt und ihn mit
Segen krönt,
Daß fröhliches „Glückauf" von unfern Hal-
den tönt.
In den „Erubenklängen", einer im Jahre
1840 herausgegebenen Liedersammlung für
Bergleute, finden wir den Gruß „Glückauf"
in folgenden Versen:
Glückauf! Mein Ruf hinab den Schacht,
Glückauf! Mein Wunsch in Vergesnacht,
Glückauf! Mein Gruß dem Sonnenlicht,
Glückauf! Mein Trost, wenn's Auge bricht.
Selbst eine kleine Dichtung wurde dem
Bergmannsgruß zu Ehren verfaßt, und zwar
von Döring, den wir schon verschiedentlich
genannt haben. Diese Dichtung, die er Berg-
mannsgruß betitelt hat, und die in sehr schö-
nen Versen besingt, wie der Vergmannsgruß
„Glückauf" den Bergmann sein Leben hin-
durch begleitet, ist von dem Kantor und
Musikdirektor A n a ck e r aus Freiburg in
Sachsen vertont worden.
Ein Gedicht von H offmann, das in
trefflicher Weise sowohl die ursprüngliche
Bedeutung des Grußes als auch den ihm
heute beigelegten Sinn berücksichtigt u«- das
somit in glücklicher Weise das erwähnt, was
allen Bergleuten der althergebrachte deutsche
Vergmannsgruß „Glückauf" bedeuten sollte,
möge diese Ausführungen beschließen:
Tief in der Erde Schoß,
Ward uns ein ernstes Los.
Da gaben uns freundliche Mächte,
Daß Mut er und Freude uns brächte,
Den biederen Gruß Glückauf!
106
Wenn tief im finsteren Schacht,
Der Vorwelt heiligen Nacht,
Die kräftigen Schläge erschallen,
Gesprengt dann die Felsen zerfallen,
Ertönet froh Glückauf!
Droht uns in schwarzer Nacht
Der Wasser wilde Macht,
Wir führen sie, mit sich zu ringen,
Die Flut muß sich selber bezwingen
Beim frohen Ruf Glückauf!
Und tritt Gefahr uns nah',
Wie Felsen stehn wir da.
Kein Knappe, kein braver, wird weichen,
Nie bricht ja das Wetter die Eichen;
Den Mut hebt Glückauf!
Und ist vollbracht die Schicht,
Führt uns die Fahrt zum Licht.
Dann grüßen mit Lust wir und Wonne,
Dem Ewigen dankend, die Sonne
Mit jauchzendem Glückauf!
(Wiag.)
Reichsbahn und Saarbergbau
Im Bezirk der Reichsbahndirektion Saar-
brücken wurden seit der Rückgliederung des
Laarlandes bis 30. April 1936 im Tagesdurch-
schnitt rund 4000 Eisenbahnwagen für den Güter-
versand benötigt. Hiervon entfallen allein an-
nähernd 2000 Wagen oder rund 50% der Ge-
jamtstellung auf den Kohlen- und Koksversand
der Saargruben. Selbst nach Vergrößerung des
Reichsbahndirektionsbezirks ab 1. Mai 1936 durch
Uebernahme von 117 Kilometer Strecken der
Reichsbahndirektion Ludwigshafen, wodurch die
durchschnittliche tägliche Wagenstellziffer auf 4500
stieg, beträgt der Anteil der Saarkohlen-Wagen-
stellung an der Gesamtstellung immer noch rund
45%. Diese Zahlen lassen nicht nur die hervor-
ragende Bedeutung des Saarbergbaues als Glied
der deutschen Wirtschaft, sondern auch die enge
Verbundenheit mit der deutschen Reichsbahn er-
kennen. Wegen der örtlichen Lage der Gruben
und der Absatzverhältnisse ist die Saarkohle fast
ausschließlich auf den Eisenbahnweg angewiesen.
Wassertransporte sind nur von Malstatt-Hasen
aus auf der Saar in westlicher Richtung bis
Laargemünd und darüber hinaus auf franzö-
sischen Kanälen möglich. Die zum Umschlag in
Eaarschiffe bestimmten Kohlen müssen aber auch
mit Eisenbahnwagen von den Gruben zu der
Hafenanlage herangefahren werden.
Für die Bedürfnisse der Saargruben steht ein
eng ausgebautes Schienennetz mit Einmündun-
gen in große Verschiebebahnhöfe für die Fern-
güterzugbildung zur Verfügung. Leistungsfähige
Strecken und Bahnhöfe vermitteln den Absatz
in östlicher Richtung, insbesondere nach Süd-
deutschland, nach der Schweiz, nach Italien und
Oesterreich. Von einzelnen Gruben werden täg-
lich bis zu 250 Eisenbahnwagen in geschlossenen
Zügen, in größeren Wagengruppen oder als
Einzelsendungen nach den verschiedensten Rich-
tungen abgefahren. Zwischen der Reichsbahn und
9 Gruben und 4 Hütten verkehren geschlossene
Züge mit Ot-Wagen, die durchschnittlich täglich
6100 Tonnen befördern. Gruppen- und Einzel-
sendungen werden auf den Verschiebebahnhösen
Saarbrücken und Neunkirchen gesammelt und in
passenden Zugverbindungen ihren Zielen zu-
geführt.
Wie der Saarkohlenversand sich seit der Rück-
gliederung insgesamt entwickelt hat, zeigt fol-
gende Uebersicht, die gleichzeitig darüber Aus-
schluß gibt, wie hoch der Versand innerhalb des
Saarlandes sowie nach dem übrigen Reich war.
Kohlenversand der Saargruben
auf der Reichsbahn.
Davon entfallen auf:
Monat insgesamt Saarland übriges Reich
Tonnen Tonnen Tonnen
1935 März 684 250 342 231 140 187
April 750 835 400 927 133 338
Mai 762 854 391 391 149 320
Juni 709 695 345 285 157 341
Juli 729 156 375 838 178 168
August 765 253 374 639 191 763
September 769 685 387 650 197 101
Oktober 868 826 399 134 220 838
November 862 192 383 007 230 818
Dezember 883 002 383 470 231 298
1936 Januar 882 747 419 475 226 952
Februar 769 294 360 617 208 630
März 860 337 422 137 224 291
April 770 258 394 617 181 717
Mai 832 748 415 977 198 206
Juni 856 177 390 704 204 930
Recht erheblich ist auch der Versand an Neben-
Produkten, die bei der Kokserzeugung gewonnen
werden, und der Empfang an Grubenholz, Ma-
schinen, Baustoffen usw. für den neuz-eitlichen
Ausbau der Gruben.
Für den Verkehr nach und von den Saar-
gruben setzt die Reichsbahn im Durchschnitt
werktäglich 25 Lokomotiven ein.
Auch auf dem Gebiete der Tarife trat die
Verbundenheit der Reichsbahn mit dem Saar-
bergbau ganz besonders in Erscheinung als die
deutsche Grubenverwaltung genötigt war, neue
Kohlenabsatzgebiete für den zum größten Teil
verlorenen französischen Markt zu suchen.
Durch Gewährung erheblicher Frachter-
mäßigungen trug die Reichsbahn beträchtlich
dazu bei, die mit der Verlagerung der Absatz-
verhältnisse verbundenen Uebergangsschwierig-
keiten zu mildern.
So wurden zu Gunsten der Saarkohle u. a.
folgende wichtige Sondertarifmatznahmen ge-
troffen:
a) innerhalb des Saarlandes wurden
folgende Ausnahmetarife eingeführt:
1. AT 6 B 55 für den Versand von Koks-
kohlen an die saarländischen Kokereien.
2. AT 6 B 56 für den Versand von Kohlen
zwischen den Gruben und nach dem Hafen
Saarbrücken-Malstatt,
3. AT 6 B 57 für den Versand von Kohlen
und Kohlenschlamm an die saarländischen
Elektrizitätswerke;
d) für den Kohlenabsatz nach Süd-
deutschland wurde der ÄT 6 B 54 und
nach dem deutschen Küstengebiet der AT 6 B
15 gewährt;
c) um auch die Ausfuhr der Saarkohls
zu erleichtern bzw. zu ermöglichen,
wurde neben den direkten Tarifen nach i
Frankreich, Italien und der Schweiz noch ein '
besonderer Kohlentarif nach Antwerpen und
ein besonderer Umfchlagtarif nach Ludwigs-
hafen (Rhein) eingeführt.
Die vorstehend angegebenen besonderen Fracht-
-rmätzigungen der Reichsbahn kommen rund
75% des gesamten Saarkohlenabsatzes zugute.
Die Abnahme des Kohlenversandes nach Frank-
reich und die Massenverfrachtungen in östlicher
Richtung sowie die Heranführung der zur Be-
ladung benötigten leeren Wagen hatten auch int
Beförderungsdienst umfangreiche Umstellungen
in den Betrieben der Reichsbahn zur Folge. In
engster Zusammenarbeit zwischen Reichsbahn und
Saargrubenverwaltung haben sich diese Umstel-
lungen jedoch reibungslos vollzogen. Durch
schnelle, pünkrliche und billigste Beförderung ist
die Reichsbahn dauernd bemüht, den friedlichen
Wettbewerb der Saarkohle in den neuen Ab-
satzgebieten zu fördern.
Damit erfüllen Reichsbahn und Saarbergbau
in gemeinsamer Arbeit die ihnen gestellten gro-
ßen volkswirtschaftlichen Aufgaben zum Besten
des Saarlandes und zum Wohle der Allgemein-
heit.
x
Ansähe Gebet!
Wir richten eh'wir niederfahren
Den Blick, oGott. empor ¡ti Dir,
D.wotl unsHerr getreu bewahren,
Lass wiederkehren uns nachhrer.
Schtiels aufdenKlollenDeinerVebe,
Denñnñern Schachtln demwirbmin,
Schirm Nils vorKrt und imGekiebe.
A als fwttlm und tmluns Dir vertraun,
Viktoria l/II, Verlesesaal
Werkbild
Knappe und Grubenlicht
Wohlan! Es ruft die schwere Pflicht,
Hur Hand das blanke Grubenlicht! —
Es griiht mit ihrem gold'nen Strahl
Die Helle Sonn" mich noch einmal.
Leb" wohl, du goldenes Sonnenlicht!
Die Glocke ruft, es geht zur Schicht.
Am Schachte noch ein froh Glückauf—
Die liefe Erde nimmt mich auf.
And sieh! Das Lichtlein, schwach und klein,
Lebt auf------und wird zu Hellem Schein.
Begleitet mich im dunklen Schacht,
3ft meine Sonn' in schwarzer Nacht.
Auf Schritt und Tritt folget sie mir
Durch Streb' und Stollen zum Revier;
hilft mir erfüllen die schwere Pflicht:
Die kleine Sonn', mein Grubenlicht.
Glückauf! Hu Tag! — And nun nach Haus!
Müd löscht die Hand das Lichtlein aus —
Für kurze Heit. — Hur neuen Schicht
Erwartet mich mein Grubenlicht.
L. Hamm,
Hauptverwaltung, Saarbrücken.
in«
1816 -1936
Die Entwicklung des Eisenbahnwesens im Saarland und
Leopold Sello
Wenn wir uns mit der Entwicklung des Eisen-
bahnwesens im Saarland beschäftigen, so können
mr das nicht, ohne eines Mannes zu gedenken,
der schon lange vor andern kühnen Eisenbahnpio-
nieren im übrigen Deutschland, hier an des Rei-
ches Grenze, nicht nur
den G r u n d st e i n zum
Eisenbahnbau überhaupt
legte, sondern mehrere
Jahrzehntelang die Ent-
wicklung des saarländi-
schen Eisenbahnwesens
entscheidend beeinflußte:
Leopold Sello! Was
der geniale Friedrich List
für Deutschland war, be-
deutete Leopold Sello
für das Saarland. Wie
der kühne Vorkämpfer
für ein einheitliches
deutsches Eisenbahn-
system über alle gemein-
nützigen Interessen der
damals zahlreichen klei-
nen deutschen Länder
hinweg seine Eisenahn-
pläne zu verwirklichen
suchte, so kämpfte Sello
für die erste Eisenbahn
an der Saar und den
Ausbau der vielen von
ihm projektierten Schie-
nenverbindungen. 1816,
vor gerade 120 Jahren, kam Sello, 31jährig, ein
geborener Potsdamer, der sich durch seine Tätig-
keit als Bergbauingenieur in Oberschlesien be-
reits einen Namen gemacht hatte, als Direktor
des Vergamtes nach Saarbrücken. Hier erwar-
tete den jungen Bergbauingenieur keine leichte
Aufgabe.
Das Gebiet des alten Fürstentums Nassau-
Saarbrücken, das die Franzosen im Jahre
M3 an sich gerissen hatten, war im Jahre 1815,
nach zweiundzwanzigjähriger Fremdherrschaft,
wieder an Deutschland zurückgekehrt. Damit war
auch der Kohlenbergbau, ein altes Regal der
Fürsten Nassau-Saarbrücken, wieder auf die
Krone von Preußen übergegangen. Nun galt
es, die Schrecken und Schäden der napoleonischen
Zeit, unter der die Gruben besonders litten, zu
beseitigen. Auf den zurückerworbenen Gruben
wurden überall mit aller Gründlichkeit General-
befahrungen durchgeführt, um die zahlreichen
Mängel abzustellen und um Verbesserungen ein-
zuführen. Ein wichtiges Mittel, ohne das die
Hebung des darniederliegenden Bergbaues und
der Absatz der geförderten Kohlen in größerem
Umfange nicht möglich
war, erblickte der junge
aber erfahrene Berg-
direktor in dem Bau
von Eisenbahnen. Be-
reits 1816 kam er zu dem
kühnen Entschluß, eine
2% Kilometer lange
Grubenbahn zu bauen,
die die Grube Bauern-
wald mit der Saar ver-
binden sollte. So ent-
stand im Saarland zwi-
schen Geislautern und
Louisenthal die erste
deutsche Eisenbahnstrecke,
der „Friederiken-Schie-
nenweg." Leider konnte
der Dampfbetrieb nicht
aufgenommen werden,
da die nach Plänen von
Sello in Berlin herge-
stellte Lokomotive — ob-
wohl sie bei ihrer Pro-
befahrt zur größten Zu-
friedenheit einen Wa-
gen mit 8000 Kilogramm
zog — im Saarland ihren
Dienst versagte und trotz aller Bemühungen
nicht in Gang zu bringen war.
Durch diesen Fehlschlag des kühnen ersten
saarländischen Bahnprojektes aus den Jahr-en
1816—1819, der Schienenverbindung von der
Grube Bauernwald zur Saar, kam das Saar-
land um den Ruhm, nicht nur nicht die erste Lo-
komotivbahn des Kontinents und der Welt —
die erste englische Bahn lief erst 1825 — gehabt
zu haben, sondern auch um die Ehre der Inbe-
triebnahme der ersten deutschen Eisenbahn.
Dieser Fehlschlag hatte leider weiterhin zur
Folge, daß es zunächst in den ersten Jahren nach
der bekannten verunglückten Probefahrt in Geis-
lautern aus dem Jahre 1819 um den Lokomotiv-
bahnbetrieb still wurde. Nichtsdestoweniger
wurde die 2XA Kilometer lange Bahnstrecke, „der
Friederiken-Schienenweg", von Geislautern nach
der Saar sofort in Betrieb genommen. Nur daß
109
man anstatt Dampflokomotiven Menschenkraft
benutzte, an deren Stelle später der Pferdebe-
trieb trat. 1821 wurde der hölzerne Friederiken-
Schienenweg durch eiserne Flachschienen ersetzt
und 1825 sogar zweigleisig ausgebaut. So war
allmählich hier aus den bescheidensten Anfängen
heraus ein in seiner Art mustergültiger
Schienenbetrieb entstanden, mit dem man so
gute Erfahrungen machte, daß man die An-
legung weiterer Schienenwege ins Auge fatzte.
So wurde bereits 1823 eine Schienenbahn, aller-
dings auch noch mit Pferdebetrieb, aber dies-
mal schon für den öffentlichen Verkehr bestimmt,
von Sulzbach aus nach der Saar projektiert.
Diese Linie wurde jedoch anderer Umstände
wegen nicht gebaut. 1828 wurde zur Verbindung
der Wasserstraßen Saar und Mosel eine Eisen-
bahnlinie von Saarbrücken nach Konz geplant,
deren Bau- mangels fiskalischer Mittel durch
eine private Gesellschaft erfolgen sollte, aber aus
der Erkenntnis heraus, daß die natürlichen Ver-
kehrsbeziehungen vornehmlich nach der Pfalz,
dem Rhein und nach Süd-Deutschland gehen, zu-
rückgestellt wurde. Weiterhin wurde der Bau
einer Bahnlinie durch das Prims- und Ruwer-
tal vorgesehen. Von größeren Projekten, die
bereits 1825 auftauchten, sind zu nennen: eine
Bahn von Paris über Metz nach den Saar-
gruben. sowie eine Linie von Saarbrücken nach
Straßburg.
Obwohl diese Pläne, die fast alle von Sello
stammen, zu den ältesten Eisenbahnprojekten ge-
hören, die überhaupt in Deutschland ernstlich er-
örtert wurden, so nahm das Eisenbahnwesen im
Saarland doch erst im Jahre 1835, mit der In-
betriebnahme der ersten deutschen Eisenbahn,
greifbare Gestalt an. Am 26. Januar 1836
wurde unter dem Vorsitz des Eisenbahnpioniers
Sello ein Eisenbahnkomitee ins Leben gerufen;
ihm gehörten die angesehensten Industriellen
von der Saar und von der Pfalz an, die sich
entsprechend der wirtschaftlichen Verbundenheit
zwischen Saar und Pfalz für den Bau einer
Eisenbahnlinie von Saarbrücken bis zur Rhein-
schanze bei Mannheim, dem heutigen Ludwigs-
hafen, einsetzten. Dieser Plan wurde gefördert
von Männern wie Stumm, Schmidtborn, Röch-
ling, Böcking, Karcher, Korn, Kalk, Haldy, Zix,
Kissel und anderen. Schon am Eründungstage
trat Sello mit einem sicherlich schon seit mehre-
ren Jahren fertiggestellten, gut durchgearbeiteten
Programm mit Kostenanschlag an die Oefsent-
lichkeit. Die Bahn sollte von Saarbrücken aus
durch das Sulzbachtal an den Hauptkohlen-
gruben und dem Stummschen Eisenwerk in
Neunkirchen vorbei bis zur bayerischen Grenze
bei Bexbach, und von da durch die Pfalz über
Homburg, Kaiserslautern und Neustadt nach der
Rheinschanze bei Mannheim führen. Sie sollte
gleich zweigleisig angelegt, zunächst aber erst ein
gleisig betrieben werden. Die Baukosten wurden
auf zwei Millionen Taler veranschlagt, die durch
10 000 Aktien zu je 200 Talern aufgebracht wer-
den sollten. Bereits am Eründungstage des
Eisenbahnkomitees wurden sofort 150 000 Taler
gezeichnet, binnen weniger Wochen der Rest, s«
daß später viele Interessenten abgewiesen wer
den mußten.
Vier Tage nach der Eründungsversammlung,
am 30. Januar 1836, gingen bereits Konzessions-
gesuche an die preußische und bayerische Regie-
rung ab. Und doch sollte es noch elf volle Jahre
dauern, bis auf Grund der Kabinettsorder vom
28. November 1847 mit dem Bau, und zwar au
Staatskosten, begonnen werden konnte
Ein ungemein typisches Beispiel für die durch
den Partikularismus der Länder und den Büro-
kratismus der damaligen Zeit verursachter
Hemmungen und Schwierigkeiten!
Der Bahnbau wird nun mit allen Mittelr
gefördert. Bereits am 15. September 1850 wir!
der erste Teil der Saarbrücker Staatsbahn vor
der bayerischen Grenze bis Heinitz, und zroe
Jahre später, am 16. November 1852, die ganze
Strecke bis Stieringen (Grenze) mit dem be-
reits früher fertiggestellten bayerischen Teil ir
Betrieb genommen. Ein Monat zuvor, am 15
Oktober 1852, war bereits die erste Lokomotiv,
aus der Pfalz von Ludwigshafen unter großem
Jubel in Saarbrücken eingetroffen.
Der aus dem Jahre 1853 stammende erste
Fahrplan für die Eesamtstrecke Saarbrücken-
Ludwigshafen weist bereits vier durchgehen!»
Person-enzllge, einen Eüterzug, drei Kohlenzüge
und zwei Lokalgüterzüge, also täglich zehn Züge,
in jeder Richtung auf.
In rascher Folge entwickelt sich nun das Eisen-
bahnnetz des Saarlandes. Am 16. Dezember
1858 folgt Saarbrücken—Merzig, ant 26. Mai
1860 Merzig — Trier und ant gleichen Tage
Neunkirchen—Oberstein zum Anschluß an die
Linie Oberstein — Bingerbrück. Zuvor, ant 16
Dezember 1852, war Saarbrllcken-Burbach -
Von der Heydt und am 25 November 1855
Reden—Jtzenplitz entstanden. Am 3. April 1861
wurde Ensdorf—Griesborn eröffnet. Von größe-
ren Linien folgt am 1. Juni 1870 Saarbrücken-
Saargemünd, die den Anschluß nach Straßbur
herstellt. Bei all diesen Bauten war die Triei
fcder mehr oder weniger Geh. Bergrat SeA
der 41 Jahre lang, von 1816 bis 1857. Direktor
der ehemaligen Königl.-Preußifchen Bergwerks-
direktion Saarbrücken war und von 1860 bis
1866 dem Preußischen Abgeordnetenhause ange-
hörte. Als Sello, hochbetagt, fast 90jährig, iw
Jahre 1874 in Saarbrücken starb, da war das
saarländische Eisenbahnnetz nach allen Rich-
tungen bereits an das große deutsche Eisenbahn-
110
I Sleck nie den'
zwischen die
system, wie es Friedrich List geplant aber leider
nicht erlebt hat, sowie auch an den protzen
Durchgangsverkehr mit dem Ausland ange-
schlossen.
Das Jahr 1879 bringt dann noch die Fisch-
bachbahn und die direkte Verbindung nach ver
Pfalz über St. Ingbert, sowie die Vliestalbahn.
Die Jahre bis zum Kriegsausbruch dienen in
der Hauptsache der weiteren Erschließung des
industriellen Saarlandes durch Bahnen van
mehr oder weniger wichtiger lokaler Bedeutung.
Mit der Eröffnung der Linie St. Wendel—
Tholey und Neunkirchen—Kohlwald im Kriege
ist auch diese Entwicklung beendet.
Die Vornahme der letzten großen Korrektur
blieb unserer Zeit vorbehalten. Mit der
Schließung der Verkehrslücke zwischen der oberen
Nahe und der Westpfalz durch die Neubaulinie
Türkismllhle—Kusel, sowie durch den Bau der
Ostertal-Kleinbahn, vor allem aber durch die im
Bau befindliche Reichsautobahnstraße vom Rhein
durch die Pfalz zur Saar, findet die saar-pfälzische
Verkehrsentwicklung einen krönenden Abschluß.
Wenn die Deutsche Reichsbahn Leopold Sello
in das aus Anlaß des 100jährigen Eisenbahn-
jubiläums herausgegebene amtliche Jubilüums-
werk ,.100 Jahre deutsche Eisenbahn" als „Vor-
kämpfer der deutschen Eisenbahnentwicklung"
ausgenommen hat, so hat sie damit eine gerne
wahrgenommene Dankespflicht erfüllt. Auch die
Reichsbahndirektion Saarbrücken hat des ver-
dienstvollen Mannes an der Schwelle des zwei
ten Eisenbahnjahrhunderts auf verschieden«
Weise dankbar gedacht. Dank gebührt vor allen
auch dem Reichssender Saarbrücken, der an
Vorabend des Eisenbahn-Jahrhundertjubiläums
am 6. 12. 1935, aufgrund eines Hörberichtes de-
Verfassers dieses Artikels, eine interessante Hör-
folge zur Aufführung brachte. „Die erste deutsh
Lokomotive 1819 an der Saar"; diese Senduir
trug wesentlich dazu bei, den Namen Sello ml
seine kühne Pionierarbeit der Vergessenheitju
entreißen und dort wieder lebendig zu machen
wo man ihn nie vergessen sollte, an der Saar
Die Erinnerung daran, daß Sello vor gerad
120 Jahren nach Saarbrücken kam und sich vor
diesem Zeitpunkte an als kühner Pionier füi
das saarländische Eisenbahnwesen einsetzte
konnte die Reichsbahndirektion Saarbrücker
nicht besser hochhalten als dadurch, daß sie aui
zwei Ausstellungen, auf der Reichsbahn-Aus-
stellung in Saarbrücken vom 22. 2. bis 8. I
1936 und auf der Sonderschau der Reichsbahn
im Rahmen der Grenzmarkschau Saarbrücker
1936 vom 4. bis 12. Juli, das Bildnis von Selli
ausstellte. Wenn der kühne Eisenbahnvorkümpse,
S-ello dort als der „Friedrich Lift des Sam
landes" bezeichnet wurde, so ist damit dieser
Manne für seine großen Verdienste um die Eni
Wicklung des Eisenbahnwesens im Saarland mi:
der höchstzuvergebende Ehrentitel zuteil gewoi
den. den er verdient. Franz Limburg.
Hundert Frauen aus Völklingen wurden am 26. Mai 1934 vom Führer in der Reichskanzlei empfangen. Ttebcn
dem Führer der Gauleiter Vürckcl. $Dto: ^man,
So wie dieses Bild es zeigt, sah es an Deutsch- damit dem Reiche die volle Souveränität zurück-
lands Grenzen vor 1936 aus. Moderne Festun- erobert. Deutsche Soldaten haben ihre Flie-
gen umschlichen uns auch weiterhin. Durch densgarnisonen im Rheinlande bezogen und
!eine historische Tat vom 7. März 36 hat Adolf sichern die bisher ungeschützte Westgrenze.
Hitler dem Rheinland seine volle Freiheit und
•Uad) dem Einmarsch der Truppen am 7. März 1936 in Saarbrücken Foto: Mittelstadt
b
113
Holk und Wehrmacht
Von Hauptmann Thomèe, Reichskriegsministeriuni
Am 16. Mürz 1935 verkündete die deutsche
Reichsregierung das umwälzende „Gesetz für den
Aufbau der Wehrmacht". Es setzte die Stärke
des Heeres auf 12 Armeekorps zu je 3 Divisio-
nen fest und machte die allgemeine Wehrpflicht
wieder zur Grundlage des Waffendienstes.
Gleichzeitig stellte es stillschweigend die volle
Freiheit in der Art der Gliederung, Ausrüstung
und Bewaffnung wieder her. Eine fieberhafte
Tätigkeit begann. Die deutsche Industrie arbei-
tete mit verstärkten Gefolgschaften, und die aus
höchster Leistungsstufe stehende Reichswehr stellte
den erforderlichen Stamm an Führern und Spe-
zialisten aller Art bereit. Im Juli begannnen
bereits die Musterungen durch die rasch gebilde-
ten Bezirkskommandos, im Oktober wurde die
Eingliederung der Polizeiverbände vollzogen,
und schon am 1. November rückte der erste Jahr-
gang wehrpflichtiger Jugend in die Kasernen
ein. Innerhalb weniger Monate hatte die Mu-
stertruppe der Reichswehr Hand in Hand mit
einer leistungsfähigen Wirtschaft die riesenhafte
Aufgabe des Neuaufbaues bewältigt. Als der
erste Rekrutenjahrgang seinen Dienst antrat, da
fand er Waffen, Geräte, Bekleidung und alles,
was er sonst noch brauchte, in genügender Menge
vor.
Man mache sich einmal klar, was das bedeu-
tet. Als der Führer sein Volk zum Wehrdienst
aufrief, war kaum das Nötigste vorhanden. AIs
es ein halbes Jahr später in die Reihen der
Wehrmacht einzog, da war auf einmal alles da.
Vom Sohlennagel und Hosenknopf bis hinaus
zum Kampfwagen, Unterseeboot und Flugzeug
hatten Soldaten, Ingenieure und Arbeiter alles
bereitgestellt, was eine neuzeitlich ausgestattete
Wehrmacht verlangt. Nichts war vergessen,
nichts war unbrauchbar.
Das Gelingen einer so gewaltigen Aufgabe
war von drei Voraussetzungen abhängig. Es
bedurfte zunächst einmal einer Wirtschaft, die
über die erforderliche Leistungsfähigkeit ver-
fügte, und es bedurfte weiter eines Staates, der
die notwendigen Geldmittel bereitzustellen
wußte. Diese beiden ersten Voraussetzungen
waren gegeben. Zwar war die deutsche Industrie
seit den Tagen von Versailles nicht mehr auf
Waffenlieferungen eingestellt; sie verfügte aber
über einen Stamm von Wirtschaftsführern, In-
genieuren und Facharbeitern, die größte Lei-
stungen auf allen Gebieten moderner Technik
hervorgebracht hatten. Sie war daher auch in
der Lage, sich in kürzester Zeit auf das neue
Rüstungsprogramm umzustellen. Die zweite Vor-
aussetzung, die Bereitstellung der erforderlichen
Geldmittel, erfüllte der nationalsozialistische
Staat. Straffste Zusammenfassung aller Kräfte
machte ihn unabhängig von der zersetzenden
Parlamentswirtschast geschäftesuchender Par-
ieren. Unbeschadet seiner umfassenden Arbeits-
beschaffungspläne konnte dieser Staat daher den
Schwerpunkt seiner Finanzkraft auf die Wieder
gewinnung seiner Wehrhoheit verlegen und da-
mit gleichzeitig der Arbeitsbeschaffung Vorschub
leisten. Eine gewisse Schwierigkeit lag zwar in
der Devisenbeschaffung für einzelne Rohstofsr.
Trotz allen Kraftaufwandes jüdisch geführte:
Voykottbewegungen wurde aber auch sie ge-
meistert. Die entscheidende und größte Voraus
setzung des Erfolges war aber die bereitwillig:
und vertrauensvolle Mitarbeit des ganzen Vol-
kes. Keine Technik, kein Geld und kein politische:
Druck kann sie erzeugen oder ersetzen. Sie wuchs
aus dem Boden nationalsozialistischer Staats-
und Pflichtauffassung in überwältigender Groß:
empor. Getragen von dem Gedanken einer un-
löslichen Schicksalsgemeinschaft aller Deutschen
nahm der einzelne selbst die vorübergehend:
Knappheit gewisser Lebensmittel willig auf sich
Er wußte aus den Erklärungen seiner Regie-
rung, daß Ehre und Freiheit des deutschen Vol-
kes dieses Opfer verlangten. Er wußte weite:
daß das Wohl des einzelnen nur dann gedeiht
wenn er es zeitweilig hinter dem der Allge-
meinheit zurücktreten lassen kann; und wußte
endlich, daß die Wehrmacht des neuen Reiche;
eine Wehrmacht des Volkes und damit auch sein-
eigene Wehrmacht sein würde.
Wehrmacht des Volkes zu sein, bedeutet nich
mehr und nicht weniger als volle Uebereinstm
mung des Fühlens, Denkens und Handelns
zwischen Volk und Wehrmacht. Es bedeutet die
geistige Einheit von Staatsbürger und Soldat
von Träger des Volkstums und Träger der
Waffe. In erster Linie beruht diese Einheit aui
der geistigen Geschlossenheit des ganzen Volkes
Der Nationalsozialismus hat es verstanden, die
Deutschen aller Stämme und Stände zu einem
einzigen Block zusammenzuschweißen. Alle sint
einig in der großen Linie, die der National-
sozialismus in den Dingen der WehrhaftiM
dem Volke und auch der Wehrmacht vorgezeiel
net hat.
Inhalt und Bedeutung dieser einheitlicher
Richtung finden in zwei klar umrissenen Zieler
ihren Ausdruck. Das eine ist der unerschütter-
liche Wille zum Frieden, das andere der felsen-
feste Glaube an die Unantastbarkeit deutscher
Freiheit, deutschen Bodens und deutscher Ar-
beit. Beides war in den langen Jahren innerer
und äußerer Abhängigkeit in's Wanken geraten
Die immer wieder betonte und durchgeführt!
Herabwürdigung des deutschen Volkes zu einer
Macht zweiten Ranges hatte ein gefährliches
Matz von Hatz grotzgezüchtet. Es bedeutete eine
weit größere Gefahr für den Frieden als der
jetzige Zustand stolz empfundener Gleichberech-
tigung. Ein fleißiges Volk von Bauern und Ar-
beitern wie das deutsche hat kein Interesse da-
Dienstgrade des Heeres
Die Dienstgradabzeichen und
Waffenfarben.
Im alten Heer mit den bunten Uni-
formen war die Unterscheidung der Waf-
fengattungen verhältnismäßig einfach.
Am einheitlichen grauen Rock, der heute
im Heer getragen wird, unterscheiden
nur die Vorstöße an den Schulterklappen,
an Mütze und Kragenspiegel die einzel-
nen Waffengattungen, deren Farben un-
ten auf dem Bilde angegeben sind. Die
Rangklassen der Offiziere, Unteroffiziere
und Beamten sind Lurch die Schulter-
stücke, auf denen die Nummern des Trup-
penteiles getragen werden, erkenntlich.
Auch innerhalb jedes Truppenteils sind
Farben zum Unterscheiden der einzelnen
Kompanien usw. eingeführt, und zwar
werden verschiedene Troddeln und Faust-
riemen an der Seitenwaffe getragen.
Diese Troddeln sind dieselben wie im
alten Heere.
ran, sich durch einen Krieg um den Lohn seiner
Arbeit zu bringen. Das deutsche Volk ist wieder
frei und unabhängig und sieht daher keinen
Grund, mit dem Gedanken kriegerischer Ver-
zweiflungstaten zu spielen. Es weiß, daß seine
Wehrmacht geschaffen wurde, um seinen Lebens-
raum und seine Unabhängigkeit zu schützen.
Schulterstücke
O /i
SchulzeiGeifer u s w)
Kragenspiegel
-----
Gefreiter
Schulterstücke
Winkel
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Oberfähnrich
Hauptmann
Oberstleutnant
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B§3
Nachrichten kraftfahr- Sanitätsabt Jäger Veterinär-Off
kampftruppe Deutscher verlas
Die Aufgaben der Kriegsmarine
3tn Frieden und im Krieg
Die wichtigste und eigentliche Aufgabe der
Kriegsmarine — der neben Heer und Luftwaffe
der Schutz des Reiches, des im Nationalsozialis-
mus geeinten Volkes und seines Lebensraumes
anvertraut wurde — ist der Schuh der offenen
Seeflanke und die Sicherung unserer Handels-
wege über See nach den Ländern, von denen wir
unsere Rohstoffe einführen.
Was es bedeutet, wenn jede fremde Seemacht
imstande ist, durch Bedrohung unserer Seegren-
zen und der Flußmündungen, die zu den großen
Hafenorten Norddeutfchlands führen, den Han-
del lahmzulegen, hat der Weltkrieg zu unserem
Nachteil nur allzu deutlich gezeigt. Die erste
preußisch-norddeutsche Marine entstand aus der
Notwendigkeit heraus, die Blockade unserer Kü-
sten durch das kleine, aber durch seine Flotte
starke Dänemark zu brechen. Wenn im Weltkrieg
kein Geschoß aus feindlichen Schiffsgeschützen je
deutschen Boden erreichte, so ist das dem Vor-
handensein einer starken Flotte zu verdanken ge-
wesen, die den Feind schon weit draußen vor
unseren Küsten feststellen, binden und an einer
Landung und Küstenbeschießung verhindern
konnte. Unsere Küstenlinie läuft über 1500 Kilo-
meter, und nur eine starke und gut geschulte
Flotte kann den Schutz dieser ausgedehnten
Küste wirksam ausführen.
Der Name „Hochseeflotte", den die Flotte des
Zweiten Reiches erhalten hatte, trifft auch auf
die Kriegsmarine des Dritten Reiches dem
Sinne und der Bedeutung nach zu. Der angrei-
fende Feind muß weit draußen bereits festge-
stellt, gebunden, bekämpft und zum Rückzug ge-
zwungen werden.
Schutz unserer Handelsflotte, die an dritter
Stelle der Handelsflotten der Welt hinter Eng-
land und den Vereinigten Staaten von Nord-
amerika steht, und Sicherung der Seewege durch
Patrouillen-, Kontroll- oder Geleitdienst sind
weitere Aufgaben der Marine. Ohne den Schutz
der Kriegsmarine ist unsere Handelsflotte nach
Verlassen ihrer Häfen jedem feindlichen Zugriff
ausgesetzt. Die Aufrechterhaltung der Verbin-
dung mit unserer vom Reich abgetrennten Pro-
vinz Ostpreußen in Zeiten kriegerischer Verwick-
lungen muß ebenfalls durch die Kriegsmarine
gewährleistet werden.
Das Wesen der modernen Wehrmacht ist je-
doch nicht nur durch kriegerische Aufgaben be-
dingt, mehr als je wird die Erfüllung friedlicher
Aufgaben, die dem Volkswohle dienen, von den
Schiffen unserer Flotte verlangt. Die Kriegs-
marine ist nicht nur waffenstarrender Krieger,
sie soll heute auch hilfsbereiter Freund und Hel-
fer der Nation fein. Die friedlichen Aufgaben
der Marine, den meisten Volksgenossen gänzlich
unbekannt, sind vielseitiger Art: so helfen Spe-
zialfahrzeuge der Marine der wisienschaftlichen
Erforschung heimischer und außerheimischer Ge-
wäsier, sie vermesien Küstenstriche und Meere,
und geben, zusammen mit den Erfahrungen und
Berichten unserer Handelsschiffe, die Grundlagen
zur Bearbeitung der zahlreichen Seekarten,
Bücher und Atlanten, die von der gesamten
Schiffahrt benutzt werden. Gerade das deutsche
Seekartenwerk, deutsche Segelhandbücher, deutsche
Leuchtfeuerverzeichnisie, deutsche Stromatlanten
und Nachrichten für Seefahrer sind in der Welt
wegen ihrer Zuverlässigkeit und Klarheit beson-
ders geschätzt. Daß die Marine großen Anteil
am Wetterdienst auf See, an der Befeuerung
und Betonnung unserer Fahrwasier hat, ist selbst-
verständlich. Besonders bekannt wurde die große -
atlantische Expedition des Vermessungsschiffes
„Meteor" von 1925 bis 1927.
Unsere Fischdampfer, Heringslogger und
Schleppnetzfischer sind gezwungen, weit von der
Heimat, unter der englischen, schottischen und
isländischen Küste, auf der Barnetzsee, im nörd-
lichen Eismeer und auf den Fischgründen der
Doggerbank, ihrem Beruf nachzugehen. Die
Fischereischutzboote der Kriegsmarine, „Elbe"
und „Weser", oft abgelöst von Tendern, Tor-
pedobooten oder dem Vermessungsschiff „Me-
teor", bringen unseren Hochseefischern ärztliche,
technnifche und seemännische Hilfe. Sie untev
stützen die Hochseefischer in ihrem Funkdienst,
übermitteln Nachrichten der Reeder an ihre
Fahrzeuge, geben Auskünfte über besonders er-
tragreiche Fischgründe, schlichten Streitigkeiten
zwischen den einzelnen Fischerfahrzeugen und
denen fremder Nationen und zeigen im prak-
tischen Dienst den Sinn wahrer Verbundenheit
zwischen Kriegs- und Handelsmarine. Vor den
ergenen Küsten sorgen sie für die Ueberwachung
und ahnden Uebergriffe fremder Fischereifahr-
zeuge.
Weit hinaus in den Lebensraum des deutschen
Volkes über See greift die Tätigkeit unserer
Auslandskreuzer. Wahre Seegeltung macht nichl
Halt vor den eigenen Küsten, sie strebt hinaus
in die Weite der sieben Ozeane. Ein Schiff, dar
in fremdem Hafen ankert, ist die Besuchskarte
seines Landes. Nach seinem Aussehen und dem
Benehmen seiner Besatzung schließt der Fremde
auf das Land, das den Kreuzer aussandte. Un-
nötig zu sagen, daß der Eindruck unserer Aus-
landsschiffe und ihrer tadellosen, für diese Reisen
noch nicht einmal besonders ausgewählten, Be-
satzungen stets der allerbeste ist und bleiben
wird. Die Verbindung mit den Millionen int
Auslande lebender Deutscher wird durch solchen
Kreuzerbesuch aufrecht erhalten und gestärkt
deutsches Volkstum wird dem Mutterlande er-
balten, statt in der Fremde zu zersplittern und
verloren zu gehen. Der Auslandskreuzer schlägt
die Brücke zwischen dem Reich und seinen aus
fernen Außenposten stehenden Söhnen. Unsere
Schiffe draußen in den fremden Häfen des Aus-
landes sind Diplomaten, friedliche Außenposten
und Wegbereiter im Kampf um die deutsche See-
geltung .
Genau wie die Schiffe der Handelsmarinen
aller Nationen haben auch die Schiffe bei
Kriegsmarine die selbstverständliche und gm
ausgeführte Pflicht, Seeleuten in Not ohm
Unterschied der Nation zu helfen. In vielen -
seit Bestehen der Reichs- und jetzigen Kriegs-
marine etwa 100 — Einzelfällen gelang es aus-
opfernder Arbeit unserer Kriegsschiffkomman-
danten und ihrer tapferen Besatzungen, fremden
und deutschen Schiffen in Fällen von Seenot uB
Gefahr erfolgreich beizustehen.
Die Aufgaben unserer Kriegsmarine sind viel-
seitiger als der Laie gemeinhin anzunehmen
pflegt, der vom Dienst der Marine leider oft
nur eine sehr verschwommene und meist auch
116
noch falsche Vorstellung hat. Ueber dem Wirken
unserer Kriegsschiffe steht das stolze und harte
Wort des Artikels 2 der „Pflichten des deutschen
Soldaten", das in soldatischer Knappheit den
Pflichtenkreis aller Wehrmachtsangehörigen um-
reißt:
„Die Ehre des Soldaten liegt im bedingungs-
losen Einsatz seiner Person für Volk und Vater-
land bis zur Opferung seines Lebens."
Mmstamüe vcc Kriegsmarine
Rang* WHJifersiücke
vlBlAÖ Klasse bzw. klappt dbzeichen Sonstiges
Admiral «
o
Vizeadmiral g
Konteradmiral 3
Kapitän z. See
Fregattenkapitän HD
Korvettenkapitän
Kapitänieutnant
ODerleutrtz.See ^
teutnanttSee ^
Ob Musikmeister ^
Musikmeister Z
Oberfähnrich ^Ss®35333
Oberfeldwebel
Feldwebel Ie[^^
Fähnrich
Obermaat fees ©
Maat 5f [ ©
Obermatrose V
Matrose ZZf Q
'S
Die Dienstgradabzeichen bei der Marine.
Zusammen mit dem Ausbau der Wehrmacht
wurde auch der Bestand der Kriegsmarine be-
deutend vergrößert. Das Bild zeigt die Dienst-
gradabzeichen der deutschen Kriegsmarine. Da-
bei ist zu bemerken, daß die Mannschaften, also
bis zum Stabsgefreiten, Dienstgradabzeichen nur
auf dem linken Oberärmel tragen. Außer den
im Bilde angegebenen Abzeichen tragen die
Stabsmatrosen einen Winkel wie die Ober-
matrosen, darinnen einen vierzackigen Stern,
Oberftabsmatrosen und Gefreite zwei Winkel,
Obergefreite drei Winkel. Stabsgefreite drei
Winkel, deren äußerer nach unten zu eine Schleife
bildet. Die Abzeichen der Unteroffiziere und
Offiziere sind auf dem Bilde alle aufgeführt. Die
Abzeichen werden verschieden auf dem Rock. Man-
tel oder Dienstanzug getragen, entsprechen aber
in der Form immer den auf dem Bilde dar-
gestellten Abzeichen.
Wo die Sonne nicht hinkommt, geht
der Ärzt aus und ein. Sprichwort
Dtfjiottm (ftigianfts uDnrtsrtjIraiAs
NACH DEM FLOTTEN ABKOMMEN VOM 1S.3UNHP35
Deutschland-England.
2m Ausland wird immer wieder in hetzerischer
Weise behauptet, Deutschland rüste, um einen
Krieg heraufzubeschwören. Daß solche Behaup-
tungen völlig unwahr sind und Deutschland wirk-
lich den Frieden will, zeigt u. a. sein Verhalten
beim Abschluß des deutsch-englischen Flotten-
abkemmens. Deshalb muß von deutscher Seite
immer wieder auf diesen wichtigen Vertrags-
abschluß hingewiesen werden, der das Stärkever-
hältnis der beiden Flotten von 35 :100 festsetzte.
Wie sich dies für die deutsche Kriegsmarine aus-
wirkt, zeigt im einzelnen das Bild, wobei die
Sonderabmachungen für die U-Boote nicht be-
rücksichtigt sind.
(üir
zieh'n!
Die Crommel schlagt!
Die sahne weht!
JSicht weiß ich, welchen ttleg die Reer-
fahrt geht.
Genug, daß ihn der f)err des Krieges weiß :
Sein — plan und Losung! Unser— Kampf
und Schweiß. C. f. J'Ieyer
Alte und neue deutsche Sinnsprüche!
Volksgemeinschaft
„Es ist notwendig, daß der einzelne sich zu der
Erkenntnis durchringt, daß die Ueberheblichkeit,
die Einbildung, der Eigen- und Standesdünkel
nicht nur lächerlich, sondern auch schädlich sind
für die Existenz einer Volksgemeinschaft, daß vor
allem die Geistes- und Willenseinheit einer
Nation höher zu schätzen sind als die Geistes- und
Willensfreiheit des einzelnen, daß das höhere
Lebensinteresse der Gesamtheit den Interessen des
einzelnen hier die Grenze ziehen und Pflichten
auferlegen muß." Adolf Hitler.
„Es ist der große Irrtum und der Grund aller
übrigen Irrtümer, wenn der Mensch sich einbildet,
daß er für sich selber dasein und leben und wirken
könne." Fichte.
„Partei, Staat, Armee, Wirtschaft, Verwaltung
sind alle nur Mittel zum Zweck. Der Zweck heißt:
Erhaltung der Nation." Adolf Hitler.
.Nicht das äußere umgelegte Staatsband macht
das Volk, Menschen lassen sich nicht wie Heringe
in Tonnen einpökeln, nicht in Völkerzwinger
einherden. Das Ineinanderleben bildet das Volk
und hält es durch Volkstum."
Friedrich Ludwig Iahn.
Vaterland
Entschuldige sich keiner damit, daß er in der
langen Kette zu unterst stehe: er bildet ein Glied,
ob das erste oder das letzte, ist gleichgültig. Da-
rum zählen sie alle für einen und einer für alle
und die letzten sind wie die ersten."
Friedrich Hebbel.
„Man kann nicht sagen, wir sind ein Volk von
Brüdern, wenn man nicht vorher in dieser Brüder-
lichkeit aufgewachsen ist: sich in diese Brüderlich-
keil hineingelebt, und wenn man nicht vorher
dieser Brüderlichkeit gedient hat."
Adolf Hitler.
„Da für uns der Staat an sich nur eine Form ist.
das Wesentliche jedoch sein Inhalt, die Nation,
das Volk, ist es klar, daß ihren souveränen In-
teressen alles andere sich unterzuordnen hat."
Adolf Hitler.
Erst wenn einer dazu fähig ist, mit voller Frei-
heit zu sagen: „Was kommt es auf mich an!" -
dann ist er wirklich einer von denen, auf die cS
ankommt. Georg Stammler.
Treue — Charakter — Vertrauen
„Jeder deutsche Reichsbürger soll sich dessen be-
wußt werden, daß er nicht nur Staatsbürger, son-
dern auch Volksgenosse ist, der Verpflichtungen
dem gesamten deutschen Volkstum gegenüber aus
sich zu nehmen hat."
Neichsinnenminister Dr. Wilhelm Frick.
„Möge die deutsche Nation nie vergessen, daß die
Härle einesVolkes nicht dann erprobt wird, wenn
die Führung sichtbare Erfolge aufzuweisen hat,
sondern in Stunden scheinbarer Mißerfolge. So-
lange eine Führung vom Glück gesegnet ist, kann
sich jeder Schwächling zu ihr bekennen. Erst in
den Stunden, in denen das Glück sich abzuwen-
den scheint, zeigen sich die wirklich wertvollen
Menschen. Dann erst wird die Treue mitgewogen!"
Adolf Hitler.
„Ein frommer, reiner, tapferer Sinn, der erhält
die Staaten, nicht Reichtum und Aufklärung."
Freiherr vom Stein.
„Nicht der Glanz des Erfolges, sondern die Lauter-
keil des Strebens und das treue Beharren in
der Pflicht entscheidet über den Wert des Men-
schenlebens." Moltke.
„Wenn auf irgendeinem Gebiet, so ist es auf dem
der Politik, dag der Glaube handgreiflich Berge
verseht, daß der Mut und Sieg nicht im Kausal-
Zusammenhange, sondern identisch sind."
Bismarck.
„Vertrauen erweckt nur ein Staat, der Mach!
besitzt und sie zugleich mit Festigkeit wie mil
Weisheit verbindet." Tirpih.
„Der Mensch hat Charakter nicht von vornherein,
sondern muß ihn erwerben. Die Gründung eines
Charakters ist eine innere Umwandlung, die dem
schwankenden Zustande der Triebe und Begeh-
rungen ein Ende macht, sie ist eine Art Wieder-
geburt." Immanuel Kant.
„Man soll niemals seinen eigenen Nutzen oder
das Loben und Schelten des gemeinen Pöbels
zur Richtschnur seines Lebens nehmen."
Prinz Eugen.
Arbeit - Pflichterfüllung
„Zch bitte euch, zu bedenken, daß wir in einer
Zeit leben, die das Wesentliche in der Arbeit an
sich sieht, daß wir einen Staat aufbauen wollen,
der die Arbeit schätzt um ihrer selbst willen, und
der den Arbeiter achtet, weil er eine Pflicht an
der Nation erfüllt, einen Staat, der jeden er-
ziehen will zur Achtung der Arbeit, zum Respekt
vor der körperlichen Tätigkeit im Dienste der
Volksgemeinschaft." Adolf Hitler.
„Alle Arten von Arbeit, sein Brot zu verdienen,
sind einem ehrlichen Manne gleich anständig:
Holz zu spalten oder am Ruder des Staates zu
scheu." Fichte.
„Wer freudig seine Arbeit auf sich nimmt, dem
allein sind die höheren Mächte günstig, und das
Feld der Zeit trägt ihm Frucht."
Thomas Carlyle.
„Unser Sozialismus ist kein Mitleid, sondern Ge-
rechtigkeit, unsere nationalsozialistische Gemein-
schaft ist keine Amme, die jeden einzelnen trocken-
legt, sondern der sorgende Erzieher zum Kamps
und der treue Kamerad im Kampf."
Adolf Hitler.
„Gefragt wird nicht mehr, woher der einzelne
kommt, sondern was er ist und was er leistet."
Dr. Joseph Goebbels.
„Der Mensch darf nie überlastet, aber ebenso
müssen er und seine Fähigkeit voll ausgenützt
werden. Dann allein wird ihm die Arbeit zur
Freude." Dr. Ley.
„Die Arbeit ist kein Fluch, sondern ein Segen,
sie bedeutet für uns nicht lediglich ein Mittel zum
Gelderwerb, sondern sie bildet den Inhalt unseres
Lebens. Höher als der materielle Gewinn steht
uns die innere Befriedigung erfüllter Pflicht, der
Stolz auf die Leistung."
Konstantin Hierl.
Ehre - Friede
„Wir kennen nur ein Ziel auf der Welt: nicht
Haß anderen Bölkern, sondern Liebe zu der deut-
schen Nation." Adolf Hitler.
„Die nationale Regierung ist bereit, jedem Bolk
die Hand zur aufrichtigen Berständigung zu
reichen, das gewillt ist, die traurige Bergangen-
heil einmal grundsätzlich abzuschließen. Die Rot
der Welt kann nur vergehen, wenn durch stabile
politische Verhälniste die Grundlage geschaffen
wird, und wenn die Bölker untereinander wieder
Vertrauen gewinnen." Adolf Hitler.
Eintracht
Ehre ist das höchste Gut jedes einzelnen und
jeder Gemeinschaft, Ehre ist nicht Angelegenheit
bevorzugter Klaffen. Wir wollen ein ehrliebendes
Volk, und deshalb wollen wir das Ehrgefühl in
jedem Volksgenossen pflegen."
Konstantin Hierl.
„Zur Einheit will der Deutsche, will heraus aus
Trug und Schein, ein Ganzes will er, und wenn
er kämpft, so ist's nicht der Triumph und nicht
die Beute, die ihn spornt, es ist das Wunder der
Vollkommenheit." Dietrich Eckart.
Freiheit — Gottvertrauen
„Eines steht über allem: die Freiheit! Was ist
aber Freiheit? Etwa Willkür? — gewiß nicht!
Die Freiheit ist Wahrhaftigkeit. Wer wahrhaft,
d. h. ganz seinem Wesen gemäß vollkommen im
Einklang mit seiner Natur ist, der ist frei."
Richard Wagner.
„3n ergebenem Gottoertrauen setze die Sporen
ein, und laß das wilde Roß des Lebens mit dir
stiegen über Stock und Block, gefaßt darauf, den
Hals zu brechen, aber furchtlos, da du doch ein-
mal scheiden mußt von allem, was dir auf Erden
teuer ist!" Otto von Bismarck.
„Freiheit verdient nur der, der entschlossen ist,
um sie zu kämpfen. Unser Kampfinstrument sei
die Arbeit, unsere Zuversicht sei der tiefe Glaube
„an die Lebenskraft der deutschen Nation."
Werner Beumelburg.
„Wir wissen auch, daß alle menschliche Arbeit
vergeblich sein muß, wenn über ihr nicht der
Segen der Vorsehung leuchtet.
Adolf Hitler.
„Denke, daß du nicht durch dich selbst seiest und
alles durch Gott, damit du edel und stark werdest
in diesem Gedanken; aber wirke, als wenn kein
Gott sei, der dir helfen könnte, sondern du allein
alles tun müßtest." Johann Gottlieb Fichte.
„Glaube kann uns allein über das tägliche Leben
und irdische Treiben erheben, der Seele eine Rich-
tung aufs Höhere geben und auf Gegenstände und
Ideen, die allein Wert und Wichtigkeit haben."
Wilhelm von Humboldt.
Frauen im Arbeitsdienst
Worum es in erster Linie beim Arbeitsdienst
der Frau geht, ist genau so wie beim Mann der
Arbeitsdienst, sind die Tage und Stunden,
da die jungen Mädchen unmittelbar vor die
Wirklichkeit des Lebens gestellt und gezwungen
sind, ganz aus eigenem damit fertig zu
werden.
In den bäuerlichen Siedlungen, die in den
letzten Jahren entstanden, bor sich vorzügliche
Gelegenheit, die Mädchen des Arbeitsdienstes in
diesem Sinne einzusetzen. 2m Jahre 1933 hat
man in Pommern zuerst einen solchen Versuch
gemacht. Die jungen Siedlerfamilien haben
naturgemäß in der ersten Zeit mit beträchtlichen
Schwierigkeiten aller Art zu kämpfen. Sie brau-
chen dringend Hilfskräfte, die willens und im-
stande sind, helfend einzuspringen, wo immer
Not am Mann ist. Sie dürfen sich nicht scheuen,
im Stall und auf dem Feld zu arbeiten. Sie
müsien mit Liebe und Hilfsbereit-
schaft und mit Unbekümmertheit
und Tatkraft jede Arbeit tun, die ihnen
zugewiesen wird, zu Hause oder auf dem Felde.
Es war von vornherein nicht mit Gewißheit
zu sagen, ob die jungen Mädchen diese Probe,
die in erster Linie eine Probe auf den
Charakter war, bestehen würden. Aber daß
noch im gleichen Jahre grundsätzlich der Ent-
schluß gefaßt werden konnte, den Frauenarbeits-
dienst mehr noch als zuvor auf landwirtschaft-
liche Aufgaben einzustellen, ist bester Beweis da-
für, welche gute Erfahrungen von An-
fang an damit gemacht worden sind.
Dieser Arbeitseinsatz der Frau im Siedlungs-
werk erfüllte zugleich die wesentlichen
Voraussetzungen, die dem weiblichen Ar-
beitseinsatz gestellt werden mußten. Es wäre
zwecklos, ihm Arbeiten zuzuweisen, die volks-
wirtschaftlich nicht wertvoll sein können. Es wäre
sinnlos, dem Frauenarbeitsdienst Aufgaben zu
stellen, die der Frau und dem Mädchen
nicht gemäß sind. Dieser Gefahr konnte der
Arbeitsdienst niemals erliegen, wenn er im Sied-
lungswerk eingesetzt wurde.
Nicht so leicht verstanden worden ist in der
ersten Zeit der weibliche Arbeitseinsatz in land-
wirtschaftlichen Notstandsgebieten, in
denen nicht Siedler, sondern meist alteingesesiene
Bauern zu betreuen waren. Es wurde nicht ohne
weiteres eingesehen, daß solche alten Bauernhöfe
gleichfalls so bedürftig waren, daß der weibliche
Arbeitseinsatz auch hier ein weites Betätigungs-
feld vorfand. Aber man darf nicht vergessen,
daß die Bauersfrau einen Achtstundentag nicht
kennt, daß ihre Tagesarbeit vielmehr, besonders
im Sommer, sich ausdehnt von Sonnenauf-
Der Arbeitseinsatz der deutschen Frau
gang bis Sonnenuntergang, oft über
volle achtzehn Stunden. Insoweit schienen ge-
rade die landwirtschaftlichen Notstandsgebiete
von Gefahr bedroht, und dem weiblichen Ar-
beitseinsatz eröffnete sich ein Aufgaben-
gebiet von schier unübersehbarer
Weite.
Schließlich ergab sich im Laufe der Zeit ein
Aufgabenkreis von nicht geringerer Bedeutung:
die soziale Hilfe. Es war dies ein Auf-
gabengebiet, auf dem sich der weibliche Arbeits-
einsatz nur mit Vorsicht vorwärtstasten konnte.
Das junge Mädchen sah sich hier mit einem
Schlage folgender Lage gegenüber: Es mußte
einen Haushalt oft mit vielen Kindern führen
der in vielen Fällen auf einer ganz schmalen
Grundlage aufgebaut war. Mit den wenigen
Mark, die der Mann am Wochenende nach Hause
brachte, hatte die Frau sich in vielen Jahren
einzurichten gewöhnt, so schwer das auch mit-
unter fiel. Genau so mußte sich nun das Mäd-
chen, das sich mit derlei Dingen bisher noch nicht
beschäftigt hatte, damit abfinden und sie genau
so gut lösen wie die verheiratete Frau. Abel
in solchen Situationen wächst nicht nur das Ver-
antwortungsbewußtsein des Mäd-
chens ungemein; es entfaltet sich, vor eine große
Aufgabe gestellt, häufig in ungeahnter Weise.
Es zeigt eine Selbständigkeit, die oft verblüf-
fend wirkt.
Das gleichgeartete Arbeitserlebnis schafft eine
gute Lagerkameradschaft; denn wem
die Mädchen des Abends beisammensitzen, dam
erzählen sie sich, was sie tagsüber erlebten. Sie
spüren, daß sie alle vor der gleichen Aufgabe
stehen, zwar jede an ihrem besonderen Platz,
aber alle in gleicher Verantwortung. Gerade
in dieser harten Schule lernen sie am einpräg-
samsten verstehen, was es für ein ganzes Volk
bedeutet, wenn die Zelle des Volkes, die Fa-
milie, richtig und wenn sie falsch geführt wird.
Es ist die Aufgabe der Führerin im Frauen-
arbeitsdienst, aus diesem Erlebnis, das die eine
in dieser, die andere in jener Form gehabt hat,
die allgemeingültigen Lehren zu entwickeln und
weltanschauliche Schulung zu treiben, die ganz
aus dem praktischen Leben organisch heraus-
wächst. Solche Schulung ist die wirksamste, weil
sie nicht von trockenen, theoretischen Dingen zehrt,
sondern aus der Vollkraft des Lebens.
Es wird ohne weiteres klar, welche schwierige
und verantwortungsreiche Aufgabe damit der
Führerin im Frauenarbeitsdien st
zufällt. Um so sorgfältiger erfolgt die Auswahl
dieser Führerinnen. Es können nur solche Mäd-
chen aus dem Arbeitsdienst in Betracht kommen,
Haus Wachenfeld
K. Freitag, München
die bei der Arbeit und in ihrer persönlichen Hal-
tung stets absolut vorbildlich sind und stark ge-
nug, andere zu führen.
Die bisherigen Erfolge beweisen, daß der
Jrauenarbeitsdienst die Form und die Ausgabe
gefunden hat, in der zu wirken und die immer
aufs neue zu lösen eine große Verpflichtung,
aber auch ein schönes Ziel bedeutet. Die Frau,
die durch den Frauenarbeitsdienst gegangen ist,
die im Arbeitseinsatz das Leben mit allen seinen
Schattenseiten kennen und — meistern ge-
lernt, die begriffen hat, wie sehr sie auch bei
ihrer täglichen Arbeit unentwegt im Dienste
der Nation steht, wird eine Frau und Mut-
ter sein, wie das deutsche Volk sie braucht.
wvl.
Volksgesundung und Volkskraft os™ st. A«h-° ©6«,
Ministerialdirektor im Reichs- und Preußischen Ministerium des Innern
Der größte Reichtum eines Volkes ist die aus-
reichende Zahl gesunder und kräftiger Menschen.
Alle Schätze des Bodens nützen nichts, wenn nie-
mand da ist, der sie zu heben und zu verwerten
versteht; das erlebt der Bergmann jeden Tag.
Er weiß auch, daß neben dem körperlich gesunden
und leistungsfähigen Arbeiter, der Steiger und
neben dem Steiger der Ingenieur tätig fein
muß, der eine, damit die Arbeiten sicher durch-
geführt werden, der andere, damit die Gesamt-
anlage planmäßig und zweckmäßig aufgebaut
wird. Der Absatz der gewonnenen Bodenschätze,
z. V. der Kohle, muß durch eine klug voraus-
berechnende Leitung gesichert werden und schließ-
lich nützt das alles zusammen dem Arbeiter noch
nichts, wenn nicht eine Staatsführung vorhan-
den ist, die auf weite Sicht die Existenz des Ar-
beiters und des Eesamtvolkes sicherstellt, mag
dies vorläufig auch nur unter Opfern und Mü-
hen möglich sein.
Man sieht also, die Hauptkraft eines Volkes
liegt in seinen Menschen. Der körperlich, wie der
geistig arbeitende Mensch haben ihre Aufgaben!
Brauchbare Menschen können aber nur dann aus
dem Volke hervorgehen, wenn sie von gesunden
Müttern und Vätern gezeugt und geboren wer-
den. Durch eine verfehlte Weltanschauung, durch
Uebertreibungen der Zivilisation entartet das
Menschengeschlecht in Deutschland immer mehr
körperlich, geistig und seelisch. Die Folge davon
sind Siechtum, Elend, Geisteskrankheiten und
Rassenmischlinge. Nicht jede krankhafte Erb-
anlage führt gleich zu einer Krankheit, nur be-
sonders schwere Anlagen tun das. Wir nennen
solche Anlagen Erbkrankheiten, und Men-
schen mit derartigen Erbkrankheiten sollten keine
Kinder haben, damit die Kinder nicht wieder
ebenso krank und hilflos werden. Um dieser
dauernden Verschlechterung Einhalt zu gebieten,
sind Maßnahmen getroffen, wie z. B. die Ver-
hinderung der Geburt kranker Kinder bei an-
geborenem Schwachsinn, Schizophrenie, manisch-
depressivem Irresein, Epilepsie, Huntington'scher
Chorea, erblicher Blindheit, erblicher Taubheit,
schwerer erblicher körperlicher Mißbildung usw.
Um nun aber überhaupt eine Gesundung und
Ausartung unseres Volkes zu erreichen, wurden
das „B l u t sch utz g e s e tz" und das „Ehe-
gesundheitsgesetz" angenommen. Das
erstere will verhindern, daß unser Blut mit
fremdem Blut sich vermischt und unglücklich ge-
spaltene Bastardnaturen, Halbjuden, Halbneger,
Halbzigeuner usw. entstehen. Das „Gesetz zum
Schutze der Erbgesundheit des deut-
schen Volkes" wurde erlassen, um die Volks-
gesundung von Grund auf zu erreichen. Es ver-
bietet die Ehe in folgenden Fällen:
a) wenn einer der Verlobten an einer mit An-
steckungsgefahr verbundenen Krankheit leidet,
die eine erhebliche Schädigung der Gesundheit
des anderen Teiles oder der Nachkommen be-
fürchten läßt;
b) wenn einer der Verlobten entmündigt ist,
oder unter vorläufiger Vormundschaft steht;
c) wenn einer der Verlobten, ohne entmündigt
zu sein, an einer geistigen Störung leidet,
die die Ehe für die Volksgemeinschaft un-
erwünscht erscheinen läßt;
d) wenn einer der Verlobten an einer Erbkrank-
heit im Sinne des Gesetzes zur Verhütung
erbkranken Nachwuchses leidet.
Der Hauptzweck des Gesetzes ist aber nicht
ein Eheverbot, sondern die Ehebera-
tung der verlobten Paare. Die Beratungsstelle
für Erb- und Rasienpflege gibt den Verlobten
darüber Auskunft, ob sie sich für eine Ehe eignen,
oder ob zu schwere Belastungen beiderseits vor-
handen sind, die nicht bei den Kindern auftreten
würden, wenn ein geeigneter Ehepartner gesucht
wird.
So hat der nationalsozialistische Staat weit-
gehend Maßnahmen ergriffen, um sein kostbarstes
Gut, die geistige und körperliche Gesundheit des
Volkes und damit seine Arbeitskraft, zu schützen
und zu erhalten. Das deutsche Volk muß heute
schon fast 2 Milliarden Reichsmark jährlich (!)
aus seinem erarbeiteten Volkseinkommen zur Er-
haltung körperlich oder geistig kranker oder
122
Äre Auferstehung Christi
Chnrherrenstift St. Florinn Linz 1518
123
asozialer Menschen ausgeben. Die Nöte und Sor-
gen der Eltern und Verwandten der Kranken
selbst wollen wir aber auch nicht vergessen. Mit
diesen gesetzlichen Matznahmen allein ist jedoch
noch wenig getan. Der Wohlstand eines Landes
sinkt und steigt mit seiner Einwohnerzahl. Das
hört sich zunächst merkwürdig an. Je weniger
Menschen in einem Lande leben, desto mehr
besitzt doch jeder von diesem Land?
Besitzen kann man nur das, was man sich täg-
lich neu erarbeitet. Denn selbst ein Stück Gold ist
wertlos, wenn man nicht Menschen findet, die
bereit sind, dafür Arbeit zu leisten, oder Nah-
rung, Kleidung und dergl. zu geben. Ein Volk
ist also immer nur dann reich, wenn es Men-
schen hat, um seine natürlichen Bodenschätze zu
heben und zu verarbeiten. Dabei kommt es dann
in den Industriegebieten zu einer scheinbaren
Ueberbevölkerung. Deutschland ist aber grotz
genug, um aus seinen dünnbesiedelten Land-
strichen Nahrungsmittel für seine Industrie-
zentren zur Verfügung zu stellen. Nun glaubten
viele, die scheinbare Ueberbevölkerung in den
Städten käme durch zu großen Nachwuchs zu-
stande. Im Gegenteil, je mehr Kinder und je
mehr junge Menschen ein Volk hat, desto bester
kann es wirtschaften und arbeiten. Je mehr
alte Leute, desto schwerer ist es sozial belastet.
Natürlich mutz die innen- und außenpolitische
Führung eines Volkes eine einigermaßen rei-
Die europäischen Nassen
Im nationalsozialistischen Staate ist die Rassen-
frage zu einer der wichtigsten Angelegenheiten
des deutschen Volkes geworden. Diese Frage ist
heute nicht mehr Sache einiger weniger Fach-
gelehrter und hierfür besonders interessierter
Menschen. Heute darf kein Schulkind mehr aus
der Volksschule entlasten werden, das nicht
einigermaßen über die Rassenfrage, soweit sie
unser Volk betrifft, Bescheid weiß. Warum
wurde die Rastenfrage in alle Schichten unseres
Volkes hineingetragen? Unser Volk hat sich aus
sich selbst besonnen. Nur ein Volk, das sich seiner
rassischen Werte bewußt ist und diese Werte zu
erhalten und zu pflegen weiß, wird groß und
stark bleiben. Der Eckpfeiler dieser von unserem
Führer geschaffenen Weltanschauung ist — im
Gegensatz zum Marxismus, dem die Lehre von
der Gleichheit aller Menschen als Dogma galt —
die Lehre von der Verschiedenheit der mensch-
lichen Rassen.
Daß Mensch nicht gleich Mensch ist, daß also
ein Unterschied zwischen den einzelnen Menschen
besteht, können wir in unserer näheren Um-
gebung täglich beobachten; denn schon im enge-
ren Kreise gibt es große und kleine, flinke und
bungslos funktionierende Wirtschaft verbürgen.
Die scheinbare Ueberbevölkerung, die Arbeits-
losigkeit darauf zurückzuführen, daß Deutschland
zu viel Menschen, zu viel Geburten hätte, war
eins der schwersten Verbrechen der Syftemzeit.
Heute geht unser ganzer Kampf darum, dieses
wieder gut zu machen. Noch sind wir nicht am
Ziel, noch muß der Arbeiter, der eine kinder-
reiche Familie hat, manches entbehren, was sein
kinderloser Arbeitskamerad sich leisten kann. Die
Staatsführung weiß das. Sie kennt den Ernst
der dadurch geschaffenen Lage, sie setzt sich mit
allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln dafür ein,
daß die Lage der kinderreichen Familie gebestert
wird.
Allerdings, niemals werden wir erreichen,
daß dem kinderreichen Vater und der kinder-
reichen Mutter die Sorgen für die Familie
ganz abgenommen werden; aber wer will denn
das im Ernst? Es ist ja gerade der Stolz der
kinderreichen Familie, ein Opfer für die Volks-
gemeinschaft bringen zu können und der Lohn
dafür liegt im Familienglück, das ohne eine
Anzahl blühender, gesunder Kinder nicht denkbar
ist. Kinderreich sein, heißt also, sein Volk und
seine Heimat auf friedliche Weise verteidigen,
heißt, den Nachbarn jenseits der Grenze Achtung
vor unserer Volkskraft einzuflößen, damit sie
nicht etwa auf den Gedanken kommen, über uns
herzufallen.
in Deutschland ^
träge, mutige und feige, selbstlose und ichsüchtige
Menschen; Einzelwesen, die sich deutlich vonein-
ander unterscheiden. Wer wollte sagen, daß sie
alle gleichwertig seien? I« weiter wir aber den
Kreis unserer Beobachtung ziehen, umso klarer
wird uns die Verschiedenheit in der Wertord-
nung der einzelnen Menschen zum Bewußtsein
kommen. — Dehnen wir unsere Betrachtungen
auf unser ganzes Volk aus, so werden wir eine
weitere Beobachtung machen. In einzelnen
Gegenden unseres Vaterlandes werden wir fest-
stellen, daß dort ziemlich geschlossene Menschen-
gruppen mit fast gleichen körperlichen, geistigen
und seelischen Merkmalen wohnen. An den
Küsten der beiden deutschen Meere finden rvir
Menschen von hohem Körperwuchs. Ihre durch-
schnittliche Größe beträgt 1,73 Meter. Der Kopf
ist schmal und lang, das Hinterhaupt ist stark
nach hinten gewölbt. Die hohe Stirne ist flie-
hend und von vorne gesehen schmal. Edel sieht
die lange, zuweilen auch im oberen Drittel ge-
bogene Nase aus. Die zurückliegenden, schmalen
Wangen betonen den hohen Gesichtsumriß. Aus
weiten Lidspalten schauen uns blaue Augen
prüfend an. Das schlichte, zuweilen auch etwas
124
cieroellte Haar ist meistens blonder oder rötlicher
Farbe. Die rosig-helle Haut sieht belebt und
frisch aus. Diese Merkmale, durch die sich jene
geschlossene Menschengruppe schon rein äußerlich
von jeder andern Menschengruppe unterscheidet,
hat sie von ihren Ahnen geerbt. Aber auch be-
sondere seelische Merkmale zeichnen diese Men-
schengruppe aus. Ihre Nachkommen werden in
alle Zukunft diese Merkmale in körperlicher,
geistiger und seelischer Beziehung von ihnen
erben, vorausgesetzt, daß sie sich nicht mit an-
deren Menschengruppen vermischen. Eine solche
geschloffene Menschengruppe, die in körperlicher,
seelischer und geistiger Beziehung dieselben ver-
erbbaren Eigenschaften hat, bezeichnen wir mit
Naffe.
Nachdem wir jetzt die körperlichen Merkmale
einer Nasse, der nordischen Rasse, fest-
gestellt haben, betrachten wir nun ihre seelischen
und geistigen Eigenschaften. Der nordische
Mensch, nicht als Einzelwesen, sondern als Ver-
treter der nordischen Raffe, zeichnet sich durch
Wahrheitsliebe, Tatkraft und gesunde Urteils-
fähigkeit aus. 2hm ist auch ein starkes Selbst-
bewußtsein eigen, das ihn zu edlem Wettstreit
mit den Leistungen anderer Menschen reizt. Im
äußern Auftreten zeigt er eine Beherrschtheit,
die seine inneren Gefühle und Stimmungen nicht
verrät. Fremden gegenüber ist er von ruhiger,
vornehmer Zurückhaltung, die sich bis zur Ver-
schlossenheit steigern kann. Es ist schwer, ihm
seelisch näher zu kommen; doch wenn man sein
Vertrauen einmal erworben hat. besitzt man es
beinahe uneingeschränkt. Ein nach reiflicher
Ueberlegung gegebenes Wort ist dem nordischen
Menschen heilig. Als besonders hervorstechende
Merkmale des nordischen Menschen gelten ferner
sein Ehrbegriff und sein sehr starkes Gerechtig-
keitsgefühl. Die geistigen Fähigkeiten der nordi-
schen Rasse sind groß. Sie zeigt eine besonders
starke kaufmännische Begabung und eine Vor-
liebe für Technik und Naturwissenschaften. In
der Leichtathletik finden wir bei ihr beachtliche
Leistungen. Wir sehen also, daß der nordische
Mensch in jeder Beziehung Eigenschaften besitzt,
die zu dem Urteil berechtigen, daß die nordische
Naffe die wertvollste Deutschlands, wie über-
haupt der ganzen Welt, darstellt.
„In Westfalen begegnen wir einer Rasse, die
öfters als Ausgangsrasse für die nordische be-
zeichnet wird. Nach dem Westfalenlande wird sie
sali sch e Rasse genannt. Die Gestalt des
Mischen Menschen ist wuchtiger, massiver als die
des nordischen. Auf dem stark gebauten Unter-
körper mit der breiten Brust sitzt in der Regel
ein wuchtiger Kopf. Die Stirn ist breit, nicht
gerade so hoch wie die des nordischen Menschen,
iedoch etwas steiler. Die hervortretenden Backen-
knochen heben die Breite des Gesichtes besonders
hervor. Die Augen erscheinen tiefliegend; die
Lidspalten sind nicht so weit wie beim nordischen
Menschen. Die Augenbrauen sind dicht. Die
Farbe der Augen ist blau oder grau. Die Nase
ist breiter und kürzer; die Nasenspitze etwas
stumpf. Die äußere Gestalt des fälischen Men-
schen läßt besonders flinke, leichte Bewegungen
nicht zu. Er ist etwas ungelenkig und sehr be-
dächtig.
Wo dieser Mensch einmal steht, da bleibt er
stehen, im wörtlichen und übertragenen Sinne.
Eine einmal gewonnene Ueberzeugung wird er
nur sehr schwer wieder ausgeben und seine An-
sichten bis zum Aeußersten verteidigen. Rührend
ist seine Ehrfurcht vor Althergebrachtem. Mit
heißer Liebe hängt er an dem Erbe seiner
Ahnen. In der Zuverlässigkeit eingegangener
Verpflichtungen und in der gewissenhaften Er-
ledigung seiner Arbeiten wird er von keiner
Raffe, auch nicht von der nordischen, übertroffen.
— Der Anteil Deutschlands an dieser sehr wert-
vollen Raffe beträgt etwa 5 Prozent.
Einen weiteren Bestandteil des deutschen Vol-
kes bildet die im Süden unseres Vaterlandes
wohnende dinarische Rasse. Wie die
fälische und nordische Raffe gehört sie einem
Menschenschläge von beträchtlicher Länge an. Die
Durchschnittsgröße beträgt ungefähr 1,73 Meter.
Während bei der nordischen Raffe das Hinter-
haupt weit über die Rückenlinie hinausragt,
schneidet es beim dinarischen Menschen mit der
Rückenlinie ab. Die Gesichtsform ist lang und
schmal. Die Backenknochen treten nur wenig her-
vor. Auffallend ist die große, stark hervor-
springende Nase, die ungefähr in der Mitte ge-
krümmt ist. Man pflegt solche Nasen treffend
mit Adler- oder Habichtsnasen zu bezeichnen.
Der dinarische Mensch liebt wie der fälische
Mensch seine Heimat sehr. Er ist bereit, sie mit
dem ganzen Einsatz seiner Persönlichkeit zu ver-
teidigen, wie uns das Beispiel eines Andreas
Hofer lehrt. Seiner großen Körperkräfte ist er
sich sehr bewußt. Er stellt sie gerne auf die
Probe. In den Alpen ist er als wagemutiger
Bergsteiger und kühner Alpenjäger bekannt. Die
genannten Eigenschaften machten ihn, nach dem
Raffenforscher Günther, zu einem unserer besten
Kämpfer der südöstlichen Kriegsschauplätze. Der
dinarische Mensch besitzt ferner viel Sinn und
Geschmack für zweckentsprechende und schöne Aus-
gestaltung seiner Umgebung, seines Hauses, so-
wie der Eebrauchsgeräte des täglichen Lebens.
Außerdem besitzt er große musikalische Begabung.
Eine Reihe von bekannten Toniünstlern zeigt
dinarischen Einschlag, z. V. Mozart, Wagner,
Weber, Paganini, Cherubim. Auch schauspiele-
rische Talente sind dem dinarischen Menschen
eigen. Das beweisen u. a. die weltberühmten
Paffionsspiele in Oberammergau. Die dinarische
Rasse ist mit 10—15 Prozent in Deutschland ver-
treten.
2m Süden und Südwesten Deutschlands und
im Rheinland, bis nach Holland hinein, ist die
ostische Rasse verbreitet. Die Durchschnitts-
größe dieser Menschen beträgt 1,63 Meter. Ihre
Kopflänge ist in der Regel nur wenig größer
als die Breite. Der Hinterkopf ist steiler als bei
den erstgenannten Gruppen. Die Weichteile des
Gesichts betonen noch seine Breite. Ueber den
flach eingebetteten Augen stehen breite, fast
gradlinige Augenbrauen. Die Lidspalten sind
ziemlich klein. Die Eesichtshaut ist dunkel ge-
tönt und bräunt sich leicht bei Sonneneinwir-
kung. Das straffe Haar ist dunkelbraun bis
schwarz.
Ueber die seelischen Eigenschaften dieser Rasse
gehen die Ansichten vielfach auseinander. Der
Rassenforscher Günther schildert sie wie folgt:
„Beschaulichkeit, Erwerbsamkeit und Engherzig-
keit fallen am ostischen Menschen besonders auf.
Der ostische Mensch ist geduldig, oft nüchtern
„praktisch". Erwerbsam betreibt er kleine Un-
ternehmungen und Geschäfte, eignet sich ver-
schiedene „Bildung" an und bekundet dabei eine
achtenswerte Klugheit. Der ostische Mensch
neigt zum Beharren. Er will das Angenehme
mit dem Nützlichen verbinden. Er ist der Ver-
schwendung und dem Unnützlichen abgeneigt. 2m
Elaubensleben ostischer Menschen zeigt sich eine
abgeschlossene Gefühlswärme." Der Rassensor-
scher Fischer spricht dem ostischen Menschen Nei-
gung und große Fähigkeit zu zäher, energischer
Arbeit zu, sein Gemeinschaftsgefühl ist stark aus-
geprägt. In Deutschland kommt die ostische Rasse
mit etwa 20 Prozent vor.
Den geringsten Anteil am deutschen Blute hat
die westische Rasse, die in der Pfalz, an
Mosel und Saar und im Rheingau anzutreffen
ist. Man sagt von ihr, sie sei eine verkleinerte,
nordische Rasse. Mit einer Körpergröße von
1,60 Meter im Durchschnitt ist sie die kleinste
Rasse Europas. Der Kopf ist wie bei der nordi-
schen Nasse lang und schmal. Mit der nordischen
Rasse hat sie auch die schmale Gesichtsform ge-
meinsam. Die Stirne ist aber nicht so hoch,
etwas steiler und nach oben und hinten abge-
rundet. Die Nase ist kürzer und leicht aus- bzw.
eingebogen. Die Gesichtszüge sind im ganzen
weicher als die des nordischen Menschen. Die
Hautfarbe ist bräunlich. Das Haar ist dunkel-
braun bis schwarz und häufig gelockt. Die Augen
sind dunkelbraun.
Die westische Rasse ist eine in seelischer Be-
ziehung leidenschaftliche, leicht bewegliche Rasse.
Sie ist aufbrausend, jedoch wieder leicht ver-
söhnlich. Sie läßt sich von äußern Eindrücken
sehr leicht beeinflussen. Der westische Mensch
hat ein starkes Geltungsbedürfnis. Lebhaftes
Mienenspiel, bewegliche Gesten und schwungvolle
Sprache sind ihm eigen. Bei seinen Handlungen
haftet er meistens an der Oberfläche. Eine der
wertvollsten Eigenschaften des weftischen Men-
schen ist die Liebe zur Familie und seinen Kin-
dern. Die seelische Tiefe des nordischen Menschen
mangelt ihm jedoch. Die westische Rasse ist nur
mit 2 Prozent in Deutschland vertreten.
Ebenfalls nur wenig ist die ostbaltische
Rasse in Deutschland zu finden. Eine gewisse
Ähnlichkeit hat sie mit der ostischen Rasse. Sie
ist klein von Gestalt. Die breite Brust läßt den
Körper gedrungen erscheinen. Der Kopf ist breit
und grobknochig. Auffallend ist der breite,
knochige Unterkiefer. Die Hautfarbe ist hell, das
Haar fahlblond bis blond. Die Augen sind blau.
Der ostbaltische Mensch besitzt durchweg keine
Anlagen zum Fllhrertum. Er braucht im Ge-
genteil eine Führung. Bei guter Behandlung ist
er willig und anhänglich. Während er zu Be-
kannten zuvorkommend und gastfreundlich ist,
wittert er bei Fremden leicht Gefahr, wird ver-
schlossen und zieht sich leicht zurück. Sein Ver-
stand ist nicht gering. Auch verrät er musikalische
Begabung. Der ostbaltische Mensch ist starken
Eemütsschwankungen unterworfen. Er pendelt
zwischen heftigem Zorn und versöhnlicher Reue,
zwischen froher Ausgelassenheir und tiefer Nie-
dergeschlagenheit, stumpfer Teilnahmslosigkeit
und übersteigertem Interesie. Er ist sparsam und
verschwenderisch zugleich. Er scheint der Typ des
Sanguinikers zu sein: Himmelhoch jauchzend, zu
Tode betrübt. Sein Verbreitungsgebiet ist Ost-
preußen und Schlesien.
Mit der ostbaltischen Rasse schließen wir die
Betrachtungen über die in unserm Vaterlande
vorkommenden Rasten.
2m ganzen zeigt sich folgendes Bild:
„Deutschland ist vorwiegend nordisch-fälisch
(60—70 Prozent) mit Beimischung ostischen
Blutes (etwa 15—20 Prozent), dinarischen Blu-
tes (10—15 Prozent), weftischen Blutes (5 Pro-
zent) und endlich einiger Prozent ostbaltischen
Blutes. Nur etwa 10 Prozent der Deutschen sind
ganz reinrassig nordisch und ebenfalls etwa 10
Prozent ganz reinrassische Vertreter der anderen
Rasten. 80 Prozent können als gemischt-rassig
aber vorwiegend nordisch gelten. Das Gemein-
same der übergroßen Mehrzahl der Deutschen ist
der Anteil am nordischen Blute."
Man kann sagen, daß es in Deutschland kaum
eine altangestammte Familie gibt, die nicht vor-
wiegend nordisches Erbgut in sich trägt.
Die äußern Merkmale machen jedoch nicht den
Wert des Menschen aus, der Geist, der in ihm
wohnt, ist ausschlaggebend. Es gibt z. B. äußer-
lich durchaus nordische Gestalten, die innerlich
nichts weniger als nordisch sind. 2m ganzen
126
Deutscher mit dinarischcn Zügen
Foto: Ruf
Deutsches Mädchen
mit nordischen Zügen Privatbild
Deutsche Frau
mit dinarischcn Zügen
Foto: Dr, Abel
Deutscher mit nordischen Zügen
Privatbild
Deutscher mit salischen Zügen
Foto: Eckhardt
Deutscher mit mcstischen
(mediterranen) Zügen
Foto: Stoedtaee
Deutscher mit nordischen Zügen
Foto: Eckhardt
Deutscher mit sälischcn Zügen
Foto: K. ZB. Just f. A atrop
Deutsches Mädchen mit
oftbaltisch-nordischen Zügen
Foto: Dr. Abel
1 27
Deutsches iMädchen mit
roestifch-nordifchcn Zügen
Foto: Dr. Abel
Deutscher mit stoischen
(alpinen) Zügen
Foto: K. W. sollst f. Antrop
Deutscher
mit ostbaltischen Zügen
Foto: v. Samson
deutschen Volke lebt aber noch der nordische
Geist, der Geist des restlosen Einsatzes für er-
kannte Ideale, der unbedingten Pflichterfüllung,
des Mutes und der Treue. Das haben die ge-
schichtlichen Ereignisse der letzten Jahre be-
wiesen: Weltkrieg, Durchbruch der national-
sozialistischen Weltanschauung und der Saar-
kampf. Das beweisen aber auch die kulturellen.
technischen, sportlichen und wissenschaftlichen
Höchstleistungen des deutschen Volkes. Es ist
höchste Verpflichtung jedes Deutschen, das wert-
volle Erbe unserer Ahnen zu erhalten und zu
pflegen. Nur dann, wenn wir diese hohe Pflicht
erfüllen, werden wir das schaffen, was der
Führer als höchstes Ideal betrachtet: ein starkes,
unbezwingliches Deutschland!
Eine niedliche Szene auf dem Nathausplatz in Saarbrücken am Tag der Mickgliedcrungsfcicrlichkciten (1.3.35,
Ein altes Saar-Mütterchen dankt den, Führer für die Befreiung des Saarlandes. In der Mitte Gauleiter Bürckc
Foto: Hoffma«
Friesischer
-Bauer
Lichtbild: Lendvai-Dirksen
9
1 OO
Deutschtum auf deu Philippinen
Don Kurt Berend, Eingestellter
der Saargruben - Verwaltung
Unweit des südöstlichen Tores von Asien,
gleichweit entfernt von Japan und Australien,
liegt eine Gruppe von ungefähr 1000 Inseln,
die Philippinen. Die Hauptstadt Manila mir
300 000 Einwohnern ist Amerikas wichtigster
Flottenstützpunkt im fernen Osten. Die Philip-
pinen werden umspült von den Gewässern des
Großen Ozeans, des Südchinesischen Meeres und
der Celebes-See.
Der Dampfer braucht 5 bis 6 Wochen von Ham-
burg bis zu den Philippinen. Aber durch Radio
und Kabel steht die Inselgruppe mit jedem
Erdteil in fortwährender Verbindung. Alle
Hafenstädte der Philippinen bieten ein reges
Bild von Einfuhr und Ausfuhr. Sämtliche
Inseln werden von ansehnlichen Bergketten
durchzogen. Sie besitzen noch viele tätige Vulkane,
von denen sich einige erst in jüngster Zeit ge-
bildet haben.
Auf den Philippinen unterscheidet man drei
Jahreszeiten: die trockene oder kühle Zeit, die
mit November, wenn der Nordostmonsun ein-
tritt, beginnt; dann folgt die warme Zeit, die
sich bald zu fast unerträglicher Hitze steigert, und
die Regenzeit, die im Südosten des Archipels im
Mai beginnt und bis September dauert, zur
gleichen Zeit, da es an den Nord- und Ostküsten
zu regnen anfängt. Die nördlichen Inseln sind
häufiger furchtbaren Taifunen ausgesetzt.
Unmittelbar nach Anlaufen des Dampfers an
einem der ganz modern angelegten Piers er-
scheinen in nächster Nähe die massiven moos-
bedeckten Wälle von Alt-Manila, die während
der spanischen Regierungszeit erbaut wurden.
Die alte Stadt ist von engen Straßen durch-
zogen. In spanischen Tagen war die Stadt ganz
von einer 15 Meter hohen Mauer umgrenzt und
mit einem tiefen Wassergraben, der vom Pasig-
fluß gespeist wurde, umgeben. Der Vau dieses
historischen Walles wurde bald nach der Er-
oberung und Besetzung von Manila durch die
Spanier im Jahre 1571 begonnen; erst 300 Jahre
'^äter kennt? seine Vollendung gefeiert werden.
O'v E.inaana in die befestiot; Stadt war nur
möglich durch tunnelähnliche Oeffnungen mit
Ziehtoren od?'' Zugbrücken. Der Wall befindet
sich in bester Verfassung. Er ist ein schönes und
sehr eindrucksvolles Beispiel mittelalterlicher Be-
festigunaskunst. Die Spanier schützten sich auf
diese Weise vor den Ueberfällen der Chinesen,
Portugiesen und der Mohamedaner.
Unmittelbar gegenüber dem Pasigfluß befindet
sich der Mittelpunkt des Handelsverkehrs. Ent-
lang dem Pasigfluß, der einige hundert Meter
weiter in die Manila-Vay mündet, liegen
Reparaturwerkstätten, Warenhäuser, Hanf- und
Kokosplantage eines deutschen Siedlers
Pri'vatbild
Zigarrenfabriken, Kühlanlagen und Eisfabriken,
Licht- und Kraftwerke, Kokosnußmühlen und
Eisenwarengeschäfte. Dann folgen hauptsächlich
Handelshäuser, Schiffahrtsgesellschaften, Banken
sowie Groß- und Kleinverkaufshäuser.
Die in Manila ansässigen Deutschen betreiben
eine beachtliche Einfuhr; in der Hauptsache ärzt-
liche Instrumente, Krankenhauseinrichtungen,
Drogen, Farben, Heilmittel, Chemikalien, Musik-
instrumente und Maschinen aller Art. Aber auch
noch vieles andere wird an deutschen Waren
eingeführt. Nach einer Einfuhrstatistik vom Jahre
1931 stand Deutschland an fünfter Stelle. In
Manila befindet sich ein Deutsches Konsulat und
die Deutsche Handelskammer auf den Philippi-
nen. Der Deutsche Klub sorgt reichlich für Er-
holung nach des Tages Müh und Arbeit. Da
spielt man Tennis, schiebt Kegel, Billard- und
Schachwettkämpfe werden ausgetragen. Deutsche
Bücher vermitteln den Geist der Heimat und
schließen hier in der Fremde ein festes Band
um deutsche Stammesgenossen. Jeder einzelne
nimmt regen Anteil an dem Wohlergehen und
Schicksal seiner Volksgenossen und seines Vater-
landes. So feierten wir gemeinsam unter Pal-
men Weihnachten, das Fest der Liebe, und sehn-
ten uns nach dem trauten deutschen Tannen-
baum. Bei diesem Fest suchen die Gedanken mit
besonderer Sehnsucht die Heimat.
Der Deutsche Klub kann nur einen kleinen
Teil seiner Landsleute beherbergen. Viele woh-
nen daher in Kost, andere wieder mieten sich
meist zu Dreien ein Bungalow, ein einstöckiges
Wohnhaus. Der chinesische Koch sorgt für das
leibliche Wohl, während ein Filipino-Junge das
Haus in Ordnung hält. Das Mieten eines sol-
chen Hauses ist insofern von Vorteil, als man
sich dann alles wünschen kann, was man gerne
ißt; denn die sonst üblichen amerikanischen oder
spanischen Leibgerichte sind nicht jedermanns
Sachs. Der Spanier ißt kein Sauerkraut mit
Rippchen und auch keine Kartoffelknödel, die
wir im besonderen Maße den dort üblichen Spei-
sen vorzogen. Der Amerikaner bereitet seine
Speisen auf eine Art zu, an die wir uns nicht
gewöhnen können. Einige Deutsche wohnen bei
Spaniern oder Amerikanern, um deren Sprachen
baldigst zu lernen, da sie im Handelsverkehr mit
den Filipinos unentbehrlich sind.
Eine freudige Ueberraschung war es für mich,
als ich erfuhr, daß in Manila auch ein Saar-
brücker lebt. Herr Kraut — so heißt er —
kam als junger Mann nach dort und hat sich in
dreißig Jahren zu einem der wohlhabendsten
Deutschen in Manila emporgearbeitet. Oft saßen
wir zusammen und plauderten von der Heimat,
besonders auch von unserem schönen Saarland
In der Fremde lernt der Deutsche seine Heimat
erst recht schätzen und er fühlt sich meistens mehr
denn je mit seinem Deutschtum verbunden. Ge-
rade das den Europäern ungewohnte subtropische
Klima mit sengender Hitze und starker Feuchtig-
keit läßt dort den Deutschen sein schönes Vater-
land mit seinen reizvollen Wäldern, Bergen und
Täler ganz besonders vermissen. Solche Stim-
mungen kamen namentlich, wenn unsere Dampfer
am Pier anlegten, wenn wir Post aus der Hei-
mat erwarteten, wenn wir aus Deutschland
Neuigkeiten von der Schiffsmannschaft erfuhren,
Herr Kraut aus Saarbrücken vor seinem Anwesen in NTanila
Privatbild
9
131
Wohnhaus eines deutschen Siedlers PrivatbUd
die uns am Schicksal unseres Vaterlandes teil-
nehmen liehen.
Der Weltkrieg und seine Auswirkungen haben
weitesten Kreisen des deutschen Volkes eine be-
wußte Vorstellung gegeben von der Stärke
und Bedeutung des Deutschtums außerhalb der
Reichsgrenze, haben wieder engere Bande ge-
knüpft zwischen den Ausländsdeutschen und ihrer
alten Heimat, ihrem Volk. Erst in und nach
dem großen Weltringen erfuhr man näheres
von der zahlenmäßigen Stärke und Bedeutung
des Auslandsdeutschtums, wie sehr die wirt-
schaftliche Blüte der Heimat in der Vorkriegs-
zeit durch das Auslandsdeutschtum bedingt war
Beim Bau des neuen Reiches sind wir aus die
tatkräftige Hilfe unserer Auslanddeutschen an-
gewiesen. Viele Ausländsdeutsche haben durch
den Krieg schwer gelitten, ihr Hab und Gut ver-
loren. Wenn sie trotz allem nicht verzagen und
wieder hinauszogen in die Fremde, so sollen die
Beziehungen zwischen Heimat und ihnen nicht
erkalten. Wir wollen über die Meere hin herz-
liche Freundschaft und Verbundenheit pflegen
und lebendigen Anteil an dem Ergehen unserer
Stammesgenossen außerhalb unserer Grenzen
nehmen.
Vielleicht kommt noch einmal die Zeit, in der
es den Deutschen wieder vergönnt sein wird,
hinauszuziehen übers Meer, um d e u t s ch e Kul-
turarbeit auch jenseits unserer Grenzen unter
Beweis zu stellen.
Verfasser vor einer Eingeborenen-Hütte Privannd
137
Ein Blick in die Unendlichkeit
Monoton, ein melancholisches Wiegenlied,
schlagen die Wellen gegen den Strand. Weil
drangen, jenseits der Düne, zieht einsam ein
verspätetes Segel heimwärts, dem Fischerdörs-
chen zu, von dem der Abendwind Hundegebell
herüberträgt in meine Einsamkeit. Im Westen
ist der Sonne letztes Gold verglüht, seine Wölk-
chen schwimmen in einem rosenroten Meer, das
langsam, langsam verblaßt, je schneller der
Lonne Wagen unter dem Horizont hinüberlenkt
zu den Ländern fern im Westen, wo nun die
lange Nacht entflieht. Leise fährt der Abend-
wind durch die feinen Gräser am Strande; sie
nicken wie träumend und rascheln leise, als
rannten sie seltsame Geschichten, wie Kinder, die
unter die Decke schlüpfen, ehe der Sandmann
kommt. — Das ist die Stunde, in der die
Sterne erwachen. Verblaßt ist das Rosenrot im
Westen, versprüht der Feuerftreif, der drunten
am Horizont wie ein Strom flüssigen Goldes
hinzog, und mit ihren blauschwarzen Flügeln
senkt sich die Nacht auf Land und Meer. Drüben
über dem Dörfchen, aus dessen Häusern hie und
da ein Lichtchen herüberblinkt, hängt das sil-
berne Wächterhorn des Mondes, und drunten im
Spiegel der See tanzt es, hundertfach verdoppelt,
auf und nieder, auf und nieder. Und wir stehen
und blicken schweigend empor zu den ewigen
Lichtern da droben. Langsam kommen sie ge-
zogen, eines nach dem anderen, die hellen, gro-
ßen erst, und dann die kleineren, und nun, da
sich der Mond drüben zum Untergange an-
schickt, liegt das Sternenbild der Himmelsgöttin
vor uns ausgebreitet, und seine Millionen Fun-
ken blitzen wie Diamantsplitter.
„Zähle die Sterne, kannst du sie zählen?
Also soll dein Same sein!" Unwillkürlich fällt
eo uns ein, das alte Bibelwort, und in Erinne-
rung versunken ist es uns wohl, als klängen aus
fernen Jugendtagen viel frische Kinderstimmen
herüber, und als jauchze des Schulmeisters alte
Eeige dazwischen: „Weiht du wieviel Sterne
stehen, an dem blauen Himmelszelt?" — Nun
find wir groß geworden und haben von den
Cternlein viel gelernt, aber sie sind uns wunder-
bar geblieben, wie damals, als wir verständnis-
los und gläubigen Herzens zu ihnen aufblickten
wie zu den Lichtern des Christbaumes. In die-
sem Meer von Lichtern, in dieser Welt von Wel-
len verliert sich der Blick! Der kleine Mensch,
ein Bakterium, ein Parasit auf diesem im Welt-
all umherwirbelnden Sandkorn, Erde genannt,
sieht sich der Unendlichkeit gegenüber, in der seit
Ewigkeiten ein unabsehbares Auf und Nieder
von Milliarden Weltkugeln herrscht. Und je
kiefer er eindringt in dieses mächtige Getriebe,
fe rätselvoller, je gewaltiger wird es. Einst galt
ihm die Erde als der Mittelpunkt, als
das Herz der Well, ja als die Well selbst in des
Wortes unendlichster Bedeutung; im Lustlreis
der Erde, so glaubte er, schwevlea die Sterne,
und er hielt |ie — wie eui|t vor zweieinhalli
Jahrtausenden der griechische Forscher Anaxi-
mander — für die Kopse goldener Nägel, einge-
schlagen in der Kristallglocke des Hunmelsg.-
wölbes (Abb. 1). Und wenn auch grofze Geister
schon in den ältesten Zeiten eine Ahnung von
der Winzigkeit dieses Erdenrundes, von seiner
Bedeutungslosigkeit im Universum, uno die
richtige Vermurung hatten, dasz jene Lichter des
Himmels Weltkörper in weiten Fernen sind,
Jahrtausende brauchte der Menschengeift, um
den Wahn abzustreifen, dag die Erde fest im
Weltenmittelpunkt ruhe, und alle Sterne um
sie, die Krone des Alls, wie der Diener Trotz
um des Königs Majestät, sich gruppieren. N i -
kolaus Kopernikus schleuderte die Erde
mit mächtiger Hand aus dem Mittelpunkt der
Welt, machte sie zu einem Stern unter Sternen,
zu einem verschwindenden Tropfen im Ozean
der Welten, dessen leuchtende Wellen die uferlose
Unendlichkeit durchwogen.
Und der kleine Mensch, festgebannt an dieses
Sandkorn, er eroberte es mit der Kraft seines
Geistes. Jene Sterne, die ihm einst ewig und
unveränderlich erschienen, er erkannte nach und
nach, daß sie werden und vergehen wie die
Blumen auf dem Felde, datz sie eine Geburts-,
eine Todesstunde haben wie er selbst. Freilich,
sein schnellabrollendes Lebensrad gestattet ihm
nicht, das Werden und Vergehen der Sterne zu
verfolgen; langsam, unendlich langsam rollt der
Faden ihres Seins sich ab, Tausende von Gene-
rationen versinken, ehe sich kleine Veränderungen
zeigen an jenen leuchtenden Gebilden des Him-
mels; aber könnten wir Jahrtausende zu Se-
kunden machen, wir sähen die Sterne aufglim-
men wie Leuchtkäfer im abendlichen Wald, sähen
sie heller und heller sich entzünden und wieder
dunkler werden, sprühen und verglühen wie die
glimmende Kohle auf dem armseligen Herdfeuer,
und in Nacht versinken. Sie kommen, sie gehen
wie wir! Hier Jahrmilliarden, hier wenige
Jahrzehnte, aber Jahrmilliarden und Sekunden
sind eins im Strome der Ewigkeit! — —
Die Wellen rauschen in ewig gleichem Takt
gegen den Strand, sie rauschen und raunen seit
Jahrtausenden die gleiche Melodie. Hier mögen
einst in grauer Vorzeit, wie fetzt wir, Menschen
in stiller Nacht emvorgeblickt haben zu den blin-
kenden Sternen. Ihre Spur ist verweht, „nicht
Sang, nicht Stein mehr zeugt von ihren Taten",
aber noch immer funkeln droben die alten
Sterne, und wir sehen im großen und ganzen
ten Himmel so, wie sie ihn sahen. Noch immer
steht dort das Sternbild des „Großen Bären",
noch immer zieht sich da mit seiner Kette kleiner
Sternlein der „Drache" hin, funkelt hier über
uns in bläulichen Strahlen „Wega" im Bilde
der „Leier". Sie standen so, als vor Jahrtausen-
den die Höhlenmenschen der Steinzeit die In-
telligenz auf diesem Planeten verkörperten, und
sie standen so, als dreizehnhundert Iahre vor
Beginn unserer Zeitrechnung, Aegyptens großer
König Ramses II., dessen vertrocknete Mumie
die Neugier nach vielhundertjährigem Schlaf
aus dem Sarkophag g-eriffen, mit den Syrern
feine großen Kriege führte. Columbus sah diese
Sterne und Sternbilder ebenso, als er in
dunklen Nächten bangen Herzens nach dem er-
sehnten Land im Westen spähte, wie sie Napo-
leon in den Einöden Rußlands, wie sie Nansen
in den Eis- und Schneeregionen des Pols, fern
von aller Kultur, funkeln sah. Und dennoch
wissen wir, daß diese Sterne mit ungeheurer
Geschwindigkeit hierhin und dahin, nach ganz
verschiedener Richtung den Raum durcheilen, daß
jene Sterne, die für unser Auge sich scheinbar zu
bestimmten Figuren, „Sternbildern", gruppie-
ren, in Wahrheit zumeist durch ungeheure
Räume voneinander getrennt sind, nur schein-
bar, infolge einer zufälligen Perspektive, bei-
einander stehen. Messungen zeigen uns, daß
sich die Sterne mit einer Geschwindigkeit von
mehreren tausend Kilometern in der Minute im
Weltenraum weiterbewegen; oft streben verschie-
dene Sterne eines bestimmten Sternbildes aus-
einander zu, während andere wieder vonein-
ander forteilen oder miteinander gemeinsam
durch das Universum wandern. Und trotzdem
das alles mit großer rasender Schnelligkeit ge-
schieht, die mehrere tausendmal größer ist als
die eines Eilzuges, sehen wir doch Jahrtausende
lang die Sternbilder in ihrer alten Gestalt, als
stünden die Sterne, die sie zusammensetzen, un-
beweglich still.
Wie ein Eisenbahnzug, den wir aus großer
Nähe betrachten, so schnell an uns vorübereilt,
Wbb. 1 Mittelalterliche Darstellung oes Veltgebäudes
daß wir mit den Augen kaum zu folgen ver-
mögen, während er aus großer Entfernung ge-
sehen, nur träge durch die Landschaft zu kriechen
scheint, so dort bei den Sternen; ihre Entfer-
nung ist eine so ungeheure, daß sie trotz der
Schnelligkeit ihrer Bewegung stillzustehen
scheinen, erst nach vielen Jahrtausenden sind sie
— von uns aus gesehen — um eine Vollmond-
breite weitergewandert. Aber könnten wir
Sonnenweiten zu Zollbreiten zusammendrängen,
Jahrtausende zu Sekunden machen, wir sähen dre
Du nationale Regierung will die Ehr-
furcht vor unserer großen Vergangenheit,
den Stolz auf unsere alte Tradition zur
Grundlage machen für die Erziehung der
deutschen fugend. Hdolf fjitler
Sterne dort oben wie Mücken, die im Sonnen-
strahl durcheinander wirbeln, wie glänzende
Staubteilchen, die im Sonnenlicht durch unser
Zimmer schwirren, hin- und herwogen durch die
Tiefen des Universums. Scheinbar ist die
starre Ruhe des Firmamentes, scheinbar seine
Ewigkeit, soweit sie seine einzelnen Glieder be-
trifft. Das kommt und geht, schwebt hin und
her, taucht auf und nieder, wie alles im großen
Reiche der Natur. Nur der Maßstab ist dort
ein anderer. Aber lebt nicht der Mensch viel
tausendmal länger als die Eintagsfliege, und
übertreffen nicht wiederum jene Riesenbäume
Kaliforniens, die drei Jahrtausende lang ihr
mächtiges Blätterdach im Winde rauschen lie-
ßen, des Menschen Leben gewaltig? Blumen
und Menschen, Berge und Sterne werden ver-
gehen, nur der Strom der Ewigkeit rauscht fort
und fort.
Der Mond, der bleiche Gesell, ist drüben hin-
ter den Häusern des Dorfes zur Ruhe gegangen;
Abb. 3 Darstellung der auf dem Master schwimmenden Erdscheibe
Ttarl) einem orientalischen Kosmographen t'cs 12. Aahthunberts
135
ein feines Silberlicht noch zeigt feinen Weg, und
schwarz, als Silhouetten, ruhen die Fischerkaten,
ruht des hölzernen Dorfkirchleins dicker Turm,
mit silbernen Rändern umgeben, auf dem lichten
Grunde. Weit in der Ferne blitzt hin und
wieder ein Leuchtfeuer auf, und nun wird dicht
über der feinen Lichtlinie des Meeres in der
Ferne ein rotes und ein weißes Licht sichtbar,
die Signallampen eines heimkehrenden Ozean-
dampfers. Wie klein ist doch das Erdenrund!
Dieses Fahrzeug, das nun dort in wenigen
Stunden den Heimathafen erreicht haben wird,
es hat ein Drittel dieser Weltkugel in wenigen
Tagen umwandert, ein Drittel dieser Scholle im
Wellenraum, die noch vor wenigen Jahrhunder-
ten als das A und das O, der Anfang und das
Ende der Welt galt. Wie klein ist doch das
Erdenrund! Seitdem es der Mensch gelernt hat,
die Naturkräfte vor seinen Reisewagen zu span-
nen, machen sich die „Globetrotter" einen Sport
oaraus, in immer kürzeren Zeiten den Planeten
zu umwandern, die Welt ist ihnen in der Tat
bald ein Dorf geworden. Rund 40 000 Kilo-
meter mißt der Gürtel der alten Mutter Erve,
eine Strecke, die ein moderner Schnellzug bei
ununterbrochener Fahrt in 20 Tagen durch-
messen könnte. Aber was ist die Erde, dieser
Wohnsitz von beiläufig 1500 Millionen Men-
schen, gegenüber der Sonne, in deren Riesen-
leib mehr als 1K Millionen Erdkugeln Platz
hätten! (Abb. 2.) Und mit solchen Sonnen ist
das Universum angefüllt wie unser Zimmer mit
schwirrenden Stäubchen. Millionen solcher
Sonnen bilden den schimmernden Gürtel der
..M ilchstraß e", Millionen Sonnen mit
wahrscheinlich vielen Millionen Erden! Wie
klein ist doch das Erdenrund, um dessen Besitz
sich die Menschheit seit Jahrtausenden zerfleischt
hat! Wäre es dem Menschen möglich, diese
Insel im Weltenmeer zu verlassen, er hätte
längst Krieg und Brand auf andere Welten ge-
tragen, wie er, vom Kulturkontinent Europa
ausgehend, nach und nach die anderen Festländer
des Planeten unterjochte. Aber keine Brücke
136
führt hinein in die Unendlichkeit, die nur der
Lichtstrahl zu durcheilen vermag, um dem rast-
losen Minierer jenes verlorenen Sternleins,
Erde genannt, Kunde zu bringen von Erden
jenseits des trüben Dunstkreises.
Wer dort hinauf könnte! So nahe liegt die
nächste Station zur Unendlichkeit: der Mond.
Nur ein Katzensprung ist es im astronomischen
Sinne, denn nur 384 000 Kilometer jenseits der
Erde zieht er seine uralte Straße. Dreißig ne-
beneinander gelegte Erdkugeln vermöchten schon
den Raum zwischen ihm und uns zu überbrücken,
nur sechs Monate hätte der Schnellzug zu fahren,
um diese Strecke zu durcheilen, und wenig mehr
als eine Sekunde braucht eine drahtlose Depesche,
um vom Funkturm in Nauen bis zu den öden
Verglabyrinthen unserer Nachbarwelt zu kom-
men. Aber der Mond ist eben sozusagen noch ein
Stück der Erde selbst, ist ihr getreuer Trabant,
gewissermaßen eine kleine, dem Festland „Erde"
vorgelagerte Insel. Gewaltig wachsen die Ent-
fernungszahlen, wenn wir die Geschwister der
Erde aufsuchen, jene Sterne, die wir Planeten
nennen, und die gleich der Erde die Sonne um-
wandeln, sich um sie scharen wie die Küchlein
um die Henne. Dort drüben, wo die Sonne
unterging, strahlt noch tief unten am Horizont
der helle Abendstern, die Venus, wie eine
reine Flamme. Sie kommt uns von all den Ge-
schwistern der Erde am nächsten, bis auf 40
Millionen Kilometer! Wie leicht spricht sich das
aus, und wie wenig begreifen wir doch dabei die
Riesenentfernung! Das ist schon hundertviermal
die Entfernung Erde—Mond; 52 Jahre lang un-
unterbrochen hätte der Eilzug zu fahren, um
selbst bei der größten Annäherung den Raum
Zwischen beiden Weltkörpern zu überbrücken, und
eine Flintenkugel, die bekanntlich einen Kilo-
meter in zwei Äkunden durchfliegt, wäre —
wenn sie ihre Geschwindigkeit beibehielte— über
2'A Jahre unterwegs! Zwei und ein halbes
Jahr hätte ein Mann noch zu leben, auf den
jetzt (wenn Derartiges möglich wäre) vom Pla-
neten Venus aus eine Flintenkugel abgeschossen
würde, die drahtlose Depesche aber erreichte ihn
schon in 2V\ Minuten, denn die elektrischen
Mellen breiten sich mit der ganz unfaßbaren Ee-
lkbwindigkeit von 300 000 Kilometern in der
Sekunde im Raum aus. — Wie weit erscheint
uns das alles schon, und doch ist die schöne Ve-
nus unsere nächste „Nachbarin", dieser Planet
ist die nächste Stadt im Reiche der Sonne, und
die Sonne selbst ist schon wieder fast viermal
weiter entfernt; 190 Jahre führe der Schnellzug,
9^2 Jahre flöge die Kugel, 834 Minuten wog-
ten die elektrischen Wellen, denn 150 Millionen
Kilometer, 20 Millionen Meilen sind zu durch-
messen!
Aber auch die Sonne befindet sich ja noch in
erdnahen Räumen, noch immer sind wir in un-
serer Heimat im Weltenraum, solange wir das
Planelenreich durchwandern. 534mal weiter als
die Sonne ist schon der größte Bruder der Erde,
der Jupiter, von uns entfernt, fast zehnmal fer-
ner als sie steht uns der ringgeschmückte Saturn,
und bis zum Uranus, der jenseits des Saturn
seine Straße zieht, ist es noch einmal so weit.
2700 Millionen Kilometer liegen zwischen die-
sem Stern und der Erde, wenn er uns am näch-
sten steht; gegen 3500 Jahre Tag und Nacht hätte
der Eilzug ununterbrochen zu fahren, fast 175
Jahre müßte die Kugel durch den Raum eilen,
und selbst der gedankenschnelle Flug der Depesche
müßte 21/2 Stunden währen, um eine Verbin-
dung zwischen der Welt der Erde und des Ura-
nus herzustellen. — Aber noch ist die Grenze des
Sonnensystems nicht erreicht; weit dehnen sich
die leeren, nur von Kometen und Sternschnup-
pen durchmessenen Räume in diesen sonnenfer-
nen Bezirken, wir wandern und wandern aus
Flügeln der Phantasie weiter durch die Ein-
öden und treffen endlich den Grenzstein des gro-
ßen Reiches, treffen — 4487 Millionen Kilo-
meter vom glühenden Sonnenball entfernt, der
Mer nur noch als ein glänzender Stern er-
scheint— auf den äußersten der Planeten, auf den
„Neptun". Unsere kleine Erde ist nicht mehr zu
sehen, schon lange nicht mehr; ihre Entfernung
von der Sonne, jene uns erst so unermeßlich
scheinende Strecke von 150 Millionen Kilome-
tern, ist von hier aus gesehen zu einem ver-
schwindenden Pünktchen zusammengeschrumpft,
und das Sternlein, das 1500 Millionen Men-
schen zum Wohnsitz dient, ist versunken in dem
Strahlenmeer des Feuerballes. Und wollten wir
nun von diesem fernsten Bruder der Erde zu-
rückkehren zu unserer Heimat, wir führen fast
5700 Jahre lang mit dem Eilzug, flögen — ein
moderner Münchhausen — 285 Jahre lang aus
der Kanonenkugel durch den Raum. Die elek-
trischen Wellen aber, die in einer einzigen Se-
kunde mehr als siebenmal die Erde am Aequator
rings umkreisen können, brauchten über vier
Stunden, um die Strecke Erde — Neptun zu
durchmessen.
Uns schwindelt! Was sollen uns diese Zahlen,
wir verstehen sie nicht mehr, sie schwirren vor
unseren Augen wie die Milliarden Flocken eines
Schneegestöbers, verwirrend, beängstigend. Und
doch sind wir noch immer in der Heimat, sehen
noch immer, sozusagen in der Ferne, den Turm
unseres Dorfkirchleins, werden noch immer
in dieser Neptunsferne vom Strahl der-
selben Sonne, wenn auch schwächer, erhellt,
die dort, auf der fernen, nun unsichtbar gewor-
denen Erde, die Aehren reifen läßt und Feuer
in die Traube gießt, fühlen noch immer ihre
Wärme, sehen noch immer die Sternbilder in
137
alter Gestalt, so wenig hat sich trotz unseres ver-
änderten Standpunktes die Perspektive geändert.
Wir stehen an der Grenze des Sonnensystems,
aber das Universum wimmelt von solchen
Sonnensystemen. Wieder machen wir uns aus
und fliegen durch den Raum, den fernen Ster-
nen zu, die dem Menschen einst noch im Lust-
kreis der Erde zu liegen schienen. Lange, un-
endlich lange dauert es, ehe wir wieder einer
Sonne begegnen. Gewaltige Räume liegen
zwischen den einzelnen Provinzen des Univer-
sums. Nur wenige Sterne stehen unserem
Sonnensystem so nahe, das; es möglich ist, ihre
Entfernung mit einiger Genauigkeit anzugeben,
und der allernächste von diesen, der am süd-
lichen Himmel, im Sternbilde des Centaur als
heller Stern leuchtet und den wir „Alpha
Cent au ri" nennen, dieser unserer Sonne
nächster Nachbar, liegt weit über 9000 Neptuns-
weiten jenseits unseres Sonnensystems. 52 Mil-
lionen Jahre hätte der Eilzug zu fahren, 2¥i
Millionen Jahre die Gewehrkugel zu fliegen, um
seinen Standort zu erreichen, um die fast 41
Dillionen Kilometer lange Strecke zu durch-
messen! 4,3 Jahre wären selbst die elektrischen
Wellen auf der Reise, um von der Erde oder
von der Sonne ein Telegramm zu dieser Nach-
barsonne zu befördern. — Diese Zahlen geben
uns kein Bild mehr; versuchen wir es anders,
verkleinern wir den Maßstab ins menschlich
Greifbare: nehmen wir einmal an, die Sonne
stände von der Erde nicht weiter entfernt als
eines unserer Augen vom andern, und rechnen
wir aus, wie weit im gleichen Matzverhältnis
dann jener Stern im Centaur von unseren
Augen abstehen müßte, und wir finden, daß es
noch immer über 16 Kilometer sind.
Und er ist unserer Sonne Nachbar! Selbst der
Astronom, der ja das Rechnen mit gewaltigen
Zahlen gewöhnt ist, greift — um die Riesen-
entfernungen im Weltgebäude besser ausdrücken
zu können — zu besonderen Matzstäben. Er gibt
die Entfernung der Fixsterne in „Licht-
jahre" an. Mag tausend Kilometer fern von
dir ein Licht aufblitzen, du wirst es in dem-
selben Augenblick wahrnehmen, in dem es sich
in dieser Ferne entzündet, denn die Lichtstrahlen
eilen mit einer Geschwindigkeit durch den
Aether, die für irdische Verhältnisse unendlich
groß ist. Man hat diese Geschwindigkeit der
Fortpflanzung des Lichtes messen können, und
hat gefunden, daß die Lichtwellen in jeder Se-
kunde 300 000 Kilometer resp. 40 000 Meilen
zurücklegen, also in der Sekunde fast achtmal
rings um den Erdball wandern können. Ihre
Geschwindigkeit ist die gleiche wie die der elek-
trischen Wellen, von denen wir bereits mehrfach
gehört haben. Eine einfache Rechnung zeigt uns,
daß das Licht nur ilA Sekunde braucht,
um vom Monde zur Erde zu gelangen, nur 8%
Minuten, um den Raum zwischen Erde und
Sonne zu durchmessen. Die Strecke nun, zu
deren Durchwanderung das Licht ein ganzes
Jahr braucht, nennt der Astronom ein Lichtjahr.
Da ein Jahr 31 556 926 Sekunden hat, und die
Lichtwellen in jeder Sekunde 300 000 Kilometer
fortschreiten, so repräsentiert ein Lichtjahr die
gewaltige Strecke von 9 467 077 800 000 Kilo-
metern, die ein Eilzug in etwa 12 Millionen
Jahren durchfahren könnte. Jener allernächste
Fixstern, Alpha Centauri, ist nun, wie die Mes-
sungen ergeben haben, 4,3 Lichtjahre von uns
entfernt; 4,3 Jahre brauchen die Lichtstrahlen,
um von ihm bis zu unserem Sonnensystem zu ge-
langen! Nähme in diesem Augenblick die Hand
eines Allmächtigen diesen Stern vom Firmament
fort, wir sähen ihn noch 4,3 Jahre an der alten
Stelle funkeln, denn so lange wären die letzten
Lichtstrahlen, die er vor seinem Verschwinden
aussandte, unterwegs, ehe sie unser Erdenrund
erreichten! Und das ist unser Nachbar! Anden
Fixsterne sind zehnmal, hundertmal weiter ent-
fernt als er. Wir vermögen nicht mehr ihre
Abstände zu messen, wir können nur nach ihrer
Größe, ihrer Unbeweglichkeit Schlüsse auf ihre
ungefähre Entfernung machen. Der Sirius ist 9,
der helle Stern „Kapella" im Sternbilde des
Fuhrmanns etwa 40 Lichtjahre von uns ent-
fernt. Für jene Sterne, die wir gerade noch mit
freiem Auge erkennen können, und die der
Echiiccsternchcn in starker Vergrößerung
Astronom Sterne 6. Größe nennt, haben die
Berechnungen eine Entfernung von rund 330
Lichtjahren ergeben; die Sternlein 8. Größe
werden etwa 780 Lichtjahre entfernt sein, und
jene winzigen Sternchen, die in ihrer Gesamt-
heit den matten Schimmer der Milchstraße her-
vorbringen, liegen schätzungsweise gegen 0000
l-is 30 000 Lichtjahre fern von unserer Heimat
im Weltgebäude.
Dreißigtausend Lichtjahre! Es hat keinen
Sinn, über solche Weiten nachdenken zu wollen,
sie sich vorstellen zu wollen; wir begreifen sie
ebensowenig wie das Infusor im Wassertropfen
die Größe des Ozeans begriffe. Aber wenn wir
nun wirklich bis zu diesen Sternen der Milch-
straße vorgedrungen wären, so hätten wir aber-
mals die Grenze eines mächtigen Komplexes
mit den Siebenmeilenstiefeln unserer Phantasie
erreicht, wie wir früher die Grenze des so un-
endlich viel kleineren Sonnensystems erreicht
hatten! Schauen wir empor! Ueber uns am
Sternenzelt spannt sich in seinem zarten Licht
der Bogen der Milchstraße, aber auch am Him-
mel der südlichen Erdhälfte setzt er sich fort, und
wir erkennen, daß es ein ungeheurer Ring ist,
der um das ganze Himmelsgewölbe gelegt ist
und das große Heer von Sternbildern und Ster-
nen umschließt. Dieses gewaltige Band, das den
Himmel umsäumt, besteht aus Millionen von
Sternen, etwa 50 Milliarden von Sonnen, und
innerhalb seines vielleicht 30 000 Lichtjahre brei-
ten Raumes liegen abermals neue Sonnen-
scharen, liegt auch unsere eigene Sonne mit der
Erde und den andern Planeten. So ist also die
Milchstraße die Begrenzung, die Kante, wenn
man so sagen kann, dieses mächtigen Sternen-
heeres, zu dem wir von der Erde aus aufsehen,
ist ein System, das aus Millionen Sonnen-
systemen besteht, wie der Bienenstock aus tausend
Waben. „M i l ch st r a ß e n s y st e m" nennt der
Astronom diese Gesamtheit «on Sonnenschwär-
men, und wenn wir uns nun, weiter und weiter
in den unendlichen Raum hinausfliegend, noch
selbst über die Grenzen dieses Milchstraßensystems
erheben könnten, so würden wir aus großer Ent-
fernung endlich sehen, daß dieser ganze unge-
heure Komplex von Sonnen als eine isolierte,
mächtige, leuchtende Insel im Raum schwimmt,
in Form einer ganz flachen Spirale. Eine In-
seh die aus annähernd 300 Millionen Sonnen
besteht, eine von der andern durch ungeheure
Räume getrennt, und mitten in diesem Gewühl,
ein Sandkörnlein am Meere des Raumes, un-
sere^ eigene Sonne, der Fixstern, den wir um-
kreisen.
Aber auch hier ist die Welt noch nicht zu Ende!
Wie jenes Hirtenbüblein im Märchen dem Kö-
nig antwortete, als er von ihm wissen wollte,
wie lange die Ewigkeit währe: „Weit hinten im
Morgenland liegt ein Diamantberg eine Meile
lang, eine Meile breit, eine Meile hoch, dahin
kommt alle hundert Jahre ein Vögelchen und
wetzt seinen Schnabel, und wenn der ganze Berg
abgewetzt sein wird, dann ist eine Sekunde der
Ewigkeit verflossen" — genau so kann man von
der Unendlichkeit sagen, daß die 100 000 Licht-
jahre breite Milchstraßeninsel eine Schrittlänge
im endlosen Raum sei. Wie die Erde und ihr
Mond ein System für sich sind, wie die Sonne
mit ihren Planeten abermals ein größeres abge-
schlossenes Ganzes bildet, so ist auch das Milch-
straßensystem wieder ein Einzelkörper im Raum.
Und wie es unzählige von Erden, unzählige von
Sonnen in den Tiefen des Universums gibt, so
gibt es vielleicht unzählige solcher Milchstraßen-
inseln. Unsere Fernrohre zeigen uns in uner-
meßbaren Weiten jenseits des Milchstraßen-
ringes mattschimmernde Wölkchen, die die Kraft
der optischen Linsen vor unseren erstaunten Au-
gen in ungeheure Sternhaufen auflöst, Sonnen-
schwärme! Milchstraßensysteme jenseits der
Milchstraße! Wie weit sind sie entfernt? Sie
liegen Millionen von Lichtjahre fern. Sehen
wir doch schon die Sterne der inneren Partien
unserer Milchstraße in dem Lichte, das von ihnen
vor 3500 Jahren ausging, zu einer Zeit, als Ba-
bylon das Kulturzentrum der Welt war und
Ehammurabi seine Gesetze schrieb.
Viele von diesen Sternen sind vielleicht schon
zu einer Zeit erloschen, als der große Nazarener
sein herrliches Evangelium der Nächstenliebe
predigte, das die Menschheit bis auf den heu-
tigen Tag so wenig in seiner schlichten Größe
verstanden hat, — Sonnen, die vor Jahrtausen-
den verglühten und deren Lichtstrahlen noch
heute den Raum durchschwirren und endlich in
das Auge des modernen Menschen gelangen, in
dessen von elektrischen Sonnen erhellten Groß-
städten die Sternlein droben verblassen wie Irr-
lichter im Morgengrauen. Jene fernen Licht-
wölchken aber, die sich in unsern Riesenteleskopen
als neue Milchstraßensysteme entpuppen, was
können wir von ihnen wissen, was erfahren?
Milliarden Neptunsweiten liegen zwischen ihren
und unseren Welten, Hunderttausende von Jah-
ren mag der Lichtstrahl brauchen, um diese
Räume zu durcheilen in seinem gedankenschnellen
Fluge; unsere Kräfte erlahmen hier, wir ver-
mögen nicht mehr zu messen, nicht mehr zu schät-
zen, irrlichterierend verliert sich unser grübeln-
der Geist in den endlosen Fernen.
Welch ungeheuren Weiten! Wir erfassen diese
Räume, diese Zahlen nicht mehr, sie lösen bei
uns nur das Gefühl der eigenen Kleinheit aus,
und wir erkennen, wie verloren der Punkt, der
unser ganzes, der das Sein von Hunderttausen-
den von Generationen ausmacht, im Universum
ist. Erscheint er uns nicht wie das einzelne
Betende Nc utter
Zeichnung R. Birnstengel
140
Lchneesternchen, das der Sturm einen Augenblick
an unserem Auge vorrüberrast mit Millionen
anderen in tagelangem dichten Schneegestöber,
und das im nächsten Augenblick verschwunden,
zerronnen, verflüchtigt ist? Und will es uns
nicht einen Augenblick erscheinen, als sei all un-
ser Ringen und Schaffen nutzlos, als sei dieses
ewige Hasten und Jagen, als sei dieser ewige
Hader mit unseren Brüdern, als fei dieses blu-
tige Ringen um einzelne Länderfetzen dieses
winzigen Erdballes ein Wahnsinn, der uns zer-
mürbt, zerreißt, die kurze Spanne unseres Da-
seins mit armseligen, vergänglichem Trug aus-
füllend, verkürzend?! Einen Moment fliegt es
durch das Hirn, wie wenig die Menschheit in all
den Jahrtausenden es gelernt hat, die kurze Gast-
freundschaft, die uns Allmutter Natur auf die-
sem Sternlein bietet, in heiterer Ruhe, in edler
Freude miteinander zu verbringen, aber wir er-
kennen auch, daß der Mensch, der kleine Parasit
der Erde, mit seinem Hirn sich dieses Universum
erobert hat und sich — sei's abermals nach tau-
send Jahren — auch zu den Zeiten ringen wird,
von denen es uns seit grauen Tagen in alten
schönen Liedern klingt. — „Der gestirnte Him-
mel über uns und das moralische Gesetz in uns!"
Kant, der große Königsberger Philosoph, nennt
sie mit Recht als die beiden Dinge, die uns im-
mer wieder mit neuer Bewunderung erfüllen
müssen. Was ist eigentlich wunderbarer, dieses
unermeßliche Meer von Sternen, diese im Ne-
be! der Unendlichkeit verschwindenden Scharen
von Sonnen und Planeten oder das Gehirn des
Menschen, der, einem Jnfusor in einem winzigen
Wassertropfen des Ozeans vergleichbar, über
seine Stellung in diesem gewaltigen Getriebe
der unendlichen Natur sich Klarheit schaffen, der
den Kosmos in seinem Aufbau verstehen, seine
Weiten messen konnte?!----------
Drüben im Osten dämmert der Morgen. Die
Tternlein verblassen allmählich, wie mit schnel-
len Rossen der neue Tag sich wieder dem ein-
samen Strande nähert. Ein leichter Süd weht
über das schweigende Land, und graue Nebel
weben über den Wassern. Wie sie wallen, wie
!ie wogen! Und wie das unermüdliche Meer
Welle um Welle gegen das Ufer wirft, ruht
nichts um mich her, alles, alles ist in ständiger
Bewegung — Veränderung, wie in jenem Heer
von Welten dort droben, durch dessen leuchtende
Echaren uns zu nächtlicher Stunde an einsamem
strande das schnelle Roß unserer Phantasie trug.
Und ist diese Welt um uns her nicht ebenso wun-
derbar, so rätselvoll als jene dort droben? Ist
^'as unscheinbarste Blümchen zu unseren Füßen,
ig das zierlich und regelmäßig geformte Schnee-
sternchen, das einen Moment weißleuchtend auf
unserem Rocke liegt und dann zerfließt, nicht
ebenso rätselvoll wie die Sterne im Universum?
Ist es nicht nur der veränderte, der ungeheuer-
lich große Maßstab, der uns jene flammenden
Welten so grandios erscheinen läßt? Und hat
nicht Schiller recht, wenn er zu den Astronomen
sagt, daß nicht in den mächtigen Abmessungen
und Verhältnissen, nicht „im Rau m" das Er-
habene wohnt?
Wissen wir nicht, daß auch das kleinste Gebilde
auf Erden aus ungezählten Milliarden aller-
kleinster Körperchen besteht, die wir Atome und
Moleküle nennen, und daß diese Körperchen in
fortwährender Bewegung sind, selbst im schein-
bar unbeweglich ruhenden Stein zu unseren
Füßen? Hat uns die moderne Physik und Che-
mie nicht gezeigt, daß es auch sozusagen „Atom-
sonnen" und „Atomplaneten" gibt, die, von un-
endlicher Kleinheit, in jedem noch so winzigen
und wie immer gearteten Körperchen, das wir
zur Hand nehmen, in ungeheurer Anzahl ent-
halten sind, es zusammensetzen, seine Beschasseu-
beit bedingen? Betrachten wir unter diesen Ge-
sichtspunkten den Kiesel zu unseren Füßen, das
Salzkörnchen in unserer Hand, denken wir uns
so klein wie ein Bakterium und noch hundcrt-
tausendmal kleiner, und dann als Geschöpfe aus
so einem Atomplaneten in unserem Steinchen, so
würden wir — mit denselben Sinnen und dem-
selben Denkapparat ausgestattet — die Milliar-
den durch große Zwischenräume voneinander ge-
trennten Atome vielleicht ebenfalls als eine Art
Sternenmeer wahrnehmen, das, wie jenes große
am Himmel des Menschen, gleichfalls in ewiger
Bewegung, Veränderung sich befindet. Für ein
solches Wesen auf einem Atom in einem Stein-
chen wäre die Gesamtheit der den Stein bilden-
den Atome auch so eine Art Milchstraßensystem,
und es ist mehrfach von originellen Denkern der
Gedanke ausgesprochen worden, daß jene Bewoh-
ner eines Atoms ihr Atomweltall vielleicht für
die einzig existierende Welt halten könnten,
wie wir das Heer von Sonnen und Sonnen-
systemen über uns für das Weltall ansehen,
außer dem nichts ist.
Ein seltsamer Einfall! Und doch, wo ist schließ-
lich der absolute Maßstab im großen Naturge-
schehen, was ist „groß", was ist „klein"? Wir
können uns ebensogut, wie wir uns die Atom-
welt denken, eine Welt vorstellen, deren Maß-
stab im selben Verhältnis wie jene ins Kleine,
ins unermeßlich Große geht, und deren Bewoh-
ner wiederum unser Milchstraßensystem mit
seinen Millionen Sonnen ein kleines Körperchen
ist, in dem die einzelnen Sterne als Atome er-
scheinen! Bizarre Gedanken! Es will uns schei-
nen. als versänken wir ins Wesenlose, in ein un-
greifbares Schattenreich nebelhaft zerfließender
Phantasien, in dem all unser Denken, Streben,
Ringen, unser ganzes Sein, Können und Wollen
versinkt, in aschgraue Unermeßlichkeiten. Aber da
nun drüben im rosenroten Morgen der erste
Sonnenstrahl sieghaft hervorbricht und die Ne-
belschwaden über dem Wasser in Nichts zerflat-
tern, will es uns dünken, als hätte ein seltsamer
Traum unsere Sinne umstrickt. Die Welt, die
wir uns eben beinahe hinwegdisputiert hatten,
liegt vor uns in ihrer reinen Morgenfrische,
und — mag sie für einen unsterblichen Geist, der
aller Welten im absoluten Sinne zu be-
werten weih, sein, was immer sein mag — für
uns ist sie das Fundament unseres Daseins.
Schaffens, unserer Entwicklung. Und mit dem
Trupp junger Wanderer, den der junge Tag drü-
ben aus dem Fischerdörfchen zu froher Morgen-
wanderung herausgelockt hat, schreiten auch wir
dem Licht entgegen und singen: „Wie bist du so
schön, o du weite, weite Welt!"
(Text und Bilder sind aus der volks-
tümlichen Himmelskunde „Aus fernen Wel-
ten" von Bruno H. Bürgel, Berlin.)
Dem Arbeiter und Dichter .Heinrich Lersch i
Heinrich Lersch, der Kesselschmied und
Dichter, der auch an der Saar gut bekannt
war und viele Freunde hatte, ist am 18. Juni
1936 an den Folgen einer Lungen- und Rip-
penfellenentzündung gestorben. Viel zu jung
— er war erst 46 Jahre alt — ist er mitten
aus einem schaffensfrohen Leben heraus-
gerissen worden. Die gesamte deutsche Presse
widmete dem Verstorbenen ehrenvolle Nach-
rufe. Wir bringen nachstehend ein Eedenk-
wort, das Helmut Jahn, der mit dem Ver-
storbenen im Frühjahr 1936 gemeinsam die
große „Kraft durch Freude"-Fahrt nach Ma-
deira machte und ihn hier erlebte, in der
Korrespondenz der Deutschen Arbeitsfront
ihm widmete:
„Vor mir liegt ein Brief, den mir Heinrich
Lersch nach der „KdF."-Madeirafahrt mit
seinem letzten Gedichtband „Deutschland mutz
leben" sandte. Wieviel Leben, wieviel Da-
seinsfreude steht in diesen Zeilen:
„Dank Dir für Deinen Brief, für Deine
Lieder, die ich selbst nicht musikalisch aus-
arbeiten kann. Die Verse habe ich mit Freude
den Jungs getönt. „Endlich mal was ohne
lange Deklamationen!" sagte der Stamm-
führer.
Nun mal eine Bitte. Schick mir eine voll-
ständige Liste, Prospekte usw. von Schaffners
Büchern. (Wie erinnerlich fein wird, nahm
auch Jakob Schaffner an der Madeira-
fahrt der „St. Louis" teil. A. d. V.) Hier
ist 30 Kilometer keine Buchhandlung. Nach
Bonn komme ich allzuselten, mutz aber we-
nigstens über sein Werk Ueberblick halten
und mir die Wichtigen — Schattenhold usw.
(Er meinte Schaffners „Johannes" A. d. V.)
— was rätst Du für diese Sommertage? —
einverleiben. Ich komme wenig zum Lesen.
Es sind so wunderbare Frühlingstage, dah
mir die Stunden zu schade sind, um etwas zu
„leisten". Und die Mondnächte!
Jetzt hätten wir reisen müssen! Vollmond
über der Biskaya.
Heil Dir, uns und Hitler!
Dein Hein L e r f ch."
So war er — einsatzbereit und
kameradschaftlich, stürmisch begeistert
für das Werk eines andern, begierig im Auf-
nehmen und ein Schwärmer, ein unverbesser-
licher Träumer. „Und die Mond-
nächt e!" —
Ich war dabei, als er eins seiner letzten,
vielleicht sogar das letzte Gedicht seines
Lebens schrieb. Es war eine — Toten-
klage. Hein schrieb es in seiner Kabine
auf der „St. Louis", zwei Tage vor der
Heimkehr von Madeira. Auf der Hinfahrt
war ein Matrose gestorben, ein unbe-
kannter Arbeitskamerad. Er hatte
beim Esten einen Herzschlag erlitten, man
hatte ihn eingesargt, und er machte als
Toter die große Fahrt in den Süden mit.
Das Schicksal dieses Mannes hatte Hein
IAO
Lersch sehr bewegt. Er war einige Tage
ziemlich still und in sich gekehrt, hielt keine
Ansprachen, erzählte keine Anekdoten, sang
nicht und sprach über ernste Dinge. Das
wollte bei ihm schon viel sagend denn sonst
war er einer der lautesten und lebendigsten
an Bord. Mit allen war er gut Freund, mit
den meisten stand er auf du und du, und
wenn er mit seinem Tiroler Hütchen und
seinem Lodenmantel über das Promenaden-
deck marschierte, dann freuten sich alle über
den kleinen, lebendigen Mann.
Ich glaube nicht, daß Heinrich L e r s ch
einen Feind — ich meine, einen persönlichen
Feind — hatte. Wer hätte ihm Uebles wün-
schen sollen? Ihn selbst habe ich nie ein
böses Wort über einen andern sagen hören.
Co ernst und kämpferisch er in seinen Gedich-
ten ist, so humorvoll, freundlich und ver-
söhnlich war er im Leben.
Er hatte den unerschütterlichen Glauben
an den Sieg des Guten, er war ein tief reli-
giöser Mensch, ein Fanatiker der Arbeits-
ehre und der Freiheit. So hat er gelebt, ge-
dichtet, so ist er gestorben. Sein Optimis-
mus übersprang alle Hindernisse, erhob sich
über alle Hemmnisse des Alltags. —
„Räder, die rollen,
Feuer, die flammen,
Männer, die wollen,
gehören zusammen!
Im Geist der Fahrt: „Kraft durch
Freude"!"
So lautet die Widmung, die er mir in
sein Buch schrieb. Und so hat er auch den
Sinn und die Bestimmung der Madeirafahrt
aufgefaßt — als Ausdruck und als Feier des
Zusammenstrebens aller Schaffenden. Alle
seine Gedichte sind eigentlich eine Werbung
für dieses Zusammenkommen. Wer ihn in
der Halle auf dem Achterschiff sprechen hörte,
wurde von seinem hinreißenden Glauben
an die Gemeinschaft bezwungen. Ja, er war
ein Prophet der Gemeinschaft, der die Men-
schen zu sich emporriß, der ihre Herzen für
die Größe ihres eigenen Arbeitslebens ver-
stehend eröffnete, und der mit überlegener
Heiterkeit sein schweres Werden und Wach-
sen den ringenden Menschen darstellte.
Er war von einer Naivität ohnegleichen.
Unvergeßlich ist, wie er den Urlaubskamera-
den von seiner Berufung in die Dichter-
akademie erzählte. Zuletzt staunte er selbst,
daß er ein Dichter war, er, der Kesselschmied
Heinrich Lersch aus München-Gladbach im
westdeutschen Industriegebiet. „Da war ich
nun ein Dichter jeworden, wo minge Vatter
nich mal hat buchstabiere kllnne!" —
Bevor wir nach der Madeirafahrt von-
einander Abschied nahmen, befragte ich ihn
über seine Reiseeindrücke. Er sagte:
„Das ist die erste „Kraft durch Freude"-
Reise, an der ich teilnehme. Ich habe mir
vorher gar nichts darunter vorstellen können.
Also — die Einrichtung, diele kühne Idee
und die selbstverständliche Ausführung, das
ist etwas, was der deutschen Sehnsucht mit-
ten ins Herz greift. Hier auf dem Schiff ist
alles so herrlich problemlos. Es gibt nicht
mehr das zermürbende Diskutieren von
früher, und es ist so wunderbar, daß die
Schaffenden fremde Länder und Menschen
sehen. Dem Deutschen liegt das Reisen im
Blut. Auf diesen Schiffen kann man so
schön die Sassen von den Fahrern unter-
scheiden. Der Sasse sitzt, der Fahrer steht an
der Reling, der eine sucht Erholung, der an-
dere Erweiterung. — Ja, was soll ich noch
sagen? Es ist schön, einfach schön! Und
worüber ich besonders erfreut bin — daß wir
schon eigene „Kraft durch Freude"-Schiffe
bauen, auf denen noch viele, viele Kamera-
den nach Madeira fahren werden!"
Schon wieder dachte er an die Zukunft und
an das Glück der andern. Er sah immer das
Kommende, fein Herz eilte wünschend und
erwartungsfroh voraus, er war selbst ein
Fahrer, einer von denen, die immer an der
Reling standen und Ausschau hielten, Er-
weiterung suchten. Rur aus dieser Haltung
konnte er sein berühmtes Gedicht schreiben,
dessen Schlußvers die Vision des ewigen
Deutschland heraufbeschwört:
„Deutschland muß leben, und
wenn wir sterben müssen!"
Und nun ist er tot, der Fahrer, Dichter,
Soldat und Arbeiter Heinrich Lersch. Run
ist er plötzlich vereint mit dem toten Ma-
trosen von der „St. Louis", dem er das letzte
Gedicht widmete.
Für den Kameraden Hein Lersch gilt sein
eigenes Wort:
„Denn ich und alle, die hier liegen,
starben für Deutschland in Kämpfen und
Siegen.
Und nun muß Deutschland unserer ge-
denken und für uns stehn!"
Von Karl Heinz Eckert
So kam er an: eine Pappschachtel unterm
Arm, etwas blaß und dünn, klein außerdem
und erst viereinhalb Jahre alt.
„Ich heiße Hansi", sagte er und gab jeder
Tante die Hand. Dann nahm er seinen Papp-
karton, den fettbefleckten und schon viel ver-
wendeten, stellte ihn behutsam in eine Ecke,
damit die Eier, oder was er sonst wohl drin
haben mochte, nicht zerbrechen konnten, und
trollte sich auf die grüne Wiese.
Er saß im
Grase und streck-
te die Beine
von sich, guckte
offenen Mun-
des nach den
Blumen und
Schmetterlingen
und hielt angst-
voll still, wenn
einmal ein Kä-
fer über seine
nackten Beine
kletterte. Hansi
saß so versun-
ken, daß er den
Kaffeegong nicht
hörte und erst
geholt werden
mußte. Seinen
Kaffee trank er
nur unlustig,
auch das Brot
wollte er gar-
nicht essen, da-
für hing er mit
den Augen im-
mer noch draußen, wo die Wiese war.
Nun mußt du nicht denken, daß Hansi ein
Träumer oder so was war, so ein angehen-
der Dichter oder Philosoph; o nein, Hansi
war nur das Kind eines arbeitslosen Berg-
manns aus dem grauen, rußigen Kohlenpott
wo keine solche grünen Wiesen wachsen, auf
denen das Gras so hoch ist, daß es einem
solchen Guckindieluft über den Kopf reichte.
Hansi kannte das nicht, daß es so etwas gab.
Er kannte nur seine Kellerwohnung mit den
zwei kleinen Fenstern, die hinter starken
Eisengittern mit müden Scheiben in einen
engen Hof blickten. Und weil er sein ganzes
angehendes Erdenleben hindurch noch keim
Wiese gesehen hatte, darum war er plötzlich
so still, darum hatte er so große Augen und
machte den Mund so sperrangelweit auf.
Du kannst dir ja nun auch schon denken,
daß er keine Reichtümer in seiner Papp-
schachtel gehabt haben wird. Nein, die hat
er wirklich nicht gehabt. Es war nämlich mii
ein Hemd drin, schon vielfach überflickt, dazu
noch ein Taschentuch und — sonst nichts.
Das war Hansis
Reiseausrüstung
für sechs Wo-
chen. Schuhe
hatte er keine,
nur ein Paai
Turnschuhe, die
er an den Fü-
ßen trug. Das
war Hansi.
Hansi war
auch schon vom
ersten Augen-
blick an der er-
klärte Liebling
aller Tanten.
„Er ist ein
süßer Bengel"
sagten sie und
hatten doch alle
Not mit ihm
Nicht, daß sich
der Bub schlecht
hineingefunden
hätte in dm
Getriebe von
etwa achtzig
Kindern, schließlich waren es bei ihm da-
heim zwar nur neun, aber auf dem Hofe vor
seinem Fenster gab es sicherlich noch min-
destens ebensoviel. Nein, da waren gani
andere Dinge, die ihm Sorge bereiteten.
Und die Sorgen zeigten sich schon am
ersten Abend. Hansi konnte und wollte nicht
schlafen. Er hatte zeit seines Lebens noü'
nicht allein in einem Bett gelegen und noö
dazu nicht in einem ganz weißen, in dem
erst recht kein Ende abzusehen ist, wo es aui-
hort. Und da mußte sich denn jeden Abend
eine Tante an sein Bett setzen, damit ei
das Gefühl bekam, feine drei Brüder wäre»
(a/ß1 |ivi/ -
■ßitmCji G^maOamw.
. . v.v'' fi'wysS',
NS-VOLKSWOHLFAHRT
auch im Bett. Es hatte noch lange gedauert,
vier Wochen fast, bis Hansi keine Angst mehr
davor gehabt hat, allein im Bett zu liegen.
Dann kamen die Regentage, ohne die das
Wetter nun einmal nicht auskommen kann,
und damit kamen neue Sorgen, für Hansi
weniger als vielmehr für die Tanten. Denn
mit nassen Füßen kann man sich erkälten,
auch wenn man ein ausgewachsener Gassen-
junge der Großstadt ist. Und so griff man
denn eines Tages tief in den Säckel des
Kinderheimes und beschloß, Hansi ein Paar
derbe Stiefel zu kaufen. Die stellte man
Hansi des Nachts auf den Stuhl vor seinem
Pett.
Hansi wachte morgens auf und rieb sich
die Augen, guckte zur Decke und schloß die
Augen noch einmal, machte dann ein paar
Atemzüge und war danach endgültig wach.
Da sah er aus seinem Stuhl etwas, was
er nicht dahingestellt hatte: die Schuhe. Er
log mit ganz weit offenen Augen und starrte
unverwandt die Stiefel an, zwinkerte ein
bißchen mit den Lidern, ob sie dann auch
noch da waren, und hob schließlich sachte den
Kops. Kein Zweifel, das waren handfeste,
rindlederne Stiefel. Und die standen aus
seinem Stuhl.
Hansi guckte noch eine Weile unbeweglich.
Dann tastete er mit der Hand einmal nach
den Schäften und legte sich dann schnell wie-
der zurück.
Nach einer kleinen Atempause kam er
wieder, nahm erst den einen Stiefel, griff
hinein, besah die Sohle, die Schnürsenkel,
den Absaß und stellte den Schuh wieder weg.
Dann nahm er den anderen und fand auch
hier eine dicke, glatte Sohle und einen schönen
Schaft und stellte auch diesen Stiefel wieder
so behutsam auf seinen Plaß. als wäre es
ein rohes Ei. Und er lag im Bett, die Augen
nicht von den Schuhen abgewendet und
wußte nicht, was das alles zu bedeuten hatte.
Dann kam die Tante Nelly, die dieses
Attentat ausgeheckt hatte, zu ihm ans Bett.
„Guten Morgen, Hansi!"
„Eulen Morgen, Tante Nelly", sagte
Hansi, ohne den Blick von den Schuhen ab-
zudrehen.
„Gefallen sie dir, Hansi?"
Hansi nickte.
„Dann darfst du sie behalten."
Da kroch Hansi näher, nahm schnell die
Stiesel, damit ihm nicht noch ein anderer
zuvorkommen und sie ihm wegnehmen könnte,
zu sich ins Bett und sagte nichts dazu vor
lauter Glück und Staunen. Er streichelte nur
dann und wann über das Leder und fing
an ein jämmerliches Gesicht zu machen, als
die Tante verlangte, daß er sie anprobieren
sollte.
Da wehrte er sich mit Händen und Füßen
dagegen, und beinahe hätte es dicke Tränen
gegeben. Als sie aber nirgendwo drückten,
da lachte er auch schon und zog sie rasch wie-
der aus. Alle zehn Minuten kam Hansi in
den Schlafsaal gelaufen und wischte den
Staub von den Stiefeln, von seinen Stieseln.
Und als einmal jemand sie anfaßte, um sie
beiseite zu stellen, brüllte er, daß das ganze
Haus erschrocken zusammenlief.
Hansi hat seine neuen Stiefel auch nie an-
ziehen wollen. Immer hat er sie nur in die
Hand genommen und herumgetragen, damit
die Sohlen nicht zerkratzt würden. Aber
schließlich hat er sie doch einmal angezogen
an einem kalten Tage. Da war es dann so
schön warm darin, daß er sie nicht wieder
ausziehen wollte.
Ja, das war Hansi.
Weißt du übrigens, was er getan hat, als
er nach sechs Wochen wieder in seinen Keller
in den Kohlenpott zurück mußte? Einen gro-
ßen Strauß Blumen hat er gepflückt, wie er
sie auf der Wiese fand. Die hat er in der
einen Hand getragen, in der anderen seine
Stiefel, und den Pappkarton hatte er an
einer Schnur über den Rücken gehängt. Auf
dem Bahnhof erst, als er schon im Wagen
saß, da hatte er sich auch für die Schuhe be-
dankt. Denn nun gehörten sie ihm ja.
^^irgends fühlt sieb der Hrbeiter woblcr
als unter Deutschen, die sieb zu ihm be-
kennen und mit ihm das gleiche Schicksal
tragen. Gauleiter Bürchel
<n<
iir wollen das Versprechen abgeben,
daran mitzuarbeiten, daß ein guter Seist
im Vaterlande walte undCreue diefterzen
regiere. v. Daeseler
Klein Liescài und ibr N^ietzchen
Foto: Armstrong, Mauritius
146
Dom Wandern ¡nt* w*
Hausbaltungsscbülerinnen von Grube Heinitz an oen Rhein!
on jeher steckte der Wandertrieb dem deut-
schen Menschen im Blute; eine urdeutsche An-
gelegenheit. 2m Mittelalter wanderten Gesellen
und Scholaren durch deutsche Gaue. Der Scholar
wanderte von Hochschule zu Hochschule. Der Ge-
selle mutzte drei Jahre lang die Welt durch-
reisen, um Land und Leute kennen zu lernen
und seine Kenntnisse zu erweitern. Erst wenn
er in der weiten Welt etwas Rechtes gesehen
und gelernt hatte, konnte er sein Meisterstück
machen. 2m 19. 2ahrhundert viefiel diese Sitte
wieder. Aber die Sehnsucht deutscher 2ugend in
die weite Welt war damit nicht totgeschlagen.
Auf mancherlei Weise zog deutsche 2ugend aus
grotzen Städten hinaus in Gottes freie Natur.
Es blieb dem deutschen Volke vorbehalten, ein
Jugendherbergswerk zu schaffen, wie es nie
irgend ein anderes Volk gekannt oder erreicht
hat. Der neue Staat, der den Heimatgedanken
so stark unterstreicht, will erst recht und bewußt
seiner 2ugend die Möglichkeit geben, in Fahrt
und Wanderung ihr deutsches Vaterland kennen
zu lernen. Es dient zunächst zur körperlichen
Ertüchtigung. Wandern ist mehr als blotze kör-
perliche Ertüchtigung, mehr als ein Losgelöst-
sein von Berufs- und Alltagspflichten. Beim
rechten Wandern erobern wir Land und Leute,
erkennen wir die tieferen Zusammenhänge zwi-
schen beiden: wie die Landschaft den Menschen
prägt, der in ihr lebt. Die Natur zeigt uns
beim Wandern ihre verborgensten Schönheiten.
Wege und Pfade, die wir niemals mit einem
Verkehrsmittel erreichen können, erschlietzt uns
das Wandern. Stück um Stück erleben wir die
deutsche Landschaft. Sie rauscht nicht in einem
Eiltempo an uns vorüber. Wenn wir uns dann
noch mit der Geschichte des Gaues vertraut
machen, den wir durchwandern, mit Sage und
Dichtung, dann verstehen wir die Menschen, die
darin leben, und das Wandern wird uns zu
einem tiefen Erlebnis.
So wandern auch wir von der Haushaltungs-
Ichule Heinih hinaus. Eine solche mehrtägige
Wanderung in den Pfingstferien 1936 brachte
uns an den Rhein. Viele Monate vorher wurde
von den sechs Mädels, welche die Fahrt mit-
machten, eifrig gespart. Freudig wurde der Tag
der Abfahrt erwartet. Noch am Nachmittag des
letzten Schultages vor den Pfingstferien brachte
uns die Eisenbahn bis Bingerbrück, ein freudi-
ges Erleben für diejenigen, welche den Rhein
zum ersten Mal sahen. Mit der Fähre fuhren
wir von Bingen nach Rüdesheim. Die 2ugend-
berberge nahm uns auf, ein schöner Bau mit
hellen, luftigen Tagesräumen und einer Küche,
die, so blank und schmuck, jedes Frauenherz er-
freut. Wie erstaunt und erfreut waren wir gleich
an diesem ersten Abend über das echt kamerad-
schaftliche Leben in der 2ugendherberge. Zwang-
los satzen Buben und Mädel zusammen. Man
fragte nicht nach Namen und Stand; nur wo die
einzelnen herkamen interessierte wegen der ver-
schiedenen Dialekte. Herbergsvater und Herbergs-
mutter umsorgten die ihnen anvertraute 2u-
gend mit freundlichem, kameradschaftlichem Ver-
ständnis.
Niedermalddenkmol Pri'vatbM
Am folgenden Tag wanderten wir nach dem
Niederwalddenkmal und standen ergriffen vor
diesen! Erinnerungszeichen grotzer geschichtlicher
Ereignisse. Ueber einen Höhenweg ging es
weiter nach Atzmannshausen. Wir konnten uns
nicht satt sehen an dem herrlichen Anblick, den
der Rhein uns in der Tiefe bot. 2n Atzmanns-
hausen freuten wir uns über die alten Bauern-
schänken, insbesondere, als der Besitzer der
schönsten Schänke uns zur Besichtigung einlud.
Nach kurzer Rast ging es weiter nach Lorch. Auch
dort fanden wir gastliche Unterkunft in einer
sehr schönen 2ugendherberge.
Während der ganzen Wanderung zeigte sich die
Kameradschaft der deutschen 2ugend. Wo man
sich im Wald oder auf der Landstratze begegnete,
begrüßte sie sich freundlich. Hilfsbereitschaft und
Entgegenkommen konnte man täglich beobachten
und erleben. So wurde unsern Mädels mehr-
mals von 2ungen, welche uns begegneten und
die gleiche Herberge als Ziel hatten, das Gepäck
auf dem Rad mitgenommen. Fast immer wan-
derten wir mit Buben oder Mädels oder älteren
Leuten zusammen. So begegneten wir Schwäl-
mern und Hessen in ihrer Tracht. Sie wander-
ten einige Stunden mit uns und erzählten uns
aus ihrer Heimat. Große Freude bereitete uns
10'
i ah
dauern schenke in ^lßmannshauscn D. I. H. Bild
auch das Kennenlernen von vier Frankfurter
BDM.-Führerinnen in der Vopparder Jugend-
herberge. Wir verlebten viele frohe Stunden
zusammen. Da wir die Pfingsttage in der Vop-
parder Jugendherberge verbrachten und gerade
diese Tage einen Zustrom von jungen Menschen
brachten, waren dort die Eindrücke besonders
stark. So trafen wir dort einen alten Herrn,
der mitten unter der Jugend saß und die Lie-
der der Hitlerjugend mitschmetterte, als wäre
er in der neuen Zeit geboren. Wir nannten ihn
Unsere dVädcls mit Opa und Frankfurter i30,TJt =
Führerin Privatbild
auf seinen Wunsch Opa. Nach dem Tode seiner
Frau und Verheiratung seiner Kinder nahm ei
keinen ständigen Wohnsitz mehr an, sondern
wanderte durch die deutschen Gaue. Verpflegung
und Unterkunft erhielt er in den Jugendher-
bergen. So war er als 74jähriger ständig unter
der Jugend und mancher Griesgram hätte sich
an Opa ein Beispiel nehmen können. Am
Pfingstsonntag- und Pfingstmontagabend ver-
sammelte er alle Buben und Mädel der Vop-
parder Jugendherberge im Jnnenhof. Im grogeil
Kreis faßen alle zusammen und nun gings ans
Musizieren, Singen und Spielen. Wir alle wer-
den diese Abende nie vergessen; dem nachdenk-
lichen Menschen kam es hier zum Bewußtsein,
daß zum Zufrieden- und Glücklichsein kein über-
großes Maß an Geld und Gut gehört. Trat in
allen Herbergen das Gemeinschaftsleben stark
hervor, so wirkte es doch am stärksten in der
Jugendburg Stahleck auf uns. Trutzig erheb!
sich die Jugendburg über den Rhein, traulich
und doch modern sind die Tages- und Schlaf-
räume der Jugend. Der Herbergsvater von
Stahleck, noch jung und aus der Bewegung her-
vorgegangen, ist ein ausgezeichneter Erziehei
Schtvälmcr Volkstracht Privntbiv
und Gestalter der Freizeit seiner ihm anver-
trauten Jugend. Er versammelte die gesamt!
Jugend abends auf dem Burghof, der einer
herrlichen Ausblick auf den Rhein bot. HerbeM
mutter und eine Helferin spielten Klampfe, er
wurde gesungen, gespielt und gescherzt. Nach dem
Spiel verteilte der Herbergsvater auf erhöhtem
Platz auf dem Burghof die Schlafplätze. Da
hietz es, fein die Ohren spitzen, denn zweima'
gesagt wurde nichts. Die kleinen Arbeiten, die
täglich verrichtet werden mutzten, wurden unter
die einzelnen Gruppen verteilt, so datz keine Un-
Jugcndhcrbcrge in Boppard D. I. H. Bild
stünmigkeiten am anderen Tage entstehen konn-
ten. Mit dem Fanfarenmarsch (Schallplatten)
endete um zehn Uhr abends das fröhliche
Treiben auf der Jugendburg. Nach dem Ber-
llingen der Musik war in der ganzen Burg kein
Jugendburg Stahleck D.J.H. Ttr. 317
Laut mehr zu hören. Friedlich senkte sich die
Nacht über Burg und Rhein. Am frühen Mor-
gen bliesen wiederum die Fanfaren zum Auf-
bruch.
Am andern Tage wanderten wir über Lorch-
hausen, Caub nach St. Goarshausen. Der Zug
brachte uns von hier aus nach Camp und die
Fähre nach Boppard. Dort nahmen wir unsern
längsten Aufenthalt. Wir wollten uns von der
langen Wanderung etwas erholen und Tages-
Bornhofen und die feindlichen Brüder D.J.H. Rild
ausflüge ohne Gepäck unternehmen. Am Pfingst-
sonntag besuchten wir Bornhofen mit seinen bei-
den Burgen ,,Die feindlichen Brüder". Der Aus-
stieg zu den Burgen vermittelte uns einen herr-
lichen Ausblick über den Rhein und die nähere
Umgebung. Pfingstmontag wanderten wir in
Ehrcnburg Brodenbach a. d. Mosel 'Pritwfbiib
den Hunsrück. Die Hunsrückbahn brachte uns
bis Buchholz; von hier aus ging es durch die
wildromantische Erbachklamm zur Ehrenburg bei
Brodenbach an der Mosel. Die Ehrenburg ist
eine der am besten erhaltenen deutschen Burg-
ruinen und stammt aus dem 11. Jahrhundert.
Nach kurzem Aufenthalt ging es wieder die
Berge hinaus nach Buchholz und von dort aus
mit der Bahn nach Boppard. Am Nachmittag
brachte uns der Zug von Voppard nach auf Burg Stahleck endete unsere Rheinwande-
St. Goar, in mehrstündigem Wandern gings rung. Von hier aus brachte uns der Zug der
nach Bacherach und nach einem steilen Ausstieg Heimat entgegen.
zur Äugendburg Stahleck. Mit dem Aufenthalt Maria Pinger-Neunkirchen.
fröhliches Lachen unterm Spaten
H^zncher deutsche Beruf spricht seine eigene
Sprache, die nur Leute „vom Bau" ver-
stehen, so die Soldaten, die Schauspieler, die
Studenten, ja sogar die „Pennäler" usw.
Auch in den Lagern des Arbeitsdienstes ist
ein solches Gewächs entstanden: die Lager-
sprache. Man darf sich jedoch darunter nicht
etwas Fix und Fertiges, etwas Endgültiges
vorstellen, denn der Arbeitsdienst ist erst
einige Jahre alt, und manches ist noch im
Werden. Bei aller Härte des Dienstes je-
doch ist der Lebensrhythmus des Arbeits-
lagers heiter und froh, and der Arbeitsmann
lacht gern. Daher dürfte ein kleiner Streif-
zug durch dieses fröhliche Neuland der
Sprache willkommen fein.
Nehmen wir an, ein Fremder, der „vom
Tuten und Blasen" keine Ahnung hat,
kommt ins Lager, um seinen Freund zu be-
suchen und trifft diesen nach dem Abendbrot
während einer Freistunde in der Stube an,
wo gerade der „Flachs blüht". Einer „wie-
nert" feine „Knobelbecher", der andere liegt
bereits in der „Koje" und „kokst". „Koje?",
fragt der erstaunte Besucher, bis er erfährt,
daß das Bett im Lager auch „Buntkariertes",
„Kahn". „Flohkiste". „Falle", „Korb".
„Klappe" oder „Zelt" genannt wird, in das
mancher eine „Kreissäge" beim Schlafen
legt. Aus der Unterhaltung entnimmt der
Laie, daß der Heilgehilfe „Sani" „A e s k u-
l a p" oder „Q u a n t e n f l i ck e r" genannt
wird, während sie untereinander ihren Ab-
teilungsführer „Chef" oder „Ober" nennen,
weil Oberfeldmeister zu lang ist. Einer hat
aus dem „Vertiko" (Spind) seine „gute
Züche" (Ausgeheuniform) herausgenommen
und näht einen Knopf fest. Ein zweiter ver-
sucht, ihn aufzuziehen, doch der erste ent-
gegnet: „Gib dir keine Mühe, du bringst
mich nicht auf Touren, du nicht!" Ein drit-
ter mischt sich ein: „Laß ihn, er ist schon „auf
99", worauf der zweite fragt: „Was hat ihn
denn so „fertig" gemacht?" Die Antwort
lautet: „Er hat Pech gehabt. Der Schnuten-
schaber (auch „Gesichtsgärtner" oder „Ver-
schönerungsrat" genannt) hat ihn beim Ra-
sieren geschnitten, der Schmor (auch „Küchen-
bulle", „Saucenchef", „Fettmolch") hat ihm
gerade heute, wo es sein Lieblingsgericht
gab, den fünften Schlag verweigert, und
dann ist ihm seine Strahlensalle beschädigt
worden, so daß er keine Aufnahmen machen
kann."
„Was gab es denn zum Abendbrot?", er-
kundigt sich der Besucher liebevoll nach dem
„Magenfahrplan". Als er erfährt, daß sie
„Fußlappen" gegessen haben, schaudert's ihm,
doch beruhigt er sich wieder, als er erfährt,
daß dies Welschkohl bedeutet. Weitere Kost-
proben von der Speisekarte des Arbeits-
mannes sind: „Rennfahrersuppe" (Erbsen-
suppe), „Drahtverhau" (Trockengemiises,
„Negerwurst" (Wellwurst), mit „Karo ein-
fach", „Trockenkaro" oder „trockenem Oskar"
(ein paar Scheiben Brot), die aber auch mit
„Affenfett" oder „Mariechen" bestrichen sind.
Die nahrhafte Mehlsuppe, die es zuweilen
zum Frühstück gibt, hat eine Reihe lieblicher
Bezeichnungen erhalten: „Dickpamps",
„Scheibenkleister", „Gummisuppe", „Fliegen-
leim", „Spuck- oder Loreleysuppe". Kaffee
heißt „Negerbrühe" oder „Negerschweisi",
kühlende Getränke für die Baustelle „Hosen-
jodler" oder „Eeländebier", während es vom
Tee oft „M arkeBahndamm, zweite
L e s e", heißt.
„Aufschnitt" lund „Rouladen" dagegen ge-
hören nicht zur Speisekarte, das erste ist eine
„ganz große Angabe", und wenn einer eine
„Welle" oder eine „Stange angibt", dann
geben die andern „kontra" oder erwidern
wohl auch „Vorsicht, nimm Gas weg!" oder
„Nicht so hohe Wellen, hier sind Nichtschwim-
mer anwesend", während ein anderer die
Mütze abnimmt und nach oben zeigt, was be-
deuten soll, ihm geht vor Schrecken der Hut
hoch, der bei einer „schauerlichen Angabe" die
Decke'der Baracke durchstößt und in der Stra-
tosphäre verschwindet. Nun sieht der Be-
sucher einen Arbeitsmann, der gerade seinen
„Luschenschöpper" reinigt, aber keinen Taba>
hat. Er erkundigt sich bei seinem Nachbarn,
wie es denn mit einer „Tabak-Maßnahme"
wäre, und dieser entgegnet: „Alter Mann,
mach Fliege, der Bart ist ab!" Er hat also
auch nichts mehr, und der Besucher bringt
jeine „Sargnägel" zum Vorschein und unter
allgemeinem Beifall zur Verteilung.
Nun erzählen die Arbeitsmänner von
ihren Erlebnissen auf dem „Schleifstein"
Matz des Fußdienstes), der auch „Seufzer-
wiese", „Schweißsammelstelle", „Jdioten-
wiese", „Blutacker", „Fußpflegestation" und
„Lhristenverfolgung" genannt wird. Die
„Alten Knochen" waren wie immer „auf
Draht" und fielen bei den Führern nicht auf,
dagegen haben einige „Radfahrer" und
„Hackenknaller" versagt. Die „Affen" oder
„Asthmakisten" haben so im „Kreuz" ge-
drückt, daß die Kolonne wie ein „Leichenzug"
oder wie ein „Sauhaufen" marschiert ist,
wofür ihnen der „Chef" eine „Zigarre mit
unzerbrechlicher Stahleinlage" verpaßt hat.
Nun wird noch von der Baustelle erzählt.
Während die meisten „wie die Kümmeltür-
ken" gearbeitet haben, haben sich einige et-
was „abgekneift", „eine ruhige Kugel ge-
schoben" oder „Eulen gefangen". Aber die
„Eulenfänger" haben dafür „Kartoffel-
aktion" erhalten, und wenn die Mannschaft
abends frei hat, dürfen die ..Kartoffelaktio-
näre", zwecks Verbüßung ihrer Sünden,
Kartoffeln schälen.
Dem Besucher schwirrt der Kopf vor so
viel Fachausdrücken, aber er spürt, daß alle
diese Wort echt und unverfälscht sind, daß sie
auf irgendein heiteres Erlebnis, auf einen
Witz, zurückgehen und daß die ganze „An-
pflaumerei" nicht auf Gehässigkeit beruht,
sondern nur der gesunde Ausdruck
des überschäumenden Lebens ge-
tühls der Arbeitsmänner, der
Freude am Dasein schlechthin darstellt. Zum
Schluß wird er Zeuge eines Gesprächs, das
er beim besten Willen nicht verstehen kann:
„Hallo, Hein, du bist ja auch noch da."
„Aber das eilt doch gar nicht, Jupp."
„Kommt ganz darauf an, was der Arzt
dazu sagt."
„2a, das sagtest du ja schon."
„Da kann sich mancher eine Scheibe von
abschneiden."
Dem Besucher geht ob dieses haarsträuben-
den Gesprächs der Hut hoch, und er deutet
an, wie seine Kopfbedeckung in der Stra-
tosphäre verschwindet. Die fröhliche Lager-
sprache hat ihm also so gut gefallen, daß er
sich schon „eine Scheibe" abgeschnitten hat.
Und das freut einen richtigen Arbeitsmann
denn auch.
Streichhnlstänge — und nicht mehr!
2n diesen Tagen ist wieder ein neuer Jahrgang
arbeitsdienstpflichtiger junger Deutscher in die
Lager eingerückt. Die Einkleidung ist das erste
— und dann die Ueberprüfung der vorschrifts-
mäßigen Länge des Haarschnitts. (Weltbild M)
In die freie Höhe willst: du, nach den
Sternen dürstet deine Seele. Hber auch
deine schlimmen Criebe dürsten nach
Freiheit. Deine wilden Hunde wollen
die preiheit j sie bellen vor Hust in ihrem
Keller. Heb, ich bannte 6dle, die verloren
ihre höchste Hoffnung. Und nun ver-
leumdeten sie alle hohen Hoffnungen. JSun
lebten sie frech in ihren kurzen Lüsten
und über den Cag hin warfen sie kaum
noch Ziele, einst dachten sie Helden zu
werden : Lüstlinge sind es jetzt. Halte
heilig deine höchste Hoffnung!
priedrich jSietzsche. Zarathustra
MC ! T*on .'naus A r auf
Jn jenen Jahren, als dem deutschen Lande
— da es in zahllose Fürstentümer zerfiel,
und der Kaiser irgendwo außerhalb seiner
Grenzen wohnte — öffentliche Sicherheit und
Gesittung noch immer mangelten, fuhr ein
Kaufmann mit seinem Kutscher von Ham-
burg nach Leipzig.
Der Wagen war mit nordischen Natur-
waren, die gegen südliche Fleißerzeugnisse
umgehandelt werden sollten, so reichlich be-
packt, daß schon deren Veräußerung, wieviel
mehr ihre Verwandlung in andere Waren,
dem Besitzer das Antworten auf die Fragen:
„Was werden wir essen? Was werden wir
trinken? Womit werden wir uns kleiden?"
für lange Zeit abnahm.
Dennoch ließ der glückverwöhnte Kauf-
mann durch die norddeutsche Ebene seinen
Wagen hinrollen, ohne für den Schutz von
Hab und Gut und Leben mehr als alltägliche
Vorsorge zu treffen. Sobald jedoch die Wald-
berge des Harzes in Sicht kamen, händigte er
seinem Kutscher zwei doppelläufige geladene
Pistolen aus. Die, befahl er, solle der Rosse-
lenker — ebenso wie er selber es mit zwei
anderen Pistolen im Wagen tun werde —
auf dem Bock zu beiden Seiten neben sich
legen. Sobald der Fahrende ein Geräusch
böre, das ihn auch nur einen Augenblick den-
ken lasse: „Räuber!", habe er auf der Stelle
zu halten und statt Leine und Peitsche die
schußbereiten Waffen in die Rechte und
Linke zu nehmen.
Aber obwohl damals in unwirtlichen
Gegenden Deutschlands Raubüberfälle noch
zu dem Tagverlauf gehörten wie das Unter-
Der Haflierbauer vom Königsee,
wie ihn das Auge der
fotagrasischcn Linse
Lichtbild: L. G. Schmidbauer
gehen der Sonne, gelangten der Kaufmann
und sein Kutscher, ohne von beutegierigen
Buschbewohnern angefallen zu werden, Uber
die Höhe des Harzes.
Als der Wagen bereits geraume Weile
wieder bergab ratterte und die Stunde nicht
mehr fern war, da zum ersten Male sich die
jenseitige Ebene vor den Augen der Reisen-
den hinbreiten würde, kam -— mitten in
einem meilenweiten dichten Tannenwalde —
den Kaufmann ein Bedürfnis an. Er klopfte,
dag der Kutscher halte. Stieg, da das Ge-
fährt stand, aus. Entledigte sich des für sein
Borhaben hinderlichen Pelzmantels und
hing ihn so, daß dessen üppiges Innere dem
Betrachter in die Augen stechen muhte, über
die offene Wagentür.
Darauf bedeutete der Kaufmann dem ab-
wartsstarrenden Rohwart: doch vom Bock
herunterzusteigen und sich, damit es nicht
noch eine zweite unvorhergesehene Fahrt-
unterbrechung übertag gebe, zu dem gleichen
Zweck nach links einige Schritte in die Büsche
zu schlagen, wie er es nach rechts zu tun ge-
denke!
Der Kutscher schüttelte, keinen Blick von
dem Pelzfutter des Mantels wendend, den
Kopf.
Dann sollte er wenigstens, ermunterte der
Kaufmann ihn, während der Minuten seiner
Abwesenheit, sich die steifgesessenen Beine
vertreten. Ueber dem tagelangen Fahren
habe man ja fast vergessen, dah sie dem
Menschen von Gott im Himmel zum Gehen
verliehen seien. Und um sich selber sowie dem
Zaudernden zu beweisen, dah er nun wieder
. . . und wie ihn die Radier-
nadel unseres Zeichners
£. ®. Schmidbauer festhielt
ICO
um den säst aus den Augen verlorenen Ur-
zweck der Beine wisse, machte er einige ge-
spreizte Schritte neben dem Wagen hin und
her: „Ah-----! Das tut gut------. Unsag-
bar gut-------------------------! Ah-! Ah —! Herunter
vom Bock.
Der Kutscher nickte und stieg ab.
Der Kaufmann nickte und verschwand hin-
ter den Baumstämmen.
Der abgestiegene Kutscher machte jedoch
nicht die geringste Miene, sich im Wiederge-
brauch seiner Beine zu üben. Er stand vor
dem Pelzmantel seines Herrn. Verschlang
ihn mit seinen Blicken. Streichelte ihn. Plötz-
lich ritz die liebkosende Rechte sich von dem
weichen Inneren des Herrengewandes los.
Fuhr verächtlich über das härene Knechts-
gewand hin, das außen und innen von der
gleichen rauhen Härte war. Und: runter den
Kutschermantel — über den Weggraben dem
Unsichtbaren nachschleudern — rein in den
Herrenmantel — lächelnd feststellen, daß er
wie angegossen sitzt — wieder ausziehen — in
das Innere des Wagens werfen — Kleider
vom Leib reißen — hinter dem Kutscher-
mantel herschleudern — Pistolen auf den
Bock packen — ihre Hähne spannen — sie
schußbereit in die ausgestreckte Rechte und
Linke drücken — Wagentür hinter sich mit
dem Fuß zustoßen — sich breitbeinig vor das
verlassene Gefährt stellen: das Werk von
Sekunden.
Als der Kaufmann zwischen den Baum-
stämmen wieder sichtbar wurde, schrie der
Kutscher ihn an: Keinen Schritt weiter!
Zwischen Totsein oder Kutschersein habe der
Herr zu wählen. Endlich hätt' sich das Spiel
gedreht. Er, der Kaufmann, habe Kutscher-
kleider und Kutschermantel jenseits des
Grabens anzuziehen und hinfort den Wagen
zu fahren; er, der Kutscher, werde Kauf-
mannskleider >und Kaufmannsmantel dies-
seits des Grabens anziehen und hinfort sich
fahren lassen. Keinen Schritt! Kleider run-
ter! Ihm zuwerfen! Keinen Laut! Kutscher-
sein oder Totsein! Kleider runter! — davon
hänge sein Schicksal ab. Was die Pistolen,
deren Güte er ja kenne, ihm wohl hinreichend
bestätigten. Vis Drei für die Entscheidung
Zeit. Eins —! Zwei —!
Ehe der waffenbewehrte Kutscher Drei —!
sagen konnte, begann der waffenlose Kauf-
mann zu knöpfen. Nachdem er sich seines
Oberzeuges entledigt und es Stück für Stück
über den Graben geworfen hatte, zog der
eine die Kleider des andern an. Und die
vertauschten Anzüge saßen den beiden neuen
Besitzern, als ob sie von einem geschickten
Schneider für ihre jetzigen Träger gearbeitet
seien.
Der Kaufmann im härenen Kutscherman-
tel stieg aus den Bock, der Kutscher im pelz-
gefütterten Kaufmannsmantel schickte sich an,
auf dem Sitz im Wagen Platz zu nehmen.
Als der neue Kutscher oben saß und Leine
samt Peitsche in seinen Händen hielt, blickte
er — wie er es oft an seinem Vorgänger
gesehen hatte — prüfend nach rückwärts.
Da er gewahrte, daß der neue Herr zum
Einsteigen bereit sei, fragte er — wie er
es unzählige Male von seinem Vorgänger
in solchem Augenblick gehört hatte —:
„Wohin?"
„Nach Leipzig!" antwortete der Kutscher-
kaufmann, und dann bedeutete er dem zu-
stimmend Nickenden: er sei kein Unmensch.
Werde, wofern der Kaufmannkutscher
schweige, ihm kein Leid antun. Nichts be-
gehre er für sich als den Wagen und seinen
Inhalt. Samt den Kleidern und dem Man-
tel natürlich, die er anhabe. Wagen und
Ware werde er als sein Eigentum verkaufen
und mit Hilfe des Erlöses irgendwo ein ehr-
bares Leben im bäurischen Stand anfangen.
Wenn er aus Leipzig verschwunden sei, könne
der Ueberrumpelte sich seinetwegen in das
zurückverwandeln, was er ehedem gewesen
sei: in einen Kaufmann. Der kleine Harz^
Aderlaß werde ihn daran nicht hindern. Vis
zu dem Tage seines Verschwindens aus Leip-
zig jedoch habe er als Kutscher ihm zu
dienen. Wehe, wenn er den Mund aufmache,
um zu verraten, wie's in Wahrheit mit
ihnen stehe! Noch bevor er den ersten Satz
beendet hätte, sei er niedergeknallt. Er solle
nicht vergessen, daß vier geladene Pistolen
im Wagen lägen. Uebrigens werde niemand
ihm seine Worte glauben. Denn daß fürs
Schicksal eines Menschen entscheidend die
Kleider seien, habe er inzwischen hoffentlich
eingesehen?
Der Kaufmann, dem sein Leben als das
einzige Gut galt, welches er nicht, wenn es
verlorengegangen war, wie alles übrige für
Geld wiederkaufen konnte, hieb — statt der
Kleiderfrage eine Antwort zu geben — auf
die Rosse ein und fuhr seinen Kutscher nach
Leipzig. Dabei hatte der Kutscher geringere
Mühe, für einen Kaufmann zu gelten, als
der Kaufmann, feine Kutscherfähigkeiten
glaubhaft zu erweisen.
Der Kutscher im Pelzmantel träumte sich
auf der Fahrt immer wieder als Besitzer von
unübersehbaren Hufen, von Pferden und
Kühen, von Kälbern und Schweinen, von
Hühnern und Hähnen, von Enten und Gän-
sen, von Knechten und Mägden.
In dem Augenblick aber, da der Wagen
von der Leipziger Torwache angehalten
wurde, sprang der Kaufmann mit einem
Satz vom Bock herunter und rettete sich, noch
ehe der Kutscher eine der vier Pistolen an-
schlagen konnte, hinter Gewehre und Helle-
barden.
Was es gäb? fragte es lässig aus dem
Innern des Wagens.
Der Kaufmann sprudelte das Harzgescheh-
nis hervor.
Der Kutscher zuckte verächtlich die Mund-
winkel. Dann lieft er sich aber doch herab zu
sagen: man sehe ihn und seinen ungetreuen
Diener nur einmal aufmerksam an, so werde
>nan wissen, wie's in Wahrheit stände. Ein
Windbeutel sei der leichtfertige Ankläger, ein
Betrüger, der hinterlistig an sich bringen
wolle, was ihm nicht gehöre! Das; der arme
Schlucker in solche Versuchung geraten wäre,
tonne niemand besser verstehen als er, dem
bekannt sei, was er im Wagen mit sich führe.
Nun aber genug, übergenug mit der Er-
klärung. Marsch, Kutscher! Wieder auf den
angestammten Bock.
Der Kaufmann beteuerte: er sei der Be-
sitzer des Wagens und seiner Schätze. Jener
aber, der ihm Mantel und Kleider gestohlen
und mit Hilfe der Pistolen die Knechtskleider
auf den Leib gezwungen hütte^ sei der
Kutscher.
Die Soldaten wußten nicht: wem glauben?
Sie sagten also zu dem Mann in der Kutsche:
der Schein spräche allerdings für ihn. Aber
es sei nicht ihres Amtes Streitigkeiten dieser
Art zu schlichten. So leid es ihnen tät — der
Herr müsse aussteigen und mit ihnen und
dem Ankläger zum Richter folgen.
Der Richter fragte, forschte, sah die Klei-
der, die Mäntel, sah die Männer an, horchte
hinter ihre Worte, suchte durch ihre Gesichter
bis zu ihren Herzen hinabzublicken. Aber
wenn auch schließlich sein Glaube den Kut-
scher Kutscher, den Kaufmann Kaufmann
nannte — Gewißheit, daß der vorgebliche
Kaufmann Kutscher, der augenblickliche Kut-
scher Kaufmann sei, erhielt er durch sein
Verhör nicht.
Der Kaufmann in Kutscherkleidern schlug
dem Richter vor, Zeugen aus Hamburg kom-
men zu lassen, die ihn trotz der Verschande-
lung durch die Dienergewandung erkennen
würden.
Der Kutscher in Kaufmannskleidern un-
Die beste St aatsnerfassung und Staate -
form ist diejenige, die mit natürlichster
Sicherheit die besten Köpfe der Volks-
gemeinschaft zu führender Bedeutung
und zu leitendem Sinfluß bringt.
Hdolf f)itler
terftützte diesen Vorschlag: Bekannte aus
Hamburg? Sehr wohl. Er habe die Gegen-
überstellung nicht zu fürchten!
Der Richter aber lehnte ab: Zeugen?
Mit deren Hilfe könne jedermann Richter
sein. Entscheiden, was einer Entscheidung
nicht mehr bedürfe? Wo in solchem Falle die
Kunst seines Standes bleibe? Ohne Zeugen
— deren Herdeischaffung den Austrag des
Handelns viele Wochen lang hinausschiebe —
die Wahrheit durch innere Kräfte erkennen,
Verworrenes mit Geisteshilfe durch unfehl-
baren Spruch entwirren — das erst mache
einen Richter, der solchen Ehrennamen ver-
diene. Man solle also die Streitenden nach
draußen führen! Er wolle die Sache einige
Minuten lang allein überdenken. Dann
werde er die Wahrheit wissen und, wenn die
Abgeführten wieder eingetreten wären, den
richtigen einsperren, den richtigen zu seinem
Wagen zurückgehen heißen.
Der Kaufmann zitterte.
Der Kutscher lächelte.
Beide, der vor Ungewißheit Zitternde,
der vor Gewißheit Lächelnde, mußten indes
gehorchen und das Eerichtszimmer verlassen.
Als sie der Tür nahe waren, rief der Richter
plötzlich hinter ihnen her: „He, Kutscher!"
Da stand der von den Fortgehenden, wel-
cher zu Unrecht die Kaufmannskleider trug,
still, wandte mit einem Ruck den Kopf nach
rückwärts und fragte, wie er es viele Jahre
Tag für Tag bei diesem Anruf getan hatte:
„Wohin —?"
„Ins Gefängnis!" lautete der donnernde
Fahrtbefehl des Richters.
Dem ertappten Kutscher blieb nichts übrig
als die Wahrheit zu bekennen und für eine
Reihe von Jahren sich mit jener grauen Ge-
wandung zufrieden zu geben, die keinen
Zweifel darüber zuließ, was er in Wirklich-
keit war.
Dilles Ideelle ist mehr oder weniger an
die realen Wirklichkeiten gebunden. JSur
dürfen solche realen Mirklichkeitcn nie
zuYn Selbstzweck werden, sondern sie
müssen dem Xdeellcn dienen.
Gauleiter Bürchel
Unser Alschbach!
A Das Dorf im Raum
ierlich anmutige Vohnenhaine im engen, feuch-
ten Talgrunde weisen den Weg vom Bahn- und
Kirchort Lautzkirchen ins Alschbachtal. Behutsam
zwischen Wald und Sumpf windet sich die Land-
strage. Fast zum Greifen nahe stehen die Rehe
am Waldrand. Da sind wir auch schon im Dörf-
chen. Und wie die Straße am Dorfausgang. ge-
rade vor dem Schulhaus, in einem Feldweg
endet, da werden wir der Einsamkeit des stillen
Westrichdörfleins im abgeriegelten Tal, hinein-
gebettet in die von allen Seiten heranrückenden
Berge, erst inne.
Bauernhäuser mit breithingelagerten Wirt-
schaftsgebäuden am
Straßenrand oder im
Hintergründe,Pferde-
gespanne vor den
Türen, mühsam sich
abrackernde Kuh-
gespanne, kleine, alte
Hüttchen, denen man
es ansieht, daß sie vor
50 Jahren noch mit
Stroh bedeckt waren,
Männer mit ihrem
Schichtbrot im Ta-
schentuch eingewickelt,
die um die Mittags-
oder Abendstunde zum
Bahnhof Lautzkirchen
gehen — das sind
einige der Merkmale,
die dem Dorf sein Ge-
präge geben. Es ist
eines jener vielen, alten Bauerndörfer, die unter
Beibehaltung des ländlichen Charakters und
einer traditionsbewußten Bauernstammbevölke-
rung sich im letzten Jahrhundert zu einem länd-
lichen Jndustriearbeiterdorf entwickelt haben.
2m Westen glüht es rot am Himmel des
Abends über den Würzbacher Berg herüber vom
Feuerschein des St. Jngberter Eisenwerkes.
Unser Gutwetterzeichen ist das Klappern und
Pfeifen des Zuges St. Ingbert—Zweibrücken
vom Taleingang her, von Norden. Steigen wir
einige Schritte den Berg hoch, dann sehen wir
genau südlich die „Belle Bääm" an der Biesinger
Chausse.
Da rasen die Autos vorbei, die auf dem süd-
lichen Pfalzwege von Saarbrücken her ins Blies-
fal fahren. Dort oben an den Pappeln entgleiten
iie unserm Blick, wo die Straße in einer Kehre
nach Blieskastel fällt.
(?in typisches Beispiel
der Entwicklung vom Bauern- zum Wrbeiterdorf!
Von Dora Diemel-Tllschbach
Bon uns aus ist dieses, unser „Kaschtel", in
lö oder weniger Minuten zu erreichen. Aller-
dings, es hilft uns nichts, wir müssen über den
Berg. Raste, wer rasten muß, es geht „gar gähe
bergan". Dafür blinkt und blitzt aber alles dort
drüben im weiten Tal. Es blendet uns die
Augen des morgens, da die Sonne dort schon
hell im Osten steht und wir aus dem Zwielicht
des Bergfchattens hinüber kommen.
Hier in Kaschtel ergibt sich aus der Linien-
führung der Täler, wie wir hineingebettet sind
im Raum der Eroßlandschaft. Hier greift die
Kaiserslauterner Senke in ihrem letzten Aus-
läufer an das Saarbecken und kettet uns gleich-
sam an den Rhein, zeigt aber auch unsere enge
Verbindung zur Industrie.
Hier weisen die Flußlinien von Blies und
Saar-Mosel in die beiden Herrschaftszentren der
geistlichen und weltlichen Gewalten, nach Metz
und nach Trier, deren Ringen um die Macht wir
hier im Tal so oft im Laufe der Geschichte ver-
spürten.
Hier fließen zwischen Weidenbüschen die Win-
dungen der Blies, durch Jahrhunderte hindurch
und noch heute ein scharfer Trennungsstrich
zwischen dem zweibrückischen und dem leyischen
Gebiet.
Und just an diesen Kreuzpunkten, friedlich ab-
gerückt vom Weltgetümmel, liegt auf engem
Raum unser Alschbach. Gibt es da überhaupt
etwas zu berichten? Ja gerade; denn es soll ja
gezeigt werden, wie der kleine Raum der Heimat
beschaffen ist, und wie unter Anpassung an den
gegebenen Raum unsere Vorfahren sich stets be-
Alfchbach in der Saarpfalz Fà: Dahl
mühten, diesen auszunutzen und die Schwierig-
keiten der gegebenen Naturoerhältnisse zu über-
winden.
B Fünf Ncorgen Land
nnd sechs Neorgen Himmel
Fünf Morgen Land und 6 Morgen Himmel,
so wird von Alschbach behauptet und im pfälzi-
schen Lesebuch steht es sogar gedruckt. Dabei t)t
es eine Uebertreibung, die nur aus dem Munde
eines Spötters stammen kann; denn wenn unsere
Gemarkung 412 Hektar groß ist, so gibt das doch
1248 Morgen und nicht 5, wie jener böse Mund
sagt. Und 80 Prozent unserer Schulkinder können
noch sagen: wir essen das ganze Jahr selbst-
gebaute Kartoffeln. Also muß doch auch Land
da fern, auf dem diese Kartoffeln wachsen.
Wir müssen zwar zugeben: die Berge rücken
bedrohlich nah ans Dorf heran. Da sie überdies
noch bewaldet sind, und der Talausgang durch
einen etwas seitlich umgebogenen Berg nicht sicht-
bar ist, so scheint das Tal wie ein abgeriegeltes
Schwarzwaldtal.
Nun wollen wir einmal von diesen Bergen,
die uns in die Suppentöpfe gucken, etwas er-
zählen.
Im Westen liegt der Brunnenberg. Der ver-
dient seinen Namen; denn von den 20 Quellen
auf Alschbacher Bann hat er ein Viertel. Es sind
Schichtquellen, da hier das Wasser der Bunt-
sandfteinschichten auf eine undurchlässige Ton-
schicht stößt. Diese Quellen wurden dann von
unseren Vorfahren in Brunnenstuben gefaßt.
Ein Rohr leitet das Wasser heute noch in die
am Fuße des Berges gelegenen Häuser und
öffentlichen Brunnen, z. B. in den Hirten-
brunnen. Eine der Quellen an dem malerisch
gelegenen Spielplatz „unner dem Bärkenbaam"
ist nicht gefaßt.
Schlecht gewählt war der Platz nicht für die
Obstbaumschule, die wir auf der Karte von 1842
hier finden und zwar oberhalb des Hirtenbrun-
nens. Dringend, mahnend und befehlend wurden
von den Gemeinden zur damaligen Zeit die An-
lage von Obstbaumschulen verlangt und den Leh-
rern die Veredelung der Wildstämmlinge an-
vertraut. So lesen wir's in den vergilbten Blät-
tern, in den Erlaßbücher der Schulbehörde 1842.
Da stehen gerade ein paar Alschbacher Kinder
beisammen, deren Urgroßväter oder sogar Alt-
väter hier in der Baumschule eifrig arbeiteten.
Eretel Dawos Altvater war der alte Lehrer
Spohn. Der ging hier in den Reihen der Baum-
schule umher und „poßte die Bäume". Das
brachte ihm eine kleine Erhöhung seines schmal
bemessenen Lehrergehaltes. Im Gemeindehaus-
haltsbuch aus dem Jahre 1843 wird ihm bestätigt,
daß die 134 Wildstämmchen, die er veredelte,
alle schön angewachsen sind. Dafür bekam er
10 Gulden (1 Gulden — 1,70 RM.). Otto Dawos
Urgroßvater war der alte Dietrich Dawo, der
um 1800 als Erwachsener hierher kam und sich
durch eifriges Landsteigern ziemlich viel Grund
und Boden erwarb. Im Jahre 1849 war er also
mindestens 69 Jahre alt. Er rechte und harkte
die Wege und lockerte den Boden rund um die
Bäume. Dafür bekam er laut Gemeindehaus-
haltsbuch je Jahr 40 Gulden. Der Urgroßvater
oder der Altvater von Helma Kreutz aber, der
in späterer Zeit Adjunkt war, muß mit Kum-
mer zusehen, wie böse Buben in den Gemeinde-
obstgarten einbrechen und alles abfressen. (Also
auch damals schon.) Da geht ihm die Galle über.
Er hält das Gewehr schon auf dem Rücken, —
es ist sein Gewehr aus dem bedeutsamen Jahre
1849 — und greift in die Hosentasche, um es zu
laden. „Mit Schrot", sagt Helma schlicht und
gefühlsroh. „Nein Helma, nur mit Erbsen",
er wollte ja nur den bösen Buben einen Schreck-
schuß aufbrennen.
So eng ist unser Tal, daß im Winter um
11 Uhr erst die Sonne von Osten her über
Schreiners Küppchen herüber geklettert kommt.
So schlecht belichtet also ist dieser Hang und dazu
noch Buntsandstein, der stellenweise ohne Krume
zu Tage tritt. Das war eben das schlechte Land
des Dorfes. Das gab den Allmend, die Dorf-
weide. Die Katasterkarte von 1754 zeigt es noch
unbewaldet. Nur hie und da einige Bäume.
Darunter konnte aber das Vieh in der heißen
Mittagsstunde behaglich im Schalten liegen, ge-
nießerisch mit „Jdderig" beschäftigt.
Die Grenze des herrschaftlichen Besitzes, dazu
des Alschbacher Bannes gegen Lautzkirchen und
gegen Blieskastel bildet der dreibännige Stein,
d-er ehrwürdige Gollenstein, der nach der neuen
Landvermessung allerdings ganz auf unserem
Bann steht.
Gehen wir in der Richtung nach Lautzkirchen,
so haben wir linker Hand die Taudistel, Du-
Dischtel genannt. Und an der Dudischtel liegt
der Kohlberg. Dort gehen wir hin, wenn wir
gute Blumenerde haben wollen. Der Kohlberg
entspricht dem St. Jngberter Pottaschwald. Hier
arbeiteten unsere Vorfahren fleißig, und um die
kostspielige „Holzfabrikation" und den ermüden-
den Holztransport zu sparen, wurde in großen
Meilern das Holz an Ort und Stelle in Holzkohle
umgewandelt. Die wurde nach St. Ingbert ge-
bracht in die unter der Gräfin Marianne von
der Leyen emporblühenden Glashüttenbetriebe.
Auf dem Rückweg brachten die Leute dann Koh-
len mit. deren Verbrauch Marianne mit allen
Mitteln zu steigern suchte. Auf der Höhe des
Kohlberges an der Lautzkircher Bannesgrenze
gegen Würzbach zu liegt die „Schanze". Die
Erdaufwürfe sind noch heute deutlich erkennbar.
Hier waren 1793 die französischen Kanonen ein-
zeschanzt. Die andere Batterie stand aus der
Alschbach rechts vorgelagerten Höhe. Vom Eäms-
horn aber schoß die deutsche Batterie her unter
Kalkreuth. Die 80 Gefallenen sind auf Lautz-
kircher Bann unterhalb des Gollensteins in einem
Massengrab beigesetzt. Unter Dornengestrüpp
wölbt sich heute der Hügel.
Und nun würde es uns gruseln, wenn es dunkel
wäre und wir jetzt weitergehen müßten; denn
wir sind links an der Dudischtel vorbei und rechts
an der Ewigkattklohm. Dort ist es nicht geheuer;
denn dort in der Klamm haußt die Ewigkatt.
Wehe dem, den sie erwischt! Den kleinen Kindern
lauert sie auf, die hier vorbei müssen nach Lautz-
kirchen und schnappt sie, ersäuft sie auch zuweilen
in dem hier vorbeifließenden Bach. Das sind ganz
mutige, die bis zur Klohm vordringen, z. B.
der Lembert Peter, als er ein kleiner Junge war,
und die dann Hineinrufen: ,,Ewigkatt, komm mol
raus!" —
Was ist nun eigentlich los hier, wie kommt das
Gruseln an diese Stelle? Hier war das Tal eng
und sumpfig. Hier war auch früher ein Weiher,
das bei Sulger 1599 erwähnte „Laichweiherchen"
unten an Alspach, der Name Tempelswiese =
Tümpelswiese deutet heute noch darauf hin. So
ein Weg im Engtal am Weiher vorbei hat es
an sich. Hier reichte der Fichtenbestand bis an
die Straße und machte diese dunkel und unheim-
lich. Hier ballten sich die Nebel an den Fichten
und konnten nicht durch. Hier war es also un-
durchsichtig und doppelt unheimlich. Wegen der
verengten Luftströmung folgten hier in plötz-
lichem Wechsel des Abends eiskalte und schwül-
warme Winde. Die Klohm entstand an einer
Stelle, wo auf roten Sandstein, der weich ist,
eine Schicht hellen Sandsteins folgt, der hart
ist. Der rote wird vom herabströmenden Wasser
ausgenagt, ausgewaschen; es entstehen höhlen-
ähnliche Gebilde. Die weiße harte Schicht bleibt
als vorstehender Steintisch stehen und hier bil-
det sich ein Wasserfall.
Doch nun zurück zu den 6 Morgen Himmel und
den 5 Morgen Land! Jawohl, wir wohnen im
engen Tal. Aber der Dorfkern mußte eben an
eine enge Stelle im Tal gebaut werden, da es
dadurch den ersten Siedlern, die, als heute ver-
schwundene Verkehrsachse, die Linie Blieskastelex
Berg, Alschbacher Tal, Würzbacher Berg hatten,
an keiner Stelle besser möglich war, auf schnell-
stem, möglichst gefahrlosem Wege den Uebergang
durch das damals sumpfige Tal zu bewerkstel-
ti^en. Und diese Talübergangsstelle haben sie
wit feinem Spürsinn herausgefunden. Gewiß
müssen wir den Hals recken, um den Himmel zu
sehen. Gewiß sehen wir die Sonne im Winter
erst um 11 Uhr aufgehen; aber was macht denn
das? Kommt die Sonne nicht zu uns, dann
gehen wir zu ihr.
C Das „Volk ohne Raum"
Und doch — wenn wir auch den Vorwurf von
den 6 Morgen Himmel und 5 Morgen Land
von uns abweisen — liegt eine tragische Wahr-
heit darin, denn von 200 Einwohnern im Jahre
1802 hatte sich die Zahl bis 1810 verdoppelt.
Da war der Lebens- und Wirtschaftsraum zu
eng geworden für das übervölkerte Tal.
Da löst sich der lange Zug der Auswanderer
vom Heimattal, die in Amerika ein reichlicheres
Brot suchen.
Da sucht man außer der bäuerlichen, dem Alsch-
bacher Boden, auch noch eine andere wirtschaft-
liche Nutzung abzuringen.
Da ziehen andere aus Raumnot fort, ihr Brot
in der nahen Industrie zu verdienen.
Und von den beiden letzteren wollen wir etwas
mehr erzählen:
Alschbacher Ziegel und Steine.
In die ruhigen Vormittagsstunden hinein
klingt von dem Vlieskasteler Berge her das ein-
förmige tötötötötö des Motors der Ziegelhütte.
Seit wann diese Ziegelhütte steht, ist nicht be-
kannt; aber wer den sammetw-eichen, lieblich
schmierigen Ton unserer Kahlhecke fühlt und
zusieht, mit welchem Behagen die Kinder davon
Klicker rollen und mit flinken Fingerchen Töpfe
und Tröge austupfen, ja sogar Ochs und Esel
für die Weihnachtskrippe formen, der kann sich
denken, daß schon seit langer Zeit hier Ziegel ge-
brannt worden sind.
Unheimliche Geschichten gehen noch heute in
Alschbach um von der Ziegelhütte und geben uns
gleichzeitig Einblick in die frühere Betriebsweise.
Ein gewisser Marschall, er mag wohl ein Be-
ständer des gräflichen Kammerdieners Saal ge-
wesen sein, des früheren Besitzers der Ziegelhütte,
brannte dort oben seine Ziegel. Da diese aber
nur eine mäßige Wärme vertragen können, war
der Brennofen so gebaut, daß in dem unteren
Teil als Nebenprodukt Kalk gebrannt wurde.
Der war ja auch nahe genug dabei an der Kahl-
hecke. Wie nun Frau Marschall eines Tages ehe-
mannsüberdrüssig neben ihrem Mann am Brenn-
ofen steht, packt sie ihn und stößt ihn in den Kalk-
ofen. Nun ist sie ihn los, denkt sie, und kein
Hahn kräht mehr nach ihm. Er aber stemmt sich
mit aller Macht gegen den Verschluß und ent-
weicht der Gluthitze. Nein, er ist wirklich ver-
brannt. sagen die anderen, alten Alschbacher.
Sie ist zur Strafe geköpft worden, sagen die
einen. Andere machen die Strafe mittelalter-
licher, gründlicher und sagen: aufs Rad gefloch-
ten. In Wirklichkeit wird sie wohl am Richtplatz
der zuständigen Gerichtsstelle Blieskastel, also
am Galgen geendet haben. Sie soll übrigens
die letzte Hingerichtete gewesen sein.
Als die französische Revolution durch das Land
fegt, ergibt sich natürlich eine Aenderung in den
Vesitzverhältnissen. Johann Kreutz und Dietrich
Dawo steigern die Ziegelhütte zum Halben. Der
Dietrich Dawo stammt aus dem Kanton Bitsch und
kennt das Ziegelbrennen von der Merchweiler
Ziegelhütte her. Dort hat er sich 1808 mit Anna
Dörr aus Illingen verheiratet. Sein Teilhaber,
der Johannes Kreutz, stammt aus der Kuseler
Gegend und weitz viel zu erzählen von dem neuen
Brennverfahren mit Kohle. Die Zeit des un-
eingeschränkten Waldrechtes der Ziegler ist längst
vorbei und als das Verbot des Brennens mit
Holz kam, mutzte man sich auf die neue Technik
umstellen und das eben hatte einer aus Kusel
im Aufträge des Zweibrücker Herrschaftshauses
spstematisch ausprobiert.
Mit der Verträglichkeit der beiden neuen
Ziegelherren war es schlecht bestellt, und als
das Streiten kein Ende nimmt, verlegt der Kreutz
seine Ziegelei in die Kaschtler Pfarrkirche, die
unbenutzt dastand, seit in der Revolutionszeit
die Schlotzkirche zur Pfarrkirche wurde. Dort be-
trieb die Familie Kreutz die Ziegelei bis 1874.
In diesem Jahre merkten die Kaschtler auf ein-
mal, datz der Rauch sie belästige und die Ziegel-
hütte wurde 1875 nach Alschbach verlegt.
Run sieht man in Alschbach — dort wo jetzt
Bubels Haus steht — die Pferde mit zugebun-
denen Augen im Eöpelwerk gehen, das Erde
mahlt und mischt. Die flinken Hände der Akkord-
arbeiter drücken die angefeuchtete Holzform in
die Masse und machen die Ziegel. Zu der weitzen
Erde vom Blieskasteler Berg wird rote Erde
vom Würzbacher Berg im Verhältnis von 1:2
gemischt; denn die Würzbacher Erde ist zu gut,
zu fett und die Ziegel schrumpfen um etwa
2 Zentimeter ein. In langen Reihen stehen die
Backsteine und die Ziegel auf luftigen Gestellen
zum Trocknen da, die Ziegel 2 Tage, die Back-
steine 8 Tage. Ziegler kann man nicht in ein
paar schnellen Lehrjahren werden. In langjäh-
rigem Ausprobieren geht die Kunst von den
Alten auf die Jungen über. Immer wieder
kommt in den Berufsangaben, ab 1850 etwa,
der Ziegler vor.
So ein richtiger Ziegler war der alte Eutz.
In langen Nächten kauert er mit dem jungen
Sohn des Ziegelherrn in der Hütte und sie ver-
folgen die Entwicklung der Wärme. Alle Viertel-
stunde mutz geschürt werden. Ein unvorsichtiges
Feuer kann den ganzen „Ofen" verderben. Um
nun den jungen Kerl wach zu halten, erzählt
und singt er. Und da der Alte die lebende Dorf-
cbronik ist, so ist das Wenige, was in Alschbach
an Dorftradition vorhanden ist, vom alten Eutz
durch den Ziegler Kreutz überliefert. Hätten wii
den Eutz heute noch!
Am Tag entstehen 2000 bis 3000 Ziegel. Das
ergibt bei einer sechsmonatlichen Arbeitszeil
etwa 300 000 Stück. Aber hier war auch schon
der Haken, denn Zieglerarbeit ist Sommerarbeil,
Halbjahrsarbeit. Im Sommer verdiente der
Ziegler 1200 bis 1400 Mark. Im Winter aber
gab's in der Ziegelei nichts zu tun. Da konnlc
er höchstens Erde graben auf Vorrat und sitz
damit 60 Mark verdienen. Dazu bekam er zürn
Leben Vorschutz auf den Sommerlohn. Das patzte
den Leuten nicht. Als Industriearbeiter hatten
sie vollen Lohn durchs ganze Jahr hindurch.
Und so mutzte Kreutz seine Hütte nach dein
Kriege aus Arbeitermangel schlietzen.
Unwirtlich und bei nassem Wetter fast nicht
begehbar sind die alten Erabmulden auf der
Kahlhecke. Umso lieblicher liegen die Tümpel
der Ziegelhütte auf dem Blieskasteler Berge da.
Tümpel ist zu wenig gesagt. Wie grotze Augen
liegen sie da im Landschaftsbild, umwimpert von
Erlen, Weiden und Iris. Frösche Hüpfen beim
Herannahen von Störenfrieden von den See-
rosenblättern herab in die kühle Flut.
So bedauerlich es auch ist, datz die beiden
Ziegeleien im Dorf selbst nicht mehr bestehen,
für das Landschaftsbild ist es ein Gewinn.
Der Steinbruch am Junkelter Hohrech bildet
in der grünen Dorfumrahmung den einzigen
roten Tupfen. — In den 80er Jahren fing man
an, planmätzig an vier verschiedenen Stellen
Steine zu brechen. Aber erst um die Jahrhundert-
wende konnte man von richtigen Steinbruchs-
betrieben sprechen. Das kam daher, datz so viele
junge Leute im Dorfe waren, die wohl in Brc-
bach oder in den anderen Arbeitsstellen Verdienst
Hütten finden können; aber als Anfänger und
unausgewachsene Kräfte einen zu schmalen Ver-
dienst, von dem sie zuviel an Fahrgeld ausge-
geben hätten und, wie die Eltern sagen, „ver-
fressen" hätten. Und um den Eltern nun nicht
ganz nutzlos auf der Tasche zu liegen, gingen sie
in die Steinbrüche arbeiten.
D Alschbacher gehen in die Industrie
Im Dorf St. Ingbert waren die Alschbacher
vor hundert Jahren gut bekannt; denn in die
dortige Glashütte fuhren die Bauern die Höh'
kohle von dem Kohlberg, um auf dem Rückwege
Steinkohle mitzubringen. Aber erst durch die
Raumnot, die sich in den 40er Jahren fühlbar
machte, wurden sie selbst als Arbeiter dorthin in
die Betriebe gedrängt.
Zu Anfang der 40er Jahre erscheint in dem
Standesamtsregister der erste Bergmann namens
Foos. Der erste Schmelzarbeiter war Joseph
Hautz, der Schwiegervater vom Lembert Peter.
160
Er fing 1855 an. Mit ihm gingen später Konrad,
Schneeberger Peter und Scheller Jean. AIs Berg-
arbeiter anzukommen war schwer, da die Grube,
um sich ihre Stammarbeiter zu sichern, säst nur
Söhne von Bergleuten annahm und auf acht-
jähriger Lehrzeit bestand.
Später müssen sie noch weiter ausgreifen nach
den Arbeitsplätzen. Nach Neunkirchen gehen die
einen, z. B. der alte Nikolaus, ehe er in Alschbach
Dorfschmied und Polizeidiener wird. Der Roth-
ermel und andere junge Alschbacher Burschen,
wie z. B. der Eaa Johann, gehen als Besenbinder
mit ihrer selbstgemachten Ware bis Wittersheim
und Bebelsheim handeln. Das ist natürlich nur
als Notbehelf zu bewerten, da sie bei den Eltern
nicht als unnütze Brotesser herumliegen wollten.
Als löjähriger kommt der Rothermel 1886 nach
Brebach (4 kleine Hochofen hatte damals Brebach,
die erst 1896 umgebaut wurden). Mit ihm gehen
Konrad Sepp, Konrad Hannes, Nikolaus Peter,
Eaa Johann, sowie der Viesinger Jakob Heyd.
Wieder andere gehen als Bergleute auf die
Grube nach Heinitz, wie der Kunz Peter, der
Lauer Johann und der Scheller.
Die Arbeit in der Industrie bringt eine Tren-
nung von der Familie mit sich; denn schon von
St. Ingbert und Heinitz aus ist es nicht möglich,
bei 10- bis 12stündiger Arbeitszeit öfters als
einmal die Woche (also Sonntags) nach Hause
zu kommen. Und erst die Brebacher, die 5 Stun-
den Weg haben, können nur alle 14 Tage heim-
kommen. Die Eisenbahn besteht noch nicht. —
Da sieht man sie jede Woche mit ihrem schweren
Sack beladen den Würzbacher Berg hinaufgehen;
denn wenn man etwas erübrigen will, kann
man nicht in Kost gehen, sondern nimmt sich
Kartoffeln, Brot und Speck von daheim mit.
An der Arbeitsstelle wohnen sie im Schlafhaus.
Die Leute, die vor 1870 dort arbeiten, können
nur am Sonntag kurz heimkommen. Da sieht
man die Frühschichter schon am Sonntagabend
wieder fortgehen; denn da sie 4 bis 5 Stunden
zu gehen haben bis Brebach, können sie nicht
sofort nach dem Fußmarsch dort anfangen zu
arbeiten, sondern müssen zuerst schlafen.
2n Dudweiler wohnen 6 Alschbacher zusammen
in einem Zimmer und in nachbarlicher Kamerad-
schaft räumt und wäscht die eine Partie, während
die andere arbeitet. Die Brebacher wohnen im
Schlafhaus.
Voll Bedauern gehen die Gedanken in der
Freizeit über die Berge nach Alschbach; denn sie
wissen, daß dort ihre Frauen mit den Kindern
sich abrackern und plagen, um mit männlicher
Tatkraft und weiblicher Aufopferung die Feld-
arbeit und das Hauswesen in Abwesenheit des
Mannes zu besorgen.
Und als Ziel schwebt über dieser oft Jahr-
zehnte lang dauernden Mühsal der Alschbacher
Industriearbeiter immer der Wunsch nach dem
eigenen Haus, nach der Bodenständigkeit.
Eine Erleichterung kommt in das Dasein der
Arbeiter durch den Bahnbau 1868 bis 1870. Sle
nehmen aber den Zug nicht in Lautzkirchen, son-
derir in Würzbach; denn dadurch sparen sie Zeit
und Geld. Die Arbeiterwagen bleiben in Würz-
üach stehen und werden dort erst angehängt.
Unheimlich war der Weg am Fallbrunnen
vorbei, weil dort der Schlapphut umging. Meyer
Pauls Vater hat ihn gerade an der Kehre auf
dem Berg zwischen den Kornfeldern gesehen und
hastet und hastet, kommt schweißbedeckt daheim an
und ist froh, wenigstens den Zahltag gut heim-
gebracht zu haben. Derweil kommt 10 Minuten
später ein anderer Alschbacher heim und erzählt,
wie einer vor ihm im Halbdunkel reißaus ge-
nommen hat. Immerhin — der Weg war und
blieb unheimlich. Als bauliche Zeugen dieser
Zeit haben wir einige Häuschen in der Adolf-
Hitler-Straße, kleine Vergmannshäuschen, die
in Türsteinen das Erbauungsjahr eingemeißelt
haben. Von den Häusern in der Blieskasteler
Straße wissen noch die Alten, daß sie mit Stroh
und Besenginster gedeckt waren und nur so hoch,
daß man mit gereckter Hand das Dach erreichte.
Heute stehen sie in schmucker Reihe und die Jun-
gen können, wenn man sie fragt, nur das Jahr
des Umbaues in die heutige Form angeben.
Der Lauer ist 1893 der erste Alschbacher, der
ein Fahrrad hat und wird ungemein bestaunt.
In Scharen laufen ihm die Buben nach, neidisch
und bewundernd. Er aber hat es nur gekauft,
weil es ihm dadurch möglich ist, täglich von
Dudweiler heimzukommen. Die Fahrt dauert
wohl VA Stunden, aber zu Fuß wären es vier
Stunden gewesen, und er ist wenigstens dem
Schlafhaus entronnen.
Nach der Jahrhundertwende wird der Arbeits-
radius noch erweitert und die Alschbacher ziehen
— zum Teil mit ihren Familien — in die loth-
ringischen Grubenorte, wo sie heute noch, in
ihrem deutschen Volkstum bedroht, wohnen. Dort
arbeitete auch Peter Sprunck, als er am 20. Juni
1911 in der Spitteler Grube in matten Wettern
erstickte und seine Frau, die Babette, in der Hoff-
nung des 4. Kindes zurückließ.
Fünf weitere tödliche Unfälle, fast alles Eru-
benunfälle, haben seitdem ihre Schatten ins Dorf
geworfen. Es schlägt den hart, der davon be-
troffen wird; aber vor der sozialen Gesetzgebung
war doch alles viel hoffnungsloser und erdrük-
kender. Die Arbeit forderte eben Opfer, aber
niemand ehrte damals die „Opfer der Arbeit".
Heute ist es in dieser Hinsicht doch ganz anders
geworden, wie die Arbeiter aus eigener Erfah-
rung es wissen.
E Alschbach, da6 saarländische Dorf
Das Aufkommen und das teilweise Verschwin-
den der Alschbacher Ziegelhütten gehört zu der
Tragik des „Volks ohne Raum". Der Ackerboden
der Heimat will nicht mehr reichen, man be-
mächtigt sich der geologischen Gegebenheiten.
Durch das von der Ziegelei einströmende Geld
wird der Lebensraum der Dorfbewohner erwei-
tert. Er wird wieder zu knapp, als die Indu-
strialisierung der anderen Ziegelorte die Alsch-
bacher ins Hintertreffen bringt.
Der Aufschwung der Steinbruchbetriebe ist
wiederum nur ein Abschnitt in der Entwicklung
des Gedankens vom „Volk ohne Raum". Wieder
einmal war der Lebensraum für die Dorfgemein-
schaft zu eng geworden, das Brot zu knapp. Dies-
mal aber werden nicht junge Menschen in die
Ungewißheit der Auswanderung hinausgestoßen,
wie die anderen von 1850 und 1880, auch die
Industrie nimmt sie noch nicht auf wie ihre
Väter, und doch findet eine verkappte Auswande-
rnitg statt. Es verlassen Steine das Dorf, wohl-
Sie tut's
nicht anders,
sie muß dem Führer
ein Küßchen geben
Foto: Hoffman"
behauene Bausteine. Aber diese Steine stellen seres Heimatdorfes ist ein Schulbeispiel dafür,
die Arbeitskraft und den Arbeitswert junger wie durch ein Abströmen der Arbeitskraft aus
Menschen dar. Der Lohn für dieses Steinhauen dem Heimattal in verschiedenen Formen zwar,
gibt Nahrung und Kleidung, die Lebensmöglich- aber besonders durch den Zug in die Hütten-
keit ist wieder geweitet worden, wenn auch der und Bergwerke aus dem stillen Westrichdorf das
Dorfraum der gleiche blieb. ländliche Industriedorf saarländischer Art ge-
Die ganze wirtschaftliche Entwicklungslinie un- worden ist.
Karwoch — Scharwoch!
Ungeschminktes ans dem Leben unserer Bergmanns bauern von Claus Schmauch, Saarbrücken
karwoch, Scharwoch! Der Ho ruf epp
war noch nicht von der Nachtschicht da-
heim, da zog seine Marei die Fahl und
die Bläß aus dem Stall und legte ihnen die
Schwanzriemen und die Kummete um. Sie
hatte das Lederzeug schon ein paar Tage vor-
her mit Schuhfett geschmiert und gebohnert,
und der Sepp hatte einige lockere Riemen
mit der Drahtspitze festgenäht. Das Pflug-
schar war neu geschärft, und die Räder waren
frisch geschmiert. Aber über das Schar mußte
noch etwas Petroleum, daß es schnell blank
wurde und der Grund nicht an ihm hängen
blieb. Und am Geischelriemen fehlte noch der
„Schmick"*) zum Knallen.
Nachdem die Marei diesen Uebeln abge-
holfen hatte, knotete sie ihr schwarzes Woll-
tuch fester, ging ans Fenster, klopfte den
jüngsten Bub heraus, der jetzt Osterferien
hatte und schwang die Peitsche. „Allä Jäh!"
Die Kühe machten krumme Buckel und zogen
an, und der Pflugtreiber eilte zur Zuder-
hand, faßte sie am Halfter und leitete sie
die Scheidbach hinauf zum Finkenberg, wo
der Boden aus rotem Sand bestand und
trockener war als in den andern Gewannen.
„Allä Jäh!" Hinter ihnen kam die Frau des
Schwengelschang. Da sie Krampfadern
hatte und schlecht gehen konnte, saß sie wie
ein Bauer auf dem „Pflugkrendel", wobei
ihre Röcke auf dem Boden schleiften. Sie
lenkte die Kühe mit einem Leitseil und hielt
sich, wenn der Schlitten über einen Stein
hüpfte, ängstlich am Vorderpflug fest.
^ „Allä hopp!" Bald darauf zog auch die
Icker sch mit den Geißen und der braunen
"Sterr" (Kuh) die Scheidbach hinauf. Um
beim Hüten nicht nutzlos die Zeit zu ver-
geuden, trug sie einen Strickstrumpf in ihrer
hochgebundenen Schürze. Was der Ick, ihr
Mann, in der Länge zu viel hatte, hatte
sie zuviel in der Breite. Die vielen Geburten
hatten ihren Körper geweitet und gedehnt.
Ihr Gesicht hatte einen gelbgrauen Ton, und
um ihren Mund zogen sich scharfe Falten,
die von Entbehrung und Sorgen erzählten.
Sie hatte die Kinder daheim gelassen und
der Aeltesten, einem mageren, dreizehnjähri-
gen Ding, die Aufsicht übertragen. Wenn der
Ick vom Schaffen heimkam, würde er schon
zuerst, ehe er sich ins Bett legte, nach dem
Rechten schauen und die Kinder waschen und
kämmen. In dieser Beziehung war sie sehr
mit ihm zufrieden; er griff zu Hause zu, wie
ein Fraumensch, und es war ihm nichts zu
viel. Aber, er trank gern einen! Wenn er
sich das endlich einmal abgewöhnte, würde
manches besser gehen, und sie könnte sich auch
einmal einen neuen Mantel kaufen, wie die
Frau des Hornsepps. Aber gegen die konnte
sie sich so leicht nicht stellen. Der Hornsepp
verdiente ja noch extra mit seiner Musik-
macherei und hatte schon zwei Buben schaffen.
„Jäh, Küh, jäh!" Die Jckersch zerrte der
„Sterr", die hungrig nach ein paar Gräsern
der Gartenhecke schnappte, den Kopf in die
Höhe und zog sie langsam hinter sich her.
Das Gehen fiel ihr heute beschwerlich. Das
kam von dem langen Winter, wo man nicht
vor die Türe kam, und von den durchwachten
Nächten bei den beiden Jüngsten, die die
Masern hatten. Sie schrien nachts im Fieber
immer wieder nach Wasser. Da mußte sie
jede halbe Stunde aufstehen und frisches aus
dem Eimer schöpfen. Aber gestern waren die
„Putten" ausgebrochen, und die Krankheit
hatte sich gebessert. Und der älteste Bub war
jetzt auch wieder aus der Kost und hütete
dem Lunenbacher das Vieh. Wenn sich
die Geißen und die Kuh wieder ans Weiden
Z Schnur.
gewöhnt hatten, mutzte der zweite Bub sie
«ustreiben. Aber diese Woche wollte sie es
noch selber machen. Der zweite war dieses
Jahr an der Reihe, bei den Klüpperbuben
die Eier auszuteilen. Das gab mindestens
ein halbes Dutzend Eier und ein paar Gro-
schen. Dafür brauchte sie am Sonntag kein
Fleisch zu kaufen. Am besten backte sie Pfann-
kuchen und verrührte die Eier tüchtig mit
Mehl, datz alle davon satt wurden. Die
Jckersch war gewöhnt, mit jedem Pfennig zu
rechnen. Aber daheim in der geblümten
Kaffeetasse lagen bereits einige Spargroschen
für ein Ferkel. Wenn der Ick diesen Monat
keine Schicht stuppte und dem Wirtshaus aus
dem Wege ging, konnte sie wieder ein paar
Groschen sparen und sich im Mai auf
dem Saarlauterner Ferkelmarkt das ersehnte
Schweinchen kaufen. Wenn es fett war,
konnte sie damit die „Klickerschulden" beim
Brotbäcker und der Krämerlies abtragen.
Sie schämte sich jedesmal, wenn sie etwas
borgen mutzte. Den Kindern ging es grad so,
aber es ging halt nicht anders. Die Zeiten
waren jetzt, wo es auf den Sommer zuging,
schlechter als im Winter. Das Brot und die
Kartoffeln, die sie auf ihren zwei Feldern
gepflanzt hatte, waren im Februar zur Neige
gegangen. Und der Heustall war so leer wie
eine Haferkiste im Brachmond. Aber jetzt
gab es wieder frisches Futter, und sie brauchte
keins mehr zu kaufen. An all dies dachte die
Jckersch, als sie mit ihrer mageren Kuh und
den schlecht genährten Eeitzen die Scheidbach
hinaufzog. Wenn ihr jemand begegnete,
schlug sie beschämt die Augen nieder. Sie
bildete sich ein. jeder würde nach der dürren
Kuh und den hungrigen Eeitzen, denen man
die Rippen im Leibe zählen konnte, blicken
und dabei denken: ..Ah, der Jckersch ihr Vieh
ist auch im Mätzigkeitsverein. wie dem Reip-
linger seine Pferde." Und der Reiplinger
hatte Futter genug. Er machte aber alles
zu Geld und legte es auf die hohe Kante.
„Allä jäh!" Die Jckersch trieb die Kuh und
die zwei Eeitzen auf einen Einsterkopf, wo
unter den Stauden das erste Junggras sproß.
Dann setzte sie sich auf einen Haufen Grau-
wacken und begann (endlich) zu stricken.
Karwoch — Scharwoch! Mistfuhren hol-
perten über die Feldwege und bogen sich
unter ihrer Last. Wenn die Wagenräder in
ein Wasserloch sanken, machten die Kühe
krumme Rücken vor Anstrengung und zerr-
ten ungleichmäßig an den Sielen. „Allah,
hüo hopp!" Mit Peitschenknall, Kettengeklirr
und Gepolter kam es heran, erfüllte die stille
Flur mit Unruhe und Geschrei, erweckte das
Echo der Scheidbach und des Stumpens,
drang über die Driesche und Feldwege, kam
aus den „Sanken und Delten", fuhr über den
Finkenberg, über die Hasenfahrt, die Lang-
suhr, den Schellenborn und den Sanken
Ueberall waren die Schwarzweiler Leute am
Zackern und Schaffen. Pflugscharen malmten
knirschend durch kiesigen Boden und körnigen
Sand. Jungfräuliche, ausgeruhte Erde wurde
aufgebrochen und erfüllte die Luft mit ihrem
Duft. Verpelzter Rasen und Quecken stemm-
ten sich vor die Kolter und Schare und ließen
die Männer fluchen und die Weiber taumeln.
Mensch und Vieh gingen tagaus, tagein in
den Sielen. Die Leiber der Pferde waren
mit Schaum und Kot bedeckt, wenn sie vom
Pflügen heimkehrten. Die Kühe schnaubten
abgetrieben unter den vorgebundenen Maul-
körben. Und die Schwarzweiler Frauen schrit-
ten schwer und müde hinter den Gespannen
her und hatten den Rücken gebeugt und die
Schuhe voll Feldgrund.
Karwoch — Scharwoch! Auch die Wen-
zel s ch spannte am Gründonnerstag an und
machte es den andern nach. Sie hinkte immer
etwas hinter ihnen her und war stets bei
den letzten. Wenn die andern Kinder mor-
gens in die Kirche gingen, sprangen die
Wenzenkinder noch daheim in ihren Hemden
herum und waren noch nicht gewaschen und
gekämmt. Wenn der Ick und der Hornsepp
bereits fix und fertig vorm Wenzenhaus
standen und ans Fenster klopften, war der
dicke Wenz erst am Schuhschnüren und hatte
noch nicht zu Nacht gegessen. Wenn die an-
dern Leute Heu machten, hatten die Wen-
zersch kaum die Kartoffeln im Boden. Heute
war es nicht anders. Als die Wenzersch ihre
beiden Kühe aus dem Stalle zog, kamen die
andern Leute bereits mit ihren Dungfuhren
zurück und hatten schon eine Fahrt hinter ftifc
Nicht, datz die Wenzersch faul gewesen wäre,
nein, die war dauernd am Schaffen und
Rumoren. Aber die Arbeit ging ihr trotz
besten Willens nicht so vom Fleck. Sie nahm
manches Ding mehrmals in die Hand, ehe
sie wußte, was sie eigentlich mit ihm wollte.
Die Geburten, die Kinderlast und vielen
Sorgen hatten die schwächliche Frau beizeiten
aufgerieben und verbraucht.
Heute wollte es wieder nicht klappen. Als
die Kühe glücklich angeschirrt waren, fehlten
die Maulkörbe und der Pflugnagel, der den
Vorder- und Hinterpflug zusammenhalten
sollte. Es verging wieder kostbare Zeit bis
die aufgeregte Wenzersch alles zusammen
hatte. Sie eilte wieder ins Haus zurück und
gab den Kindern den Auftrag, nur ja nicht
das Feuer ausgehen zu lassen, daß der Vater,
der jeden Augenblick von der Grube kommen
konnte, warmen Kaffee erhielt. Und sie soll-
ten nicht so viel lärmen, wenn er sich schlafen
legte — und die Klara sollte Kartoffeln schä-
len und das Geschirr aufwaschen, die Lene
aber ihr dabei helfen, und der Franz unter-
dessen auf das Schwesterchen aufpassen und
ihm, wenn es schrie, den „Schnuller" oder
eine Brotkruste in den Mund stecken. „Ja, ja,
Mutter, fahr' nur fort, wir werden schon
alles machen", versicherten die Kinder und
hatten um die Mundwinkel ein mitleidiges
Lächeln. So machte es die Mutter immer ...
Als der Wenz nach Hause kam, war sie
kaum eine halbe Stunde fort. Nachdem er
sein Grubenbündel auf die Lehnbank gewor-
fen und sich den Schweiß mit dem Rockärmel
aus dem Gesicht gerieben hatte, frug er nach
der Mutter.
„Sie ist an den Pflug", erwiderten die
Kinder.
„Sie weiß doch, daß das zu viel für sie ist",
knurrte der Wenz und machte ein böses Ge-
sicht. Dann kamen die Kinder zu ihm heran
und verklatschten die Unarten der Geschwister.
„O Gott, jetzt geht das Kreuz wieder los",
seufzte der dicke Wenz und begann stöhnend
die schweren Schaffschuhe auszuziehen. Nach-
dem das älteste Mädchen mit einem frischen
Brot vom Bäcker zurückgekehrt war, trank er
Kaffee. Die Bissen quollen ihm im Munde,
und das Brot und die Süßschmier schmeckten
Älte saarländische
Bergmannösrau
Ölgemälde El. Koelle
fad und waren nichts für einen abgearbeite-
ten Mann.
„Nein, das darf ich nicht zulassen", mur-
melte der Wenz nach dem Kaffeetrinken, zog
wieder seine Schuhe an, verzichtete auf den
Schlaf und ging seiner Frau nach. Diese war
unterdessen auf dem Finkenberg angekommen,
hatte den Pflug entschlittet und die Egge ab-
gehoben. Das Feld war für die diesjährige
Hafersaat bestimmt. Man sah es ihm an,
daß es vernachlässigt war. Es war von un-
zähligen Quecken und Wurzeln überwuchert
und voll Farn und „Grundeldorn". Die Frau
sah das Unkraut und dachte etwas ängstlich
an die lauernden Wurzeln und Steine.
„So, die erste Kehre wäre überstanden",
sagte die Wenzersch, als der Junge die Kühe
gewendet hatte, „jetzt geht es hoffentlich
besser." „Komm haar, Fahl, komm haar."
Schwerfällig zog das Gespann an, und der
Vub ging wieder neben der Zuderhand in
der Furche. Zwei Kehren ging es gut. Wenn
sich der Rasen zwischen Schar und Kolter
stemmte, legte sich die Wenzersch mit aller
Kraft über die Handhaben, und der Bub kam
gesprungen und schob das Hindernis mit
seinen Füßen auf die Seite. Manchmal gab
es dabei einen Buckel in der Furche, aber die
Frau bemühte sich, ihn bei der nächsten Fuhre
auszumerzen. Wenn nur der Erundeldorn
und das Farn nicht gewesen wären! Das
Zeug hatte Wurzeln so lang wie ein Arm
und war holzig und zäh. Um die Kühe, die
beide trächtig waren und vorm Kalben stan-
den, nicht zu viel anzustrengen, legte die
Wenzersch nach der fünften Kehre eine kleine
Ruhepause ein. Sie setzte sich auf den Pflug-
holm und blickte, während die Kühe ver-
schnauften, über die „Gewanne".
Jetzt lag der Mann sicher schon im Bett
und war noch viel müder als sie. Und ob
die Lene die Kartoffeln nicht zu dick schälte.
Der Mann verdiente als Zimmerhauer nicht
viel. Früher, als er noch am Kohlenstoß ar-
beitete und nicht soviele Kinder da waren,
ging es besser. Damals konnten sie sich das
Häuschen anschaffen und den Bauernbetrieb
einrichten. Es war ein Glück, daß man jetzt
die paar Felder hatte. Wo käme man hin,
wenn man das ganze Jahr durch das Brot
und die Kartoffeln kaufen müßte! Ihre
Schwester in Schwalborn hatte nichts mit der
Feldarbeit zu tun. Die konnte es sich mit
ihrer Familie gemütlich machen. Aber ein
Haus haben die bis heute noch nicht über den
Kopf gekriegt und müssen das ganze Leben
Miete sitzen. Ihre Augen leuchteten froh,
als der Wenz sie ablösen kam, wenn sie ihn
auch ausschimpfte, er hatte doch den Schlaf
so nötig.
Karwoch — Leidenswoch! Die Glocken wag-
ten nicht zu reden und zu rufen und mußten
drei Tage schweigen. Um zwölf Uhr zog der
junge I ck mit seiner Horde durch das Dorf
und läutete Mittag. Er hatte seine zerrissenen
Schuhe daheim gelassen und ging barsch
Wie ein Schäferhund lies er von Zeit zu Zeit
um die andern Kläpperbuben herum und
schlug die Langsamen und Unordentlichen,
die nicht in der Reihe bleiben wollten, mit
seiner Haselgerte, die er sonst beim Vieh-
hüten benutzte. Wenn er an seinem Eltern-
hause vorbeizog, warf er sich jedesmal in die
Brust und konnte sich nicht genug tun ittt
Kommandieren. „Halt sie nur gut in bei
Zucht, sonst komm ich dir an die Ohren und
laß dich absetzen", drohte der Ick aus dem
Küchenfenster und schnitt dabei ein grim-
miges Gesicht. Er war eben aus dem Bet!
gekrochen und hatte einen Strohhalm in den
Haaren stecken.
Als der dicke Wenz mit seinen Kühen heim-
kam, stand der I ck vor der Türe und hatte
einen Spaten auf der Schulter. Er wollte
damit sein Kartoffelstück umgraben und den
Fuhrlohn sparen.
„Guten Tag. Großbauer; he, du verlierst
ja deine Hose", hänselte er den abgestrampel-
ten Wenz, der ein gutes Stück hinter den
Kühen her kam und keuchte und schwitzte.
„Halts Maul, alter Faulenzer, wenn an-
dere Leute schaffen, liegst du in der Flohkiste
und sägst Holz", gab der Wenz zurück und
griff hastig nach seinem verschobenen Hosen-
bund.
„Wenn ein Faulenzer mal was schaß
macht er gleich die Welt voll Radau", schrik
der Ick ihm nach. Aber der dicke Wenz wai
heute nicht zum Spassen aufgelegt und machte
daß er zu seinen Kühen kam.
„Der Teufel hole die ganze Zackerei", sagt!
'er zu Hause zu seiner Frau, die ihm beim
Ausspannen half. „Die Zuderhand ist wun!
auf der Brust und das Reihscheit ist ge
brachen." — -
In der Nacht von Gründonnerstag auf
Karfreitag dachte der Wenz viel an die
Stunde, wo er das Grubenlaufen einmal
aufgeben und in Pension gehen wollte. —
„Nein, das ist kein Fuhrwerken, wenn der
Mann nicht daheim ist", sagte er in einer
kurzen Atempause zum Hornsepp und ließ
danach seinen Schlägel zornig auf einen Keil
fallen. Sie arbeiteten in einem blinden
Schacht, der die dritte Sohle mit der vierten
verband, und standen auf einer starken Boh-
lenbühne, unter der eine schwarze Tiefe
gähnte. „Mensch, du hast Recht, ich habe
heute Mittag Hafer gesät und Schlacken ge-
worfen. Ich bin wie gerädert", entgegnete
der Hornsepp, „aber ich sehe bald ein Ende."
„Ich gäbe was drum, wenn ich grad so weit
wäre", seufzte der Wenz. Der Ick aber schlug
Spreitzen gegen das Gestein und sprach kein
Wort. Wenn er sich bücken mußte, verzog er
fein Gesicht zu einer Grimasse, und feine Hand
fuhr unwillkürlich zu seinem schmerzenden
Kreuz. Die Spaterei saß ihm in den Knochen
und wollte nicht mehr weichen. —
Als die drei vom Diffinger Bahnhof kamen
und durch den stillen Karfreitagsmorgen
schritten, sagte der Wenz nochmal: „Ein
Bergmann soll nicht mehr haben als seinen
Stecken." Die andern gaben ihm keine Ant-
wort und schritten müde und zerschlagen an
seiner Seite. Keiner von ihnen dachte daran,
daß heute Karfreitag war. Sie schritten ge-
beugt und stützten sich schwer auf den Stock.
Und niemand sah das schwere Arbeitskreuz,
das auf ihren Schultern lastete. Als sich die
drei dem Dorfe näherten, schrien die Kläpper-
buben ihr „Zu Häuf" und hatten, da der
Morgen frisch war, rote Nasen und Hände.
Der Ick sah die bloßen Füße seines Buben
und blickte zur Seite. Dann kamen die
Leute aus den Häusern und eilten zur
Kirche. Heute trugen sie alle schwarze Klei-
der. Viele Frauen hatten die lange Trauer-
schal um die Schultern geschlagen. Sie war
dreimal gerafft und endete in einem spitzen
Zipfel, der bis auf ihre Schuhe reichte. Wer
von den Männern keinen schwarzen Anzug
hatte, ging in Hochzeitsrock und Zylinder. Es
war ein feierlicher Anblick.
„Wir müssen schneller gehen, sonst kommen
wir zu spät in die Kirche", meinte der
Hornsepp.
„Ach ja, heute ist ja Karfreitag", entgeg-
nete der Wenz und dachte an seinen engen
Hochzeitsrock, der bereits in allen Nähten
platzte. —- Bald darauf lag das Dorf wie
ausgestorben rund um die Kirchkupp und
lauschte mit angehaltenem Atem auf die
traurigen Gesänge des Kirchenchors. Durch
die Häuser und Gürten zog ein leises Schau-
ern. Ein paar Kinder, die die Alten daheim
eingesperrt hatten, weinten. In der Kirche
aber lag die Gemeinde auf den Knien und
folgte ergriffen der heiligen Handlung. Die
Rücken der Schwarzweiler Leute waren ge-
krümmt und ihre Hände gefaltet. Fast auf
jedem, der da kniete, lag ein unsichtbares
Kreuz. Das Schwerste aber ruhte auf dem
Rücken der Schwarzweiler Bergmannsfrauen.
Um es leichter tragen zu können, stammelten
ihre Lippen Stoßseufzer und Gebete, und die
verschafften Hände umkrampften den Rosen-
kranz und drückten ihn wie einen Talismann
gegen die Brust.
Während der heiligen Handlung kam aus
der letzten Bank plötzlich ein leises Schnar-
chen. Dort hatten der Schlaf und die Müdig-
keit den dicken Wenz überrumpelt. Um den
Mund des Ick, der neben ihm kniete und den
Kopf in den Händen vergraben hatte, spielte
jedesmal, wenn das Schnarchen lauter
wurde, ein schläfriges Lächeln. ..Ich müßte
ihn eigentlich anstoßen", ging es ihm träge
durch den Kopf. Dann kam der Schlaf auch
über ihn. — Auch der Hornsepp war „ein-
geduselt" auf der letzten Bank der Orgel-
bühne. Wenn er hier und da erwachte und
beschämt um sich blickte, hörte er die Gebete
wie aus weiter Ferne und die knisternden
Altarkerzen kamen ihm vor wie Erubenlichter
in einer großen, halbdunklen Halle.
Karsamstag säten die Schwarzweiler Leute
ihren ersten Hafer. Als er in weiten Würfen
über den dunklen Ackergrund flog, gleißte er
im hellen Schein der Frühlingssonne wie
lauteres Gold. Dann zerrten und schleiften
die Eggen über ihn her und vermengten ihn
innig mit der Scholle. Vom Stumpen aber
kamen die ersten Kuckucksrufe und zogen wie
leichtes Geläute über die Gewanne. Da hoben
die Schwarzweiler Bergmannsfrauen die
Köpfe und hatten einen hellen Schein im
Gesicht. Sie dachten an die zwei Ostertage
und freuten sich auf die Ruhepause, die sie
brachten. Als sie am Abend mit ihren Ge-
spannen heimkehrten, läutete der Küster von den Aeckern und den müden Gliedern
Buchholz den Auferstehungstag ein. Voll und der Menschen. Nun mochte der Herrgott seinen
tief jubelten die Schwarzweiler Glocken. Da Segen geben, daß ein ordentliches Wachstum
ging weit und breit durch das Tal ein tiefes aus der Erde brach und ein gutes Jahr die
Atmen, als ob sich etwas entspannte. Es kam Mühe und den Schweiß der Arbeit belohnte
Der Schaaken Schak am 1. März
Auf Umwegen zur Volksgemeinschaft. Vor: Maria (§reon
Ein paar Tage vor dem 1. März 1935
stand der Schaaken Schak (Jakob) mitten auf
seinem rauchenden Misthaufen, den Kopf
und beide Hände auf die Forke gestützt und
dachte nach. Gerade eben war der Henner-
schten Hannes vorbeigegangen und hatte ge-
sagt: „Na, wie is et, machst am 1. März mit
errauf ins Saargebiet, den Hitler gucken?
Das halbe Dorf fährt hin." „Ich hab kein
Zeit", hatte der Schak geknurrt. „Auch net,
wenn en schönes Profitchen dabei zu machen
wär?" lauerte der Hannes. „Was soll denn
dabei erausspringen? Wer am hellen Werk-
tag in der Welt erum läuft, kann nix dabei
verdienen." „Hm, Hannes, man sieht, daß
du kein Zeitung lieft und ein Einsiedler bist.
Wenn du am 1. März an die Saar fährst,
kostet die Fahrt allernächst nix, das Bier gar
nix, und Tabak und Zigarren kriegst du nach-
geschmissen."
Diese Rede ging jetzt dem Schaaken Schak
gewaltig durch den Kopf, als er die Forke
umfaßt hielt und der warme Dunst des
dampfenden Mistschwadens ihm um die Nase
wehte. Reise beinah nix, Bier gar nix, Tabak
uachgeschmiß — ei, dafür könnte man mal
obcnnaus fahren und auch noch den Hitler
gucken.
Der Schaaken Schak kümmerte sich im allge-
meinen um die Dinge in der Welt „kein
Batz". Der Zeitenumbruch, diese großartige
Bewegung mit dem Ziele der echten Volks-
verbundenheit, war an ihm spurlos vorüber-
gegangen, oder vielmehr, ihr Ruf war nicht
zu ihm gedrungen. Er wollte von keinem
was haben, und mitgeben — das war noch
weniger seine Sache. Mochte jeder sehen, wie
er zurecht kam. Dabei war er in seinem
Leben noch nicht weiter gekommen, wie in
die Kreisstadt auf den Ferkelsmarkt. Die
Eisenbahn war ihm ein gefährlich Ding- sie
lief zu schnell und vor allen Dingen, sie
kostete du Heidengeld. Mochte sie ohne ihn
laufen!
Aber die Geschichte mit dem 1. März — bei
Schak kratzte sich den Kopf — die Gelegenheil
müßte man eigentlich ausnützen.
Und so geschah es, daß am Nachmittag des
28. Februar der Schaaken Schak mit wehen-
den Mantelschößen und seinem arg zerbeul-
ten schwarzgrünen Sonntagshut, den Her-
meskeiler in der einen, und einer geknoteten
Serviette in der anderen Hand, der Autobus-
haltestelle zuflatterte. In dem weißen Bün-
del war ein ordentlicher Fatzen von der
„Hamm" (Schinken) und ein geräucherter
„Judd" (Lendenstück vom Schwein) sowie ein
mächtiger Ranft Brot.
„Ich fahr den Hitler gucken", sagte er
knapp zum Fahrer und stieg in den Wagen.
„Bis zum Bahnhof macht 1,20 RM.", ent-
gegnete der Mann und reichte dem Schal
den grünen Fahrschein. „Ich fahr den Hitler
gucken", wiederholte der Schaaken Schak nach-
drücklich. und er richtete sich häuslich ein
legte Knotenstock und Ränzel neben sich unk
langte nach seinem braunen „Sauzahn" (ir-
dene Pfeife). „1,20 RM.", mahnte der Be-
amte. „Das kostet doch nix", fuhr der Schal
auf. „morgen ist doch der 1. März." „Aber
nicht 1. April, mein Lieber. Das Postautn
kostet denselben Preis wie sonst."
Knurrend klaubte der Schak seine Sieben-
sachen zusammen und kletterte die Stufen
hinunter, um den dreistündigen Weg unter
die Beine zu nehmen. „1,20, so en Heiden-
geld — nee!" Na, die Fahrt im Zug war
ja sicher frei, und dann Vier und Tabak y
besonders der Tabak! Der Schak war ein
leidenschaftlicher Raucher, er fluppte ane
Sparsamkeitsgründen immer nur schwarzen
Strolles, vermischt mit seinem Selbstgezoge-
nen — im Kriege war es Huflattich, lauter
Dinge, die einen atemberaubenden Duft er
zeugten und die Mücken tot von der Wank
herunterfallen ließen. Nun, jetzt würde er
sich versorgen!
Am Fahrkartenschalter standen noch ein
paar Bauern aus seiner Gegend, und der
Lchak forderte den Zunächststehenden aus.'
„Hol mir auch ne Karte bis Saarbrücken."
„Zwei dritter Saarbrücken, macht 6,30
RM.", rechnete der Beamte. „He, wir fahren
ja den Hitler gucken", rief der Schak dem
Vordermann über die Schulter. „Eine Karte
bis Saarbrücken 3,15 RM.", sagte der Mann
hinter dem Fensterchen. Der Schak fing vor
Aufregung an zu stottern: „Aber, das — wir
wollen doch auf die Befreiungsfeier — und
der Hennerfchten Hannes hat gesagt, das
kostet nix. In der Zeitung hätts gestanden.
Frag mal euren Meister, der wirds schon
wissen!"
„Die Ermäßigung gilt nur für die Sonder-
ziige, und die halten nicht aus unserer Sta-
tion. Mann Gottes, machen Sie voran,
wollen Sie eine Karte oder nicht?" Der
Beamte bediente die andern, der Schak stand
finster blickend abseits. Erst nach schweren
Kämpfen warf er dem Kartenverkäufer über
die Schulter barsch hin: „Gebt mir eine her!"
Blieben noch Bier und Tabak! Etwas
würde doch wohl vom Lande Kanaan übrig
bleiben, statt Milch und Honig: Bier und
Tabak!
Der Schak fuhr durch das festesfrohe Land,
er sah an den Häusern Kränze, Girlanden,
Inschriften und Lichterschmuck' aber sein Herz
blieb verhärtet. Zu sehr lag ihm die Ent-
täuschung im Gemüt.
In Saarbrücken fluteten die Menschen-
massen durch die Straßen, und der Schaaken
Schak wurde mitsamt seinem geräucherten
„Judd" in der Serviette gehoben und ge-
schoben, bald sanft, bald unsanft. Er stieß
einem Nachbarn in die Seite und fragte:
„Seid Ihr aus Saarbrücken? Da könnt ihr
mir gewiß sagen, wo Bartels der Schepp
wohnt. Er ist mein Schulkamerad gewesen
und hat alleweil so en Buddik mit Tabak
und Zigarren in Saarbrücken aufgemacht."
„Ich kenne den Mann nicht", antwortete der
Gefragte. „Na, den Scheppen müßtest ihr
doch eigentlich kennen. Die linke Schulter ist
etwas höher wie die rechte, einen dicken
schwarzen Schnurres hat er, und wenn er
»W“ sagt, spauzt er jedesmal ein bißchen."
Der Saarbrücker lachte. „Wieviel Leut
wohnen in eurem Dorf, guter Mann?" „Ei
wartet mal", bedachte sich der Schak, „es
waren 187, aber nun ist der Bedder Theis ge-
storben, und die Bas Susann hat Zwillinge
gekriegt, also 188!" „Na, sehen Sie, und
hier in Saarbrücken sinds 135 000, wie soll
ich da den schiefen Bartels kennen?" „Bar-
tels der Schepp, heißt er", verbesserte der
Schak. „Wie heißt denn Euer Kamerad
richtig?" „Wie er sich in der Schule geschrie-
ben hat, meint Ihr. Dann wartet mal, ah,
Bartholomäus Müller." „Müller gibts viel-
leicht 5000 hier, da müßt Ihr euch weiter er-
kundigen", beschied der Saarbrücker und
schlug sich seitwärts eine Bresche.
Der Schak bekam Durst, zudem war es
düster geworden, und er mußte daran den-
ken, sich ein Nachtquartier zu suchen. „Wißt
ihr, Herr Wirt, ich komme nämlich auf die
Befreiungsfeier den Hitler gucken", sagte er
bei der Bestellung. „So, so, da seid ihr ja
nicht der einzige", meinte der Wirt, „mor-
gen strömen 100 000 zusammen!" „Ja, sagt
mal, kennt ihr vielleicht Bartels den Schepp,
der mein Schulkamerad war. Ein wenig
krumm ist er, einen schwarzen Schnurres hat
er und Zigarren hat er feil. Dabei spauzt
er noch, wenn er „ss" sagt." „Ne", erklärte
der Wirt nach kurzer Ueberlegung, „ein
Zigarrengeschäst Bartel Schepp ist mir unbe-
kannt." „Ha, hä, hä", lachte der Schak be-
lustigt, „so schreibt er sich auch nicht, so
haben wir ihn daheim gerufen, Bartels der
Schepp. Hier heißt er Bartholomäus
Müller." Dabei trank er das zweite Glas in
einem Zuge leer und leckte vergnügt den
Schaum von dem struppigen Seehunds-
schnauzbart ab. Das Bier war wenigstens
gut, und es kostete nichts. Er schnitt ein
Stück von seinem Rauchfleisch ab und einen
Ranken Brot und trank dazu noch zwei, drei
Glas Bier. Seine Stimmung wuchs, er
knüpfte rechts und links Gespräche an und
fragte seinen Nachbarn, ob er auch wisse, was
er, der Schak, hier verzehre. „Na, ein Stück
Dürrfleisch", meinte der Mann. „Ne", sagte
der Schak, „das ist ein Stück von einem gr-
xäucherten Judd. So wahr wie ich der
Schaken Schak von Winkelshecken bin." Als
die Leute ihn erstaunt ansahen, lachte er be-
lustigt auf und schlug sich dröhnend auf die
Schenkel. Dabei wunderte er sich, daß die
Leute so sparsam mit dem Freibier um-
gingen, und daß kein einziger den Scheppen
kannte, der daheim doch eine Dorfgröße ge-
wesen war — na, prost, er würde den Bartel
schon noch finden.
Dann suchte er ein verschwiegenes Oert-
chen auf, etwas vernebelt und nicht mehr fest
auf den Beinen. Um das Gleichgewicht nicht
zu verlieren, hielt er sich an einem herunter-
baumelnden Strang, der nach der Anficht des
Schak wohl zu dem Zweck angebracht war,
fest. Doch da fing es plötzlich hinter ihm an
zu würgen und zu gurgeln, zu dröhnen und
zu rauschen, und tosende Wassermassen er-
gossen sich mit donnerndem Schall hernieder.
Der Schak sprang entsetzt auf und dachte:
heiliges Lingsschwenkt, was hab ich denn da
angestellt? Die Wasserleitung sicher kaputt
gerissen! Warum hängt denn auch das Lu-
derseil da herunter? Junge, Junge, das
wird immer toller. Nix wie los, Schak, nix
wie los! Während es in der Spülung gur-
gelte und prustete, stürzte der Schak ins
Gastzimmer, nahm eilig Hut und Ueber-
zieher, Hermeskeiler und den Rest vom ge-
räucherten Judd und wollte verschwinden.
„Halt, Mann, erst bezahlen, rief der Wirt
hinter dem Schanktisch heraus. Dem Schak
wurde es siedend heiß. Also der wußte es
schon, nun sollte er für den Schaden auf-
kommen, das kostete am End so viel wie eine
ganze Zucht Ferkel. „Ich hab mich ja nur
festhalten wollen", stotterte er, „wozu hängt
denn so ein lausiger Strick eigentlich da?"
„Ist der Bauer besoffen oder hat er einen
Schlag mit der Wichsbürscht gekriegt", mut-
maßten die Gäste. „Ein Schwerverbrecher
ists, ein entsprungener Zuchthäusler", flü-
sterte einer, der den Witz von dem geräucher-
ten Juden gehört hatte. „Ne, die Zeche will
er prellen", schrie der Gastwirt. „Sieben
Glas Bier soll er zahlen, dann mag er zum
Kuckuck gehen."
Als der Schak das hörte, atmete er auf.
War auch jetzt der schönste Traum vom Frei-
bier ausgeträumt, besser, er bezahlte ohne
Widerrede rasch sein Bier, und machte sich
dünn, ehe man diese Schweinerei mit der
entzweigerissenen Wasserleitung bemerkte.
Draußen wurde er vollends nüchtern, er
rannte eiligst drei Straßen weit, und dann
blieb er stehen und sah sich um. Jetzt wars
Zeit, den Scheppen aufzusuchen, sonst bekam
er nicht einmal ein Nachtquartier. Mit An-
strengung studierte er die Schilder an allen
Tabaksläden, aber es war kein Bartholo-
mäus Müller dabei. Zwei vorübergehenden
Männern fiel sein hilfloses Gebaren auf,
und sie fragten, was er suche. „Bartholo-
mäus Müller", ja sie wußten auch nichts von
diesem Mann mit der scheppen Schulter, den,
schwarzen Schnurres und den anderen Er-
kennungszeichen.
„Kommt nur mit mir, Vedderchen, wir
werden daheim noch ein Plätzchen finden"
lud der eine der beiden freundlichen Volks-
genossen ein, und der Schak ging mit. Bald
saß er in einer kleinen, sauberen Arbeiter-
wohnung hinter dem gedeckten Tisch und
wurde freundlich genötigt, zuzugreifen. „Ich
hab keinen Hunger", erklärte der Schak, atz
aber doch einen Teller Suppe. Es war ihm
ganz eigenartig zumute. Da hatten diese
durchaus nicht wohlhabenden Leute ihn, den
wildfremden, unbeholfenen Bauer nebst
einem anderen Gast aufgenommen, bewir-
teten ihn mit guten Dingen, die sie selber
kaufen mußten und stellten ihm sogar für die
Nacht die eigene Schlafkammer zur Ver-
fügung. „Das tun wir gern für die deutschen
Brüder, die gekommen sind, um an unserer
Freude teilzunehmen", sagte die Frau schlicht
„Und morgen seid ihr auch unsere Gäste und
auch übermorgen. Ihr müßt alles sehen und
hören, was die Saar an ihrem schönster
Feiertag bietet."
Der Schak hatte ein Gefühl, das er früher
nie gekannt hatte. Er schämte sich, schämte
sich, daß er immer so eigennützig und knau-
serig war, daß er stets nur an sein eigen Hab
und Gut, an seinen Grund und Boden ge-
dacht und sein ganzes Herz daran gehängt
hatte. Dieser arme Bergmann, aus dessen
Erzählungen heraus zu hören war, wie
schwer die Zeit der Fremdherrschaft gedrückt
hatte, der kärglich verdiente und von der
Hand in den Mund lebte, er teilte den letz-
ten Bissen Brot gern mit einem deutsche«
Bruder. Und dieser arme Kohlengräbei
stellte sogar eine Kiste Zigarren auf den
Tisch und forderte seine Gäste auf, zuzu-
greifen. So war doch nicht alles Schwindel
gewesen, was der Hennerschten Hannes dein
Schak verheißen hatte. Der Schak hatte alle
Enttäuschungen der letzten Stunden in der
gemütlichen Stube seiner Gastgeber ver-
gessen. Ein ganz neues Gefühl lebte in ihrn
1 H(\
3ludi wir treiben TÄntersport!
Foto: Lueders
171
auf. Dieses Gefühl verstärkte sich am andern
Tag, als die Glocken von allen Türmen froh-
lockten, als die deutschen Fahnen wehten,
als der Gauleiter mit feierlichen Worten der
hunderttausendköpfigen Menge verkündete,
daß nun nach 15jähriger Verbannung die
treue Tochter Saar heimgekehrt sei in die
Arme der Mutter Germania.
Als die Völler krachten, die Menschen-
menge jubelte und mit erhobenen Händen
die Deutschlandlieder sangen, da wurde es
dem Schak ganz warm ums Herz. Alle waren
sie Brüder, alle, arm und reich, hoch und
niedrig, alle waren sie geeint in einer
großen deutschen Gemeinschaft. Und als dann
am Nachmittag der Führer kam und die
brausenden Heilrufe kein Ende nehmen woll-
ten, schwoll dem vormals so verknöcherten
Schak das Herz vor Stolz, miteingeschlossen
zu sein in dieser begeisterten Volksverbun-
denheit. Er mußte dem frohen Gefühl Aus-
druck verleihen, er griff in die Tasche und
reichte einem kleinen, dürftig gekleideten
Jungen, der eingekeilt neben ihm stand, ein
blankes Zweimarkstück. „Das ist für dich"
sagte er und freute sich über das wechselnde
Mienenspiel des Beschenkten, der erst er-
staunt war, dann aber über das ganze breite
Gesicht freudig grinste.
Am Abend ließ der Schak das noch nie ge-
sehene Schauspiel des großartigen Fackel-
zuges und der wundervollen Beleuchtung
und das Feuerwerk auf den Bergen auf sich
wirken.
Als er am anderen Morgen abreiste, gab
er der Frau des freundlichen Gastgebers den
Rest vom geräucherten Judd und das Schin-
kenstück nebst einem Zettel: „So", sagte et
„da auf dem Zettel steht meine Adresse:
Jakob Hupfinger von Winkelsheck. Ich hab
vier Kühe im Stall und gute Aepfel und
Birnen im Ueberfluß. Ihr schickt in den
großen Freien euere drei Kinder nach Win-
kelshecken zu dem Schaaken Schak. Da sollen
sie Milch trinken und Obst essen, bis sie alle
drei ganz rote und dicke Backen haben. Und
so viels an mir liegt, soll es von jetzt ab
jedes Jahr so sein. Heil Hitler!"
Wurst wider Wurst
1. Der nächtliche Spuck
Der Vedder Schorsch war seit einigen
Jahren im „Paßjon". Er baute jetzt feinen
Kohl, wie er hochdeutsch zu sagen pflegte.
Diese Beschäftigung nahm er wenigstens
ebenso wichtig wie der ostpreußische Junker,
der des Königs Rock ausgezogen hatte, die
Bewirtschaftung seiner Güter. Zu seiner
Schek hatte der Schorsch sich noch eine zweite
Kuh angeschafft, ein leichtes Wägelchen auch,
und nun zackerte er so, wie die Leute das
Fuhrwerken der kleinen Bäuerchen nennen.
Der Vedder Schorsch war ungeheuer stolz
auf sein Gespann. Hie und da bekam er als
mal einen kleinen, ungefährlichen Auftrag
aus der Nachbarschaft. Wenn dann seine
beiden Hornviecher am Morgen zehn Zent-
ner Kohlen schnaufend den Berg hinausge-
zogen hatten, vervielfältigte er am Abend
prahlend die Last mit fünf. „Mei lieber
Alter, eich saan dir, die zwei Geilcher senn
mit den foffzig Zenner Galopp gelaaf. Un
dann han ich noch fünf Fuder Mischt gefahr
und hennerher noch en gehörigen Ruck am
Plug!"
Von M. V o l k h e i m
Sein alter Nachbar, der Erubenhüter Pe-
der, mußte an einem schönen Sommerabend
mal alles wieder anhören, was der Schorsch
am Tage geleistet hatte. Es grenzte am
Wunderbare. Der Peder ließ ihn reden, M
an seiner Pfeife und hüllte sich in Rauch und
Schweigen. „Wat sagscht de nun? Nenn
mir mol enen, der sich met mir messen kann",
ruft der Schorsch und sieht den Peder her-
ausfordernd an. „Was schaffscht du dam
morgen", entgegenet der statt einer Ant-
wort.
„Ja, morgen", und der Held kratzt sich un-
ter dem zurückgezogenen Samtkäppchen. „Für
morgen han ich eigentlich noch keen Plan
gemach, awwer mir kommen die gutt EnM
em Schlof. Gun Naat,' ich ben der recht-
schaffen müd von all der Arwet. Du kannst
jo noch en Weilchen hucken bleiwen. Du
hascht den Schloof net so notwennig wie iE.
du Schlenzenschleher. Du schaffscht jo den
ganzen Dag rän nix. Mir werden die Hetn-
zclmänncher schon wieder Arwet brengen die
Naat."
„Wart, du alter Prahlhans, du muscht doa
emol von deinem Großmaul kuriert werden",
grommelt der Peder, indem er sich von der
Bank erhebt. „Ich gehn dir alleweil die
Heinzelmänncher rufen!" —
Im nahen Grasgarten lungerten ein hal-
bes Dutzend halbwüchsiger Burschen herum.
Sie rauchten Zigaretten und bearbeiteten
eine quietschende Ziehharmonika. Zu denen
trat der Vedder Peder und begann eifrig mit
gedämpfter Stimme auf sie einzureden. Die
Buben standen im Halbkreis um ihn herum,
lauschten seinen Auseinandersetzungen und
kriegten vor wohlgefälligem Staunen im
Anfang schier die Maulsperre, so daß dem
Schrödersch Gustav das kostbare Zigaretten-
stümpfchen unbeachtet zu Boden fiel. Sie
schienen dann zu begreifen, denn sie grinsten
verständnisvoll, schlugen sich klatschend auf
die Schenkel und führten Jndianertänze auf.
Aber ziemlich lautlos; denn der Vedder Pe-
der hatte die Finger an die Lippen gelegt
und erstickte jeden Freudenausbruch mit
einem energischen Scht! „Wollen ihr ruhig
senn, ihr Buwen, nuren meisjenstill, sonscht
klappt die Sach net!" Geräuschlos verschwan-
den dann die Gestalten im Dunkel.
In dieser Nacht war in dem schlafenden
Dorf ein geheimnisvolles Treiben, ein ge-
schäftiges, und doch fast unhörbares Hin- und
Herrennen. Hie und da ein leises Klirren,
ein blecherner Klang! Heinzelmännchen am
Werk! Ein edler Wettbewerb! Der Hof vom
Vedder Schorsch war der Mittelpunkt ihrer
Tätigkeit. Schwerbeladen keuchten sie hin,
türmten ihre Gaben aus den Wagen und
huschten flink und leichtfüßig wieder weg
nach allen vier Winden. Was trugen sie für
kostbare Lasten? Gold oder Silber?
Ahnungslos schlief der Schorsch den Schlaf
des Gerechten. Nicht so sein Nachbar Peder.
Er saß aufrecht im Bett und lauschte ange-
strengt. Bei jedem Geräusch auf dem Nach-
barhof lachte er in sich hinein und sprach
halblaut vor sich hin. Das Kätt, seine Frau,
hatte ihm schon einige Rippenstöße gegeben.
„Bischt wohl mondsüchtig word, Alter, he,
leg dich endlich mol offs Ohr, wat machscht
du nur for en Wesen die Naat do!" „Still,
Kätt, lauschter, hörscht du die Heinzelmänn-
cher. hi, hi, hi!"
Nun mußte der Peder dem neugierigen
Kätt die Geschichte erzählen, und dann lausch-
ten beide und lachten und stießen sich kichernd
in die Seiten. Irgendwo stand einmal ge-
schrieben, die reinste Freude sei die Schaden-
freude. Es kann wohl so sein. Doch beim
Peder und beim Kätt wird keiner so hart
urteilen, der einen Spaß versteht.
Der Mond kam hinter den Bergen hervor
und goß sein Silberlicht aus über alle Gassen
und Winkel des Dorfes. Machte der alte
Wächter am Himmel nicht plötzlich ein ganz
verdutztes Gesicht? Um besser zu sehen, ver-
stärkte er den Lichtstrahl, der im Schorsch
seinen Hof fiel. Da zog sich sein ohnehin
breiter Mund grinsend von einem Ohr zum
andern. Was war das aber auch für eine
Ladung, die da hoch aufgeschichtet stand! AU
die alten Töpfe, Kannen, Reifen, Eimer,
Schüsseln. Konservenbüchsen, Wichsdosen,
Bürsten, Stücke von verbeulten Ofenrohren
und Fahrrädern hatten sich auf dem Wagen
des Vedder Schorsch ein Stelldichein gegeben.
Der alte Mond kannte diese Dinge gut.
Wenn allnächtlich seine Stunde kam, waren
die meisten Menschen und Tiere zur Ruhe
gegangen. Er konnte nur hie und da einmal
mit einem vorwitzigen Strahl über die
Stirne der Schläfer hinweghuschen. Aber an
den Hecken, den Zäunen und Gräben, da gab
es eine Menge interessanter Stilleben. Die
durchlöcherte, verbogene Gießkanne, die auf
dem Wagen zu oberst lag und mit ihrer lan-
gen Nase in die Luft ragte, hatte er oft ge-
neckt. Sie bildete sich noch immer etwas dar-
auf ein, daß sie einmal in einem herrschaft-
lichen Garten schöne Blumenbeete begossen
hatte. Und wenn dann der Mond, der alte
Spötter, sein Licht darüber warf, glänzten
ein paar vom Rost verschonte Stellen. Dann
glaubte die eitle Trine, sie sei von purem
Silber. Ja, das waren lauter gute Bekannte,
die in der vergangenen Nacht noch in allen
Ecken des Dorfes und der Umgebung ein be-
schauliches Dasein geführt hatten. Lauter
ausgediente Invaliden, die nur noch in Ge-
brauch genommen wurden, wenn die Dorf-
jugend einer Witfrau, die zum zweiten Mal
ihr Glück versuchte, Schalwari klopften und
einen Spottreim dabei sangen, wie etwa das
letzte Mal im Winter:
„Schalwari, Schalwari, Stompenhannes
on sein Marie!"
Am andern Morgen in aller Frühe lauer-
ten zwei Runzelgesichter schon zeitig hinter
dem Vorhang: der Peder und das Kätt. Der
Schorsch machte ihnen die Zeit lang. Der
wollte sicher mal ausschlafen, weil er heute
keine Fahrt zu machen hatte.
Endlich ging die Hintertür auf. Ein Paar
abgetragene rote Samtpantoffel schoben sich
vor, ein ganzer Mann in Hemdsärmeln, der
Schorsch, gähnend, nach der Sonne blinzelnd.
Sein Blick, gelangweilt, schweift über den
Hof. Da — was war das? Könntet ihr
sehen, wie sein Gesicht sich mit einem Schlag
verändert hat. Er reißt Augen und Mund
auf — schreckhaft sind die Pupillen geweitet.
Beugt den Oberkörper vor, streckt die eine
Hand starr in der Richtung des Wagens aus.
Läuft ein paar Schritte, schnappt nach Lust,
findet endlich die Sprache wieder. „Wat den
Deiwel! •— Heiliges Schwerebrett! Da soll
dich doch gleich en Gewitter verschlahn so rein
wie französisch Salz!"
Was war da zu machen? Der Schorsch
tobt noch eine Weile wie besessen, geht dann
ins Haus, kommt nach einigen Minuten
wieder zum Vorschein, holt seine beiden Kühe
am Horn, spannt sie knurrend an den Wagen
und fährt mit seiner Fracht zur Saar hin-
unter. Hinter dem Vorhang lachen der Pe-
der und seine Alte Tränen, hinter Hecken
und Zäunen lugen grinsende Vubengesichter
hervor. „Fahren ihr noh Merzig off den
Mart, Vedder Schorsch? Wat Han ihr dann
do gelaad?" Der Schorsch tut so, als sei er
taub und habe etwas auf dem Weg verloren.
Wie schritt er sonst so selbstherrlich neben
seinem Wagen her und ließ die Geißel
knallen! Diensteifrige Kinder liefen ihm
nach und brachten heruntergesallene Kannen
und Töpfe. „Halten stell, ihr han was ver-
lor!" Die Fahrt wollte kein Ende nehmen.
Endlich hielt er an der Saar, lud eigenhän-
dig den Schund ab und fuhr schleunigst wie-
der heim.
Es war aber verboten, die Ufer der Saar
mit derartigen Denkmälern zu zieren. War
es nun Zufall, oder hatte der boshafte Ved-
der Peder ein bißchen Vorsehung gespielt?
Wie dem auch sein mag, an demselben Mor-
gen machte der gestrenge Feldhüter, der
Schütz, seinen dienstlichen Gang ausgerechnet
an der Stelle vorbei, wo der Schorsch sich
seiner Ladung entledigt hatte.
Das Auge des Gesetzes blickte empört:
„Wer hat das Zeig hierher gefahr?"
Herumspielende Kinder gaben bereit-
willigst Auskunft. Ha, diese Frechheit! Er
zog sein Notizbuch, zückte den Bleistift
Schrieb: Georg Wackermann, ein Wagen al-
tes Eescherr an der Saar abgeladen! Ging
mit militärischem Schritt schnurstracks zu dem
Missetäter. Legte alle verfügbare Strenge in
Miene, Haltung und Worte als er sprach:
„Wackermann, wie konntet ihr euch unter-
stehen, das verflixte Dreckzeig an die Saar
zu fahren, wo doch ein Schild da steht: Es
ist verboten, hier Schutt abzuladen! Wenn
ihr das nicht sofort alles wegräumt, muß ich
euch protokollieren!"
Das war für den Vedder Schorsch doch zu
starker Tabak. Er rollte fürchterlich mit den
Augen, wurde blau im Gesicht und sah so
beängstigend aus, daß der Schütz ein paar
Schritte zurückwich. — Als der Schorsch die
Sprache widerfand, war seine Rede nicht ge-
rade gewählt und erbaulich.
Der Vedder Peder und sein Kätt hielten
cs bei diesem Ausbruch für geraten, von der
Haustür zu verschwinden. Der Diener des
Gesetzes vergaß seine Würde und ging in
geduckter Haltung hinterrücks bis auf die
Straße. Dieser rabiate Mensch war imstande,
sich an seiner geheiligten Amtsperson zu ver-
greisen. Darum Vorsicht!
An diesem Tag machte jeder einen großen
Bogen um den Vedder Schorsch herum. Gegen
Abend spannte er sein Wägelchen an und
fuhr an die Saar. Dort lud er die alten
Vlechstücke wieder auf, begleitet und ermun-
rert von den lustigen Zurufen einiger frecher
Burschen, die sich gerade diese Stelle zum
Baden ausgesucht hatten. Puterrot im Ge-
sicht lenkte er den Wagen den Berg hinan
dem Walde zu. wo er nach halbstündiger
Fahrt den Schindanger erreichte, die gesetz-
liche Stätte für alles, was sonst nirgends
mehr geduldet wird. Da nahm er zum dritten
Mal jede einzelne Kostbarkeit in die Hände
und schmetterte sie zu Boden. Es waren keine
Segenswünsche, die er dabei murmelte . . I
Der Vedder Schorsch ahnte, wer der An-
stifter der Kobolde war. Die nachbarlich
Freundschaft erlitt einen schweren Stoß, aber
auf die Dauer wurde das Verhältnis wieder
erträglich. Doch er konnte es nicht unter-
lassen, sich für den Schalksstreich zu rächen.
Er lauerte lange auf eine passende Gelegen-
heit. Dann endlich kam der Tag der aus-
gleichenden Gerechtigkeit, an dem er seinem
Spezi den Schabernack meisterlich heimzahlte
11A
Es ist eine lustige Geschichte, die ich euch im
zweiten Teil erzähle.
2. Die verhexte Geist
Der pensionierte Erubenhüter Peter Kräf-
tig wohnte mit seiner Ehefrau Katharina
geborene Bimbel in einem kleinen sauberen
Häuschen. Sie hatten keine Kinder und be-
lasten an irdischen Gütern außer ihrem eige-
nen Wohnhaus noch einen mit Gras be-
wachsenen Obstgarten und im Stall eine
Ziege. Leider war das gute Lurchen neulich
an Altersschwäche gestorben und hatte im
Haushalt und im Herzen des Was Kätt, wie
die Frau Kräftig allgemein hieß, eine große
Lücke gerissen. Wenn sie am Morgen ihrem
Peder die Tassen mit schwarzem Kathreiners
Malz auf die rot und weiß karrierte Kaffee-
decke stellte, seufzte sie allemal schwer auf:
„Das gute Lorchen! Daß mer in seinen alten
Daan ach noch schwarzen Kaffee trinken
muß!"
Eines Tages war die Was Kätt mit
ihrem Strickstrumpf ein Stündchen in die
Nachbarschaft maien gegangen, und als sie
heimkam, gab sie ihrem Alten, der im Lehn-
stuhl eingenickt war, einen gelinden Stoß:
„Peder, der Schneider Rickes in L. hat eine
gute Saanegeiß zu verkaufen. Sie wär rasse-
rein und gäb jeden Dag fünf Liter Milch.
Morgen früh gehscht du hin un kaafscht se!"
Der Peder war einverstanden. Das war
eine gute Gelegenheit, mal wieder ein biß-
chen unter die Leute zu kommen, nachdem er
schon wochenlang im Hause gehuckt hatte.
Seine Alte bewachte ihn und sein Ausgehen
und den Geldbeutel argwöhnisch wie der Zer-
berus das Höllentor. 2n L. waren noch ein
paar gute alte Bekannte, von denen er viel-
leicht den einen oder andern in der Wirt-
Idjftft „Zum Ahorn" treffen würde. Das
durfte er aber nur sehr vorsichtig denken;
denn sein Kätt war durchaus nicht für solche
Abirrungen.
Den ganzen Abend hindurch bekam der
Peder Verhaltungsmaßregeln und Ermah-
nungen, die er für den bevorstehenden
Eeißenhandel beherzigen sollte. Am Morgen,
als die Wüs Katt ihm das seidene Halstuch
richtig gebunden und die schwarze Schirm-
mütze abgebürstet hatte, gab sie ihm zu aller-
ü'tzt den großen, altersgrauen Familiengeld-
beutel. „Nun paß jo off, daß du nix ver-
lierscht, un geh jo net iwer zehn Daler enaus.
Könnt ich nuren metgehen! Awer ich Han zu-
viel es Reißen in den Beenen", seufzte sie be-
kümmert. „Muscht dich gut warm Hallen",
sagte noch im Hausgang der Peder, indem
er versuchte, recht viel Teilnahme in seine
Stimme zu legen. 2m 2nnern aber dachte er
frohlockend: „Gott sei Dank, daß du grad
heut das Reißen hascht. Sonscht wär das nix
mit dem Ahornwirt seinem guten Bier."
Frei wie ein Fürst auf Reisen schritt der
Peder mit seinem Grubenstecken zum Dorf
hinaus und kam in einer Stunde an das
erste Haus von L. Das war aber der Ahorn.
Der Peder fand, daß er aus Gesundheits-
gründen einen Quetsch trinken müsse, und
weil man auf einem Bein nicht stehen kann,
trank er zwei. Da aber um die frühe
Stunde noch keine Gäste anwesend waren, be-
schloß er, doch zuerst seinen Handel mit dem
Rickes abzuschließen. Nachher war das gute
Gewissen nach getaner Pflicht ein sanftes
Ruhekissen auf der Wirtsbank.
Nach langem Hin und Her bekam der Pe-
der einen Strick in die Hand, woran die Geiß
bing, und der Rickes klimperte mit den Ta-
lern in der Hosentasche. Also vorwärts mit
dem meckernden Hornvieh, heimzu. Befriedigt
und voll Selbstbewußtsein sah sich der Peder
von Zeit zu Zeit um. Es war eine schöne
Ziege, und seine Frau würde sich sicher
freuen. „Drei Liter Milch gift sie heut
Owend", hatte der Rickes versichert. Na
dann, adjes, schwarzer Kaffee!
Auf einmal war es dem Peder, als ob die
Geiß nach links zöge auf den schattenspenden-
den Baum los, der vor der Wirtschaft stand.
Sie hatte also offenbar das Bedürfnis, ein
wenig in der Kühle zu ruhen.
Der Peder war nie grausam gegen Tiere,
und so band er denn das neue Lorchen mit
dem Seil an den Ahorn fest. Da stand ja
auch das Gespann von seinem Nachbarn
Schorsch. Zwar hatte der noch von wegen der
alten Blechgeschichte einen kleinen Pick auf
den Peder, aber sie hatten seither doch wieder
einige Großen zusammen gehoben. Und wo
der Schorsch schon saß, gabs noch mehr Ge-
sellschaft. Richtig — durchs Fenster erspähte
er noch vier Freunde: Michels der Dick.
Fissen der Krumm, der Duddelhanni und der
Bedder Bascht (Sebastian).
Sie tranken, qualmten und erzählten Berg-
manns- und Fuhrmannslatein. Mit lautem
Hallo wurde der Peder empfangen, man
prostete auf die erstandene Geiß. Ohne lan-
ges Zureden ließ der Peder sich im Kreise
nieder. „Proscht, Nachbar", rief der Schorsch
freundlich, „auf dast die Was Kätt heut
Owend en ganzen Eemer Milch streichen
kann!" Der Peder tat wacker Bescheid, und
als der Wirt den Vorschlag machte, das Lor-
cben in seinem Stall anzubinden, und ihm
etwas Heu vorzulegen, war er sehr einver-
standen. Der Schorsch ging eine Weile hin-
aus, und als er zurückkam, war er in strah-
lender Laune. Er spendierte sogar eine
Runde, klopfte dem Peder gemütlich auf die
Schulter und liest sich von dem bierseligen
Nachbarn eine brüderliche Umarmung ge-
fallen. „Du trahscht mir doch nix mehr noh,
weischt du, wegen den Heinzelmänncher von
domols. Gell, Schorsch!" „Ne, ne, das han
ich alles lang vergest, awwer lost doch dein
Bier net warm wären!"
Es war schon dunkel, als sich die lustige
Gesellschaft trennte. Der Schorsch mustte mit
seinem Wagen noch einen Umweg machen,
und so zogen denn der Peder und seine Geist
selbander die nächtliche Straste. War das
Biest störrisch geworden! Der Mann am
Lenkseil, der ohnehin keinen geraden Kurs
mehr steuern konnte, mustte alle Kräfte zu-
sammen nehmen, um auf den Beinen zu
bleiben. Mehr als einmal rappelte er sich
aus dem Strastengraben auf. Dieses ver-
flixte Vieh! Immer gings im Zickzack hin
und her, und wenn er sich auch tausendmal
ein Ziel ins Auge fastte, auf das er gerade-
wegs losmarschieren wollte, er kam dauernd
aus der Richtung.
Endlich blinkten die Lichter von K. Nun,
Kopf hoch, Peder, sprach sich der schwankende
Eeistenkutscher Mut zu. Die Alte must sehen,
dast du die Boxen anhascht! Trotzdem hatte
er ein unangenehmes Gefühl, als er, nach-
dem das Lärchen an der Stelle seiner Vor-
gängerin im Stall angebunden war, in die
Stube stolperte.
„Du Hundsmiserabler, du Bruder Sauf-
aus, du alter Lumpazi! Den ganzen liewen
langen Daag hat er jetzt wieder im Ahorn
gehuckt! Waart, keene roden Pennig kriescht
du mir nochmol en die Finger. Ich weren
dir's schon weisen." Der also Empfangene
versuchte vergebens, die Begrüßungsrede zu
unterbrechen. Endlich mutzte das astmathische
Kätt eine Atempause machen. „Sei still,
Alte, en Geist Han ich dir kaaft, en Wunner-
dier! En ganzen Eemer Milch gibt sie. Es
ifcht die höchfchte Zeit, dast sie gestrich wird."
Damit drängte er der fauchenden Was einen
großen irdenen Topf in die Arme, und weil
die Neugier im Augenblick den Aerger über-
wog, ging die Frau in den Stall.
„Das war doch en guder Blitzableiter, alle-
weil is die Sach nur me halb so wild. Un
wann sie erscht so en Pott voll Milch hat!"
Der Peder überliest sich angenehmen Träu-
mereien und schloß die müden Lider. —
Klack! Dicht an seiner Nase vorbei war
etwas an die gegenüberliegende Wand ge-
flogen und ging in Scherben. Was den Dei-
wel! Der Milchpott! Doch da war nicht Zeit,
lang zu simulieren. Wie eine Furie (der
Rache) stand seine Alte vor ihm. Der Peder,
der bei dem Krachen schon aufspringen
wollte, und zu dem Zweck beide Hände aus
die Lehne des Sessels gestützt hatte, sank
zurück und duckte den Kopf. Was war nur
los? Das Kätt war tobsüchtig geworden.
Aus all dem Lärmen, Schimpfen, Stöhnen
und Pusten verstand der Peder nur so viel:
er habe keine Geiß, sondern einen Bock ge-
bracht.
Zum Lachen eigentlich! Wo er und viele
andere das Tier bei hellem Tag gesehen und
sich davon überzeugt hatten, dast es eine erst-
klassige Ziege war. Schwankend erhob er sich,
was eine neue Schimpfkanonade zur Folge
hatte. „Lu nuren, wie er turkelt, der Bock-
händler!"
Im Stall stand im trüben Schein einer
Laterne das Streitobjekt und meckerte.
„Dunnerschlag nochemol!" Schon aus eini-
ger Entfernung schien dem Peder das Tier
anders auszusehen als am Mittag. „Heilig
Schwerebreit, das war wirklich ein Bock!'
Hatte ihn der Rickes, diese niederträchtige
Schneiderseele, denn so angeschmiert und ihnl
die Augen verhext! Na, da half alles nix! -
Nach einer schlecht verbrachten Nacht mir
schrecklichen Träumen, in denen das Himper-
mäuschen ihn fast erdrückte und mit langen,
spitzen Bockshörnern nach ihm stieß, nahm der
Peder das Seil, woran der Bock hing, in die
Hand und schob los in der Richtung L. Un-
aufhörlich schüttelte er den Kopf und hieb
17A
grübelnd Selbstgespräche. Dann drehte er sich
um und musterte böse und kritisch das wider-
spenstige Vieh. Es war nun einmal ein Bock.
Da mußte er doch einmal den Ahornwirt
fragen, der hatte das Biest doch auch ge-
sehen.
Zufällig traf er am frühen Morgen schon
einige Zechbrüder von gestern, seltsamerweise
auch den Schorsch. Nach etlichen Quetsch
wurde der Peder gesprächig und erzählte sein
Mißgeschick. „Aber ich würre ihm es schon
weisen, dem Hungerleider, dem Nätzkrämer!
Der soll den Peder Kräftig mol kennen ler-
nen!" Die Anwesenden zeigten ganz bestürzte
Gesichter und schwuren hoch und heilig, es sei
eine Geiß gewesen. „Aber", so sagte ge-
heimnisvoll der dicke Wirt, „derlei Sachen
han ich schon öfters gehört. Da an der Rot-
fchier es en Stell, da solls naats net geheier
sinn. Da eß schon mal dem Scheelphilipp von
K. es Geld im Beutel verhext word. Der hat
anstatt der Eoldfüchs von em verkaaftne
Pärd nohher nur noch Penningen gehatt. Sei
froh, daß du als so gut wegkomm bischt."
Dem Peder gingen bei dieser im Flüsterton
gemachten Eröffnung noch nachträglich die
Grasgrünen aus wie weiland dem Mann, der
ahnungslos über den leicht zugefrorenen
Bodensee geritten war und hinterher vor
Schreck tot zu Boden stürzte. An der Rotschier
wars auch gewesen, wo er im Graben gelegen
und alle Viere weggestreckt hatte, während
das unheimliche Teufelsvieh mit seinen
spitzen Hörnern an ihm herumboxte.
Aber alles dummes Zeug! So Gespenster-
geschichten glaubte er einfach nicht, und er
trank noch zwei Schnäpse, um das gruselige
Gefühl los zu werden. Nein, der Rickes, der
allein war schuld, basta!
Als der Peder aufbrach, hatte er wieder
kein Unterscheidungsvermögen mehr. Der
Bock war übrigens viel manierlicher und
er Glauben im Derzen bat, der hat
die stärkste Kraft der Mett, die es über-
haupt gibt. tlnd wir können diesen
Glauben haben, mit dem Bliche auf unser
deutsches Volk, das frei fein will, nicht
unterjocht werden kann
6rnst Moritz Hrndt
trabte wohlerzogen hinter seinem Lenker her,
jede Zickzacklinie getreulich innehaltend. Der
Meister Rickes faß mit untergeschlagenen
Beinen auf dem Tisch am Fenster und nähte
emsig Knöpfe an eine neue Hose. Er war
nicht wenig erstaunt, als der Peder mit der
Geist unten auftauchte. Der hatte schon in
einiger Entfernung vom Haus angefangen zu
fluchen und zu räsonieren. Der Rickes öffnete
das Fenster. Da ging der Spektakel erst recht
los. „Dem hats ins Gehirn gerähnt, was
well der Flabbes bloß", denkt der Schneider.
„Der Peder is wirklich iwergeschnappt, der
saad, ich hätt' ihm en Bock verkauft." Ver-
gebens will er dem Wütenden ins Wort
fallen. Der läßt sich auf nichts ein. Bis das
Jett, die Meisterin, Schemel und Eimer er-
greift, ruhig und ohne ein Wort zu sagen,
sich damit neben ihrer Geiß niederläßt und
zu melken beginnt. Der Peder lacht hämisch,
als er ihre Anstalten sieht. Aber auf einmal
werden seine Augen weit. Er glotzt voll Ent-
setzen auf das Tier und hebt abwehrend die
Hand. „Alle guten Geister loben Gott den
Herrn", schreit er auf. „Jetzt is es wieder
en Geiß." Dreht sich um und rennt mit lan-
gen Sätzen die Straße hinunter, querfeldein.
Als er schweißtriefend und mit schlotternden
Gliedern daheim halbtot in den Sessel sank,
da wurde es sogar der resoluten Kätt un-
heimlich. Doch weil sie der Sache auf den
Grund gehen wollte, band sie sofort eine
reine Schürze um und ging trotz des Reißens
in den Beinen nach L. Unterwegs klärte sich
alles auf, und nach einigen Stunden meckerte
die schmählich verkannte Geiß endgültig auf
Lorchens Platz. Der Bock aber, der so un-
berechtigterweise eine Nacht die Stelle einge-
nommen hatte, stand im Stall der Wirtschaft
„Zum Ahorn".
Im Nachbarhaus grinste sich einer ins
Fäustchen. Das war der Vedder Schorsch, der
den Heinzelmünnchenspuk heimgezahlt hatte.
edenhe ein jeder, was er für die 6hre
des deutschen jNatnens zu tun habe, um
sich gegen sein eigenes Blut und gegen
fein Vaterland nicht zu versündigen.
Gedenke, daß Du ein Deutscher bist!
■priedrich der Große
12
177
Hektor
Ö ektor war ein alter Erubengaul. Ich
kannte ihn gut und er mich. Eines
Tages kam ich in seinen Stall unten in der
Erde. Da stand er in Gedanken versunken.
„Na, Hektor, was ist dir?" fragte ich und
strich ihm liebevoll über die Mähne. Hektor
sah mich mit seinen halbblinden Augen an
und legte dann seinen Kopf treuherzig auf
meine Schulter. Ich merkte, er hatte etwas
auf dem Herzen und wollte sprechen. Als ich
ihm freundlich zunickte, begann er:
„Du bist mein Freund. Dir kann ich sagen,
was mich bewegt. So höre! Als ich geboren
wurde, haben meine Eltern nicht ahnen kön-
nen, dag ich einst als Erubenpferd Hunderte
von Metern unter Tage mein Brot mühsam
würde verdienen müssen. Ich bin nämlich
von vornehmer Herkunft. Mein Vater war
ein stolzes Reitpferd, das einen reichen Herrn
trug; meine Mutter tat bei dem gleichen
Herrn Dienste und zog in silberbeschlagenem
Lederzeug einen herrschaftlichen Kutschwagen.
Ich selbst wuchs in Freiheit auf. Als lustiges
Füllen tummelte ich mich mit anderen jungen
Pferden auf den saftigen Weiden. Eine gol-
dene Zeit! — Aber eines Tages hatte die
Herrlichkeit ein Ende. Unser Herr machte
Pleite, und wir Pferde wurden alle verkauft
und weggebracht. Ich kam zu einem Alt-
händler. Der achtete meine Herkunft nicht
und spannte mich, da ich ein kräftiger Bursche
war, kurzer Hand vor seinen Wagen.
Ich wehrte mich, bäumte, schlug aus; aber
es half mir nichts, ich mußte arbeiten. All-
mählich gewöhnte ich mich an mein Los, zu-
mal der Fuhrknecht — Fritz hieß er — gut
zu mir war, mich reichlich fütterte und mich
auch manchmal in die Schwemme ritt. Da
klopft der Fritz mir eines Morgens freundlich
auf den Hals und sagt: „Hektorchen, friß dich
heute noch einmal tüchtig satt, morgen geht's
fort." Und wirklich, am andern Morgen in
der Frühe hielt ein fremder Mann vor un-
serm Stall mit fünf Pferden und koppelte
mich an. Fritz fuhr mir zärtlich über die
Mähne und verschwand dann im Stall. Wo-
hin die Reise geht? dachte ich. Es ging über
Berg und Tal, bis wir schließlich an ein
dunkles Loch kamen, hinter dem ein Gang
— den die Menschen Stollen nennen — tief
in den Berg führte. Halt. Wer beschreibt
mein Erstaunen, als aus dem Loch ein strup-
piger Gaul trat, hinter sich einen langen
Wagenzug, der auf Schienen lief. Da sollst
Spann nicht das Pferd im Fahren ans, sonst kommst du unter die Räder
gez. v. Stanislaus Michalsky
früher
du hinein? Nein, niemals. Aber ehe ich
mich versah, war ich angespannt und in den
Stollen gezogen. Hu, die kalte, feuchte Lust
und das Dunkel! Ich sah nichts mehr. Nur ab
und zu blinkte vor mir ein schwaches Licht
auf. Zitternd und schwitzend vor Angst wollte
ich zurück, doch schon sauste eine kurze Peitsche
auf mich nieder und trieb mich vorwärts.
Ich mutzte mich in mein Schicksal fügen und
erkannte mit Schaudern, daß ich ein — Eru-
benpferd geworden war. Den andern fünf
ging's gerade so wie mir. Ein Trost war
nur, datz bei der Ausfahrt uns wieder das
Tageslicht grüßte. Ja, man brachte uns sogar
nach getaner Arbeit auf eine sonnige Weide
und ließ uns grasen. Darauf freuten wir
uns den ganzen Tag. — Man gewöhnt sich
schließlich an alles,' auch an solch ein Leben
halb im Dunkeln, halb im Licht, halb in der
Grube, halb über Tage. Ich dachte an die
braven Bergleute, die es ja auch nicht besser
haben und war schließlich ganz zufrieden.
Da trat eines Tages wieder eine Wendung
in meinem Leben ein. Ich wurde mit meinen
Pferdekollegen nach einer entfernten Grube
geführt. Auf dem Erubenplatz standen schon
einige andere, die uns neugierig beschnupper-
ten. Soll mich wundern, was nun wird,
dachte ich. Schnell genug sollte ich s erfahren.
Man führte uns auf ein eisernes Gestell,
das über einer dunklen, gähnenden Tiefe
ichwebte. Auf einmal verloren wir den Bo-
den unter den Füßen und sausten in den
Abgrund. Meine Knie zitterten. Mein Kopf
wurde wirr. Was ist das? Todesangst erfaßte
wich. Will man dich in die Tiefe werfen und
töten? Doch nein. Auf einmal kam eine
Erleichterung über mich. Das Sausen hörte
auf und das Gestell stand still. Als ich mich
umsah, merkte ich. datz ich in einer — Grube
war, ähnlich der, in der ich bisher gearbeitet.
Man brachte mich in einen Pferdestall. Mein
Erstaunen war groß, hier unten einen solchen
zu finden. Er war sogar, das erkenne ich an,
geräumig, gemütlich und warm. Ein freund-
licher Stallknecht — Willi ist sein Name —
nahm mich in Empfang und meinte: „Na,
Hektor, bist du da? Sollst es gut bei mir
haben." Dabei streichelte er mich. Und er
hat Wort gehalten. Ich kann mich nicht be-
klagen. Stets war er lieb zu mir. Hafer und
Jetzt
Heu gab er mir so viel ich wollte. Es blieb
sogar noch immer was übrig für die Mäuse
und Ratten, die im Stall wohnten. Auch
Pferde sind dankbar; und so habe ich oft
meinen Freund, wenn er zu mir kam, an-
gewiehert. Unter diesen Umständen habe ich
willig gearbeitet. Ich mutzte zwar zehn Wa-
gen ziehen, das war keine Kleinigkeit und
wurde mir oft sauer. Mitunter habe ich mir
dabei, wenn die Strecke niedrig war, den
Kopf gestoßen und den Rücken arg geschun-
den. Die Bergleute, die kamen und gingen,
waren gut zu mir. Mancher hat mir freund-
lich an den Hals geklopft. Einmal hörte ich
einen zu seinem Kameraden sagen: „Möchtest
du ein Grubenpferd sein?" — „Näh", ant-
wortete der. Daraus entnahm ich wohl mit
Recht, datz die beiden mir gut gesinnt waren
und mich bedauerten. Es gab allerdings auch
böse Menschen. Denke dir, neulich hat mich
ein junger Bengel, als ich nicht schnell genug
anziehen konnte, in seiner Wut vor den Leib
getreten, so datz mich heute noch die Stelle
schmerzt. Ein anderer hat mich mit einem
1 70
Drahtseil und mit seiner Lampe gehauen.
Und ich hatte doch meine Pflicht getan und
sogar an dem Tage für meinen schlapp ge-
wordenen Kollegen doppelt gemacht. Und
nun wurde ich unbarmherzig geschlagen und
konnte mich nicht wehren. Glücklicherweise
kam ein alter Bergmann dazu, sonst hätte
mich der Bursche noch weiter mißhandelt.
Der donnerte den unerzogenen Bengel an:
„Du Lümmel, du Pferdeschinder! Wie kannst
du dich unterstehn das Pferd so zu schlagen?
Du sollst Schläge haben, und nicht das Tier!"
Den ersten Tag hier unten erlebte ich übri-
gens eine furchtbare Enttäuschung. Ich dachte
nämlich nach beendeter Schicht aufatmend:
nun geht's wieder zum Licht und auf die —
Weide. O weh, wie hatte ich mich geirrt'
ich blieb unten. Und nun Hause ich schon fünf
Jahre hier. Nur einmal, als ich krank war
und meine Knie zitterten, hat man mich ans
Licht gebracht. Die Augen schmerzten zuerst,
als ich die Sonne wiedersah' und doch
jauchzte mein Herz. Die Freude dauerte nicht
lange. Kaum war ich geheilt, da schickte man
mich wieder hinab. Nun werde ich wohl
unten bleiben, bis ich . . .!"
Hektor schwieg eine Weile. Dann fuhr er
fort: „Ach, lieber Freund, kannst dir wohl
denken, wie es einem Pferde zumute ist,
das jahrelang einen schweren Arbeitsweg im
Dunklen geht und Gottes Sonne nie zu sehen
kriegt! Solch ein Leben führen Tausende
meiner Leidensgenossen in der Grube. Der
Unternehmer, in dessen Dienst ich stehe, hat
einige hundert Pferde unter Tage laufen.
Welch eine Fülle von Leid liegt in einer
solchen Zahl! Er bekommt für unsere Arbeit
sein Geld. Wir selbst aber gehen leer aus
und führen ein Leben der Entsagung im
Dunklen. — Aber eins will ich dir zum
Schluß noch sagen. Ich habe kürzlich etwas
erlebt, was mich innerlich freudig bewegte
und eine große Hoffnung in mir aufsteigen
($tn armer Bergmann
ßtnem armen, fleißigen, jungen Berg-
mann aus dem Mansfeldischen dort-
herum träumte, er werde in seinem Leben
noch einmal selber Vergherr werden. Und
das träumte er dreimal nacheinander. Da
geht er dann zu seinem Stöllner und sagt
ihm, er solle ihm seine Abkehr geben, denn
ließ." — „Nun, was denn?" — „Da wurde
ein Ding aus dem Förderkorb ausgeladen,
das sah wie eine kleine Lokomotive aus.
Unser Maschinensteiger und seine Arbeiter
gingen an die Arbeit und setzten es auf die
Schienen. Da lief es von selber. Und das
nicht allein: nein, vierzig volle Wagen zog
es hinter sich her. Als das Ungeheuer pol-
ternd und rasselnd zum ersten Male an mir
vorbeisauste, kriegte ich es mit der Angst und
wurde wild. Nachher war ich nicht mehr
bange davor, sondern freute mich sogar,
wenn ich es sah. Warum? Weil es viel mehr
ziehen und viel schneller laufen kann, als wir
Pferde. Und ich wußte: die Menschen sind
schlau und rechnen gut. Wenn sie mit dem
Ding besser fahren, als mit uns Pferden und
mehr Geld damit verdienen, dann brauchen
sie nur noch diese Maschine, und wir Pferde
werden abgeschafft und brauchen nicht mehr
in die Erde. So sehe ich schon irn Geist im
Heller Freude den Tag kommen, wo dem
Pferdegeschlecht die Freiheit und die Sonne
wieder winkt und es kein Grubenpferd mehr
gibt. Ich selbst werde es wohl nicht mehr
erleben. . ."
— Da trat Willi in den Stall: „Hektm.
komm, wir müssen an die Arbeit." Willig
ging das treue Tier mit und ließ sich an-
spannen.
Als ich das nächste Mal einfuhr und im
Stall mich nach Freund Hektor umsah, wol
der Platz leer. „Willi, wo ist der Hektor?'
— „Der Hektor. der ist tot! Als wir gestern
im Querschlag fuhren, stolperte er in einer
Weiche und fiel um. Traurig sah er mich mit
seinen Augen an, als ob er sagen wollte
Willi, das Leid ist aus! Wir hoben ihn auf
Es half nichts. Er hatte ein Bein gebrochen.
Da gab man ihm den Gnadenstoß." — Armer
Hektor!
(Aus „Glückauf, ein Heimatbuch für Berg-
leute", von K. Leich, Pfarrer in Harpen'
wollte Bergherr tverden
er wolle in die Welt, um sein Glück zu machen-
Es wird ihm geraten, nur ja im Berge 3«
bleiben, weil er nun einmal ein Bergmann
sei und doch irn Leben kein ander Geschah
mehr recht betreiben könne. Er lächelt aber
nur ganz geheimnisvoll, spricht: „Wer
weiß", und nachdem er sein Gesuch wieder-
holt, erhält er endlich seinen Abschied und
sein Gedingegeld vom Bergschreiber ausge-
zahlt, von dem er sich ein neu Kleid, Zehrung
und einen treuen Klepper kauft. Und nun,
so reitet er über die Berge.
Nach einer langen, langen Reise kommt er
eines guten Tages auf eine Wiese, wo er
absteigt und sich lagert, um zu schlafen. Zahl-
reiche Ameisen stören seine Ruhe. Eben will
er sie zertreten, da erscheint eine ungeheuer
große, die Königin, und spricht: „Was machst
du in meinem Reviere und warum willst
du mein Volk töten? Wir können dir ja
Helsen, wenn du in noch so großer Not bist
und nur an uns denkst." — „Was könntet
ihr einfältigen Tiere mir nützen", erwidert
der Bergmann, besteigt seinen Gaul und setzt
seinen Weg fort. 2m Verfolge seiner Fahrt
kommt er auf eine Wiese, wo ein großer
Teich ist. Er will sein Pferd tränken, kann
es aber nicht vor der Menge Frösche, die sich
im Teich tummeln. Schon will er böse wer-
den. in die Flut springen und die Wasser-
musikanten totschlagen, da erscheint aus einer
hohlen Weide ein ungeheuer großer Frosch,
der Froschkönig, mit einem goldenen Krön-
lein auf dem grünbemoosten Haupte, und
spricht: „Was machst du in meinem Reviere,
und warum willst du mein Volk umbringen?
Wir können dir ja helfen, wenn du in noch
so großer Not bist und nur an uns denkst."
- „Was könntet ihr dummen Poggen mir
schaffen!" versetzte der Bergmann, schwang
sich auf seinen Klepper und ritt weiter. Am
nächsten Tage kommt er in einen Wald, da
will er sein Pferd an einen Baum binden,
aber der sitzt voller Wespen. Schon wird er
böse, schnallt sein Arschleder ab und will da-
mit in das Wespennest hineinfegen, um die
Brummer zu töten. Da erscheint eine sehr
große, schimmernde, flimmernde Wespe, die
Königin, und spricht: „Was machst du hier-
in meinem Reviere und warum willst du
'"ein Volk morden? Wir können dir ja
helfen, wenn du in noch so großer Not bist
und nur an uns denkst!" — „Was könnt ihr
einfältigen dummen Tiere mir wohl für eine
Arbeit tun", sagte der Bergmann und setzt
seine Reise ins unbekannte Gebirge weiter
fort.
Da kommt er nach zwölf langen Tagereisen
endlich in einen einsamen dunklen Tobel, da,
wo des wilden Munkebachs Kristallwasser
über die Felsentreppen springt. Mächtige,
niebetretene Tannenforste drohen dunkel an
der Steige, in den Bergwänden und Stein-
ritzen aber glitzert es wunderbar von ein-
gesprengten Silber- und Goldadern. „Aha",
murmelt unser Knappe für sich, „da bist du
also endlich auf dem richtigen Weg, nun soll
mich nur wundern, was man noch alles er-
lebt." Wie er das eben ausgesprochen, steht
er plötzlich hinter einer Wegebiege vor einem
tiefen Höhleneingang, aus dem ein bläu-
licher Schwaden langsam in die Tannen-
wedel zieht. In der Tiefe aber gewahrt er
ein Licht, das sich ihm dreimal im Kreise
dreht. Dies bedeutet aber nichts anderes als
das Lampensignal, das in der Dunkelheit der
Nacht ein Bergmann dem andern gibt und
sagen will: komm!
Sieh da, denkt unser Held, hier kennt man
also auch schon bergmännische Art, steigt ab
vom Roß, bindet es an einen Ast und schreitet
mutig in die Höhle hinein. Eines Lachters
Länge schwebt das Licht vor ihm her und so
gelangt er endlich durch viele eng gewun-
denen Gänge in einen matt erhellten, hoch-
gewölbten Saal, in dessen Firste eine Unzahl
Fledermäuse umherschwirren. „Ach", spricht
er, „das sind wahrlich schlechte Aussichten für
mich, wenn diese grauen Flatterer die Herren
der Berge sind."
Bald jedoch gewöhnt sich sein Auge an die
Dunkelheit und er gewahrt einen steinernen
Tisch, gedeckt und mit den schönsten Speisen
besetzt. Er kostet davon, und da sie ihm
schmecken, ißt er sich zunächst einmal recht
satt. Eine mächtige Kanne Weines auch hat
er gefunden und letzt sich an dem Inhalt aufs
Beste. Auf einmal, da er wieder die Kanne
zum Trunk an den Mund setzten will, sieht
er aus der tiefsten Dunkelheit einen lichten
Schleier schweben. Leise schließt sich eine
Felsentür und eine wunderbar schöne
Frauenerscheinung naht sich ihm, also, daß er
dasitzt wie ein Steinbild starr vor Staunen.
Traurig schauen ihre tränenschimmernden
Augen ihn an, ihr Finger an den Mund ge-
legt bedeutet ihm Schweigen und sie flüstert
ihm freundlich zu: „Ich bin ein Kind der
Menschen so wie du, und hierher in die
Berge geraubt worden von Schilbung, dem
Herrn der Schätze und seinen Gesellen. Du
kannst mich erlösen, wenn du nur willst. Tue
es, so bist du selbst ein glücklicher Mann."
— „Was ist denn dazu erforderlich", fragt
leise unser Bergmann. „Drei Nächte", spricht
die holde Erscheinung, „mutzt du hier im
Berge schlafen und während dieser Zeit kein
Sterbenswort sprechen, was auch geschehen
möge. Wenn du das vollbringst, wird dir
lein Schaden geschehen und alles wird sich
zum Guten wenden."
Gesagt, so getan. Am Abend breitet der
Knappe seinen Mantelsack aus, wickelt sich
darin ein und schläft in Gottes Namen wie
ein braver Häspler und Verggesell endlich in
guter Ruh. Gegen Mitternacht aber entsteht
ein sehr starkes Getöse. Es dringen mit Ge-
polter sechs Unholde in das Felsgelatz ein,
die spielen mit schweren Erzkugeln Rommel-
bahn. Bald wird der schlafende Knappe von
einem der wilden Männer bemerkt, der ruft:
„He, da liegt ja ein Menschenbild am Boden
und schläft!" Man fordert ihn auf, mitzu-
spielen. Da er sich aber still verhält, ziehen
ihn die Kerle aus seinem Mantel hervor und
setzen ihn mit derber Gewalt auf einen
Steinblock. Er jedoch tut nichts dergleichen,
beschaut seine Fingernägel, beitzt die Zähne
aufeinander und bleibt stumm. „Ha", brüllen
die Gesellen, „du willst gewitz hier der
Meister werden, das wollen wir dir, beim
Bocksbein, schon austreiben!" Sie rütteln
ihn gewaltig durcheinander, werfen ihn wie
ein Spielball von einem zum andern, aber
plötzlich, da sie es am ärgsten treiben, hört
man von irgendwo her tief aus der Erde ein
Elöcklein schlagen: Eins------------da gibts
einen Donnerschlag und einen Schwefelge-
stank, — und sie verschwinden. Der Knappe
legt sich wieder zur Ruh und schläft in Gottes
Namen bis an den Morgen.
Am Mittag findet der Brave neue köst-
liche Gerichte auf dem Steintische aufge-
tragen. Auch das holde Weib erscheint wie-
der. Und sie ist lieb zu ihm und schaut ihn
mit ihren traurigen Augen so an, datz ihm
das Herz beinah vergeht vor heimlichem Leid.
Abends schläft er wieder ruhig ein in
seinem Winkel. Und nun erscheinen zur
Mitternacht gar acht Berserker. Sie machen
einen noch gewaltigeren Lärm, rommeln mit
Kugeln und Fässern die Bahn, blasen auf
krummen Elenshörnern und seltsamen Tier-
bälgen und rumoren, datz der Berg fast birst.
Sie bemerken ihn, ziehen ihn hervor, werfen
ihn auf die Steinbank, datz seine Knochen
krachen. Als er trotz allem hartnäckig
schweigt, schreien sie ihn an: „Brüderchen,
dich kennen wir schon, willst hier der Meister
werden, was?" Zwar er bebt an allen Glie-
dern, da sie ihn durch die Halle sausen lassen
wie einen Hampelmann, aber er schweigt
und spricht kein einziges Wörtchen. Als seine
Not aber schier am höchsten ist, horch, da er-
tönt aus dem Erdengrunde wieder das
rettende Glöcklein: Eins-----------und alles
ist wieder verschwunden und still.
Am andern Tage bekommt er ein noch weit
köstlicheres Mittagessen. Seine Huldin er-
scheint und lächelt ihn an, indem ihr die
Tränen über die bleichen Wangen rinnen:
„Jetzt hast du noch die schlimmste Nacht. Es
kommen zwölf der gräulichsten Männer, die
es sehr toll mit dir treiben werden. Bitte
dich von Herzen sehr, sei fest, schweige,
schweige, so können sie dir kein Leid antun
und alles wird sich zum Guten wenden."
In der folgenden Nacht erscheinen mit
Donnergedröhn wie ein ganzer Heertrotz die
starken Zwölf, brechen die Halle fast ein und
schreien, als ob sie die Erde auseinander
reitzen wollten. Sie zerren mit Riesenfäusten
einen Bergspalt auseinander, aus dem gei-
fernd ein Feuer hervorbricht, packen den
Knappen, um ihn hineinzuschleudern, da —
rettet ihn wieder das gütige Elöcklein, es
schlägt Eins-------ruhig legt er sich wieder
zum Schlafen in sein Nest.
Am folgenden Tage kommt wie ein
Engelstrost die schönste aller Frauen und
neigt sich über ihn, zitternd vor Freude:
„Schilbung, der Herr, hat eine grotze Gewalt
in diesen Gründen. Um mich zu erlösen, hast
du noch eine schwere Arbeit zu tun, aber ich
weist nicht, was es ist. Ich bitte dich, um alles
was dir heilig ist, halt Stand und verlaß
mich nicht in dieser dunklen Tiefe." Damit
entschwindet sie. Danach erscheint plötzlich
„Er", der grotze Geist. Aber der Unholde ist
ganz wohlgetan von Angesicht, nur seine
Augen blinzeln und funkeln, als ob das
höllische Feuer dahinter brenne. Er ladet
den schweigenden Bergmann mit einer Hand-
bewegung ein, sich zu setzen, starrt ihn eine
viertel Stunde und noch länger an, datz es
dem Knappen bald heitz und bald eiskalt
über den Rücken läuft. „Knabe", spricht er,
„du haft grotze Dinge auf dich übernommen.
Sei es denn. Doch noch haft du dein Ziel
nicht erreicht. Drei Arbeiten sollst du mir
noch tun. Kannst du das nicht, so drehe ich
dir den Hals um und sende deine Seele
meinem Gevatter zu. Aus! Steh auf und
gib Acht. Dort hinter der Wand" — husch,
machte er mit seinem Mantel, da teilte sich
die Kluft, — „dort schau hin, liegt ein großer
Teich in den Schrunden und Schlünden.
Tief unten darein liegt ein goldener
Schlüssel, den schaff mir herbei während
einer Glockenstunde Zeit." — Mit dem ist er
auch schon allein. „Ach du meine Güte", denkt
er, „heiliger Prokop und du. heilige Bar-
bara, jetzt ist es um mich geschehen." Er steht
an des dunklen Wassers Rande und weist sich
nicht zu helfen. Da fallen ihm plötzlich die
Frösche ein. „Ach ja, hätte ich die jetzt zur
Stelle, die könnten mir wohl helfen." So wie
er es kaum gedacht, kommt ein ganzes Heer
Frösche aus allen Spalten und Bergritzen
berangehupft. Der Froschkönig fragt: „Wo-
mit können wir dir dienen?" Er erzählt ihm
seine Beschwer. „Ach, wenn weiter nichts ist."
Die Frösche schiesten ins Wasser und nach
einer kurzen Weile hält unser Held den gol-
denen Schlüssel in der Hand. Nachdem er
eine Zeitlang auf der Steinbank gesessen,
springt Schilbung plötzlich mit Donner und
Schwadenschlag ins Gewölbe: „den Schlüs-
sel!" schreit er, dast das Echo in den Räumen
hin- und herwogt, bis es endlich in sich ver-
sinkt. Ruhig reicht ihm unser Knappe den-
selben hin. „Run, wenn du ein solch guter
Taucher bist, so kannst du auch wohl noch
mehr", spricht der Herr der Tiefe, „komm
mit." Seine Kapuze wirft er gegen einen
Felsvorsprung, der weicht zurück und sichtbar
wird eine weite, mit Geröll und Schutt über-
trümmerte Steinhalde. „Hier zwischen den
Nitzen und Spitzen, zwischen den Hocken und
Brocken habe ich einen Sack Rübsamen gesät.
Ich gebe dir eine Glockenstunde Zeit, hast du
mir dann den ganzen Wurf nicht beisammen,
so fährst du dahin." — Damit ist er wieder
allein. „Diesmal geht es schabab", denkt er
und fängt an, die kleinen Körnlein verzagt
aufzulesen. Wie er noch in schwerer Rot an
sein Ständlein denkt, das ihm bald schlagen
soll, fallen ihm plötzlich die Waldameisen ein.
»2a", murmelt er für sich, „wären die jetzt
nur hier." — Sowie der Gedanke eben aus
ihm entwichen ist, surr, surr, schon sind die
Ameisen in Millionen da. Fragt die Königin
nach seinem Begehr. Er erzählt, welche Auf-
gabe er lösen müsse. Da schickt die Königin
alsobald die unendliche Wimmelschar in das
geschotterte Feld, und nicht lange, so ist der
Sack wieder angefüllt bis auf das allerletzte
Körnlein, so dast auch nicht ein einziges mehr
fehlt. Und als Schilbung, der Arge, wieder
hereinbraust, siehe, da ist das zweite Stück
richtig erfüllt.
„Knabe, Knabe", faucht er den Bergmann
an, „willst du mich gar überlisten? Nun, so
sollst du mitsamt der Ungetreuen, die dich
hier unten betört, in den flammenden Ab-
grund hinein. — Hier", und damit schleudert
er husch seine Hand in die Luft, hinein!
„Hier siehst du die zwölf Jungfrauen stehen,
suche mir nun diejenige aus, mit der du hier
unten gesprochen hast."
„Das ist gar leicht", denkt unser Held un-
erschrocken, „die will ich schon finden." Allein,
wie er das Ding erst recht besieht, fällt ihm
ein Schrecken an, denn die Holdinnen glei-
chen sich so sehr und so genau, daß er ganz
betäubt steht und nicht weiß, wo aus noch
ein. Jede trägt eine weiße Rose an der
Brust, und alle sind so stumm, so bleich und
ach, so schön, daß sich ihm die Sinne ver-
wirren. Doch er weist, dast jetzt sein Unter-
gang naht, wenn nicht ein Wunder geschieht.
Da fallen ihm im letzten Augenblick die
Wespen im Walde ein. „Ach ja", jammert
er in seiner Angst und Kümmernis, „wenn
die mir helfen könnten." So wie er das
noch denkt, summt und schwirrt es mit Ge-
brumm in der Luft. Die schimmernde, grün-
goldene Wespenkönigin aber fliegt auf jede
Rose, von einer Jungfrau zur andern und
bleibt zuletzt bei der einen ruhig sitzen. Da
weist unser braver Bergmann denn nun Be-
scheid. Auf diese eine, die ihm auch schon
entgegenlächelt, geht er mit vor Freude
leuchtenden Augen zu, küßt ihr den Mund
und reicht ihr die Hand. —
Im selbigen Augenblick geschieht ein
furchtbarer Gewitterschlag, Blitze brechen
garbenweise aus allen Spalten und Löchern,
und der dunkle Dämon, Schilbung, der
Tyrann der gesegneten Berge, ist dahin ge-
fahren, entschwunden aus dieser Welt. Bös
Wetter ist vorbei und befreit ist die Tiefe. —
Unser standhafter Stöllnersgesell jedoch
hat nun in dem Tobel ein großes Bergwerk
angelegt und ist ein reicher Bergherr ge-
worden nach Fug und Recht. Und auf seiner bungs Reich getanzt. Und den tiefen, grünen
Hochzeit mit der wunderschönen Huldin, die Wald, wo er einst den Fröschen, Ameisen
er durch seine Unerschrockenheit erlöst, haben und Wespen begegnet, den hat er gehegt und
Bergmeister, Schiener, Steiger und Häuer- gepflegt und dort rauschen die alten Bäume
linge mit den anderen Schönen aus Schil- immer noch, bis auf den heutigen Tag.
Der Derggeist
,3» allen Bergbaugegenden lebt der Berg-
geist in Sage und Dichtung, im Scherz und
im Brauchtum.
An der Saar spricht man von ihm seltener
als in anderen deutschen Gebieten. Die
größte Rolle im Bergmannsleben spielt der
Berggeist im böhmischen Erzgebirge und in
Schlesien. Hier haben Umwelt und Hang
zum Mystischen in der Vergmannswelt einen
besonders reichen Kranz an Berggeiftsagen
entstehen lassen.
Wie bei den meisten Sagengestalten steht
auch der Charakter des Berggeistes nicht ein-
deutig fest. Sein Bild schwankt und wurde
durch fremde und sonstige Einflüsse Aende-
rungen unterworfen. Immerhin ist der
Berggeist für die Bergleute des Osten ein
Geist von starkem persönlichem Gepräge ge-
blieben. Seine häufigste Erscheinungsform
ist die des Steigers und Markscheiders, oder
auch eines gewöhnlichen Bergmanns. Zu-
weilen nimmt er aber auch Tiergestalt an
und erscheint als Maus, Pferd, Vogel ohne
Kopf oder verwandelt sich in eine rote oder
blaue Flamme bzw. in eine feurige Kugel.
Seine Hauptbeschäftigung ist die Ueber-
wachung des Bergwerks. Auf die Einhaltung
der Sitten und Gebräuche im Vergmanns-
leben ist er sehr bedacht. Fluchen, lärmen
und pfeifen duldet er nicht in der Grube und
er bestraft die Uebeltäter meistens unmensch-
lich hart. Sein Bild wird daher weniger als
das eines Koboldes, sondern meistens grau-
sam, Furcht und Schrecken einjagend gezeich-
net. Hin und wieder zeigt er sich aber auch
hilfreich, indem er für die Bergleute arbeitet
oder sie vor einem drohenden Unglück warnt.
Manchmal geliebt — Rübezahl — meistens
gefürchtet, gehört er zum Bergmannsleben
und Bergmannsberuf, die jahrhundertelang
von besonderen Geheimnissen umgeben
waren und sind; denn tief unten in der Erde
leben die Bergleute in einer Welt für sich.
Wir entnehmen daher dem 1936 im Verlag
Walter Bacmeister, Nationalverlag Essen,
erschienenen Büchlein „Die deutsche Berg-
mannssage" von Heinrich Stößel eine Aus-
wahl von Berggeiftsagen, die sicherlich auch
dem Bergmann an der Saar Freude machen.
Berggeist verlangt Gruß
Einst arbeitete ein Häuer aus Glücks-
brunn im Reginaschacht. Da hörte er ein
Rauschen und meinte, es fahre etwa ein
Steiger an. Er sah eine Menschengestalt, an-
zuschauen wie ein Bergamts-Oberer, mit
schwarzem Hut, grünem Oberkleid, mit Man-
schetten, schwarzen Beinkleidern, Schuhen und
weißen Strümpfen; in der Hand ein hell-
brennendes Grubenlicht; schönen Antlitzes
und mit glänzenden Augen, so groß, daß er
am Ort, das über fünf Schuh hoch war, an
den First anstieß. Der bestürzte Häuer
schwieg und arbeitete angestrengt weiter,
immer rascher und heftiger. Da wandte sich
die Gestalt gegen Morgen und fuhr in der
Strecke von dannen. Hätte der furchtsame
Häuer nur den Vergmannsgruß „Glück auf!"
gesprochen, so hätte sich ihm ohne Zweifel der
reiche Stollen des Glücks erschlossen und aus-
getan. So aber sah er nie wieder diese Berg-
erscheinung.
Wohnung des Berggeistes
Ein Häuer, der sich durch seine Steiger-
gestalt nicht täuschen ließ, fragte den Berg-
geist dreist, wo er wohne. Der Geist ant-
wortete: im unterirdischen Gang des Stei-
gerhauses und nahm in mit, um es ihm zu
zeigen. Da kamen sie an ein Haus, das mit
Goldadern durchsetzt war, zu einem Spring-
brunnen, der Gold geregnet hat und dann
an einen Teich, auf dem ein sehr großer Fisch
schwamm. Am Springbrunnen füllte er sich
die Taschen mit Gold. Drei Tage hatte man
ihn oben bereits vermißt, als er zurückkam
mit seinen Schützen.
1 8/1
Zeit schwindet in seinem Neich
Wieder ein anderer Häuer wurde vom
Steiger, der den Ort befuhr, aufgefordert,
mit ihm zu gehen. Sie gingen überall hin
und der Häuer war fast geblendet vom Glanz
der Silberschätze. Als er sich endlich umsah,
befand der Häuer sich wieder vor seinem Ar-
beitsorte und hörte die Schicht schlagen. Er
fuhr mit fremden Bergleuten aus. Zu Hause
fand er Weib und Kind nicht mehr auf; die
Leute kannten ihn nicht. Aber man konnte
sich schwach erinnern, daß vor sehr vielen
Jahren ein Mann in der Grube verloren ge-
gangen sei. Plötzlich fing er jetzt an zu altern
und wurde zum Greise und starb.
Er erteilt Stockschläge für Fluchen
Ein Schlepper, der trotz wiederholter An-
mahnungen das Fluchen nicht lassen konnte,
und einmal, seinen schweren Wagen mit
Mühe von der Stelle bewegend, wieder die
größten Verwünschungen über die harte Ar-
beit ausftieß, bekam plötzlich furchtbare Stock-
schläge, ohne jedoch irgend ein menschliches
Wesen in seiner Nähe zu sehen. Er war allein
in der Strecke. Auf sein lautes Schreien
kamen einige Häuer herbeigelaufen, und als
der Junge ihnen fein Leid klagte, und die
Hiebe immer weiter auf den Rücken fielen,
so daß er vor Schmerzen zu Boden sank, hoben
sie ihn in den Wagen. Sofort hörten die
Schlüge auf. Aber als sie ihn am Schachte
wieder heraushoben, begannen die Hiebe von
neuem und ließen nicht eher nach, bis er fast
zu Tage angekommen war. — Sobald näm-
lich jemand so hoch hinauf kommt, daß er mit
der Hand die Hängebank erreichen kann, ist
er außerhalb des Bereiches des Berggeistes.
Und wacht über die Arbeit
Einst trat der Berggeist in der Gestalt des
Steigers zu einem Hauer und wollte seine
Arbeit sehen. Dem Hauer kam dieses Be-
gehren sehr ungelegen, weil seine Schicht zu
Ende war. Als er dies dem Steiger erklärte,
bedrohte ihn dieser mit dem Tode. Darauf-
hin sah sich der Bergmann den vermeintlichen
Steiger genauer an und bemerkte an ihm den
Pferdefuß und ein brennendes Gesicht. Da er-
schrak der Bergmann und zeigte ihm seine
Arbeit. Nun forderte der Steiger von ihm,
er möge noch eine Schicht durcharbeiten, an-
dernfalls solle er sich in der Grube überhaupt
nicht mehr sehen lassen. Als der Hauer ge-
horsam die zweite Schicht beendet hatte, be-
fahl ihm der Steiger, mit ihm zu kommen. Er
folgte. Unendlich lange dauerte der Gang
durch die Stollen. Schließlich gelangten sie an
einen Berg, wo ein Haufen Gold lag. Davon
durfte sich der Hauer so viel nehmen, als er
nur forttragen konnte. Als er endlich nach
Hause kam, erkannte er nur mit Mühe seine
Frau und sein Häuschen wieder, so verändert
war alles, und er merkte, daß er lange Jahre
unten bei dem Berggeist gewesen war. Das
Gold aber sicherte ihm einen ruhigen Lebens-
abend.
Der letzte bekommt Schläge
Als die Bergleute einst ausführen wollten,
bekam der, der zuletzt einstieg, von jemanden,
den er nicht sah, Prügel. Am nächsten Tage
ging es ihm wieder so, und nun erzählte er
es dem Obersteiger. Dieser glaubte es nicht
und stieg nach der letzten Schicht selbst zuletzt
ein. Nun bekam er selbst Schläge, und nie-
mand wußte von wem. Ein anderes Mal
sind Bergleute wiederholt gepackt und zurück-
gezogen worden, wenn sie ausführen woll-
ten. Sie schrieen, aber niemand sah, wer sie
zurückzog, und so konnte man ihnen auch
nicht helfen.
Die Strafe für Spott
Zu Annaberg war eine Grube, genannt
„der Rosenkranz", darinnen arbeiteten zwölf
Knappen. Die schwatzten untereinander pos-
senhaft, wollten sich gegenseitig mit dem
Berggeist fürchten machen und leugneten ihn
als einen lächerlichen Popanz. Da, mit einem
Male, sahen sie eine Roßgestalt mit langem
Halse und mit feurigen Augen an der Stirn
und erschraken zu Tode. Dann ward aus der
Roßgeftalt die wahre Gestalt des Berg-
mönchs, die trat ihnen schweigend nahe und
hauchte jeden nur an. Sein Atem aber war
wie ein böses Wetter, sie sanken tot nieder
von des Geistes Anhauch, und nur einer kam
wieder zu sich, gewann mit Mühe den Aus-
gang und sagte, was sich zugetragen. Dann
starb auch er. Darauf ist die silberreiche
Grube „der Rosenkranz" zum Erliegen ge-
kommen und nicht mehr angebaut worden.
Berggeist straft, wer nicht Brot gibt
In der Grube war es gerade Mittag. Da
kam der Berggeist als ein armer Mann zu
einem Schlepper und bat ihn um ein wenig
Brot. Der Schlepper sagte hartherzig:
„Mach, daß du fortkommst!" Da nahm der
Berggeist seine eigene Gestalt an und sprach:
„Hättest du mir Brot gegeben, so hätte ich
dich verschont." Dann verschwand er. Am
nächsten Tage fand man den Schlepper in
der Tiefe tot.
Wer „Glückauf" vergißt, wird bestraft
Im böhmischen Erzgebirge beförderte ein
Bergmann auf einem Hunte Zwitterstufen.
Auf einmal sieht er den Berggeist. Er muß
an ihm vorüber und vergißt, ihm das „Glück
auf!" zuzurufen. Da packt der Berggeist ihn
an und schleudert ihn zurück. Dann ergreift
er den Hunt und wirft ihn mit aller Kraft
so gegen den Lauf, daß er in tausend Stücke
zerspringt. Und als der Geist verschwindet,
beben und zittern alle Oerter und Gänge.
Aber der Bergmann hat nie mehr vergessen
den Geist zu grüßen.
Verlangen nach Feuer
Wenn der Berggeist Feuer verlangt, muß
man es ihm auf einer Schaufel geben- dem,
der es mit der Hand reichen wollte, würde
er die Hand abreißen. — Einmal kam der
Berggeist ganz weiß zu einem jungen Berg-
manne und verlangte Feuer. Der hatte aber
keine Streichhölzer. Da fragte der Geist, ob
er an der Lampe anzünden dürfe. Der Berg-
mann reichte sie ihm hin, aber da erhielt er
eine solche Ohrfeige, daß das Gesicht ganz an-
schwoll. Darauf war der Berggeist ver-
schwunden.
Der Kunftwärter und der Berggeist
In der Grube Sieben-Schlehen ölte ein
Kunftwärter das Kunftzeug (Fahrgestell, das
zur Ein- und Ausfahrt diente) ein und kam
dabei an den Hauptzapfen. Da ließ sich ein
Gesicht an der Wand sehen und sprach:
„Diesen Zapfen schmiere ich!" Der Kunst-
wärter gehorchte und ließ von da an diesen
Zapfen unberührt, bis er doch einmal das
Gebot übertrat. Kaum hatte er den Haupt-
zapfen eingeölt, so geriet er mit dem rechten
Arm in das Kunstzeug, und das riß ihm den
Arm ab. Doch empfand er dabei nicht den
geringsten Schmerz und die Wunde blutete
auch nicht. Als er den weggerissenen Arm
aufhob, erblickte er das Gesicht wieder an der
Wand. Das sah ihn höhnisch an, ohne etwas
zu sprechen.
Verwandlung in eine hilfreiche Maus
In der Godullahütte herrschte auf einer
Strecke „das Wesen der Geister". Kein Berg-
mann wollte dort trotz einer hohen Be-
lohnung arbeiten. Endlich meldete sich, von
der Not getrieben, ein alter schwacher Berg-
mann. Aber er mühte sich umsonst; die
Sprengschüsse versagten. Wie er nun Mittag
aß, fand sich ein Mäuschen ein, dem er von
seinem Brot mitleidig gab. Dann bohrte es
ein Loch in die Wand und verschwand. Das
Loch versetzte der Bergmann mit einer Pa-
trone, der Schuß ging los und acht Tage
hatten die Schlepper mit der Wegschaffung
der Kohle zu tun. Das Mäuschen ist eben
der Berggeist selbst gewesen.
Belohnung für Ehrlichkeit
In eben derselben Hütte hatte ihn ein
kränklicher Bergmann angerufen und er hat
als ein kleines Männlein 4 Wochen zusam-
men mit ihm gearbeitet. Jetzt förderte der
Bergmann an einem Tage so viel, als früher
kaum in einer Woche. Am Lohntage setzten
sich beide auf ein Brett über einem verfalle-
nen tiefen Schacht. Der Bergmann teilte ge'
wissenhaft die 99 Taler und einige Silber-
groschen und Pfennige. Den letzten Pfennig,
der übrig blieb, schob er dem Berggeist über-
dies hin. Doch dieser lehnte ab. Da schlug
er vor, ihn zu teilen. Jetzt sagt der Berg-
geist: „Weil du so ehrlich gewesen bist, be-
halte den ganzen Lohn. Wehe dir, wenn du
unredlich gewesen wärst. Sieh dich um, wo
du sitzest." Da wurde der Bergmann kreide-
bleich, denn er sah, daß er auf einem Stroh-
halm saß.
Strafe für Wortbruch
Einem kränklichen Schlepper versprach er
Hilfe, wenn dieser seinen Brotbeutel jeden
Tag mit ihm teile und ewig über ihr Bünd-
nis schweige. Lange ist das gegangen, und
jener Schlepper vermochte sich so wie seine
kranke Mutter aus Schulden und Not her-
auszubringen. Endlich aber wußte man es
so anzustellen, daß er um seiner Schwester
ehrlichen Namen willen erzählen mußte, wie
alles zuging. Am nächftne Tage lag auf dem
obersten Kübel Erz, den man zu Tage
brachte, der Schlepper zerrissen, und in den
1*6
folgenden, lauter kleine Stücke vertrockneten
Brotes. Das war das Brot, das er dem
Berggeist jeden Tag abgegeben.
Er warnt vor Unglück als Steiger
Auf einer neuen Erundstrecke arbeiteten
zwei Brüder. Während einer schrämte, fuhr
der andere mit dem gefüllten Förderwagen
zum Schachte. Unterwegs begegnete ihm in
der Strecke der Steiger und fragte, weshalb
sein Bruder ausgefahren wäre. Der Schlep-
per antwortete, sein Bruder wäre nicht aus-
gefahren, sondern befände sich vor Ort bei
der Arbeit. Da verschwand der Steiger plötz-
lich. Ein Unglück ahnend läuft der junge
Mann zurück und findet seinen Bruder unter
eurem schweren Kohlenblock liegend, der aus
dem Hangenden herabgefallen war. Er lebte
noch, war aber schwer verwundet. Wäre sein
Bruder nicht so schnell zurückgekehrt, sondern
zum Schachte gefahren, so hätte er ihn wohl
nicht mehr lebend angetroffen.
Und dann als Markscheider
Als einst die Bergleute arbeiteten, trat
ein Markscheider zu ihnen und rief ihnen zu,
sie sollten schnell hinaufgehen, es würde ein
Unglück geschehen. Es war auch ein Steiger
bei ihnen, der wunderte sich, daß der Mark-
scheider hier zu tun habe, es kam ihm nicht
ganz geheuer vor und er ging mit den Leu-
ten hinauf. Oben hörten sie ein gurgelndes
Geräusch, wie wenn man aus einer Flasche
Wasser ausgießt. Sie eilten zurück, fanden
aber niemanden. Da gingen sie wieder hin-
auf, und in dem Augenblick stürzte der
Schacht ein. Der Markscheider, der sie ge-
warnt hatte, war der Berggeist gewesen.
Der Berggeist rächt sich
Der Vergknecht Hans auf dem Donat zu
Freiburg konnte den Mund nicht halten. Der
wußte dem Berggeist jede Schicht ein Pfen-
nigbrot und ein Pfenniglicht geben und ewi-
ges Schweigen geloben. Dafür fand er Sil-
ber die Menge. Aber da kam das Stollen-
bier, wo das Bergvolk sich der Freude hin-
gibt. Hans war tüchtig auf dem Zeuge und
sprach dem Glase wacker zu. Bald war er be-
rauscht und konnte in der Lust des Herzens
das Geheimnis nicht länger verschweigen.
Am anderen Tage war in der Grube sein
Geschäft, den Knechten das Zeichen zu geben,
die am Haspel standen. Die warteten lange
vergeblich, er gab kein Zeichen; sie riesen, er
antwortete nicht. Da plötzlich zuckte es rasch
am Seile und ein helles Licht erglänzte in
der Teufe. Die Haspelknechte wußten nicht,
was das zu bedeuten habe, drehten aber den
Rundbaum, und bald war der Kübel zu
Tage befördert. Rund um den Kübelrand
brannten Pfenniglichter und drinnen lag der
Vergknecht Hans tot mit blauem Gesicht wie
ein Erdrosselter, und auf ihm das letzte
Pfennigbrot.
Der lebenspendende Hauch
Ein redlicher, gräflich Hohensteinscher
Obersteiger, bereits alt und betagt, mit eis-
grauem Haar und Bart, des namens Jakob
Illing, befuhr einst eine Grube und traf auf
einen Berggeist, welcher ihn anhauchte. Da
wurde dem alten Manne seltsam zu Mute,
und er versah sich eines baldigen Todes. Als
er wieder zu Tage gefahren war, bereitete er
sich christlich auf sein nahes Ende vor. Es
fiel ihm auch alles Haar aus, so daß er völlig
kahl wurde — allein er blieb nicht nur am
Leben, sondern es wuchs ihm auch neues,
schönes, schwarzes Bart- und Haupthaar.
Er verjüngte sich zusehends, wurde ein präch-
tiges Männchen, freite aufs neue, zeugte
viele Kinder, und starb im höchsten Alter.
Seine Nachkommen haben hernach gar lange
Reihen von Jahren dem Grubenhagenschen
Bergwerk als Bergmeister löblich vorgestan-
den.
Als Gevatter (Pate)
Einst lebte in Geyer ein armer Hauer na-
mens Hans Geißler, der war blutarm und
hatte ein schwangeres Weib und viele Kin-
der. Am größten aber war seine Not am
Silvesterabend, als die Niederkunft seines
Weibes auf wenige Stunden nahe war und
er weder eine warme Stube noch sonst eine
Erquickung, ja nicht einmal eine Wehmutter
für sie hatte. Er eilte hinaus, eine erfahrene
Muhme zu holen, verirrte sich aber bei dem
gräßlichen Schneegestöber vom Wege und
kam, durch tiefe Wehen sich hindurcharbei-
tend, zuletzt an die Felsenschichten des Grei-
fensteins. Er erschrak und wollte umkehren,
als der Berggeist ihm erschien und mit
freundlichem Blick ihn also anredete: „Eile,
glücklicher Vater! Gott hat dein Weib mit
drei holden Knäblein gesegnet! Wenn du
nicht dawider bist, will ich dein Gevatter
sein." Da verließ Hansen die Furcht und
antwortete: „In Gottes Namen magst du
mein Gevatter sein, aber wie tue ich dir die
Stunde der Tausweih kund?" Wie nun der
Berggeist lächelnd sagte, daß er ohne dem
kommen werde zur rechten Zeit, da verließ
sich Hans daraus und eilte heim. Sein Weib
hatte ihm drei holde Knäblein geschenkt. Am
anderen Tage, als alles zur Taufe bereit
war, da ließ auch der Gevattersmann vom
Ereifenstein nicht aus sich warten. Er er-
schien in Hauerkleidung und übte das
fromme Werk mit inniger Andacht; und als
die fromme Handlung vorüber war, da
schenkte er Hansen einen Schlägel und ein
Eisen und sprach: „Lieber Gevatter, bete
und arbeite! Wo du mit diesem Eezäh ein-
schlägst, da wirst du reiche Ausbeute finden,
und dann denke allemal an Gott und deinen
Gevattersmann!" Darauf verschwand er,
seine Worte aber trafen ein, Hans ward ein
reicher Mann und soll die „Sieben Höfe" bei
Geyer gebaut haben.
Er verwandelt sich in Gold
Ein Hauer sah einst bei seiner Arbeit ein
Stück Gold. Er nahm es mit in die Kantine
und ließ sich ein Glas Vier geben. Während
dem wurde das Goldstück immer kleiner, und
als er es zu Hause seiner Frau zeigen
wollte, hatte er nichts mehr in der Tasche.
Es war der Berggeist gewesen, der sich in
Der Badewannenhahn
Ädolph Blom lag im Bett und las die
Morgenzeitung. Seine Frau, die ziemlich
früh aufsteht, weil sie zeitiger schlafen geht
als Blom, kam herein und sagte:
„Der Hahn im Badezimmer läuft."
Blom hörte wohl, was seine Frau sagte,
aber wenn Blom die Zeitung liest, darf er
nicht gestört werden. Er las also den Ar-
tikel über den drohenden Kohlenmangel zu
Ende, legte dann die Zeitung fort und sagte:
„Mir war, als wenn Du etwas gesagt
hättest."
„Ich habe gesagt, daß der Hahn im Bade-
zimmer läuft."
„Dann wird wohl jemand dran gewesen
sein."
„Ich nicht", sagte Frau Blom, „ich habe seit
Donnerstag nicht gebadet."
Gold verwandelt und den Hauer geneckt
hatte.
Als Todankünder
Ein junger Bergmann arbeitete einst bis
zur Nacht und kam immer tiefer in die
Wand. Endlich wollte er aufhören, aber er
konnte nicht, denn die Hacke grub sich von
selbst immer weiter. Da wurde es plötzlich
ganz hell und der Berggeist erschien für
einen Augenblick. Dann aber war es Nacht
um ihn. Er wollte zurückgehen, aber er war
es nicht imstande. Die anderen Arbeiter, die
ihn vermißten, suchten ihn. Als sie ihn fan-
den, war er tot.
Der Berggeist soll erschlagen werden
Einst wollten Bergleute den Berggeist tot-
schlagen. Wie sie unten in der Grube waren
und nach ihm suchten, sahen sie aus einmal,
wie er die kleine Lampe anzündete, und so-
gleich erhielt jeder unversehens einen Stoh
von ihm. Als sie darauf zu Tage kamen, hat-
ten sie furchtbar geschwollene Gesichter. Sie
erzählten auch wie der Geist ausgesehen
habe, er habe ein Pferdebein und feuerrotes
Gesicht gehabt.
Und da man es nie wieder gewagt hat,
den Berggeist anzugreifen, lebt er heute
noch.
Aus dem Buche „Die deutsche Bergmanns-
sage" von H. Stötzel, Walter Bacmeisters
Nationalverlag, Essen-Ruhr.
Von Hasse Zetterstrem
„Ein Hahn geht nicht von selber kaputt",
sagte Herr Blom und ging im bloßen Hemd
nach dem Badezimmer. Es tropfte vom Hahn
in die Wanne. Blom hielt die Hand unter
und fühlte, daß es tropfte.
„Wollen wir einen Rohrleger herkommen
lassen", fragte Frau Blom.
„Einen Rohrleger — so'n Mensch kommt
erst in acht Tagen. Hol mal einen Patent-
schlüssel, dann werde ich die Mutter ein bu-
chen anziehen."
„Patentschlüssel?!?!"
Herr Blom sah seine Frau an, dann
sagte er:
„Ein Patentschlüssel ist ein Schrauben-
schlüssel, der durch das Verstellen eines seiner
Teile in verschiedene Lagen gebracht werden
kann. Diese Patentschlüssel sind im höchsten
Krade praktisch. Man kann sie bei den ver-
schiedensten Gelegenheiten verwenden, und sie
passen für alle Muttern. Bitte such' meinen
Patentschlüssel!"
„Bester Adolph, — sei nicht böse, — aber
ich habe nie solchen Schlüssel gesehen, — ich
weiß nicht —"
Blom ging selbst, um den Schlüssel zu
holen. Er suchte ihn im Werkzeugkasten und
fand ihn unter dem Schreibtisch. Er ging ins
Badezimmer zurück. Die Familie war ver-
jammelt. Ein Regisseur beim Königlichen
Dramatischen Theater hätte sie nicht besser
gruppieren können. Der acht Jahre alte Karl-
Erik war der Wanne am nächsten. Frau
Blom stand neben ihm, und hinter ihnen
stand Albertina, das Dienstmänchen, mit
einem Milchtopf in der Hand, denn sie war
im Milchladen gewesen.
Herr Blom setzte sich auf den Rand der
Wanne, legte den Schraubenschlüssel um die
Hahnmutter und drehte. Die Mutter be-
wegte sich nicht. Eie saß fest.
„Du mußt fester anziehen, Adolph", sagte
Frau Blom.
Adolph zog fester an. Als er über den
Rand der Wanne guckte, in die er hineinge-
fallen war, hörte er einen Schrei des Ent-
setzens. Der Patentschlüssel war Karl-Erik
mitten in die Stirn geflogen, und der Junge
schrie entsprechend.
„Immer steht Ihr im Wege", sagte Blom.
„Tue Dir etwas Kaltes drauf", sagte Al-
bertina.
„Holen Sie doch Butter, Menschenskind,
und stehen Sie nicht da und gaffen! Dann
wird es keine Beule!" schrie Frau Blom.
Herr Blom blieb allein im Badezimmer.
Er stieg aus der Badewanne und fixierte den
tropfenden Hahn wie ein Boxer, ehe er auf
seinen Gegner losgeht. Er war ernst, ruhig
und beherrscht. Er sagte sich:
»Wenn der Hahn tropft, dann ist der Hahn
entzwei; am besten ist es also, den ganzen
Hahn abzuschrauben und zu untersuchen, wo
der Fehler steckt."
Blom praktizierte den Patentschlüssel wie-
der auf die Mutter und drehte in der anderen
Richtung. Das ging leichter. Er schraubte
den ganzen Hahn los, und im Augenblick
brauste das Wasser mit dickem Strahl aus
dem Rohr mitten ins Badezimmer hinein.
»He! Hallo! Herkommen!!!"
Albertina kam. Sie hielt die Hand vors
Gesicht, denn sie hatte Angst vor dem Pa-
tentschlüssel.
„Holen Sie etwas, was man ins Rohr
stecken kann", schrie Blom. „Sonst gibt's eine
Überschwemmung!"
Albertina rannte davon und kam mit
einem Bierflaschenkorken zurück.
„Rufen Sie meine Frau", schrie Blom,
denken Sie, man kann Bierflaschenkorken in
ein Rohr stecken, das dicker ist als eine Riesen-
schlange?!"
„Lieber, guter Herr Blom, seien Sie nicht
böse, wimmerte Albertina, und dann kam
Frau Blom.
Das Wasser strömte über den Fußboden
des Badezimmers. Frau Blom schürzte ihre
Röcke hoch und sagte:
„Wenn Du die Hand vorhältst, Adolph,
dann werde ich nach dem Rohrleger telepho-
nieren!"
Blom überlegte nicht —, er drückte die
Hand auf das Loch und hielt das Wasser
etwas zurück. Das Wasser war kalt, und die
Hand wurde ihm bald steif.
Frau Blom kam wieder und meldete: „Vor
morgen früh kann kein Rohrleger hier sein."
„Klingle beim Wirt an", schrie Blom,
„klingle bei den Wasserwerken an, klingle
beim Magistrat an, klingle überall an, sage,
daß sie das ganze Stadtviertel abstellen
sollen! Und stehe mir nicht im Wege, ich muß
die Hand wechseln!"
Frau Blom klingelte bei einer neuen Rohr-
legerfirma an. Sie weinte und flehte, und
die Firma versprach ihr, sofort einen Arbeiter
zu schicken. Dieser Arbeiter kam nach zwei
Stunden sofort.
Blom hatte inzwischen 630mal die Hand
gewechselt und drei Pilsener getrunken. Al-
bertina hatte gekündigt und Frau Blom ging
zwischen dem Badezimmer und der Entretür
hin und her und tröstete und ermunterte und
rang die Hände.
Im Schlafzimmer saß Karl-Erik und
drückte ein blankes Einkronenstück, das er von
seiner Mutter bekommen hatte, gegen die
Stirn: es ertrug sich leichter so.
Der Arbeiter der Rohrlegerfirma kam.
Frau Blom wäre ihm um den Hals gefallen
und hätte ihn geküßt, wenn sie nicht so gut
erzogen gewesen wäre.
Der Mann ging schnurstracks in das Bade-
zimmer, schloß die Tür hinter sich, sah Herrn
Blom ein Weilchen an, stellte sich dann aus
den Rand der Wanne und schraubte an einem
Hahn, der etwas höher auf dem Rohr saß,
worauf das Wasser aufhörte zu laufen. •
„Das hätten Sie auch allein machen
können!" sagte der Arbeiter der Rohrleger-
firma.
Blom überlegte einen Augenblick, dann
Der Hexenschuß V°„ H Z.
^8or ein paar Tagen bekam ich einen Hexen-
schuß. Das ist das Wenigste, was man in so
kriegerischen Zeiten verlangen kann. Ich be-
kam ihn auf der Straße, ohne vorherige
Warnung, und ich stand plötzlich ganz unbe-
weglich.
Mein erster Gedanke war: „Der Rücken ist
mir auseinandergegangen! Wenn ich ein biß-
chen warte, wächst er vielleicht wieder zu-
sammen!"
Ich stand mitten auf der Straße, mitten im
Verkehr. Straßenbahnwagen rollten, Autos
jagten umher, Menschen drängten sich, und
Jungens radelten. Ein Auto kam gerade auf
mich ru, und hinter mir kam auch eins. Ich
dachte: „Wenn ich die rechte Hand Hochstrecke,
halten sie vielleicht! Die Schutzleute machen
es hier so und in Berlin auch."
Ich hielt den Arm hoch, und die Autos
blieben stehen. Ich hörte die Chauffeure
rufen: „Was ist denn los! Zum Donner-
wetter, was will denn der?"
Ich versuchte, mich zurückzuziehen, zu gehen,
aber es gelang mir nicht. Roch ein Auto
hielt, und dessen Chauffeur rief: „Gehen Sie
aus dem Weg! Ich muß nach dem Zentral-
bahnhof, 12 Uhr 40!"
Meine rechte Hand erschlaffte, und ich
dachte: „Jetzt gilt es, statt dessen die linke
hoch zu bekommen! Ehe sie sich in Bewegung
setzen!"
Zu spät------die drei Autos fuhren mich
um.
Der Verkehr stockte aufs neue, und einer
der drei Chauffeure kam zu mir heran.
„Leben Sie?" fragte er.
„Noch ja", sagte ich. „Aber lassen Sie sich
durch mich nicht stören. Ich habe einen Hexen-
schuß und kann mich sowieso nicht bewegen.
ging er ins Schlafzimmer, nahm die Krön:
von Karl-Eriks Stirn, gab sie dem Rohrleger
und sagte:
„Hier haben Sie. Aber sagen Sie nichts
meiner Frau!"
Worauf Blom den Hahn, den er abge-
schraubt hatte, wieder anschraubte, den oberer
Hahn wieder öffnete und sich überzeugte, das
es genau so tropfte wie vorher. Da kroch ei
ins Bett.
Ich bitte die Herren vielmals um Entschul-
digung und will natürlich die Kosten für
alles tragen."
„Ich muß nach dem Zentralbahnhof, 12
Uhr 40!" sagte der dritte Chauffeur.
„Ich weiß", sagte ich, „lassen Sie die Fahr-
gäste meintwegen nicht warten!"
Der andere Chauffeur sah mich an. Er
sah freundlich aus. Dann kam er auf mich zu,
hob mich auf und legte mich auf den Rücksitz
in seinem Auto. Ich gab ihm meine Adresse,
und er fuhr mich nach Hause. Er war so
liebenswürdig, mich die Treppen hinaufzu-
tragen. Meine Frau öffnete, und als sie mich
in den Armen des freundlichen Chauffeurs
sah, sagte sie: „Wie spät ist es denn eigent-'
lich?"
Ich habe lange überlegt, warum sie das
wissen wollte. Der Chauffeur trug mich hin-
ein und setzte mich auf einen Stuhl. Und als
er fort war, sagte meine Frau:
„Kannst Du denn nicht gehen?"
„Doch", erwiderte ich, „aber ich kann doch
auch mal auf Händen getragen werden. Ein
auf Händen getragener Schriftsteller------"
Meine Frau ging hinaus und weinte. Da
klingelte das Telephon. Das hing in Reich-
weite, und ich meldete mich. Es war mciti'
Freund B.
„Ich habe einen Hexenschuß", sagte ich, ,r
kann nicht gehen." — „Ach", sagte B., „den
habe ich schon häufig gehabt. Du mußt Anto-
phontabletten nehmen, dann bist du bav
wieder auf dem Posten. Das ist das einzige,
was hilft."
Rach einer Weile kam eine Frau herauf
die eine Treppe tiefer wohnt. Sie hätte ge-
hört, daß ich überfallen und von zwei däni-
schen Juwelendieben beraubt und von drei
190
Schutzleuten nach Hause gebracht worden
wäre. Sie hätte auch erfahren, daß ich einen
Hexenschuß habe. Sie sagte:
„Mein Mann hat auch oft einen Hexen-
schuß. Oft hat er einen Hexenschuß. Er legt
dann Termogenwatte auf. Termogenwatte
legt er dann auf. Termogenwatte ist das
Beste gegen Hexenschuß. Gegen Hexenschuß ist
Termogenwatte das Beste."
„Vielen Dank", sagte ich. „Ich werde mir
Termogenwatte besorgen, Termogenwatte
werde ich mir besorgen."
Gleich darauf kam mein Freund, der Jäger.
„Hahaha", sagte er. „Hexenschuß! Den
habe ich jeden Monat. Dann kann ich nicht
mal die Augenbrauen bewegen, so verflixt
weh tut das! Aber es gibt ein Mittel, nur
eins, und das ist ein Katzenfell! Du legst ein
Katzenfell auf den Rücken, und über Nacht
bist Du wieder gesund/'
Da nahm ich Antophontabletten, legte Ter-
mogenwatte auf den Rücken und wurde so
gesund, daß ich in langsamem Tempo aus-
gehen und mir ein Katzenfell besorgen
konnte.
Ich ging in ein Ledergeschäft. Der Kommis
war eine junge, blonde Dame. Sie sah mich
forschend an und sagte: „Wozu soll das Fell
sein?"
Ich errötete und sagte: „Ich wollte es bloß
zum Vergnügen haben. Ein Katzenfell kann
man doch immer gebrauchen."
Dann brachte sie Katzenfelle. Sie hatten
verschiedene Farben: schwarz, grau und
schwarz-weiß.
„Was kosten diese Katzenfelle?" fragte ich.
„6,50", sagte die Dame.
„Das ist teuer", sagte ich. „Sie müssen
wissen, mein Fräulein, es braucht keine
Rassenkatze oder eine Katze mit besonders
vornehmem Stammbaum zu sein. Ich bin
mit einer ganz gewöhnlichen Katze zufrieden.
Die einfache schwedische Hauskatze genügt
mir."
„Solche Katzenfelle führen wir nicht", sagte
^ie junge Dame und stellte den Karton weg.
„Verzeihung", sagte ich und kroch nach
emem anderen Geschäft, einem richtigen Pelz-
warengeschäft. Da war ein Herr, der be-
diente:
„Katzenfelle?" sagte er, wie nachsinnend;
„Katzenfelle, das ist nicht mehr modern. Jetzt
muß es Skunks fein."
„Auch fürs Kreuz?" sagte ich. „Gegen
Hexenschuß?"
„Soso", sagte er, „solch ein Katzenfell? Das
haben wir für 2,50."
Ich bekam das Fell. Es war weiß, mit
einem schwarzen Fleck mitten auf dem Rücken.
„Arme Katze", dachte ich, „du mußt wie ein
bunter Hund bekannt gewesen sein. Wie viele
Steine und alte Stiefel und Gummischuhe
sind in deinem Leben über dich hergerafselt!
Aber jetzt hast du deine Bestimmung erfüllt."
Ich humpelte nach Hause und legte das Fell
dahin, wo es liegen sollte. Es blieb zehn
Minuten liegen, dann rutschte es in die Knie-
kehlen. Katzenfell ist glatt.
Ich war an diesem Tage zu Tisch geladen,
und dann und wann mußte ich den Gastgeber
flüsternd bitten, allein sein Zu dürfen. Als
ich auf diese Weise sechsmal im Schlafzimmer
gewesen und einmal von der Dame des
Hauses überrascht worden war, die sehr er-
staunt schien, als Sie mich halbnackt, mit
einem Katzenfell in der Hand, erblickte, sah
ich ein, daß ich möglichst unbemerkt nach
Hause gehen mußte. Das gelang mir.
Ich kam auf die Straße, ohne daß mich je-
mand gesehen hatte. Als ich ein Stück ge-
gangen war, begegnete ich einem großen
Hund. Er blieb mit einem Ruck stehen. Der
Schwanz hob sich, und er knurrte dumpf.
„Na, na", sagte ich, „Freundchen!" Wie
man so zu Hunden zu sagen pflegt. Aber er
knurrte weiter und kam näher. Er schnup-
perte mit der Schnauze, und ich verstand, daß
er die „Fährte" des Katzenfells gefunden
hatte.
„Freundchen", sagte ich freundlich, „das
ist eine tote Katze, eine durch und durch tote
Katze, also nichts von Bedeutung!"
Da kam noch ein Hund. Das war ein
Terrier. Er bellte aus vollem Halse, und alle
beide begannen, um mich herumzuspringen
und zu hüpfen. Ich ging die Straße gerade-
aus, und je weiter ich ging, desto mehr Hunde
kamen. Ich konnte bis acht Stück zählen, als
ich die elektrische Lampe eines Kinos ent-
deckte.
Da flitzte ich hinein und fühlte plötzlich,
daß das Katzenfell von meinem Kreuz ver-
schwunden war.
Ich erstand eine Karte zu einem der hin-
teren Plätze, und es war dunkel im Zu-
191
schauerraum, als ich mich setzte. Draußen
hörte ich die Hunde bellen.
Ich kam mitten in ein Drama. Ein junger
Mensch saß an seinem Schreibtisch und schrieb
folgendes, das auf der Leinwand erschien:
„Ich libe dich, und wen ich dich nicht be-
käme, töte ich mich. Dein Teudor."
Gleich daraus wurde es hell, denn es war
Pause. Ich sah mich um. Hinter mir saß ein
junges Mädchen mit ihrer Mutter. Sie (das
Mädchen) war süß. Nach einer Weile hörte
ich die Mutter sagen: „Das ist doch wirklich
unanständig!"
Das Drama ist unanständig, dachte ich.
Bielleicht schickt es sich nicht für meine
Tugend.
„Ich finde es furchtbar", sagte die Tochter.
„Wollen wir gehen?"
Dann wurde ich ruhig, und ich fühlte, daß
mir jemand auf den Rücken tippte. Ich
drehte mich schnell um und blickte gerade in
das erregte Gesicht der Mutter.
„Schämen sollten Sie sich!" sagte sie.
„Ich verstehe nicht", sagte ich.
Der Dynamithund?
Abends kamen sie mit Lärm und Gepolter
nach Hause, brachten einen zerschossenen
Vogel mit und fingen sofort an, Karten zu
spielen und zu trinken. Die Hunde wurden
unten im Flur festgekoppelt, und wenn einer
der Herren verlor, dann ging er hinunter
und verprügelte seinen Hund.
Das war in der Bretagne, und mein
Freund erzählte von einer Jagd, die ein paar
junge Leute mitgemacht hatten. Durch diese
Erzählung kamen wir auf Tiere zu sprechen,
und irgend jemand sagte:
„Da sind wir freundlicher zu unseren Hun-
den. Erinnerst Du Dich noch an Bonells
Grete, den Foxterrier?"
„Ja, das war ein schönes Tier! Ist sie tot?"
„Ja, sie ist eines natürlichen Todes ge-
storben. Aber wenn es nach Bonell gegangen
wäre, so wäre sie schneller abgedampft. Bonell
ist Mitglied des Tierschutzvereins und setzt sich
lebhaft für das schmerzlose Verenden -er
kleineren Haustiere ein."
„Es gibt ja besondere Anstalten für so
was."
„Ja, aber Bonell hatte kein richtiges Ver-
„Oh, ich bitte", sagte die alte Dame, „das
wertz ich wohl! Wenn man in solcher Ver-
fasfung ist, dann soll man nicht unter Leute
gehen! Das meine ich!"
Ich spürte etwas, das mich im Genick
kitzelte. Ich faßte mit der Hand hin. Der
Katzenschwanz ragte zwischen Kragen und
Hals heraus!!!
Die Alte glaubte, es wäre mein Hemd-
zipfel.
„Verzeihung", sagte ich, ohne zu wagen,
die junge Tochter anzusehen, „es ist wirklich
nicht mein Hemdzipfel!"
„Um so merkwürdiger", sagte die Mutter!
„komm, Greta, wir gehen! Solche Geschmack-
losigkeiten kann ich nicht länger mit an-
sehen!"
Ich sah mir das Drama bis zum Schluß
an — Teudor bekam seine Geliebte — und
als ich auf die Straße kam, riß ich das Katzen-
fell am Genick entlang heraus, warf es den
wartenden, heulenden Hunden hin und lies
nach Hause. — Und der Hexenschuß war eben-
so schnell verschwunden, wie er gekommen
war.
Z.H.
trauen dazu. Er merkte, daß die Grete lang-!
sam alt zu werden begann. Sie wich höflich
aus, wenn sie unten auf dem Hof einer gro-
ßen Ratte begegnete, und derartiges deute!
ja auf Altersschwäche, wenigstens bei Hun-
den. Bonell wurde dadurch aufrichtig ver-
stimmt, denn nachdem feine Wirtschafterin,
die zwanzig Jahre bei ihm gewesen war, den
Korbmacher geheiratet hatte, stand er fast
allein auf der Welt.
Er hatte nur die Grete. Er gab ihr bulga-
rische Sauermilch, den er dachte, daß das,
was einem Menschen hilft, auch einem Hunde
gut tun müßte. Aber die Grete weigerte sich,
die Sauermilch zu genießen, auch wenn stt
— die Milch natürlich — gezuckert wurde.
Da beschloß Bonell, daß die Grete sterben
sollte, um ihr ein klägliches Alter zu er-
sparen. Sie sollte schmerzlos sterben. Bonell
überlegte nur die Art und Weise.
Ein Flintenschuß konnte versagen. Gift
ebenfalls. Endlich, nachdem er einige Tage
nachgedacht hatte, bekam Bonell einen guten
Einfall. Er wollte sie mit Dynamit in die
Luft sprengen! Eine Dynamitpatrone mi>
192
einer Zündschnur am Ende — und alles
würde in einer Hundertstel Sekunde vorüber
sein.
Bonell wählte sich einen Sonntag für das
Experiment. Dynamitpatrone und Zünd-
schnur waren bald in Ordnung.
Die Leute wanderten nach dem Walde
hinaus, einige hatten Essen mit und lager-
ten sich auf irgendeinem grünen Hügel. Bo-
nell und Grete gingen an allen Ausflüglern
vorbei. Sie sehnten sich nach verlassenen,
ungestörten Gegenden. Schließlich, gegen
Mittag, erreichten sie einen einsamen Wald-
pfad. Bonell folgte ihm und war bald im
tiefsten Wald. Ein stiller Friede herrschte
in der Natur. Bonell setzte sich auf einen
Baumstamm, nahm den Hut ab und holte
tief Atem. Natur bleibt doch Natur, dachte
er bei sich. Der Mensch sollte mehr in der
Natur sein, dann wäre alles viel besser.
Die Grete lag Bonell zu Füßen, und treu
schaute sie in sein liebes Gesicht hinauf.
Bonell holte behutsam die Dynamitpatrone
aus der Tasche, und mit leichter Hand band
er sie der Grete an den Schwanz. Die Zünd-
schnur befestigte er an der Patrone. Dann
erhob er sich, holte eine Streichholzschachtel
hervor, machte Feuer und zündete die Schnur
an, die sofort zu glühen anfing. Die Grete
lag still. Sie war vielleicht ein wenig müde
nach dem langen Spaziergang.
Bonell sah die Zündschnur brennen, und
plötzlich verstand er, daß es hier auch sein
eigenes Leben galt. Er stülpte den Hut aus
den Kopf und begann in den Wald hinein-
zulaufen. Die Grete fand das Benehmen
ihres Herrn sehr eigentümlich — sicher drohte
ihnen beiden irgendeine Gefahr, und da lies
die Grete hinter Bonell her.
Bonell wandte sich um. Diese Entwickelung
hatte er sich nicht gedacht. Der Hund war
zwei Meter von ihm entfernt, und er sah, wie
die Zündschnur glühte. Der Funke näherte
sich . . .
Bonell lief schneller. Er war stark und das
Laufen nicht gewöhnt, aber er tat sein Bestes.
Die Grete folgt ihm.
Hinein, durch den Wald ging die Jagd.
Ueber Verghöhen und Erashllgel und durch
Sümpfe und Moraste. Manchmal waren sie
drinnen im Gebüsch, zwischen Strauchwerk
und großen Büschen von Nesseln und Disteln.
Bonell lief und lief. Die Grete kam näher.
Mitunter bellte sie, frisch und fröhlich, wie
in ihrer Jugendzeit, aber was fiel ihrem
Herrn denn ein? Was trieb er für ein
Spiel? Wie erschrocken sah er aus, als er sich
umwandte?
Die Zündschnur glühte. Bonell konnte nicht
mehr. Ob er versuchen sollte, auf einen Baum
hinauf zu kommen? Aber das ging ja nicht
mit dem Ueberzieher und bei seiner Kor-
pulenz.
Er lief weiter. Der Schweiß triefte, den
Hut hatte er verloren, den Stock hatte er
fortgeworfen, und zwei Hosenknöpfe waren
ihm abgesprungen. Die Zündschnur . . .
Da, in seiner unbeschreiblichen Not, er-
blickte Bonell zwischen den Bäumen blaues
Wasier. Es galt, dort hinzukommen! Hinaus
in den See, und dann wäre er gerettet!
Er erreichte das Ufer, und ohne Bedenken
stürmte er weiter. Das Wasser spülte ihm
um die Beine, die Hosen klebten ihm fest,
die Füße sanken in den Lehmboden. Aber
er hielt sich tapfer.
Als er zehn Meter gewatet war, stand ihm
das Wasser bis an die Knie. Er drehte sich
um und sah zurück. — Die Grete war am
Ufer geblieben. Sie stand ganz still, und in
ihrem kleinen Hundeköpfchen war nur ein
Gedanke: Ihr Herr war verrückt! Er wollte
sich ertränken!
Da ging sie entschlossen ins Wasier und
schwamm auf Bonell zu. Sie schwamm ruhig
und schön, und die ganze Zeit hielt sie den
Schwanz über der Wasserfläche — und die
Zündschnur glühte!
Bonell dachte: Wenn sie heran ist, tauche
ich sie unter, und dann mag es gehen, wie es
will! Ich kann nicht mehr!"
Mein Freund machte eine Pause in seiner
Erzählung. Aber die Spannung war zu stark.
Wir fragten alle zu gleicher Zeit:
„Nun — und was wurde?"
„Tja", sagte der Erzähler, „als die Grete
dicht an Bonell herankam, wagte er doch
nicht, sie unterzutauchen. Er tauchte lieber
selber ins Wasser, und der Hund tat es ihm
nach — und — da erlosch die Zündschnur.
Und dann kamen sie beide wieder fröhlich
in die Höhe."
13
193
Wir treiben Familiengeschichte
Kleine Anleitung zur Selbstanfertigung einer Ahnentafel
Die Familienforschung ist heute ein so not-
wendiges und allgemein verbreitetes Gebiet ge-
worden, daß es in Deutschland keine Familie
geben sollte, die nicht die Kenntnis der eigenen
Familiengeschichte erforscht und pflegt. Sie ist
nicht mehr die Angelegenheit einiger bevorzug-
ter Familien, sondern des ganzen Volkes un!
damit jedes Einzelnen. Die Pflege der Familien-
tradition ist zur Pflicht geworden. Wir erkennen
heute, welchen Wert es für unsere Nachfahren
haben muß, durch geordnete Eintragungen aus
den Familiendokumenten Einblick zu gewinnen,
194
wie ihre Vorfahren in Land und Stadt als
Bauer und Bürger mit dem Geschick des Landes
rerbunden waren. Die Rassenkunde geht mit der
Familienkunde Hand in Hand. Wichtige Er-
kenntnisse und Erfahrungen können für den Ein-
zelnen wie für das ganze Volk daraus gewonnen
werden.
Eine Familienchronik anzulegen, ist eine in-
teressante Arbeit, die Freude bereitet und wohl
die aufgewendete Mühe lohnt, wenn man be-
denkt, welch wertvoller Besitz sie später einmal
wird. Ihr Umfang ist gegenwärtig für den Wert
noch nicht bestimmend, es ist wichtig, einmal da-
mit anzufangen. Wenn man in seiner Forschung
zunächst vielleicht nur bis zu den Urgroßeltern
kommt, weil seit 1875 erst standesamtliche Ein-
tragungen vorgenommen wurden, und die Kir-
chenbücher zum Teil verloren sind, so ist doch
einmal der Grundstein gelegt, auf dem die spä-
teren Generationen aufbauen können. Zur Fa-
milienchronik gehört, abgesehen vom Sammeln
aller Dokumente, Bilder, Briefe usw. die Auf-
zeichnung des Stammbaums, den man möglichst
weit zurück verfolgt, sofern es nicht mit zu er-
heblichen Kosten und Mühen verknüpft ist. Für
spätere Generationen wird es durch heut vor-
genommen gewissenhafte Eintragungen wesent-
lich leichter sein, Stammbaum und Ahnentafel
anzulegen. Die Stammtafel verfolgt die väter-
liche Linie und Abstammung. Geburts-, Heirats-
und Sterbedaten sind hier einzutragen, von Ge-
schwistern nur Geburt- und Sterbetag und Jahr,
llmfasiender ist die Ahnentafel, die die väter-
liche und mütterliche Linie erfaßt. Die in der
Abbildung gezeigte Ahnentafel reicht bis zu den
Urgroßeltern und umfaßt vier Generationen. In
das einzelne weiße Feld unten in der Mitte
wird der Name desien eingetragen, für den die
Ahnentafel angelegt ist. Weiter oben folgen die
Namen der Eltern, links des Vaters, rechts der
Mutter. Dann sind die Namen der Großeltern
väterlicher- und mütterlicherseits und in der
obersten Reihe die Urgroßeltern einzutragen.
Die Ahnentafel wird, weiter verfolgt, außer-
ordentlich umfangreich. Sie ist das wertvollste
und umfassendste Dokument der Familienfor-
schung, das wir für unsere Kinder anlegen
können.
Der Ahnentafel gehört der erste Platz in
einer gut geordneten und sachgerecht angelegten
Familienchronik, die jeder Deutsche sein Eigen
nennen sollte.
l_ Haus und Heim------------------------n
Arbeitskamerad, wir treiben Hausmusik
Vom Mario Heil de Brentani
Wenn man von einer schönen und
freundlichen Kunst spricht, ist es am
richtigsten, daß man aus vollem Herzen
spricht. Also: Ohne große Parole, ohne das
mathematische System von „Voraussetzung und
Beweis", und vor allem: ohne den lehrhaft er-
hobenen Magisterfinger! — Sohöre:
Wenn du, Arbeitskamerad, an einem
Laden vorbeikommst, aus dessen Innern dir eine
schöne und zum Herzen gehende Melodie ent-
kiegenklingt, verlangsamst du wohl für einen
Augenblick deine Schritte oder du bleibst gar
— wenn du ein wenig Zeit erübrigen kannst
vor dem Laden stehen, schaust gedankenlos in
die Auslagen und läßt die liebliche Weife auf
dich einströmen. Dann machst du vielleicht für
ein paar Minuten ein freundliches Ee-
ifcht, obwohl du dir gerade vorgenommen hast,
dich über dies oder das recht zu ärgern; und
wenn du dann weitergehst, trägst du die
Weise mit, bringst sie in die Häuser, in die
dein Schritt dich lenkt und erinnerst dich erst
viel später daran, daß du dich doch eigentlich ...
ja, w o r ü be r wolltest du dich doch gerade
ärgern?!
Du ha st die Freude am Aergern
verloren. Aber gibt es denn „Freude" am
Aergern? Doch wohl nicht! Freuen kann man
sich nur über etwas Schönes, Erhebendes; das
andere mag dir Befriedigung, Abspannung, Ab-
lenkung geben, — aber Freude? Nein,
Freude ist etwas anderes, Freude ist eine musika-
lische Regung deiner Sinne, horch nur einmal in
dich hinein:
Freude hat einen hellen, feier-
lichen Klang.
Und Musik---------das ist ja nicht nur Unter-
haltung, „Stimmung" oder „Betrieb", das ist
ja eine verteufelte Sache: Geht grad aus
ans Herz und packt dich fest, und wenn du
nach Hause gehst, denkst du, du schrittest aus
Wolken, und die Gassen dehnen sich, und der
Mond ist dein Freund, und die Kneipen an den
Straßenecken bellen dich heute an wie wütende
Kläffer, so denkst du und schaust daran vorbei.
2a. die Musik------------!
Hat das nur der Rundfunkkasten in dem Laden
gemacht? Du haft doch selbst einen Rundfunk-
apparat daheim! Nein, es war etwas anderes:
die Menschen standen vor dem Laden, und die
Musik mischte sich nicht in dein Mittagessen oder
in eine Unterhaltung wie so oft daheim, sondern
war allen gleichzeitig eine Freude,
die still vor dem Laden standen. Und darum
hattest du das Gefühl, mitten in einem singenden
Chor zu stehen oder mitten in einer lauschenden
Gemeinde. Du spürtest den Hauch des G e m e in -
schaftserlebens!
Wenn du ein schönes Musikstück im Laut-
sprecher oder aus dem Grammophon hörst, so
hast du daran eine Freude, und die soll dir
nicht genommen werden, Arbeitskamerad!
Aber weißt du, wie es ist, wenn
du selbst Musik machst?
Ich will einen kleinen Scherz machen: Es
ist das Gleiche, als wenn du das Bild eines
hübschen Mädels, das dir gut ist, anstehst, statt
dieses hübsche Mädel selbst zu umarmen und
es herzhaft zu küsien!
2a, sagst du, Arbeitskamerad, das mag ja
alles recht gut und schön sein, aber ich habe
gehört, man soll sich zu Viert oder zu Fünft
im Kreise setzen, Flöten an den Mund oder
Geigen an die Schulter nehmen, oder mit den
Fingern über die Tasten eines Spinetts eilen;
hm, du hast weder ein Spinett, noch liebst du
seinen Klang, und auch die „Gute Stube" ist
dafür viel zu klein, und Flöte blasen kannst du
schon gar nicht, und eine Geige hast du auch noch
niemals in den Fingern gehabt, also: Schluß
Eintopf-Rezepte
Die Gerichte sind für 4 Personen berechnet.
Fischeintopf. Zutaten: % Kilogramm Fisch-
filet oder Bauchlappen, 1 Kilogramm Mohr-
rüben oder Kohlrüben (Steckrüben oder Wruk-
ken), 1 Kilogramm Kartoffeln, Salz, Brühe,
40—60 Gramm Fett oder Speck, Petersilie.
Zubereitung: Das geputzte, in Scheiben
oder Würfel geschnittene Gemüse wird in wenig
Fett angedünstet, die Fischstücke darauf gelegt
und mit wenig kochender Brühe gelöscht. Die
geschälten, in Scheiben oder Würfel geschnit-
tenen Kartoffeln werden hinzugefügt, mit Salz
abgeschmeckt und bei kleiner Flamme ziehen ge-
lüsten. (1—VA Stunde Garzeit, je nach Gemüse-
art.) Danach mit Petersilie bestreut.
mit der Hausmusik, und das gute alte uni
tte.ue Vergmannsklavier her, oder di,
Maultrommel!
Ja, siehst du, und nun bist du er st rechl
in die Hausmusik geraten!
Denn B e r g m a n n s k l a v i e r und
Mundharmonika sind keine Stief
k i n d e r. Wenn du dich mit deinem Sohne odei
deinem Bruder oder mit einem guten Kamerada
zusammensetzt, und hast dir einen ordentlicher
Lehrmeister besorgt — damit du nämlich nichi
Mutting in der Küche oder den Nachbarn di,
Ruhe vertreibst mit schiefen Tönen — dann be-
kommt dein innerer Mensch am Feier-
abend eine schöne und liebe Stimme, du spür'l!
den Zauber und die Größe der Musik! Denle
doch an die einsamen Schiffsmänner im wind-
stillen Weltmeer! Was meinst du wohl, wo sie
himkämen mit ihren Gedanken, wenn sie nicht
ihre kleine „Hausmusik" betrieben! Und
warum greift wohl der Holzhacker in den Sergen,
zur Zither? Weil er spürt: die Klänge machen!
das, was in dir während deiner harten Ardei!
kantig gemacht hat, den Tag über, wieder
freundlich und gut.
Und wenn du deine Klampfe nimmst, Ar-
beitskamerad, oder dein Vergmannskla-
vier, oder eine altdeutsche Fiedel, wie man
sie jetzt wieder baut, und du gehst mit Lust und
Liebe an die schöne Sache und vergißt den Lehr-
meister nicht, dann bist du nicht geringer odeij
„unmusikalischer" als dein Kamerad, der Kla-
vierspielen kann. Die Hauptsache ist: Das
Herz ist dabei! Was meinst du, Ar-
beitskamerad, wie sich das Herz ain
Feierabend über „selbstgemachte"
Musik freut!
Gemüseeintopf. Zutaten: 1 Kilogramm
Weißkohl oder Wirsingkohl, 1 Kilogramm Mohr-
rüben, 1 Kilogramm Kartoffeln, 1—2 dicke Zwie-
beln, 40—60 Gramm Fett, Salz, Flüssigkeit,
Petersilie.
Zubereitung: Die feingeschnittene Zwie-
bel wird in heißem Fett angebräunt, der grob-
geschnittene Weißkohl und die in Scheiben ge-
schnittenen Mohrrüben dazugegeben, mit wenig
kochendem Wasser aufgefüllt und mit Salz ab-
geschmeckt. XA Stunde vor dem Earwerden wer-
den die in Stücke geschnittenen Kartoffeln daran!
gelegt. (Garzeit des Gerichts 1—VA Stunde,)
Zum Schluß mit Petersilie bestreut.
Buntes Huhn. Zutaten: 250 Gramm ma-
geres Rindfleisch, 250 Gramm weiße Bohnen,
VA Kilogramm gelbe Rüben oder Möhren,
196
y—1 Kilogramm Schnittbohnen, 1—2 Aepfel,
Salz, Petersilie, Bohnenkraut.
Zubereitung: Die weißen Bohnen wer-
den am Abend vorher eingeweicht und am näch-
sten Tage mit dem Einweichwasser aufgesetzt.
In die kochende Flüssigkeit wird das würflig-
geschnittene Fleisch, später das Gemüse und die
Kartoffeln hinzugegeben, Dosenbohnen und Aep-
sel zuletzt daran gefügt, mit Petersilie und Boh-
nenkraut abgeschmeckt.
Linsen und Pflaumen. Zutaten: 250
Gramm Linsen, Suppengrün, 40—60 Gramm
Rinderfett, 2 Liter Wasser, 250 Gramm Back-
pflaumen, Zucker nach Geschmack.
Zubereitung : Die Linsen und Backpflau-
men werden am Tage zuvor in kaltem abgekoch-
tem Wasser eingeweicht, am nächsten Tage mit
dem Einweichwasser aufgesetzt. Das kleinge-
schnittene Suppengrün wird in Fett angedün-
Praktische
Die Kochkiste hilft sparen
Als kostenloser Wärmespeicher in der Küche
ist eine Kochkiste für jeden Haushalt unentbehr-
lich. Sie dient jedoch nicht nur zum Warmhalten,
sondern ermöglicht bei vielen Speisen die Fort-
führung des Kochprozesses nach kurzer Ankochzeit.
Wenn eine Kochkiste sachgemäß hergestellt wor-
den ist, so werden in ihr die Speisen nicht nur
vollständig gar, sondern halten sich noch mehrere
Stunden lang darin warm.
Die Ankochzeiten für die verschiedenen Speisen
sind verschieden. (Sie verstehen sich vom Augen-
blick des Kochens an.) Hülsenfrüchte zum Beispiel
brauchen 5 bis 20 Minuten Ankochzeit, Reis,
Grieß und Graupen 2 bis 5 Minuten, frische
Gemüse etwa 5 Minuten. Es ist verständlich,
daß bei diesem Verfahren die Vrennstoffersparnis
sehr erheblich ist.
Wie macht man sich eine einfache Kochkiste
selbst? Eine leere Kiste wird auf dem Boden
mit einer etwa 10 Zentimeter hohen Schicht aus
Holzwolle gefüllt. Darauf legt man ein Wolltuch
— oder eines aus Flanell — stellt die beiden
Töpfe so auf, daß sie in einem gewissen Abstand
sowohl voneinander als auch zu den Kisten-
mänden stehen, schneidet den Wollstoff in der
Größe der beiden Topfböden (der eine wird
zweckmäßig größer als der andere ausgeschnitten,
da die Töpfe in der Regel eine verschiedene Größe
haben werden) kreisrund mit Nahtzugabe aus
und näht in diese beiden Kreise je einen Strei-
fen nach unten ein, der die Breite der Topshöhe
hat. Auf diese Weise entstehen — sehr viel ein*
^cher als es sich der Beschreibung nach anhört
stet und hinzugefügt. Das Gericht kann durch
Zugabe würfliggeschnittener Rotwurst erweitert
werden.
Pichelsteiner. Zutaten: 200 Gramm Rind-
fleisch, 200 Gramm Schweinefleisch, 2 Knollen
Sellerie, 1 Kilogramm Mohrrüben, 2 Stangen
Lauch oder Porre, Zwiebel, % Kilogramm Kar-
toffeln, 40 Gramm Fett.
Zubereitung: Das schnell gewaschene,
geklopfte, in Würfel geschnittene Rindfleisch
wird mit dem gewaschenen und würfliggeschnit-
tenen Schweinefleisch und den kleingeschnittenen
Zwiebeln in dem Schweinefleischspeck oder Fett
angedünstet, das in Scheiben oder Würfel ge-
schnittene Suppengrün hinzugefügt, mit kochen-
dem Wasser gelöscht und mit Salz bestreut. Die
Kartoffeln werden 24 Stunde vor der Earzeit
daran gegeben und kräftig abgeschmeckt. (Gar-
zeit ungefähr 2 Stunden je nach Fleischart.)
Neuheiten
— die beiden Topfvertiefungen, in die später
die Töpfe mit dem Kochgut gestellt werden. Man
sorgt dafür, daß nun noch aller freie Raum
unterhalb und neben den Töpfen, jedoch unter
dem Wolltuch, reichlich mit Holzwolle ausgestopft
wird, und die Innenausstattung ist fertig.
Schließlich muß der Kistendeckel noch mit Schar-
nieren und einem Schließhaken versehen, flache
Topfdeckel ohne Griff besorgt werden, und der
uneingeschränkten Ausnutzung unserer Kochkiste
steht nichts mehr entgegen.
Auch der Staubsauger
nimmt die Fäden vom Teppich
wenn man sich den
kleinen „Faden-
heber" in feine
Staubsaugerdüse
einsetzt. Es ist dies
eine kleine Arbeit,
die jeder selber
vornehmen kann.
Der Düseneinsatz ist
ein schmaler Metall-
streifen, der mit ausgezackten Gummirädern
versehen ist. Er wird mit leichtem Handgriff in
den Schlitz der Düse eingedrückt, wobei ihn zwei
einfache Federn in dem Schlitz festklemmen. Die
Gummizacken ragen etwa 2 mm über den Düsen-
rand hinaus; diese erfassen alle Fäden und
Fusseln restlos, und der Saugstrom sorgt für
ihre Weiterbeförderung. Die Gummilippen des
Einsatzstreifens wirken auch insofern günstig, als
sie die Haare des Teppichs bei der Arbeit auf-
rauhen. Man läßt am besten den Fadenheber
dauernd in dem Düsenschlitz, da durch das öftere
Herausnehmen die Klemmfedern leicht geschwächt
werden, und der Einsatz seinen Halt verliert.
Man kann den Einsatz in jeder Größe für jede
Düse passend beziehen.
Keine Eierschalen mehr auf dem
Frühstückstisch
Ein Frühstückstisch
mit ausgeleerten
Eierschalen bietet
nicht immer einen
ästhetischen Anblick.
Die Eierschale kunst-
gerecht zu entfernen,
ist nicht jedermanns
Sache, und ist das
Ei zu weich, besteht
die Gefahr, daß das
Gelbei an der Schale herunterläuft. Sehr un-
angenehm ist es, wenn schon beim Kochen die
Schale platzt, und das Eiweiß nach außen tritt.
Alle diese Möglichkeiten vernichtet der „E i e r -
koche r", ein hübsches Gestell aus weißem Por-
zellan mit fünf kleinen Schälchen, in denen je
ein Ei Platz hat. Man schlägt die rohen Eier
in die Becher, setzt den ganzen Apparat 3—6
Minuten, je nachdem man die Eier weicher oder
härter haben möchte, in kochendes Wasser und
hebt ihn nach der festgesetzten Zeit an dem Griff
heraus, um in ihm die Eier auch gleich zu ser-
vieren. Die Eier, sauber und appetitlich in den
Dechern, können nun aus diesen ausgelöffelt
werden. Der Eierkocher ist ein hübsches und
praktisches Geschenk, das für jedermann er-
schwinglich ist. Diese Neuerung wird bald aut
vielen Frühstückstischen ihren Platz finden.
Eine leichte Fallarbeit
Ein schnell herzustellender Becher aus Papier
leistet auf Wanderungen und Reisen gut!
Dienste. Ein quadratisches Stück Papier wird it
der Diagonale geknifft (Abb. 1 und 2). Daraus
schlägt man die rechte Ecke zur linken Seite her-
über (Abb. 3) und faltet die linke Ecke i»
gleicher Weise nach rechts (Abb. 4). Von beide«
hochstehenden Dreiecken an der Spitze wird eins
nach vorn, das andere nach hinten geknifft uni
der Becher ist fertig (Abb. 5). Der Durst kam
gelöscht werden.
Das Ei des Kolumbus
Es gibt Küchensieb
vielerlei Arten, runde,
eckige, spitze, große,
kleine. Aber es gat
bisher keins, durch das
man die Soße ohne
Unfall aus der Pfanm
in die Sauciere gieße«
konnte, denn keine
Siebform paßte
der Saucierenform an. Jetzt ist das ovaU
„S o ß e n f i e b" da. In hübscher verzinnte:
Ausführung besitzt es an der einen Breitseite
einen handlichen Griff und an der gegenüber
liegenden Kante zwei feste Stützen, mit bette«
das Sieb auf der Sauciere fest aufliegt. Es
kann nun beim Durchgießen nichts mehr über
laufen, denn das Sieb hängt tief genug in bei
Sauciere, und es kann nicht Hineinrutsche«
Weshalb hat man diesen praktischen kleine«
Helfer in der Küche nicht schon eher erfunde«
wo doch ein unleugbares Bedürfnis dafür vor
Handen war? Es muß eben immer erst eine:
da fein, der das „Ei des Kolumbus" entdeckt!
IQft
Kühlvorrichtungen im (nommer
Da die elektrisch-automatischen Kühlschränke in
der Anschaffung noch recht teuer sind, so kommen
sie für viele Haushalte nicht in Betracht.
Die Hausfrau muß also sehen, sich auf andere
Weise zu helfen, denn nichts ist ärgerlicher, als
wenn im Sommer die Speisen von einem Tag
zum andern verderben.
Die veralteten Kühlschränke, die einen Zusatz
von Eis brauchen, haben auch ihre großen Nach-
teile. Einmal verbraucht sich das Eis ziemlich
schnell, dann ist man stets von einem Eiswagen
Die sorgsame Hausfrau schützt ihre Lebensmittel vor
den sengenden Strahlen der Sonne
abhängig, der es bringt, und zuletzt ist diese Art
der Kühlhaltung auch nicht billig.
Die Hausfrau muß daher auf andere Mittel
sinnen, um zu dem gewünschten Ziel zu kommen.
Wer Kachelöfen in der Wohnung hat, räumt
das Ofenloch sauber aus, legt es mit weißem
Papier aus und hat nun einen guten Kühl-
schrank, wenn die Ofentür immer einen Spalt
breit offengelassen wird. Der stete Durchzug
bringt die Kühlung. Die alte, gute Kochkiste, die
uns im Winter so erfreut, hilft uns auch im
Sommer. Kühle Speisen stellt man hinein; sie
halten sich lange kalt.
Wenn man eine Kältemischung aus Biehsalz
herstellt, dann kann man in der Kochkiste sogar
Speiseeis bereiten.
Das gleiche Prinzip wie bei der Kochkiste
kommt bei einem neuen Sparkochtopf zur An-
wendung. Er besteht aus zwei ineinandergesetz-
ten Aluminiumtöpfen und kann schon größere
Vorräte an Speisen aufnehmen. Durch seine
handliche Form eignet er sich auch besonders gut
zur Frischhaltung auf Reisen und für das
Wochenende. Gerade Butter kann man auf diese
Weise vorzüglich frisch halten und sich davor be-
wahren, daß die schmelzende Burter im Rucksack
alles durchdringt.
Die Thermosflasche kann auch zur Kühlhal-
tung herangezogen werden. Es ist nur notwen-
dig, die Flüssigkeit wirklich kalt in die Thermos-
flasche zu füllen. Kalte Fleischbrühe oder kalte
Milch kann man von einem zum andern Tag
aufbewahren, ohne daß sie sauer werden. Eine
andere beliebte Methode, um Milch frisch zu er-
holten, besteht darin, daß man den Milchtopf —
möglichst ein Tongefäß — in ein Gefäß mit
Wasser setzt. Ueber den Milchtopf breitet man
dann ein Tuch, das mit den Enden im Wasser
hängt. Durch die Verdunstung wird genügend
Kühle erzeugt.
Brot und Käse kann man — natürlich ge-
trennt — in ein feuchtes Tuch einschlagen.
Salate, Radieschen und auch anderes Gemüse
legt man in eine Schüssel, die Wurzelenden nach
oben, und deckt ein feuchtes Tuch darüber.
Die Tongefäße mit Elaseinsatz zur Frischhal-
tung der Butter sind ja allgemein bekannt.
Weniger bekannt ist ein Drahtgestell, über das
ein leichtes Wolltuch oder eine präparierte
Fasermasse gespannt ist. Dieses bespannte Gestell
wird in ein Gefäß mit Wasser gestellt. Durch die
Verdunstung wird Kühle erzeugt, und die dar-
unter befindlichen Speisen bleiben frisch.
Gleiche Wirkung kann man mit einem großen
Blumentopf erzielen, den man über die Speisen
deckt. Auch er muß mit seinem unteren Rand in
einer Schüssel mit Wasser stehen. So kann sich
die Hausfrau ohne große Ausgaben vielseitig
helfen. M. Schinz.
Stickereien ans eigener Phantasie
Rotkäppchen-Kissen fürs Kindcrzimmer
($,
^lne Frau, die gerne Handarbeiten macht, wird
uicht jahraus, jahrein am fremden Muster hän-
gen bleiben. Sie wird einmal den Sprung zur
Eigenschöpsung ihrer Handarbeitsvorlagen wa-
gen, denn da beginnt erst die wirkliche Freude
an der Handarbeit. Die vorgezeichneten Muster
auf Kissenplatten und Decken sind wirklich nicht
immer schön. Besonders aber lehnt sie sie aus
Märchen als Handarbeitsvorlage:
das Rotkäppchen-Kissen
dem Grunde ab, weil sie keine Beziehungen zu
den dargestellten Mustern hat. In der Wohnung
sollte aber nichts beziehungslos und zufällig für
uns sein.
Was wollen wir nun an die Stelle der vor-
gezeichneten Muster setzen, womit wollen wir
Kissen und Decken für die Wohnung besticken?
Mit dem, was uns innerlich beschäftigt. Na-
türlich werden wir uns zuerst an einfachen Din-
gen versuchen. Es ist sonderbar: noch die unge-
schickteste Darstellung selbstgeschaffener Hand-
arbeitsvorlagen hat mehr Leben, mehr künst-
lerischen Geist als die an sich vollendetere Schab-
lonenvorlage.
In dem Bemühen, zuerst Einfaches darzu-
stellen, sollten diejenigen, die in der Stadt woh-
nen, heute nicht in den Fehler verfallen, nur
Bäuerliches darzustellen. Jeder schaffe aus sei-
nem Erlebnis-, aus seinem Lebenskreis. Uns
allen nahe liegt alles, was ein Kind angeht;
vom Kinde handelnd, fürs Kind bestimmt.
Märchenbilder können unsere Stickmuster wer-
den. Und so bringen wir hier einen Vorschlag,
ein Kisten mit dem Thema „Rotkäppchen" zu
besticken. Wieviel Freude macht allein das Ent-
werfen der Kleidung von Rotkäppchen selbst!
Wie lebendig und fröhlich ranken die Bäume.
Den Wolf sticken wir möglichst massig und dun-
kel, es leuchtet nur sein gefährlich blickendes
Auge hell hervor, ein einziges Karo, im Stick-
muster freigelassen, erzeugt diese grausliche
Wirkung.
Als Material für ein Kisten im Kinderzimmei
wählen wir grobes Leinen, farbig oder unge-
färbt weist, oder Seidenleinen. Zum Sticken
nehmen wir Elanztwist oder Perlgarn. Man
heftet Stramin auf den zu bestickenden Stoff und
kann nun die Vorlage direkt absticken, indem
man das Muster auf den Karos des Stramin-
stoffes abzählt. Wenn die Arbeit fertig ist, wer-
den die Straminfäden vorsichtig ausgezogen und
das gestickte Muster befindet sich im Erundstoss.
Wer geschickt ist, kann natürlich das Muster
gleich auf das Leinen sticken, auf dem sich ja auch
gut abzählen lästt. Ein anderes Verfahren i>t
dies, zunächst die Vorlage auf kariertes Papier
mit breitem Pinsel in Wasserfarben zu über-
tragen, der Entwurf kann in diesem Falle gleich
in den gewünschten Farben ausgeführt werden.
Nun legt man die gezeichnete Vorlage auf den
gewählten Kissenstoff, legt ein Blatt gelbes
Durchschlagpapier dazwischen, befestigt das Ganze
Kreuzstichverlage für ein Kissen
mit Reißnägeln auf einem Reißbrett oder einer
Tischplatte und paust das ganze Muster durch
Dann wird das Muster ausgestickt.
Unsere Vorlage zeigt ein typisches Kreuzstich
muster. Dem Charakter des Kreuzstiches eni-
fprechend werden Kreuzstichvorlagen immer et-
was eckig und stilisiert aussehen, was ihnen, be-
sonders den kindlichen Mustern, einen besonderen
Reiz verleiht. Aus dem gegebenen Vorschlag
lasten sich leicht andere Motive ableiten. Der
noch ganz ungeübte Anfänger wird sich zuerst mit
einer hübschen Borte, ein- oder mehrfarbig be-
gnügen. L. Netzband.
schlupf unter die Deck'!"
rr
Fettung und Zuflucht, stille Insel und schützen-
des Eeborgensein — das ist uns das Bett, wenn
es um uns gar zu wirbelig und bunt wird.
Mit dem Griff nach der Bettdecke sagen wir den
Dingen Fehde an, die uns jagen, hetzen, ärgern,
quälen wollen. Die Bettdecke über sich ziehen,
sie isolierend um sich stopfen heißt bewußte und
stolze Abwehr betonen, die wir jedwedem Da-
sein und Geschehen gegenüberstellen, das uns die
Ruhe nehmen, uns in Nöte des Leibes und der
Seele drängen will.
So ist es zu verstehen, wenn sich unser Ich
förmlich eingräbt und einschmiegt in die Behag-
lichkeit und Wohligkeit eines guten Bettes. Ob
es nun hoch wie ein Bauernbett getürmt, flach
wie ein Brett gehalten ist, ob es nun ganz alt-
modische, dicke Federnkissen sind, die uns auf-
nehmen oder modern-hygienisch flache Roßhaar-
platten, auf die wir unser müdes Haupt betten,
ob wir die geliebte richtig gefüllte Bettdecke uns
bis an die Nase ziehen, oder „unbeschwert" unter
leichtester Daunendecke ruhen wollen — es ist im
Grunde gleich, wenn wir uns bis zur Glückselig-
keit versorgt und behütet in unser Bett sinken
dürfen.
Laß Dichs drum nicht kümmern, wenn der
„Stil" Deines Bettes von Aeftheten und Aeußer-
lichen nicht gebilligt wird. Wenn ihnen der ein-
fach geblümte Chintz Deiner Decke nicht zusagt,
oder ihnen die Dicke Deiner Bettdecke ein leichtes
Grauen verursacht. Denn D u sollst ja in diesem
kritisierten Bett schlafen, D u sollst Dich ja drin
zur Heimat begeben, D u willst ja Deine letzte
Gemütlichkeit und Dein erlöstes Aufseufzen
darin auskosten.
Der schönste Schmuck, der beste Stil Deines
Bettes ist Frische, Sauberkeit, Glätte und ein
bißchen Farbe. Hast Du keine Daunendecke aus
echter oder Kunstseide — sei nicht traurig, es
kommt alles noch! — dann breite über Dein
Deckbett eine farbluftige Kattundecke, kokett mit
ein paar Volants besetzt. Kattun ist
nicht teuer und Deine geschickten Fin-
ger setzen womöglich bezaubernde Mu-
ster zusammen, um die Dich manche
Freundin beneidet. Und hast Du eben
diese Steppdecken aus Halbwolle oder
Wolle oder gar aus Daunen — dann
nimm Dich in acht, daß Dir Flecken
die ganze Herrlichkeit nicht verderben.
Denn dann ist die Schönheit fort, und
Dein Ruf als Hausfrau zweifelhaft.
Man muß nicht alles haben. Man
muß nicht, wie ich das letzthin bei
einem jungen Ehepaar sah, schöne ge-
füllte Deckbetten haben und darüber
scheußlich - farbige billige Steppdecken
breiten. Der Anblick ist wenig er-
freulich. Die Vornehmheit, die darin
liegen soll, daß man gedankenlos
Mode und Allerweltsbrauch mitmacht
— ist ganz woanders. Sie liegt in dem
Mut, sich zu der Art Bett zu bekennen, die zu
einem gehört. Man kann nicht, nur weils schön
oder modern ist, frierend unter einer dünnen
Kunstseidendecke liegen und kann ebenso wenig aus
falscher Pietät ererbte schwere Betten auf seinem
nervösen und empfindlichen Körper ertragen.
Die Frau hat viel zu viel Fingerspitzengefühl
für das, was ihr und den Ihren „liegt", als daß
sie Verstöße gegen ihre Art ohne Eewiffensbisie
ertrüge. Aber wozu das! Wir wollen es doch
behaglich haben und am allermeisten dort, wo es
am dringendsten ist: im Bett unter der richtigen
Bettdecke. Elfriede Jessen.
Wohn sta tt-M öl' c I.
h'nkivurf „Die Heimgestaltcr" Arch. Stützer.
Kein Kleingarten ohne Enten
„Warum denn Enten und keine Hühner?"
wird mancher Leser erstaunt fragen.
Kleingärten sind, wie schon der Name sagt,
in ihren Ausmaßen beschränkt. Hühner aber
brauchen Raum, d. h. Auslauf und zwar mög-
lichst viel, mindestens aber 10 Quadratmeter pro
Kopf, wenn die Grasnarbe nicht zu sehr leiden
soll. Zehn Hühner würden also schon einen er-
heblichen Teil für sich in Anspruch nehmen.
Zäunt man diesen Auslauf für Italienerhühner
und Leghorns nicht mindestens 2 Meter und
für die anderen Rassen 1,50 Meter hoch ein,
so wird man es oft erleben, daß unser liebes
Federvieh sich ausgerechnet in des Nachbars
Garten zu tummeln beginnt. Will man nun
aber selbst bei beschränktestem Gartenland Hüh-
nerhalter und Gartenfreund zugleich sein, so
wird aus geringem Raum mit hohem Draht-
geflecht das Hühnervolk eingesperrt. Es dauert
dann nicht lange, bis die Hühner recht träge
werden, in den Ecken herumstehen, sich aufplu-
stern, Kopf und Flügel hängen lassen, Eichtfüße
bekommen, von inneren Schmarotzern ausgehöhlt
und vom Ungeziefer unter dem Federkleide ge-
peinigt werden. Kokzidiose, Pullorum, Asper-
gillose, Leukämie, Cholera, Tuberkulose, Diph-
tlierie, Pocken, Anämie, Typhus, Pest und son-
stige gefährliche Krankheiten halten ihren Ein-
zug im Hühnerstall, trachten den Bewohnern
nach dem Leben und verbittern dem Hühner-
halter das schon schwere Dasein noch mehr.
Ein Leistungshuhn begnügt sich auch nicht mehr
mit einem Stall, der mehr einem finsteren Win-
kel gleicht, sondern es verlangt einen Stall, wo
Licht, Luft und Sonne ungehindert Zutritt haben,
einen Stall, der pro Huhn ein Drittel Quadrat-
meter Bodenfläche, V20 Quadratmeter Fenster-
fläche, 0.7 Kubikmeter Luftraum und 20 Zenti-
meter Sitzstange aufweist. Ferner sind sachge-
mäße Sitzstangen, leicht zu reinigende Futter-
tröge und Trinkgefäße, gut funktionierende und
ungezieferfreie Fallnester, mit Schwefelblüte
angeräucherte Staubbäder. Scharrgelegenheiten
und glatte Wände, die keinen Unterschlupf für
Ungeziefer bieten, unbedingte Notwendigkeiten,
wenn die Hühnerhaltung ihren Zweck erfül-
len soll.
Wesentlich einfacher und billiger gestaltet sich
daaegen die Entenhaltuna. und zwar, sowohl die
Lege-, als auch die Fleifchentenhaltuna. Wenn
ein großer Auslauf für Enten selbstverständlich
auch bester ist als ein kleiner, so braucht er aber
bei beschränktem Raum niemals so groß zu sein,
wie für Hühner. Eine freie, etwas schattige
Fläche, deren Untergrund aus Schlacken besteht
und mit Sand 10 Zentimeter hoch bedeckt ist,
genügt durchaus den Ansprüchen, die die Enten
an einen Auslauf stellen.
Da die Enten kaum fliegen, genügt eine
60 Zentimeter hohe Umfassung vollkommen. Auch
wenn einmal ein fürwitziges Entchen dem Ge-
müsegarten einen Besuch abstattet, wird der
Schaden niemals schlimm; denn die Enten kön-
nen nicht scharren, fressen wohl etwas Salat,
suchen aber eher nach Raupen, von denen sie
besonders den Kohl ganz gründlich befreien. Um
je nach dem Stande der Eemllsekulturen den
Auslauf der Enten zu vergrößern, weil doch
dann und wann ein Beet einmal für einige Tag!
frei liegen bleibt, werden die leicht herstellbaren
Wanderzäune im Garten nach Bedarf aufgestellt
Ihre Verwendung hat sich als außerordentlich
vorteilhaft gerade im Kleingarten erwiesen.
An den Stall stellen die Enten keine besonn
deren Anforderungen. Die Hauptsache ist, das
er gegen Regen, Schnee und Zugluft geschützt st
und die Einstreu oft erneuert wird. Auf Glas-
fenster verzichten sie vollkommen; statt dessen ge-
nügt ein einfacher Maschendraht, da sie selbst
Kältegrade von 8—10 Grad unter Null ohm
Schaden überstehen. Bei größerer Kälte wird
das Drahtgewebefenster mit alten Säcken ver-
hängt. An Bodenfläche reicht ein Quadratmeter
für 5 Enten aus.
Von großer' Bedeutung ist ferner die geringe
Sterblichkeit der Enten und ihre geringe An-
fälligkeit gegen Krankheiten aller Art, die unsere
Hühner so oft heimsuchen. Enten sind fast nie
krank, wenn sie nur ein einigermaßen trockenes
Nachtlager haben. Im Freien trotzen sie aller
Unbilden des Wetters mit einer bewunderns-
werten Widerstandsfähigkeit.
Auch der Umstand, daß Legeenten drei, st
sogar oft vier Jahre hindurch eine hohe Lege-
leistung aufweisen, wie es bei den weißen indi-
schen Laufenten und bei den Khaki-Campbells
der Fall ist, während die Legekraft der Hühner
bereits im zweiten Jahre ganz erheblich nachläßt,
spricht weiterhin für die Entenhaltung. Dabei
sei noch erwähnt, daß man bei den Enten dst
männlichen Tiere bereits in der dritten Lebens-
woche herauszufinden vermag, d. h. sie bei Lege-
entenhaltung sofort auf Mast stellen kann, wäh-
rend die Hähne leichter Hllhnerrassen erst nach
6—8 Wochen und bei schweren Rasten noch weit
später einwandfrei zu erkennen sind.
Die Legeleistung einer guten Legeente [teilt
oft weit über der der Hühner. Es gibt große
Entenzüchter, die einen Durchschnitt von 220 bis
250 Eier pro Jahr und Ente, selbst bei große»
Herden, erzielen. Die Einrede, daß Enten wei>
mehr fresten als Hühner, hat auch keine Geltung,
weil nämlich, wie langjährige Feststellungen er-
geben haben, zur Bildung von 1 Kilo Eimasse
3,98 Kilogramm Futter von einer Henne, aber
nur 3.72 Kilogramm von einer Ente verlang!
wird. Unbestritten ist ferner, daß Enten weil
bessere Winterleger sind als Hühner. Aber auch
das Entenei selbst, abgesehen von dem höhere»
Gewicht gegenüber dem der Hühner, weist eine
wertvollere Zusammensetzung auf; denn sei»
Fettgehalt ist 25 Prozent höher, und die Menge»
an Lezithin. Cholesterin. Vitelin und Heliozethi»
sind ebenfalls größer als die im Hühnerei. D»
Enten in der Nacht oder frühmorgens legen,
kommt ein Verlegen der Eier kaum vor. Schwimm-
gelegenheit für Legeenten ist durchaus nicht not-
wendig, im Gegenteil, sie drückt nur auf die Lege-
leistung. Auch die Haltung der Erpel zwischen den
Enten wirkt nur störend auf deren Legetätigkeit.
Hinsichtlich des Geschmackes der verschiedenen Eier
sei noch darauf hingewiesen, daß die Eier von
Enten, die richtig gefüttert werden und denen
es nicht möglich ist, in Jauche, Pfützen, Tümpeln,
Schlammlöchern und sonstwo herumzuschnabu-
lieren, einen feineren Geschmack besitzen als Hüh-
nereier, was Feinschmecker schon oft bestätigt
haben. Tüchtige Hausfrauen geben dem Entenei
beim Kuchenbacken den Vorzug; denn mit ihm
wird der Kuchenteig recht locker und gelb. Der
geringe Nachteil, daß Enteneier sich nicht zu
Schnee schlagen lassen, ist schließlich durch Mit-
verwenden von Hühnereiern zu überbrücken. Der
leicht grünliche Schimmer des Enteneis, der
übrigens bei den Neuzüchtungen der Khaki-
Campbell-Enten und den weißen indischen Lauf-
enten, die für die Legehaltung überhaupt nur
in Frage kommen, fast kaum sichtbar ist und in
eine fast reinweiße Farbe übergeht, wird heute
gewiß keinen Anlaß mehr geben, auf das Entenei
zu verzichten. Wägt man die Vorteile und Nach-
teile der beiden Geflügelsorten sorgfältig gegen-
einander ab, so ist der Entenhaltung überall da
der Vorzug zu geben, wo mit Hühnern nichts
Rechtes erreicht wurde und wo, wie z. B. im
Kleingarten, die Umstände dazu zwingen.
Der Schwergewichtler im Garten
Richtige Schweinemast will gelernt sein, und
eine fette, gemästete Gans gibt für den, der
sie hat, einen guten Weihnachtsbraten. Daß
man auch Kürbisse mästen kann, dürfte der Mehr-
zahl, selbst ausgesprochenen Gartenfreunden, noch
nicht völlig bekannt sein.
Es ist mit der Kürbismast nicht etwa das
Auspflanzen der Kürbiskerne oder der jungen
Kürbispflanzen auf besonders guten Boden
(Komposthaufen), was als eine Selbstverständ-
lichkeit gilt, gemeint. Nein, hier handelt es sich
um eine regelrechte Mast mittels der Flasche
und zwar nicht des jungen Kürbisbabys, sondern
des schon etwas den Kinderschuhen entschlüpften
Kürbisses.
Wenn der Kürbis einen Durchmesser von rund
20 Zentimeter erreicht hat, wird er auf ein
genügend großes Stück Brett, einen Ziegelstein,
oder sonst eine Unterlage gelegt, damit er nicht
unmittelbar auf dem Erdboden aufliegt. Dann
schlägt man dicht neben dem Kürbis einen Pfahl
in die Erde. Auf dem Kopf trägt dieser Pfahl
ein kleines, waagerechtes Brettchen mit zwei
Seitenleiften. Zwischen diese Leisten wird eine
mit einem Korken verschlossene Weinflasche ge-
legt. Die Flasche enthält mit Zucker gesättigtes
Master. Aus dem Inneren der Flasche führen
8—10 Wollfäden durch den Korken hindurch und
in den Kürbis hinein, wohin sie mittels einer
starken Stopfnadel eingeführt werden. Das
Zuckerwasser quillt nun die Wollfäden entlang
in das Innere des Kürbisses. Jetzt ist nun weiter
nichts zu tun, als die Flasche am Tage ein- bis
zweimal zu schütteln und nach Bedarf aufzufüllen.
Man wird erstaunt sein, welchen Durst der
Kürbis an den Tag legt und zu welchem Schwer-
gewichtler er sich entwickelt. Da er gewister-
maßen von zwei Seiten — einmal durch die
Wurzeln und einmal mit Zuckerwaster — ge-
füttert wird, werden nicht selten Gewichte von
zwei Zentnern erreicht. Gießt man alle 10 Tage
noch mit einer schwachen rosaroten übermangan-
sauren Kalilösung, so erhöht sich noch der Erfolg.
Curt F r i tz s ch e.
Dreifache Kartoffelernten
Es ist nicht zu viel behauptet, wenn gesagt
wird, daß die deutsche Durchschnittsernte an
Kartoffeln, die etwa 160 Doppelzentner pro
Hektar beträgt, einer Mißernte gleich kommt.
Richt nur auf schweren, sondern gerade auch aus
leichten Böden, mit denen wir in Deutschland
reich gesegnet sind, können wir die Kartoffelernte
zumindest auf das Dreifache erhöhen, wenn
nachfolgende Anregungen in die Tat umgesetzt
werden.
Wie für jede andere Kultur, gilt selbstver-
ständlich auch für den Anbau der Kartoffeln das
Gesetz vom Minimum, das unter allen Um-
ständen beachtet werden muß; d. h. wenn einige
von den Hauptnährstoffen in ungenügender
Menge vorhanden sind, so richtet sich das Wachs-
tum der Pflanzen nach der Menge desjenigen
Nährstoffes, der in geringster Menge zur Ver-
fügung steht. Die Hauptnährstoffe sind Kali,
Phosphorsäure, Stickstoff und Kalk. Kurz vor
dem Legen der Kartoffeln gibt man außer der
üblichen Düngung — 250 Zentner Stallmist im
Herbst, 2 Zentner schwefelsaures Kalimagnesia,
2 Zentner Thomasmehl und 3 Zentner schwefel-
saures Amoniak pro J4 Hektar — dem Boden
noch eine Gabe von Epfomsalz (500 Gramm pro
100 Quadratmeter) und harkt sie leicht ein.
Aber alle Düngungsmaßnahmen, die beste
Bodenbearbeitung und die sorgfältigste Pflege
während der Wachstumsperiode haben wenig
Zweck, wenn das Saatgut minderwertig ist. Das
beste Saatgut — die erste Voraussetzung für
einen hohen Ernteertrag — soll gerade gut
genug sein.
Die Saatkartoffeln, ganz gleich, ob es sich um
Früh- oder Spätkartoffeln handelt, müssen unter
allen Umständen nicht nur vorgekeimt, sondern
auch vorbewurzelt werden. Zu diesem Zwecke
werden nur einwandfrei überwinterte Kartoffeln
in flachen Kästen auf Komposterde oder etwas
feuchtem Torfmull derart gelagert, dag sie ge-
nügend belichtet sind. Der Aufbewahrungsraum
mutz eine Temperatur von 15 Grad Celsius aus-
weisen.
Ende März, Anfang April — wenn möglich,
noch früher — werden die Kartoffeln ausge*
pflanzt. Damit wird ein Wachstumsvorsprung
von 3—4 Wochen erzielt, und der ganze Monai
Mai, von dem jeder Tag kostbar ist, steht iw
Kartoffeln zum vollen Wachstum zur Verfügung
Auf Moorböden und in Tälern besteht Frost-
gefahr, deshalb mutz man Kartoffeln auf der
Anhöhen oder den Abhängen pflanzen. Weiter-
hin wird der Kartoffelacker dann alle 10 lagt,
TrächtigkeiLs- und «Vrütekalender
Trächtigkeits- periode bei: Pferden Rindern Schafen und Ziegen Schweinen Hunden Katzen Kaninchen
mittlere äußerste 340 Tage 330/419 „ 285 Tage 240/321 „ 154 Tage 146/158 „ 120 Tage 109/133 „ 63/65 Tage 56 60 Tage 30/32 Tage
Anfang Ende der Tragzeit
1. Fan. 6. Dez. 12. Okt. 3. Juni 30. April 4. März 25. Febr. 31. Jan.
11. „ 16. 22. 13. 10. Piai 14. „ 7. März 11. Febr.
21. .. 26. 1. Nov. 23. ft 20. 24. „ 17. 21. „
31. „ 5. Jan. 11. 3. Juli 30. „ 3. April 27. „ 2. May
10. Febr. 15. 21. „ 13. „ 9. Juni 13. „ 6. April 12.
20. 25. 1. Dez. 23. „ 19. 23. ft 16. 22.
2. März 4. Febr. 11. 2. Aug. 29. „ 3. Mai 26. 2. Apul
12. 14. 21. li. 9. Juli 13. 6. Mai 12. ..
22. 24. 31. 22. 19. 23. 16. 22. „
1. April 6. März 10. Jan. 1, Sept. 29. „ 2. Juni 26. „ 1. Mai
11. „ 16. 20. 11. 8. Aug. 12. 5. Juni 11. „
21. „ 26. 30. 21. 18. 22. 15. 21.
1. Mai 5. April 9. Febr. 1. Okt. 28. 2. Juli 25. 31. „,
11. „ 15. 19. 11. 7. Sept. 12. 5. Juli 11. Juni
21. „ 25. 1. März 21. 17. 22. 15. 21. tt
31. 5. Mai 11. 31. „ 27. 1. Aug. 25. 1. Juli
10. Juni 15. 21. 10. Nov. 7. Okt. 11. 4. Aug. 10.
20. 25. 31. 20. 17. 21. 14. 20.
30. .. 4. Juni 10. April 30. 27. 31. 24. 30. „
10. Juli 14. 20. 10. Dez. 6. Nov. 10. Sept. 3. Sept. 10. Aug.
20. „ 24. 30. 20. 16. 20. 13. 21. „
30. „ 4. Juli 10. Mai 30. 26. 30. 23. 31. „
9. Aug. 14. 20. 9. Jan. 6. Dez. 10. Okt. 3. Okt. 10. Sept
19. „ 24. 30. 19. 16. 20. 13. 21. ..
29. „ 3. Aug. 9. Juni 29. 26. 30. Nov. 23. 30. „
8. Sept. 13. 19. 8. Febr. 5. Jan. 9. 2. Nov. 10. Okt.
18. .. 23. 29. 18. 15. 19. 12. 20. „
28. „ 2. Sept. 9. Juli 28. 25. 29. 22. 30. „
8. Okt. 12. 19. 10. März 4. Febr. 9. Dez. 2. Dez. 8. Nov.
18. „ 22. 29. 20. 14. 19. 12. 18. „
28. „ o_ Okt. 8. Aug. 30. „ 24. 29. 22. 28. „
7. Nov. 12. 18. 9. April 6. Marz 8. Jan. 1. Jan. 7. Dez.
17. „ 22. 28. 19. 16. 18. 11. 17.
27. „ 1. Nov. 7. Sept. 29. 26. 28. 21. 27. „
7. Dez. 11. 17. 9. Mai 5. April 7. Febr. 31. 7. Jan.
17. .. 21. 27. 19. 15. 17. 10. Febr. 17.
27. .. 1. Dez. 7. Okt. 29. „ 25. „ 27. „ 20. „ 27. „
Haushuhn brütet in 20—22 Tagen 10—14 Eier aus Auf 1 Haushahn werden gerechnet 10—14 Hennen
Truthuhn „ „ 27-28 „ 12-16 „ „ „ 1 Truthahn 8—12 „
Perlhuhn „ 28—32 „ 16—20 „ „ „ 1 Perlhahn 6—12 „
Taube „ 17-19 » 2— 3 „ „ „ 1 Täuber .. „ 1 Taube
Ente „ „ 28-32 .. 12—15 „ 1 Enterich 10—12 Enten
Gans « 28-32 8—12 „ „ 1 Gänserich 6— 8 Gänse
204
abgeeggt oder abgeharkt. Je öfter die Kartoffeln
auf die Weife bearbeitet wird, umso freudiger
ist das Wachstum.
Handelt es sich um kleinere Anbauflächen und
ist man gewillt, recht hohe Erträge zu erzielen,
so empfehlen sich noch folgende Maßnahmen:
Das Saatgut soll nur aus östlicher gelegenen
Gegenden bezogen werden. Von den Kartoffeln
wird 3—4 Tage vor dem Vorkeimen und Vor-
bewurzeln das spitze, nicht mit Augen besetzte
untere Drittel der Kartoffel abgeschnitten, weil
es nach den Erfahrungen nur Kraut, aber keine
Knollen, bilden hilft. Die Knollen kommen gut
voran, wenn man sie 24 Stunden vorher in
eine hellrofardte übermangansaure Kalilösung
legt und jeder einzelnen Knolle beim Auspflan-
zen eine Handvoll alte Bettfedern mit in die
Erde gibt. Nach dem Aufgehen der Kartoffeln
ist es ratsam, die Stauden mit übermangan-
saurem rosaroten Kaliwasser in Abständen von
10 Tagen zu übergießen. Bilden sich nach der
Blüte die kleinen grünen Früchte an dem Blatt-
Von» Selbstbau eines
Wer sich Hühner hält, und nicht dabei Geld
zusetzen möchte, kommt ohne Eierkontrolle mit
Hilfe eines Fallneftes nicht aus. Nur rücksicht-
loses Abschlachten schlechter Eierleger und min-
derwertiger Zuchthennen führt zu einer einträg-
lichen Rente.
Im Handel sind komplizierte Fallnester mit
beweglichen Boden und selbstschließender Klappe
zu haben. Ihre Bauweise bereitet den Laien
jedoch große Schwierigkeit.
Das hier geschilderte Fallnest ist denkbar ein-
fach und kann sich ein jeder selbst bauen. Es
erfüllt seinen Zweck direkt
ideal. Aus der Abbildung
ist ersichtlich, daß es sich
um einen Holzkasten mit
den Ausmaßen 50 mal 55
mal 60 Zentimeter han-
delt. Zur Not genügt so-
gar eine kleine Kiste, die
dann nur etwas umzu-
bauen wäre. Man kann
auch die Maße etwas grö-
ßer oder kleiner wählen.
Die Vorderwand erhält
in der Mitte eine 30 Zen-
timeter breite Oeffnung,
fo daß sie oben und untenX"
zirka 15 Zentimeter hoch
abgedeckt ist. In der so er-
haltenen Türöffnung wer-
den dann zwei schmale
Brettchen an zwei Leinen-
oder Lederstreifen (3, 8)
aufgehängt. Die nun er-
weck, fo kneift man diese ab, weil sie sonst die
unterirdische Knollenbildung hemmen würden.
Nach dem Häufeln der Kartoffeln sät der tüch-
tige Gärtner noch in jede zweite Furchensohle
Erbsen, weil sich Kartoffeln und Erbsen gut
vertragen und eine Kultur erfahrungsgemäß
die andere zum besseren Wachstum anregt.
Bei der Ernte, die erst nach völlig abgestorbe-
nem Kartoffelkraut und nur an trockenen Tagen
stattfindet, verhindert ein schräges Aufhacken der
Furchen das Anhacken der Knollen, wie es öfters
vorkommt, wenn längs oder quer zur Furche
gearbeitet wird.
Wenn auf diese Weise der Kartoffelanbau be-
trieben wird, so ist ein Ernteertrag von 250
Zentnern und mehr pro H Hektar zu erwarten.
Abgesehen von dem privatwirtschaftlichen Nutzen
solcher Erträge liegen hohe Ernten vor allem
auch im Sinne der Erzeugungsschlacht, die dem
deutschen Volke die Ernährung weitestgehend aus
eigener Scholle ermöglichen soll.
Curt F r i tz s ch e.
praktischen Fallnestes
Haltens Hängetür läßt sich nur nach der einen
Seite zurückstoßen, da zwei seitlich angebrachte
Vorreiber aus Holz oder Blech eine Außen-
bewegung verhindern.
Das eilegende Huhn schlüpft durch die nur lose
geschlossene Oeffnung in das Fallneft. Am
Verlassen des Nestes wird es durch die Falltür
verhindert. Man muß dem gackernden Huhn erst
den Weg ins Freie schaffen und kann sich dann
Notizen über die Legetätigkeit des Tieres und
über die Größe des Eies machen. Eine Tabelle
gibt dann dem Hühnerhalter am Schluß der
Woche über die Rentabilität seiner Zucht genaue
Auskunft. — Das Legenest soll aber zum Ein-
steigen des Huhnes stets offen sein und sofort
nach dem Betreten selbsttätig zufallen. Dazu be-
darf es noch einer kleinen Vorrichtung. Das
untere Schwebebrett 2 bekommt in der Mitte
des unteren Randes eine kleine Rundöse ein-
geschraubt. Das Dach erhält innen, ungefähr in
der Mitte, einen etwas schräg eingeschlagenen
Nagel ohne Kopf. Jetzt kann man die Falltür
nach innen hochklappen und mit der Oese aus
den Nagel hängen. Kriecht dann die Henne zum
Legen in das Fallnest, so streift am Schluß ihr
Schwanz die etwas hohlhängende, nach oben
umgebogene Falltür, hebt dadurch Brett 1
ein wenig an und bringt die Oese zum Ab-
rutschen vom Nagel. Die Tür fällt dann zu und
das Huhn ist gefangen. Nach dem' Legen seines
Eies macht es sich durch freudiges Geschrei be-
merkbar. Der Hühnerhalter geht nun in den
Stall, schiebt die beiden Vorreiber zur Seite,
Stehenbleiben r es wäre der Cod; nach-
ahmen : es ist schon eine Hrt von Knecht-
schaft ; eigene Ausbildung und Ent-
wicklung: das ist Leben und Freiheit.
L. v. Ranke
zieht die Tür nach außen, so daß das Huhn sofoii
ins Freie flüchtet. Darauf wird dann die FM
tür mit der Oese wieder auf den Nagel an Dell!
aufgehängt. Ist man viele Stunden am Vor-
mittag verhindert, das Fallnest zu bedienen, oder
will man keine Kontrolle durchführen, so häng!!
man die Falltür hochgeklappt nach außen an;
den Rundhaken X. — Ungefähr 8 Zentimetei
von der Einsteigöffnung entfernt, muß noch ein
Anflugbrettchen angebracht werden. Es wird an
zwei seitlichen Leisten aufgeschraubt.
Es wird ratsam sein, zwei Fallnester über-
einander zu stellen und dann dem oberen Fall-
nest ein schräges Dach zu geben. Die Hühner ge-
wöhnen sich sonst an, auf das Oberdach zu fliegen
und dieses zu beschmutzen. Innen soll man das
Fallnest mit Holzwolle auspolstern. Daraus
kommt weiches Stroh. Damit sich hier kein Un-
geziefer einnistet, bestreut man das Lager mit In-
sektenpulver und Schwefelblume. Auch ist die Ver-
wendung von Camphorin-Nesteiern zu empfehlen.
Der Quell echt er Reue sprudelt in heiligen
Ciefen, und nur in der einsamen Stille
seines göttlichen Ursprungs waschen sich
schuldige f)ände und Seelen rein.
&. F. Meyer
Entrümpelung!
Von Peter Bick, Bergpensionär, Wennnetsweilei
Ihr Leut', wißt ihr das Reu'ste schon?
Es kommt 'ne Speicherrevision! —
die Zeitung hat es schon gemeld't;
Auch wird's im Dorf schon ausgeschellt.
Die Speicher werden kontrolliert,
Von Leut', die dazu sind kommandiert.
Die Polizei, die Feuerwehr,
Und ganz bestimmt der Schorschtenfähr!
Auch Hitlerjugend und SA,
Mit Auto kommt R—S—K—K.
Sie alle helfen notgedrung'
Im Dorf bei der Entrümpelung.
Mei' Frau, der es dat gar net recht,
Well se sich net gär trennen möcht,
Von dem, wat sie sich so gespaart
Und of dem Speicher ofbewahrt,
Schon jahrelang trägt sie dorthin,
Seit dem wir zwei verheiratet sin.
Werd irgend etwas ausrangiert,
Werd's of den Speicher transportiert.
Anstatt, daß man dem Lumpenkrämer,
Oder sonst 'em Unternähmer,
Die Sachen gäb', die überig,
Nä, dat bringt's nit über sich.
Ach, wie Han ich schon gescholl,
Daß se datt unterlasse soll;
Das hät kä Zweck, of käne Fall:
„E Speicher is kä Bergehall."
Wenn ich sie gütlich so belehre,
Do tut se sich dagegen wehre,
Un macht dann gleich e groß Schallwarie;
Es spricht dann ungefähr mei Marie:
Du bischt e richt'ger dummer Simpel,
Du bischt noch froh mit dem Eerimpel,
Mer schmeißt nit alles gleich e weg,
Egal, ob's Eisen oder Blech.
Man weiß net, wie man dann und wann,
Mol so e Stück gebrauche kann.
Wie oft kömmt's vor, daß ebbes fehlt
Un neue Sache koschte Geld.
906
So hat sich dann im Lauf der Zeit,
Durch übertriebene Sparsamkeit,
Der ganze Speicher angefüllt.
Nun mach' sich jeder selbst ein Bild!
Verstaubt, verrußt, verroscht, oerdreckt.
Zum großen Teil auch noch defekt,
Liegt alles auf dem Speicher rum,
Als längst vergessenes Eigentum.
Nun zähl' ich euch mal ebbes of,
Zum Lachen gibt dat schöner Stoff.
Ich fange gleich ganz vore an,
Von hinne komm' ich doch nit dran.
Do liegt zunächst e großer Pack,
So, wie es scheint, e Lumpesack.
All Fatze Tuch sinn do verstaut,
Seitdem sie wurde meine Graut.
Im annere Sack, do sinn die Schuh,
Auch Schlappe zähl' ich do derzu.
Alles liegt hier durcheinander,
Mercedes und auch Salamander.
Un obendrof zwei Ledertaschen,
Rund um de Sack viel leere Flaschen.
Wo kamen die nur alle her ?
Das zu erraten, ist net schwer.
Es war zur Zeit der Inflation,
Mir Bergleut hotte Franke schon.
Zu der Zeit würd' von Alt und Jung
In jedem Haus viel Schnaps getrunk',
Und Bier, das ist doch jedem klar,
Weil das of Franken billig wor.
Do konnt' mer sich de Schnabel waschen,
Daher die vielen leeren Flaschen.
Dort steht en Sack mit Woll und Socken,
Wo ganz bestimmt die Molt' drin hocken,
Die halten sich dort gär drin of,
Viel lieber wie im glatten Stoff.
E zinken Bütt, der Borm voll Löcher,
Drin liegen alte Kuchenblecher.
Und auch ne alte Waffelpann,
An einer Hälft kä Stiel mehr dran.
Zwei Ofenrohr, eins kurz, eins lang
Eins rofchtig ist, das andere blank.
Hinne sieht man in zwei Käste
Allerhand Tapetenreste,
Und obendrof e Zappenbrett,
Das is an >ia) noch ganz komplett.
Canz oben hängt am Türgesims
E dicker Bündel Pesferminz.
Auch Katzenschwanz un anner Kraut,
Wo mer im Notfall Tee draus braut. —
E Augenblick, ihr lieben Leut,
2etzt gehn mer oft die anner Seit!
Do steht e Bettstell abgeschlah,
Bei dreißig Johr leiht die schon da,
Petroleumslampe stücker drei,
E blechne Kann liegt auch dabei,
Wahrscheinlich war Petroleum
Zum Brennen in der Kann do drin.
Un bei der Vettstell newedran,
Do steht e alter Schesewahn.
Kä änzig Rad is do mehr dran.
Un hinne dran e Kinnerwieh,
Die stammt noch von der Tant' Marie.
Die ist noch gut, noch recht stabil,
Gemacht no altem Handwerkstil.
Und in der Wieh do liegen Hüt',
Et sen nur Formen, wie man sieht,
Et sin im ganzen nure vier.
Mehr Hüt hat se net kriegt von mir.
Nächst bei der Wieh, ganz dicht danewen,
Stehn allerhand for Blumenhäwen.
Alte Kannen, blechne Dose,
Ganze, kleine und auch große.
Alte Schirme liegen do,
So an die zwanzig, net geloh.
Bei vielen ist der Stock noch gut,
Doch überall is 's Tuch kaputt.
Wenn ich was zu befehle hät',
(Doch das gibts leider Gottes net)
Ich hät se längst schon allegar
Verbrannt die Villig-Jakobswar.
Wat steht denn do —, e alter Stuhl,
Und dicht dabei e alte Muhl,
Do hat mer Teig drin angerührt,
Selbst Brot un Küche fabriziert;
Denn das hat alles gut geschmackt,
Was man sich selber hat gebackt.
Im Ecken steht e Sprungmatratz,
E Erbstück noch vom Onkel Matz.
Denn, der war frau'n- und kinnerlos,
Hat nur zu sorgen für sich bloß.
Der hat sie uns kurz vor sei'm End'
Vermacht in einem Testament.
Wat so äm in die Augen fällt,
Han ich nun alles ofgezählt.
Noch leihe hier gar viele Sachen,
Doch muß ich endlich Schluß mol machen.
Ich bin so glücklich, bin so froh,
Als wie e Maus im Hawerstroh,
In Kurzem kömmt der ganze Plunner
Doch endlich mal vom Speicher runner.
Verschwinden werden dann auf immer,
Der Fra' ihr liewe Altertümer.
Ich sing vor Freud ganz laut: Te deum.
Wir brauchen doch kä Hausmuseum!
207
208
ERST
oKette omhalterv-c
-Armbruche u.andere Unfälle!
dann
Wagen
einheben
Olympiade 1936 in Berlin!
Vom 1. bis 15. August 1936 fanden in Berlin Olympische Spiele statt, an denen sich 51 Na-
tionen beteiligten. Im Februar 1936 hatten bereits olympische Winterspiele stattgefunden. Hier
bringen wir das Gesamtergebnis der Kämpfe. Bei der Punktverteilung ist die Goldene Medaille
mit drei, die Silberne mit zwei und die Bronzene mit einem Punkt bewertet.
Olympische Sommerspiele
Gold Silber Bronze Punkte
Deutschland 33 26 30 181
Amerika 24 20 12 124
Italien 8 9 5 47
Finnland 7 6 6 39
Frankreich 7 6 6 39
Ungarn 10 1 5 37
Schweden 6 5 9 37
Japan 6 4 8 34
Holland 6 4 7 33
Großbritannien 4 7 3 29
Oesterreich 4 6 3 27
Schweiz 1 9 5 26
Tschechoslowakei 3 5 — 19
Kanada 1 3 5 14
Estland 2 2 3 13
Argentinien 2 2 3 13
Norwegen 1 3 2 11
Aegypten 2 1 2 10
Polen — 3 3 9
Dänemark — 2 3 9
Türkei 1 — 1 4
Neuseeland 1 — 3
Indien 1 — 3
Lettland — 1 ! 3
Mexiko — — 3 3
Jugoslawien — 1 — 2
Belgien — — 2 2
Südafrika — 1 — 2
Rumänien — 1 — 2
Philippinen — — 1 :H
Australien — — 1 1
Portugal 1 1
Olympische Winterspiele Gold Silber Bronze Punkte Olympische Kunstwettbewerbe Gold Silber Bronze Punkte
Norwegen 7 5 3 34 Deutschland 5 5 2 27
Deutschland 3 3 15 Italien 1 4 — 11
Schweden 2 2 3 13 Oesterreich 112 7
Finnland 123 10 Polen 1 2 4
Schweiz 1 2 7 Finnland 1 — — 3
Oesterreich 1 1 2 7 Schweiz 1 — — 3
Großbritannien 111 6 Verein. Staaten — 1 — 2
USA 1 — 3 6 Japan — — 2 2
Kanada — 1 —- 2 Belgien 1 1
Frankreich — — 1 1 Tschechoslowakei — — 1 1
Ungarn — — 1 1 Schweden — 1 1
14
209
Der Reichskommissar für das Saarland
Saarbrücken
Hindenburgstraße 15 (Abt. Ia, Id, Ic, II), Schloßplatz 16 (Abt. III), Hardenbergstraße (Abt. IV),
Hellwigstraße (Oberkasse), Saarstraße (Abt. Id T — Kataster).
Fernsprech-Nr. 2 93 11. — Postscheckkonto Saarbrücken Nr. 8.
„ 217 13 (Id T).
Reichskommissar: Gauleiter Bürckel.
Vertreter: Reg.-Präsident Jung.
Abt. In (Personalsachen, Landrätliche Verwal-
tung, Kassen- und Rechnungswesen,
Hoheitssachen. Polizei u. Gendarmerie).
Abt. Id (Eemeindeaufsicht. Katasterverwaltung,
Landwirtschaft, Verkehr-, Hoch-, Ties-
und Kulturbau, Wohnungs- und Sied-
lungswesen).
Abt. Io (Arbeit einschl. Erwerbslosenfürsorge,
Handel, Industrie und Gewerbe).
Abt. II (Landesfürsorge - Verband, Landes-
jugendamt, Anstaltswesen, Medizinal-
wesen und Veterinärwesen).
Abt. III (Kultus- und Schulwesen).
Abt. IV (Bezirksverwaltungsgericht, Oberver-
sicherungsamt, Versorgungsgericht,
Landesversicherungsanstalt, Dienststraf-
kammer).
Abteilungsleiter:
Reg.-Präsident Jung, Abt. Ia,
Reg.-Direktor Barth, Abt. Id.
Reg.-Direktor Nietmann, Abt. Io.
Reg.-Direktor Dr. Obe, Abt. II.
Oberreg.-Rat Wambsganß, Abt. III.
Reg.-Direktor Binder, Abt. IV,
Oberregierungsräte usw.: Eilch O.R.R. (II);
Dr. Kratz O.R.R. (In); Dr. Lichthardt O.R.R.
und Schulrat (III); Nonweiler O.R.R. (Ia u.
Id); Scheib O.R.R. (Ia): Scheid O.R.R. (IV);
Schmitt O.R.-Baurat (Id); Schwitzgebel
O.R.R. (III); Stybalkowski O.R.-Baurat (Id);
Wambsganß O.R.R. (Leiter der Abt. III).
Regierungsräte usw.: Bösing R.R. (Ia); Buech
R.R. (III); Decker R. u. Baurat (Id); Dr.
Dietrich R. u. Medizinalrat (II); Dr. Emrich
R.R (III); Hauck R.R. (II): Dr. Helfrich R.R.
(Io); Dr. Heydenreich R.R. (IV); Dr. Hof-
mann R.R. (Io); Hufnagel R.R. (Id u. Ia);
Jungfleisch R.R. (IV); Kihm R.R. (Id); Dr.
Kurth R.R. (Io); Laube R. u. Steuerrat (Id);
Leuthner R.R. (Id); Dr. Luxemburger R.R.
(Ia); Martin R. u. Gewerbeschulrat (III);
Dr. Müller-Stosch R.R. (Id); Oehlenschläger
R.R. (Ia); Dr. Räuber R.R. (Io); Rieckmann
R. u. Gewerberat (Io); Dr. Schleßmann R.R.
(IV); Dr. Schüller R. u. Vet.-Rat (II);
Stracke R. u. Baurat (Id); Weber R.-Baurat
(Id); Zimmer R.R. (III).
Kommandeur der Gendarmerie: Diermann, Gen-
marmeriemajor (Ia).
Sachbearbeiter für Schutzpolizei-Angelegenhei-
ten: Büttner, Polizeihaüptmann (Ia).
Hilssdezernenten: Dr. Rech, Oberstudienrat (III
Paulus, Katasterdirektor (Id); Becker, Ree
Assessor (Io).
Nichtbeamtete Dezernenten: Müller Max, Dir
lom-Volkswirt (Ia).
Vorsteher des Hauptbüros: Müller, Verw^
tungsamtmann.
Vorsteher der Oberkasse des Saarlandes: Kren
Landrentmeister.
Amtsblatt des Reichskommissars für das Saar
land. Wird vom Reichskommissar für das Saar
land (Amtsblattstelle) herausgegeben und er
scheint nach Bedarf zusammen mit den
„Öffentlichen Anzeiger", der Veröffentlich«
gen der ordentlichen Gerichte enthält.
Dem Reichskommissar für das Saarland sin
angegliedert:
1. Landforstmeister des Saarlandes:
(Saarbrücken, Bismarckstr. 171, F. 2 9311
Landforstmeister: Roos;
Oberforstmeister: z. Zt. unbesetzt;
Forstassessor: Obertreis.
Forstämter und Forstmeister:
Saarlautern (F. 21 88), Dr. Kalbhenn,
Warndt (F. Karlsbrunn 4), Forstassesse
Sieberger in Karlsbrunn,
Saarbrücken (F. 2 65 00), Scheller,
Fischbach (F. Sulzbach 7 25 18), Gerlach,
Neunkirchen (F. 9 26 05), Eberts,
St. Wendel (F. 158), Sayle,
St. Ingbert (F. 4145), Cronauer,
Homburg (F. 72). von Kleemann,
Blieskastel (F. 26), Röckner,
Neuhäusel (F. 4), Keller.
2. Bezirksverwaltungsgericht:
(Saarbrücken, Hardenbergstr. 1, F. 2 931t
Vorsitzender: der Reichskommissar; Stellver
treter: der Regierungspräsident; weitere
Stellvertreter im Vorsitz: Binder, Reg.-Dir
sonst. Stellvertreter: Dr. Schleßmann, R.A
Auf Lebenszeit ernannt:
Mitglieder: Binder, Reg.-Direktor
Dr. Schleßmann, R.R. — Stellver
treter: Eilch, O.R.R.; Jungfleisch, R-R
Auf Zeit ernannt:
Mitglieder: Klingler, Kaufmann
Saarbrücken; Hoffmann, Betriebsleiter
Saarlautern; Bub, Dipl. - Ingenieur
Homburg; Schrems, Vorarbeiter,' Hassel
210
— Stellvertreter: Baltes, kaufm.
Angestellter, Saarbrücken; Stahl, pens.
Bergmann, Dörrenbach; Simmet, Bäcker-
meister, Beckingen; Groß, Fahrsteiger i. R.,
Landsweiler-Reden; Becker, Brauereibe-
sitzer, St. Ingbert; Zimmer, Werksange-
stellter, Butz; Schmidt, Eisenbahnschlosser,
Neunkirchen; Schulz, Maurer, Altheim.
3. Oberversicherungsamt:
(Saarbrücken, Hardenbergstr. 1, F. 2 93 11):
Vorsitzender: der Reichskömmissar; Direktor:
Binder, Reg.-Direktor; Mitglieder: Iung-
fleisch, R.R.; Dr. Heydenreich, R.R.
1. Bersorgungsgericht:
(Saarbrücken, Hardenbergstr. 1, F. 2 9311):
Vorsitzender: der Reichskömmissar; Direktor:
Binder, Reg.-Direktor; stellvertretender Di-
rektor und Mitglied: Scheid, O.R.R.
5. Landesoersicherungsanstalt:
(Saarbrücken, Schlotzplatz 10, F. 2 72 11):
Körperschaft des öffentlichen Rechts. Vor-
sitzender: Dr. Vogeler, Landrat; Stellver-
treter: Meurer, Reg.-Rat.
Dem Reichskommissar für das Saarland sind
nachgeordnet:
1. Landrats- und Bezirksämter:
Landkreis Saarbrücken (F. Saarbr. 2 7111):
Landrat Dr. Vogeler (zu Hilfe: Reg.-Rat
Wendland Reg.-Ass. Oligschläger). Büro-
beamter: Kr.Ob.2nsp. Mathar.
Landkreis Ottweiler (F. Neunkirchen 58 49):
Landrat Dr. Rech (zu Hilfe: Reg.-Afsesf.
Graf von Merveldt). — Bürobeamter:
Kr.Ob.2nsp. Lindner.
Landkreis St. Wendel (F. 8, 12): Landrat
Dr. Lorscheider. — Bürobeamter: Kr.Ob.-
2nsp. Hermann.
Landkreis Merzig (F. 14): Landrat Roth.
— Bürobeamter: Kr.Ob.2nsp. Klink-
hammer.
Landkreis Saarlautern (F. 30 81): Landrat
Dr. Schmitt (zu Hilfe: Reg.-Assess. Dr.
Schilling). — Bürobeamter: Kr.Ob.2nsp.
Nicolay.
Landkreis Homburg (F. 25): Landrat
Bühler. — Bürobeamter: Kr.Ob.2nsp.
Bachmann.
Landkreis St. 2ngbert (F. 40 46): Landrat
Wolfer, O.R.R. (zu Hilfe: Reg.-Rat
Unckrich). — Bürobeamter: Kr.Ob.2nsp.
Keller.
2. Polizeipräsidium in Saarbrücken:
(Schlotzplatz 1, 2, 3 u. 5; F. 2 92 61; PSch.
Saarbrücken 7845; Rbgiro)
Präsident: Schmelcher (SS.-Oberfllhrer);
Vertreter: Dr. Herrmann, O.R.R.; Polizei-
amtmann: Bay.
Verwaltungspolizei: Abteilungs-
leiter: Abt. 1 u. 2 Kleyboldt, R.R.; Abt. 3
Schiweck, Pol.-Rat; Abt. 4 Weidner, Pol.-
Rat. Arzt: Dr. Altmeyer, Medizinalrat.
Vorsteher der Polizeikasse: Peter, Ober-
rentmeister.
Kriminalpolizei: Leiter: Kaphengst,
Kriminaldirektor.
3. Staatspolizeistelle in Saarbrücken:
(Schlotzplatz 15; F. 2 66 81):
Leiter: Dunckern, Reg.-Rat.
4. Staatliche Gesundheitsämter:
Saarbrücken-Stadt (F. 2 35 66): Amtsarzt
Dr. Lang. — Saarbrucken-Land (F. 2 65 71):
Amtsarzt Dr. Altmeyer. — Nebenstelle in
Dudweiler: Amtsarzt Dr. Frankenberg. —
Nebenstelle in Völklingen (F. 10 66): Amts-
arzt Dr. Diehl. — Saarlautern (F. 30 81):
Amtsarzt Dr. Falbesaner. — Ottweiler (F.
9 58 49): Amtsarzt Dr. Vial. — Merzig (F.
227): Amtsarzt Dr. Richter. — St. Wendel
(F. 301): Amtsarzt Dr. Hoffmann. —
St. 2ngbert (F. 40 49): Amtsarzt Dr. Kuhn.
— Homburg (F. 466): Amtsarzt Dr. Amon.
5. Institut für Hygiene und Infektionskrank-
heiten:
(Saarbrücken, Charlottenstratze; F. 2 04 02):
Direktor: Professor Dr. Konrich; 1. Abtei-
lungsvorsteher: Dr. Ulrich; 1. Abteilungs-
vorsteher: frei.
6. Veterinärräte:
Saarbrücken-Stadt und -Land (F. 2 71 42):
Dr. Schüller; Saarlautern (F. 2102): Dr.
Fromme; Merzig (F. 385): Dr. Nothelle;
Ottweiler (Neunkirchen F. 9 58 29):
Wiegels; St. Wendel z. Zt. unbesetzt;
St. Ingbert (F. 45 79): Dr. Legner; Hom-
burg, z. Zt. unbesetzt.
7. Staatliche Auslandsfleischbefchaustelle in
Saarbrücken (F. 2 15 80):
Leiter: Veterinärrat Dr. Heimbüchel.
8. Staatliches Veterinär-Untersuchungsamt in
Saarbrücken (F. 2 15 92):
Leiter: Veterinärrat Dr. Heimbllchel.
9. Gewerbeaufsichtsämter:
Saarbrücken-Stadt: Rieckmann, Reg.- und
Eew.-Rat (F. 2 20 48; zuständig für die
Kreise Saarbrücken-Stadt, Saarlautern,
Merzig, Homburg);
Saarbrücken-Land: 2acobi. Gew.-Rat (F.
2 36 30; zuständig für die Kreise Saar-
brücken-Land, Ottweiler, St. Wendel,
St. 2ngbert);
10, Hochbauämter:
1. Reichsbauamt Saarland-West, Saarbrük-
ken, Hellwigstrasie 42 (F. 2 37 11): Regie-
rungsbaurat Biel; für Kreis Merzig,
Saarlautern, Saarbrücken-Land und die
ehemaligen militärischen Bauten in Saar-
brücken-Stadt.
2. Reichsbauamt Saarland-Ost. Saarbrücken,
Hellwigstrasie 42 (F. 2 37 11): Regierungs-
baurat Baucke; für Kreis St. Wendel,
Ottweiler, St. Ingbert, Homburg und die
14'
211
Reichsbauten in der Stadt Saarbrücken,
soweit diese nicht vom Reichsbauamt
Saarland-West bearbeitet werden.
3. Reichsneubauamt, Saarbrücken, Hellwig-
ftraße 36 (F. 2 93 21): Regierungsbaurat
Dohmen; Neubauten der Reichsfinanzver-
waltung im Saarland.
11. Straßenbauamt:
Saarbrücken. Hellwigstraße 42 (F. 2 37 11):
Regierungsbaurat Brengel.
12. Kulturbauamt:
Saarbrücken (F. 2 16 56): Regierungsbaurat
Fahr. — Außenstelle des Kulturbauamts:
Homburg (F. 227): Hamm, Kulturbau-Ob.-
Inspektor.
13. Messungsämter:
Saarbrücken (F. 2 06 91; PSch. Saarbrücken
210): Kataster-Direktoren Neifeind u. Ufer;
Völklingen (F. 38; PSch. Saarbrücken 2658):
Kat.-Direktor Schlegtendal; Ottweiler (F.
58 34; PSch. Saarbrücken 2851): Kat.-Dir.
Adams; Neunkirchen (F. 27 59; PSch. 3033):
Kat.-Direktor Kohlhase; Tholey sF. 125;
PSch. Saarbrücken 2866): Kat.-Dir. Noß;
Saarlautern 1 (F. 2786; PSch. Saarbrücken
2568): Kat.-Dir. Waldschmidt; Saarlau-
tern 2 (F. 2714; PSch. Saarbrücken 2930):
Kat.-Dir. Voelkner; Lebach sF. 51; PSch.
Saarbrücken 2827): Kat.-Direktor Wagner
St. Wendel sF. 294; PSch. Saarbrücke'
3319): Kat.-Dir. Henß; Merzig sF. 421
PSch. Saarbrücken 2440): Kat.-Dir. Freihen
St. Ingbert (F. 43 26): Huber, Reg.-Verm
Rat; Homburg sF. 256): Wagner, Reg.
Verm.-Rat.
14. Kreiskassen:
Ottweiler, Kreis- und Forstkasse sF. Neu«
kirchen 58 35; PSch. Saarbrücken 2695), Vor
steher: z. Zt. unbesetzt. — Saarlauter«
Kreis- und Forstkasse sF. 26 84; PSch. Saar
brücken 2950), Vorsteher: Siebenpfeiffei
R.O.I.
15. Kreisschulräte:
Saarbrücken 1 (F. 2 84 63): Liell; Saar
brücken 2 sF. 2 50 92): Dr. Steeg; Saar
brücken 3 (F. 2 9111): Martin, Stadtschul-
rat; Saarbrücken 4 sF. 2 9111): Schneider
Stadtschulrat; Saarbrücken 5 (F. 2 07 51):!
Thiel; Saarbrücken 6 sF. 2 48 27): Petri,.
Völklingen sF. 243): Meyer; Saarlauter«
sF. 22 42): Limbach; Merzig sF. 253): Kell:
Neunkirchen sF. 2 15 08): Meister; Ottweiler
sF. 27 80 Neunkirchen): Röder; Illinger
sF. 140): Zenner; St. Wendel sF. 27Ä
Neunkirchen): Mauer; St. Ingbert: Hard:
Homburg (F. 2 74 57): Persch.
Arbeitsämter
1. Landesarbeitsamt Rheinland, Zweigstelle
Saarbrücken, Hindenburgstr. 15.
Leiter: Regierungsdirektor N i e t m a n n.
Vertreter des Leiters: Reg.-Rat Dr. O l b.
2. Arbeitsamt Saarbrücken, Talstr. 15.
Vorsitzender: Arbeitsamtsdirektor Dr. S i e p-
m a n n.
Nebenstellen:
Ludweiler, Karlsbrunnerstr. 11
Riegelsberg, Kirchstr. 31
Sulzbach, Hauptstr. 41
Völklingen. Bismarckstr. 56
3. Arbeitsamt Saarlautern, Kleiner Markt
sKaserne 4).
Vorsitzender: Arbeitsamtsdirektor Dr. Kuhn.
Nebenstellen:
Bettingen-Außen, Dorfstr.
Buß, Adolf-Hitler-Str. 151
Dillingen, Paulinstr. 12
Merzig, Bismarckstr. 12
4. Arbeitsamt Neunkirchen-Saar, Vogelstr. 1l
Vorsitzender:
Arbeitsamtsdirektor Dr. Schmidt.
Nebenstellen:
Eppelborn, Hindenburgstr. 59a
Ottweiler, Rathausplatz 5
St. Wendel, Tholeyer Str. 48
5. Arbeitsamt St. Ingbert, Kaiserstr. 192.
Vorsitzender:
Arbeitsamtsdirektor N o n w e i l e r.
Nebenstellen:
Blieskastel, Bürgermeisteramt
Homburg, Eisenbahnstr.
OVerbergamt Bonn
Zum Oberbergamtsbezirk Bonn gehören außer
dem Oberbergamt in Bonn und der preußischen
Bergwerksdirektion, Ueberleitungsstelle Bonn,
folgende Bergreviere:
Aachen, Diez, Dillenburg, Düren (Sitz Aachen),
Hellertal sSitz Siegen), Koblenz, Koblenz-Wies-
baden sSitz Koblenz), Köln-Ost sSitz Köln),
Köln-West (Sitz Köln), Bergamt Saarbrücken-
Mitte (Sitz Saarbrücken), Bergamt Saarbrücken-
Ost (Sitz Saarbrücken), Vergamt Saarbrücken'
West (Sitz Saarbrücken), Sauerland (Sitz Sie-
gen), Siegburg, Siegen und Weilburg.
Oberbergamt in Bonn.
Verghauptmann: Heyer; Oberbergamtsdirek-
tor: Verss; Oberbergräte: Dr. Röttcher, Direktor
des Knappschafts-Oberversicherungsamts, Schoe-
nemann, Scheerer, Dr. Stahl, Geck; Hilfsarbei-
212
aSP
Falsch
¡ppBMppQ»
wechselst du das
Spitzeisen, wenn
du den Abbauham
mer so hinstellst
und die Druckluft
nicht absperrstJ
“T'awröM - *
Richtig
erfolgt der Spitz
eisenwechsel von
unten. Druckluft
absperren oder
(bei Selbstschlußj
Ventilen) Schlauen
abschrauben!
213
ter: Dr. Ebel, Oberbergrat, Dr. von Moock (z. Z.
beurlaubt zur Bergwerksgesellschaft A. E. Hiber-
nia), Schwanenberg, Morhenn, Dr. Klockmann
sa. Z. beurlaubt zur Saargrubenverwaltung),
Adams, Bergräte; Tanzeglock, Bergassessor; Berg-
und Vermessungsräte: Waller, Spaeder; Berg-
verwaltungsoberinspektor: Ludewig; Bergober-
rentmeister: Rabe; Rechnungsrevisor: Dieck;
Bergoberinspektor: Bauer; Berginspektoren:
Lieblang. Kiepke, Ziegler. Thalheim, Werth,
Vogel, Fritze, Raehrich, Ahrens. Weber: Berg-
obersekretäre: Müller, Klaus, Meyer, Gruben-
steiger (auftrw.); Bergvermessungsinspektoren:
Fatzbender, Hein. Müller, Ryaol, Haustein;
Kanzleisekretäre: Beyer, Hartig, Maier, Waage;
Bergbüroassistent: Vach; Kanzlist: Pollack;
Amtsmeister: Müller.
Bergamt Saarbrücken-Mitte.
Erster Vergrat: Sassenberg; Bergräte: Kunk-
kel, Koch; Bergmeister: Ziegler; Bergrevier-
oberinspektor: Wolfanger; Bergobersekretär!
Hummel; Bergbüroassistent: Meiser.
Bergamt Saarbrücken-Ost.
Erster Bergrat: Westheide; Bergräte: Philipp,
Hentrich; Bergmeister: Schröder; Bergrevier
inspektor: Maurer; Berginspektor: Fuchs; Berg-!
büroassistent: Roland.
Bergamt Saarbrücken-West.
Erster Bergrat: Langer; Bergräte: Dr. Ing.!
Kaemmerer. Iohow; Bergmeister: Kremp; Bern-
revierinspektor: Andr^; Berginspektor: Müller:
Bergsekretär: Kasper.
Preußische Bergwerksdirektion,
Ueberleitungsstelle in Bonn.
Leiter: Oberbergrat Scheerer (s. Oberbergam!
Bonn); Rechnungsrevisor: Brenner; Berginspe!-!
toren: Kliebenstein, Cappel, Strich.
Lerglnäuuische Darstellung auf einem TOaffeleisen aus Neunkirchen um 4800
Original im Heituatmufeuitt in Saarbrücken
214
Stand vom 1. Juli 1936
Saargruben-Verwaltung
Vorstand:
Dr. Ing. Waechter, Generaldirektor, Bergassessor a. D., Vorsitzender des Vorstandes,
v. L o e b e l l, Ministerialrat a. D.. stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes.
Brück, Direktor, ordentliches Vorstandsmitglied.
Behrens, Vergassesior a. D., ordentliches Vorstandsmitglied, Leiter der Gruppe Mitte.
Treis, Bergassessor a. D., stellvertretendes Vorstandsmitglied. Leiter der Gruppe Ost.
Hauptverwaltung Saarbrücken
Leiter der Abteilung A:
Dr. Ing. Waechter, Generaldirektor. Berg-
assessor a. D.. Vorsitzender des Vorstandes.
Sekretariat: Fräulein Wingen.
Abteilung A 1:
Allgemeine wirtschaftliche Angelegenheiten,
Ferngas, Elektrowirtschaft
Leiter: Dr. Ing. Waechter. Generaldirektor.
Bergassessor a. D.
Abteilung A 2:
Personalien der höheren Beamten
Leiter: Dr. oec. Rothkegel, Direktor.
Abteilung A 3:
Revisionsabteilung
Leiter: Dr. oec. Rothkegel, Direktor.
Büro: Fräulein Böhme.
Revisoren: Eoeres, Lardy, Lauer.
Abteilung A 4:
Handelsabteilung
Leiter: Bettag, Direktor.
Büro: zu Wemmer, Frl. Weigel.
Landabsatz: Feiden, — Speicher, Zeitz, Fräulein
Schuhmacher Paula.
Versand: Abendroth, Striller. — Bales. Dörr
E., Dreher. Ecker W., Elimmann, Gräber,
Grausam, Helfgen. Iähne, Iakob. Krug, Kunz,
Lengler, Manz. Martin. Naumann. Ober-
ringer, Pabst. Posth. Rau. Rohe. Schmeer,
Schmidt, Schneider F., Schneider O., Schüler,
Venter. Well-er.
Vrrsandabrechnung und Versandbuchhaltung:
Poell. — Breit, Both. Felten. Fuchs. Kerner
ir.. Krämer, Nadig, Rietz P., Scheid. Fräulein
Wüschner.
Eisenbahntaris- und Zollwesen. Frachtenabrech-
nung: Fink. — Brück Th.. Verend, Brück W.
Dörr B., Ewen. Kockler, Loew, Rietz K., Frl.
Gentes. Koch.
Absatz-Statistik und Lochkarten: Kerner sr.. —
Dittlinger, Ecker A., Hermann, Müller Gg.,
Müller I.. Sokoll. Werner, Frl. Diener,
Frantz, Hey. Knöpfel. Schuhmacher Maria.
Abteilung A 5:
Grubenbetrieb, allgemeine technische Angelegen-
heiten
Leiter: Dr. v. De wall, Bergrat a. D.. Berg-
werksdirektor.
Büro: Frl. Kuhlmann.
Abteilung A 6:
Maschinen-Abteilung
Leiter: Arauner, Maschinendirektor und
Werksdirektor der Kraft- und Wasserwerke.
Büro: Frl. Erünheid.
Aufbereitung: Thein, Betriebsdirektor; —
Blatter, Droste, Hammens, Strautzfeld,
Wille, Ingenieure; Busch, Groben.
Kraft- und Wasserwerke u. Hafenbetrieb: See-
holzer, Betriebsdirektor.
Maschinenbüro: v. B r e i t e n st e i n. Dipl.-Jng..
Oberingenieur, — Eising, Peter, Rau, Schül-
ler. Dipl.-Ingenieure; Berger, Jäger, Nolde.
Runkel, Schmitz. Wahlhäuser. Wundrack, In-
genieure; Klaar, Feld. Sauer, Hellbrück.
Starkstromabteilunq: Dr. Kramer. Ober-
ingenieur, — Anthes. Eutschank, Hoffstadt,
Kokula, Märker. Dipl.-Jnaenieure; Bleicker.
Dörner. Reichertz. Urbach. Walter. Ingenieure.
Schwachstromabteilung: Horn. Dipl.-Jng.. —
Schäfer, Dipl.-Ing.; Scherer. Ingenieur; Gre-
wenig, Högel, Radke, Steuer. Seidel. Staab,
Schömer.
Kraftfahrabteiluna: Dr. Vieler. — Schön-
siegel. Gast. Waldura, Müller.
Techn.-kaufm. Abteilung: Lohmann, — Briesen,
Ehlers. Robrsen. Schmidt. Weber. Frl. Ri-
chard, Frl. Degott. Frl. Müller. Frl. Iochem.
Abteilung A 7:
Kokereibetrieb. Hauptlaboratorium. Kohlen-
forschung. Nebenprodukte stechn.) Ferngas
Leiter: Dr. Gollmer. Kokereidirektor.
Büro: Arl. Grotz.
Technische Abteilung: Schroeder, — Büro: Bon-
gers. Hell. Schreiber. Dr. Lorenz.
Chemisches Laboratorium Saarbrücken: Altbür-
ger, Dipl.-Jng., — Schwieder, Wagner, Win-
kelmann. Klein.
Kohlenpetrographifche Forschungsstelle: Boett-
cher, Dipl.-Ing, — Büro: Frl. Breithaupt, —
Groß, Schwarze, Kneip, Bach. Sauerbrey, Se-
gatz, Howiller.
Chemisches Hauptlaboratorium und Kokerei-Ve-
triebslaboratorium Heinitz: Fischer, Dipl.-Jng.,
— Vurgart, Koch. Reinhard, Thurm, Witt-
ling. Flach, Gerhard, Lill, Metz, Ruffing,.
Schäfer Erwin, Frl. Ruffing, Mayer, Groß,
Schäfer Heinr., Kraus.
Abteilung A 8:
Bauabteilung
Leiter: Schurig, Baudirektor.
Büro: Schlichter, Frl. Mücke.
Betriebsbau: Kreie, Oberingenieur; Rader-
macher, Bottler, Hirner, Eimbcke, Dipl.-2ng.;
Albus. Fersing, Ingenieure; Bild, Meßner,
Frey, Follmer, Schneider, Esser, Drüge, Mar-
tin. Mörschbächer. Frl. Kohl. Frl. Obermann.
Siedlungsbau: Thielen, Kraus, Schmeer, Frl.
Ott.
Bergschäden (Reichseisenbahn. Straßenbahn,
Provinzialverwaltung): Wagner, — Kaiser,
Ehrhardt.
Instandhaltung der Dienstgebäude: Bartsch,
Sauerwein, Pitz.
Unterhaltung der Wohnhäuser u. Ueberwachung
der Vauhandwerker: Lebrecht, — Wenning,
Jochem.
Abteilung A 9:
Bermessungswesen, Geologische Ausschlüsse
Leiter: Heintz, Obermarkscheider.
Büro: Spier, Fräulein Rheinheimer.
Markscheiderei: Schneider, Dr. Dr. Beyer, Mark-
scheider; Gilcher Julius, Schorr, Ziegler; Gil-
cher Albert, Iochum.
Llbteilung A 10:
Materialprüfung, Seilprüfung. Elektro-
überwachung
1. Ueberwachungsstelle für elektrische Anlagen
und Grubenlokomotiven:
Leiter: Eroezinger, Dipl.-Jng., Ober-
ingenieur; — Konrath. Dipl.-Jng.; Grande,
Revisions-Ingenieur; Kirsch.
Büro: Frau Eehendges.
2. Seilprüfstelle:
Leiter: Meebold, Dipl.-Jng., Oberinge-
nieur; — Klemke, Dipl.-Jng.; Lauf, Inge-
nieur.
Büro: Frau Gehendges.
Abteilung All:
Bahnabteilung
Leiter: Dr. Ing. Vallof, Reichsbahnoberrat,
— Klees. Markscheider; Eicher, Wahrenberg.
Abteilung A 12:
Ausbildungswesen (Vergfchule), Unfall-
verhütung, Bücherei
Leiter: Dr. Gerhardt, Bergrat a. D., Berg-
werksdirektor.
Büro: Detampel, — Funke. Rupp.
Bücherei: Schmidt-Schulde, Müller.
Abteilung A 13:
Statistik
Leiter: H e l l w i g , Direktor.
Schreyer, — Schumann. Woll, Litzenberger,
Frl. Maus, Frl. Gegner.
Leiter der Abteilung B:
von Loebell, Ministerialrat a. D., stellver-
tretender Vorsitzender des Vorstandes.
Sekretariat: Frl. Fricke.
Abteilung 6 l:
Bergschäden
Leiter: W e i n l i g, Bergrat a. D., Direktor:
Schurig, Baudirektor; Heintz. Obermarkscheider
Bergschaden-Abwicklung: Leidolf, Dipl.-Jng.:
Wenning, Riotte; Büro: Bund, Frl. Werner.
Abteilung 6 2:
Personalabteilung, Sozialversicherung
Leiter: W e i n l i g, Bergrat a. D.. Direktor.
Büro: Frau Berg.
Michaely, Busse, — Müller, Reis, Schneider,
Blaes, Schillo, Schampel, Warten, Fell, Frl
Maurer. Frl. Kochems, Frl. Kelter, Frau
Langenbach; Sicherheitsdienst: Lonsdorfer, —
Bücher.
Abteilung B 3:
Finanzangelegenheiten, Fondskontrolle
Leiter: Hellwig, Direktor; Dr. von Dewall.
Bergrat a. D., Bergwerksdirektor.
Abteilung B4:
Innere Verwaltung
Leiter: Weinlig, Bergrat a. D., Direktor.
Hauptregistratur: Samson. — Hamm. Tonoly,
Henkes, Jörg. Frl. Selzer, Ehlen, Raab, Fleisch-
mann, Donner.
Hausverwaltung: Wagner. Köhl. Uwer, Staub,
Engelhardt. Staub Johann, Bohnert, Heydt,
Wingen. Monz, Feuerstoß, Lallmann. Becker,
Boden. Joos.
Abteilung B 5:
Rechts- und Versicherungsangelegenheiten
Leiter: Dr. Vresges, Bergrat a. D.. Direktor.
Büro: Frl. Bieg;
Meyer. — Dr. Hetzler, Munkes, Treib, Roth, i
Frl. Weife .
Abteilung B 6:
Steuerabteilung
Leiter: Dr. B r e s g e s. Bergrat a. D.. Direktor,:
Berkenbusch, — Frl. Semmet.
Abteilung B 7:
Grundstücksabteilung
Leiter: Heintz. Obermarkscheider.
Büro: Schneider.
Abteilung 8 8:
Einkauf und Materialbuchhaltung
Leiter: Hellwig. Direktor, Büro: Feilen:
Venitz, Abteilungsleiter, Büro: Frl. Müller;
Brenner.
217
Materialgruppe 0 und 1: Engstler, Otto Mang,
Dengel, Frau Senges, Frl. Deeg.
Materialgruppe 2: Bartsch. Dipl.-Kaufmann.
Frau Serwe.
Materialgruppe 3 und 4: Bettinger, Koch. John,
Frl. Huppert.
Materialgruppe 5: Ledig, Frl. Koch.
Materialgruppe 6: Maurer, Burger, Formazin,
Kreis, Frl. Adam, Frl. Specht.
Materialgruppe 7: Weitzgerber. Ullrich, Fräu-
lein Born.
Materialgruppe 8: Aloys Mang, ^Bach, Fräu-
lein Stauh.
Materialgruppe 9: Sehmer, Otto, Hoffmann,
Frl. Scheich, Frl. Schlink.
Registratur: Euschen, Schmidt, Fries. Bechtoldt.
Archiv: Fräulein Uwer.
Materialbuchhaltung: Kliebenstein, — Schulz,
Schumacher Felix. Schiffler, Pontius. Wei-
land. Frl. Mühlhäuser.
Hauptmagazin Saarbrücken: Schank. Ott. Müller
Arnold 1, Christmann, Bruch.
Rechnungsprüfung: Janz, — Jung Lorenz. Rau,
Hell. Braun, Gerhard. Müller Paul, Rothe,
Jung Peter, Hepp. Rech. Schmidt Robert,
Müller Heinrich. Müller Arnold 2. Düpre,
Schumacher, Huck. Zill, Paul, Seiwert, Schaal.
Abteilung 8 9:
Buchhaltung, Vetriebsbuchhaltung, Kassen-
und Lohnwesen
Leiter: Hellwig, Direktor: Büro: Feilen;
Lackmann. Abtlg.-Leiter; Büro: Frl. Gribius.
Hauptbuchhaltung: Hünerberg. Schürmann,
Chlubek.
Bilanzgruvpe: Hoffmann. Schneider, Riehm. Ahl-
brand, Asbach. Demuth. Herzig, Runge. Tho-
mas, Pflanzer. Scholl. Dipl.-Kaufm. Gützlaff,
Rech.
.Kontokorrentgruppe: Järisch. Lösch, Pitz. Hoff-
steter. Conrad, Wagner, Müller 1. Müller 2,
Ziegler. Steinbrecher. Eilcher, Jungfleisch..
Schmidt.
Finanzgruppe: Mühlfeith, Selzer, Frl. Wagner,
Frl. Brandenburg. Frl. Hoffmann.
Jnoentarienverwaltung: Benitz, Frl. Pongratz.
Betriebsbuchhaltung: Preutz. Kockler, — Schör-
nack, Heck, Spreuer, Colling, Riedel, Herr-
mann, Momper, Bold, Piftorius, Spengler.
Hauptkasse: Klein, Hauptkassierer: Reichert.
Abteilung 8 10:
Wohnungswesen der Hauptverwaltung
Leiter: Linnemann, Oberbergrat a. D., Berg-
werksdirektor.
Büro: Mitsching.
Wohnungswesen: Schneider, Praeg.
Leiter der Abteilung C:
Brück, Direktor, ordentl.
Sekretariat: Hector, Henn.
Abteilung C 1:
Löhne. Arbeitszeit, Betriebsordnung: Lsnharp
— Büro: Frl. Weitzkircher.
Abteilung C 2:
Werkspflege: Rung. — Büro: Frl. Hellstern.
Werksfürsorge: Hector, Dipl. rer. pol., — Werks-
fürsorgerin: Frl. Lehnen.
Deputat- und Freikohlen: Hector, Dipl. rer. polZ
— Büro: Strauch, Frl. Lehnen.
Abteilung C 3:
Presse, Werkzeitung, Kameradschaftspflege
Leiter: Dr. Gerhardt, Bergrat a. D., Berg-
werksdirektor.
Peter Kiefer, Frl. Densborn, Lenz.
Leiter der Abteilung D:
Behrens. Vergaffesfor a. D., ordentliches Vor-
standsmitglied (zugleich Leiter der Gruppe
Mitte).
Abteilung v 1:
Wohnungs- und Siedlungswesen
Leiter: Linnemann. Oberbergrat a. D.,
Bergwerksdirektor.
Büro: Mitsching.
Wohnungswesen: Schneider, Praeg.
Abteilung v 2:
Grubenrettungswescn, Luftschutz, Feuerschutz
Leiter: Linnemann. Oberbergrat a. D.,
Bergwerksdirektor.
Gruppe Ost in I^eunkirchen
Gruppenleiter: Treis, Bergaffessor a. D., stell-
vertretendes Mitglied des Vorstandes.
Wirtschaftsingenieur: Wrede. Bergassessor.
Gruppenverwaltung:
Sekretariat: Schröder, Gruppensekretär: Riefer,
L'hoste Anni.
Personalabteilung: Blinn, Ewert.
Bauabteilung: Jakob, Eruppenbauwerkmeister;
Größer. Bausteiger: Au Hans. Bautechniker:
Bouillon, Föhr Anneliese, Haas, kfm. Ang.
Maschinentechnische Abteilung: Cleve. Dipl.Jng.
Leiter; Schletzmann, Briel, Groß, Schneider
Nik., techn. Ang.; Brandstetter, Brenner Lie-
se!, Geier, kfm. Angst.; Schömer, Schneider
Fritz, Zeichner.
Betriebsüberwachung: Dilk, Masch.-Steiger.
Markscheiderei: Eoebeler, Eruppenmarkscheider!
Mußler, Markscheider: Kümmel. Beim. Zeich-
ner.
Bergschädenabteilung: Schmitt Peter, Bauwerk-
meister: Au Franz, Bautechniker; Kirsch, kfm.
Ang.
Holzabteilung: Stroh. Neue, Schneider Arnold.
Material-Buchhaltung: Walter, Backes. Bousson-
ville Didion, Emrich, Gebhardt. Hopp-
städter, Jung, Kammer. Lauer, Lestmeister,
Omlor. Schmidt Karl. Tbeobald Emil. Bolz
Alfr., Zimmer.
Material-Verwaltung: Woll, Fuchs, Schneider
Franz.
Abteilung Ausbildung und Unfallverhütung:
Dipl.-Berg-Jng. Link, Dipl.-Berg-Jng. und
Gewerbeoberlehrer Roetzscher (siehe Stkbgw.
Heinitz).
Brrgvorschule: Dipl.-Jng. Gewerbelehrer Tho-
mas. Hauptlehrer (siehe Bergschule).
Rettunasabteilung: Räber, Steiger.
Steinkohlenberqwerk Heinitz
Bergwerksdirektor: Hansen, Bergassessor.
Betriebsdirektor: Dr. 2ng. Gremmler.
Wirtschaftsingenieur: Dr. Kubuschok. Berg-
assessor
Werksverwaltung:
Sekretariat und Registratur: Hartkorn Nikol..
Werkssekretär; pritsch. Hartkorn Franz, Hassel,
Müller Peter, Schneider Hildegard.
Kasse: Mathis, Kassierer; Neurohr.
Perionalbüro und Lohnprüfung: Caye, Feltes,
König. Lühe (Kapellmeister).
Bauabteilung u. Wohnungsverwaltung: Heintz,
Bauwerkm'eister; Becker, Baufteiger; Scholl,
Schmitt Nik.. Sprengart Alb., Bautschniker;
Reinshagen, Meister. Büttner. Wohnungsver-
walter.
Maschinenabteiluna: Esser. Elektro-Fahrsteiger;
Becker Albert. Masch.-Steiger; Reinecke. Zeich-
ner; Ouint. Obersteiger.
Markscheiderei: Braun. Werksmarkscheider;
Grast. Grubenmarkscheider; Brabänder, Scholz.
Markscheider-Steiger; Backes, Geier, Kunz,
Rieth Karl, Berm. Zeichner.
OUonomieverwaltung: Grast Peter, Müller Wil-
helm. Oek.-Berwalter.
Abteiluna Ausbildung und Unfallverhütung:
Dipl.-Berg-Jng. Linke, Ausb.-Jng. und ge-
ichäftsführender Lehrer der Werkschule; —
Dipl.-Berg-Jng. Roetzscher, Gewerbeoberleh-
rer; — Schneider Wilh., Fahrsteiger; — Lei-
benguth, Ausbildungssteiger; — Jose, kfm.
Ang.
Abteilung Werkspflege: Gräser. Werksfürsor-
gerin; — Franz. Pinger, Spohn, Stutz. Haus-
wirtschaftslehrerinnen: — Brandstätter, Zei-
ger, Kindergärtnerinnen.
Wachdienst: Degen, 1. Wächter.
Schachtanlage Heinitz:
technische Angestellte unter Tage: Diehl, Ober-
steiger; — Grosz Ludw.. Martin. Malter,
Fahrsteiger; — Balbier, Bühl, Eckhoff, Ecker,
Fett. Flegel. Elöstner, Hoffmann Wilh., Horst,
Kirst, Klasen, Klär, Lauer, Lorenz, Mai,
Müller Paul, Neuhaus, Philippi, Reppekus,
Schneider Theodor, Schild, Schirrn, Schorr,
Thräm Otto, Thräm Karl. Umlauf, Wagner
Jul., Weiter, Wollbold, Wolfanger, Wünsche,
Zimmer Konrad, Zimmer Friedrich. Steiger;
- Altmeyer, Mafchinen-Steiger; — Steuer,
Elektro-Steiger; — Keßler, Fahrhauer.
Ueber Tage: Klos, stellv. Masch.-Wsrkmeister;
^ Assion, Kammer, Raute, Sprengart Karl,
Willems, Wüschner, Masch.-Steiger; —
Schmitz, Steiger; — Bastlet, Houy, Zeichner;
Droste, Magazin-Verwalter; — Clemens,
Gerhardt Ferd., Herges, Klein. Weber, Welsch,
Meister; — Berger, Kohlenmesser.
Kaufm. Angestellte: Obersteigerkanzlei: Com-
mercon. Schönborn; Masch.-Werkmeifter-Vüro:
Seegmüller;
Lohnbüro: Köhler, Vorsteher; — Andu-
leit. Binger, Bock, Engelsmann, Gest-U,
Glöstner Otto, Gumm, Hollinger, Kle-
mann. Müller Jak.. Moritz, Noll-Husion^,
Scheidecker, Schneider Paul, Stadtfeld,
Reinshagen Julius;
Versandabteilung: Glöstner. Versand-
meister; — Fritze, Förster, Mathieu, Mül-
ler Friedr., Schneider Stef., Wagner Karl;
M a g a z i n v e r w a l t u n g: Bick, Henschel,
Mayer Julius;
Oberheilgehilfe: Gräber.
Schachtanlage Dechen:
Technische Angestellte unter Tage: Rösch. Ober-
steiger; — Keller, Köhler, Puttkammer. Sie-
gel. Ulrich. Fahrsteiger; — Becker Ad.. Becker
Rud., Bild. Daniel. Diehl. Ditzler, Eger.
Hofsmann Bernh. Kiefer. Kleemann. Mauer.
Müller Jak., Neufang, Reichert, Ries. Schmidt
Otto. Schmidt Rob., Schuh, Schulz. Weis,
Wildina Woll. Steiger; — Rund. Wittling
Reinh.. Masch.-Steiger; — Lewalter. Elektro-
Steiger.
Ueber Tage: Beyer. Maschinen-Werkmeister; —
Deutsch. Zeitz. Masch.-Steiger; — Schmidt
Hermann. Steiger; — Konrath, Zeichner: —
John, Magazin-Verwalter; — Schätzel. Zils.
Meister; — Kirsch. Aufseher; — Biegel.
Hoppstädter, Kohlenmesser.
Kaufm. Angestellte: Obersteigerkanzlei; Portz
Lohnbüro: Stiller. Vorsteher; — Denne.
Koob. Knov. Löhrhoff Frl., Mathias.
Schmidt, Schneider Friedrich, Schröder,
Stetzer;
Versandabteilung: Jost, Versand -
meister; — Fries, Römer; — Schnc-
berger;
Magazin: Bolldorf. Stein.
Nebenbetriebe:
Ziegelei Elversberg: Ruffing. Masch.-Steiger.
Kokerei Heinitz: technische Angestellte:
Sitzmann. Kokerei-Betriebsführer; — Meh-
ner, 1. Kok.-Steiger; — Haffe, Steiger; —
Bock, Mayer, Kok.-Steiger; — Geyer, Ger-
Hardt Peter. Gerhardt Wilh., Krummenauer,
Rieth, Roos. Schmidt Peter, Schmidt Franz,
Meister; — Backes, Scherer, Kohlenmesser. —
Kaufm. Angestellte: Engel, Stein,
Treitz, Wöffler.
Steinkohlenbergwerk Reden
Vergwerksdirektor: Di-ehe, Bergassessor.
Betriebsdirektor: Leu sch n er, Bergassessor.
Wirtschaftsingenieur: Dr. Natter, Bergassessor.
Werksverwaltung:
Sekretariat: Gerhardt, Werkssekretär; Diversy,
Brehm, Haas Peter.
Kasse: Gegner, Kassierer; — Kuhn, stellt». Kas-
sierer, Kartes.
Personalbüro und Lohnprüfung: Eberhard, Fri-
scher, Kaps, Klein Friede., Kolling. Schmitt,
Uhl.
Bauabteilung und Wohnungsverwaltung: Pe-
tilliot, Bauwerkmeister; Werle. Wohnungs-
verwalter; Schäfer, Bautechniker.
Markscheiderei: Kunkel, Dr. Ing. Drumm,
Markscheider; Dreyer. Latz, Markscheiderstei-
ger; Beck. Lang. Nagel, Rhein. Reiter, Schuh-
macher, Weih. Beim. Zeichner.
Oekonomieoerwaltung: Schug.
Abteilung Ausbildung und Unfallverhütung:
Dipl. - Berg - Ing. Eewerbeoberlehrer Brose,
Ausbildungs-Ingenieur und geschäftsführen-
der Lehrer der Werkschule. Toussaint. Woll,
Ausbildungssteiger; — Wittwer, kfm. Ang.
Abteilung Werkspflege: Pickert, Werksfürsor-
gerin; Escher, Wobedo, Neurohr. Hauswirt-
schaftslehrerinnen: Kirsch. Langel, Müller,
Rosar. Stürmer, Weyand, Kinder-
gärtnerinnen.
Wachdienst: Kirsch Jul., 1. Wächter.
Schachtanlage Reden-Fett-
Technische Angestellte unter Tage: Herrsche!,
Obersteiger; Seyd, komm. Obersteiger: Brose
Karl. Dietrich. Eisenbeis Ferd., Erenner,
Kolling Jos., Linnenberger. Rullof, Schuster
Fahrsteiger; — Au. Andres. Barth. Biehl
Friedr. Wilh., Biehl Ernst, Diesel, Brücker,
Burghauser, Haas Ioh., Henle. Hoffmann
Paul, Klein Jul., Leibenguth, Malier, Mül-
ler 2 Karl. Mohns. Neumann. Petilliot Pet.,
Petilliot Gerh., Recktenwald, Riedschy, Rohr-
bach Ferd., Schank. Schmidt Hermann. Schulz,
Schmitt Peter. Schneider Heinr., Six, Stein,
Schwehm Jos., Theis, Wolf, Zewe. Steiger; —
Klinkner, Wagner, Zeiger, Maschinensteiger.
Schachtanlage Reden-Flamm:
Technische Angestellte unter Tage: Rohrbach
Friedr., Obersteiger; — Reinert, Fahrsteiger;
— Kaehren, Kesting, Maurer Ioh., Mayer
Adolf, Minke. Münzner, Schemer, Schneider
Rob., Uwer, Weih. Steiger.
Schachtanlage Reden-Fett und Flamm
Technische Angestellte über Tage: Recktenwald,
Maschinenwerkmeister; — Boos Jul., Boo-
Rich., Fricke. Erätz, Maurer Rich., Schmidt
Karl, Maschinensteiger; — Angel, Boley,
Hoffmann Heinr., Sorg, Müller Adolf, Stei-
ger; — Benitz, Bausteiger; — Schlegel, Ma-'
gazinverwalter; — Bourgeois, Lang, Kesten-
bach, Zeichner.
Kaufm. Angestellte:
Kanzlei: Becker, Bonaventura, Spaniols
kfm. Ang.
Lohnbüro: Preitz, Vorsteher; — Diversy'
Peter, stellvertr. Vorsteher; — Busch,
Haas Heinrich, Haas Hermann, Heintz
Friedr., Hoffmann Ioh., Jakobs, Klein
Nik., Koch, Krausbeck, Kuhn, Kurz, Ober-
ringer, Rausch, Schmidt Karl, Zimmer,
Veith. Lohnbuchhalter:
Wirtschaftsbüro: Flegel, Kirsch, kfm.
Ang.
Versandabteilung: Schmidt, Versand-
meister; — Fuchs, Jung, Klein Gottl..
Köhl, Martin, Reppert, Schonard. Uhl
Nik., kfm. Ang.
Magazin: Beyer, Born, Kunz. Müller,
kfm. Ang.; Moser, Kapellmeister.
Schachtanlage Jtzenplitz:
Technische Angestellte unter Tage: John, komm.
Obersteiger; — Backes, Dilk, Fahrsteiger; —
Biehl Friedr., Eifler. Kiefer. Moser, Poth,
Rink, Schäfer, Steiger.
Ueber Tage: Rentier, Maschinenwerkmeister; —
Wörtz, Maschinensteiger; — Gerber. Zeichner;
— Himmelmann, Steiger; — Zimmer, Koh-
lenmesser; — Helfgen, Magazinverwalter; — |
Rodener, Bautechniker; — Wiesel, Meister.
Kaufm. Angestellte:
Kanzlei: Barth, kfm. Ang.
Lohnbüro: Meier, Vorsteher; — Heintz,
Ringel, Naumann, Lohnbuchhalter;
Versandabteilung: Day, Versand-
meister; — Ditzler, Kohlenverkäufer; —
Jochum, kfm. Ang.;
Sägewerk: Kümmel. Steiger; — Corde,
kfm. Ang.
Steinkohlenbergwerk
Neunkirchen
Bergwerksdirektor: Kost, Bergastessor a. D.
Betriebsdirektor: Dr. Dittmann, Bergassessor.
Wirtschaftsingenieur:
Overthun, Bergassessor a. D.
Werksverwaltung:
Sekretariat: John, Werkssekretär: Sutter.
Kasse: Walter, Kassierer; Johann, Peter.
Personalbüro u. Lohnprüfung: Hofmann. Büro-
vorsteher; Bleier, Inspektor; Blas;, L'hoste.
Bauabteilung u. Wohnungsverwaltung: Thome,
Oberbausteiger; Arend, Bautechniker; Becker,
Wegewärter; Hobler, Wohnungsoerwalter.
Betriebs-Ueberwachung: Dörr, Schmeier, kfm.
Ang.; Bolz Otto, Mafchinen-Steiger.
Markscheiderei: Braun. Werksmarkscheider, Neu-
rohr. Grnbenmarkscheider, Vachmann, Rau,
Wagner, Marksch. -Steiger; Frentzel, Kauf-
mann, Müller Paul, Penth, Vermessungs-
zeichner.
Abteilung Ausbildung und Unfallverhütung:
Dipl.-Berg.-Jng. Werner. Ausbildungs-Jng.
und geschäftsführender Lehrer der Werkschule,
Hilpert, Blatter, Ausbildungssteiger.
Abteilung Werkspflege: Vehnke, Werksfürfor-
aerin. Diehl. Hay. Bolz. Marken, Hauswirt-
schaftslehrerinnen; Bronder, Kinzer, Krienke,
Rath. Kindergärtnerinnen.
Wachdienst: Weis, 1. Wächter.
Schachtanlage König-
Technische Angestellte unter Tage: Knobloch
Obersteiger; — Gräber. Ziegler, Fahrsteiger;
— Backes, Berrang, Biehl, Hell. Holzapfel,
Kahlteld, Keuenhof. Klos. Kucheida. Marin-
ger, Reumann, Omler, Schmitt, Scholl, Schütz.
Sonn. Wolf, Steiger.
Ueber Tage: Hayo, Maschinenwerkmeister; —
David, Grässer, Kirsch. Seibel, Bolz, Ma-
schinensteiger; — Krämer, Ulrich, Verlade-
steiger; — Houy, Vausteiger.
Kaufm. Angestellte:
Obersteigerbüro: Brecher, Kermer, Ka-
pellmeister; Roth, Weber.
Lohnbüro: Becker. Bürovorsteher; Vous-
sonville. Frey. Pilger, Rummler. Scheid-
hauer. Bolz, Wadle.
Versandabteilung: Dewes. Versand-
meister; — Müller, Kohlenverkäufer; —
Dorst. Theobald, kfm. Ang.
Maaazin: Gräser, Verwalter; — Becker,
Gützlaff, kfm. Ang.
Schachtanlage Kohlwald:
Technische Angestellte unter Tage: Zimmer,
Obersteiger; — Schäfer. Thiel. Fahrsteiaer. --
Buschlinqer. Ditzler, Hock, Lander. Lauer,
Kurtz, Müller Erich Müller Heinrich Müller
Joh.^ Meininger. Rech. Schneider. Schmidt,
Schonard, Stiefken, Werner, Willie, Woll.
Zimmer Jak.. Steiger; — Neurohr, Kurz
Friedr., Fahrhauer.
Ueber Tage: Raber. Maschinenwerkmeister; —
Germann. Grost, Gutmann. Krämer. Masch.-
Steiaer; — Naumann Hermann. Theis, Ver-
ladefteiger: — Stoll. Bautechniker.
Obersteigerbüro: Boley, Stillenmun-
kes.
Lohnbüro: Naumann Friedrich, Büro-
vorsteher;— Becker, Blatter. Golz, Ienne-
wein, Leibenguth, Schulz. Willie.
Versandabteilung: Naumann Franz,
Versandmeister; — Niergard, Kohlenver-
käufer; — Born, Hell, Werkle, kfm. Ang.;
— Kettermann, Kohlenmesser.
Magazin: Zimmer Andreas, Verwalter;
— Zenner, kfm. Ang.
Steinkohlenbergwerk
Frankenholz
Bergwerksdirektor: Dr. Ing. v. Velsen-Zerweck.
Bergassessor a. D.
Betriebsdirektor: Wawrzik, Bergassessor a. D.
Werksverwaltung:
Sekretariat und Registratur: Klein Max, WerkZ-
sekretär; Hussong, Weber, Sorg Rud.
Kasse: Schneider Karl, Kassierer.
Personalbüro und Lohnprüsung: Dr. Coenen,
Didion, Herrbruck, Johann, Schwarz, Stolz.
Lohnbüro: Wambsganh, Lohnbürovorsteher; -
Wörle, Bauer, Bickelmann, Feustel, Fleck,
Sorg, Walter, Schulz, Welsch.
Statistik: Samson Berthold.
Vauabteilung: Müller Joh., Bausteiger; Nagel
August, Frobin, Bautechniker; Koch. Elektra
steiger, Lullmann, Wäschesteiger, Klein Gustav,
Meister, Jmbsweiler, kfm. Ang..
Markscheiderei: Elawe, Werks-Markscheidei,
Kopp, Markscheidersteiger, Huwer, Jung, Por-
ger, Rumpf, Samson Joh., Verm. Zeichner
Material-Verwaltung: Sandmeyer, Verwalteil
Martin, Schneider.
Versandabteilung: Kluding. Versandmeisterl
Büch, Joas, Mäsch, Sorg Wilh., kfm. Ang.;
Bratz, Müller Alois, Kohlenmesser.
Abteilung Ausbildung und Unfallverhütung
Dipl.-Berg-Jng. Vylda, Ausbildungs-Jng. r>
geschäftsführender Lehrer der Werkschule; ~
Fettig, Ausbildungs-Steiger, Hempel, kfm
Ang.
Abteilung Werkspflege: Scherer, Werksfürsor-
gerin; Venitz, Hausw.-Lehrerin.
Konsum: Lörch, Konsumleiter, Köhler.
Wachdienst: Samson Albert, 1. Wächter.
Schachlanlage Frankenholz:
Betriebsführer: Nagel Rudolf.
Schachtanlage I/II
Technische Angestellte unter Tage: Ullrich, Fahr
steiger; — Dipl.-Jng. Paul Schulz, Fahrsteiget
Bastler, Blees, Dietrich, Leibenguth, Eugck
Müller, Dipl.-Jng. Rittner, Reinhold Ruffing
Artur Sick, Steimer. Weist, Weiter Otto, Stet
qex; Hornberger, Maschinensteiger; — Gras!
Schulz, Fahrhauer.
Ueber Tage: Müller Leopold, Maschinensteigers
— Schirra Alois, Maschinensteiger; — Bet
tinger. Weiland, Zeichner; — Ohliger, Mef-
ster; — Janes, Holzplatzverwalter; — Aloit
Müller, kfm. Ang.
Lchachtanlage 1LI/IV — Viehl, Holzplatzverwalter; — Malier, kfm
Technische Angestellte unter Tage: Singer, Sick Ang.
Fritz, Fahrsteiger; — Fried. Müller Hermann,
Preih, Kilian, Ruffing, Schirra Anton, Till- Grube Bexbach:
mann, Weinzierl, Welter Reinhard, Will,
Steiger. Trommler, Fahrsteiger; — Langguth, Maschi-
Ueber Tage: Korn, Mertens, Maschinensteiger; nen-Werkmeister.
Gruppe Ncitte iu Sulzbach
Gruppenleiter: Behrens, Bsrgassessor a. D.,
ordentliches Mitglied des Vorstandes.
Wirtschaftsingenieur: Kenne, Bergassessor.
Gruppenverwaltung u. Sonderbetriebe:
Sekretariat: Busse, Gruppensekretär; Frau Dulz.
Personalabteilung: Dr. Staub.
Registratur: Schreiner, Lux, Zimmer.
Wirtschaftsbüro und Statistik: König, Masch.-
Techniker.
Bauabteilung einschl. Bergschädenabteilung:
Wenning, Vauwerkmeifter; Sturmfels, Bau-
meister; Keller, Ritter, Baufteiger; Ponstein,
Stein, Schönberger, Bautechniker; Lamport,
Rohrmeister; Klockner, Kasper, Kuhn Alois,
Winkler, Schöneberger, Meyer, Rodermann,
kfm. Ang.
Maschinentechnische Abteilung: Dipl.-Jng. Wie-
hage, Leiter.
a) Kfm. Büro: Kopp Willy, Gales, Meyers,
Triem Heinz.
b) Techn. Büro: Hiller, Elektrosteiger; Schulz,
Masch.-Steiger; Schneider, Weiß, Kopp
Paul, Lang, Masch.-Techniker.
c) Gruppenwerkstatt in Jägersfreude: Bartho-
lomes, Obermasch.-Steiger; Münsch, Reck-
tenwald, Maschinen-Steiger; Becker, Hans,
Zeichner; Bäsel, Wahlmann, Peters, kfm.
™ Ang.
Markscheiderei: Forster, Eruppenmarkscheider;
Kuhn Oskar, Schirra, Kuhn Georg, Vermes-
sungs-Zeichner.
Material-Buchhaltung: Ambos, Bürovorsteher;
Asche. Becker, Feis, Hinzmann. Grätzer, Kiefer,
Kilsch. Werning. Lambert, Mansfeld, Man-
they. Martin, Roschel. Spitzmüller, Reumann,
Portune, Grohklos, Spreier.
Gruppenmaoazin in Dudweiler: Oesterle, Ver-
walter; Jank. Lorenz.
Abteilung Ausbildung und Unfallverhütung:
Dipl.-Berg-Jng. Matheus (stehe Steinkohlen-
bergwerk Sulzbach), Dipl.-Berg-Jng. Kosian,
Gewerbeoberlehrer.
Veravorschule: Dipl.-Jng. Schupp (siehe Berg-
schule).
Hauptrettungsstelle der Saargruben (Maybach-
Ostschacht): Leiter: Dipl.-Berg-Jng. Hintze;
Oberführer: Paulus, Steiger; Truppenführer:
Kreutzer, Steiger.
Steinkohlenbergwerk Sulzbach
A^ilwerksdirektor: Hofmann, Bergassessor a. D.
Betriebsdirektor: Brückmann, Bergassessor a. D.
Wirtschaftsingenieur: Gante, Bergassessor a. D.
Belriebsinspektor d. Schachtanlage St. Ingbert:
Kohring.
Werksverwaltung:
Sekretariat: Schneider, Werkssekretär; Regitz.
Schmitt, Eich.
Kasse: Schichtet, Kassierer, Schwarz, Schäfer.
Personalabteilung: Mohr, Rothe, Görens,
Meyer.
Prüfungsabteilung: Reiter, Schmitt, Reis, Kap-
pes.
Wrrtschaftsbüro und Statistik: Becker, Mappes.
Bauabteilung: Rauhauser, Obersteiger; Busse,
Kläser, Kunz, Lauer, Herzog, Bausteiger; Gott-
fried, Nagel, Josten, Esch, Stragand, Bautech-
niker; Bonner, Bick, kfm. Ang.
Wohnungsverwaltung: Dietrich, Lorenz (Kapell-
meister).
Oekonomieverwaltung: Fischer.
Abteilung Ausbildung und Unfallverhütung:
Dipl.-Berg-Jng. Matheus, Ausb.-Ing. und ge-
schäftsführender Lehrer der Werkschule: Dipl.-
Berg-Jng. Kosian, Gewerbeoberlehrer. Güttier,
Berglehrwerkstattleiter; Kloos, Ausbildungs-
steiger.
Abteilung Werkspflege: Otto, Werksfürsorgerin:
Matheis, Schneider L., Eisenbeis, Werner,
Grausam, Rink, Hausw.-Lehrerinnen; Schnei-
der K., Gräser. Hübner, Paulus, Dumont,
Saar, Kindergärtnerinnen.
Wachdienst: Hans, 1. Wächter.
Schachtanlage Maybach:
Technische Angestellte unter Tage: Rink. Ober-
steiger; Mees, Dilk, Weber 1, Weber 2, Fahr-
steiger; Baltes, Masch.-Steiger; Weber Joh.,
Kehler, Höwer, Rixecker, Schedler, Wolter W.,
Psolla, Raabe, Köhl (zugl. Oberführer der
Grubenwehr), Abt.-Steiger; Zimmer, Haas,
Masch.-Steiger; Neurohr. Müller, Viewer,
Kolb, Weber Nik., Höh, Gondermann, Schwind-
ling, Meyfahrt, Brix, Driehler, Fuchs, Latz,
Jochum, Neuser, Seidenpfennig. Thomas Alois.
Zielonka, Köbrich, Bonner, Besch, Meiser, Brü-
cher, Diversy, Kloos, Thomas I.. Freyler,
Reitz, Scharr, Klein, Theis, Erubensteiger.
Ueber Tage: Stuhlsatz. Masch. - Werkmeister;
Schuhmacher, Obermasch.-Steiger; Schneider.
Forst, Dietrich, Eisenbeis, Bost, Peperkorn,
Masch.-Steiger; Jakob, Frey, Zeichner.
Kaufm. Angestellte:
O b e r ft e i g e r b ü ro: Kreutzer, Lindemann,
Nicklas.
Lohnbüro: Bellon, Bürovorsteher; Meiser,
Groß, Wittling, Schmidt, Dietrich, Fricke,
Raber, Stillemunkes, Kipper, Wagner,
Muschert, Zimmer, Trenz, Thewes.
Versandabteilung: Lieblang, Versand-
meister; Brill, Hahn, Schmidt. Wunn.
Magazin: Jost, Verwalter; Schaumlöffel,
Fleck. Götte.
Schachtanlage Mellin:
Technische Angestellte unter Tage: Stein, Ober-
steiger; Wolter I., Eisvogel (zugl. Oberführer
der Grubenwehr), Fahrsteiger; Schulte, Masch.-
Steiger; Scherer H., Becker. Grog, Ruffing,
Theis, Bauer, Engelbert, Scheerer Fr., Abt -
Steiger; Schmidt, Masch.-Steiger; Herb, Dör-
scheid, Lauer, Rogun, Hahne, Stemler, Lichey,
Kiwitter, Wilhelm, Welker, Becker A., Gruben-
steiger.
Ueber Tage: Euillaume, Obermasch.-Steiger;
Schröder, Hammerer, Masch.-Steiger; Koth,
Zeichner.
Kaufm. Angestellte:
Obersteigerbüro: Bartels, Schulze.
Lohnbüro: Müller, Bürovorsteher; Klink-
ner, Bickelmann. Tabellion. Kliebenstein,
Wagner.
Versandabteilung: Gebhardt. Ver-
sandmeister; Kreuter, Rackas, Viehl.
Magazin: Stark, Verwalter; Steuer.
Schachtanlage St. Ingbert:
Technische Angestellte unter Tage: John, Ober-
steiger; Emmerich, Omlor, Fahrsteiger; Mi-
chaely, Masch.-Steiger; Dürr, Bach, Siegwart,
Steinfeld, Gasper (zugl. Oberführer der Gru-
benwehr), Feit, Müller, Straub. Abteilungs-
Steiger; Wiesend, Schreiner, Richter, Bauer,
Reis, Thölking, Backes, Kalmes, Erubensteiger.
Ueber Tage: Ehlhardt, Masch. - Werkmeister;
Schneidmüller, Simon, Niergard, Masch.-Stei-
ger; Bleibtreu, Zeichner.
Kaufm. Angestellte:
Obersteigerbüro: Seel, Blatter, Herr-
gen. Löffler.
Lohnbüro: Bohli, Bürovorsteher; Weis-
gerber. Cappel, Junkes, Brauer.
Versandabteilung: Weis. Versand-
meister; Schmidt, Georg.
Magazin: Alt. Verwalter; Wilhelm.
Steinkoblerrberqwerk
Campbausen
Bergwerksdirektor: Reimann, Bergassessor a. D.
Betriebsdirektoren: Dr. Ing. Mancher; Arbenz,
Bergassessor.
Wirtschastsingenieur: Hußmann, Bergassessor.
Werksverwaltung:
Sekretariat: Berhard, Werkssekretär; Handel,
Paffrath Jul.
Kasse: Echternacht, Kassierer; Schneider Ludw.
Prüfungsabteilung: Groß H., Jung 16 G., Koch,
Kollmannsperger, Paffrath C., Rech H., Rech
P., Recktenwald.
Markscheiderei: Lenge, Werksmarkscheider; Atz.
Markscheider; Unger, Markscheidersteiger;
Baldauf, Dreyer, Christmann, Guthörl, König.
Pitz Aug., Sauer, Stragandt, Wagner E., Ver-
messungszeichner.
Abteilung Ausbildung und Unfallverhütung:
Dipl.-Berg-2ng. Sick, Ausb.-2ng. u. geschäftsj.
Lehrer der Werkschule.
Abteilung Werkspflege: Meiser, Werksfürsor-
gerin; Brotzky, Hauswirtschaftslehrerin; Zan-
der, Nählehrerin.
Wachdienst: Heib, 1. Wächter.
Schachtanlage Camphausen:
Technische Angestellte unter Tage: Biehl, Ober-
steiger; Barth, Brandel, Hinsberger, Rupp.
Schramm (zugl. Oberführer der Grubenwehr).
Fahrsteiger; Wagner, Masch.-Steiger; Dürr-
feld, Gräser, Hübsch, Köhler, Lauer, Maurer,
Simon, Scheiber, Schmidt, Zeiger, Abteilungs-
Steiger; Gläser, Kipper, Ruffing, Masch,-
Steiger; Dewes, Dechert, Dick, Endruscheit.
Falkuß, Frisch, Gerstner. Gräber, Jung 3,
Krämer, Lillig, Lorenz, Ronald, Reiter, Roth.
Schikofsky, Schonard, Staub, Thome, Ulmer.
Wünschner Jak., Erubensteiger.
Ueber Tage: Schlarb, Masch.-Werkmeister (be-
urlaubt) ; Ganster, Obermasch.-Steiger; Schu-
rich. Schmidt, Stenger. Wöffler, Wonn, Masch,-
Steiger; Gotthard, Pitz W., Verladesteiger;
Baumann, Dreßler, Zeichner.
Baubüro: Früh. Riedschy, Bausteiger; Wagner
Robert, Mohr, Weingardt, Bautechniker.
Kaufm. Angestellte:
Obersteigerbüro: Busse, Dahlem E.
Lohnbüro: Kriesel, Bürovorsteher; Viewer
Groß Chr., Holzmann, Jung 13 G.. Leh-
nert, Minnich, Pitz H., Schroalbach, Wen.
Willger.
Versandabteilung: Graf. Versandmei-
ster; Görgen, Keßler; Gemmel, Kohleu-
verkäufer.
Oekonomie- u. Wohnungsverwal-
tung: Keller.
Holzplatzverwaltung: Woll.
Magazin: Scheidhauer, Verwalter; Bühler
Rübel.
Schachianlage Vrefeld:
Technische Angestellte unter Taae: Ladenbergei
Obersteiger: Becker, Oertgen. Rau (zugl. Ober-
führer der Grubenwehr), Fahrsteiger; Mager
Maschinen-Steiger; Ney, Pese, Scherer H. P>
Scherer 3, Wemmert, Abteilungssteiger; Boh-
linqer, Busch, Christmann. Diehl, Haupenthm
Keßler, Kohler Joh., Kuhn, Mischo, Roberts.
Stuppy, Strauß. Erubensteiger.
Ueber Tage: Glaser. Obermasch.-Steiger; Persü
Wagner R.. Masch.-Steiger.
A
Kaufn». Angestellte:
Obersteigerbüro: Eisler.
Lohnbüro: Urschet, Bürovorsteher; Andres,
Fries, Kunz, Reis.
Versandabteilung: Schild, Versand-
meister; Junker, Meiser, Walter.
Magazin: Schug, Verwalter; Marken.
Schachtanlage Göttelborn:
Technische Angestellte unter Tage: Lorang, Ober-
steiger; Gundlach, Kreutzberger Martin, Puhl,
Sauer, Fahrsteiger; Manz E., Masch.-Steiger,
Berg, Grog, Fuchs, Hinsberger, Jochum, Lehn-
hoff (zugl. Oberführer der Grubenwehr), Lo-
renz, Schwarz Wilh., Schwarz Georg, Abtei-
lungssteiger; Woll, Maschinensteiger; Bauer,
Diancourt, Dörr, Easper, Gebhardt, Gräser
Albert, Jmmesberger, Klein W., Manz Wilh.,
Müller R., Reiber, Resch Joh., Sauer, Schäfer,
Schwingel, Wilhelm, Wonn, Wüschner Albert,
Zimmer, Erubensteiger.
Ueber Tage: Fries, Obermasch.-Steiger; Arm-
brust. Cappel, Dahlem, Euthörl, Masch.-Stei-
ger; Günther, Verladesteiger; Schmidt W.,
Zeichner.
Baubüro: Erenner, Vausteiger; Dümmer,
Bautechniker; Enderlein, kfm. Aug.
Kaufm. Angestellte:
Obersteigerbüro: Hosp.
Lohnbüro: Schorr, Bürovorsteher; Keßler,
Mager, Pernitzsch, Schmidt. Schneider Fr.,
Schneider Jul., Zimmer K., Zimmer W.
Versandabteilung: Naumann. Ver-
sandmeister; Dörr H-, Eisenbarth, Wag-
ner, Ziegler.
Wohnungsverwaltung: Weber.
Magazin: Dillinger, Verwalter; Baltes,
Klein.
Steinkohlenbergwerk Dudweiler
Vergwerksdirektor: Thomas, Vergassessor a. D.
Betriebsdirektor: Pistorius, Vergassessor a. D.
, Wirtschaftsingenieure: Kuhlmann, Dipl.-Jng.;
Pichler, Dipl.-Jng.
Werksverwaltung:
Sekretariat: Gottschall. Werkssekretär: Auner,
Wilhelm K., Wunn, Bleibtreu. Rau, Poß, Frl.
Wahrheit.
' Kasse: Lossau. Kassierer; Ninnig, Nemec.
; Prüfungsabteilung: Ereiber, Berwanger. Kopp,
Kirsch, Kuhn.
Baubüro: Melchior, Poller, Vausteiger; Kolb,
Luchmann, Ettelbrück, Greweldinger, Bautech-
niker; Glasow, kfm. Ang.
Wohnungsverwaltung: Meszkatis, Müller, Ja-
kobs E.
Markscheiderei: Holzapfel, Werksmarkscheider:
! Brand, Markscheider.
Abteilung Ausbildung und Unfallverhütung:
Dipl.-Verg-Jng. Pokorny, Ausb.-Jng. und ge-
ichäftsführender Lehrer der Werkschule; Thull,
Brill, Unfall- u. Ausbildungsfteiger.
Abteilung Werkspflege: Ollmann, Werksfürsor-
gerin; Lüpke, Maurer, Hauswirtschaftslehre-
rinnen; Neufang, Biehl, Simon, Beck, Müller,
Gilgenmann, Schultze, Lenz, Kindergärtne-
rinnen.
Wachdienst: Uhl, 1. Wächter.
Schachtanlage Hirschbach:
Technische Angestellte unter Tage: Huber, Ober-
steiger; Zirbes, Schinhofen, Jochum, Voit,
Fahrsteiger; Gräber (zugl. Oberführer der
Grubenwehr), Wartenphul, Heinrich I., Stoll,
Hellbrück, Gasper, Götzinger, Bartosch, Minke,
Abteilungssteiger; Wagner O., Wagner C.,
Ioas, Fiedler, Kleemann, Krähe, Lochner, We-
ber Joh., Feuerstein, Scherer, Malter F.,
Heinz, Kuhn P., Bingert, Schmitt, Welker,
Ackermann, Erubensteiger; Beck, Reiter, Jcus-
Rothe, Masch.-Steiger.
Ueber Tage: Neusang, Masch.-Werkmeister; Rech,
Engel, Dubitscher, Kirst, Funk, Masch.-Steiger;
Gebhardt, Simon. Zeichner; Müller Herm.,
Schneider, Verladesteiger.
Markscheiderei: Malter, Markscheider-
steiger; Berwanger, Konter, Schenkel, Ver-
messungsgehilfen und Zeichner; Kamp,
Holzplätzverwalter.
Kaufm. Angestellte:
Obersteigerbüro: Jakobs M.
Lohnbüro: Hartmann, Bürovorsteher;
Klinkner, Vanoni, Stein, Weber W.. Zim-
mer, Glaser, Fries, Crecelius, Wilhelm
F., Ruffing.
Versandabteilung: Balzert, Versand-
meister; Barth, Böhle, Colling. Schmidt,
Naumann
Markenkontrolle: Berrang, Baum,
Koch, Schaumlöffel, Meinerzag.
Magazin: Weyand, Verwalter.
Schachtanlage Jägersfreude-
Technische Angestellte unter Tage: Giese, Jmmets-
berger, Obersteiger; Hoos Wilh., Schäfer Ja?.,
Fey, Klinkner, Fahrsteiger; Paulus', Schäfer
Karl, Lück, Dietrich, Ersenbeis (zugl. Ober-
führer der Grubenwehr), Wunn, Fr., Düll-
mann, Lang, Schug, Seiler, Weil, Abteilungs-
steiger; Jungmann. Eberle, Hoos Ludw., Kemp,
Klein Julius, Klein Peter, Ladlvein, Scheidt,
Viehl, Wunn Heinr., Kiefer, Schorr, Willie,
Fuhrmann, Willnecker, Comtesse. Fabry, Lan-
genbahn. Valdauf, Frey 2 Joh., Hoffmann,
Koch, Bouillon, Sattler, Weiland, Eruben-
steiger.
Ueber Tage: Wöffler. Masch.-Werkmeister; Mal-
ter, Menden. Weber F.. Masch.-Steiger; Hol-
derbaum. Schäfer Fr., Zeichner; Forst, Müller
Heinr., Verladesteiger.
M a r k s ch e i d e r e i: Heß. Schon, Nieser,
Markscheidersteiger; Wasmuth, Verm.-
Gehilfe.
15
Kaufm. Angestellte:
Obersteigerbüro: Schwindling.
Lohnbüro: Weber (£., Bürovorsteher;
Thome, Albert, Schäfer G., Diehl, Latour,
Schüler A., Schüler I., Oster.
Gruppe West
Gruppenleiter: Schlieper, Bergassessor a. D.
Wirtschaftsingenieur: Heuser, Bergassessor.
Gruppenverwaltung:
Sekretariat: Ebert Alois, Gruppensekretär;
Jenal, Jüngst, Klein, Lang, kfm. Äng.
Personalabteilung: Franz, Leiter; Hamm,
Schmitt P., kfm. Ang.
Wirtschaftsabteilung: B-ecker 1 Karl, Krämer,
Sartorius, kfm. Ang.
Bauabteilung I, Betriebsgebäude und Wohnun-
gen: Vausteiger Werner, Leiter; Marx, Bau-
steiger; Geimer, Bautechniker; Sehn, Sauer-
wein. kfm. Ang.
Bauabteilung 1k, Bergschäden: Bausteiger Wahl-
mann, Leiter; Kuhn, Bautechniker; Ebert An-
ton, Uhl. kfm. Ang.
Maschinentechnische Abteilung: Dipl.-Ing. Loose,
Leiter; Lache, 1. Maschinensteiger; Drumm,
Rau, Rech, Sützkind, 2. Maschinensteiger; Esch-
hold, Montagemeister; Staub, Zeichner; Helms,
Hilt, kfm. Äng.
Markscheiderei: Schröder, Eruppenmarkscheider;
Becker, Markscheidersteiger; Grewenig, Kügler,
Bermessungszeichner.
Materialverwaltung und Buchhaltung: Deutsch,
Leiter; Holbach, Altmeyer, Balzert. Becker 2
Karl, Ertz, Funk. Gaffga, Geib, Hubertus,
Jann, Jung, Krause. Klanert, Klären. Lesch,
Mildau. Raubuch. Schmitt E.. Schwinn, Wag-
ner. kfm. Ang.
Abteiluna Ausbildung und Unfallverhütung:
Dipl.-Bera-Jngenieur Kohl. Werkschullehrer
Schnürch ssiehe Stkbgw. Fürstenhäuser!).
Beravorschule: Konrektor Lydorf, Hauptlehrer
(siehe Bergschule).
Rettungsabteilung: Paulus, Steiger.
Steinkohlenbergwerk Ensdorf
Bergwerksdirektor: Dipl.-Jng. Rohde.
Betriebsdirektor: Helfritz, Bergassessor.
Wirtschaftsingenieur: Dipl.-Jng. Kerchnawe.
Werlsverwallung
Sekretariat: Pohl Heinrich, Werkssekretär.
Kasse: Feld. Werkskassierer.
Technische Angestellte: Weingardt, Eisenbeis,
Markscheider: Luxenburger Mich., Luxenbur-
aer Ludw., Markscheidersteiger; Becker, Eilcher,
Jennewein. Schwehm, Berm.-Zeichner; Lenz
Schmeer, Bausteiger; Geier, Illing, Mohr,
Bautechniker.
Kaufm. Angestellte: Biewer. Eberhardt. Ganster.
Kunz. Luxenburger, Molitor. Renkes. Süffel,
Strumpler.
Abteilunq Ausbildung und Unfallverhütuno:
Dipl.-Jng. Dörr, Ausb.Ing. und geschäftsfüh-
render Lehrer der Werkschule.
Versandabteilung: Hackbarth,Versand-
meister; Schneble, Müller, Utzig, Weyand.
Markenkontrolle: Schüler H-, Mötsch.
Weber Peter.
Magazin: Pillong, Verwalter.
l« Louisenthal
Abteilung Werkspflege: Held, Werksfürsorgerin;
Böthe, Quint, Spies, Hausw.-Lehrerinnen.
Wachdienst: Szielasko, l. Wächter.
Schachtanlage Griesborn:
Technische Angestellte unter Tage: Andre, Ober-
steiger; Götte, Hammerschmidt, Philippi, Fahr-
steiger; Vätz, Dickmann, Dörr, Dreyer, Folz,
Eerhold, Günnewig, Herrmann, Kinzer, König,
Lessel, Luxenburger, Michler, Ney, Pohl,
Seiwert, Simon, Schwinn I., Schwinn P.,
Schwarz, Trenkner, Wernet, Wierig, Steiger;
Hafner, Härter, Jennewein, Nadermann,
Spies, Maschinensteiger.
Ueber Tage: Wilhelm, Masch.-Werkmeister; Eö-
üicke, Heinrich, Remy, Masch.-Steiger; Andre,
Verladesteiger; Kuhn. Waschsteiger; Leutes.
Meister; Maurer, Zeichner.
Kaufm. Angestellte: Brocker, Ewen, Feld, Giehr.
Kaufmann, Klein, Kollmann, Kreutzer, Luxen-
burger, Philippi. Pohl Andr., Pohl I., Riehm.
Schmitt, Schon, Schwinn Alois.
Schachtanlage Saar schacht:
Technische Angestellte unter Tage: Sütz, Ober-
steiger; Harbusch, Kühn, Müller, Fahrsteiger;
Altmaier, Becker, Funk, Gantner, Kreutzer, Le-
mier, Lesch, Lessel, Löw, Meyer, Seiwert, Si-
mon, Schlichter Aug., Schlichter Joh., Schmitt
Joh., Schmitt Jos., Schon, Stürmer, Trenz.
Wallwiener, Weiten, Wilhelm, Steiger; Alt-
maier. Krancher, Marzlin, Maschinensteiger.
Ueber Tage: Wagener, Masch.-Werkmeister; Bär.
von dem Broch, Höwer. Thimmel. Masch.-
Steiger; Gonstroffer, Zeichner.
Kaufm. Angestellte: Bastuck. Engel. Faust. Gros.
Hert. Hoffmann, Klauck, Müller. Rhein, Scheid.
Schmitt. Spies, Thiery, Urig; Schwinn Josef,
Magazinverwalter.
Steinkohlenbergwerk Louifenthal
Verawerksdirektor: Dipl.-Jng. Rohde.
Betriebsdirektor: Mesner. Bergassessor.
Wirtschaftsingenieur: Forst, Dipl.-Jng.
Werksverwaltung:
Sekretariat: Cordary, Werkssekretär.
Kasse: Enderlein, Werkskassierer.
Technische Angestellte: Reinhardt. Vausteiger:
Bach, Biege!, Lehnen. Madert, Schlauch, Vau-
techniker; Dunsbach A., Wohnungsverw.
Kaufm. Angestellte: Albert, Dunsbach. Groß.
Hemmer, Hoffmann. Litzenburg-er, Schumann.
Schmidt, Thieme. Wilhelm.
Abteilung Ausbildung und Unfallverhütung:
Diplom-Berg-Jng. Gewerbeoberlehrer Egert
Ausb.-Jng. und 'geschäftsführender Lehrer der
Werkschule.
*rv»zr*!rm.
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Tödlicher Unfall auf einer Saargrube
am 9.7.1936.-Um einen kleinen Um -
weg zu sparens geriet der Kamerad
zwischen die Puffer
Abteilung Werkspflege: Berg. Werksfürsorgerin;
Faß, Greif, Hellwig, Kuhn, Loris. Loesgen,
Maas, Peter, Hausw.-Lehrerinnen; Escher,
Jungmann, Kaspar, Nadermann, Osburg,
Rink, Scherer, Zinkgraf, Kindergärtnerinnen.
Wachdienst: Mötsch, 1. Wächter.
Schachtanlage Viktoria:
Technische Angestellte unter Tage: Schumann,
Obersteiger; Dreyer, Euillaume, Higler P.,
Werner, Fahrsteiger; Blum. Brust, Ditzler,
Feuerstoß, Gehl, Groß, Grün, Herrmann, Hiyler
Jak., Hoffmann, Hubig, Junker, Klein, Knob-
lauch, Kunkel, Kurz, Kühn, Neu, Ney, Pohl
K., Pohl I., Reuther, Rimbach L., Sander,
Schäfer, Scharf, Scholl, Schulz, Schuster, Sehn,
Speicher, Veauthier, Wagner H., Wagner K.,
Zimmer A., Zimmer H., Grubensteiger; Hal-
lauer, Wenneis, Maschinensteiger.
Ueber Tage: Liebig. Musch.-Werkmeister; Beyer,
Lesch, Meyer G., Meyer M., Rixecker, Schmidt,
Zimmer E., Musch.-Steiger; Barth, Zimmer
Th., Tage-Steiger; Maas, Schmeer. Verlade-
steiger; Arnold. Koch. Röhlinger, Verm.-Zeich-
ner; Weber 2os., Kohlenmesser; Breunig,
Wegewärter.
Kaufm. Angestellte: Altmeyer I.. Altmeyer M..
Bläs, Brunder, Duchene, Eberhardt. Fecht,
Feld, Grün. Himbert, Kammer I., Kammer K.,
Konrad. Mann, Pisorius. Rimbach H., Rupp,
Schmidt, Schneider. Wackermann, Weber A.;
Gillessen, Kapellmeister.
Steinkohlenbergwerk
Fürstenhausen
Bergwerksdirektor: Rauhut, Bergassessor a. D.
Betriebsdirektor; Schwarz, Dipl.-Ingenieur.
Wirtschaftsingenieur: Vohwinkel, Bergassessor.
Werksverwaltung:
Sekretariat: Zipp, Werkssekretär.
Kasse: Funck, Werkskassierer.
Kaufm. Angestellte: Brückel, Frl. Große, Keller,
Kindler. Mathieu. Peter, Schliesinger. Schüler,
Wagner Chr.; Thürnagel. Kapellmeister.
Abteilung Ausbildung und Unfallverhütung:
Dipl.-Berg-Jng. Kohl, Ausb.-Ing. u. geschäfts-
führender Lehrer der Werkschule; Schnürch,
Werkschullehrer; Weiß, Meister in der Berg-
lehrwerkstatt.
Abteilung Werkspflege: Baudis, Werksfürsor-
gerin; Reichard, Hopp, Busch, Frankenhäuser,
Hausw.-Lehrerinnen; Enderlein, Heuerhoff,
Kleinkindergärtnerinnen; Borschel, Sauerwein/
Kleinkindergarten-Helferinnen.
Wachdienst: Ries, 1. Wächter.
Schachtanlage Velsen:
Technische Angestellte unter Tage: Zimmermann,
komm. Obersteiger; Strohm, Masson, Clausius.
Wilhelm, Fahrsteiger; Gabler, Diesinger, Wag-
ner, Knoblauch, Eckardt, Hafner, Strauß H,
Manz, Abteilungssteiger; Leiner, Jung, Grch
«chmidt, Müller, Renno, Lorenz, Strauß Hugo,
Peters, Trenz, Rech, Heuerhoff, Wötzel, Ney,
Laurent, Klimbingat, Engel, Köhler G., Köh-
ler Joh., Hauer, Grubensteiger; Bach, Masch.-
Steiger.
Ueber Tage: Klinkner, Masch.-Werkmeister; Lim-
burg, Fahrsteiger; Folz, Klicker, Plank, Schül-
ler, Musch.-Steiger; Heck, Pfüll, Verladesteign;
Schopp, Tagesteiger; Caspar, Musch.-Zeichner;
Tabellion, Magazinverwalter; Kuhn, Bau-
steiger; Jungfleisch, Bautechniker; Becker. Ober-
kohlenmesser; Müller. Minus, Kohlenmesser;
Dillmann. Schlafhausmeister.
Kaufm. Angestellte: Bartsch, Becker W., Becker L,
Barth, Diener. Fersing, Guillaume L., Euil-
luume W, Heiderich. Meiser. Reichert. Reich-
rath, Wagner W., Wagner P., Wallich, Wer>-
land, Zwer Joh., Zwer Rik., Steffen, Hiery.
Schachtanlage Clarenthal:
Technische Angestellte unter Tage: Borschel, Ober-
steiger; Cano, Schett, Fahrsteiger; Dresbach,
Duchene H., Huppert, Keßler Paul. Klasen,
Klein, Peters, Stadtfeld, Schwarz, Abt.-Stei-
ger; Adam, Viehl, Britz, Brücker, Büch, Fischer.
Herrmann, Kasparek, Heisel, König, Mang.
Peter, Ruppert, Schäfer, Van der Thüseu.
Grubensteiger; Keßler Fr., Hoppens, Masch-
Steiger.
Ueber Tage: Elsner, Masch.-Werkmeister; Du-
chene, Meyer, Minet, Reichert, Masch.-Steiger;
Schmidt, Verladesteiger; Becker, Tagesteigsr;
Klos. Magazinverwalter: Rau, Bausteiger;
Müller, Bautechniker; Zimmer. Oberkohlen-
messer; Posth. Steinmann, Kohlenmesser.
Kaufm. Angestellte: Vuchmann, Bettinger. Dörr.
Herrmann, Kammer. Käufer Fr.. Käufer P-
Kläs. Kurz. Lanaendörfer. Maurer. Meyer.
Voller, Scherer. Schmitt Joh.. Schmidt. Seidel.
Sauerwein, Stephan, Thiel, Venitz, Zinke.
Hauptwerkstatt:
Reutler, Maschinensteiger; Schulz, Magazin-
verwalter; Schäfer, Eisel, Köhl, kfm. Ang.
Kraft- und Wasserwerke und Hafenbetrieb
1. Verwaltung: Ar aun e r, Werksdirektor:
Seeholzer, Betriebsdirektor; Bartels, Eräsfer,
Ledig, Scherer.
2. Kraftwerk Fenne: Schmidt, — Schwarz. Vlug,
Luxenburger, Seltenreich, Wapmann, Mülot,
Schier. Viewer. Hufner, Jäger, Kneip, Stie-
bel, Weiß. Wilhelmus. Herrmann.
3. Kraftwerk Luisenthal: Reutler.— Germann.
Bermes, Boßmunn, Buech, Kahse. Eisenbartll.
Schmidt, Baltes, Ludwig, Mathieu. Melchior.
4. Kraftwerk Weiher: Konrath, — Paulus, Bach,
Doerr, Müller, Bauer, Scherer. Dahlem, Heü-
rich.
uu,
Sichere die Abdeckbretter von Wasierseigen durch Festnageln, sonst werden sie zu Fußfallen
Tt. sKupp
5. Kraftwerk Heinitz: Klein, — Müller, Gerhard,
Hellriegel, Kölsch, Veith.
6. Kraftnetzabteilung: Engels, — Wapmann,
Eroh, Seitz, Speicher, Fiehl, Kaden, Kiefer,
Lenz, Pfüll, Wagner.
7. Wasserwerke: Tick, — Jungfleisch. Klein. Sche-
re r, Steffen, Schwinn, Grande, Müller, Pau-
lus, Förderer. Paul, Schmidt.
8. Hafen Malstatt:
Mrsch.-Abteilung: Weiß, — Baum, Becker,
Jenal, Jung, Kurz, Riehl, Schulze, Schweitzer,
Mettel. Pa schwitz.
Verladung: Fricke, — Brocker, Kolling, Marx,
Ober, Poitiers.
Versand: Blumenthal. Schamma. — Bender,
Keßler, Kuhn Joh., Pauly, Werner, Bach,
Stumm.
Lohn- und Rechnungsbüro: Uder, — Detzler,
Kuhn Jak.
Bergfchule und Bergvorschulen
Leiter: van Rossum, Bergrat a. D., Bergfchuldirektor.
Vergschule Saarbrücken:
Hauptamtliche Lehrer: Steinbrinck,
Bergassessor. Dipl.-Bergingenieur Leyendecker,
Dipl.-Jngenieur Rose. Dr. Semmler, Leiter der
geologischen Abteilung. — Nebenamtliche
Lehrkräfte: Dr. Dr. Beyer, Markscheider,
Dr. Eisenbach, Chefarzt, Grande, Revisionsinge-
nieur, Brenner, stellvertretender Abt.-Vorsteher.
- Sammlungskustos: Dr. phil. h. e. Eut-
hörl. — Büro: Schaefer, Sekretär. Mechaniker
Schild.
Bergvorschulen:
Louisenthal:
Hauptlehrer: Lydorf, Konrektor.
Sulzbach :
Hauptlehrer Schupp, Dipl.-Ing., Eewerbeober-
lehrer.
Neunkirchen:
Hauptlehrer: Thomas, Gewerbelehrer.
Nebenamtlich: Sportlehrer für die Berg-
schule und die drei Bergvorschulen: Kümmel
Studienreferendar.
Bergmännische Berufsschule (TÄerkschulen)
Unterrichtsleiter: van Rossum, Berg- lang Ausbildung und Unfallverhütung" die ge-
rat a. D., Bergfchuldirektor. — Die 10 Werk- fchäftsführenden Werkschullehrer (Ausbildungs-
schulen sind den obengenannten 10 Steinkohlen- Ingenieure) aufgeführt sind,
bergwerken unterstellt, bei denen unter „Abtei-
Knappschafts-Berufsgenossenschaft, Sektion I.
Bezirk: Oberbergamtsbezirk Bonn, sowie Stein-
kohlenbergbau am linken Niederrhein und die
Braunkohlenwerke und Salinen des Oberberg-
amtsbezirks Darmstadt.
Hauptverwaltung: Bonn a. Rh., Koblenzer-
straße 56, Fernsprechamt Bonn Nr. 7857.
Verwaltungsdirektor: Bergassessor Dr. Mat-
th i a ß.
Amtmann: H a n t ke.
Rechtsabteilung: Leiter: Eerichtsassessor Keil.
— Rentenabteilungen: a) Leiter: Oberinspektor
Koch; b) Leiter: Oberinspektor Stein. — Heil-
verfahrensabteilung :'Leiter: Oberinspektor Diez.
— Betriebsabteilung (Betriebsverzeichnis, Um-
lage, Eefahrtarif): Leiter: Oberinspektor Klamp.
— Kunstgliederabteilung: Leiter: Oberinspektor
Klamp. — Statistik: Leiter: Oberinspektor Brii-
derle.
Zweigstelle: Saarbrücken 2, St. Johannerst«. l
Fernsprechamt Saarbrücken Nr. 2 07 76. -
Grubenanschluß Nr. 709—711.
Leiter: Inspektor Weber, Grubenanschluß Nr
709.
Vertreter: Obersekretär Schmidt, Grubenanschluk
Nr. 711.
ferner Obersekretärin Beischer, Erubenanschlu^
Nr. 710.
Assistentin Strottner, Lamar; Hilfsarb. HeiP?
Weber.
H,
Lrbeit ist Dienst am Volke, und in der
Bewertung des einzelnen gibt es nur noch
einen Maßstab, den nämlich, ob man seine
Pflicht tut oder pflichtvergessen handelt!
Gs gibt nur noch einen Hdel: den der
Arbeit 1 Dr. Robert Ley
^Jiemals darf ein Mensch, ein Volk
wähnen, das Gnde sei gekommen; Güter-
verlust läßt sich ersetzen, über anderen
Verlust tröstet die Zeit, nur ein Uebel
ist unheilbar: wenn ein Volk sich selbst
aufgibt. Goethe
Die Mitglieder der Vertrauensräte
der Saargruben
Ab 1. Mai 1936 bestehen auf den Saargruben Vertrauensräte. Ihre jeweilige Amtsdauer be-
trägt ein Iahr. Nachstehend geben wir die jetzigen Mitglieder aller Vertrauensräte der Saar-
gruben bekannt.
Berghauptverwaltung
Saarbrücken
Vorsitzender: Dr. Waechter, Leiter
der Saargruben-Verwaltung. Saarbrücken.
Mitglieder:
1. Karl Wagner, kaufm. Angestellter, Haupt-
verwaltung, Saarbrücken,
2. Ferdinand Müller, Autoschlosser, Autowerk-
statt, Saarbrücken,
3. Michel Steuer, Vertr.-Angest., Vauabtei-
lung, Hanweiler,
4. Karl Hermann, kaufm. Angestellter, Haupt-
verwaltung. Ottenhausen,
5. Hermann Hary, Telefonist, Telefonzentrale,
Dudweiler.
Stellvertr. Vorsitzender: Ministe-
rialrat a. D. von L o e b e l l ^ Saarbrücken.
Stellvertr. Mitglieder:
1. Heinrich Kerner, kaufm. Angestellter, Haupt-
verwaltung, Saarbrücken.
2. Kilian Staab. kaufm. Angestellter, Haupt-
verwaltung. Saarbrücken.
3. Josef Elz, Wächter. Hauptverwaltung, Saar-
brücken.
Gruppe Ost:
Steinkohlenbergwerk Reden
Vorsitzender: Werksdirektor Dietze,
Reden.
Mitglieder:
1. Franz Backes, Hauer, Reden-Flamm, Heili-
genwald, Herbert-Norkus-Stratze,
2. Aug. Denne, Hauer. Reden-Flamm, Schiff-
weiler, Friedh. NB.,
3. Ernst Haag, Hauer, Reden-Fett, Heiligen-
wald, Friedh. 23,
4. Wilhelm Schneider, Hauer, , Reden-Fett,
Heiligenwald, Sonnenberg,
5. Karl Endert, Schlosser, Reden-Fett, Lands-
weiler, Neunkircherstr. 51,
6. Paul Schütz, Bergmann, Reden-Fett, Güdes-
weiler Nr. 85,
7. Robert Schneider, Steiger, Reden-Fett, Hei-
ligenwald, Müllerstr. 15,
8. Eugen Gerhardt, Sekretär, Insp. Landswei-
ler. Horst-Wessel-Straße 25,
9. Jakob Hassel, Bergmann, Jtzenplitz, Heili-
genwald, Memelstraste 7,
lv. ^osef Peter Mersdorf, Bergmann, Jtzenplitz,
Namborn Nr. 36.
Stellvertr. Vorsitzender: Be-
rriebsdirektor Leuschner, Reden.
Stellvertr. Mitglieder:
1. Nikolaus Biehl, Bergmann, Reden-Fett,
Schiffweiler, Kastelberg 18,
2. Gustav Jung Bergmann, Reden-Flamm,
Heiligenwald, Rutzhütterstr. 2,
3. Wilhelm Ritz, Bergmann, Reden-Fett, Hei-
ligenwald, Waldstr. 7,
4. Nikolaus Eckstein, Bergmann, Reden-Fett,
Schiffweiler, Fichtenberg,
5. Martin Dörr, Schmied, Reden-Fett. Schiff-
weiler, Klosterstr.,
6. Peter Maurer, Bergmann, Reden-Flamm,
Gronig Nr. 92,
7. Karl Stein, Steiger, Reden-Fett, Friedrichs-
thal, Erubenstr. 10,
8. Albert Oberringer, Sekretär, Reden-Fett,
Heiligenwald, Müllerstr. 35,
9. Peter Paulus. Bergmann, Jtzenplitz, Heili-
genwald. Adolf-Hitler-Stratze,
10. Peter Schummer 3, Bergmann, Jtzenplitz,
Linden Nr. 6.
Steinkohlenbergwerk Heinitz
Vorsitzender: Werksdirektor Han-
sen. Heinitz.
Mitglieder:
1. Franz Abel, Hauer, Dechen, Wellesweiler,
Mackensenstr. 16,
2. Heinrich Urschel, Hauer, Heinitz, Elversberg,
Roonstraße 6,
3. Hermann Altmeyer. Schlosser, Dechen, Neun-
kirchen. Steinwald 75,
4. Heinrich Braun, Kok.-Arb. Kokerei, Elvers-
berg. Spieserstr. 17,
5. Ernst Gumm, kaufm. Angestellter. Lohnbüro,
Wellesweiler. Mackensenstr.,
6. Ferdinand Linnebach, Hauer, Dechen, Neun-
kirchen, Tannenbergring 16.
7. Alfred Ritkammer, Fahrsteiger, Dechen, El-
versberg. Neuftr. 1,
8. Karl Regitz, Schlosser, Dechen, Limbach.
Hindenburgstr. 11,
9. Ludwig Richtscheid, Hauer, Geisheck, Neun-
kirchen, Hohlstr. 31,
10. Oswald Schanne, Schreiner, Heinitz. Elvers-
berg, Elisabethenstr. 16.
Stellvertr. Vorsitzender: Be-
triebsdirektor Gremmler, Heinitz.
Stellvertr. Mitglieder:
1. Adolf Becker, Steiger. Dechen, Elversberg,
Roonftr. 19,
2. Josef Britz, Hauer, Heinitz, Elversberg,
Kaiserstr. 6,
3. Heinrich Dilk, Kok.-Arb. Kokerei, Elvers-
berg, Neunkircherstr. 62,
4. Georg Fritze, Hauer, Heinitz, Elversberg,
Neunkircherstr. 50,
5. August Jäger, Hauer, Dechen, Mittelbexbach,
Oberbexbacherstr. 26.
6. Theodor Kegler, Hufschmied, Heinitz, Elvers-
berg, Wilhelmstr. 28a,
7. Karl Leibenguth, Steiger, Heinitz, Elvers-
berg, Neunkircherstr. 5,
8. Hermann Stiller, kaufm. Angest., Dechen,
Lohnbüro, Elversberg, Wilhelmstr.,
9. Wilh. Vollmer, Lok.-Führer, Dechen, Wel-
lesweiler, Kirchenstr. 9.
Steinkohlenbergwerk I^cunkirchen
Vorsitzender: Werksdirektor Kost,
Neunkirchen.
M i t g l i e d e r :
1. Richard Hermann, Betr.-Walter, König,
Wiebelskirchen, Oberschmelz,
2. Karl Lang, Hauer, Kohlwald, Wiebels-
kirchen, Ostertal,
3. Matthias Lorscheider, Hauer, König, Neun-
kirchen, Kriershof,
4. Jakob Schley, Hauer, Kohlwald, Wiebelskir-
chen, Friedrichstr.,
5. Herbert Schramm, Vetriebswalter, Kohl-
wald, Neunkirchen, Königstr.,
6. Karl August Sick, Anschläger, Kohlwald,
Ottweiler, Klosterstr.,
7. Johann Thesen, Hauer, Kohlwald, Hangard,
Roonstr.,
8. Nikolaus Ulrich, Hauer, König, Ludwigs-
thal, Adolf-Hitler-Strage.
9. Friedrich Zimmer, Obersteiger, Kohlwald,
Wiebelskirchen, Rothenberg.
Stellvertr. Vorsitzender: Be-
triebsdirektor Dr. Dittmann, Neunkirchen.
Mitglieder:
1. Hermann Beyer, Hauer, Kohlwald, Han-
gard, Strage des 13. Januar,
2. Älois Brücker, Hauer, König, Pr. Kohlhof,
Neunkircherstr..
3. Hermann Gräser, Schlosser, Kohlwald, Ott-
weiler. Spitalstr. 23.
4. Erich Jennewein. Lohnbuchhalter, Kohlwald,
Wiebelskirchen. Adlerstr.,
5. August Klos, Maschinensteiger, König, Neun-
kirchen. Brunnenstr..
6. Wilhelm Rein. Schlosser, König, Neunkir-
chen, Schwebelstr.,
7. Johann Riehm, Hauer, Kohlwald, Hangard,
Kirchstr.,
8. Nikolaus Schmidt. Lok.-Führer, Kohlwald.
Wiebelskirchen, Ostertal,
9. Wilhelm Wagner 1, Hauer, Kohlwald, Nie-
derlinxweiler, Haus 78.
Steinkohlenbergwerk Arankenholz
Vorsitzender: Werksdirektor v. Vel-
sen-Zer weck, Frankenholz.
Mitglieder:
1. Jakob Jung, Hauer, I/II, Frankenholz, Deut-
sche Front-Str. 74,
2. Karl Elewe, Markscheider, I/II, Frankenhol
Deutsche Front-Str. 97,
3. Rudolf Kerwian, Hauer, I/II, Frankenhch
Deutsche Front-Str. 27,
4. Rud. Grimm, Hauer, I/II, Höchen, Nordsch
5. August Berg 5, Hauer III/IV, Breitenbai
Adolf-Hitler-Strage 39a,
6. Josef Holzer, Hauer, III/IV, Münchum
Höcherstr. 13,
7. Franz Prowald, Hauer, III/IV, Höchn
Nordseld,
8. Ludwig Wiehn, Hauer, Bexbach, Mittelbe;
bach. Dr.-Ludwig-Nieder-Str.,
9. Wilhelm Spengler, Hauer, Bexbach, Welle-
weiler, Rombachstr.,
10. August Schneider, Fördermaschinist, II!
Frankenholz, Bergstr. 1.
Stellvertr. Vorsitzender: Be
triebsdirektor W a w r z i k, Fränkenholz.
Stellvertr. Mitglieder:
1. Rudolf Nagel, Betriebssichrer. I/II, Fra»
kenholz, Deutsche Front-Str. 72,
2. Josef Huber 2, Hauer, I/II, Brücken, Ditt
weilerstr. 276,
3. Josef Omlor 2, Hauer, I/II, Frankens
Deutsche Front-Str. 35,
4. Peter Abel, Hauer, I/II, Oberbexbach. Dm
sche Front-Str. 69,
5. Gustav Eöddel, Hauer. III/IV, Breitenbat
Adolf-Hitler-Strage,
6. Karl Pfaff, Hauer, III/IV, Dunzweil«
Mühlstr. 5.
7. Julius Müller 1, Hauer, III/IV, Höchen
Hennrichstr. 77,
8. Josef Schwarz, Hauer, Bexbach, Mittels
bach, Erubenstr. 14,
9. August Städtler, Hauer, Kohlenwäsche, Mi
telbexbach, Niederbexbacherstr. 3,
10. Alois Müller, Hauer, Frankenholz, Mittel
bexbach, Hochwiesmühl.
Gruppe Mitte:
Steinkohlenbergwerk Dudweiler
Vorsitzender: Werksdirektor Tho
m a s, Dudweiler.
Mitglieder:
1. Josef Becker 6, Hauer, Jägerssreude, Dudi
weiler, Bahnhofstr. 12,
2. Karl Bickelmann, Hauer, Hirschbach, Duk
weiler, Scheidterstr. 160,
3. August Hackbarth, Vers.-Meister, Jägern
freude, Jägersfreude, Grube 20,
4. Johann Keller 3. Hauer, Hirschbach, HühM
feld, Ziegelstr. 5,
5. Jakob Klein 4, Gest.-Hauer, JägersfreM
Saarbrücken 7, Sellostr. 37, !
6. Peter Kunz, Schmied, Jägersfreude,
rensohr, Karlstr. 27,
7. Friedrich Minke 4, Hauer, Hilschbach, TMI
weiler, Tierbachstr. 25,
8. Fritz Poller 2, Schlosser, Hirschbach,
weiler, Schützenstr. 62,
233
9. Josef Schienhofen, F.-Steiger, Hirschbach,
Dudweiler, Pfählerftr. 39,
10. Jakob Vogel 2, Aufkerber, Hirschbach, Dud-
weiler, Hirschbach.
Stellvertr. Vorsitzender: Be-
triebsdirektor P i st o r i u s , Dudweiler.
Stellvertr. Mitglieder:
1. Johann Holzer, Hauer, Hirschbach, Rentrisch,
Sengscheidter Straße 7,
2. Albert Dauer, Hauer, Jägersfreude, Aß-
weiler Nr. 59,
3. Julius Minke, Fördermann, Hirschbach, Dud-
weiler, Fischbachstr. 42,
4. Peter Kiefer, Hauer, Jägersfreude, Saar-
brücken 7, Achenbachstr. 49,
5. Jakob Treitz 2, Holzpl.-Arbeiter, Hirschbach,
Sulzbach, Eärtnerstr. 12,
6. Otto Huber, O.-Steiger, Hirschbach, Dudwei-
ler, Rehbachstr.,
7. Artur Kirst, M.-Steiger, Hirschbach, Dud-
weiler. Ostbahnstr. 30.
8. Karl Lang, Kompr.-Wärter, Jägersfreude,
Jägersfreude, St. Johanner-Str.,
9. Matthias Backes, Wagenkontrolleur, Hirsch-
bach, Dautweiler Nr. 18,
10. Nikolaus Scholl, Hauer, Hirschbach, Hasborn
Nr. 142.
Steinkohlenbergwerk Sulzback
Schachtanlage Maybach und Mellin
Vorsitzender: Werksdirektor Hof-
mann, Sulzbach.
Mitglieder:
1. Michel Giebel, Hauer, Mellin, Altenwald,
Schulstr. 38,
2. Jakob Kirsch. Elektriker, Mellin, Sulzbach,
Adolf-Hitler-Straße 176.
3. Jakob Funk. Marksch.-Stg. Sulzbach, Adolf-
Hitler-Straße 134,
4. Anton Kirsch. Hauer, Mellin, Sulzbach,
Adolf-Hitler-Straße 115.
5. Julius Rhein. Hauer, Maybach, Friedrichs-
thal. Friedenstr. 10,
6. Josef Quinten, Hauer, Maybach, Außen,
Umweg 348,
7. Johann Kreutzer, Hauer, Maybach, Bildstock,
Hermannstr. 3.
8. Jakob Trenz, Hauer, Maybach, Quierschied,
Weiherstr. 6,
9. Julius Höwer, Steiger, Maybach, Bildstock,
Kohlenstr. 1ä6.
10. Friedrich R^cktenwald, Hauer, Maybach.
Marpingen Nr. 339.
Stellvertr. Vorsitzender: Be-
triebsdirektor Brückmann, Sulzbach.
Stellvertr. Mitglieder:
1. Thomas Paulus. Hauer, Friedrichsthal,
Hohenzollernstr. 25.
2. Philipp Bayer, Schmied, Sulzbach, L.-Vo-
pelius-Str. 7,
3. Jakob Caspar, Hauer, Bildstock, Hofstr. 38,
4. Peter Müller 27, Hauer, Neuweiler, Paral-
lelstr. 3.
5. Leo Hohlweck, Hauer, Friedrichsthal, Moltke
straße 10.
6. Peter Maldener, Hauer, Hasborn.
7. Heinz Schulte, Steiger, Altenwald, Eisens
bahnjch. 2,
8. Friedr. Klein, Hauer, Maybach. Kolonie 34,
9. Joh. Thome, Hauer, Altenwald, Schulstr. 42,
10. Felix Groß, Hauer, Hüttersdorf Nr. 48.
Schachtanlage St. Ingbert
Vorsitzender: Werksdirektor Hos
m a n n , Sulzbach.
Mi t g l i e d e r :
1. Nikolaus Stolz 5, Hauer, St. Ingbert, 8t
Ingbert, Neunkircher Str.,
2. Johann Feikert 2, Hauer, St. Ingbert, St
Ingbert, Josefstalerstr.,
3. Heinrich Schwarz, Hauer, St. Ingbert, St
Ingbert, Ensheimer Str.,
4. Nikolaus Straub, Steiger, .St. Ingbert, St
Ingbert, Rischbachstr.,
5. Matthias Martz, Hauer, St. Ingbert, Nie-
derwürzbach, Kirkeler Str.,
6. Heinrich Lampel, Hauer, St. Ingbert, St
Ingbert, Kaiserstr.,
7. Jakob Thomas, Hauer, St. Ingbert, St
Ingbert. Kaiserstr.,
8. Josef Nikolaus, Schmied, St. Ingbert, Alsch-
bach, Lautzkirchener Str.
Stellvertr. Vorsitzender: Be-
triebsdirektor Brückmann,' Sulzbach.
Stellvertr. Mitglieder:
1. Jakob Wagner, Hauer, St. Ingbert, Hasset
Blieskasteler Straße,
2. Jakob Kihm, Hauer, St. Ingbert, Nieder
wllrzbach, Marienstr.,
3. Gottfried Eehring, Hauer, St. Ingbert
Rohrbach. Eckstraße,
4. Ludwig Cappel, kaufm. Angest., St. Ingber!
Marienstr..
5. Philipp Hornberger, Hauer, St. Ingbert
Selbach Nr. 25,
6. Peter Amann. Maschinist, St. Ingbert, St
Ingbert. Josefstalerstr.,
7. Emil Deutsch, Hauer, St. Ingbert, Obm
wllrzbach, Hauptstr.,
8. Albert Latz. Hauer. St. Ingbert, St. Ing-
bert, Am Schafweiher.
Steinkohlenbergwerk Camphansen
Schachtanlagen Camphausen und Brefeld
Vorsitzender: Werksdirektor R et-
wa n n , Camphausen.
Mitglieder:
1. Heinrich Lawinger, Hauer, Camphausc"
Fischbach. Ottostr. 8,
2. August Feit, Hauer, Camphausen, Fischbaa
Straße des 13. Januar,
3. Jakob Kunz, Hauer, Camphausen, Eppet
born, Koßmannstr. 56a,
4. Jakob Ziegler, Hauer, Camphausen, Hlltters
dorf Nr. 681,
5. Jakob Eeibel, Hauer ,Camphausen, Fischbach
Straße des 13. Januar,
6. Wilhelm Wöffler, Masch.-Steiger, Camp-
hausen, Camphausen, Kolonie 38,
7. Johann Schnur, Verbauer, Brefeld, Alten-
wald, Eisenbahnsch. 8,
8. Robert Weis, Hauer, Brefeld, Merchweiler,
Friedrichstr. 8,
9. Wilhelm Schichte!, Masch.-Wärter, Brefeld,
Quierschied, Weiherfeld.
10. Peter Becker, Steiger, Brefeld, Brefeld, Ko-
lonie 20.
Stellvertr. Vorsitzender: Be-
triebsdirektor M a u ch e r, Camphausen.
Stellvertr. Mitglieder:
1. Adam Jung, Hauer, Camphausen, Fischbach,
Straße des 13. Januar,
2. Konrad Weber, Hauer, Lamphausen, Stenn-
weiler, Waldstr. 14,
3. Friedr. Schmidt, Hauer, Camphausen, Holz,
Adolf-Hitler-Straße 20,
4. Friedrich Hoffärber. Hauer, Lamphausen,
Holz, Adolf-Hitler-Straße 4,
5. Johann Neusius, Hauer, Camphausen, Hüt-
tersdorf, Straße des 13. Januar,
6. Heinrich Stenger, El.-Stgr., Camphausen,
Fischbach, Rußhütter Str.,
7. Michel Groß, Hauer, Camphausen, Eppel-
born, Ackerstr. 9,
8. Johann Kirsch 2, Hauer, Brefeld, Thalex-
weiler Nr. 71,
9. Karl Zeitz, Hauer, Brefeld, Hühnerfeld, Blu-
menstr. 15,
10. Peter Heinrich Scherer, Steiger, Brefeld,
Quierschied, Glashütte.
Schachtanlage Göttelborn
Vorsitzender: Werksdirektor Rei-
mann, Camphausen.
Mitglieder:
1. August Six, Hauer, Uchtelfangen, Jllinger
Straße 15a,
2. Franz Hoffmann, Hauer, Göttelborn, Adols-
Hitler-Straße 131,
3. Heinr. Dörr, Hauer, Wiesbach, Jägerberg 1,
4. Heinrich Bach, Hauer, Uchtelfangen, Sophien-
straße 7.
5. Aug. Wann. Hauer, Wahlschied, Stockwies 3,
6. Jakob Meister, Hauer, Holz, Adolf-Hitler-
Straße 92,
7. Anton Recktenwald, Hauer, Holz, Horst-
Wessel-Straße 23,
8. August Zimmer, Hauer, Kaisen, Wilhelm-
straße 4a,
9. Rudolf Schwingel, Steiger, Mainzweiler
Nr. 66.
10. Martin Kinzer, Meister, Göttelborn, Gru-
benstraße 9.
Stellvertr. Vorsitzender: Be-
triebsdirektor A r b e n z, Camphausen.
Stellvertr. Mitglieder:
1- Adolf Persch, Hauer, Humes, Hauptstr. 2a,
2. Josef Jochum, Hauer, Wiesbach, Sandbsrg 2,
3. Peter Arnold, Hauer, Göttelborn, Feldftr. 6,
4- Peter Thom, Hauer, Uchtelfangen, Jllinger-
Straße,
5. Friedrich Groß, Hauer, Holz, Unterdorf,
6. August Meister, Hauer, Göttelborn, Gruöen-
straße,
7. Emil Benz, Gennweiler, Wilhelmstr. 4b,
8. Hermann Schmidt, Göttelborn, Adolf-Hit-
ler-Straße 207,
9. Nikol. Schäfer, Steiger, Göttelborn, Adolf-
Hitler-Straße 178,
10. Karl Zimmer, Angestellter, Göttelborn,
Adolf-Hitler-Straße 155.
Gruppe West:
Steinkoblenbergwerk Ensdorf
Vorsitzender: Werksdirektor Roh de,
Ensdorf.
M i t g l i e d e r :
1. Max Horst, Schlosser, Saarfchacht, Ensdorf,
Kronenstr. 2,
2. Rich. Wagner, Elektriker, Griesborn, Ens-
dorf, Adolf-Hitler-Straße,
3. Peter Rupp 23, Hauer, Griesborn, Knaus-
holz, Hauptstr. 124,
4. Johann Wilhelm 16, Hauer, Griesborn,
Hülzweiler, Schwalbacher Straße,
5. Richard Wagner, Maschinen-Werkmeifter,
Saarschacht, Ensdorf, Adolf-Hitler-Stratze,
6. Matthias Andre, Obersteiger, Griesborn,
Schwalbach, Bierstraße 22,
7. Johann Schillinge!, Hauer, Saarschacht,
Saarwellingen, Rodener Str.,
8. Jakob Henz, Schlosser, Saarschacht, Nalbach.
Herrenstr. 330,
9. Peter Wahl 2, Hauer, Griesborn, Schwal-
bach, Adolf-Hitler-Straße 232,
10. Alois Stein, Hauer, Saarschacht, Hülzweiler,
Nußholzer Str. 39.
Stellvertr. Vorsitzender: Berg-
assessor a. D. H e l f r i tz , Ensdorf.
Stellvertr. Mitglieder:
1. Johann Wagner 5, Hauer, Saarschacht,
Hülzweiler. Fraulauterner Straße.
2. Friedrich Harbusch, Fahrsteiger, Saarschacht,
Ensdorf,
3. Heinrich Ney, Steiger, Griesborn, Schwal-
bach, Bierstraße 32,
4. Josef Vernarb, Hauer, Saarschacht, Hülz-
weiler, Nußholzerstr. 50,
5. Peter Giehr 2. Hauer, Griesborn, Gries-
born. Bruchmühle,
6. Mathias Lesch, Aufkerber, Saarschacht, Hülz-
weiler, Bergstraße 4,
7. Peter Jost 4. Hauer. Griesborn, Schwalbach,
Elmer Straße 36.
Steinkohlenberiiwerk Louisentbal
Vorsitzender : Werksdirektor R o h d e.
Ensdorf.
Mitglieder:
1. Gustav Speicher, Zimmerhauer, Viktoria
I/II, Püttlingen, Engelfanger Str. 95,
2. Viktor Braun, Kohlenhauer, Viktoria III,
Sellerbach Nr. 12,
235
3. Friedrich Kurz, Steiger, Viktoria 1111, Rit-
terstraße, Riegelsberger Str. 7,
4. Robert Duchene, kaufm. Angest., Viktoria
1111, Ritterstraße, Hengstwald 51,
5. Theodor Jungmann, Hauer, Viktoria III,
Schwarzenholz, Brückenstr. 13,
6. Mathias Pink, Hauer, Viktoria 1111, Pütt-
lingen, Espenstr. 85,
7. Alois Michaely, Zimmerhauer, Viktoria
1111, Püttlingen, Marktstr. 21,
8. Nikolaus Gothier, Schießmeister, Viktoria
1111, Püttlingen. Hohbergstr. 31,
9. Jakob Kammer 6a, Rutschenm., Viktoria III,
Püttlingen, Engelfanger Str. 99,
10. Jakob Holzer, Hauer, Viktoria III, Pütt-
lingen, Weiherberg.
Stellvertr. Vorsitzender: Be-
triebsdirektor Wiesner, Luisenthal.
Stellvertr. Mitglieder:
1. Jakob Brust, Steiger, Viktoria III, Engel-
fangen, Sommerbe'rg,
2. Marcel Meyer, Techn. Angest., Viktoria
1111, Püttlingen, Viktoriastr. 20,
3. Peter Johann. Hauer, Viktoria 1111, Pütt-
lingen, Hölzerner Steg,
4. Adolf Kutscher, Hauer, Viktoria III, Schwar-
zenholz, Vachstr. 32a,
5. Peter Pink 2, Zimmerhauer, Viktoria 1111,
Buchenschachen, Schachtstr. 14,
6. Peter Jakob 1, Arbeiter im Tagebetrieb,
Viktoria 1111, Derlen, Ney str. 86c.
Steinkoblenberqwerk Fürstenhausen
Vorsitzender: Werksdirektor Rau-
hut, Geislautern.
Mitglieder:
1. Peter Zapp, Bergmann, Velsen, Differten,
Ludweiler Straße 1.
2. Friedrich Schmidt, Bergmann, Clarenthal,
Eiweiler, Dorfstraße 59,
3. Jakob Schneider, Bergmann, Velsen, Groß-
rosseln, Adolf-Hitler-Straße
4. Fritz Reinhard, Bergmann, Velsen, Ludwei-
ler.'Rathausstraße 31.
5. Josef Schmidt, Bergmann, Velsen, Körprich,
Dorfstraße 69.
6. Alex Klein, Bergmann, Velsen, Düppenwei-
ler. Hindenburgstraße 113,
7. Jakob Mees 2, Bergmann, Clarenthal,
Landsweiler, Hauptstraße 59,
8. Heinrich Diekes, Bergmann, Clarenthal,
Obervölklingen, Kaiserstraße,
9. Albert Reutler, Masch.-Steiger, Velsen,
Ludweiler, Alte Ansiedlung 20,
10. Philipp Duchene, Masch.-Steiger, Clarei
thal, Altenkessel, Gerhardstr. 100.
Stellvertr. Vorsitzender: N
triebsdirektor Schwarz, Velsen.
Stellvertr. Mitglieder:
1. Wilhelm Gabler, Steiger, Velsen, Alt^
kessel, Adolf-Hitler-Straße 64,
2. Franz Mege, Bergmann, Velsen, Schafften
sen, Provinzialstraße 54,
3. Rudolf Lang, Bergmann, Clarenthal, M
terstraße, Rösselstraße 9,
4. Philipp Gerstner, Bergmann, Clarenthal
Altenkessel, Hermann-Eoring-Straße,
5. Peter Weiß, Masch.-Schlosser, Velsen, Fiii-
stenhausen, Viktoriastr. 19,
6. Wilhelm Dörr, Masch.-Schlosser, Velsen
Ludweiler, Werbelner Straße 8.
Kraft- und Wasserwerke und Hafen
Vorsitzender: Werksdirektor Arau
n e r, Saarbrücken.
Mitglieder:
1. Georg Knörzer, Schlosser, Kraftwerk Luisen
thal, Ottenhausen, Adolf-Hitler-Str. 155, s
2. Karl Ziemer, Maurer, Kraftwerk Fenm
Fürstenhausen, Schulstr. 13a,
3. Karl Vollmar, Heizer, Kraftwerk Weftei
zentrale, Wahlschied, Vorstadtstr. 56,
4. Jakob Pfeiffer, Schlosser, Kraftwerk Hem?
Neunkirchen, Wilhelmstraße,
5. Alfred Wapmann, Elektr.-Stgr., Kraftn,
Abt., Saarbrücken 2, Schönhauser Str. 3,
6. Ludwig Jarolimek, Maschinist, Hafen, Saar
brücken 2, Köllner Str. 24,
7. Anton Karr, K.-Verlader, Hafen, Vlis
ransbach, Bliesbolchener Str. 32,
Stellvertr. Vorsitzender:
triebsdirektor Seeholzer, Saarbrücken.
Stellvertr. Mitglieder:
1. Heinrich Stiebel, Turbinenwärter, Kraß
werk Luisenthal. Ottenhausen, Kreisstr. 1«
2. Karl Deutsch, Schweißer, Kraftwerk Fenne
Saarbrücken 2, Heusweiler Straße 11.
3. Peter Monz. Elektriker, Kraftwerk Weihes
zentrale, Wiesbach, Adolf-Hitler-Straße,
4. Willi Kiefer, Schlosser, Kraftwerk Heini?
Altstadt. Hauptstr. 71,
5. Hermann Krewer, Schlosser, Kraftn.-M
Saarbrücken 2, Varziner Str.,
6. Ludwig Hermann, Dreher, Hafen, Alte»
kessel, Johannstr. 18,
7. Franz Reinert, Verl.-Arb., Hafenverladuu?
Riegelsberg, Glück-auf-Straße.
enn wir einig bleiben, bilden wir
einen darben, schweren Klotz inmitten
Guropas, den niemand anfaßt, ohne
sich die Singer zu zerquetschen.
ßtsmarch
Die Jugend wächst nicht auf in der
Meinung einer Dichtigkeit der Stände,
Klaffen, Berufe usw., sondern im Glauben
an eine einige, deutsche JNation,
Hdolf mtler
236
me zu betreten !
es.die Fördertrum
Benütze das Umbruchsort
zum Fahren und nicht zur
ä j.
MUTDewa“ " ~ ' ’
von
Material
237
@Öltt£nstppfd)Ctft / Bezirksknappschaft der Reichsknappschas
Saarbrücken 2 , Trierer Straße 8.
Anruf: Amt Saarbrücken Nr. 2 54 11.
Kommissar für die Reichsknappschaft:
Senatspräsident Prof. L h i e l m a n n , Berlin.
Beauftragter f U r die Saarknappschaft:
Oberbergrat Dr. R ö t t ch e r, Bonn.
Verwaltung
Knappschastsdirektor: Jakob. — Geschäfts-
führer: Dr. Agne; Kirst; leitender Angestellter: Dr.
Taub; — Knappschaftsapotheker: Kuntz — Knapp-
schaftsoberamtmann : Honecker: — Knapp-
schaftsamtmänner: Abt, Weingardt, Fritze,
Berens, Lipphard, Regitz, Hoppstädter, Küchenmeister:
— Knappschaftsoberinspektoren: Zander,
Pappelbaum, Weih, Paulus (Kranlenhausverwalter), Bier,
Huppert (Krankenhausverwalter), Kühtze, Ingenieur,
Warth: — Knappschaftsinspektoren: Mär-
ker, Köhl Alb., Keller, Burgardl, Heinrich, Herrmann A.,
Herrmann W., Scheid, Schäfer, Becker, Lux, Lehnert,
Theiß (Krankenhausverwalter), Blaß, Krieger, Hosfmann,
Schneider 1, Jacob (Krankenhausverwalter), Bickelmann^
Stein: — Knappfchaftsobersekretäre:
Lauer, Maul, Pfllll, Neu, Sparwald, Kempf, Geis, Weis,
Babst, Latz E., Schmidt K., Hort Walter, Spang, Glöbel,
Klein, Müller A.: — Sekretärinnen: Klein,
Steinemer, Knorzer, Lang, Wunn, Haatz, Petri, Kraus,
Jennewein, Pfeifer, Recktenwald, Blümer, Neutzling,
Thomas: — Sekretäre: Faus, Altpeter, Meifer,
Karins, Köhl Eduard, Binkle, Schneider 2, Junold, Roder-
mann, Wilhelm, Weber Arthur, Kltebenstetn, Müller,
Renno, Rabung, Runge, Keller, Bohr, Melchior, Meher,
Honecker, Pitz, Quirin, Fritze, Michely, Gabler, Wolf,
Baltes, Peter Alois, Abt, Birtel, Bierbrauer, Schmidt
Walter, Weber Emil, Krancher, Lorenz, Hetz, Becker Alb.,
Maurer, Köhl Wilhelm, Morlo, Jericho, Wunn, Dreiser,
Colling, Buchheit Peter H., Enderlein, Sick E., Brill,
Pröpper, Atz, John; — Assistenten : Köhl Johann,
Dörr, Betz, Koble, König, Voll, Liebig, Kirsch, Keßler
Hub., Sick Friedrich, Haas, Bohnenberger, Latz Karl,
Cchwender, Müller, Stötzer, Steinbach, Weyrich, Backes,
Meßner, Kollmar, Keßler Werner; — Krankenbe-
sucher: Schäfer: — Hausmeister: Eisenlauer:
— Elektromeister: Lang; — Telephonist:
Reichert: — K a s s e n a f s i st e n t: Reich; — Pfört-
ner: Kleehaas, Kasper.
Verzeichnis der Knappschafts-Ärzte
g-E Namen und Wohnort Fernruf * Grubentelefon
Amt Nr.
I. Vertrauensarzt:
Dr. Herzog, Saarbrücken, Saarbrücken 2 38 23
Stellvertreter: Dr. Enger,
Völklingen. (Oberarzt im
Knappfch.-Krankenhaus)
II. Reoierärzte:
1 Dr. Herzog, Saarbrücken 2 Saarbrücken 2 38 23
1a Dr. Bickelmann*), Saarbr. 1
1b Dr. Grill*), Saarbrücken 3
1c Dr. Haustein*), Saarbrücken 5
2 Dr. Schmitz, Altenkessel Völklingen 364
3 Dr. Thurn, Fenne Völklingen 194*
4 Dr. Böhler, Völklingen Völklingen 718
6 Dr. Rtediger, Schaffhaufen Bus; 8198
6 Dr. Schneiderhöhn, Wadgassen Buß 8086
7 Dr. Sehl, Ludweiler Völklingen 391*
8 Dr. Neugebauer, S.-R., Saar- Saarlautern 2181
lautern 3
9 Dr. Hoffmann, Schwalbach Butz 8236
10 Dr. Greis, Knausholz — —
Fernruf
-I Namen und Wohnort * Grubenlelefon Amt Nr.
11 Dr. Platzmann, Püttlingen 12 Dr. Müller, Püttlingen Völklingen 858*}
Völklingen 820*1
13 Dr. Lang, Sellerbach Heusweiler 142
14 Dr. Tewes, S.-R., Buchen- Heusweiler
schachen
15 Dr. Adolf Mayer, Saarbr. 7 Saarbrücken 287*1
16 Dr. Frank, Dudweiler Sulzbach 7 261
17 Dr. Th. Schmidt, Dudweiler
18 Dr. Arenhold*), St. Ingbert St. Ingbert 4405
19 Dr. Hartz, St. Ingbert St. Ingbert 4201
20 Dr. Feil, Rohrbach St. Ingbert 4138
21 Dr. Zetz, Brebach Saarbrücken 2 93:!
22 Dr. Overmeyer, Kleinblitters- Kleinblittersdorf 40
dorf
23 Dr. Haverkamp*), Ormesheim Ensheim 85
2t I. Bartscherer, Niederwürzbach 25 Dr. Kiefer, Blieskastel Blieskastel 71
Blieskastel 6
26 Dr. Vagt*), Wallhalben Wallhalben 11
27 Dr. Kaltenhäufer, Erbach- Homburg 33
Reiskirchen
28 Dr. Winkler, Homburg Homburg 222
29 Dr. Hust, Homburg Homburg 459
30 Dr. Kässinger, Ltmbach Homburg 209
31 Dr. Pack, Spiesen Neunkirchen 2330
32 Dr. Trittelvitz, Elversberg Neunkirchen 2321'
33 Dr. Ziemann, Bildstock Sulzbach 7 212
34 Dr. Schnur, Friedrichsthal 35 Dr. Pätzold*), Altenwald Sulzbach 7 25!
Sulzbach 7 224
36 Dr. Jost, Sulzbach Sulzbach 7 23i
37 Dr. Unterstenhöser, Sulzbach Sulzbach 7M
'38 Dr. Vivroux, Sulzbach Sulzbach 7 2«
39 Dr. Heim, Fischbach Sulzbach 7 258
40 Dr. Faber, Quierschied Sulzbach 7 213
41 Dr. Schönmeier, Wahlschied Heusweiler 162
42 Dr. Nötiges, Heusweiler Heusweiler 65
43 Dr. Schneider, Heusweiler Heusweiler 156
44 Dr. Schöneberger, Saar- Saarwellingen 7019t
wellingen
46 Dr. Zeppenfeldt, Nalbach Saarwellingen 7015t
46 Dr. Augustin, Uchtelfangen Illingen 13
47 Dr. Büsch*), Illingen Illingen 63
48 Dr. A. Eckert*), Merchweiler Illingen 174'
49 Dr. Schlarb, Reden Neunkirchen 5497’
50 Fischer, Heiligenwald Neunkirchen 5478'
51 Dr. Thinnes, Wemmetsweiler Illingen M
52 Dr. Nauhauser, Schiffweiler Neunkirchen 5417
53 Dr. Harlandt, Ottweiler Neunkirchen 5778
54 Dr. Escher, Ottweiler Neunkirchen 5727
55 Dr. Kammenhuber, Ottweiler Neunkirchen 5735
56 Dr. Kirste, Wiebelskirchen Neunkirchen 2785
57 Dr. Hild, Wiebelskirchen Neunkirchen 2873
58 Dr. K. Schmidt*), Neunkirchen Neunkirchen 2806
59 Dr. Spaniol, Neunkirchen Neunkirchen 2518
69 Dr. Fuest, Neunkirchen Neunkirchen 2138
61 Dr. Schund, Oberbexbach Mittelbexbach 28
62 Dr. Gänsen, Mittelbexbach Mittelbexbach $
63 Dr. Ledermann, Frankenholz Mittelbexbach
gleichzeitig Krankenhaus-
chefarzt
64 Dr. Bär*). Waldmohr Waldmohr
65 Dr. Bartscherer M.*), WaldmohrWaldmohr J
66 Dr. Dahl, Landstuhl
67 Dr. Ludwig Königs, S.-R.,
Ramüein
68 Dr. Schröer, Glanmünchweiler
69 Dr. Pracht, S.-R., Miesau
70 Dr. Malier, Schönenberg
71 Tr. Bernhard, Herschweiler-
Pettersheim
72 Dr. Kockler, St. Wendel
73 Dr. Stessens, Oberthal
74 Dr. Fichtenmayer, St. Wendel
75 Dr. Heinr. Mäher, Marpingen
76 Dr, Bockelmann. S.-R., Tholey
77 Dr. Böhme*), Dirmingen
78 Dr. Laumeier, Eppelborn
78s Dr. Woll*), Eppelborn
79 Dr. Oeser*), Dörsdorf
80 Dr. Heldmann, Lebach
Landstuhl
Ramsteiu
Glanmünchweiler \
Bruchmühlbach J
Waldmohr
Konken
St. Wendel
Oberthal
St. Wendel
Tholeh
Tholey
Illingen
Lebach
Tholeh
Lebach
83
?
71
U
l
133
238
Fernruf
* ¿1 Namen und Wohnort * Grubentelefon Amt Nr.
31 Dr. Jung, Bettingen
82 Dr> Lienhart, Beckingen
33 Dr. Guckeisen, Merzig
34 Dr. Kersch, Losheim
35 Dr. Haeber, Weiskirchen
35 Dr. Kunschert, Wadern
Sk Dr. Hackelhal, HermeSkeil
33 Dr. Schön, Sötern
33 Dr. Sauer, Nohfelden
R Dr. Darge, Berschweiler
21 Dr. Osthelder, Kusel
W Dr. Zimmer, S.-R., Altenglan
gz Dr. Schumacher, St. Julian
St Tr. Treusch, Otterberg
S5 Tr. Kamm, Zweibrücken
* Anschluß an Grubentelephon, + Selbslanschlutz.
*) mit der Führung der Geschäfte beauftragt.
III. Krankenhäuser:
1. Krankenhaus in Völklingen
für die Steinkohlenbergwerke Ensdorf, Luisenthal und
Geislautern. Chefarzt Dr. L e m m e n. Post-Fernruf:
Lölküngen Nr. 19, 156. Anschluß an Grubensernsprechnetz.
2. Krankenhaus in Sulzbach
Bettingen 43'
Beckingen 6
Merzig 289
Wadern 220
Wadern 383
Türkismllhle 20
Türkismühle 6
Baumholder 206
Kusel 275
Kusel 231
Kaiserslautern 117
IV. Fachärzte für Augenkrankheiten:
Namen und Wohnort Fernruf Amt Nr.
Dr. Basten, Saarbrücken 1 Saarbrücken 2 15 16
Dr. Wiedersheim, Saarbrücken 2 Saarbrücken 2 07 15
Dr. Schmack, Saarbrücken 3 Saarbrücken 2 42 07
Dr. Dahlström, Sulzbach Sulzbach 7 27 36
Dr. Jakobi, Völklingen Völklingen 241
Dr. Kiefer, Saarlauiern Saarlautern 2828
Dr. Danco, Neunkirchen Neunkirchen 2011
Schneider, Neunkirchen —
Dr. Riegel, St. Wendel
Dr. Deuchler, St. Ingbert
V. Fachärzte für Hals-, Nasen- und Ohren-
krankheiten:
Dr. Wehberg, Saarbrücken 1 Saarbrücken 2 63 06
Dr. Morian, Saarbrücken 3 Saarbrücken 2 48 46
Dr. Weusthofs, Saarbrücken 3 Saarbrücken 2 16 05
Dr. Six, Saarbrücken 3 Saarbrücken 2 8179
Dr. Schröder, Sulzbach Sulzbach 7 27 58
Dr. Nieder, Völklingen Völklingen 426
Dr. Regert, Saarlaulern Saarlautern 2404
Dr. Rockenbach, Neunkirchen Neunkirchen 2432
Dr. Connor, Neunlirchen Neunkirchen 2495
Schneider, Neunkirchen Neunkirchen —
Dr. Eckel, St. Ingbert St. Ingbert 4124
Dr. Eckel, Sprechstunden in Hom-
burg
Dr. Müller, St. Wendel
VI. Fachärzte für Haut- und Geschlechts-
krankheiten:
tue innere Erkrankungen, Chefarzt Prof. Dr. Krauß.
(Post-Fernruf: Sulzbach Nr. 7 25 01. Anschluß an Gru-
hmfecnsprechnetz). — Zuständig für die Mitglieder der
-leinkohlenbergwerke: Dudweiler (Grube Hirschbach und
Jägersfreude), Camphausen (Grube Camphausen, Bre-
scld und Göttelborn), Sulzbach (Maybach und Mellin),
Grube Jtzenplitz, Saargruben - Verwaltung, Bergschule
Saarbrücken, Hafenamt und Knappschaftsverwaltung.
Dr. Müller, Saarbrücken 3
Dr. Otto Meyer, Saarbrücken 3
Dr. Thelen, Saarbrücken 3
Dr. Becker, Völklingen
Dr. Krämer, Neunkirchen
Saarbrücken 2 49 28
Saarbrücken 2 62 43
Saarbrücken 2 23 54
Völklingen 625
Neunkirchen 2754
VII. Zahnärzte und Dentisten:
3. Krankenhaus in Neunkirchen
für die Grube Reden des Steinkohlenbergwerks Reden
sowie Heinitz und Neunkirchen. Chefarzt Dr. L a u x e n.
Post-Fernruf: Neunkirchen Nr. 9 30 55, 9 30 56. Anschluß
an Grubenfernsprechnetz.
4. Krankenhaus in Quierschied
alle chirurgischen Fälle und Entbindungen. Chefarzt
E i s e n b a ch. (Post-Fernruf: Sulzbach Nr. 7 27 23.
Anschluß an Grubenfernsprechnetz). — Zuständig für die
Mitglieder der Steinkohlenbergwerke: Dudweiler (Grube
Hirschbach und Jägersfreude), Camphausen (Grube
^amphausen, Brefeld und Göttelborn), Sulzbach (May-
oach und Mellin), Grube Jtzenplitz, Saargrubenverwal-
sung, Bergschule Saarbrücken, Hafenamt und Knapp-
Ichaftsverwaltung.
5. Krankenhaus in St. Ingbert
die Grube St. Ingbert. Chefarzt Dr. S ch l a r b.
^s^Fernruf: St. Ingbert Nr. 4258. Anschluß an Gruben-
8. Krankenhaus in Frankenholz
die Grube Frankcnholz. Chefarzt Dr. Leder-
' " n n. Anschluß an Grubensernsprechnetz.
7. Knappschaftliche Augenklinik
m Saarbrücken 2, St. Johanner Strahe 5V,
¡Jü fämlliche Mitglieder, soweit nicht besondere Wünsche
»eaußert werden. Chefarzt Dr. Wiedersheim. Post-
öornruf: Saarbrücken Nr. 2 07 15. Anschluß an Gruben-
sernfprechnetz.
s) Zahnärzte:
Namen und Wohnort Namen und Wohnort
Dr. Dessauer, Saarbrücken 3
Dr. Lorber, Saarbrücken-2
Dr. Pulewka E., Saarbr. 3
Dr. Edith Konrad, Sbr. 2
Dr. Schmalenbach, Sbr. 5
Dr. Felten, Saarbr. 5
Dr. Richter, Saarbrücken 3
Dr. Grete Engel, Bischmis-
heim
Dr. Lorenz, Gersweiler
Dr. Becker, Bildstock
Dr. von Linck, Buß
Dr. Werth, Brebach
Dr. Hager, Beckingen
Dr. Heubel, Völklingen
Dr. Schlicker, Völklingen
Dr. Vogel, Völklingen
Dr. Benndorf, Völklingen
Dr. Hell, Püttlingen
Genfer, Wehrden
Frl. Matheis, Güchenbach
Dr. Becker, Heusweiler
Dr. Zimmermann,
Friedrichsthal
Dr. Haas, Dudweiler
Htrschelmann, Dudweiler
Frl. Dr. Gores, Dudweiler
Dr. Müller, Sulzbach
Dr. Schaetzing, Sulzbach
Dr. Martin, Quierschied
Dr. Franzen, Quierschied
Dr. Huppert, Fürstenhausen
Dr. Lehnen, Wadgassen
Dr. Seiwert, Saarlautern
Dr. Pulewka, Saarlautern
Dr. Drexler, Dillingen
Dr. Adolph, Saarlautern 3
Dr. Haan, Merzig
Dr. Funk, Lebach
Dr. Trippen, Illingen
Dr. Trippen, Landsweiler
Frl. Dr. Dewes, Marpingen
Dr. Heringslake, Ludweiler
Dr. Prowald, Ensdorf
Dr. Orfey, Erbach-Reis-
kirchen
Dr. Scheuren, Luisenthal
Dr. Leonnard, Nohfelden
Dr. Friesecke, Elversberg
Frl. Pomy, Spiesen
Huppert, Neunkirchen
Dr. Kunz, Neunkirchen
Dr. Lattrich, Neunkirchen
Dr. Lengler, Neunkirchen
Tr. Rawer, Gebrüder,
Neunkirchen
Namen und Wohnort Namen und Wohnort
Dr. Werte, Neunkirchen
Dr. Rheinen, Wiebelskirchen
Dr. Klein, Ottweiler
Dr. Tinschert, St. Wendel
Dr. Tholey, P., St. Wendel
Dr. Bonerth, St. Ingbert
Dr. Kurtz, St. Ingbert
Dr. Zimmermann, St.Jngb.
Werle, Homburg
Dr. Zimmermann, Hombg.
Dr. Lauer, Mittelbexbach
Dr. Fickeisen, Zweibrücken
Dr. Müller, Landstuhl
Dr. Salomon, Waldmohr
Dr. Krebs, Kusel
Dr. Krafft, Hermeskeil
Tr. Alles, Hütschenhausen
Dr. Seid, Limbach
Sprechstunden i. Kirkel
Tr. Matt, Bruchmühlbach
Dr. Müller, Blieskastel
Frl. Dr. Houh, Altenwald
Dr. Seibert, Geislautern
Tr. Pohlmann, Güdingen
Dr. Petilliot, Landsweiler
b. Reden
Dr. Dudenhöffer, O.Bexbach
Dr. Müller, Otterberg
Dr. Heinrich, Ramstein
Dr. Lorenz, Saarwellingen
Z.A. Mehring, Tholeh
Dr. Pöllmann, Waldmohr
b) Dentisten:
Lindner, Saarbrücken
Grahn, Saarbrücken
Frau Claus-Zuleger, Sbr. 3
Bickelmann, Brebach
Flach Fr., Kleinblittersdorf
Reichel, Herrensohr
Heidt, Dudweiler
Krätschmer, Dudweiler
Zipf, Dudweiler
Jselt, Sulzbach
Joos, Sulzbach
Worch, Sulzbach
Stephan, Sulzbach
Schu, Altenwald
Frau Wilms, Bildstock
Halberstadt, Friedrichsthal
Kirch, Friedrichsthal
Hommrich, Holz
Hager, Quierschied
Müller, Hühnerfeld
Frantz, Urexweiler
Bauer, Heusweiler
Will, Güchenbach
Schwarz, Riegelsberg
Neumeyer, Püttlingen
Geil, Grotzrosseln
Merkh, Ludweiler
Mink, Püttlingen
König, Gersweiler
Ferdinand, Altenkessel
Schädel, Luisenthal
Nauhauser, Völklingen
Hübers, Klarenthal
Hoffmann, Schiffweiler
Reichel, Ensdorf
Ney, Saarlautern 3
Kreutzer, Schwalbach
Rheinen, Schwalbach
Krämer Karl, Hülzweiler
Lellig, Saarwellingen
Schu, Lebach
Thobe, Bettingen
Kamp, Beckingen
Stock, Neunkirchen
Walter, Laudsweiler
Ohm, Spiesen
Seufert, Dirmingen
Vogel, Merchweiler
Stein, Illingen
Maurer, Eppelborn
Kehle, Uchtelfangen
Heintz, Wemmetsweiler
Mang, Fischbach
Frau Becker, Ottweiler
Diesel, Ottweiler
Frau Trier-Peter,
Lt. Wendel
Pfad, St. Wendel
Frau Schmitt-Henze,
St. Wendel
Wieser, St. Wendel
Fleck, Tholey
Spang, Wiebelskirchen
Tscheu, Wiebelskirchen
Fuchs, St. Ingbert
Günther-Wenz, St. Ingbert
Schläfer, St. Ingbert
Schumacher, Hassel
Karl, Rohrbach
Krolewski, Blieskastel
Lange, Ensheim
Hemmerling, Niederwürz-
bach
Bächle Karl, Homburg
Bächle Willi, Homburg
Baartz, Erbach
Moritz, Kölln
Stander, Losheim
Beck, Mittel-Bexbach
Sander, Mittel-Bexbach
Schulz, Frankenholz
Limbach, Hermesleil
Meyer, Hermeskeil
Müller, Baumholder
Boldorf, Wadern
Gründel, Freisen
Feuchtner, Glanmllnchweil.
Bruch, Altenglan
Bregenzer, Kusel
Wagner, Obermiesau
Hartmuth, Oberohmbach
Bächle, Waldmohr
Müller, Ramstein
Hartmuth, Schönenberg
Dertwtnkel, Landstuhl
Keller, Wittersheim
Kurkiewicz, Saarbrücken
Ketzler, Diefflen
Büttner, Elversberg
Kohl, Oberthal
Müller, Schönenberg
Saalfrank, Wallhalben
VIII. Familien-Krankensürsorge-Aerzte:
Namen und Wohnort
Amt Nr.
Dr. Schröder, Saarbrücken 1 Saarbrücken 2 18 68
Dr. Hetz, Saarbrücken 5 Saarbrücken 2 45 49
Dr. Staudacher, Saarbr. 5 Saarbrücken 2 58 54
Dr. Niedlich, Brebach Saarbrücken 2 22 79
Fernruf
Namen und Wohnort
Amt Nr
Dr. Meyer Hugo, Herren- Saarbrücken 2 S3 ai
sohr
Dr. Hoos, Dudweiler Sulzbach 7 25 S
Dr. König, Güchenbach Heusweiler S
Dr. Fromm, Luifenthal Völklingen 71!
Dr. Ladner, Völklingen Völklingen
Dr. Wolfs, Wehrden Nebenstelle derRöchlingsche
Werke zu Völklingen
Dr. Schwabe, S.-R., Butz Butz M
Dr. Hanniq, Ensdoxf Saarlautern 267
Dr. Daubach, Saarlautern 3 Saarlautern 2571
Dr. Mathieu, Saarlautern 1 Saarlautern 23 K'
Dr. Gretscher, Saarlautern2 Saarlautern 2412
Dr. Deilmann, Dillingen Saarlautern 62«
Dr. München, Neunktrchen Neunktrchen 219!
Dr. Werner, Neunkirchen Neunkirchen 27 K
Dr. Konrad, Wiebelskirchen Neunkirchen 21S
Dr. Baltes, St. Wendel St. Wendel »
Dr. Kilburg, Oberktrchen Oberkirchen
Dr. Fischer, Baumholder Baumholder
Dr. Kaufmann, Gersheim Gersheim
Dr. Decker, Hütschenhausen Bruchmühlbach
Dr. Löblein, Nohfelden Türkismühle T
Dr. Bonengel, Grotzrosseln Völklingen
Dr. Metzgen, Bliesbolchen
Dr. Diesinger, Saarwelling.
Tr. Dalbkermeher, Sulzbach — -
Knappschaftsälteste:
sf Namen und Wohnung Beschäftigung
der Knappschaftsältesten stelle:
1 Müller Heinrich, Saarbrücken 2
2 Schreiner Peter, Saarbrücken 5
['3 Lang Eduard, Gersweiler
4 Bachelier Artur, Ludweiler
5 Sticher Ludwig, Geislautern
6 Hatzler Karl, Völklingen
7 Lydorf Georg, Altenkessel
8 Schlang Daniel, Püttlingen
9 Conrad Peter, Püttlingen
10 Endres Peter, Riegelsberg
11 Steimer Johann, Kölln
12 Hermann Josef, Güchenbach
13 Paulus Johann, Dilsburg
14 Schlick Oskar, Wahlschied
15 Klein 2 Johann, Quierschied
16 Klär Johann, Bildstock
17 Becker Edmund, Friedrichsthal
18 Schnur Johann, Altenwald
19 Groß Nikolaus, Hühnerfeld
20 Lander Ludwig, Fischbach
21 Haupenthal Johann, Sulzbach
22 Müller Andreas, Neuweiler
23 Steuer Johann, Dudweiler
24 Peifer Hermann, Dudweiler
25 Klos Peter, Herrensohr
26 Hoffmann Joh., Saarbrücken 7
27 Rosinus Hch., Kleinblittersdorf
28 Ruffing August, Spiesen
29 Bauer Friedrich, Elversberg
30 Britz Josef, Elversberg
31 Linnebach Ferd., Neunkirchen
32 Pfeiffer Jakob, Neunkirchen
33 Lang Karl, Wiebelskirchen
3i Lang Ludwig, Münchwies
35 Stauch Christian, Ottweiler
36 Schäfer Rudolf, Schiffweiler
37 Eckstein Willi, Landsweiler b. R.
38 Becker Peter, Heiligenwald
39 Fees Jakob, Wemmetsweiler
40 Schmitt Ferd., Hüttigweiler
Hafenamt
Baubüro
Klarenthal
Klarenthal
Velsen
Belsen
Velsen
Luisenthal
Viktoria
Viktoria
Luisenthal
Luisenthal
Camphausen
Jägersfreude
Göttelborn
Maybach
Altenwald
Mell in
Brefeld
Mellin
Camphausen
Mellin
Mellin
Hirschbach
Hirschbach
Jägersfreude
Jägersfreude
Jägersfreude
Heinitz
Heinitz
Kokerei
Heinitz
Heinitz
Kraftwerk
Heinitz
Kohlwald
Frankenholz
Geisheck
Reden
Reden-Fett
Reden
Jtzenplitz
Maybach,
schacht
Cft'-
240
Namen und Wohnung Beschäftigungs- Namen und Wohnung Beschäftigungs-
¡if der Knappschaftsältesten stelle -Z der Knappschaftsältesten stelle
41 Persch Oskar, Wustweiler
Hellbrück Edmund, Kaisen
43 Alt Robert, Merchweiler
44 Meiser Philipp. Wiesbach
45 Rodenbusch Heinr., Eppelborn
48 Wagner Willi, Dirmingen
4? Kirsch Johann, Thalexweiler
48 Scholl Nikolaus, Hasborn
Ä Schäfer 4 Nikolaus, Theleh
50 Dörr Alois, Marpingen
Maybach
Göttelborn
Camphausen
Göttelborn
Brefeld
Camphausen
Brefeld
Hirschbach
Hirschbach
Maybach
51 Klein Jakob, Urexweiler
52 Brenner Jak., Niederlinxweiler
53 Backes Johann, St. Wendel
54 Scheid Josef, Bliesen
55 Allerchen Johann, Namborn
50 Schwan Peter, Furschweiler
5? Comtesse Baptist, Schafshausen
58 Schmitt Peter, Differten
50 Müller Jakob, Lisdorf
60 Gärtner Alois, Schwalbach
01 Zapp Peter, Griesborn
02 Louis 7 Johann, Hülzweiler
Kl Müller Georg, Saarlautern 3
84 Maas 4 Jakob, Schwarzenholz
05 Conrad Wilh., Saarwellingcn
00 Klein Bernhard, Bilsdorf
07 Barth Josef. Lebach
08 Träger Alois Matth., Bettingen
08 Schmidt Jakob, Hüttersdorf
7V Klein Alex, Düppenweiler
* 71 Müller Pbilipp, Hilbringen
U Klinkner Nikolaus, Bachem
73 Jakobs Peter, Losheim
I 74 Barth 3 Johann, Wahlen
75 Oehm Nikolaus, Nunktrchen
78 Kaspar Matthias, Weiskirchen
| 77 Wendels Peter, Roswendelroth
78 Zimmer Nikolaus, Lockweiler
Reden-Flamm
Heinitz
Reden
Reden-Flamm
Hetnitz
Heinitz
Velsen
Velsen
Ensdorf
Griesborn
Ensdorf
Ensdorf
Saarschacht
Ensdorf
Velsen
Velsen
Camphausen
Maybach
Reden
Velsen
Velsen
Velsen
Klarenthal
Camphausen
Camphausen
Camphausen
Camphausen
Camphausen
79 Schmidt Josef, Wadrill Reden
80 Aatz Michel, Primstal Maybach
81 Buwen Nikolaus, Sitzerath Camvhausen
8 : Lorscheider Johann, Zllfch Reden
83 Laubenthal Alois, Gonnesweiler König
84 Thomas Jakob, Hoppstädten Reden
85 Müller 2 Josef, Freisen Reden-Flamm
86 Blinn Jakob, Lettersweiler Hetnitz
87 Geist Johann, Heimbach Hirfchbach
88 Clos Otto, Hüffler Frankenholz
89 Braun Otto, Brücken Dechen
90 Moosmann August, Hoof Dechen
91 Lang Richard, Breitenbach Frankenholz
92 Wetngardt Artur, Dunzweiler Frankenholz
93 Meininger Michel, Kübelberg Frankenholz
94 Zorn Alois, Frutzweiler Frankenholz
95 Schulz 3 Jakob, Ramstein Heinitz
96 Jung Alois, Vogelbach Heinitz
97 Nasthan Wendelin, Kindsbach Heinitz
98 Hemmer Emil, Wiesbach Dechen
99 Krämer Jakob, Kirrberg Frankenholz
100 Schindler Ludwig, Homburg Frankenholz
101 Emfer Fritz, Jägersburg Frankenholz
102 Renner Adolf, Frankenholz Frankenholz
103 Nieder 2 Franz, Oberbexbach Frankenholz
104 Jäger August, Mittelbexbach Dechen
105 Homburg Friedrich, Limbach Dechen
106 Ferrang Hermann, Kirkel Dechen
107 Kiefer Franz, Lautzkirchen St. Ingbert
108 Müller 5 Peter, Ballweiler Jägersfreude
109 Herrmann 6 P., Nted.-WUrzbach Jägersfreuds
110 Schaar Rudolf, Rohrbach St. Ingbert
111 Weiland Alois, St. Ingbert Jägersfreude
112 Feickert Johann, St. Ingbert Merz Gustav, Wittersheim St. Ingbert
113 Jägerssreude
114 Straub Peter, Rubenheim Dechen
115 Heß Franz, Schallodenbach Hetnitz
Angestellten-Älteste:
Namen
7 Valzert Fritz
Ganster Richard
Kerner Heinrich
Wohnort
t Peter Johann
2 Wambsganst Jakob
8 Bonaventura Peter
l Gottschall Ludwig
5 Eisler Wilhelm
0 Stillenmunkes Hermann
Zu dem Sprengel gehören die Werke
Beschäftigungs-
stelle
Neunkirchen
Frankenholz
Saarbrücken 8
Dudweiler
Brefeld
Maybach
Altenkessel
Schwalbach
Saarbrücken
Gruppe Ost in Neunkirchen
Steinkohlenbergwerk Neunkirchen mit den Gruben:
König und Kohlwald — Steinkohlenbergwerk Heinitz
mit den Gruben Heinitz, Dechen einschl. Kokerei Heinitz
Wasserwerk i. Sptesermühltal, Kraftwerk Hetnitz.
Steinkohlenbergwerk Frankenholz mit den Gruben:
Frankenholz und Bexbach.
Steinkohlenbergwerk Reden mit den Gruben: Reden-
Flamm, Reden-Fett und Jtzenplitz.
Steinkohlenbergwerk Dudweiler mit den Gruben:
Hirschbach und Jägersfreude.
Steinkohlenbergwerk Camphausen mit den Gruben:
Camphausen, Brefeld, Göttelborn u. Kraftwerk Weiher.
Gruppe Mitte in Sulzbach
Steinkohlenbergwerk Sulzbach mit den Gruben: May-
bach, Melltn und St. Ingbert.
Gruppe West in Luisenthal
Steinkohlenbergwerk Luisenthal mit Grube Viktoria,
Kraftwerk Fenne, Kraftwerk Luisenthal.
Steinkohlenbergwerk Ensdorf mit den Gruben: Gries-
born und Saarschacht — Steinkohlenbergwerk Fürsten-
hausen mit den Gruben: Klarenthal und Velsen,
Wasserwerk Lauterbach.
Direktion der Saargrubenverwaltung in Saarbrücken
mit Nebenstellen: Hafenamt, Kraftwerk am Hasen,
Bergschule.
Neunkirchen
Frankenhol;
Reden
Dudweiler
Brefeld
Maybach
Luisenthal
Ensdorf
Haupt-
verwaltung
i«
241
Wichtige Dienststellen der Deutschen Arbeitsfrei,!
Gau Saarpfalz
Eauwaltung der Deutschen Arbeitsfront,
Neustadt a. d. Deutschen Weinstraße, Kaiser-
straße 2, Teleson 35 41.
Am Sitze der Eauwaltung befinden sich:
Eaukassenwaltung, Revisionsabteilung, Un-
terstützungsabteilung, Organisationsabtei-
lung, Presse- und Propagandaabteilung,
Eauabteilung für Arbeitsführung und Be-
rufserziehung, Sozialabteilung, Schulungs-
abteilung, Rechtsberatung, „Kraft durch
Freude", Amt für Reisen, Wandern und
Urlaub, Informationsabteilung, Frauenamt,
Eaujugendwaltung, Personalabteilung, Ar-
beitsdank, Werkfcharen, Heimftättenamt.
Gaubetriebsgemeinschaftswaltung R.B.G.
Bergbau (11):
Saarbrücken 2, St. Johanner Straße 46,
Telefon 2 92 41.
Hauptamtliche Kreisbetriebsgemeinschaften
R.B.G. Bergbau:
Saarbrücken 2. St. Johanner Straße 46,
Telefon 2 92 41.
Neunkirchen. Wilhelmstraße 28, Tel. 26 23.
Ehren- und Disziplinargericht der Deutschen
Arbeitsfront Gau Saarpfalz:
Saarbrücken 1, Talstraße 49.
Kreiswaltungen der Deutschen Arbeitsfront:
Saarbrücken-Stadt: Saarbrücken 2,
St. Johanner Straße 46, Telefon 2 92 41.
Verwaltungsstelle:
Saarbrücken 2, St. Johanner Straße 46,
Telefon 292 41.
Saarbrücken-Land: Saarbrücken 2,
St. Johanner Straße 46, Telefon 2 92 41.
Verwaltungsstelle:
Saarbrücken 2, St. Johanner Straße 46,
Telefon 2 92 41.
Kreis Saarlautern: Saarlautern, Am
Bahnhof, Haus der Arbeit, Tel. 24 76.
Verwaltungsstellen: Saarlautern, Am Bahn-
hof, Haus der Arbeit. Tel. 24 76; Körperich-
Vilsdorf, Hauptstraße 113, Tel. Saar-
wellingen 70 26.
Kreis Merzig: Merzig-Saar, Zollhaus,
Tel. 9.
Verwaltungsstelle: Merzig-Saar, Zollhaus,
Tel. 9.
Kreis Ottweiler: Neunkirchen-Saar, Wil-
helmstraße 28. Tel. 26 23.
Verwaltungsstellen: Neunkirchen-Saar, Wil-
helmstraße 28, Tel. 26 23; Eppelborn-Saar,
Hindenburgstraße 8, Tel. 146 Amt Lebach.
Kreis St. Wendel: St. Wendel, Balduin-
straße 38, Tel. 196.
Verwaltungsstelle: St. Wendel, Balduin-
straße 38, Tel. 196.
Stets S t. Ingbert: St. Ingbert, Kam
straße 85, Tel. 41 76.
Verwaltungsstelle: St. Ingbert, Kaiiet
straße 85 Tel. 4176.
Kreis Homburg-Land stuhl: Homburg
Saar, Kaiser-Friedrich-Straße 90, Tel. 8.
Verwaltungsstellen: Homburg-Saar, Kaiser
Friedrich-Straße 90, Tel. 6; Landstch
(Pfalz), Kaiserstraße 57, Tel. 337.
Kreis Kusel: Kusel (Pfalz), Marktstraße 16
Tel. 333.
Verwaltungsstellen: Kusel (Pfalz), Mari!
straße 16, Tel. 333; Wolfstein (Pfalz)
Schulhofstraße, Tel. 19.
Kreis Rockenhausen: Rockenhausen (Ps.j
Marktplatz 7, Tel. 54.
Verwaltungsstellen: Rockenhausen (Pfalz),
Marktplatz 7, Tel. 54; Alsenz, Hauptstr. 26,
Tel. 69.
Kreis Zweibrücken: Zweibrücken (Pfalz!
Hallplatz 6, Tel. 75.
Verwaltungsstelle: Zweibrücken (Pfahl
Hallplatz 6. Tel. 75.
Rechtsberatungsstellen der Deutschen
Arbeitsfront:
Saarbrücken-Stadt und -Land: Saai
brücken 2, St. Johanner Straße 46, Tel
2 92 41.
Sprechtage werden von Saarbrücken wähl
genommen in: Blieskastel, Voll
lin gen, St. Ingbert, Riegele
berg, Sulzbach.
Kreis Saarlautern: Saarlautern, An
Bahnhof, Haus der Arbeit.
Sprechtage werden von Saarlautern wahr
genommen in: Merzig, Mettlach
Körperich, Lebach.
Kreis Neunkirchen: Neunkirchen (Saar)
Wilhelmstraße 28II.. Tel. 24 70.
Sprechtage werden von Neunkirchen wahr
genommen in: St. Wendel. Eppe!
born, Homburg.
Kreisdienstellen der Organisation „Kraft dickt
Freude"
Saarbrücken-Stadt und -Land: Saa>
brücken, Sulzbachstraße 7, Tel. 2 92 41.
Kreis Saarlautern: Saarlautern,
Bahnhof, Haus der Arbeit, Tel. 24 76.
Kreis Merzig: Merzig (Saar), Zollhaus
Tel. 9.
Kreis St. Ingbert: St. Ingbert, Ludwig
straße. Tel. 41 76.
Kreis Neunkirchen: Neunkirchen, Wi>
Helmstraße 28, Tel. 24 70.
Uebersicht über den Saarbergbau
Zeitraum A Kohlenförderung und Kokserzeuqung 8. Zahl der eingeschriebenen Arbeiter
Verwertbare Förderung Koks- erzeuguna Unter Tage Ueber Tage Insgesamt
1935 Tonnen Tonnen
März 829 315 14 000 30 944 12 392 43 336
April 867 443 13 303 31121 12 357 43 478
Mai . 888 089 13 254 31 684 12 244 43 928
Iuni 818 858 13 371 31 829 12 240 44 069
3uli 877 736 13 596 31 854 12 148 44 002
Auaust 893 917 13 520 31 837 12160 43 997
Septen^ber 847 919 13 054 31 758 12 245 44 003
Oktober 974 787 13 582 31 722 12 230 43 952
November 946 184 19 294 32 024 12 307 44 331
Dezember 947 980 19 609 32 163 12 384 44 547
Marz bis Ende 1935 . . . 8 892 228 146 583
1936
Fanuar . . 1 004 827 19 889 32181 12 317 44 498
Februar 860 343 17 138 32 064 12 396 44 460
März .... ... 973 555 18 147 32 058 12 391 44 449
April 873 731 17 500 31 886 12 324 44 210
Mai 926 665 19 527 32190 12 296 44 486
3uni 945 904 23 344 32 125 12 238 44 363
Fanuar bis Ende Zuni . . 5 585 025 115 545
C. Löhne der Saarbergleute (Durchschnitt)
Schichtlöhne auf eine wirklich verfahrene Schicht (einschl. Beiträge zur Sozialversicherung)
Hauer unter Tage im Gedinge Arbeiter unter Tage insgesamt Arbeiter unter und über Tage einschl. Nebenbetriebe insgef.
Leistungs- lohn JUl Gesamt- verdienst Leistungs- lohn Gesamt- ve-dienst JUC Leistungs- lohn Gesamt- verdienst JLH
1935 März . . 6.64 7.49 6.39 7.23 6.19 7.02
April 6.78 7.63 6.51 7.36 6.27 7.11
Mai . . 6.86 7.69 6.55 7,38 6.30 7.12
3uni . . 6.79 7.65 6.53 7.39 6.29 7.15
3uli . . 6.83 7.70 6.54 7.39 6.29 7.12
August . . 6.95 7.80 6.62 7.46 6.36 7.18
September 6.98 7.82 6.66 7.50 6.38 7.21
Oktober 7.02 7.83 6.69 7.50 6.41 7.19
November . . . 7.02 7 91 6.71 7.58 6.43 7.27
Dezember 6.95 7.83 6.66 7.54 6.40 7.25
1936 Januar .... 6.99 7.86 6 70 7.55 6.42 7.25
Februar . . 7 03 7.92 6.72 7.60 6.43 7.28
März . 7.00 7.84 6.70 7.54 6.42 7.24
18'
743
Lohnsteuer-Tafeln für Saarbergleute
Abzüge vom Bruitoarbeitslohn für die bei der Saarknappschafi versicherten
Bergarbeiter
Monatslohnstufe Knapp- schafts- beiträge*) Arbeits- losenver- sicherung Kirchen- steuer Beiträge;. Deutschen Arbeits- front**) Aufwc Berufs- kleidung n d für Werkzeug- verschleiß Fahrt- kosten zu- samum
3UC 3LM JU ttJt $Ut 3U. 3UC 3U( m
1 2 3 4 5 6 7 8 9
mehr als — bis
80.08 - 9l 9.06 2.78 0.17 1.20 12.— 3.— 5.— 33.21
91 — 104 10.34 3.17 0.17 1.20 12.— 3,— 5.— 34.88
104 —117 11.71 3.59 0 33 1.40 12.— 3,— 5.— 37.03
117 —130 13.09 4.02 0.33 1.80 12.— 3.— 5.— 39.24
130 —143 14.47 4.43 0.57 1.80 12.— 3 — 5.— 41.27
143 —156 15.85 4.85 0.69 1.80 12.— 3.— 5.— 43.19
156 —169 17.23 5.28 0.87 2.20 12.— 3.— 5.— 45.58
169 - 182 18.60 5.70 1.22 2.20 12.— 3 — 5.— 47.72
182 —195 19.98 6.13 1.34 2 80 12.— 3.— 5.— 50.25
195 — 208 21.36 6.55 1.34 2.80 12.— 3.— 5.— 52.05
208 — 221 22.74 6.97 1.46 2.80 12.— 3,— 5.— 53.97
221 —234 23.59 7.39 1.63 3.40 12 — 3.— 5.— 56.01
234 — 247 24.62 7.82 1.80 3.40 12 — 3.— 5.— 57.64
247 — 260 25.65 8.24 2.07 3.40 12.— 3 — 5 — 59.36
260 — 273 25.87 8.66 2.28 3.80 12 — 3.— 5.— 60.61
273 — 286 26.26 9.08 2.42 3.80 12.— 3.— 5.— 61.56
286 — 299 26.65 9.50 2.64 3.80 12.— 3.- 5,— 62.59
299 — 312 26.87 9.75 2.64 4.40 12.— 3.— 5.— 63.66
*) Die Beiträge zur Knappschaftsversicherung der Bergarbeiter betragen insgesamt -10,6 v. H. des Brutto
einkommens, davon entfallen aus
a) Krankenkaffe 3,00 v. ö. bis zum Einkommen von 300 &41
b) pensionskaffe 4,90 v. H. bis zum Einkommen von 250 31.41
c) Arbeitslosenversicherung 3,25 v. H. bis zum Einkommen von 300 3Ut.
di Invalidenversicherung 2.70 v. H. bis zum Einkommen von 208 3UC
**) Es sind dle Beiträge für Mitglieder mit 4-3 Kindern zugrunde gelegt.
Die Entwicklung der Wirtschafts-
tätigkeit
Das Jahr 1935 war im ganzen
gesehen ein Jahr des wirtschaft-
lichen Ausstiegs, Produktion, Um-
sah und Beschäftigung in der
Wirtschaft sind weiter gewachsen.
Unser Bild zeigt, daß der
Menge nach die Industrie bei-
nahe wieder so viel Waren er-
zeugte wie im Jahre l030,
desgleichen auch die Landwirt-
schaft. Das Ziel, das sich der
Nationalsozialismus in der Ar-
beitsschlacht gesetzt hat, ist nahe-
zu erreicht.
was io veutschland srseugt wird!
Menge der Warenerzeugung sGröSsenordnunq in Mrdn. QM)
944
• F0RDERMANN'
Aus der Zeitschrift „Grubcusicherheit'
Lohnsteuertafel
bei monatlicher
Stufe
Oie Lohn- und Kirchensteuer
Lfd. Nr. Monatslohn zut ledige Lohn- steuer IfUC li Arbeitn Kirche evangl. 10°/, ehm er isteuer kath. n X tftJl kinderli Lohn. steuer >s Derhei Kirche evangl. 10°/, rateten nsteuer kath. 11 °,„ ZUt Arbeitnehmer, dem
f Lohn- steuer 3U( ür l Kin Kirche evangl. 10°/« flJt d isteuer kath. ii °;0 m
1 bis 80,49 steuerfrei _
2 91,49 0,78 0,07 0,07 — — — — — —
3 104,99 1,82 0,15 0,16 — — — — — —
4 117,99 3,64 0,30 0 32 1,30 0,13 0,15 — — —
5 132,26 5,46 0,44 0,48 2,08 0,21 0,23 — — —
6 147,18 7,28 0,58 0,64 3,38 0,34 0,38 0,78 0,08 0,09
7 162,57 9,10 0,73 0,80 4,42 0,45 0,49 1,82 0,19 0,20
8 177,71 10,92 0,88 0,97 5,46 0,55 0,60 2,86 0,29 0,32
9 193,24 13,52 1,09 1,19 6,50 0,65 0,72 4,16 0,42 0,46
10 208,04 16,12 1,29 1,42 7,80 0,78 0,86 4,94 0,50 0,55
11 222,96 18,46 1,48 1,63 8,84 0,89 0,98 5,98 0,60 0,66
12 238,00 21,06 1,69 1,86 10.14 1,02 1,12 7,02 0,71 0,78
13 252,63 23,92 1,92 2,11 11.44 1.15 1,26 8,32 0,84 0,92
14 267,35 27,04 2,17 2,38 12,74 1,28 1,41 9,62 0.97 1,06
15 281,60 29,90 2,40 2,64 14,30 1,43 1,58 10,92 1,10 1,21
16 295,55 33,02 2,65 2,91 15,86 1,59 1,75 11,96 1,20 1,32
17 309,58 34,84 2,79 3,07 17,68 1,77 1,95 13,00 1,30 1,43
18 323,65 37,96 3,04 3,34 19,50 1,95 2,15 14,04 1/41 1,55
Sobald der Wagen oben ist, Schranke und Gleisverleger schließen
für Bergleute
Lohnzahlung
sonst
Gez. von Fördermann Alfred Opielka
247
Postgebühren für ^>n- und 3lusland
A. Inland.
I. Briefe.
a) Ortsverkehr
bis 20 g 8 Pf.
über 20—250 g 16 Pf.
über 250—500 g 20 Pf.
b) Fernverkehr
bis 20 g 12 Pf.
über 20—250 g 24 Pf.
Uber 250—500 g 40 Pf.
II. P o st k a r t e n.
a) Ortsverkehr . . 5 Pf. b) Fernverkehr . . 6 Pf.
III. Drucksachen.
a) einfache offen versandte Drucksachenkarten (Postkarten-
format), auch solche mit
Antwortkarte . . . .
b) im übrigen
bis 20 g 3 Pf.
über 20— 50 g 4 Pf.
über 50—100 g 8 Pf.
IV. Geschäftspavier
1 bis 100 g 8 Pf.
100 bis 250 g 15 Pf.
anhängender unausgefüllter
.....................3 Pf.
über 100—250 g 15 Pf.
über 250—500 g 30 Pf.
; ii. Mischsendungen.
I über 250 bis 500 g 30 Pf.
| (in Rolkenform B. 75:10 cm)
Pakete brauchen vom Absender nicht mehr freigemacht z»
weiden. Nur bei dringenden Paketen sind die Gebühren
vom Absender zu entrichten. Bei Zustellung eines Paletsl
in Stadt und Land wird vom Empfänger eine Zustell-
gebühr von nur 15 Pf. erhoben. Diese Gebühr kann von
Absender vorausbezahlt werden.
b) Wertpakete (kein Freimachungszwang)
1. Paketgebllhr wie vorstehend
2. Persicherungsgebllhr für je 500 RM. der
Wertangabe.................................10 %
3. Behandlungsgebühr
a) für versiegelte Wertpakete
bis 100 RM. einschl........................40 1
über 100 RM................................50 f.
b) für unversiegelte Wertpakete (zulässig bis
300 RM.)...................................10 |f.
X. Telegramme.
(Mindestgebühr = lOfache Wortgebühr).
a) Ortsverkehr I b) Fernverkehr
Wortgebühr . . 8 Pf. | Wortgebühr . . 15 U
Blitz-Telegramme: Wortgebühr: 1,50 RM.
Dringende Telegramme: Doppelte Gebühr.
V. Warenproben.
1 bis 100 g 8 Pf. > über 250 bis 500 g 30 Pf.
100 bis 250 g 15 Pf. |
(Größe: 40:25:10 cm, in Rollenform: 30:15 cm)
VI. Einschreibsendungen.
Einschreibgebühr ........................30 Pfg.
die zu den Gebühren der Sendungen I bis V hinzutritt.
VII. Wertbriefe.
Inland sowie Freie Stadt Danzig
Es werden erhoben:
1. die Gebühr für einen gewöhnlichen Brief,
2. die Versicherungsgebühr für je 600 RM. der
Wertangabe ..................................10 Pf.
3 die Behandlungsgebühr
bis 100 RM. Wertangabe einschl...............40 Pf.
über 100 RM. Wertangabe.....................60 Pf.
VIII. Päckchen.
1. gewöhnliche Päckchen:
fi t § 2 kg................................40 Pf.
2. Briefpäckchen:
bis 1 kg.....................................60 Pf.
Ausdehnungsmaße: 40:25:10 cm
50:20:10 cm oder 40:30:5 cm
in Rollenform: 75:10 cm im Durchmesser
Bri'efpäckchen bis 1 kg schwer dürfen
25:15:10 cm
oder 30:20:5 cm sein,
in Rollenform 30:15 cm im Durchmesser
a) gewöhnliche IX. Pakete.
Gewicht I. Zone bis 75 km II. Zone über 75 b 150km Ill.Zone über 150 b 375 km IV Zone über 375 b 750 km V. Zone über 750 km
bis 5 kg -.30 -.40 -.60 -60 —.60
bis 10 kg
je kg -.05 -.10 -.20 -.30 -.40
von 10 kg ab
je kg -.10 -.15 - 20 — 25 -.31
Metstgewicht 20 kg
XI. Postscheckverkehr.
Einzahlung I über 25—100 RM. 20 P
bis 10 RM. 10 Pf. über 100—250 RM. 25 f
über 10—25 RM. 15 Pf. | über 250—500 RM. 30 P
für je weitere 250 RM. je 10 Pf. mehr bis für 2000 RM
und darüber unbeschränkt 1 RM.
über
über
über
XII. Postanweisungen.
bis 10 RM. 20 Pf.
10— 25 RM. 30 Pf.
25—100 RM. 40 Pf.
100—250 RM. 60 Pf.
üb. 250— 500 RM. 80 M
üb. 500— 750 RM. 100 ?l
üb. 750—1000 RM. 120 N
XIII. P o st a u f t r ä g e.
Gebühren im Orts- und Fernverkehr wie unter I. Briel!
zuzüglich 50 Pf., und zwar 30 Pf. EinschreibegebM
20 Pf. Vorzeigegebühr.
Höchstbetrag 1000 RM.
XIV. Sonstige Gebühren.
Nachnahmegebühr..................................20$
B. Freie Stadt Danzig, Litauen, Memelgebiet, Luxembutz
und Deutsch-Österreich.
Briefe, Postkarten, Drucksachen, Geschäftspapiere, 901#
sendungen, Warenproben, eingeschriebene Briefsendunge"
Telegramme und Päckchen (letztere nur nach Danzig W
lässig) — Jnlandsgebühr, Wertbriefe, Postanweisungen,
Postaufträge, Nachnahme nach Danzig — Jnlandsgebm
Wertbriefe, Postanweisungen, Postaufträge, NachnaM
nach Litauen. Memelgebiet. Luxemburg und Den#
Oesterreich — Auslandsgebühr.
C. Ausland.
Briefe
bis 20 g.......................................25 $
jede weiteren 20 g (Meistgewicht 2 kg) ... 15®'
jedoch nach Tschechoslowakei u. Ungarn bis 20 g 20 Ä
jede weiteren 20 g nach Tschechoslowakei . . . 15®
nach Ungarn.................................10 N
P o st k a r t e n ..............................15 $■
jedoch nach der Tschechoslowakei und Ungarn . 10 $
Drucksachen (Meistgewicht 2 kg) für je 50 g 5 $•
Einschreibgebühr ..................................30®
Wertbriefe — Gebühr für Einschreibbriefe zuzüg^
Versicherungsgebühr von 30 Pf. für je 300 RM.
'"> A O
,)luu*ttc und .Hiessen 1937 *)
Saarbrücken
Stadt und Land
Saarbrücken-Stadt und -Land.
Stadt Saarbrücken: Frühjahr-
(9) und Herbst- (9) Jahr-
märkte beginnend am ersten
Sonntag im Mai bzw. letzten
Sonntag im September.
Alt-Saarbrücken: Jeden Diens-
tag. Donnerstag und Sams-
tag Wochenmarkt.
Burbach: Jeden Montag Schlacht-
viehmarkt. Mittwoch Klein-
viehmarkt, jeden Mittwoch
und Samstag Wochenmarkt.
Malstatt: Jeden Dienstag und
Freitag Wochenmarkt.
St. Arnual: 5. September Kram-
markt (2 Tage) nachmittags.
Tt. Johann: Jeden Montag,
Mittwoch u. Freitag Wochen-
markt. An allen Wochentagen
von 5 bis 11 Uhr im Som-
mer und von 6 bis 11 Uhr
im Winter sowie 16 bis 18
Uhr Eroßhandelsmarkt in
der Markthalle am Nömer-
kastell (Obst. Gemüse, Süd-
früchte. Butter. Eier. Käse
und ähnliche Produkte der
Landwirtschaft, des Garten-
und Obstbaues sowie Kon-
serven in Großpackungen.
Altenkessel: Kirmes 15. August,
Wochenmarkt jeden Freitag.
Altenwald: Kirmes 20. u. 21.
Juni. Wochenmarkt jeden
Mittwoch und Samstag.
Auersmacher: Kirmes 7. und 8.
November.
Bliesransbach: Kirmes 7. Nov.
Bietschied: Kirmes 4. Juli.
Bildstock: Wochenmarkt jeden
Dienstag.
Bischmisheim: Kirmes 10. u. 11.
Oktober.
Brebach und Ortsteil Neufechin-
oen: Kirmes 20. und 27. Sept.
Bübingen. Fechingen, Güdinaen,
Scheidt mit den Ortsteilen
Neuscheidt und Rentrisch:
Kirmes 10. und 11. Oktober.
Klarenthal »nd Krughütte: Kir-
mes 29. August.
Eurhof: Kirmes 29. August und
28. November.
Dudweiler: Kirmes 19. Sept.,
Wochenmarkt jeden Montag
und Freitag.
Olsburg: Kirmes 12. Sept.
Eiweiler: Kirmes 8. August.
Engelfangen: Kirmes 2. Juni,
Wochenmarkt jeden Freitag.
Fenne: Kirmes 13. u. 14. Juni.
Fischbach: Kirmes 2. u. 3. Mai.
Wochenmarkt jeden Samstag.
Friedrichsthal: Kirmes 12. Sep-
tember, Wochenmarkt jeden
Donnerstag.
Geislautern: Kirmes 15. und 16.
August.
Gersweiler und Ottenhausen:
Kirmes 29. August, Eerswei-
ler Wochenmarkt jeden Mitt-
woch und Samstag.
Göttelborn: Kirmes 25. und 26.
Juli.
Großrosseln: Kirmes 10. Okt.,
Wochenmarkt jeden Mittwoch
und Samstag.
Güchenbach: Kirmes 12. Sept.,
Wochenmarkt jeden Mittwoch.
Hellenhausen: Kirmes 12. Sept.
Heusweiler: Kirmes 12. Sept.,
Kram- u. Viehmarkt 5. März.
28. Mai. 1. Oktober. Wochen-
markt jeden Donnerstag.
Hirtel: Kirmes 12. September.
Holz: Kirmes 18. April.
Karlsbrunn: Kirmes 7. Nov.
Kleinblittersdorf: Kirmes 7. u.
8. November. Wochenmarkt
jeden Dienstag u. Samstag.
Köllerbach: Kirmes 19. Sept.
Kölln: Frühkirmes für Köller-
bach und Walpershofen 20.
und 21. Juni, Hauptkirmes
19. und 20. September.
Kutzhof: Kirmes 25. Juli.
Lauterbach: Kirmes 5. Sept.
Ludweiler: Kirmes 12. Sept.,
Kram- u. Viehmarkt 14. Mai
und 3. September. Wochen-
markt jeden Donnerstag.
Lummerschied: Kirmes 25. Juli.
Hilschbach: Kirmes 12. Sept.
Naßweiler: Kirmes 5. Sept.
Niedersalbach: Kirmes 12. Sept.
Numborn: Kirmes 14. Nov.
Obersalbach: Kirmes 24. und 25.
Oktober.
Püttlingen: Kram- und Vieh-
markt 21. April. 18. August,
u. 20. Oktober. Wochenmarkt
ieden Montag.
O.uierschied: Jahrmarkt 15. und
16. Auaust. Kram- und Vieh-
markt 30. März und 5. Okt..
Kleinvieh- und Ferkelmarkt
ieden 1. Mittwoch im Monat.
Wochenmarkt jeden Mittwoch
und Samstag.
Riegelsberg: Frühkirmes für die
Gemeinde Güchenbach. Ueber-
hofen und Hilschbach 2. und
3. Mai, Hauptkirmes für diese
Gemeinden u. Walpershofen
12. und 13. September.
Rilchingen - Hanweiler: Kirmes
7. November.
Rittershof: Kirmes 12. Sept.
St. Nikolaus: Kirmes 10. Okt.
Sulzbach: Kirmes 19. und 20.
September, Wochenmarkt je-
den Montag und Freitag.
Ueberhofen: Kirmes 12. Sept.
Völklingen: Kirmes 19. und 20.
September, Viehmarkt 21.
September. Wochenmarkt je-
den Mittwoch und Samstag.
Wahlschied: Kirmes 14. Nov.
Wehrden: Kirmes 2. u. 3. Mai.
Kreis Merzig
Merzig: 16. März. 11. Mai Rind-
vieh-, Schweine- und Ferkel-
markt fvormittags), 14. Juni
Krammarkt. 15. Juni Kram-,
Rindvieh-,Kälber-,Schweine-,
Ferkel- u. Ziegenmarkt (vor-
mittags), 3. Äug. Rindviehs
Schweine- und Ferkelmarkt
(vormittags), 11. Oktober
Krammarkt. 12. Okt. Kram-,
Rindvieh-,Kälber-,Schweine-,
Ferkel- u. Ziegenmarkt (vor-
mittags). 7. Dezember Rind-
vieh-, Schweine- und Ferkel-
markt (vormittags). Jeden
Dienstag Produkten- und
Schweinemarkt: jeden Frei-
tag Produktenmarkt. Wochen-
marktverlegungen: vom 1. 1.
1937 (Neujahrstag) auf 31.
12. 1936 (Produktenmarkt).
vom 26. 3. 37 (Karfreitag)
auf 25. 3. 37 (Prod.-Markt).
vom 29. 6. 37 (Peter-Paul)
auf 28. 6. 37 (Produkten- und
Schweinemarktl.
Mettlach: Jeden Mittwoch und
Samstag Produktenmarkt.
Kreis Oitweiler
Dirmingen: 9. Februar Kram-,
Rindvieh- u. Schweinemarkt.
Dechen-Heinitz: 1. Äug. Kirmes.
Elversberg: Jeden Donnerstag
Wochenmarkt (vorm.). In
Verbindung hiermit findet
an jedem Donnerstag nach
der Hauptlöhnung der Berg-
leute in den Monaten Januar.
April. Juli und Oktober ein
Krammarkt statt.
') Bearbeitet aufgrund amtlicher Angaben.
249
Heiligenwald: Jeden Montag
und Donnerstag Wochen-
markt (vorm.).
Illingen: 9. März Kram- und
Viehmarkt (vorm.), 11. Mai
Krammarkt (vorm.), 1. Juni
Kram-, Rindvieh- und
Schweinemarkt (vormittags),
9. September Kram- und
Schweinemarkt (vormittags),
12. Oktober Krammarkt (vor-
mittags), 4. Nov. Kram-,
Rindvieh- u. Schweinemarkt
(vorm.). Jeden Dienstag und
Freitag Wochenmarkt (vor-
mittags).
Kohlhof: 4. Juli Kirmes.
Landsweiler: Jeden Mittwoch
und Samstag Wochenmarkt
(vormittags).
Merchweiler: Jeden Dienstag
und Freitag Wochenmarkt
(vorm.), 5. März und 3. Sep-
tember Krammarkt.
Neunkirchen: 29. August Kirmes.
Jeden Montag Schlachtvieh-
markt (vorm.). Fällt dieser
Tag auf einen Feiertag, so
findet der Markt Dienstags
statt. Jeden Dienstag. Mitt-
woch. Freitag und Samstag
Wochenmarkt (vorm.). Jeden
Dienstag Ferkel- und Läufer-
markt (vorm.).
Ottweiler: 13. Jan., 10. Febr.,
3. März. 14. April. 12. Mai,
9. Juni. 14. Juli und 11. Au-
gust Rindvieh- u. Schweine-
markt (vorm.). 7. September
Kram-. Rindvieh- und
Schweinemarkt. 27. Oktober
Rindvieh- u. Schweinemarkt
(vorm.), 24. Nov. Kram-,
Rindvieh- u. Schweinemarkt
(vorm.) und am 8. Dezember
Rindvieh- u. Srbweinemarkt
(vorm.). Jeden Mittwoch und
Samstag Wochenmarkt (vor-
mittags).
Schiffweiler: Jeden Dienstag
und Freitag Wochenmarkt
(vormittags).
Spiesen: Jeden Freitag Wochen-
markt lvorm). (In Verbin-
dung hiermit findet jeden
Donnerstag nach der Haupt-
löhnung der Bergleute in
den Monaten Januar. April,
Juli und Oktober ein Kram-
markt statt).
Tholey: 11. Februar. 5. Mai
Rindviehmarkt (vorm.), 21.
Mai Krammarkt (vorm.).
6. Juni. 2. Juli. 4. August
und 1. September Rindvieh-
markt (vorm.).
Wellesweiler: 7. Nov. Kirmes.
Wemmetsweiler: Jeden Mitt-
woch und Samstag Wochen-
markt (vorm.).
Wiebelskirchen: Jeden Mittwoch
und Samstag Wochenmarkt
(vorm.), 19. und 20. Sept.
Krammarkt (vorm.).
Kreis Saarlautern
Berus (f. St. Oranna).
Buß: 29. Juni (2) Krammarkt.
Jeden Mittwoch und Sams-
tag Wochenmarkt.
Diefflen: Jeden Mittwoch Wo-
chenmarkt.
Dillingen: 18. März. 29. Juni,
21. Oktober Kram- und Vieh-
markt (vormittags und nach-
mittags). 21. Juli (vorm.)
Ziegenmarkt mit Ziegenschau
und Ziegen-Prämiierung.
Fraulautern: 9. Februar Kram-
und Viehmarkt (Rindvieh,
Schweine. Schafe. Ziegen, letz-
terer nachm.), 23. Mai (2)
Krammarkt (nachm.), 25. Mai
Kram- und Viehmarkt (Rind-
vieh, Schweine, Schafe, Zie-
gen. letzterer nur vormit-
tags), 12. August Fohlen-
markt (vorm.). Jeden Mitt-
woch Wochenmarkt.
Hülzweiler: 15. Aug. (2) Kram-
markt (nachm.), 17. August
Kram- und Viehmarkt (Rind-
vieh. Schweine. Schafe, Zie-
gen; letzterer nur vorm.).
Jeden Mittwoch und Sams-
tag Wochenmarkt.
Lebach: 13. Januar. 10. Febr.,
10. März. 14. Avril. 12. Mai.
9. Juni. 14. Juli. 11. August,
7. September. 13. Oktober,
10. November. 15. Dezember
Kram- und Viehmarkt (vor-
mittags und teilweise noch
nachmittags). Jeden Mitt-
woch Schweine- und Wochen-
markt.
Linslerhof: 22. Mai Krammarkt.
Saarlautern: 26. Januar, 23.
Februar Viehmarkt (vorm.).
15. März Krammarkt, 16.
März Kram- und Viehmarkt.
27. Avril. 25. Mai. 29. Juni.
27. Juli Viehmarkt (vorm.),
30. August Krammarkt, 31.
August Kram- u. Viehmarkt.
28. September. 26. Oktober.
30. November, 28. Dezember
Viehmarkt (vorm.). Jeden
Dienstag Schlachtvieh- und
Wochenmarkt. Jeden Freitag
Ferkel- und Wochenmarkt.
Ferner jährlich einmal
Pferde- und Fohlenmarkt,
Rindvieh- u. Schweinemarkt
mit Prämienschau. Markttag
noch unbekannt: derselbe wird
mit Zuchtvereinen jeweils
vereinbart.
Saarwellingen (wird nicht mehr
abgehalten).
St. Oranna (Berus): 20. Sep-
tember Krammarkt.
Ueberherrn: 7. Juli Krammarkt
(nachmittags).
Kreis St. Wendel
St. Wendel: Lichtmeßmarkt:
Donnerstag, den 4. Februar.
Kram- u. Viehmarkt. Palm-
markt: Donnerstag, den 18,
März, Kram- u. Viehmarkt.
Pfingstmarkt: Mittwoch, den
19. Mai. Kram- und Vieh-
markt. Annenmarkt: Diens-
tag, den 3. August, Kram-
und Viehmarkt, verbunden
mit Viehprämienmarkt. Foh-
lenmarkt: Donnerstag, den
12. August, Viehmarkt. Vieh-
prämienmarkt: Donnerstag,
den 2. September. Viehmarkt,
Wendelsmarkt: Dienstag.den
26. Okt., Jahrmarkt u. Vieh-
markt. verbunden mit Vieh-
prämiierung. Allerheiligen-
markt: Donnerstag, den 4
November. Viehmarkt. Niko-
lausmarkt: Donnerstag, den
2. Dezember, Kram- u. Vieh-
markt. Außerdem Viehmärkte
am 7. u. 21. Januar. 18. Fe-
bruar. 4. März, 1. und 15.
April, 5. und 20. Mai. 3. und
17. Juni. 1. und 15. Juli, 5.
und 19. August. 16. Sept.. 7
und 21. Oktober. 18. Novem-
ber und 16. Dezember. Fer-
ner jeden Montag und jeden
Samstag Viktualienmarkt,
jeden Donnerstag Schweine-,
Frucht- und Viktualienmarkt.
Fällt auf einen Donnerstag
ein Feiertag, so findet der
Markt am vorhergehenden
Tage (Mittwoch) statt.
Bezirk Homburg
Homburg-Stadt: 12. September
(2) Jahrmarkt. Jeden Diens-
tag u. Freitag Wochenmarkt.
Homburg-Beeden: 26. Septem-
ber (2) Jahrmarkt.
Homburg-Schwarzenbach: 5. Sep-
tember (2) Jahrmarkt.
Homburg-Nord: 22. August.
Mittelbexbach: 14. März. 17
Mai, 25. Juli, 19. September
Krammarkt. Jeden Mittwoch
und Samstag Wochenmark!
i
(vorm.). Fällt auf Mittwoch
oder Samstag ein Feiertag,
so findet der Wochenmarkt
Dienstags bzw. Freitags statt.
Kirchweihen:
Altenkirchen: 29. September.
Altstadt: 22. August.
Bann: 26. September.
Bechhofen: 7. November.
Beelen: 26. September.
Börsborn: 26. September.
Breitenbach: 26. September.
Vruchmühlbach: 1. August.
Brücken: 5. September
Dietschweiher: 12. September.
Dunzweiler: 5. September.
Elschbach: 24. Oktober.
Erbach: 22. August.
Fockenberg-Limbach: 22. August,
ssrankenholz: 19. September.
Frohnhofen: 10. Oktober.
Gerhardsbrunn: 1b. August.
Gimsbach: 10. Oktober.
Gries: 7. November.
Großbundenbach: 17. Oktober.
Haschbach: 10. Oktober.
Hauptstuhl: 5. September.
Höchen: 12. September.
Hütschenhausen: 17. Oktober.
Jägersburg: 29. August.
Käshofen: 24. Oktober.
Katzenbach: 29. September.
Kindsbach: 29. August.
Kirkel-Neuhäusel: 29. August.
Kirrberg: 24. Oktober.
Kleinbundenbach: 17. Oktober.
Kleinottweiler: 8. August.
Kottweiler-Schwanden: 19.Sept.
Krähenberg: 12. September.
Kübelberg: 5. September.
Lambsborn: 24. Oktober.
Landstuhl: 8. August.
Langwieden: 12. September.
Limbach: 24. Oktober.
Linden: 26. September.
Ludwigsthal: 19. September.
Mackenbach: 12. September.
Martinshöhe: 26. September.
Maßenbach.: 24. Oktober.
Miesenbach: 29. u. 30. August.
Mittelbrunn: 3. Oktober.
Mörsbach: 17. Oktober:
Mühlbach: 1. August.
Nanzdiezweiler: 19. September.
Nanzweiler: 26. September.
Niederbexbach: 14. November.
Niedermiesau: 24. Oktober.
Niedermohr: 24. Oktober.
Oberarnbach: 24. Oktober.
Oberbexbach: 19. September.
Obermiesau: 24. Oktober.
Obermohr: 24. Oktober.
Obernheim-Kirchenarnbach:
19. September.
Queidersbach: 17. Oktober.
Ramstein: 19. September.
Neichenbach: 17. Oktober.
Neichenbachstegen: 3. Oktober.
Reiskirchen: 19. September.
Reuschbach: 26. September.
Rosenkopf: 7. November.
Sand: 10. Oktober.
Sanddorf u. Bruchhof: 14. Nov.
Schmittweiler: 19. September.
Schönenberg: 22. August.
Schrollbach: 15. August.
Schwarzenbach: 5. September.
Spesbach: 3. Oktober.
Steinbach: 19. September.
Steinwenden: 10. Oktober:
Vogelbach: 29. August.
Waldmohr: 24. Oktober:
Weltersbach: 10. Oktober:
Wiesbach: 12. September.
Bezirk St. Ingbert
Blieskastel: 5. September Kram-
markt. Jeden Dienstag und
Samstag Wochenmarkt.. Je-
den Samstag Ferkelmarkt.
Ensheim: 4. Juli (2) Jahrmarkt.
Eschringen: 15. August (2) Jahr-
markt.
Lautzkirchen: Jeden Montag,
Mittwoch und Freitag in der
Zeit vom 1. August bis 10.
Oktober Obst- und Gemüse-
markt.
Niederwürzbach: 5. September
Krammarkt.
St. Ingbert: 8. Febr., 22. März.
21. Juni. 8. (2) November
Krammarkt. Jeden Mitt-
woch und Samstag Wochen-
martt.
Kirchweihen:
Alschbach: 8. August.
Aßweiler: 19. September.
Ballweiler Mecklingen:
19. September.
Bebelsheim: 14. November.
Bierbach: 12. September.
Biesingen: 7. November.
Blickweiler: 26. September.
Bliesmengen-Bolchen: 14. Nov.
Erfweiler-Ehlinaen: 7. Nov.
Gersheim: 17. Oktober.
Habkirchen: 14. November.
Gaffel: 15. August.
Heckendalheim: 14. November.
Herbitzheim: 14. November.
Niederwürzbach: 5. September.
Oberwürzbach: 25. Juli.
Ommersheim: 14. November.
Ormesheim: 14. November.
Reinheim: 24. Oktober.
Rohrbach: 26. Sevtember.
Rubenheim: 14. November.
Schnappach: 22. August.
Wittersheim: 14. November.
Wörschweiler: 15. August.
Wolfersheim: 24. Oktober.
Stadt und Bezirksamt
Kaiserslautern
Kaiserslautern: 9. Mai.
Oktobermarkt: 10. Oktober;
1. Frühjahrs-Pferde- und
Fohlenmarkt: 9. Februar;
2. Frühjahrs-Pferde- und
Fohlenmarkt: 16. März;
1. Herbst-Pferde- und Fohlen-
markt: 12. Oktober:
2. Herbst-Pferde- und Fohlen-
markt: 2. November.
Der Mai- und Oktobermarkt
wird Samstag nachmittags
eröffnet und dauert bis ein-
schließlich Dienstag. — Die
Pferdemärkte werden mor-
gens abgehalten.
Kirchweihen:
Alsenborn: 5. September.
Dansenberg: 1. August.
Enkenbach: 11. Juli.
Erfenbach: 29. August.
Stockborn: 12. September.
Erlenbach: 22. August.
Frankenstein: 17. Oktober.
Heiligenmoschel: 12. September.
Hirschhorn: 12. September.
Hochspeyer: 15. August.
Fischbach: 12. September.
Waldleiningen: 29. August.
Hohenecken: 29. August.
Kaßweiler: 12. September.
Krickenbach: 12. September.
Mehlbach: 5. September.
Mehlingen: 29. August.
Neukirchen: 22. August.
Baalborn: 19. September.
Mölschbach: 12. September.
Morlautern: 29. August.
Niederkirchen: 26. September.
Heimkirchen: 29. August.
Morbach: 19. September.
Wörsbach: 12. September.
Olsbrücken' 19. September.
Otterbach: 26. September.
Sambach: 5. September.
Otterberg: 5. September.
Rodenbach: 10. Oktober.
Schallodenbach: 19. September.
Schneckenhausen: 29. August.
Schwedelbach: 17. Oktober.
Sieaelbach: 19. September.
Stelzenberg: 15. August.
Drippstadt: 11. Juli,
llntersulzbach: 17. Oktober.
Obersulzbach: 19. September.
Weilerbach: 26. September.
Erzenhausen: 26. September.
Eulenbis: 19. Juli.
Pörrbach: 26. September.
Gersweilerhof, Ede. Erlenbach:
22. August.
Bahnhof Erlenbach: 6. Juni.
Lauerhof. Ede. Otterberg:
4. Juli.
Reichenbacherhof, Gde. Otter-
berg: 4. Juli.
Stadt- und Amtsgerichls-
bezirk Neustadt a. d.
Deutschen Weinstraste
Neustadt: 5., 6. u. 7. September
Aegidiusmarkt; 19., 20. u. 21.
Dezember Weihnachtsmarkt:
4.. 5. u. 6. Juli u. 11. Juli
Kirchweih. Ab 7. Januar
jeden Dienstag Viehmarkt.
Duttweiler: 12. Sept.. 10. Okt.
Elmstein: 18. u. 19. Juli,
8. u. 9. August, 24. Oktober.
Esthal: 22. u. 23. August.
Frankeneck: 15. u. 16. August.
Geinsheim: 29. u. 30. August,
21. u. 22. November.
Gimmeldingen: 15. u. 16. Aug.,
17. Oktober.
Haardt: 29. u. 30. Aug., 31. Okt.
Hambach: 25. u. 26. Juli.
Haßloch: 2. u. 3. Mai, 24. u. 25.
Oktober.
Königsbach: 14. Nov.. 21. Nov.
Lachen-Speyerdorf: 25. u. 26.
April. 2. Mai. 15. u. 22. Aug.
Lambrecht: 1. August.
Lindenberg: 29. Aug., 10. Okt.
Meckenheim: 5. Sept.. 12. Sept.;
ab Juni für die Dauer der
Obstsaison Montags, Mitt-
wochs u. freitags Obstmarkt.
Mußbach: 9. Mai. 31. Oltober.
Neidenfels: 22. it. f‘>. Au 'ust.
Ruvpertsberg: 29. August.
Weidenthal: 5. September.
Amtsqerichtoüezirk
Bad Dürkheim:
Bad Dürkheim: 17. u. 18. Mai,
12.. 13. u. 14. Sevt. Wurst-
markt; 19. Sevt. Nachwurst-
markt: ab Juni für die Dauer
der Obstsaison täglich Obst-
markt.
Bobenbeim a. Bg.: 8. u. 9. Aug.
Dackenheim: 5. u. 6. September.
Deidesheim: 8. u. 9. August.
Ellerstadt: 5. u. 6. September;
ab Juni für die Dauer der
Obstsaison täglich Obstmarkt.
Erpolzheim: 22. u. 23. August.
Forst: 8. u. 9. August.
Freinsheim: 29. u. 30. August;
ab Juni für die Dauer der
Obstsaison täglich Obstmarkt.
Friedelsheim: 15. u. 16. August.
Gönnheim: 29. u. 30. August.
Grethen: 2. u. 3. Mai.
Hardenberg: 27. u. 28. Juni.
Herxheim a. Bg.: 1. u. 2. August.
Kallstadt: 21. u. 22. November.
Leistadt: 29. u. 30. August.
Niederkirchen: 7. u. 8. Nov.
Rödersheim: 29. u. 30. August.
Seebach: 25. u. 26. Juli
Ungstein: 8. u. 9. August.
Wachenheim: 25. u. 26. April,
14. u. 15. November.
Weisenheim a. Bg.: 15., 16. und
17. August.
Weisenheim a. Sd.: 8. u. 9. Aug.
ab Juni für die Dauer der
Obstsaison täglich Obstmarkt.
V mlsgerichlsbezirk
Pirmasens:
Donsieders: 14. u. 15. Nov.
Eppenbrunn: 14. u. 15. Nov.
Erlenbrunn: 24. u. 25. Oktober.
Fehrbach: 17. Oktober.
Fröschen: 24. Oktober.
Gersbach: 14. November.
Hengsberg: 10. u. 11. Oktober.
Hilst: 21. November.
Höheischweiler: 19. u. 20. Sept.
Höhmühlbach: 17. Oktober.
Kröppen: 14. November.
Lemberg: 24. Oktober.
Münchweiler a. d. Rod.:
24. u. 25. Oktober.
Nünschweiler: 5. u. 6. Sept.
Rodalben-Petersberg: 12. Sept.
Ruppertsweiler: 17. Oktober.
Schweix: 21. November.
Simten: 29. August.
Trulben: 24. August.
Vinningen: 14. November.
Windsberg: 12. September.
Minzen: 24. Oktober.
Amtsgerichtsbezirk Dahn:
Bobenthal: 10. u. 11. Oktober.
Vruchweiler-Värenbach:
19. September.
Dahn: 15.—17. August.
Erfweiler: 24. u. 25. Oktober.
Erlenbach: 8. August.
Hauenstein: 8. August.
Hinterweidenthal: 10. Oktober.
Hirschtal: 22. August.
Ludwiaswinkel: 15. August.
Niederschlettenbach:
15. u. 16. August.
Nothweiler: 5. September
Rumbach: 31. Oktober.
Amtsgerichtsbezirk
Waldfischbach:
Burgalben: 1. August.
Clausen: 8. November.
Geiselberg: 24. Oktober.
Harsberg: 17. Oktober.
Heltersberg: 26. u. 27. Sept.
Hermersberg: 14. November.
Herschberg: 19. u. 20. Sept.
Hettenhausen: 14. November.
Höheinöd: 11. Juli.
Horbach: 29. u. 30. August.
Leimen: 29. August.
Merzalben: 19. u. 20. Sept.
Saalstadt: 31. Oktober.
Schauerberg: 12. September.
Schmalenberg: 29. u. 30. Aug.
Schopp: 10. Oktober.
Steinalben: 5. u. 6. September.
Waldfischbach: 15. August.
Weselberg: 24. u. 25. Oktober.
Zeselberg: 24. u. 25. Oktober.
Saarburg
Freudenburg: Schweine- und
Ferkelmärkte 30. März und
24. Mai; Kram-, Rindvieh-.
Schweine- und Ferkelmärkle
28. September und 19. Okt
Nittel: Schweinemürkte 4. Jan.,
1. Februar, 1. März, 5. April,
7. Juni, 23. August u. 6. De-
zember.
Saarburg: Schweinemärkte: 13.
Januar. 10. Febr., 10. März,
14. April. 12. Mai. 9. Juni
und 14. Juli; Schweine- und
Krammärkte 10. August, 8.
September, 13. Oktober, 10.
November und 8. Dezember.
Saarburg. Ortsteil Beurig:
Schweinemärkte 7. Januar,
4. Februar, 4. Mürz, 13. Mai,
3. Juni, 1. Juli, 13. Sept,
7. Oktober u. 15. November.
Wies-Nennig: Ferkelmärkte 18.}
Januar, 15. Febr., 15. März, >
13. April, 3. Mai. 28. Juni,
20. Juli, 2. August, 20. Sep-!
tember. 19. Oktober. 9. No- |
vember und 20. Dezember. |
Landkreis Trier
Ehrung: Krammarkt 7. Sept.
Fell: Kram- u. Viehmarkt aller
Gattungen 20. September.
Hermeskeil: Kram- und Vieh-
markt aller Gattungen 10.
März, 14. April. 8. Sept.,
13. Oktober u. 10. November.
Schweinemarkt 1. u. 3. Mon-
tag im Monat, wenn an die-
sem Tage ein Feiertag ist, an
dem nächstdarauffolgenden
Werktag.
Igel: Krammarkt 11. Oktober.
Kell: Kram- und Viehmarkt
aller Gattungen 30. Auaust
Konz-Karthaus: Markt für Vieh
aller Gattungen 24. Februar
und 28. April; Schweine-
markt 9. Juni; Kram- und
Viehmarkt aller Gattungen
26. August; Schweinemarkt
13. Oktober u. 9. Dezember.
Leiwen: Krammarkt 16. Nov.
Nonnweiler: Markt für Ziegen
und Böcke 12. Juli.
Reinsfeld: Kram- und Vieh-
markt aller Gattungen 4. Ob
tober.
, Schweich: Kram- und Viehmarkt
aller Gattungen 11. März
und 11. August; Krammarkt
13. Dezember.
Welschbillig: Markt für Vieh
aller Gattungen 16. März.
Bezirksamt Zweibrücken
Zweibrücken: 5. Mai, 6. Oktober,
10. November.
Althornbach: 3. Oktober.
Battweiler: 24. Oktober.
Bechhofen: 10. Oktober.
Biedershausen: 1. November.
Bottenbach: 17. Oktober.
Bruchhof-Sanddorf: 14. Nov.
Bubenhausen: 19. September.
Contwig: 3. September.
Dellfeld: 17. Oktober.
Dietrichingen: 17. Oktober.
Ernstweiler: 10. Oktober.
GrMteinhausen: 7. November.
Hengstbach: 17. Oktober.
Hornbach: 22. August.
Jxheim: 15. August.
Käshofen: 24. Oktober.
Kleinsteinhausen: 24. Oktober.
Knopp-Labach: 29. August.
Magweiler: 26. September.
Mauschbach: 10. Oktober.
Mittelbach: 17. Oktober.
Niederauerbach: 5. September.
Niederhausen: 14. November.
Oberauerbach: 26. September.
Oberhausen: 26. September.
Reifenberg: 14. November.
Riedelberg: 24. Oktober.
Rieschweiler: 7. November.
Rimschweiler: 12. September.
Schmitshausen: 24. Oktober.
Stambach: 24. Oktober.
Walshausen: 14. November.
Wattweiler: 3. Oktober.
Winterbach: 19. September.
Große Gedanken und ein reines Rerz, Rerzens zu fein, das ist das
das ist’s, was wir uns von Gott erbitten Röcbste, was Meise ersannen, Meisere
sollen. Goethe taten. Hölderlin
Denksport-Aufgaben! 3)
Denk spart - Aufgabe Nr.1: So sahen sie aus
, Unser heutiges Bild stellt acht geschichtliche Personen dar,
deren Namen jedem Leser bekannt sind. t. Mit Vornamen
Karl Friedrich Hieronymus, ein bekannter Soldat, der
lnit den Russen 1740/41 gegen die Türken kämpfte und
dessen abenteuerliche Erzählungen jedem bekannt sind.
^ Ein Reitergeneral im 30jährtgen Kriege, Ches eines
Kurassterregiments, tödlich verwundet in einer welthisto-
I fischen Schlacht. 3. Ein in Wirklichkeit bedeutender Arzt,
! >m Volksmunde jedoch als grotzer Quacksalber bekannt,
rr Hn Ritter mit einem künstlichen Glied, Titelheld eines
uasslschen Schauspiels. 5. Ein bekannter nordamerika-
nischer Trapper und Jäger in der zweiten Hälfte des
vorigen Jahrhunderts, der in vielen Jugendschriften er-
wähnt wird. 6. Ein bekannter Kriegsmann, weltberühmt
durch einen Fluhübergang, der in einem Gedicht verherr-
licht wird. 7. Ein brandenburgischer Feldherr mit einem
künstlichen Gliede. Er gewann eine berühmte Schlacht und
ist Titelheld eines bekannten Schauspiels. 8. Ein bekann-
ter Feldherr um die Mitte des 16. Jahrhunderts, bekannt
durch zwei grotze Siege über die Franzosen, 1868 gefangen
genommen und enthauptet. Titelheld eines klassischen
Schauspiels. Wer sind die dargestellten Personen?
* Lösungen siehe Seite 256/57.
253
Denksport-Aufgabe Nr 2: Etwas Naturkunde
In Vorstehendem Bilde sind acht Tiere dargestellt. In schwalbe am Nest, 5. Kaiser-Pinguine, 6. Ameisenbär,
jeder der acht Figuren ist ein oder mehrere Fehler ent- 7. Maultier mit Jungen, 8. persischer oder Schneeleopard,
halten. Die Tiere sind: 1. Bergzebra, 2. schwimmender Welche absichtlichen Fehler sind in den Tieren enthalten?
Tapir, 3. Tiger, einen Tapir beschleichend, 4. Rauch-
Denksport-Aufgabe Nr.3: Im fernen Asien
Im Innern von Asien begegnen sich zwei Reisende, von
denen der eine von Osten nach Westen und der andere von
Westen nach Osten zieht. Beide haben bereits eine Anzahl
Flüsse überschritten, die von Süden nach Norden fließen.
Fast alle diese Flüsse, die ja vom Hochgebirge kommen,
und in der Zeit der Schneefchmelze ungeheuer groß und
breit werden, trocknen im Sommer bei der gewaltigen
Hitze ebenso schnell vollständig wieder aus. Es ist infolge-
dessen manchmal nicht leicht, überhaupt einen Tropfe"
Wasser in den sonst so breiten Flußbetten zu finden. Do«
ist die Möglichkeit, Wasser zu finden, bei beiden Ufer"
verschieden. An welchem Ufer fanden die Reisenden leich-
ter Wasser und weshalb?
Denksport-Aufgabe Nr.4: Deutsche Dichter
Die in unserem heutigen Bilde dargestellten acht Per-
sonen sind acht berühmte deutscher Dichter, deren Gedichte
weit und breit bekannt sind. Nachstehend geben wir von
jedem dieser Dichter eine Stelle aus irgendeinem seiner
bekanntesten Gedichte wieder: Nr. 1. „Latz uns einfältig
werden / und vor dir hier aus Erden / Wie Kinder fromm
und fröhlich sein!" Nr. 3. „Dann wird die Sichel und
der Pflug / In deiner Hand so leicht, / Dann singest du
beim Wasserkrug, / Als wär' dir Wein gereicht." Nr. 3.
„Deckten dann mit Erde wieder ihn und seine stolze
Habe, / Datz die hohen Stromgewächfe wüchsen aus dem
Heldengrabe." Nr. 4. „Doch, wenn du traurig bist und
weinst, / Mich von Gefahr umrungen meinst, / Sei ruhig.
bin in Gottes Hut, / Er liebt ein treu Soldatenblut."
Nr. 6. „Ich möcht' als Reiter fliegen / Wohl in die blut'ge
Schlacht, / Um stille Feuer liegen / Im Feld bei dunkler
Nacht." Nr. 6. „Wie wird das Bild der alten Tage /
Durch eure Träume glänzend weh'n! / Gleich einer stillen,
frommen Sage / Wird es euch vor der Seele steh'n."
Nr. 7. „Und weiter wandert nach kurzem Grutz / Der
Bursche, und schüttelt den Staub vom Futz." Nr. 8. „Also
satz er, und zum Schläfer trat ein schlichter Heldenmann, /
Sah mit freudig ernstem Blicke lange den Betrübten an."
Wie heitzen die Gedichte und wer sind die in unserem
Bilde dargestellten Dichter?
Denksport-Aufgabe Nr.5: Großstadtverkehr
Unser Bild führt uns auf einen grotzstädttschen Vorort-
und Umsteigebahnhof und zeigt im Vordergrunds einen
Bahnsteig und im Hintergründe eine der Treppen, die
nach dem oberen Bahnsteig führt. Es herrscht starker
Verkehr, denn alles geht an seine Arbeit. In dem Bilde
sind zwei grobe Fehler enthalten. Welche sind dies?
255
Lösungen der Denksport-Ausgaben
Lösung Nr. 1: 1. Münchhausen, 2. Pappen-
heim (Lützen), 3. Dr. Eisenbart, 4. Goetz von
Berlichingen (mit der eisernen Hand), 5. Buf-
falo Bill, 6. Prinz Eugen (Belgrad), 7. Prinz
von Homburg (mit dem silbernen Bein, Fehr-
bellin), 8. Egmont (St. Quentin und Gräm-
lingen).
Lösung Nr. 2: Das mit Bergzebra bezeichnete
Tier war kein Zebra, sondern ein Pferd, dem
der Zeichner durch die Streifen das Aussehen
eines Zebras gegeben hat. 2. Jedes Tier hat
das Bestreben, im Wasser die Mund-, Nasen-
und Ohrenöffnungen vor dem Eindringen des
Wassers zu schützen. Der Tapir hat einen Rüssel,
den er willkürlich aus und einziehen kann. Er
zieht ihn im Wasser ein. 3. Es ist falsch, datz der
Tiger am Schwanz eine Quaste hat. An der
Rückseite der Ohren fehlen die weitzen Flecke, die
typisch für den Tiger sind. In Indien, wo der
Tiger lebt, leben wohl Tapire, doch sind diese
weitzgefleckt (sogenannte Schabracken-Tapire), der
dargestellte Tapir aber ist ein amerikanischer, wo
es aber keine Tiger gibt. 4. Die Rauchschwalbe
ist eine Art großer Möwe. Das gezeichnete Tier
So entstehen
Fnßverletzungen!
gez. von Fördermann
Alfred Opielka
aber ist ein Segler, an dem außerdem noch falsch
jft, dag die Flügel kürzer als der Schwanz sind,
während sie in Wirklichkeit bedeutend länger
sind. 5. Kaiserpinguine haben an ihren Flügeln
keine langen Federn. 6. Der Ameisenbär gehl
auf dem Handrücken und schlägt beim Gehen die
Krallen nach hinten um. 7. Ein Maultier ist
eine Kreuzung zwischen Pferd und Esel, die sich
nicht weiter fortpflanzen kann. 8. Das darge-
stellte Tier ist kein Leopard, sondern ein Gepard.
Lösung Nr. 3: Durch die Umdrehung der Erde
um ihre eigene Achse von Westen nach Osten
haben die nach Norden fliegenden asiatischen
Flüsse die Neigung, ihr rechtes, östliches Ufer
stärker auszugräben als das linke. Wo während
des Hochwassers Stromwirbel entstehen, wühlt
sich das Wasser tiefer in das Flugbett ein, wes-
halb dort die Möglichkeit. Wasser zu finden,
größer ist als am westlichen Ufer.
Lösung Nr. 4: 1. Mathias Claudius „Der
Mond ist aufgegangen", 2. Ludwig Hölty „Ueb'
immer Treu und Redlichkeit", 3. August von
Platen „Das Grab im Busento". 4. Wilhelm
Hauff „Steh' ich in finst'rer Mitternacht",
5. Josef von Eichendorff „In einem kühlen
Grunde", 6. Ferdinand Freiligrath „Die Aus-
wanderer", 7. Nepomuk Vogl „Das Erkennen",
8. Wilhelm Müller „Alexander Ppsilanti auf
Munkcacs".
Lösung Nr. 5: 1. Die Leute benutzen die falsche
Treppenseite, denn es ist vorgeschrieben, dag man
rechts gehen mutz. 2. Eine Rolltreppe ist einmal
dazu da, um den Verkehr zu beschleunigen, dann
aber auch, um dem Publikum das Treppensteigen
zu ersparen. Dementsprechend sind die Roll-
treppen so angelegt, datz man sie zum Hinauf-
fahren benutzen soll. Da Rolltreppen sich nur
nach der einen Seite bewegen, geht die Fahrt-
richtung von unten nach oben. Stellt sich nun
jemand auf eine solche von unten nach oben fah-
rende Rolltreppe, so mützte auf dem Bilde die
Rückseite der daraufstehenden Person gezeichnet
sein, nicht aber deren Vorderseite, denn so hat
es den Anschein, als führe die Rolltreppe von
oben nach unten, was nicht üblich ist.
Humorbilder und Witze
„Hallo, ist dort die Versicherungsgesellschaft? Schicken
Sie mir doch einen Vertreter, ich möchte mein Haus
gegen Feuer versichern lassen! Aber sagen Sie ihm,
er möchte sich beeilen — das Haus brennt schon . . .!"
(Smallänningen)
Angst.
Der möblierte Herr besah die möblierten
Wände.
Entsetzt sprang er zurück.
„Aber das sind ja Wanzen!"
Die Wirtin lächelte:
„Na und? Haben Sie Angst?"
„Peter, wenn dein Vater wöchentlich 10 Mark sparen
würde, was hätte er dann in einem halben Jahr?"
„Einen Radioapparat, einen Staubsauger und ein
neues Fahrrad!" (Everhbodhs Weelly)
Der Fortschritt.
Der glückliche Vater wartete vor der Tür.
Sie ward ihm aufgetan.
Die Schwester stand mit Drillingen im Arm.
Der glückliche Vater stotterte:
„Welch ein Fortschritt der Medizin! Jetzt darf
man sich sein Kind sogar schon aussuchen!"
17
257
Das Bild.
Emma will sich phtographieren lassen.
Emma geht zum Photographen.
Der Photograph fragt nach ihren Wünschen.
Emma hat keine Ahnung.
„Blättern Sie mal dieses Album durch, Fräu-
lein", meint der Photograph und reicht ihr ein
Album, in dem Photographien aller Art, aller
Grützen und der verschiedensten Stellungen und
Hintergründe eingeklebt sind, „wählen Sie, was
Ihnen zusagt."
Emma nickt. Emma blättert.
„Welches Bild möchten Sie gern haben'?",
fragt nach einer halben Stunde ungeduldig der
Photograph.
Emma guckt dumm:
„Eigentlich wollte ich gern eins haben, wo ich
selber drauf bin."
Das Vrautbild.
Braut und Bräutigam lassen sich photogra-
pbieren.
Die Braut bettelt:
„Rück doch näher, Bruno!"
„Lieber nicht. Bella!"
„Warum denn nicht, Bruno?"
„Wegen dem Bild."
Die Braut lätzt nicht locker.
„Das wird doch ein Vrautbild, Bruno! Da
können wir doch ganz dichtebei sitzen."
Brummt Bruno:
„Das denkst aber nur du! Und wenn wir mal
auseinandergehen, kann ich dann das ganze
teure Bild wegschmeitzen, so aber brauche ich
dich blotz abzuschneiden."
Rutzland.
Was in Rutzland nur zwei Beine hat, mutz
zur bolschewistischen Armee. Einzig und allein
der junge Abraham Mihailoff, kräftig und ge-
sund wie kein zweiter, kam nicht zum Militär.
„Warum bist du nicht Soldat, Genosse Mi-
hailoff?"
Der Russe lächelte sanft:
„Weitz ich es? Und ich bin jedesmal so über-
zeugt, datz ich genommen werde, datz ich sogar
bei der Aushebung mit dem Genossen Militär-
arzt um fünfhundert Rubel wette, datz ich dies-
mal tauglich bin. Glauben Sie, ich gewönne ein-
mal die Wette?"
Dichter und Dame.
Zu einem berühmten Dichter kam die tüchtige
Stenotypistin.
„Ich schreibe sechzig Worte in der Minute",
sagte sie.
Der Dichter erschrack:
„Liebes Kind, woher soll ich soviele Worte
nehmen?"
„Sie sollten jeden Morgen etwas warmes Wasser
trinken!"
„Tue ich auch, Herr Doktor — meine Frau nennt
es aber Kaffee!"
„Haben Sie und Ihre Frau jemals Meinungsvec^
schiedenheiten gehabt?"
„Ja — aber meine Frau hat es nicht gemerkt!"
Uebcrtrumpft.
„Ich kann die Stimme des Löwen so genau nach-
ahmen, datz alle Kinder zittern, wenn ich losbrülle!"
„Das ist gar nichts! Wenn ich wie ein Hahn krähe,
geht die Sonne auf!"
4
(Tidsfördrif)
Der Gasthof.
2n der Sächsischen Schweiz, gleich hinter
Rathen, liegen die beiden Kamele. Es sind
Zwei kuriose Felsgebilde, die der Volksmund auf-
grund ihrer kamelartigen Form als das große
und das kleine Kamel bezeichnete. Was Wun-
der, wenn sich der Easthof am Fuße der Felsen-
gruppe als „Gasthof zu den zwei Kamelen" be-
zeichnete?
An einem heißen Sommertag trat ein Frem-
der ein.
Der Wirt begrüßte ihn in der Tür.
„Mit was kann ich dienen?"
„Ich möchte gern Ihren Kompagnon sprechen."
Der Wirt schaute verdutzt:
„Ist denn der Hund auch treu?"
„Darauf können Sie sich verlassen, meine Dame!
Viermal habe ich ihn schon verkauft, und jedesmal ist
er wieder zu mir zurückgekommen!"
„Haben Sie niemals bemerkt, datz ein lauter Spre-
cher meistens ein dummer eingebildeter Mensch ist?"
„Gewiß! Aber deswegen brauchen Sie doch nicht so
zu schreien, ich bin ja nicht schwerhörig!"
„Ich habe keinen Kompagnon. "
„Dann ist er wohl gestorben?"
„Nein. Ich habe nie einen Teilhaber gehabt."
„Oder gehört der Gasthof Ihrer Frau mit?"
„Nein. Ich bin auch nicht verheiratet. Der
Easthof gehört ganz allein nur mir."
Der Fremde wunderte sich:
„Warum nennen Sie dann den Gasthof .zu
den zwei Kamelen?"
Falscher Ausdruck.
In das Ordinationszimmer eines Ohrenspezia-
listen kam die Schwester und meldete:
„Ein Taubstummer möchte Sie sprechen, Herr
Doktor."
17'
259
„Georg, wach auf ... ich habe geträumt, datz eine
Maus im Zimmer ist!"
„Gut, träume noch, datz auch eine Katze hier ist und
schlafe weiter!" (Ric et Rae)
„Ich hoffe, es stört Sie beim Rauchen nicht, datz ich
noch esse!"
„Durchaus nicht, ich höre die Kapelle trotzdem ganz
gut!"
„Herr Ober, vor dem Gänsebraten ziehe ich den
Hut!"
„Freut mich, wenn er Ihnen so gut schmeckt!"
„Das gerade nicht .. . aber das Alter soll man
ehren!"
„Und woher wußte er, datz Sie die Richtige für ihn
waren?"
„Ich habe es ihm gesagt!"
„Weiß er dein Alter?"
„Teilweise. . ."
„Mutti, Mutti, wir spielen Zahnarzt! Können wir nicht
mal deine Zähne haben?"
260
Der gute Apporteur!
1. „Karo, such, sein aufgepaßt,
Zeig', daß Jntell'genz du hast!
2. Hoch im Bogen fliegt der Stein,
Karo blitzschnell hinterdrein.
4, Ratsch! Der Stein saust der Frau Meier
Mitten in den Korb voll Eier.
In die Kiepe bis zum Hals.
3. Mllhelos und elegant
Setzt er über eine Wand.
6. Schreiend sinkt Frau Meier um —
Karos Herr schaut ziemlich dumm.
261
August, der Rückkoppler
Wie schön ist's doch, wenn ungestört,
man das Programm des Rundfunks hört.
Man läßt den fernen Sender sagen,
was in der Welt sich zugetragen.
Sehr peinlich aber ist es — Pfui!
Wenn plötzlich tönt ein: Hui! — Hui! — Hui!
Und nimmt die Störung gar kein Ende,
so jucken uns alsbald die Hände
und gerne möchte dann ein jeder,
dem Störer dreschen voll das Leder.
Dem August doch — voll Niedertracht,
hat so was immer Spas; gemacht.
Denn konnt' er ärgern andere Leute,
so war ihm das die größte Freude.
Jedoch sein Vater über Nacht,
hat schließlich August in Verdacht.
Drohung.
Sie saßen in der Straßenbahn.
Frau Kitty und Frau Kittys Kind.
Kittys Kind wollte Schokolade.
Kitty sagte:
„Später —
Sagte Kittys Kind: „Wenn Du mir keine
Schokolade gibst, Mutti, nenne ich Dich vor allen
Leuten ganz laut Großmutter."
Und um Gewißheit zu erlangen,
macht er 'ne Falle, ihn zu fangen.
Er soll — denn jetzt will er ihn fassen —
vom Drehkontakt die Finger lassen.
Der Drehkontakt von nun ab wird
mit schwarzem Lack ganz angeschmiert.
Der, der nun daran gerührt,
hat die Finger ganz beschmiert
und daran sieht man in der Tat,
wer heimlich rückgekoppelt hat.
So es dem August auch erging,
als er gedreht hat an dem Ding.
Bald hat sein Vater schon erkannt,
den schwarzen Lack an seiner Hand. '
Eh' ec sich waschen konnt' in Eile,
erhielt er die verdiente Keile.
Der Anzug.
Schotte ist zwei Meter groß. Schotte ist zwei
Meter dick. Und dieser Schotte ging zum Schnei-
der. „Was kostet bei Ihnen ein Anzug?" — „Das
kommt darauf an." — „Auf was?" — „Für
einen Erwachsenen hundert Mark — für einen
Knaben fünfzig Mark." — Sagt Schotte: „Dann
machen Sie mir einen Anzug für einen Knaben,
der zufällig meine Größe hat."
Seite
Aus dem Inhalt
Gutachten über den Saarbrücker Bergmanns-Kalender 1936 ...............................
Worte des Führers................................................................
Ehrenmal für die im Weltkriege gefallenen Saarbergleute...............................
Erfüllung einer Dankesschuld..........................................................
Des Alten Mahnung.....................................................................
Leiter der Gruppen Oft, Mitte und West (Saargruben)...................................
Leiter der Bergämter Saarbrücken-Ost, Saarbrücken-Mitte und Saarbrücken-West .
Vor der Anfahrt!......................................................................
Nach der Ausfahrt!............................................................... . .
Abendlied des alten Bergmanns!........................................................
Kalender für 1937 mit Grubenbildern, Aufzeichnungen und Aussprüchen...................
Wir helfen mit! v. Kleine.............................-...............................
Das Wollen der Saarbergleute..........................................................
Der Absatz der Saargruben nach der Rückkehr, v. Direktor Franz Bettag.................
Verkokung der Kohle...................................................................
Prüfung, Ueberwachung und Pflege der Förderseile, v. Obering. R. R. Meebold .
Der Führer inmitten der Arbeitskameraden..............................................
Geschichte des bergmännischen Bildungswesens an der Saar bis zum Weltkriege. v.A. Keller
Zehn Gebote für den Lehrknappen und den Bergjungmann....................-
Die neuzeitliche Ausbildung der Bergleute an der Saar. v. Dipl.-Berging. Linke .
Lehrzeit — Reifezeit. t>, Dr. Ing. Carl Arnhold . .........................
Ein Bergjungmann der Saargruben Reichssieger im Reichsberufswettkampf . . . .
Zehn Betriebs-Gebote für Alle.........................................................
Soziale Einrichtungen der Saargrubenverwaltung, v. Jakob Rung .......
Wohnungs- und Siedlungspolitik der Saargrubenverwaltung, v. Peter Kiefer . . . .
Die Saarknappschaft...................................................................
Die deutsche Sozialversicherung — ein hohes soziales Gesetz, v. Dr. Johannes Krohn
Zur Sicherung des Lebensabends..................................... . , . .
Bergmann und Bergbau im nationalsozialistischen Staat. v. Reichsbetriebsgemeinschafts-
leiter Bergbau, Padberg.........................................................
Der Saarbergmann als Bauer und Bergmann, v. Dr. Otto Hermann Werner . . . .
Männer, die unseren Gruben ihren Namen gaben. v. Oberbergamtsdir. i. R. Walt. Serlo
Werbetätigkeit für Saarkohlen-Absatz in Süddeutschland................................
Von alter und neuer Bergmusik. v. Dr. Paul Coenen.....................................
Aus dem Verlesesaal in Bexbach........................................................
Der deutsche Bergmannsgruß „Glückauf" (Wiag)..........................................
Reichsbahn und Saarbergbau............................................................
Knappe und Grubenlicht (L. Hamm)......................................................
1816—1936 Die Entwicklung des Eisenbahnwesens im Saarland und Leopold Sello. v. Franz
Limburg.............................................................................
Der Führer begrüßt Frauen aus Völklingen..............................................
Nach dem Einmarsch der Truppen in Saarbrücken (6. März 1936)..........................
Volk und Wehrmacht, v. Hauptmann Thomee...............................................
Dienstgrade des Heeres................................................................
Die Aufgaben der Kriegsmarine, v. Fritz Otto Busch....................................
Alte und neue deutsche Sinnsprllche...................................................
Frauen im Arbeitsdienst.......................................................... . .
Haus Wachenfeld. v. K. Freitag........................................................
Volksgesundung und Volkskraft. v. Dr. med. Arthur Glltt..........................
Die europäischen Rassen in Deutschland, v. Josef Diehl . . ..................
Der Führer begrüßt auf dem Rathausplatz in Saarbrücken saarländische Volksgenossen
(1. 3. 35) .........................................................................
Deutschtum auf den Philippinen, v. Kurt Verend........................................
Ein Blick in die Unendlichkeit, v. Bruno H. Bürgel ...................................
Dem Arbeiter und Dichter Heinrich Lersch..............................................
Hansi! v. Karl Heinz Eckert...........................................................
Vom Wandern, v. Maria Pinger .........................................................
Fröhliches Lachen unterm Spaten.......................................................
He! v. Hans Frank.....................................................................
Unser Alschbach! v. Dora Diemel.......................................................
Karwoch — Scharwoch. v. Claus Schmauch................................................
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144
147
150
152
157
163
i
Sette
Der Schaaken Schak am 1. März. v. Marie C von..........................................168
Auch wir treiben Wintersport. Lueders....................................................171
Wurst wider Wurst, v. M. Volkheim........................................................172
H«ktor...................................................................................178
Ein armer Bergmann wollte Bergherr werden.............................................. .180
Der Berggeist, aus dem Buche „Die deutsche Bergmannssage", v. Heinrich Stötzel ... 181
Der Badewannenhahn. v. H. Zetterström. Ueberietzt aus oem Schwedischen von A. Estil
Avenstrup...................................'......................................188
Der Hexenschutz, v. Z. H.................................................................190
Der Dynamithund. o. H. Z.................................................................192
Wir treiben Familiengeschichte...........................................................194
Arbeitskamerad, wir treiben Hausmusik, v. Mario Heil de Brentani ...... 195
Eintopf-Rezepte .........................................................................196
Praktische Neuheiten.....................................................................197
Kühlvorrichtungen im Sommer..............................................................199
Stickereien aus eigener Fantasie.........................................................199
„... schlupf unter die Deck'!"...........................................................201
Kein Kleingarten ohne Enten, v. Curt Fritzsche......................................... 201
Der Schwergewichtler im Garten...........................................................203
Dreifache Kartoffelernten ...............................................................203
Trächtigkeits- und Brütekalender........................................................ 201
Vom Selbstbau eines praktischen Fallnestes...............................................205
Entrümpelung, v. Peter Bick..............................................................206
OlyNWiade 1936 in Berlin............................................................... 209
Der Reichskommissar für das Saarland (Personalien).......................................210
Arbeitsämter........................................................................... 212
Oberbergamt Bonn........................................................................ 212
Saargruben-Verwaltung (Personalien) . 215
Gruppe Ost...............................................................................218
Gruppe Mitte.............................................................................223
Gruppe West............................................................................. 226
Kraft- und Wasserwerke und Hafenbetrieb . 228
Vergschule und Bergvorschulen............................................................230
Bergmännische Berufsschule (Werkschulen).................................................230
Knappschafts-Berufsgenossenschaft, Sektion 1.............................................230
Mitglieder der Vertrauensräte der Saargruben.............................................231
Saarknappschaft (Aerzte, Knappschaftsälteste)............................................238
Dienststellen der Deutschen Arbeitsfront Gau f aarpfalz..................................212
Uebersicht über den Saarbergbau..........................................................213
Lohnsteuer-Tafeln für Saarbergleute .....................................................211
Postgebühren für In- und Ausland....................................................... .248
Märkte und Messen 1937 249'
Denksport-Aufgaben...................................................................... 253
Lösungen der Denksport-Aufgaben..........................................................256
Humorbilder und Witze....................................................................257
Anzeigen.................................................................................268
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Saarbrücker Bergmanns-Kalender 1937. Preis im Buchhandel 0,75 Mk. — Heraus-
geber: Saargruben-Berwaltung, Saarbrücken 2, Trierer Straße. — Verlag und Druck:
Saarbrücker Druckerei u. Verlag AG., Saarbrücken 3, Königin-Luisen-Straße 1.
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Arnoth & Bäcker, Saarbrücken . . . 305
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G. m. b. H., Saarbrücken .... 317
Gebr. Becker, St. Ingbert .... 276
Johann Becker. Saarbrücken .... 269
A. Blümer, Dudweiler......................299
Earl Brandt, Saarbrücken .... 290
Johann Brandenburger, Brebach . . 271
Earl Brill & Co., Saarbrücken . . . 272
Brown Voveri & Co., Saarbrücken . . 293
G. A. Bruch, Brauerei, Saarbrücken . . 296
Otto Buch E. m. b. H., Saarbrücken . . 297
Burger & Zebe, Saarbrücken ... 312
Feodor Burgmann, Saarbrücken . . . 315
Central-Garage, Saarbrücken ... 267
Fr. Clouth, Gummiwarenfabrik, Köln-
Nippes .................................275
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Dietrich & Nertz, Saarbrücken ... 305
Difram-Diehl, Frank & Co., Saarbr. . 275
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Dingler-Werke. Zweibrücken .... 319
Drägerbüro, Saarbrücken .... 298
Dresdner Bank, Filiale Saarbr., 2. Umschlagseite
Dynamit-Fabrik A.E., Saarwellingen . 314
Eckardt L Hotop A.E., Saarbrücken . . 313
Fr. Eckert. Saarbrücken..................290
Ehrhardt & Sehmer, Saarbrücken . . 277
Gebr. Eickhoff, Saarbrücken .... 286
Eisen & Stahl E. m. b. H., Saarbrücken 282
Bruno Elsholz, Neuscheidt .... 278
„Ferrum", Saarbrücken....................270
Franz Fiedler, Saarbrücken .... 311
Gebr. Fischer, Dudweiler .... 299
Julius Flitsch, Saarbrücken .... 279
H. Fürst Söhne, Homburg .... 316
Garelly. Eisenhandelsges. m. b. H., Sbr. 311
Otto Gebele, Saarlautern .... 302
Gebhardt, Saarbrücken....................271
Gesellschaft für Förderanlagen,
Ernst Heckel, Saarbrücken .... 268
Gdm. Grim, Saarlautern .... 307
2ean Gläser, Saarbrücken .... 296
August Göhr, Sulzbach....................299
Gmil Erüber, Völklingen .... 305
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A. v. Hammerstein, Abentheuer . . . 272
C. Hartung A.G., Saarbrücken ... 289
Georg Heckel G. m. b. H., Sbr., 4. Umschlagseite
Heckel L Nonweiler, E. m. b. H., Sbr. . 285
Heising, Saarbrücken..................279
Herbaria, Philippsburg................273
Chr. Hetz Wwe., Saarbrücken ... 312
E. Hochapfel G. m. b. H.. Saarbrücken . 279
B. Hoffmann, Saarbrücken .... 297
Holzhandelsgef. Hardenburg, Hardenburg 268
Wilh. Honecker, Sulzbach .... 268
Theo. Horn, Ensdorf...................287
Hutschinson, Mannheim.................270
K. Je ritze r, Saarbrücken............277
I. Jitschert, Saarbrücken.............297
Reinh. Jung, Altenwald................280
Heinrich Jungfleisch, Saarbrücken . . 274
Kalkoffen & Franke, G. m. b. H.. Saarbr. 313
„Kardex", Saarbrücken.................317
Christ. Karst, Bildstock..............308
Jak. Kaspar, Neunkirchen .... 279
Chr. Kautz Nachf., Saarbrücken ... 279
Klein-Schanzlin, Homburg .... 289
Klein-Schanzlin & Becker, Frankenthal . 285
Richard Kilian, Altenwald .... 285
Gebr. Kirch, Saarbrücken .... 316
Heinr. Korfmann, Witten-Ruhr ... 292
Kraftwagen-Handelsges. m. b. H., Sbr. . 289
Krempel & Söhne, Homburg . . . 296
Fritz Krieger. Saarbrücken .... 301
Ludwig Kuntz, Kirn.......................302
Peter Kuntz, Homburg.....................274
Philipp Kuntz. Dudweiler .... 280
Jakob Langenbahn. Dudweiler . . . 310
Lehnert & Cie., G. m. b. H., Neun-
kirchen-Saar...........................307
Heinrich Lenhard E. m. b. H.. Saarbr. . 288
Lohmann A.G., Fahr.......................277
M. Loser. Altenwald......................299
Ludwig & Müller, Saar lautern ... 274
Gebr. Lüttgen, Saarbrücken .... 269
Gebr. Märet, Saarbrücken .... 280
Wilh. Mäurer, Saarbrücken .... 309
Adolf Mertz, Ing., G. m. b. H., Saarbr. 299
Metallwerk M. Ehemann, Friedrichsthal 278
Carl Mettler, G. m. b. H., Saarbrücken . 308
Heinrich Mika, Dudweiler .... 299
Seb. Mosbach. Dudweiler .... 306
Mowag, Hermanns & Cie., Saarbrücken 312
Peter Mumm, Saarbrücken .... 282
Eduard Müller. Saarbrücken . . . 315
Baptist Müller, Saarlautern 3 . . . 280
I. Münch Nachf., Dillingen-Pachten. . 278
Peter Münch, Schwalbach .... 294
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Nik. Nauhauser, Saarbrücken 302 Schüler & Ruby, Hochspeyer .... 290
Neunkircher Kaufhaus. Neunkirchen . 294 Robert Schütz, Saarlautern .... 305
Heinrich Neumeyer, E. m. b. H.. Neun- F. Schweitzer, Saarbrücken .... 292
kirchen 3. Umschlagseite A. Schwinn. A.G., Homburg .... 303
Nickleg & Co., Ensdorf 308 Schwinn, Völklingen 316
F. Dbenauer, Saarbrücken .... 269 V. Seibert, G. m. b. H., Saarbrücken 283
Oelwerke, Bug 295 Seyfsarth & Co., Saarbrücken 287
Deis u. Lackwerke G. Mequin, Saarlau- Peter Seiwert, Saarbrücken .... 287
tern 320 Siemens & Halske, Saarbrücken . 284
Dverbeck, Saarbrücken 310 Singer Nähmaschinen A.G., Saarbrücken 304
I. M. Pallmann, Saarbrücken . 275 Gebr. Sinn, Saarbrücken . 2. Umschlagseite
Passage-Kaufhaus, Saarbrücken . 317 G. W. Stenger, Saarbrücken 318
Poensgen L Pfahler, Dampfkesselfabrik, Paul Stratmann, Dortmund 316
G. m. b. H., Rohrbach 302 F. Stubert, Kom.-Ges., Saarbrücken . 281
H. Prudlo, Wehrden 294 I. Thees, Lederfabrik, Merzig . 271
Reichert. Geislautern 274 Peter Thös, Friedrichsthal .... 317
Rheinische Armaturen- & Maschinen- Trierer Kalk- u. Dolomitwerke, Wellen 270
fabrik, Saarbrücken 284 H. Uwer, Heiligenwald . . . . 268
Rheinische Lederwerke A.G., Saarbrücken 283 Richard Bester, Saarbrücken .... 273
Rhenus Transport-Ges. m. b. H.. Sbr. . 287 Georg Vicari & Co., Saarbrücken 312
Gebr. Ries, Saarbrücken 282 Caspar Vontz, Saarbrücken .... 311
Alois Riewer, Geislautern .... 294 C. Vogelsang, Bielefeld 312
Seb. Riewer, Geislautern .... 285 N. Wax, Dillingen 287
Ringsdorff-Werke, Mehlem-Rh. . 296 Albert Weiand, Saarbrücken 307
Röhren- und Schweißwerk vorm. Kuntz, Weinhold L Co., Saarbrücken 269
Bochum 272 Weßler & Co., Saarbrücken . 3. Umschlagseite
Fr. W. Russi, Limbach b. Homburg . 275 Westfalia, Lünen 271
Saar-Bergtechnik, Dillingen .... 294 Chem. Fabrik Widenmeyer, E. m. b. H.,
Saarbrücker Metallgußwerk, Saarbr. 304 Saarbrücken 291
Saarbrücker Nieten- u. Kettenfabrik, Radio-Fritze Wiedenroth, Sbr., 3. Umschlagfeite
Staib, Kuß & Co., Saarbrücken 318 Wiegenkartendruckerei Gebr. Beckmann,
Saarbrücken 281 Neudorf-Saar 280
Saargas, Saarl. Industrie Gas G. m. b. Josef Wirth, Friedrichsthal .... 278
Saar-Lothr. Eisenwerk, Saarbrücken 313 WirtschaftsbunÄ f. das ges. Baugewerbe
E. H. Sarg, Saarbrücken .... 301 i. S., Saarbrücken 310
Herbert Sartorius, Saarbrücken . 308 Oskar Wobrock, Saarbrücken.... 282
Sam-Werke, Rohrbach 277 Wolf, Lampengesellschaft, Saarbrücken . 306
Herm. Saladin, Saarbrücken 297 Zemitsch & Co., Saarbrücken .... 294
R. Schank, Saarbrücken 308 Zentral-Magazin, Saarbrücken . 311
Ernst Schertz, Saarbrücken .... 282 Otto Zickwolff, Saarbrücken .... 310
Richard Schmeer, G. m. b. H., Saarbr. . 274 Wilh. Ziemer, Sulzbach 272
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Maschinen-Einheilen
sind im Laufe von 50 Jahren in unseren
Werkstätten geschaffen worden, um
dann hinauszugehen in alle Welt
Aber auch die Welt des Kleinen gehört
zu unserem Schaffen: Feinnervige Meß-
instrumente, die Bruchteile eines Milli-
amperes anzeigen, und Fotozellen, bei
denen Lichtstrahlen winzige Ströme
entstehen lassen.
Diese Arbeit-im Großen wie im Kleinen-
kommt letzten Endes jedem unserer
Erzeugnisse zugute, dem Bügeleisen
genau so wie der Dampfturbine oder
der elektrischen Lokomotive.
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