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AA1
1931.1932
‘VttHKUKKER
■¡MANNS-KALENDER
60. Jahrgang.
1932.
Inhaltsverzeichnis.
(60. Jahrgang 1932.)
Seite
Kalendarium .......................................... 4—7
Etwas Kalenderwerk (1 Bild)................ 8
Vom Bergbau:
Die Inspektion X Wahlschied zu Göttelborn (mit
19 Bildern und 1 Karle)..................... 17—37
Tie Belegschaft der Saargruben................... 9—12
Das Grubenunglück von Maybach (mit 10 Bil-
dern) ........................................ 40—47
2550 Meter unter der Erde.......................... 52
Die Saargrnben aus der Ausstellung in Saar-
louis (mit 3 Bildern und 2 Plänen).... 81—84
Unfallverhütung ... 39, 90, 91, 92, 93, 108, 109, 116, 117, 126,
127, 140
Prämien für Vorschläge zur Unfallverhütung . . 152
Technik:
Wie entsteht die Seife (4 Bilder).......... 124—125
Kosmos:
Ein neuer Planet................................... 38
2n fernen Zonen:
D- 39.*** — Australien und feine Inseln (mit 3
Bildern).................................... 85—88
Bilder aus dem heil. Land (mit 12 Bildern). . 110—115
Bei den Eskimos (mit 2 Bildern)............ 128, 129
Aus unserer Nachbarschaft:
Barthol. Trier: Fröhliche Fahrt durchs Luxem-
burger Land (mit 21 Bildern)............ 53—63
Die internationale Kolonialausstellung in Paris
(mit 15 Bildern)....................... 94—105
Aus unserer Laarheimat:
Ein Luxemburger an der Saar (1 Bild) .... 52
Kiffer: Die Brücken der Saargroßstadt (mit 5
Bildern)............................... ■ 70—76
Der stänerne Kopp in Saabrigge (mit 1 Bild) 77—78
Die Saarstädte zur Zeit des 1. Kalenders (mit
3 Bildern)..................................... 80
Alt- und Neu-Saarbrücken (mit 2 Bildern) . . 107
Merzig und Mettlach (mit 2 Bildern)............... 118
Kulturgeschichte:
St. Barbara und andere Schutzpatrone der Berg-
leute (1 Bild) ................................. 46—49
Pfeifertag in Rappoltsweiler (mit 3 Bildern) . 88—89
Gedenktage des Jahres...................... 108, 109
Am Spinnrad (1 Bild)............................ 189
Aus alten Kalendern:
Unser Jubiläum — 60 Jahre Bergmannskalender
(mit 2 Bildern)............................. 78—80
Lebenslaaf vun me Gruweferderwahn (mit 1
Bild)..................................... 130—132
Die erste Schicht des Grubenjungen (Bild auS
dem Kalender vom Jahre 1889).................. 189
Seite
Kunst und Leben:
Johannes Calamtnus: Erinnerung an Goethe
(mit 5 Bildern) .............................. 65—69
Kunstbeilagcn. . . zwischen Sette 48/49, 61/65, 96/97, 112/113
Sonderbilder:
Text zu Sonderbildern und Kunstbeilagen . . 123
Aus der schönen Literatur:
Bogumtl Goltz: Eine Weihnachtsretse................ 49—51
Zum Gedächtnis I. I. Rousseaus. Mit Proben
aus seinen Werken (mit 1 Portrait) .... 101—106
Gustav Woysch: „Erinnerung"............................ 3
Uhland: Zimmerspruch.................................. 64
Sprüche von Woysch, Slrecksuß, Goethe ... 37, 38, 78, 133
Praktische Rechtsfragen.................................. 123
Hijgieue:
Dr. med. T.***: Hut ab. — Eine hygienische Be-
trachtung ........................................ 134
Erziehungsfragen:
Gutes und schlechtes Spielzeug ...................... 133
Fürs Haus:
Unser Kleinvieh (Geflügel, Schweine, Ziegen). . 135—137
Arbetts- und Bienenkalender.......................... 4—7
Bauernregeln......................................... 4—7
Zur unsere Kinder:
Bet Katers (3 Bilder)................................ 139
Postgebührentafel ............................. 182, 183
Alärkte und Kirchweihen.................................. 175
Die Elektrizitätsversorgung
des Saargebiets mit 3 graphischen Darstellungen 146—149
Statistik über die Saargruben........................ 145
Unfallstatistik mit 5 graphischen Darstellungen . 150—155
Personalien:
Veteranen der Arbeit (mit 1 Portrait) .... 12—16
Die Verwaltung des Saargebiels................... 141—143
Die Saarbergbehörde.................................. 144
Die Administration dos Mines (mit 7 Portraits)'
Grube Frankenholz.................................... 156
Saarknappschaft...................................... bis
Die Saarknappschasts-Berussgenossenschaft . . 171
Das Berggewerbegericht.........................
Preisfragen für 1931 ................................ 176—177
Auflösung des Preisrätsels
und der anderen Rätsel aus dem Jahre 1930 . 178—180
Soziales Leben:
Das Internationale Arbeitsamt in Genf (mit
8 Bildern).........................■ . . .
119—123
Humor und Aätsel sowie in den Anzeigenseiten
Bezugsquellenregister.........................
134, 138
184—192
Der Saarbrücker Bergmannskalender ist durch alle Buchhandlungen, ferner für Grubenangehörige durch die einzelnen Dienststellen
der Saargruben und die Bibliothek der Bergwerksdirektton in Saarbrücken zu beziehen.
'tinnerung
fV einen Tag aus der Erinnerung Zurück,
an dem die Sonne dir ins 6)erZe schien,
an dem ein gük'ger ^joff bescherte holdes ^jfück
und Stunden schneller schienen zu eniffieh’n.
föof ihn Zurück,
den Tag voll ^¡füekl
rjof einen Tag aus der Erinnerung Zurück,
wenn böser Schatten dir ins 8)erZe sinkt,
wenn trauernd haderst du mit deinem (Mißgeschick;
dann sei getrost, der dir entgegenwirkt,
der Tag voll ^flick,
kehrt dir Zurück 1
fw einen Tag aus der Erinnerung Zurück,
wenn SchmerZ und Zweifel deine Seele quält,
wenn trübe wird der klaren Augensterne Dlick
und deinem Zagen iZerZ die Hoffnung fehlt:
^laub' an dein H lück -
es kehrt Zurücks
Gustav
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Januar
1 F. 2 S. AeujahrZSeschn.Lhr. Matari us
3 S. 4 M. 5 D. 6 M. 7 D. 8 F. 9 S. Hpipharr. Genovefa! Titus Telesphorus Keil. 3 Könige . Luzian © Severin Julian
10 S 11 M. 12 D. 13 M. 14 D. 15 F. 16 S. l.n Hpiph. Agathon Hygin. Arkadius Gottfried Felix Maurus Z Marzellus
!;ß>. 19 D. 20 M. 21 D. 22 F. 23 S. 2. n. Hp. Ant. Erem. Petry Stuhlfeier Knut Fabian, Sebastian ! Agnes Vinzenz @ Emerentia
24 S. 25 M. 26 D. 27 M. 28 D. 29 F. 30 S. Septuag.Timotheus! Pauli Bekehr. Polykarp Joh. Chrysoftomus! Karl der Große Franz o. Sales C Martina
31 S. Serag.Petr.Nolask.
Februar
1 M. Brigitta
2 D. Mariä Lichtmeß
3 M. Blastus
4 D. Andr. Corstnus
5 F. Agatha ©
6 S. Dorothea
7 S. Hstomiyi Richard Joh. v. Malha
8 M.
v D. Fastnacht Apollon.
10 M. Ascherm. Scholastika
11 D. Adolf
12 F. Eulalia
13 S. Benignus
14 S. Anvoc. Valentin Z
15 M. Severin
16 D. Juliana
17 M. Quat. Donatus
18 D. Simeon
19 F. Gabinus
20 S. Eleutherius E>
21 S. Armin. Eleonora
22 M. Petri Stuhls, z. Ant.^
23 D. Petr. Damiant
24 Dt. 25 D. Schalttag Matthias Apostel, Palr. d. Diöz.Trier
26 F. Walburg
27 S. MechthildiS C
28 S. Hculi Leander
29 M. Justus, Oswald
Mär;
1 D. 2 M. 3 D. o S. Albinus Simplic. .Kunigunde Kasimir Friedrich
« t 7 M. 8 D. 9 M. 10 D. 11 F. 12 S. Laetare Viktor Thomas v. Aqu. © Joh. de Deo Franziska 40 Märtyrer Eulogius Gregor der Große
13 S. 14 M. 15 D. 16 M. 17 D. 18 F. 19 S. Iudica Euphrosta Mathilde Longinus D Heribert Gertrud 7 Schm.Mar. Cyrill. Joseph Nährvater
20 S. 21 M. 22 D. 23 M. 24 D. 25 F. 26 S. Aalmarum Joachim Benedikt Oktavian O Otto Gründ. Gabr. Erz- Karfreitag senget Ludger
27 S. 28 M. 29 D. 30 M. 31 D. Hstern Rupert S.Hfferlag Guntram Berthold C Quirin Balbina
Bauernregeln im Januar.
Neujahrsnachr still unv klar, deutet auf
ein gutes Jahr. — Morgenrot am ersten
Tag, Unwetter bringt unv große Plag. —
Wachst die Frucht im Januar, so wird sie
gewöhnlich teuer und rar. — An Fabian
und Sebastian (20.) soll der Safr in die
Bäume gähn. — Hat Vinzenz (22.) Son-
nenschein, hofft man aus viel Korn und
Wein. — Ist Pauli Bekehrung (25.) schön
und klar, so hofft man auf ein gutes Jahr.
Arbeitskalender für Januar.
Die Mistbeete muffen instand gesetzt
werden. Die im Freien eingeschlagenen
Gemüse werden gelüftet. Ziersträucher
werden geschnitten. Die im Herbst ein-
gepflanzten Hyazinthen usw. bringt man
zum Austreiben ins Zimmer. — Ein fester
Plan für die Feldbestellung wird aufge-
stellt und neues Saatgut beschafft. Schad-
haftes Inventar wird in Ordnung ge-
bracht. Kartoffel- und Rübenmieten wer-
den beobachtet und sorgfältig geschützt.
Die Viehställe sind warm zu halten, ohne
ausreichende Lüftung zu versäumen. Beim
Milchvieh sind die Futtergaben sorgsam
einzuhalten, namentlich da, wo ein ein-
gesäuertes Futter gegeben wird. Mastvieh
wiegen. Hühnerstall warm halten. —
Aieuen-Kalender. VölltgtRuhe. Etwaiges
Brausen beseitigt man durch vorsichtiges
Lüften.
Bauernregeln im Februar.
Wie der Februar, so der August. —
Jst's zu Lichtmeß (2.) lickt, geht der
Winter noch nicht. — Ans Lichtmeß laß
es Winter sein, so kommt der Frühling
bald herein. — Ist der Februar feucht
und naß, füllt der Herbst wohl Scheuer
und Faß. — Die Nacht vor Petri Stuhl-
seier (22.) weiset an, was wir 40 Tage für
ein Wetter han. — Viel Regen im Fe-
bruar, viel Sonnenschein das ganze Jahr.
Arbeitskalender für Februar.
Mistbeete werden mit Sellerie, Radies-
chen, Kohlrabi usw. besät. — Man legt
Obstkerne und beginnt mit dem Schnitt
der jungen Hochstämme, Pyramiden,
Spaliere und Sträucher. Lebende Zäune
wie Weißdorn, Hagenbutten »sw. müssen
jetzt bereits angelegt werden. — Inventar
ausbessern. Geschirre schmieren, Getreide
ausdreschen. Beobachtung der Keller und
Mieten sorgsam fortsetzen. Mist und Kom-
post fahren und ausbreiten. Bet Tau-
wetter pflügen, zuweilen schon bestellen.
Wiesen beim ersten Tauen kräftig eggen.
Steine auflesen aus Kleefeldern. Vieh-
haltung wie Januar. Pferden und Och-
sen, auch den trächtigen Sauen Futter-
zulage. In Hühnerställen neuen Kalkan-
strich. Gänse legen Eier, Truthühner,
Tauben paaren sich. — Dienen-Kalender.
Schutz den Bienenstöcken. Sonst wie im
Januar.
Bauernregeln im März.
Märzenftaub bringt Gras und Laub.—
Wie das Wetter auf 40 Ritter (10.) ist,
so bleibt es 40 Tage lang. — Jst's am
Josephikag (IS.) klar, so folgt ein frucht-
bares Jahr. — Trockner März, nasser
April und kühler Mai, füllt scheuer und
Keller und bringt viel Heu. — Ruperlus
(27.) man die Bäume raupen muß.
Arbeitskalender für März.
Der im Herbst auf die Spargelbeets ge-
brachte Mist wird entfernt. — Man ent-
fernt dieSchutzdeckenvonRosen,Sträuchern
usw. — Beginn der Legezeit für Hühner,
Gänse usw. — Kartoffeln zur Saat aus-
lesen. Rechtzeitig mit Pflug, Krümmer,
Egge und Walze arbeiten. Kunstdünger
streuen. Breitsaat auf rauhe Furche, besser
Drillsaat auf feinvorbereitetenAcker. Saat-
bestellung beginnt zuerst mit Erbsen, Som-
merroggen, Hafer, Möhren; am Monats-
ende Frühkartoffeln. Wiesen abräumen.
Überdüngen, auf Moorwiesen Thomas-
schlacke. Mistbeete lüften, Gartenbeete her-
richten. Früherbsen,Zwiebeln,Salat pflan-
zen. — Jungvieh im Freien bewegen.
Zuchtferkel auswählen. Hühner und Gänse
zum Brüten ansetzen. — Atenrn-Kakender.
Honigarme Bienen füttert man mit
Kandiszucker. Man öffnet die Fluglöcher
und entfernt die Maden. Untersuchung
der Völker auf Weiselrichtigkeit und
Honigvorrat. An warmen Tagen ver-
einigt man die Stöcke.
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6
3uli
August
September
1 F. Theobald
2 S. Mariä Heimsuch.
3 S. 7. n. Vf- Leo II. P.
Ulrich ©
5 D. Numerius
ß M. Jesaias
7 D. Willibald
8 F. Kilian
9 S. Luise
10 S. 8.«.2kf. Sieb. Br. (K
11 M. Pius I.
12 D. Joh. Gualb.
13 M. Margarete
14 D. Justus
15 F. Heinr.II.K.Apostelt.
16 S. Skapuliersest
17 S. 9. n. Vf. Alexius
18 M. Arnold ®
19 D. Vtnz. v. Paula
20 M. Amilian
21 D. Daniel
22 F. Maria Magdalena
23 S- Apollinaris
24 S. 10. n. Vf- Christine
25 M. Jakob. Apostel
26 D. Anna C
27 M. Pantaleon
28 D. Innozenz
29 F. Martha
30 S. Cyrillus
31 S 11. n. Vf- Ignaz v.
sLovola
i M. Petri Kettenf.
2 D. Älphons v. L. ©
3 M. Steph. Erfind.
4 D. Dominikus
Mariä Schnee
6 S. Verklär. Christi
7 12. n. "Df. Cajetan
8 M. Cyriakus
9 D. Roman. $
10 DI Laurentius
11 D. Tiburtius
12 F. Klara
13 S. Hippolyt.
14 S. 13. n. Vf. Eusebius
15 M. Mariä Kimmetf.
16 D. Rochus ®
17 M. Hyazinth, Libylla
18 D. Helena
19 F. Sebald
20 S. Bernhard
21 S. 14. n. Vf. Anastasia
22 M. Timotheus
23 D. Phil. Benit.
24 M. Bartholom. Ap.
25 D. Ludwig C
26 F Samuel
27 S. Rufus
28 S 15. n.Vf. Augustin.
29 M. Joh. Enthauptung
30 D. Rosa v. L.
31 M. Raymund ©
1 D. A
2 F. Stephan König
3 S. Remaklus
4 £ iS.n.^f.Slbutzcngck-
5 M. Bertiü sscst Rosa
6 D. Magnus
7 M. Regina -
8 D. Mariä Geburt
Korbinian
10 S. Nikol, v. Tol.
11 s. I7.n.?s. Mariä Na-
12 M. Guido smcnsfcst
13 D. Notburga
14 M. Kreuz-Erhöhung
15 D. Oranna z. Berus®
16 F. Kornelius
17 S. Lamb. u. Hildeg.
18 L 18. n. Vf. 7 Aäim.
19 M. Januarius (Mariä
20 D. Eustachius
21 M. Quat. Matthäus
22 D. Mauritius sEvgl.
23 F. Thekla C
24 S. U. l. F. v. d. Erlös.
25 S. 19. n. Vf. Aurelia
26 M. Cyprian
27 D. Kosm. Damian
28 M. Wenzeslaus
29 D. Michael Erzengel
30 F. Hieronymus ©
*
Bauernregel» im Juli.
Wenn's im Juli gibt hohe Ameisen-
haufen, so magst du nach Holz für den
Winter laufen. — Regnets am Mariä
Heimiuchungstaa (2.), so regnet's noch
4 Wochen danach. — An St. Kilian (8.)
säe Wicken und Rüben an. — Die erste
Birn bricht Margaret (13.), darauf über-
all die Ernt angeht — St. Margareten
Sonnenschein, gibls viel Korn und guren
Wein. — St. Jakobi (25.) ohne Regen,
bringt uns reichen Erntesegen.
Bauernregeln im August.
Was die Hundstag gießen, mutz die
Traube büßen. — Hitze an St. Dominikus
(4.), ein strenger Winter folgen muß. —
Um St. Laurenzi (10.) Sonnenschein,
bedeutet ein gut Jahr mit Wein. — Ge-
witter um Bartholomä (24.) bringen
tage! und Schnee. — Fängt August mit
itze an, bleibt sehr lang die Schlitten-
bahn. — Nach St. Bartholomäs Gesicht
meist der ganze Herbst sich richt. — Wenn's
im August stark tauen tut, bleibt auch
gewöhnlich das Wetter gut.
Arbeitskaleuder für Juli.
Arbeitskalender für August.
Spinat, Kopfsalat, Winter-Endivien
und Möhren gesät — Aprikosen nimmt
man vor ihrer vollen Reise ab, sobald
sie am Stiele weiß werben. — Bei
Halmfrüchten Gelbernte. Üppiges, langes
Wintergetreide anbauen. Sommerkorn
auf Schwade mähen und trocken ein-
fahren. Kartoffeln häufeln, Rüben hacken.
Brache pflügen. Grünmats usw. ein-
säuern. Leere Beete umgraben, neu be-
stellen, Obstbäume stützen. Gänse rupfen.
— ZLienen-Kalender. Läßt ein Schwarm
auf sich warten mit dem Schwärmen, so
gebe man ihm einen neuen Nntersatz;
Überhaupt sind Untersätze für schwerere
Stöcke zu empfehlen. Die Jmkerarbeiten
vom Juni fortsetzen.
Zwiebeln werden ausgenommen, Endi-
vien undBindsalat zumBleicben gebunden.
Tie abgeräumten Mistbeete besät man mit
Blumenkohl. — Frühobst soll einige Tage
vor der Reife gepflückt werden, bet allem
andern ist der Zeitpunkt der Reife genau
abzupassen. — Volle Ernte der Körner-
früchte. Das nötige Saatgut beschaffen,
RapsauSfaat. Ernte von Flachs, Hans,
Mohn, Samenklee, Rübenkernen, Früh-
kartoffeln, Grummet. Vorbereitung des
Ackers für die Herbstbestellung. Obsternte.
Okulieren fortsetzen. Grünmais, Zucker
usw. nicht ohne Beigabe von Kraftfutter
füttern. Hühnereier für Winter aufbe-
wahren. — Aienen-Kakender. Man achte
aus die entstehenden Räubereien und
weisellosen Völker. Die Stöcke werden
gereinigt und überflüssiger Honig ent-
fernt. Drohnenerzeugung vorbeugen.
Bauernregeln im September.
Jst's am 1. September hübsch und rein,
wirds so den ganzen Monat sein. — Stehn
zu Michaelis (29) die Fische hoch, kommt
viel schönes Wetter noch. — Ziehen die
Vögel vor Michael, blickt von fern der
Winter scheel. — Um Michaelis in der
Tat, gedeiht die beste Wintersaat. —
Scharren die Mäuse tief sich ein, wird's
ein harter Winter sein. — Ist der Sep-
tember lind, ist der Winter ein Kind.
Arbeitskalender für September.
Der Wintersalat wird verpflanzt; die
reisen Bohnen werden abgenommen. —
Getreideernte rasch beendigen. Saatgut
reinigen. Saatweizen beizen. Kartoffel-
und evtl. Rübenmieten anfangs nur
schwach bedecken. Rübenblätler in E>-d-
mieten stampfen, wo nötig, auch Klee ein-
säuern. Beginn der Saatbestellung. Drill-
kultur bringt reichere Erilten und bessere
Körner. Rapsselder gegen Schädlinge, wie
Erdflöhe und Maden, schützen. Grummet-
ernte beenden. Gurken, Kürbisse und Me-
lonen ernten. Obsternte. Vieh nicht bei
Reif weiden lassen. — Menen-Kalender.
Die weisellosen Stöcke werden mit anderen
volkreichen Stöcken vereinigt; hontgarme,
die jedoch überwintert werden sollen,
müssen stark gefüttert werden. Jedes
Volk braucht zur Überwinterung 10—1.2
Pfund Honig. Haupthonigernte.
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Oktober
November
Dezember
1 S. Remigius
2 S. 3 M. 4 D. 5 M. 6 D. 7 F. 8 S. 2». n. Ms. Mosenkrf. Gerhard Franz v. Asstst Placid. Trierer Märt. Mark. P. 3 Brigitta
9 K. 10 M. 11 D. U M. 13 D. 14 F. 15 S. 21.«. Ms. Dionysius Franz v. Borgia Bruno Maximilian Eduard Kalixtus Theresia ®
16 K. 17 M. 18 D. 19 M. 20 D. 21 F. 22 S. 22.n.Ms.Ktrchweihs. Hedwig sGallus Lukas Evgl. Petr. v. Altant. Wendelinus Ursula Cordula C
23 K. 24 M. 2» D. 26 M. 27 D. 2« F. 29 S. 23.«.Ms. Sev.v.Köln Ravhael Erzengel Krisptn Amandus Savina Simon u. Juda Ap. Narzissus ©
30 S. 31 M. 24.n.Ms.tzhr.-Aön.- Wolfgang sIest
1 D. 2 M. 3 D. Allerheiligen Allerseelen Hubertus Karl Borromäus 3 Emmerich
6 S. 7 M. 8 D. 9 M. 10 D. 11 F. 12 S. 25. n. Ms. Leonhard Engelbert Gottfried Theodor Andreas Avelltn Martin Bisch. Martin Papst
13 S. 14 M. 15 D. 16 M. 17 D. 18 F. 19 S. 26. n.Ms. Stanisl.G Jucundus Ato. Magn. Mnßtag Edmund Gertrud Odo Elisabeth
20 S. 21 M. 22 D. 23 M. 24 D. 25 F. 26 S. 2?.u.Ms.Feltxv.B.'» Mariä Opferung C Cacilia Klemens Joh. v. Kreutz Katharina Konrad
27 S 28 M. 29 D. 30 M. 1. Advent Virgil. Günther © Saturn Andreas Apostel
*) S. prot. Folensest
1 D. Elig.
2 F. Badiana
3 S. Franz Xaver
4 S- 5 M. 2. Advent Markara Lchutzpatr.d.Ncral.
Sabbas
6 D. Aikokaus
7 M. Ambrosius
8 D. Mariä Empfängnis
9 F. Leokadia
10 S. Melchiades
11 S. 3. Advent Damas.
12 M. Epimach
13 D. Luzia G
14 M. Qual. Nikastus
15 D. Eusebius
16 F. Adelheid
17 S. Lazarus
18 S l.Advent Mar.Erw.
19 M. Nemesius
20 D. Christian C
21 M. Thomas Ap.
22 D. Flavian
23 F. Viktoria
24 S. Adam u. Eva
25 S. Weihnachten
26 At. 2. Weihnt. Stephan
27 D. Joh. Evgl. ©
28 M. Unschuld. Kindletn
29 D. Thomas v.Canterb.
30 F. David
31 S. Silvester
Bauernregeln im Oktober.
Bauernregeln im November.
Bauernregeln im Dezember.
Ist die Krähe nicht mehr weit, wird's
zum Säen hohe Zeit. — Schneit's im
Oktober gleich, dann wird der Winter
weich. — Ist recht rauh der Hase, dann
frierst du bald an der Nase. — Regnet
es am St. Gallustag (16.) nicht, es dann
dem nächsten Frühjahr an Regen gebricht.
— An Ursula (2i.) muß das Kraut hinein,
sonst schneien Simon und Judas (28.)
drein. — Im Oktober Sturm und Wind,
uns den frühen Winter kündt.
Bringt Allerheiligen (1.) Winter, so
bringt Martini (II.) Sommer. — Kommt
St. Marlin (11.) mit Winterkält, ist's gut,
wenn bald ein Schnee drauf fällt. — St.
Martinus trüb und feucht, ist gewiß der
Winter leicht. — Elisabeth (19.) sagt an,
was der Winter für ein Mann.—Dem
heiligen Klemens (23.) traue nicht, denn
selten hat er ein mild Gesicht. — Andreas
(30.) im Schnee, tut den Saaten weh.
Wenn Kälte in der ersten Adventwoche
kam, so hält sie volle 10 Wochen an. —
Ist es windig an denWeihnachtsfeiertagen,
so sollen die Bäume recht viel Obst tragen.
— Hängt zu Weihnachten Eis an den
Weiden, kannst zuOsternPalmen schneiden.
Habens die unictmldigenKindleln (28. > kalt,
so weicht der Frost noch nicht so bald. —
Dezember kalt mit Schnee» gibt Korn aus
jeder Höh. — Schneifurche—Gedeihfurche,
— Gesrorenfurche — Berlorensurche.
Arbcitskalcnder für Oktober.
Die Wintergemüse werden eingekellert,
die Spargelbeeren gesammelt und ge-
pflanzt. —Kartoffel-, Rüben- und Möhren-
ernte. Beendigung der Herbstbestellung.
Pflügen und Düngerfahren. Drainage-
Anlagen und -Reparaiuren. Wiesen be-
wässern, Gräben ausheben. Sorgfältiges
Einmieten ver Schnitzel und Rübenblätter.
Voranschlag für Winterfütterung aus-
stellen. Allmählicher Übergang zur Stall-
fütterung. Ställe weißen. Kalkanstrich im
Hühnerstall. Gänsemast. — Miencn-Aa-
lendcr. Man verengt die Fluglöcher,
verhindert Räubereien, überflüssiger
Honig wird genommen.
Arbcitskalcnder für November.
Endiviensalat wird im Keller einge-
schlagen. Erdbeeren- und Spargelbeete
werden gedüngt. — Die in Töpfen be-
findlichen Blumenzwiebeln, die zu Weih-
nachten blühen sollen, bringt man jetzt
ins Zimmer. — Bäume ausputzen und
abgängige entfernen; an den Johannis-
beer- und Stachelbeersträuchern entse nt
man die überflüssigen Wurzelsprößlinge.
— Beendigung der Kartoffel- und Rüben-
ernte. Einte trocken in Keller und Mieten
bringen, sonst vor Eindecken abtrocknen
lassen. — Winterfurche pflügen. Dünger,
Kalk, Mergel fahren. — Mieten bedecken.
Dreschen. Saure Wiesen kalken. — Vieh
gegen Kälte schützen. Für Federvieh
Hauplmastzeit. — Mienen-Kakender. Ein-
winterung der Bienen Stöcke umhüllen
Fluglöcher offen lassen. Verblendung
anbringen, bet schönem Wetter öffnen.
Schutz vor Mäusen.
Arbeitskalender für Dezembrr.
Die Umgrabung des Landes wird be-
endet; Karotten können gesät und Topf-
zwiebeln ausgetrteben werden. — Mit dem
Beschneiden der Ziersträucher kann man
beginnen. — Die Stämme schützt man
durch einen Kalkanstrich gegen Hasenfraß.
— Pflügen, wenn noch möglich. Boden-
und Scheunenarbeit. In Wiesen Gruben-
arbeiten fortsetzen bis zum Frost. Im
Garten Mieten überwachen, Beete jauchen.
Vieh gegen Kälte schützen, kattes Futter
anwärmen. Wtntecfutter rationell zusam-
menstellen im richtigen VerhältnisEiweiß.
Stärkemehl und Fett geben. Dabei Verdau-
lichkeit und Schmackhaftigkeit des Futters
berücksichtigen. Vorräte gut verteilen —
Mienen-Kalender. Vor die Fluglöcher
kommt ein durchlöchertes Brett oder Blech.
Bei starkem Frost werden die Stöcke durch
Umhüllung geschützt. Man achtet wohl
aus seine Bienen, läßt sie aber soviel
als möglich in Ruhe.
riiiiiiiiriiiiitiiitttmtiiiiniiiiiiiiiiiiiiiJJiiiiiiiiiimmmiiiiiiimiHJiMiiiiiiiimtitiutimiiniiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiitttutiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiititiiimiiiiiniiiiiMiiHiHiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiuiiiiiiimimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiin
8
: Etwas ^alenderwerk. Bä |
_____ -------j
Das Jahr.
Das Jahr ist die Zeit,
die bis zur Rückkehr der
Sonne zu demselben
Punkte ihrer Bahn (la-
teinisch -- tropious) ver-
streicht.
Die Länge dieses tro-
pisch genannten Jahres
beträgt genau 365 Tage
5 Stunden 48 Minuten
46 Sekunden.
Die Astronomen des
Altertums berechneten
seine Länge mit rd. 365V»
Tag, weshalb Julius
Caesar bei seiner Ka-
lenderreform bestimmte,
daß auf 3 Gemeinjahre
ein Schaltjahr zu folgen
habe.
Nun war aber das
Julianische Jahr etwas
mehr wie 11 Minuten zu
lang. Dieser Fehler war
bis zur Mitte des 16.
Jahrhunderts bereits auf
10 Tage angewachsen.
Gregor XIII. strich da-
her bei seiner Kalender-
reform im Jahre 1582
10 Tage aus dem Ka-
lender und änderte die
Schaltung derart ab, daß
hinfort von den vollen
Jahrhunderten nur noch die, deren Jahreszahl nach
Streichen der beiden Endnullen durch 4 restlos zu
teilen ist, Schaltjahre fein sollen. Es war also 1600
ein Schaltjahr und das nächste volle Jahrhundert,
das Schaltjahr ist, wird erst das Jahr 2000 sein.
Das Gregorianische Jahr, das also jetzt unserer
Zeitrechnung zugrunde liegt, beträgt demnach im
Mittel 365 Tage 5 Stunden 49 Minuten 12 Sekun-
Die Mondscheibe
gibt an, wie viele Stunden der Mond vor und
nach Mitternacht, von 6 Uhr nachm, bis 6 Uhr
vorm, gerechnet, scheint. Der äußere Kreis zeigt
die Ab- und Zunahme des Mondes; der zweite
gibt die Tage nach dem Neumond an, der dritte
die Stunden und der vierte die Minuten. Ist
z. B. der Mond 8 Tage alt, also zunehmend, so
scheint er von 6 Uhr nachm, an während 6 St.
24 Min.; bei Vollmond scheint er die vollen
12 Stunden; dann, mit dem abnehmenden Mond,
verringert sich die Zeit und ist jetzt von 6 Uhr
vorm, ab rückwärts zu zählen, also z. V. am 22. Tag
scheint er um 6 St. 24 Min. v o r 6 Uhr vorm. an.
Neumond
den. Es ist also um
26 Sekunden länger als
das tropische, daher ent-
steht nach rund 3300 Jah-
ren wieder ein Fehler
von einem Tag.
Ehronologrfche
Charakteristik
des Jahres 1932.
I.
Das Jahr 1932 ist ein
Schaltjahr von 366 Tagen
oder 52 Wochen und 2
Tagen. Es beginnt an
einem Freitag.
II.
Der jüdische Kalender
zählt für das bürgerliche
Jahr 1932 zunächst der
Rest des Jahres 5692.
Am 1. Oktober beginnt
das Jahr 5093.
Die Feste des jüdischen
Kalenders sind:
21. April: Passah; 10
Juli: Wochenfest; 1. Okt.
Neujahrsfest; 10. Okt.
Versöhnungsfest; 15. Okt.
Laubhüttenfest.
III.
Berechnung der christl. Feste der nächsten Jahre.
3ohr OJfern Himmel- jahrt Pfingsten Fron- leichnam I. Advent
1933 16. April 25. Mai 4. 3uni 15. 3un¡ 3. Dezember
1934 1. „ 10. 20. Mai 31. Mai 2.
1935 81. 30. 9. Funi 20. 3>mi I.
Von den Finsternissen des Jahres.
Im Jahre 1932 finden 2 partielle Mondfinster-
nisse und 1 ringförmige und 1 totale Sonnen-
finsternis statt. Ihre Daten sind:
2) Mondfinsternis
am 22. Marz; ihre Mitte ist um 20,47 Uhr
am 14. Sept.; ihre Mitte ist um 21,05 Uhr
b) Sonnenfinsternis
am 7. März; ihre Mitte ist um 8,44 Uhr
am 31. Aug.; ihre Mitte ist um 20,55 Uhr
Keine dieser beiden Finsternisse ist bei uns zu
beobachten.
9
Laar-Bergleute bei der Arbeit (Aufnahme aus Grube Victoria).
Die Belegschaft der Saargruben.
/\ Ergebnisse der Zählung am 1. Januar 1931. S\
Wie letzte umfassende Zählung der Belegschaft des
sWSaarbrücker Direktionsbezirks war am 1. Dezem-
ber 1925 vorgenommen worden. Ihre Ergebnisse
haben wir mit entsprechenden Erläuterungen im
Bergmannskalender für das Jahr 1928 veröffentlicht.
Diesmal war die am 1. Januar 1931 vorgenom-
mene Belegschaftszählung weniger umfangreich, so-
daß wir schon in dem vorliegenden Kalender auf
das Jahr 1932 die Ergebnisse zur Kenntnis
unserer Leser bringen können.
Genau wie in den früheren Jahren wurden von
der Zählung sämtliche Arbeiter und Ver -
tragsange st eilte, nicht aber die Be-
amten, erfaßt, und zwar auf allen Saar-
bergwerken und ihren Nebenbetrie-
ben (einschließlich der ehemals bayerischen Staats-
gruben St. Ingbert und Bexbach und der ehe-
maligen Privatgrube Hostenbach).
Nach dieser Zählung waren am 1. Januar 1931
im ganzen 54 684 Arbeiter und Vertragsangestellte
tiftig, darunter 409 (— 0,75%) jugendliche Ar-
beiter. Eine Verwendung weiblicher Arbeitskräfte
findet im allgemeinen nicht statt. Nur Büro-
gehilfinnen werden, und zwar nur in ganz be-
schränktem Maße, beschäftigt.
Gegen die Zählung von 1925 hat sich also die
Belegschaft um 14 971 Köpfe vermindert oder
um rd. 21,5 %. Diese Verminderung ist darauf
zurückzuführen, daß angesichts der Verschlechterung
der wirtschaftlichen Lage und der Erschwerungen
des Weltkohlenmarkts, wie überall, so auch an
den Saargruben sich eine Einschränkung der Be-
triebe und damit auch eine Verminderung der
Belegschaft nötig machte, wenn dieselbe auch hier
nicht entfernt in dem Maße durchgeführt
wurde, wie es beispielsweise im Ruhrgebiet geschah.
Die größte Belegschaft besitzt von den 14 Stein-
kohlenbergwerken die Inspektion Reden mit 6 630,
die kleinste Bexbach mit 834 Arbeitern und Ver-
tragsangestellten.
Von dieser Gesamtzahl von 54 604 Mann sind
1174 — 2,15 % Vertragsangestellte,
10
39 822 — 72,93 °/o Arbeiter beim Grubenbetrieb
unter Tage, 13608 — 24,92 % Arbeiter über
Tage beschäftigt.
Dem Religionsbekenntnis nach sind von den
54 604 Bergarbeitern 11726 — 21,47 °/o evangelisch,
42 111 — 77,12 °/o katholisch und 767 — 1.41 °lo
andersgläubig.
Fast die gesamte Belegschaft ist Mitglied der
Saarknappschast
und zwar sind 53 259 Personen Mitglied der
Kranken-, Pensions- und Invalidenversicherung,
177 Mitglied der Krankenversicherung und 1168
Mitglied der Beamten-Abteilung der Kranken- und
Pensionsversicherung der Saarknappschaft. Kranken-,
Pensions- und Invalidenversicherungskassenmit-
glieder sind sämtliche Bergarbeiter, mit Ausnahme
derjenigen Arbeiter, welche die französische Natio-
nalität besitzen und deren Pensionsversicherung
anderweit geregelt ist und die nur der Kranken-
kasse angehören.
Mitglieder der Beamtenabteilung zur Ange-
stellten-, Kranken- und Pensionskasse sind sämtliche
Personen, die eine Beschäftigung ausüben, auf
Grund deren sie als Angestellte im Sinne des An-
gestellten-Verstcherungsgesetzes zu betrachten sind.
Hierher gehören demnach Aufsichtspersonen im
Sinne des Berggesetzes sowie die büromäßig be-
schäftigten Personen.
Wiederholen wir noch einmal:
Bon der Gesamtbelegschaft von 54 6O4 Mann sind
also 53 259 — 97,54 °/o Kranken-, Pensions- und
Invalidenversicherungskassenmitglieder, 177 ^
0,32 °/o Krankenkassenmitglieder, 1168 — 2,14 °/o
Kranken- und Beamten-Pensionskassenmitglieder.
Der hohe Prozentsatz von 97,54 gibt wiederum
ein recht erfreuliches Bild von dem
Gesundheitszustand unserer Saarknappen.
(Gegen das letzte mal ist er sogar noch etwas ge-
stiegen. Damals war die Prozentziffer 96,76). —
Denn wiederholen wir noch einmal für die nicht-
bergmännischen unserer Leser, die die Unterschiede
der einzelnen Versicherungsarten nicht so genau
kennen: allen diesen Knappschaftskassen gehören
nur solche Leute an, die von dem zuständigen
Knappschaftsarzte bezw. einer Lazarettkommission
zur Grubenarbeit tauglich befunden
worden sind.
Wir kommen nun zu den
Familienverhältnissen.
Da ergibt sich, daß von der Gesamtbelegschaft von
54 604 Mann 16 318 - 29,88 °/o ledig. 37 808 =
69,24 % verheiratet, 453 — 0,83 °/o Witwer, und
endlich 25 — 0,05 °/0 geschieden sind.
Auch diese Zahlen sind wiederum ein Beweis
dafür, daß der alte gesunde Sinn für
Haus und Familie sich bei unseren Knappen
immer noch erhalten hat. — Dies geht auch aus
der Zahl der Angehörigen hervor, welche
beträgt:
37 808 Ehefrauen,
93 5O1 Kinder,
2 985 zu ernährende Väter, Mütter
bezw. Großeltern und
1 818 zu ernährende Geschwister usw.,
in Summe: 136112 Angehörige.
Auf den Kopf der Gesamtbelegschaft ergibt das
eine Durchschnittszahl von 2,493.
Allerdings muß man eigentlich dabei berück-
sichtigen, daß von den 93 501 in Rechnung gebrach-
ten Kindern nur 72 534 unversorgt sind, so daß sich
die Zahl der von der Belegschaft wirklich zu er-
nährenden Angehörigen auf 115145 Köpfe stellt
(— 2,109 im Durchschnitt).
Oder anders ausgedrückt:
Durch den Saarbergbau beziehen
169 749 Menschen direkt ihren Lebens-
unterhalt.
Da aber zur Regelung des allgemeinen Wirt-
schaftslebens Handwerker, Gewerbetreibende usw.
nötig sind, kann man die Zahl der direkt oder in-
direkt vom Saarbergbau Lebenden auf mindestens
Va Million ruhig veranschlagen. —
Wie seit altersher, ist der Sinn für ein
eigenes Heim immer noch sehr stark bei der
Belegschaft ausgeprägt, wie überhaupt der Saar-
tz e r g m a n n stets zu einer seßhaften Be-
völkerung gezählt hat. So sind denn auch von
der Gesamtbelegschaft 18 918 — 34,64 °/0 Haus-
besitzer und 8128 — 14,89 °/o Besitzer von
Feld, Wiesen usw. Gleichzeitig Besitzer von
Haus und Feldern usw. sind 7 300 Personen =
13,37 °/o, nur Hauseigentümer sind 11618 —
21,28 °/o der Belegschaft oder 61,41 °/o der Haus-
besitzer.
Nur Besitzer von Feld, Wiesen usw. sind 828 —
1,52 % von der Gesamtzahl bezw. 10,19 °/0 sämtlicher
Besitzer von Feld, Wiesen usw.
Weder Hauseigentümer noch Besitzer von Feld,
Wiesen usw. sind 34 858 Bergarbeiter — 63,84 °/o
der Gesamtbelegschaft.
Was die Unterkunft innerhalb des
Grubenbezirks angeht, so wohnen:
18 169 Mann — 33,27 °/o im eigenen Hause,
15 973 Mann = 29,25 % in privat. Mietwohnung,
3 161 Mann — 5,79 °/o in Gruben-Mietwohnung,
16 062 Mann — 29,42 % bei den Eltern,
15 Mann — 0,03 °/o ständig in den Gruben-
schlafhäusern,
992 Mann — 1,82 °/o die Woche über in den
Grubenschlafhäusern,
232 Mann — 0,42 % bei Privaten als Ein-
lieger.
Das Sinken der Zahl der Einlieger ist darauf
zurückzuführen, daß die Zahl derjenigen Bergleute,
die nicht täglich nach ihrem Wohnort heimkehren,
infolge besserer Zugverbindung und infolge der
Autobuslinien stark zurückgegangen ist.
Von den 18 918 Hauseigentümern wohnen im
Erubenüezirk:
18169 Mann — 96,04 % im eigenen Hause,
462 Mann — 2,44 °/o in Grubenschlafhäusern,
70 Mann — 0,37 °/o bei Privaten als Ein-
lieger,
121 Mann = 0,64 °/0 in privat. Mietwohnung,
30 Mann — 0,16 °/o in Grubenmietwohnung,
66 Mann — 0,35 % bei den Eltern.
Zu bemerken ist dabei noch, daß die Zahl der im
eigenen Haus wohnenden Knappen zwar relatif
gegenüber der letzten Zählung zugenommen hat
(33,27 % gegen 29,02 °/o) eine Folge der allerorts
ja von Kommunen und Vereinen betriebenen
11
Siedelungspolitik, daß das gleiche aber auch für das
Wohnen in Grubenmielhäusern gilt (5,80 gegen
4,61 °/o). Denn auch heute noch gilt der Satz, daß
die Wohnungsfürsorge der saarländischen Bergwerke
sich im Gegensatz zu der Zeit vor dem Kriege vor
allem auf die Erstellung von Mietswohnungen durch
Erweiterung der bereits errichteten Kolonien und
so weiter erstrecken muß, da bei dem früheren Prä-
miensystem die Zins- und Tilgungsraten angesichts
der noch immer bestehenden hohen Baukosten unter
den heutigen wirtschaftlichen Verhältnissen nur sehr
schwer auszubringen wären.
Im übrigen muß auch hier wieder, wie schon
früher, darauf hingewiesen werden, daß die vor-
errechneten Verhältniszahlen bezügl. des
Haus- und Grundbesitzes, so günstig sie auch er-
scheinen, doch eigentlich noch ein schiefes Bild
ergeben, da sie sich auf die Gesamtbelegschaft be-
ziehen. Denn nicht nur wäre natürlich hier die
Zahl der jugendlichen Arbeiter in Abzug zu bringen,
sondern auch die ledigen Arbeiter pflegen nur in
den seltensten Fällen Hausbesitzer zu sein. Deshalb
würde sich erst dann wohl ein genaues Bild ergeben,
wenn der Berechnung nur die Zahl der Familien-
väter (also Verheiratete, Witwen und Geschiedene)
zu Grunde gelegt würden. Das wären dann 38 286
Hausväter, von denen 49,41 °/o ihr eigenes
Haus besäßen. Wahrlich, eine höchst er-
freuliche und für unsere Knappen
ehrenvolle Ziffer!
Was die Zahl der
Kriegsbeschädigten und Renten-
empfänger
angeht, so sind dies insgesamt 3 175, davon 1221
Kriegsbeschädigte und 1 954 Unfallbeschädigte.
Weiterhin wurde bei der Zählung erfaßt das
Lebens- und Dien st alter.
Das meistvertretenste Lebensalter ist das
von 27 Jahren. Die vorhandenen 2 278 Personen
dieses Lebensalters bilden 4,17 °/o der Gesamt-
belegschaft.
Von der Gesamtbelegschaft von 54 604 sind von
den 40 072 unter Tage beschäftigten Arbeitern 3 963
— 9,89 % dieser Arbeiter minderjährig d. h.
noch nicht 21 Jahre alt, während sich die Gesamt-
zahl der Minderjährigen unter den 14 532 über
Tage beschäftigten Arbeitern auf 1 995 Mann —
13,73 °/o dieser Arbeiter beläuft. Die über 16 Jahre
alten Minderjährigen, welche über Tage beschäftigt
sind, beziffern sich auf 1 586 und machen 11,23 °/o
der Gesamtzahl von 14123 der über 16 Jahre alten
Arbeiter über Tage aus.
Durch die inzwischen bei den Gruben infolge der
Depression des Kohlenmarktes vorgenommene Ein-
schränkung der Belegschaft hat die Zahl der alten
Leute gegen früher merklich abgenommen; es waren
auf den Saargruben am Zähltage nur noch 93 über
60 Jahre alte Arbeiter beschäftigt.
Was nun das Dien st alter angeht, so entfällt
die größte Zahl mit 3 427 Personen — 6,28 % der
Gesamtbelegschaft auf ein Dienstalter von 10 Jahren.
13 Leute hatten 45 und mehr Dienstjahre.
Wir kommen zum Schluß auf die Verteilung der
Belegschaft nach ihrem
Heimatort.
Von der Gesamtbelegschaft der aktiven Bergleute
sind 51498 — 94,31 °/o im Saargebiet, 3 005 —
5,50 °lo im übrigen Deutschland und 101 — 0,19 °/o
in Frankreich ansässig.
Die Zahl der Wohnorte überhaupt, auf welche
sich die Bergleute verteilen, beträgt 538. Davon
liegen im Saargebiet 314 Orte, im übrigen Deutsch-
lands 201 Orte und in Frankreich 23 Orte.
Das größte Vergmannsdorf im Saar-
gebiet ist wie bisher Dudweiler geblieben. Es hatte
am Zahltage ohne Jägersfreude, Herrensohr usw.
17 573 Einwohner, von denen 2143 Bergleute waren,
was einem Prozentsatz von 12,19 entspricht. Das
zweitgrößte ist Püttlingen, das unter 10912
Einwohnern 1689 aktive Bergleute — 15,48 °/o
zählt. Auch bei der letzten Zählung standen diese
beiden Dörfer an der Spitze.
Es folgen dann 7 Orte mit über 1000 berg-
männischen Einwohnern, nämlich Neunkirchen
mit 1452, Elversberg mit 1408, Quier-
schied mit 1 300, S u l z 6 a ch mit 1 209, Bild-
stock mit 1046, Spiesen mit 1019 und H ei-
lig e n w a l d mit 1 007.
4 Orte haben über 900 Bergleute in ihren
Mauern, nämlich Friedrichsthal (953),
Schiffweiler (947), Altenwald (928) und
Landsweiler (925).
Es folgen dann weiter noch der Reihe nach von
größeren Orten: Merchweiler mit 884, Saarbrücken
mit 866, St. Ingbert mit 827 und Wiebelskirchen
mit 750 Bergleuten unter ihrer Einwohnerschaft.
Prozentual ist von den größeren Gemeinden
Spiesen am stärksten, da seine Bergleute
19,38 °/o der Einwohnerzahl ausmachen. An zweiter
Stelle steht Heiligenwald mit 18,94 °/a, an dritter
Elversberg mit 18,86 °/o.
Stellen wir die Heimatbezirke zusammen,
so ergibt sich folgende Statistik:
Saargebiet:
Stadtkreis Saarbrücken . 866 aktive Bergleute
— 0,66 °lo der Bevölkerung,
Landkreis Saarbrücken. . 19 346 aktive Bergleute
— 9,17 °lo der Bevölkerung,
Kreis Ottweiler . . . . 16 326 aktive Bergleute
— 11,41 °/o der Bevölkerung,
Kreis Saarlouis ... 6 961 aktive Bergleute
— 4,85 °/o der Bevölkerung,
Kreis St. Wendel ... 3 167 aktive Bergleute
— 9,25 % der Bevölkerung,
Kreis Merzig............ 378 aktive Bergleute
— 0,99 °/o der Bevölkerung,
Bezirk St. Ingbert ... 2 482 aktive Bergleute
— 4,42 °lo der Bevölkerung,
Bezirk Homburg .... 1 972 aktive Bergleute
— 4,05 °lo der Bevölkerung.
Sa. Saargebiet . . 51 498 aktive Bergleute
— 6,40 °/o der Bevölkerung.
Die anderen Bergleute verteilen sich wie folgt:
1 253 aus den benachbarten preußischen Kreisen,
1368 aus der bayerischen Pfalz,
384 aus Virkenfeld,
— 3 005 aus Deutschland
12 —
52 aus dem Kreise Forbach,
44 aus dem Kreise Saargemünd,
______5_aus anderen Kreisen.
— 101 aus Frankreich.
Endlich ist noch die Art des
täglichen Heimwegs
festgestellt worden. Darnach kehren von der Ge-
samtbelegschaft täglich zu Fuß oder mit dem Rade
32 424 — 59,38 °/0 nach Hause zurück, 20 956 —
38,38 % fahren täglich mit der Eisenbahn oder
elektrischen Bahn nach Hause und 1 224 — 2,24 %
kehren nicht täglich in ihren Wohnort zurück.
Veteranen der Arbeit.
Wie noch jedes Jahr, so kann auch diesmal
der Bergmannskalender eine Reihe von Namen
veröffentlichen, deren Träger 40 und noch mehr
Jahre ihre volle Arbeitskraft dem heimischen
Bergbau gewidmet haben. Somit ist wieder
einmal der Beweis erbracht, daß der alte Ruf
des Saarbergbaus, eine seit Generationen
treue, seßhafte Belegschaft zu besitzen, auch
heute noch gilt.
Lassen wir die Jubilare Revue passieren:
A. Beamte.
Daß die vorerwähnte Treue zum heimischen
Bergbau nicht nur für die Knappen, sondern
gerade so gut auch für die Beamten gilt, möge
die stattliche Zahl von Namen, die wir dies-
mal gar stolz aufführen können, bezeugen. Eine
große Zahl dieser Herren, die sämtlich Kinder
unseres Saarlands sind, hat sogar die Zahl
von 40 Dienstjahren, z. t. schon weit, über-
schritten. Alle sie wurden im letzten Winter
durch feierliche Überreichung einer Erinne-
rungsuhr durch die Administration des
Mines ausgezeichnet.
An der Spitze der Jubilare steht ein Mann,
der 1930 sein goldenes Bergmannsjubiläum
feiern konnte, der Obersteiger Peter
Schmidt. Derselbe wurde am 9. Dezember
1864 zu Püttlingen geboren, fuhr am 13. De-
zember 1880 zum ersten Male an, absolvierte
Steiger- und Hauptbergschule mit dem Prädi-
kat „recht gut", wurde 1890 Steiger auf Grube
Sulzbach, von wo er 92 zur Grube Gerhard
versetzt wurde, und am 1. August 1900 Fahr-
steiger in Reden. Die gegenwärtige fran-
zösische Verwaltung ernannte ihn zum Ober-
steiger für Reden-Flamm und zeichnete ihn 1922
durch die goldene Ehrenmedaille aus. Im
Jahre 1924 wurde er unter Beibehaltung seiner
Qualität als Obersteiger der mit Schachtabteuf-
arbeiten auf den Saargruben betrauten Firma
Lemoine zur Verfügung gestellt, welche Stel-
lung der noch rüstige jetzt 67 Jahre alte Herr
Schmidt heute noch inne hat.
Die beiden folgenden Herren genießen heute
ihre wohlverdiente Pension: Es sind dies der
ObersteigerPeterBrill mit 47 Dienst-
jahren, der auf der Grube „Kronprinz" (jetzt
Griesborn) nacheinander als Steiger und
Fahrsteiger tätig war. Die jetzige Verwaltung
ernannte ihn 1920 zum Obersteiger und be-
traute ihn später mit der Stelle des Ober-
steigers auf der neuen Division Duhamel. Der
dritte Jubilar ist ein Bürobeamter, Karl
E o t h i e r, zuletzt Obersekretär auf der
Grube Von der Heydt, der er sein ganzes Leben
gewidmet, und von wo er am 1. Juli 1931
nach ebenfalls 45 Dienstjahren in den wohl-
verdienten Ruhestand trat. Vielen Lesern
wird er auch noch in seiner Eigenschaft als
Postagent von Von der Heydt bekannt sein.
Je 44 Dienstjahre haben die vier folgenden
Jubilare: Obersteiger Ludwig Grü-
be r , der nacheinander als Hilfssteiger, Steiger
und Fahrsteiger auf den Gruben Von der Heydt
und Maybach tätig war, bis ihm die Admini-
stration des Mines im Herbst 1922 als Ober-
steiger nach St. Ingbert versetzte,' der Stei-
ger Johann Peters von Grube St. Ing-
bert, der dort seit 1910 als Aufsichtshauer, seit
1920 als Steiger tätig war, und am 1. Juli
1931 in Pension ging; der Steiger Jakob
Wittling, der aus einer sehr alten Berg-
mannsfamilie Spiesens stammend, sein Leben
der Grube Heinitz gewidmet hatte, wo er volle
15 Jahre das Amt eines Sicherheitsmanns be-
kleidete, 1908 Vorfahrer (Wettermann), 1924
Fahrhauer und in Anbetracht seiner gediegenen
bergmännischen Kenntnisse 1927 Steiger wurde
13
(heute ist er pensioniert); endlich der Koh-
lenmesser Johann Altmeyer, der
nacheinander als Schachtzimmerhauer auf Vic-
toria und als Kohlenmesser in Louisenthal
tätig war.
Drei weitere Jubilare hatten bei der feier-
lichen Überreichung der
Ehrenuhr bereits 41
Dienstjahre, nämlich der
Maschinen st eiger
August A l t m e y e r
von Grube Griesborn,
der dort nacheinander
als Schürer und Ma-
schinenwärter und seit
1908 im Maschinenauf-
sichtsdienst tätiggewesen
war, bis ihm die jetzige
Verwaltung in Anbe-
tracht seiner Leistungen
1921 zum Maschinen-
steiger ernannt hatte,
der Steiger Mat-
thias Strauß, der
nacheinander Hauer,
Förderaufseher, seit
1913 Fahrhauer und
seit 1920 Steiger auf
der gleichen Grube war,
und der Vermes-
sungs-Assistent
Val. A lt pet er, von
Grube Von der Heydt,
der 1889 als Bergmann
zum ersten Male an-
fuhr, seit 1890 als
Kettenzieher verwandt
wurde und am 1. Ja-
nuar 1926 die Ernennung zum Vermessungs-
Assistenten erhielt.
Nun kommen noch weiter fünf Jubilare, die
im Berichtsjahre 1930 ihr 40jähriges Verg-
mannsjubiläum feiern konnten. Als ersten
unter ihnen nennen wir den Maschinen-
werkmeister Ludwig Recktenwald,
der nach Erlernung des Schlosserhandwerks als
solcher 1889 auf Grübe Reden eingetreten war,
1902, nachdem er einen besonderen 13 Monate
währenden auf Grube Reden abgehaltenen
Kursus zur Ausbildung von Maschinensteigern
mit gutem Erfolg absolviert hatte, Hilfssteiger
und nach Ablauf der Probezeit Maschinensteiger
wurde, endlich 1924 von der jetzigen Verwal-
tung zum Obermaschinensteiger und 1928 zum
Ma^chinenwerkmeister ernannt wurde; als
zweiter Jubilar ist zu nennen der Steiger
Emil Dörr zu Sulzbach, der dort seit 99
als Steiger auf Mellin tätig ist; weiter zu
nennen ist der M a s ch i n e n st e i g e r Peter
Weiß, der auf Grube Griesborn als Ma-
schinenaufseher und seit 1918 als Schmiede-
meister tätig war, und 1921 zum Steiger er-
nannt wurde; sodann zählt weiter zu den Ju-
bilaren der Steiger Jakob Schepp, der
auf Grube Heinitz nacheinander als tüchtiger
Bergmann, seit 1924 als
Fahrhauer und seit
1925 als Steiger tätig
war, um Ende August
1930 in den wohlver-
dienten Ruhestand zu
treten, und schließlich
noch der frühere
Steiger, jetzige
Kohlenexpedient
Friedrich Dörr.
Der letztgenannte, jetzt
57jährige Beamte wird
gar manchem unserer
Leser aus der Zeit des
furchtbaren Redener
Grubenunglücks bekannt
sein. Für diejenigen,
die es nicht wissen, sei
hier kurz wiederholt,
daß der Genannte, da-
mals seit 5*/i Jahren
Steiger auf Grube
Reden, trotzdem er zur
Zeit krank feierte, auf
die Nachricht von dem
Unglück als erster mit
nur einem Mann Be-
gleitung — alle anderen
am Schacht Anwesenden
waren davor zurückge-
schreckt—ohne Rettungs-
apparate durch den von giftigen Schwaden an-
gefüllten ausziehenden Bildstockschacht anfuhr,
und denn auch den Berginspektor Engeling,
den Fahrsteiger Hoos und drei Bergleute be-
reits bewußtlos unten in der Grube auffand
und glücklich zu Tage brachte. Der kühne
Retter, der als letzter die Grube bei der
2. Fahrt verlassen, kam bewußtlos über Tage
an; es gelang zwar, ihn wieder ins Leben
zurückzurufen, doch hatte er sich ein schlimmes
inneres Leiden zugezogen, das auch nach
18monatlichem Heilverfahren und wiederholten
Badekuren dennoch nicht so weit schwand, daß
er seinen Dienst als Steiger wieder hätte ver-
sehen können. Er wurde daher zum Kohlen-
expedient am Bildstockschacht ernannt. In dieser
Stellung befindet sich der Jubilar heute noch.
Zwar hatte die französische Verwaltung den
pflichttreuen und tüchtigen Beamten dadurch
auszeichnen wollen, daß sie ihn, da die Stelle
eines Kohlenexpedienten nach der Dienstsatzung
14
keine besonderen Aufrückungsmöglichkeiten bie-
tet, zum Verkehrsmeister in Jtzen-
plitz mit dem Range eines Inspek-
tors ernannt hatte; aber bereits einige
Tage nach seiner Ernennung bat Herr Dörr,
ihm wieder in sein früheres Amt zurück-
zuversetzen, da er sich durch seinen leidenden
Zustand den Anstrengungen dieses Dienstes
nicht gewachsen fühlte, und die Verwaltung
mußte diesem Wunsche des Beamten natürlich
entsprechen. Es blieb ihr lediglich die Mög-
lichkeit, ihn durch eine besondere Gratifikation
zu entschädigen.
Eine besondere Stelle unter den Jubilaren
nimmt schließlich ein Mann ein, der zwar in
der Beamtenhierarchie nur einen bescheidenen
Rang bekleidet, auch bei den Saargruben
s e l b st zwar die 40 Dienstjahre noch nicht er-
reicht hat, der sich aber durch seine k ü n st -
lerischen Leistungen einen ganz
besonderen, weit über die Gren-
zen seines engeren Wirkungs-
kreises hinausgehenden Ruf er-
worbenhat, und dessen Bild wir deshalb
auch bringen: der Herr Kapellmeister Albert
Schlemmer.
Hören wir den jetzt 70jährigen alten Herrn
von seinen Jugendjahren sprechen, so sehen
wir in ihm wieder einmal ein leuchtendes
Beispiel für die Wahrheit jenes Satzes, dem
der römische Klassiker *) so drastisch in dem
Verse Ausdruck verlieh: „naturam expellas furca,
tarnen usque recurret!“ — Denn Herr Schlemmer
war zwar eines Musikers Sohn. Doch sein
Vater, der Kapellmeister der Vergkapelle in
Neunkirchen war (die später von dem ältesten
Bruder des Jubilars übernommen wurde)
wollte mit aller Gewalt die Sehnsucht seines
Sohnes Albert nach der Musik als Lebensberuf
unterdrücken, wenn er auch schon den 10jäh-
rigen Knaben in seiner Kapelle mitwirken ließ.
Er ersehnte für denselben nun einmal das ge-
sicherte Brot einer Veamtenlaufbahn, und
zwang ihn deshalb erst zum Besuch des Neun-
kircher Gymnasiums und dann der Steiger-
schule, deren Absolvierung ihm die Schicht-
meister-Laufbahn eröffnen sollte. — Endlich
aber gestattete der Vater, daß sein Sohn sich
freiwillig zum Militär melde, jedoch in der
stillen Hoffnung, daß dort die harte Ausbil-
dung und eine unvermeidliche Reihe trüber
Erfahrungen ihm die Liebe zur Musik ver-
gällen, und die ihm durch der Eltern Willen
bestimmte Veamtenkarriere würden schätzen
lehren! — Aber der junge Metzer Militär-
musiker hörte dort als ersten großen musika-
lischen Eindruck seines Lebens die Oper
*) Magst du die Natur auch mit Gewalt (wörtlich: mit der
Heugabel) austreiben wollen, sie wird doch immer wieder^
kehren. — Zitat aus Horaz, Epist.
„Carmen", und bald darauf in einem Sym-
phoniekonzert den damals 18jährigen Eugen
d'Albert. Als er dann später zum !. bad.
Leibgrenadierregiment nach Karlsruhe kam,
erhielt er neue nachwirkende musikalische Ein-
drücke durch den genialen Felix Mottl, den
Leiter der Hofoper, und endlich fiel auch in
diese Zeit die erste Begegnung mit Franz
Lizt, die einen ungemein tiefen Einfluß auf
den jungen Mann ausübte. Sein Entschluß,
sich trotz des gegenteiligen elterlichen Wunsches
vollkommen der Musik zu widmen, wurde
felsenfest. — Er verließ im Herbst 1886 die
Fahne und ging in die Schweiz, in ein Berner
Orchester. Doch schon wenige Monate später
wurde er als 1. Trompeter in das Berliner
Philharmonische Orchester berufen, wo er unter
den bedeutendsten Dirigenten des In- und
Auslandes — wir nennen nur ein paar
Namen wie Mottl, Rubinstein, Mahler,
Nickisch, Rich. Strauß, Brahms, Weingärtner,
Tschaikowsky und vor allem Hans v. Bülow
— in täglichem neuen Erleben seiner Kunst
tätig war.
Erst nach 14 Jahren der Mitgliedschaft, nach
dem Tode Bülows, kehrte Herr Schlemmer in
seine Saarheimat zurück und übernahm die
Leitung der H e i n i tz e r Bergkapelle. An-
fangs fand er dort kein leichtes Betätigungs-
feld, denn es dauerte geraume Zeit, bis die
Kapelle den Intentionen ihres neuen Diri-
genten folgen konnte. Doch gelang es ihm,
durch Zuzug neuer Kräfte über diese Schwierig-
keiten hinwegzukommen, und bald genoß das
Orchester einen Ruf weit über die Grenzen
des Saarlands hinaus.
Mit dem Übergang der Saargruben an die
jetzige Verwaltung trat eine grundlegende
Änderung und Verbesserung des Musikwesens
bei diesen ein. Zunächst wurde damals ein
Eesamtorchester der Saargruben gebildet
unter Leitung des Herrn F o u r e st i e r , der
sich dabei der tatkräftigen Mitarbeit des Herrn
Schlemmer erfreuen konnte. Als daher nach
dem Weggang des Herrn Fourestier 1925 das
Gesamtorchester aufgelöst und für jede der drei
Gruppen ein besonderes Orchester gebildet
wurde, da konnte die Administration des
Mines für die Leitung des neuen
Gruppenorchesters Ost keinen Wür-
digeren finden als eben unseren Herrn
Schlemmer.
So hatte der Künstler dank der jetzigen
Saargrubenverwaltung endlich das heiß-
ersehnte Ziel seines Lebens erreicht,
an der Spitze eines Symphonieorchesters zu
stehen, das ihm gestattete, zum wirklichen
Interpreten klassischer Musik zu werden. Und
der Zudrang zu seinen Konzerten und ins-
15
besondere der große Erfolg, den er mit der
Aufführung der 5. Symphonie Beethovens bei
Bevölkerung und Kritik fand, beweist, eine
welch kostbare Kraft wir an Herrn Schlemmer
haben, der im Vorjahr das Jubiläum seiner
30jährigen Kapellmeisterschaft feiern konnte.
Ihm — wie auch natürlich allen vorher ge-
nannten Jubilaren — entbietet auch der Berg-
mannskalender seinen Glückwunsch in der Hoff-
nung, daß sie noch lange in alter Frische unter
uns weilen!
*
Aber über die Beamten wollen wir unserer
braven Bergknappen nicht vergessen! Sind sie
es doch, deren Hände Fleiß uns die schwarzen
Diamanten zu Tage fördert und somit dem
Saarbergbau Leben und Gedeihen bringt.
Deshalb wollen wir auch an dieser Stelle
dankbar ihrer treuen Arbeit gedenken, wie
auch als äußeres Zeichen dieses dankbaren Ge-
denkens die Administration des Mines sie
sämtlich zu Weihnachten 1930 durch Verleihung
einer Erinnerungsuhr ausgezeichnet hat.
Es waren insgesamt 123 Knappen, deren
Namen wir nachstehend folgen lassen:
1. Kronenberger Joseph
2. Schug Georg
3. Wagner Franz
4. Langenfeld Peter 1
1. Folg Nikolaus 3
2. Borifch Moritz
3. Colling August
4. Schmidt Friedrich
1. Kirsch Peter 4
2. Kleemann Peter
3. Lesmeister Jakob
4. Lux Karl 2
5. Nilles Peter 2
1. Bonner Peter 3
2. Rau Michel 3
3. Lismann Jakob 2
4. Simon Michel 1
1. Bronder Michel
2. Eckstein Johann
3. Rosar Peter 3
4. Mathis Nikolaus
5. Schneider Ludwig 7
1. Selgrad Michel
2. Degen Konrad
3. Hoffmann Heinrich
4. Schuh Johann 11
5. Boßlet Friedrich
6. Donie Eduard
7. Jost Johann
1. Anschütz Johann
2. Limbach Hubert
3. Lill Josef 3
lnspektion I, Ensdorf.
| 5. Andre Georg 2
| 6. Theobald Jakob 1
7. Rupp Georg 1
8. Martin Peter 5
lnspektion II, Louisenthal.
5. Simon Johann
6. Wahlster Ludwig
7. Wetzstein Nikolaus
8. Köhl Heinrich
lnspektion IV, Dudweiler.
6. Stenzhorn Ludwig
7. Wagner Wilhelm
8. Orth Peter
9. Sorg Georg
10. Kunkel Karl
lnspektion V, Lulibach.
5. Schnur Johann
6. Simon Jakob
7. Klein 2 Daniel
8. Liebergall Ludwig 3
9. Loris Nikolaus
10. Wilhelm Matthias 6
9. Weiß Friedrich
10. Walz Karl
11. Diesinger Wilhelm
12. Knoblauch Jakob
11. Brückner Jakob
12. Brückner Heinrich
13. Knies Wilhelm
14. Kratz Nikolaus
15. Stragandt Christ.
9. Leibfried Franz
10. Mohrhardt Friedrich
11. Schorr Jakob 5
lnspektion VI, Reden.
6. Resch Johann 2
7. Mathis Heinrich
8. Kaiser Franz
9. Jakob Matthias
10. Donie Friedrich
lnspektion VII, Heinitz.
8. Korb August
9. Weber Karl
10. Urschel Jakob
11. Russin Joh. Nikol.
12. Pfeifer Peter
13. Boussonville Konrad
14. Hermann Friedrich
11. Breuer Nikolaus 2
12. Pinter Nikolaus
13. Schröder Jakob
16. Erbelding Sebastian
16. Emser Jakob
17. Gebhardt Ludw. Wilh.
18. Grob Christian
19. Hoffmann Julius
20. Christmann Jakob
lnspektion VIII, Neunkirchen.
4. Ludwig Karl > 7. Braun August
6. Spengler Karl
6. Sturm Adolf
IG
1. Schillo Johann Peter
2. Schuck Heinrich
3. Thomas Nikolaus 2
1. Schmidt Peter 10
1. Kipper Ludwig 5
2. Oster Christian
3. Pitz Ludwig
1. Schmitt Georg 3
2. Laurent Peter
1. Stolz Johann
2. Bohr Johann 3
3. Ripplinger Johann 3
1. Batzler Friedrich
1. Roos Wilhelm
2. Hollinger Nikolaus
Inspektion IX, Zriedrichsthal.
4. Marken Philipp
5. Strobel Ottmar
6. Heckmann Jakob 10
lnspektion X, Göttelborn.
| 2. Herbicht Karl
2nspektion XI, Gamphausen.
! 4. Dretzler Jakob
5. Lauck Friedrich
6. Groß Matthias 2
2nspeK1ion XII, Geislautern.
j 3. Köhler Johann 2
Division St 2ngbert.
4. Schweitzer Franz
5. Jung Johann 23
6. Siegwart Peter 2
Division Bexbach.
| 2. Honecker Christian
Kokerei Heinitz
3. Duetge Otto 1
7. Siegle Friedrich
3. Meyer Jakob 10
7. Schröder Jakob
4. Klein Andreas 2
7. Stolz Johann 9
8. Eroh Johann 2
4. Vorn Peter
Festliche Beleuchlung des üoarhafens.
17
Grube Göttelborn. Blick vom Westen auf Grubenbahnstof und Hauplanlage.
Die Lnspektion X Wahlschied zu Göttelborn
AMei der am 25. April 1887 erfolgten General-
befahrung wurde die Inangriffnahme einer
neuen Steinkohlengrube bei dem Dorfe Göttel-
born beschlossen und für diese die Berginspek-
tion X neu gebildet. Die Diensträume dieses
Verwaltungskörpers wurden zunächst in einem
Mietshause zu Merchweiler — heute Haus
Nr. 38 in der Eisenbahnstraße — untergebracht.
Erst seit Vollendung des heutigen Vürohauses
unweit der Hauptanlage im Jahre 1890 be-
finden sich die Diensträume in Göttelborn. Der
neu gegründeten Inspektion gehörte zunächst
nur die Grube Göttelborn an. Ab 1. April
1888 wurde ihr außerdem durch Ministerial-
erlaß vom 24. Juni 1887 auch die alte Grube
Quierschied *) zugeteilt, die bisher zur Inspek-
tion IX zu Friedrichsthal *') gehörte. Eine wei-
tere Vergrößerung ihres Dienstbereiches erhielt
die Inspektion durch Zuteilung der Grube Dils-
*) siehe Bergmannskalender 1931 und 1923.
bürg *) im Jahre 1891, die zu diesem Zwecke
von der Inspektion l zu Ensdorf *) abgetrennt
wurde. So kam sie zu ihrem heutigen aus-
gedehnten Abbaufeld mit ca. 10 Km streichender
d. h. ostwestlicher Erstreckung in der Mager-
kohlenpartie, das nach Norden dem Einfallen
der Flöze folgt, im Osten und Südosten von
den Inspektionen VI zu Reden und IX zu
Friedrichsthal, im Süden von Inspektion XI zu
Camphausen und im Westen von Inspektion III
zu Von der Heydt und I zu Ensdorf begrenzt
wird.
Am 17. Januar 1920 wurde die Inspektion X
mit ihren gesamten Einrichtungen durch den
damaligen Werksdirigenten, Herrn Oberbergrat
Vellinger, an den Herrn Ingenieur Principal
Daubresse der Mines Domaniales Fran-
çaises du Bassin de la Sarre übergeben. Heute
unterstehen der Inspektion zwei Hauptbetriebe:
die Gruben Göttelborn und Dilsburg. Nach-
stehend lassen wir ihre Geschichte foltzen:
18
Letzte Aufnahme des Herm Daubreffe, des verstorbenen Ingenieur-Prinzipal öer 6nfpetztion X, gelegentlich einer Sportfestes.
A. Vis zum Jahre 1918.
Das bis heute aufgeschlossene Baufeld
der Grube Göttelborn erstreckt sich aus
die Flöze des oberen Flammkohlen- sowie des
Magerkohlenflözzuges, das ist auf die oberen
Saarbrücker und unteren Ottweiler Schichten
des Saarbrücker Steinkohlengebirges. Dieser
Schichtenkomplex ist zur Zeit in einer Mächtig-
keit von ca. 890 m im Mittelfeld ausgeschlossen,
mit dem hängendsten Magerkohlenflöz, dem
Lummerschieder Flöz, als Basis gemessen.
Hierin liegen mit ca. 130 m Seigerabstand die
beiden Magerkohlenflöze, das Lummerschieder
und das Wahlschieder Flöz, mit einer abbau-
fähigen Kohlenmächtigkeit von zusammen durch-
schnittlich 3,10 m. Beide sind so benannt nach
Ortschaften, in deren Nähe sie ausgehen und
zuerst bekannt wurden. Nach der Teufe zu liegt
dann in 300 m Abstand der Holzer Konglo-
merat, der als Basis der unteren Ottweiler
Schichten anzusehen ist. 40 m seiger unter ihm
liegt das hängendste Flöz der oberen Flamm-
kohlen, das Flöz Eilert. Nun folgen bei wei-
teren 150 m die beiden Kohlbachflöze (oberes
und unteres Kohlbachflöz) mit 9 m Abstand.
Die vier abbaufähigen Flöze der Beustgruppe
(0,75 m Flöz, 1,30 m mächtiges Flöz, Flöz Beuft
Oberbank und Flöz Beuft Unterbank) sind
ca. 45 m unter den Kohlbachflözen gelagert,
und ihnen folgt nach weiteren 50 m das Flöz
Elisabeth. Diese acht Flammkohlenflöze haben
eine durchschnittliche Kohlenmächtigkeit von
9,40 m, so daß die Eesamtmächtigkeit der bis
jetzt aufgeschlossenen Göttelborner Flöze ca.
12,50 m abbaufähige Kohlen beträgt. Zwischen
den einzelnen abbaufähigen Flözen liegt noch
eine große Anzahl kleinerer Kohlenbänke. Das
300 m starke Mittel zwischen Holzer Kong-
lomerat und den Magerkohlenflözen dagegen
zeigt (ungefähr in seiner Mitte) nur ein ein-
ziges Kohlenvorkommen von ganz geringer
Mächtigkeit und besteht im übrigen aus Sand-
steinen und sandigen Schiefertonen.
Das Göttelborner Feld wird im Osten und
Südosten durch den Merchweiler und Fischbach-
sprung gegen die Gruben Reden und Fried-
richsthal abgegrenzt. Im Süden bildet das
Ausgehende der Flöze die vorläufige Grenze.
Von Grube Von der Heydt im Westen ist es
durch den Holzer Sprung getrennt, der sich in
seinem nördlichen Verlauf mehrfach verzweigt
und mit einem seiner, Ausläufer als Holzer
19
Löiieiboru. Gebäude der Berginspekiion X.
Sprung Nr. 2 die Grenze gegen Grube Dils-
burg bildet. Im Nordwesten und Norden folgt
der Abbau dem Einfallen der Flöze. In diesen
Grenzen streichen die Flöze der Magerkohlen-
partie ungefähr südwest-nordöstlicher Richtung,
während die Flammkohlenflöze von Westen nach
Osten ebenfalls etwa auf 2/s ihrer Erstreckung
von Westen her dieses Streichen beibehalten,
um dann in eine West-Ost-Richtung umzu-
biegen.
In dem heutigen Abbaufeld der Grube
Göttelborn waren bereits schon über hun-
dert Jahre vor Anhauen der Grube zwei
Stollen betriebe in Tätigkeit: die Wahl-
schieder Grube und die Quierschieder Grube.
Die erste lag mit ihrem Ausgangspunkt in
einer Schlucht nordöstlich des Dorfes Wahl-
schied und bestand aus zwei Stollen, die nach
Westen und Osten angesetzt waren, folgend dem
Streichen des hier zu Tage tretenden Wahl-
schieder Flözes der Magerkohlenpartie. Einer
dieser Stollen wird wohl in den Jahren
1770—72 angehauen worden sein, denn ein
Bericht des fürstlichen Kanzleidirektors Kremer
vom 16. September 1769 erwähnt die W a h l -
schieder Grube noch nicht, während der
Berginspektor Engelke diese in seinem Bericht
vom 3. Mai 1773 bereits mit einem Stollen-
betrieb und 4 Arbeitern aufführt. Uber die
Förderung dieser Grube liegen aber erst vom
Jahre 1779 ab genaue Angaben vor. In
dieser Zeit betrug sie 569 Fuder 16 Ztr. Im
Jahre 1785 betrug sie nur noch 494 Fuder
13 Ztr. Nunmehr bewegte sich die Förderungs-
ziffer in aufsteigendem Sinne und zwar
im Jahre 1790 — 571 Fuder 19 Ztr.
„ .. 1791 - 1323 „ 20 „
„ „ 1792 - 1189 „ 15 „ .
Aus diesen Angaben kann entnommen werden,
daß sich im Jahre 1791 der Betrieb bedeutend
vergrößert hat, daß also in diese Zeit der An-
hieb des zweiten Stollens fällt. Im Jahre
1813 liegt wiederum eine Unterlage über die
Förderung der damals im französischen Staats-
betrieb geführten Grube vor, und zwar betrug
dieselbe 1657 Fuder (das damalige Fuder — rd.
15 Doppelzentner gerechnet) bei einer Beleg-
schaftsstärke von 26 Mann. Welcher von den
beiden Stollen zuerst in Angriff genommen
worden ist, läßt sich sowohl aus dem Bericht wie
20
auch aus den alten Rissen nicht entnehmen,
zumal diese erst 1818 angelegt wurden. Auf
diesen Rissen sind nur die Baue über dem west-
lichen Stollen mit Jahreszahlen versehen und
Nachtragungen der Grubenbaue in den folgen-
den Jahren erfolgt. Das könnte den Schluß
zulassen, daß der östliche Stollen der ältere ist.
Von der nunmehrigen preußischen Verwaltung
wurde dann am 23. Oktober 1823 die Wahl-
schieder Grube eingestellt. Die auf den Rissen
hierüber angebrachte Urkunde lautet:
„Daß die Königliche Steinkohlenzeche Wahl-
schied von den unterzeichneten Königlichen Be-
amten, höherer Bestimmung zufolge, todtgefahren
worden, daß dieses heute geschah und die lebte
Kohlenförderung dieser Zeche am 11. September
d. I. statt gehabt hat, wird hierdurch attestiert.
Saarbrücken, den 23. Oktober 1823.
Der Vergamtsdirektor Cello,
der Bergmeister Schmidt,
der Berggeschworene Pletschke,
der Markscheider Prediger."
Diese Einstellung erfolgte mit der noch
einiger anderer Betriebe zur Vereinfachung des
Staatsbergbaues an der Saar, zumal in der
Zwischenzeit weitere für den Absatz vorteilhaf-
ter gelegene Stollen angehauen und fortbe-
trieben worden waren. — Die beiden Stollen
hatten bei ihrer Einstellung eine Länge von
440 m nach Osten und 600 m nach Westen, also
zusammen 1050 m erreicht.
Der zweite Stollenbetrieb im Bereiche der
Grube Göttelborn ist die alte Grube
Quierschied. Ihre Entstehung verdankt sie
der Gründung der Quierschieder Glashütte im
Jahre 1779 (1782 durch die Gebrüder Köhl an-
gekauft) und scheint auch mit deren Einrichtung
zugleich angehauen worden zu sein. Da sie
demnach vollkommen als P r i v a t g r u b e be-
trieben wurde, liegen amtliche Unterlagen über
ihre Förderung und Belegung nicht vor. Erst
vom Jahre 1823 ab wurden, nachdem am
13. Mai 1817 die Grube als Staatszeche durch
das Saarbrücker Bergamt übernommen war,
Risse angelegt, und aus diesem Jahre stammt
auch eine Beschreibung der Grube, die wie folgt,
lautet:
„Titelblatt zu dem Grubenbild der Königlichen
Steinkohlenzeche Quierschied.
„Über das Alter der Quierschieder Grube sind
keine bestimmte Nachrichten vorhanden, es geht
aber aus den Bergamtlichen Acten hervor, daß
sie schon 18 Jahre vor dem 7ten July 1897 den
Besitzern der Quierschieder Elaßhütte war, um
letztere mit den erforderlichen Kohlen zu ver-
sorgen, dagegen die Gewerkschaft aber einen jähr-
lichen Canon an den Fürsten von Nassau-Saar-
brücken entrichten mutzten. Auch unter der fran-
zösischen Regierung blieb diese Grube 18 Jahre
an die Glashütten-Gewerkschaft verpachtet, wofür
sie jährlich 600 frcs. bezahlen mußten, und die
nöthigen Kohlen auf ihre eigenen Kosten fördern
ließ.
Durch die Besitznahme dieses Landes von
Preußen, verordnete am 13ten Mai 1817 Ein
König!. Hochlöbl. Ober-Berg-Amt, da jene Pacht
schon früher zu Ende gegangen war, die defini-
tive Einziehung dieser Grube, und den Betrieb
für Königliche Rechnung, jedoch nur einzig
und allein für die Hütte. Es wurde
aber auch festgesetzt, daß der Kohlenbedarf nach
einem der Selbstkosten angemessenen und vom
Königl. Berg-Amte vorzuschlagenden Preise ver-
abfolgt werden sollte.
Auch jetzt wird die Grube wie früher bloß
für die Glashütte betrieben, mit der Ausnahme,
daß seit dem 9ten März 1821 die Gemeinde
Quierschied ihre Bedarfskohlen von dieser Grube
bezieht, anstatt, daß sie ihre Kohlen früher von
der Duttweiler Grube erhielte.
Die Grube Quierschied liegt auf dem rechten
Ufer der Saar in dem Fischbachtale, oberhalb der
jetzt todt gefahrenen Grube Rußhütte, ohngefähr
3 Stunden Nordöstlich von Saarbrücken. — Sie
hat ihren Namen von dem Dorfe Quierschied."
Es folgen nun noch einige Angaben über die
Stärke der aufgeschlossenen Flöze und über den
Abbau selbst.
Danach war bis 1823 nur ein Stollen, näm-
lich der Thomasstollen westlich des Tartarus-
sprunges, in Betrieb, der zum Verhieb des soge-
nannten Quierschieder Flözes diente. Dieser
ist nach dem Grubenbild jedoch im Jahre 1832
eingestellt worden. Bereits hatte man nördlich
von diesem Stollen eine neue Tagesstrecke, die
Tagesstrecke Johanna angehauen, die östlich des
Tartarussprunges das sogenannte Dechenflöz
löste. Die letzten Baue Hierselbst sind im Jahre
1850 verzeichnet, wo man sogar mit etwas
Unterwerksbau begonnen hatte. Diese beiden
Stollenbetriebe liegen jedoch jenseits des Fisch-
bachsprunges, also im heutigen Bereich der
Grube Friedrichsthal. Im Jahre 1850, dem
Jahre der letzten Förderung aus der Tages-
strecke Johanna, wurde im Kohlbachtale die
spätere „alte Grube Quierschied" angehauen.
Die Quierschieder Tagesstrecke, der Zugangsort
der Grube Quierschied, war an der Grenze der
Wald- und Feldmark neben der heutigen evan-
gelischen Quierschieder Gemeindeschule ange-
setzt und löste zunächst das 48 " Flöz und später
im Jahre 1853 auch das 93 " Flöz. Diese ent-
sprechen unseren heutigen Flözen Elisabeth und
denen der Beustgruppe. In den Jahren 1878
bis 1887 wurden auch die heutigen beiden Kohl-
21
l!yBER6ICHT£KARTE
• der Bergin spekKon • X ■
'v'T3QD7TELBORN
bachflöze querschlägig erschlossen und abgebaut.
Diese Baue waren noch am 1. April 1888 bei
Zuteilung der Grube Quierschied an Göttel-
born im Betrieb, waren jedoch auf die auf-
gefahrene Länge der Sohlenstrecke im Niveau
der Tagesstrecke bis auf einige Pfeilerreste ab-
gebaut.
Am 9. Mai 1887 wurde mit dem Anhauen der
beiden 20 m von einander entfernten einfallen-
den Strecken auf dem hängendsten Flöz (1,65 m
Flöz — Flöz Eilert) auf dem Terrain des heuti-
gen Grubenbahnhofs begonnen. Die Beleg-
schaft betrug damals 13 Mann unter dem Stei-
ger Jakob Frank. Die Förderung erfolgte zu-
nächst durch Karren. Am 1. Juli 1887 wurden
Pferde eingestellt, die ab April 1888 durch einen
Dampfhaspel ersetzt wurden. Kurz nach An-
hauen der beiden einfallenden Strecken wurde
auch mit dem Abteufen der beiden Hauptförder-
schächte in 365,1 m Meereshöhe und 30 m Ab-
stand von einander begonnen. Die Förderung
aus diesen wurde durch 2 provisorische Förder-
maschinen bewerkstelligt. — Doch die Schächte
hatten stark unter Wasserzufluß zu leiden, des-
gleichen wurden die einfallenden Strecken bei
ihrem Verhieb durch dieses Übel stark benach-
teiligt. Aus der östlichen der beiden Strecken
wurde im Oktober 1888 bei 323 m flacher Länge
die Wettersohle angehauen, und von dieser aus
die westliche Strecke gegenörtlich zum Durchschlag
gebracht. Am 29. August 1888 erreichte der Ost-
schacht bei 281,3 m über N. N. die Wettersohle,
der Westschacht am 12. Januar 1889. Von letz-
terem aus wurden dann die Hauptquerschläge
ins Hangende und Liegende in dieser Sohle
getrieben. Die Grubenwasser sollten nach der
alten Quierschieder Tagesstrecke abgeführt
werden. Da jedoch mittlerweile im 2,50 m Flöz
(Flöz Beust) ein Grubenbrand entstanden war,
wurde Mai 1888 im Kohlbachtale auf den
liegenden Hauptquerschlag Wettersohle zu ein
Wasserlösungsquerschlag angehauen, der im
Herbst 1890 zum Durchschlag kam.
Im gleichen Jahre hatte auch die Eisen-
bahn Verwaltung mit dem Bau einer von
Bahnhof Merchweiler ausgehenden Anschluß-
bahn begonnen. Bisher waren nämlich die ge-
förderten Kohlenmengen auf Pferdefuhrwerken
nach einer eigens hierfür geschaffenen Verlade-
rampe am Bahnhof Merchweiler gebracht und
dort verladen worden. Die Zweigbahn wurde
im Jahre 1891 fertiggestellt und dem Betrieb
übergeben. Dadurch war für die Grube eine
neue Entwicklungsmöglichkeit gegeben.
22
Im Jahre 1891 wurde dann auch der West-
schacht bis zur 1. Tiefbausohle abgeteuft, und
von der Grundstrecke Flöz Eilert aus 1100 m
östlich von den Schächten der Querschlag Nr.
„1-Ost" ins Liegende angesetzt, der bis 1894 mit
dem unteren Kohlbachflöz durchschlägig wurde.
In seiner Nähe wurde im Schafwalde an der
Straße Göttelborn—Quierschied ein Ventila-
torschacht (der heutige Schacht Peter) nieder-
gebracht, der im August 1894 die Wettersohle
erreichte.
Am Kopf einer Tagesstrecke im Flöz Eilert
(heute Ventilator Sophie) in der Nähe des
Walddistrikts „Am Rösborn" war bereits 1893
ein Ventilator erstellt worden.
Die großen Wasserzuflüsse bedingten ferner-
hin eine gute Wasserwirtschaft.
Das Bild über Tage hatte sich in der
Zwischenzeit bis 1894 schon sehr stark verändert.
Der Grubenbahnhof war ausgebaut und bereits
erweitert worden. Die Futtermauer ging ihrer
Vollendung in der heutigen Form entgegen.
Im Januar 1893 wurde das westliche System
der alten Separation mit Schiebebühne und
elektrischer Beleuchtung, im Juli 1894 auch das
östliche System in Betrieb gesetzt. Bereits 1892
waren das Seilscheibengerüft sowie die Förder-
maschine zum Ostschacht fertiggestellt und dem
Betrieb übergeben worden. Ihm folgte am
1 November 1895 die Inbetriebsetzung des
Westschachtes. Ferner waren Dampfkesselanlage,
Zechenhaus (heute Magazin), Magazin, Pferde-
stall, Werkstätte und sonstiger Zubehör entstan-
den. Auch das Jnspektionsgebäude und mehrere
Veamtenwohnungen legten den Grundstein zu
der heutigen schönen Beamtenkolonie in der
Nähe der Schachtanlage. Der Ausbau der
Wegestrecken nach Quierschied, Merchweiler,
Holz und Wiesbach sowie auf der Anlage selbst
schufen bessere Verkehrsmöglichkeiten.
Doch nicht immer ging der Betrieb sehr
regelmäßig vor sich. Mehrere kleinere
bezw. größere Schicksalsschläge blieben der jun-
gen Grube nicht erspart. Absatzschwierig-
keiten bedingten damals schon das Einlegen
von Feierschichten. Dazu st r e i k t e am
30. 12. 1892 ca. -/° der Belegschaft, was 126
Bergleuten (etwa Vs der Belegschaft) mitder
Abkehr büßen mußte, die dann erst nach
und nach — die letzten im Jahre 1895 — wieder
anfahren durften. Dazu ereignete sich im Mai
1893 in einem Aufhauen im Flöz Eilert über
der 1. Tiefbausohle eine kleine Schlag-
wetterexplosion, bei der 3 Bergleute,
zwar nicht lebensgefährlich, verbrannt wurden.
Dieser Umstand bedingte jedoch, daß die Grube
Göttelborn durch das Oberbergamt zu Bonn
als Schlagwettergrube erklärt wurde.
Ein weiteres solches Unglück ereignete sich
im Ostfelde des Beustflözes am 26. April 1897,
bei welchem 4 Bergleute den Tod fanden.
Anläßlich der Generalbefahrung im Juni
1896 erhielten dann die bisher nach ihrer
Mächtigkeit benannten Flöze die Namen, die
sie heute noch tragen.
Ein Maschinengebäude für eine Veleuchtungs-
und Luftkompressionsanlage wurde mit seinen
Einrichtungen im Jahre 1897 fertiggestellt und
dem Betrieb übergeben.
Von Jahr zu Jahr nimmt nun die Grube
nach Osten und Westen an Ausdehnung zu. Im
Süden des Abbaufeldes wurde im Jahre 1899
auf dem Steinberg beim Dorf Quierschied eine
einfallende Strecke auf dem Flöz Kallenberg
(untere Flammkohlenpartie) angehauen, die
aber 1904 wieder zum Erliegen kam.
Zur Verbesserung der Kohlengewinnung
wurden im Jahre 1900 Versuche mit der Har-
rison', der Franke' und der Eisenbeis'schen
Schrämmaschine vorgenommen, die jedoch
nicht den gewünschten Erfolg erzielten, so daß
von der Einführung einer dieser Maschinen
abgesehen wurde.
Aus den folgenden Jahren sind noch einige
Daten für die Entwicklung der Grube Göttel-
born bemerkenswert: 1901 wird mit dem Bau
einer Wasserhaltung in der 2. Tiefbau-
sohle begonnen, von welcher 1902 der Pumpen-
raum mit einer Dampfpumpe ausgerüstet fer-
tiggestellt wird. 1903 wurde die ausgedehnte
Sumpfanlage mit einem Fassungsvermögen von
ca. 4 540 m3 gebaut. 1905 wurde von drei
Arbeitspunkten aus eine Richtftrecke in der
1. Tiefbausohle gegenörtlich in Angriff
genommen, die, streichend von den Hauptförder-
schächten aus, den Querschlag Nr. 2 - West
als Seilförderstrecke verbinden sollte und im
Jahre 1909 mit 2 420 m Länge dieses Ziel er-
reichte. Nachdem 1906 der erste Abschnitt dieser
Richtstrecke bis zum Querschlag Nr. 1 - West
fertiggestellt war, wurde neben dem genannten
Querschlag ein saigeres llberbrechen angelegt,
das die 1. Tiefbausohle mit der Wettersohle
verbinden und die Förderung dieser der Richt-
strecke zuführen sollte; gleichzeitig sollte es auch
der Verbesserung der Wetterführung
23
nach dem Westventilator (Ventilator Sophie)
dienen.
Über Tage wurde 1902 mit dem Bau einer
Kohlenwäsche begonnen, die 1903 fertig-
gestellt und dem Betrieb übergeben wurde. Ihr
folgte 1904 der Vau einer neuen Maschinen-
halle mit einem Maschinensätze zur Erzeu-
gung von Elektrizität, bestehend aus
Dampfturbine, Drehstromdynamo und Dreh-
strom-Gleichstromformer. Ebenso wurde eine
Centralkondensation gebaut. Das
Jahr 1905 bringt dann eine Vergrößerung des
östlichen Kesselhauses und der Dampfkessel-
anlage, die Aufstellung eines neuen Luft-
kompressors, einer Akkumulatorenbatterie und
einer Abdampfturbine.
Das Jahr 1907 brachte wiederum die In-
angriffnahme eines weiteren Arbeitspunktes
zur A u s d e h n u n g des Göttelborner Eruben-
feldes, und zwar nach Norden. Zur Er-
schließung des Hangenden (Magerkoh-
len-) Flözzuges (Lummerschieder und
Wahlschiederflöz) wurde am Ausgehenden des
Wahlschiederflözes südlich Steinertshaus eine
einfallende Strecke angehauen. Diese sollte bis
zur 2. T i e f b a u s o h l e getrieben werden.
Von der hieran anschließenden Erundstrecke
sollte dann ein Gegenort nach dem Hauptquer-
schlag 2. Tiefbausohle in Angriff genommen
werden. 1908 wurde dann auch vom Flöz
Eilert aus ein Querschlag zur Lösung der
Magerkohlenpartie in Betrieb genom-
men. Zu gleicher Zeit wurde eine zweite
einfallende Strecke in dem Ausgehen-
den des Wahlschieder Flözes am Heideberg
südöstlich des Dorfes Lummerschied angesetzt.
Sie traf bei 326,9 m über N. N. das Niveau
des östlichen Stollens der alten Wahlschieder
Grube, der vom Mundloch aus aufgewältigt
und mit der genannten einfallenden Strecke
zum Durchschlag gebracht wurde. Gleichzeitig
wurden die beiden einfallenden Strecken in
diesem Niveau mit einander verbunden. Diese
letzte einfallende Strecke dient heute sowohl
als ausziehende W e t t e r st r e ck e für
das gesamte Magerkohlenfeld wie auch als
Anfahrt st eile für die Belegschaft (Nord-
feldanlage), wobei der alte Wahlschieder
Stollen als Wafserlösungs st recke in
Gebrauch ist. Zm Jahre 1911 hatte dann der
Hauptquerschlag 2. Tiefbausohle das Wahl-
schieder Flöz erreicht bei einer Länge von
1530 m von Flöz Eilert aus. Damit war auch
das Nordfeld mit der Hauptänlage in Ver-
bindung getreten und die Centralisation des
gesamten Untertagebetriebes hergestellt.
Im Jahre 1907 begann man auch über
Tage mit einer neuzeitlichen Umgestaltung
des Betriebes. Die Kohlenwäsche wurde
1908 den Erfordernissen entsprechend vergrößert,
nachdem sie bereits 1906 mit einem elektrischen
Antrieb versehen worden war. In das Jahr
1907—08 fällt auch die Verlegung eines
elektrischen Hochspannungskabels von
Jtzenplitz über Maybach nach Göttelborn. Hier
wurde in dem Turm der Maschinenhalle eine
Unterstation an Stelle der alten Akkumula-
torenbatterie gebaut. Auch wurde in der
Maschinenhalle 1908 eine zweite Ab-
dampfturbine aufgestellt.
Das bisherige Zechenhaus entsprach nicht
mehr den modernen Anforderungen und in-
folgedessen wurde im Jahre 1910 das jetzige
Zechenhaus westlich der Schachthalle erstellt
mit Verlesesaal, Lampenkaue, Badeanstalt,
Büros und Erfrischungsräumen, wobei das
altehrwürdige frühere Gebäude zum Materi-
alienmagazin herabgewürdigt wurde. Im
gleichen Jahre wurde auch die alte Zwei-
zylinder-Verbundfördermaschine des Ostschachtes
ausgebaut und durch eine neue Zwillings-
fördermaschine ersetzt. Anschließend
wurde auch für die gesamte Belegschaft der
Hauptanlage die Fahrung am Seil im
Ostschacht eingeführt, während sie bis dahin
ausschließlich den Stollen hinter dem
alten Zechenhaus im Anschluß an die erste ein-
fallende Strecke im Flöz Eilert als Fahrstrecke
benutzt hatte. Die beiden Ventilator -
anlagen im Westfeld und Ostfeld wurden
durch Starkstromkabelleitungen mit der Haupt-
anlage verbunden und ihre Antriebe vom
Dampf auf Elektrizität umgestellt. Die Um-
stellung vom Dampf auf Elektri-
zität griff auch auf die Anlagen unter Tage
über, wobei die Wasserhaltungsmaschine der
2. Tiefbausohle für elektrischen Antrieb um-
gebaut wurde, während bereits 1907—08 in
dem zu diesem Zwecke erweiterten Pumpen-
raum der 1. Tiefbausohle eine neue elektrische
Expreßplungerpumpe Aufstellung gefunden
hatte. 1911 wurde dann in den beiden Pum-
penräumen je eine neue Hochspanungsschalt-
anlage eingebaut. Gleichzeitig ging man da-
ran, den elektrischen Strom auch für die Förde-
rung nutzbar zu machen. So wurde die 2. Tief-
24
bausohle für eine elektrische Lokomotivförderung
eingerichtet, während man auf der Wettersohle
und 1. Tiefbausohle je einen Pferde st all
zur Unterstellung der in der Förderung be-
nötigten Pferde anlegte. Die Pferde wurden
nur noch auf einigen kurzen Zubringerstrecken
benutzt, während die langen Hauptförderwege
bereits mechanisiert waren, die 2. Tiefbausohle
durch elektrische Lokomotiven mit Oberleitung,
die Richtstrecke 1. Tiefbausohle durch elektrisch
angetriebene Förderung am Rundseil. Auch
waren seit 1909 einige Benzollokomo-
t i o e n auf der 1. Tiefbausohle Hauptanlage
im Betrieb, die den Förderverkehr nach Flöz
Veust und Elisabeth bewerkstelligten.
Die Jahre 1912—13 brachten nun eine
weitere Vervollkommnung der Tagesan-
lagen. Im W e st f e l d unweit des Dorfes
Holz wurde ein Zechenhaus mit Bade-
anstalt und Lampenkaue errichtet, desgleichen
ein solches in behelfsmäßiger Ausführung im
Nordfeld. Auch kam 1913 im Nordfeld ein
Ventilator System Capell mit 2500 m3/Min.
Leistung zur Aufstellung. Eine neue Erob-
und Feinkorn wüsche von 120 t Stunden-
leistung der Firma Brauns-Dortmund wird
anstelle der alten eingerichtet, die 1916 durch
eine Schlammwäsche mit Schwefelkiesaufberei-
tung erweitert wurde. Der Grubenbahn-
h o f wird vergrößert und mit einer neuen
kräftigen Bergebrücke überspannt. In der
Maschinenhalle fand ein neuer Verbund-
kompressor der Firma Gebr. Meer-München-
Eladbach mit 7—8000 m3 Stundenleistung Auf-
stellung. Unter Tage wurde 1912 auf der
1 Tiefbausohle im Nordfeld eine Pumpen-
anlage geschaffen sowie beim Hauptquerschlag
1. Tiefbausohle Hauptanlage im 0,69 m Flöz
ein neues Sprengstoffmagazin gebaut, das bei
etwaigen Sprengstoffexplosionen die Explosions-
wirkungen in sich beschränken und von den
Grubenbauen fernhalten soll. Im Jahre 1913
wurde ein ebensolches Magazin für das West-
feld beim Querschlag Nr. 2-West-Wettersohle
im oberen Kohlbachflöz eingerichtet. Im gleichen
Jahre erfolgte der Anhieb des Seilfahrt- und
Material förderfchachtes Holz als Über-
brechen vom Querschlag Nr. 2-West-Wettersohle
aus, der 1915 mit der Tagesoberfläche zum
Durchbruch kam. Im Jahre 1915 wurde dann
hierselbft ein Fördergerüst, Schachthalle und
Fördermaschinengebäude gebaut. Mit der In-
betriebnahme dieses Schachtes kam die alte
1906 errichtete sog. westliche Anfahrtstelle mit
Zechenhaus und Lampenkaue an einer Tages-
strecke des Flöz Eilert zwischen Westventilstor
und Schacht Holz in Wegfall.
Bereits im Jahre 191-3 war mit der Ver-
25
Grubenbahnhof mit Kohlenwäsche und Bergetransportbrücke. ^
| Heutige Bilder von Grube Göttelborn. -
ÜiimiiiitiiiiiiiiiHiEiimiiiimimiiiiiiiiiiiiiiiiiiimimMiiiimttiitiiiiiiiimiiiiiiiiiiimimiiiiMimiiiimitiiimiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiitiiifiiiiiimttimiiiiiiiiin
Die drei Haupt-Zöcderschächte.
26
längerung des Hauptquerschlages 2. Tiefbau-
sohle über das Wahlschieder Flöz hinaus be-
gonnen worden, bei 150 m Entfernung von dem
Ausgangspunkt wurde er aber gestundet und
ein Stapel hochgebrochen. Dieser wurde 1914
mit einem elektrischen Förderhaspel versehen
und diente zum Verbringen der Förderung des
Lummerschieder Flözes nach dem Hauptquer-
schlag 2. Tiefbausohle.
Ebenfalls in das Jahr 1914 fällt die Ein-
richtung einer mechanischen Fördereinrichtung
in der R ä t t e r h a l l e der Hauptanlage so-
wie die Aufstellung eines Mac-Nicolkessels von
ZOO m2 Heizfläche im östlichen Kesselhaus, dem
sich 1915 ein zweiter zugesellte.
Die Jahre 1916—20 brachten für den
Untertagebetrieb keine wesent-
lichen Änderungen, nur daß am 4. Sep-
tember 1918 im Westfeld, 2. Wettersohle,
Benzollokomotiven die Pferde in der Förderung
ablösten und daß ferner 1918 in der Wasser-
haltung der 1. Tiefbausohle eine Kreiselpumpe
von 5 m2/Min. aufgestellt wurde. Uber
Tage erfolgte 1916 der Bau einer Luft-
verflüssigungsanlage mit 50 kg
Stundenleistung, um das Schießen mit flüssiger
Luft einzuführen. 1917 wurde vor dem Förder-
maschinengebäude des W e st s ch a ch t e s eine
Behelfskaue errichtet, in welcher eine Hilfs-
fördermaschine aufgestellt wurde, die von Grube
Von der Heydt übernommen worden war. Das
alte Gebäude verfiel dem Abbruch und an
seiner Stelle wurde mit dem Aufbau eines
neuen begonnen. Auch wurde eine Vergröße-
rung der Kohlenstapelplätze sowie eine Er-
weiterung der Druckluftanlage vorgenommen.
Die Förderschächte erhielten eine mechanische
Aufstoßvorrichtung. Die Kohlenstapelplätze
wurden 1918 fertiggestellt. In das gleiche Jahr
fällt auch die Aufstellung eines Kreiselluftver-
dichters und eines dritten Mac-Nicolkessels im
östlichen Kesselhaus. Endlich wurde 1918—19
ein Kohlenzubringerkanal nach den Kessel-
häusern gebaut.
6. Die jetzige französische Verwaltung.
Die ersten Aufgaben der 1920 ein-
setzenden Verwaltung waren: Ausbesserung der
ganzen Fördereinrichtungen, Ausbesserung der
Wetterführung und der Wasserhaltung, Schaf-
fung einer Druckluftanlage, die zu der Größe
der Abbaufelder im richtigen Verhältnis stand,
endlich Vergrößerung der Beamten- und Ar-
beiterkolonien.
Beabsichtigt war, die Grube Göttelborn ent-
sprechend ihren Abbaumöglichkeiten auszu-
dehnen. Da die Reserven an Kohlen sehr groß
sind, setzte man sich zum Ziel, die Förderung
27
auf 300 t und später 3600 t zu bringen. Um-
fangreiche Arbeiten wurden ausgeführt, um
diesen Plan zu verwirklichen.
Im Jahre 1921 begann ein Unternehmer
das Abteufen eines dritten Schach-
tes auf der Hauptanlage. Der ursprüngliche
Gedanke war, nach Abteufen und Ausrüsten
dieses Schachtes den alten Schacht I bis zur
3. Sohle abzuteufen, um nachher mit den drei
Schächten die Förderung von 3000 t zu bewäl-
tigen. Ohne Schwierigkeiten ging das Ab-
teufen des neuen Schachtes bis zur 3. Sohle
vor sich und war im Jahre 1924 beendet. In
den Jahren 1925—26 erhielt der neue Schacht
ein Seilscheibengerüst und eine elektrische
Fördermaschine (Leonhard - Schaltung), und
wurde im Jahre 1927 an Stelle des Schachtes I,
der still gelegt wurde, in Betrieb genommen.
Im Jahre 1921 wurde auch auf der Ven-
tilatoranlage Peter (Ostfeld) ein
Ventilator (System Monnet-Moyne) eingebaut
an Stelle des bisherigen Pelzer-Ventilators,
der auf die Nordfeldanlage kam. Auf der
Nordfeldanlage baute man ein Kom-
pressorgebäude, um einen Kompresior
„Ehrhardt &. Sehmer" mit elektrischem An-
trieb aufzustellen, der 1923 in Betrieb kam.
Ein Jahr später wurde auf der Anlage
Holz ein ähnlicher Kompressor in Betrieb
gesetzt. Diese beiden Kompressoren haben eine
stündliche Leistung von 7000 cbm. Die Druck-
luftanlage der Division Göttelborn wurde da-
durch von 10 000 cbm auf 21 000 cbm stündliche
Leistung gebracht. Ebenfalls in den Jahren
1921—22 wurde im westlichen Kesselhaus
ein neuer Kessel, System Petry-Dereux, mit
Babcok-Feuerung eingebaut.
Im Laufe der Jahre 1924—25 begann man
mit dem Unterfangen des Mauerwerkes des
östlichen Kesselhauses; dies war nötig, um die
frühere Handfeuerung der Mac - Nicol - Kessel
durch Babcok-Feuerung mit Wanderrosten zu
ersetzen. In derselben Periode wurde das Ge-
bäude der Fördermaschine III gebaut, welches
im Jahre 1926 eine elektrische Fördermaschine
erhielt.
Die Absicht, die Förderung zu erhöhen, machte
natürlich' auch den Vau einer neuen Rätter-
a n l a g e und die Ausbesserung der vorhan-
denen Kohlenwäsche notwendig. Durch
die Firma Meguin-Dillingen wurde in den
Jahren 1925 und 1926 anschließend an die
Schachthalle des Schachtes Hl eine neue Sieberei
mit einer Siloanlage für 1800 t Vorrat gebaut.
28
Im Jahre 1927 kam diese Rätteranlage in
Betrieb. Von den Silos aus wird mittels
zweier Becherwerke der entstaubte Rohgrieß in
die Wäsche geführt. Durch den Bau dieser
Anlage ist es möglich geworden, die Eöttel-
borner Kohle anstatt in der Kategorie 6 (der
niedrigsten) unter Nr. A—2 (mittlere Quali-
tät) zu klassieren, weil ihr Wert durch weniger
Aschengehalt zugenommen hat.
Eine rechte Betriebsleitung soll ferner stets
mit den wirtschaftlichen Verhältnissen und mit
der Möglichkeit von Betriebsstörungen rechnen.
Deshalb wurde in den Jahren 1923 und 1924
weiter noch eine Stapelanlage mit
mechanischer Beschickungs- und Abfüllvorrich-
tung durch die Firma Hecke! gebaut. Man kann
damit 11- bis 12 000 Tonnen Kohlen stürzen,
ohne sie, wie früher, der Gefahr der Selbst-
entzündung auszusetzen.
In derselben Periode wurde eine neue
Landhalde mit Bunker gebaut.
Um den neuen Betrieb mit elektrischem
Strom zu versorgen, wurde die U n t er-
st a t i o n Göttelborn vergrößert und eine wei-
tere neue Unterstation in Holz gebaut. Endlich
wurde 1927 auf der Nordfeldanlage die alte
Badeanstalt, die in sehr schlechtem Zu-
stande war, durch eine neue ersetzt.
Unter Tage wurde auch eifrig gearbeitet,
um die Abbaufelder auf die vorgesehene Aus-
dehnung vorzubereiten. Zuerst wurde überall
die Lokomotivförderung mit Benzol-
lokomotiven eingeführt. Auch die elektrischen
220 Volt-Lokomotiven, die in der 2. Sohle in
Betrieb waren, wurden nach zwei Todesfällen
durch Benzollokomotiven ersetzt.
Während der Unternehmer den Schacht III
abteufte, wurde von der Grube aus eine ein-
fallende Strecke in FlözElifabeth Neben-
bank abgefahren. Der Hauptquerschlag in der
3. Sohle mit einem Stück Erundstrecke und ein
Aufhauen in Elisabeth-Nebenbank wurden als
Gegenort zu der einfallenden Strecke getrieben.
Der Durchschlag erfolgte im Jahre 1924; die
Wetterführung der 3. Tiefbausohle war
damit hergestellt.
Der Hauptquerschlag wurde weiter
nach Norden getrieben, und zwar bis Flöz
1,30 m. Nach Osten und Westen wurden die
Grundstrecken in Elisabeth und 1,30 m Flöz
aufgefahren; einfallende Strecken, von der
2. Sohle bis in diese Flöze abgefahren, kamen
schnell mit der 3. Sohle zum Durchschlag. Die
Vorrichtung der 3. Sohle ging dann regelmäßig
vor sich bis zum Anfang des Jahres 1928. Wir
kommen nachher noch auf den Grund der dann
eingetretenen Stillegung zurück.
Im Gegensatz zu dem Abbau, der auf Grube
Göttelborn keine besonderen Schwierigkeiten
bereitet, ist die Wasserhaltung das
Schmerzenskind der Grube. Schon
1920 bei der Übergabe fand die neue
Verwaltung die ersten Wasserhaltungsschwierig-
keiten. Die Tagesfläche über der Grube ist
nämlich in sich nicht wasserdicht und noch dazu
mit Sprüngen und Rissen durchsetzt. Der Ab-
bau steht auch noch nicht tief genug, um gegen
jeden länger dauernden Wasserzufluß (in
Regen- und Schneeperioden)
unempfindlich zu sein. Zwar
wurden schon im Jahre 1920
durch fünf Pumpen täglich
bis 20 000 ebm Wasser ge-
hoben (eine Plungerpumpe
und zwei Kreiselpumpen in
der 1. Sohle, eine Kolben-
pumpe und eine Kreiselpumpe
in der 2. Sohle). Jedoch erst
durch Mauern von Wasser-
dämmen in der 2. Sohle
wurde die Möglichkeit ge-
schaffen, Herr über den
Wasserzufluß zu werden. Des-
halb wurde gleich eine Ver-
größerung der Wasserhaltung
der 2. Sohle in Angriff ge-
nommen, und zwei Kreisel-
ctraiw Göttelborn. An der Hängebank des Schachtes Hl.
— 29 —
Grube Göttelborn. Verladeeinrichtung für Londabsatz.
pumpen von je 5 ebm Lei-
stung in der Minute wurden
eingebaut. Im Jahre 1926
wurden zum ersten Mal
während einer Woche täglich
32 000 cdm gehoben. Weiter-
hin wurde dann die alte
Kolbenpumpe von 3 cbm
Minuten-Leistung ausgebaut
und durch drei Kreiselpumpen
von 7 cbm, 5 cbm und 5 cbm
Leistung ersetzt. Auf der
1. Sohle wurde eine vierte
Pumpe, eine Kreiselpumpe
von 5 cbm Minuten-Leistung,
eingebaut. Nunmehr scheinen
die zwei Wasserhaltungen der
Grube genügend ausgerüstet
zu sein, um ruhig jedem
Wasserzufluß entgegensehen
zu können, denn die sechs
Pumpen in der 2. Sohle und
die vier in der 1. Sohle geben die Möglichkeit,
48 cbm in der Minute zu heben d. h. 68240 cbm
täglich während mehrerer Tage.
Zuletzt wurde im Jahre 1930 ein Sohlen-
st o ß, der erste im Flöz Elisabeth West-
feld, vorbereitet. Im Monat November
wurde er in Betrieb gesetzt unter Verwendung
einer Kettenschrämmaschine, System
Samson. Dieser Stoß ist 250 bis 260 m hoch.
Die Maschine müßte den Stoß in einem Tage
schrämen, aber bis jetzt hat man das wegen
des zu steilen Gefälles (18 °) noch nicht er-
reichen können. Trotzdem scheint die Methode
ausführbar zu sein, wenn erst die Anfangs-
schwierigkeiten überwunden sind.
Die oben geschilderte Entwicklung der
Grube Göttelborn kam jedoch am 1. April 1928
zum Stillstand. Damals hatte man schon
eine durchschnittliche Tagesförderung von 2 650
Tonnen erreicht. — Aber die Wirtschaftskrise,
die heute noch die ganze Welt bedroht, hat
diesen Plan zunichte gemacht. — Das Fehlen
einer genügenden Absatzmöglichkeit sowohl für
Flamm- als auch für Magerkohlen war der
Grund der in den Jahren 1928, 29 und 30
leider notwendigen Belegschaftsminderungen.
Aus dem gleichen Grunde wurde auch der
Schacht l nicht, wie ursprünglich beabsichtigt,
tiefer abgeteuft, sondern stillgelegt, desgl.
wurden das Nordfeld mit der Magerkohlen-
IN
partie, die Flöze Wahlschied und Lummerschied
vorläufig nicht weiter betrieben. Zur Zeit hat
die Grube Göttelborn nur noch eine Tages-
förderung von 1660 Tonnen. — Aber es besteht
nach wie vor die Möglichkeit, die Förderung
mittels der vorhandenen Anlagen wieder auf
die schon einmal erreichte soviel höhere Menge
und noch darüber hinaus zu steigern. Vielleicht
wird in einer besseren Zukunft doch noch die
ursprüngliche Absicht sich verwirklichen lassen!
Grube Dilsburg.
Von Markscheider Dr. Ing. D r u m m.
I. Geschichte der Grube bis Kriegsende.
Die Grube Dilsburg baut die beiden
Flöze des Magerkohlenzuges, das
Wahlschieder Flöz im Liegenden und
das Lummerschieder Flöz im Hangen-
den. Beide Flöze, welche in einem wahren
Abstande von 130—150 m auseinanderlegen,
sind ziemlich mächtig (1,7 und 2 m), jedoch ist
das Lummerschieder Flöz mit einer Reihe
größerer Verdrückungszonen behaftet. Das vor-
herrschende Streichen der Flöze ist im Ostfelde
SW-NO, im Westfelde mehr W-0, das Einfallen
schwankt zwischen 15 und 200 NW. Die Be-
zeichnung der Kohle als Magerkohle dürfte
insofern irreführend sein, als diese Kohle in
ihrer Zusammensetzung z. B. nicht der west-
30
Mischen Magerkohle entspricht, vielmehr wäre
die Dilsburger Kohle eher den Flammkohlen
zuzurechnen. Die Kohle ist eine gasärmere
und kohlenstoffreichere, besonders ruß- und
schlackenarme, sehr gute Hausbrandkohle, eine
Zusammensetzung, die für die Grube Dilsburg
eine Schlagwetterarmut bedingt.
Das Feld der Grube Dilsburg wird, soweit
es den Magerkohlenzug betrifft, im Nordosten
durch den Holzer Sprung Nr. 3 und im Süd-
westen durch den Walpershofener Sprung be-
grenzt. Nach Südosten ist die Grenze durch
das Ausgehende der Flöze bestimmt, nach Nord-
westen richtet sie sich nach dem Einfallen der
Flöze. Innerhalb dieser Grenzen ist das Feld
von mehreren größeren, quer und diagonal
zum Flözstreichen verlaufenden Sprüngen durch-
setzt, die Verwürfe bis zu 150 m besitzen. Im
Einzelnen sind die Äquivalente dieser Sprünge
in den südöstlich liegenden Grubenfeldern
Lampennest und Von der Heydt nicht ganz
sicher bestimmt.
Im heutigen Felde der Grube Dilsburg
waren bereits vor 130 Jahren einige
Stollen im Gange, die jedoch zum größten
Teil den Zweck der Untersuchung, weniger der
Kohlengewinnung hatten. Es sind die Stollen
A bis F in der Umgebung von Uberhofen,
Güchenbach und Walpershofen, welche den
Sammelnamen „Grube Güchenbach"
führten. Stollen A und C auf dem Lummer-
fchieder Flöz lagen im Dörfchbachtale, auf der
Südseite des Kohlberges bei Walpershofen;
auf der gegenüberliegenden Talseite am Nord-
westfuße des „Klopp" lag der Stollen B, der
ebenfalls das Lummerfchieder Flöz vorfand.
Im Stollen A ist das Flöz von der Stollen-
sohle bis zum Ausgehenden gebaut, auch unter-
halb der Stollensohle wurde etwas Abbau ge-
trieben. Stollen D, etwas nordwestlich Uber-
hofen, der auf eine Länge von 100 m und in
zwei diagonalen Strecken das Wahlschieder
Flöz erschloß, wurde 1819 totgefahren. Stollen
F, etwas südlich Uberhofen, hat ein Flöz im
Liegenden des Wahlschieder Flözes getroffen,
das bis heute noch an keiner anderen Stelle
gebaut wurde. Stollen E im Lummerfchieder
Flöz, in Güchenbach gelegen, wurde 1820 tot-
gefahren.
Bei den Dörfern Hirtel und Kirschhof waren
in dem Hangenden der beiden „Hirteler Flöze",
zirka 400 m im Hangenden des Lummerfchieder
Flözes, drei Stollen zu beiden Seiten des
Hirtelerbachtales aufgefahren, woselbst in den
Jahren 1827 bis 1842 über den Stollensohlen
bis zum Ausgehenden Abbau getrieben wurde.
Als Ersatz für diese „Grube Hirtel"
wurde zur Versorgung des Landabsatzes im
Köllertal im Jahre 1844 im Lummerfchieder
Flöz bei dem Dorfe Dilsburg ein Stol-
le n in 247,4 m 14. N. angehauen. Am Stol-
lenmundloch, das in Hausteinen her-
gestellt und heute noch vorhanden ist,
ist eine eiserne Platte mit dem bergmännischen
Abzeichen, dem Bergmannsgruß „Glückauf" und
der Jahreszahl 1844 angebracht. Der Stollen
wurde auf eine Länge von ca. 35OO m vor-
getrieben, ohne daß auf dem Lummerfchieder
Flöz viel Abbau umging. Der Abbau wurde
dann mit der Erschließung des Wahlschieder
Flözes ganz eingestellt.
Zu Anfang der 7Oer Jahre des vergangenen
Jahrhunderts — genaue Daten sind leider
nicht vorhanden — wurde im äußersten Ost-
felde (nach der heutigen Lage) von der Stollen-
sohle im Lummerfchieder Flöz aus das liegen-
dere Wahlschieder Flöz gelöst und in demselben
eine flache Strecke an Tage getrieben, welche
den Namen Holzer Tage st recke führte
und ihr Mundloch bei der Abzweigung des
Weges „in den Engelbüsch" von der Straße
Holz—Dilsburg hatte. Hier war auch eine
Einrichtung für Landabsatz getroffen, der
jedoch nicht lange gewährt hat. Der ä l t e st e
Abbau auf dem Wahlschieder Flöz stammt
aus dem Jahre 1876 und befindet sich bei der
obengenannten Tagesstrecke. Etwas später,
Anfang der 80er Jahre, wurde ca. 500 m west-
lich der Tagestrecke der heute als Ventilator-
schacht für das Oftfeld dienende flache Schacht
an Tage geführt und im Jahre 1886 mit einer
Fördereinrichtung und Dampfkesielanlage ver-
sehen. Von hier aus wurde unterhalb der
Stollensohle die 1. und 2. Tiefbausohle im
Wahlschieder Flöz gelöst und die Förderung
bis zur Stollensohle hochgezogen, von wo sie
durch den Stollen im Lummerfchieder Flöz nach
der Grubenanlage in Dilsburg gebracht wurde.
Die 2. Tiefbausohle wurde Ende der
80er Jahre angehauen. Der Betrieb bewegte
sich in dieser Zeit ausschließlich auf dem Wahl-
schieder Flöz. Die Kohlen konnten durch Land-
absatz im Köllertal und seiner nächsten Um-
gebung abgesetzt werden.
Im Jahre 1891 wurde die Grube Dils-
burg nach jahrzehntelanger Zugehörigkeit zur
Maschinenhalle der Hauptanlage.
Zwei Ansichten aus dem Maschinenbetrieb der Grube Göttelborn.
7ii ttiiiiiiiiiimiiitiiiimiiiiiiiiiiiiiiim im iiiitii hihi im iititiititiiiiiiiiiiiiiimmiiii ii im ui in .............................
iiiiiiiiifiiifiiiiiiiiiuiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitimiiiitimiitiitimtiiiiiiinimiiiiiiifiiiiiin
32
Grube Dilsburg im (Zahro 1911 *). (Photo: 5nfp.-2nark[ri>eit>er Unger).
*) Die (Zahlen bezeichnen: 1) Der heute noch vorhandene Pferdestoll, 2) Beamtenhaus an der Holzer Ltraste, 3) die 1909 errichtete Unterstatjon, 4) Alte
oechenfchmied«, 5) Ltollenmundloch, 6) altes Magazin, 7) altes (Zechenhaus, S) der 1911 fertiggestellte Bahnanschluß.
Inspektion I in Ensdorf der neu gegrün-
deten Berginspektion X „Wahl-
schied" zu Göttelborn zugewiesen.
Im Jahre 1894 mußte die Förderung bei
den überaus starken Niederschlägen zwei Tage
ruhen, da der 3000 m lange Förderstollen die
großen Wassermassen nicht faßte.
Im Jahre 1896 wurde auf der 2. Sohle eine
Wasserhaltungsmaschine, die 1 cbm
pro Minute heben konnte, eingebaut. Im
August 1903 wurde bei Hilschbach ein
Stollen im Wahlschieder Flöz angehauen.
Ein Teil der Kohlen kam schon im Rechnungs-
jahr 1904/05 bei einem bedeutend kürzeren
Förderweg durch diesen Stollen zum Absatz.
Da man an die Errichtung einer neuen
Schachtanlage im heutigen Oftfelde der Grube
Dilsburg dachte, wurde dem Handelsminister
am 1. April 1899 eine eingehende Denkschrift
über den Ankauf des Gutes Bietschied und das
Bedürfnis für den Bau einer Köllertalbahn
mit Anschluß der Grube Dilsburg vorgelegt.
Im Jahre 1900 wurde das H o f g u t
V i e L s ch i e d mit einem großen Komplex
Wald, Wiesen und Feld angekauft.
Durch die Eröffnung der Bahn Wem-
metsweiler — Lebach im Jahre 1904
wurde der Grube Dilsburg ein größeres A b -
satzgebiet im Hinterlande entzogen,
das mit der neuen Bahn jetzt leichter von
anderen Gruben zu erreichen war; besonders
in den Sommermonaten ging der Absatz stark
zurück, so daß jahrelang ein größerer Teil
der Belegschaft in bestimmten Jahres-
zeiten vorübergehend nach Grube Göttelborn
verlegt werden mußte. Der Mangel
einer Eisenbahnverbindung machte
sich außerordentlich bemerkbar. Die beschränkte
Wettbewerbsfähigkeit verursachte z. V. im
Jahre 1905 eine Minderförderung von 2000 t
gegen das Vorjahr. Der Betrieb der Grube
Dilsburg konnte sich daher nur noch in ge-
ringem Umfange weiter bewegen.
Im Jahre 1908 wurde bei der Grubenanlage
vom Wahlschieder Flöz 2. Tiefbausohle aus
ein unter 30" ansteigender Querschlag in
einer Länge von 259 m zur Stollensohle im
Lummerschieder Flöz getrieben, wodurch eine
Umförderung von 3 km abgeworfen werden
konnte. Er wurde mit einem elektrischen Haspel
versehen.
33
Grube Dilsburg. Wie die gleiche Anlage heule aussieht. (3m Vordergrund die neue Wäsche).
Im Jahre 1909 wurde die Grube Dilsburg
durch ein 8000 m langes Hochspannungs-
k a b e l mit der Ilnterstation der Kraft- und
Wasserwerke der Grube Von der Heydt ver-
bunden und in Dilsburg selbst eine Trans-
formatorunterstation erbaut.
Im Jahre 1910 wurde zum Aufschluß der
3. T i e f b a u s o h l e in der Nähe des an-
steigenden Querschlages vom Wahlschieder Flöz
2. Tiefbausohle aus eine einfallende Strecke
auf 470 m Länge niedergebracht, ebenso ein
elektrisch angetriebener Ventilator, Sy-
stem Capell, beschafft und am Ausgehenden des
flachen Schachtes im Engelbüsch eingebaut. Die
Wetterführung war bis dahin eine
natürliche gewesen.
Erst am 13. Juni 1910 wurde bei
der Jahresbefahrung der Anschluß
der Grube an die K ö l l e r t a l b a h n
und der Ausbau der bisherigen
Stollengrube in eine Schacht-
anlage genehmigt.
Am 16. November 1911 rollte der 1. Kohlen-
zug auf der überraschend schnell fertiggestellten
Anschlußbahn ab. Durch den Anschluß an das
Staatsbahnnetz war ein neuer Aufschwung und
eine kräftigere Entwickelung zu erwarten.
Das Zechenplanum wurde für die Bauten
durch Baggerarbeiten hergerichtet.
A m 9. M a i 1912 wurde der Förder-
schacht Dilsburg an gehauen, der die
alte Stollengrube in die Reihe der Tiefbau-
anlagen des Saarreviers einschaltete. Das
Auftreten starker Wasserzuflüsse und
zahlreicher Störungen verhinderte ein
flottes Abteufen.
Von der genannten, zur Ausschließung der
3. Tiefbausohle niedergebrachten einfallenden
Strecke wurde der im Abteufen begriffene
Schacht durch eine Richtstrecke unterfahren und
von der 3. Sohle aus ein seigeres Uberbrechen
von 64 m in ganzen Abmessungen ausgeführt.
Das im Jahre 1913 begonnene neue
Zechenhaus mit Badeeinrichtung wurde
am 15. September 1914 in Betrieb genommen,
ebenso wurden im Jahre 1914 das Kessel-
haus mit Schornstein, Maschinenhaus, zu-
nächst mit einer Fördermaschine, und Luft-
kompressor fertiggestellt. Das Seilscheibengerüst
und die Werkstätte wurde 1915 in Betrieb ge-
nommen und ein Torhaus erstellt, 1916 wurde
beim Förderschacht auf der 3. Tiefbausohle ein
Pumpenraum hergestellt. 1917 wurde
eine Luftverflüssigungsanlage von
30 1 Stundenleistung errichtet und mit dem
Dilsburg. Zörderschacht und Zechenhaus, Sieberei und Kohlenwäsche.
Vau der Separationsanlage begon-
nen. Im Jahre 1919 wurde am flachen Schacht
ein zweiter Ventilator eingebaut und m i t
der Erschließung des West selbes
durch einen Querschlag in der
2. Sohle begonnen. Die beiden Flöze
sind im Westfelde, gegenüber dem Ostfelde, be-
deutend ins Liegende verworfen. Die große
Hauptstörung setzt beim Förderschacht Dilsburg
durch. Beim Antreffen des Lummerschieder
Flözes wurde durch einen
Bremsberg und einen Quer-
schlag nach dem Wahlschieder
Flöz, 1. Sohle, Ostfeld, die
Wetterverbindung mit dem
flachen Schacht hergestellt.
Dilsburg unter der heutigen
französischen Verwaltung.
Die erste Aufgabe der neuen
Verwaltung war natürlich
die Fortführung dieser vor-
gesehenen Errveiterungsanla-
gen. Zunächst wurde 1920 zur
weiteren Erschließung des
Westfeldes ein Querschlag in
der 3. Sohle angesetzt. In
den nachfolgenden Jahren
wurde die Ausschließung des
Lummerschieder Flözes im
Dilsburg. Veilesesaal.
äJIIIIIMIIIlltlllMIIIIMIIIIIIIIIIIIIIIIlimilllliHllllllllllllllllllllUMIIIIIIIIIIIMtlMIIIIMIIIIIIIIIIIIItltilMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIMIIIIIOIIIllMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIMIIIIIIlIIlIlimilMllllllllllllllllllllimillllltlllimMlIlillllilllilllllllimimili^
35
Mechanische Tronsporlanlagen zwischen Schachtaniage und Sieberei.
Bei den Lesebändern der Sieberei. —
Dilsburg. Zwei Bilder von der Kohlenausbereitung. |
.................................................................................um.....
36
Westfelde weiter betrieben. Ferner wurde
bereits 1920 zur Erschließung des Lummer-
schieder Flözes im Ostfelde von der Richtstrecke
in der 3. Sohle aus ein Querschlag nach Norden
angesetzt, desgleichen im Jahre 1921 ein Quer-
schlag in der 2. Sohle. In den Jahren 1923
und 1924 wurde im
Ostfeld in der 2. und
3. Tiefbausohle das
Lummerfchieder Flöz
durch je einen Quer-
schlag vom Wahlschieder
Flöz aus erschlossen.
Da zur Unterbrin-
gung der auf der be-
deutend vergrößerten
Schachtanlage bedien-
steten Beamten die aus
dem Jahre 1911 vor-
handenen zwei Doppel-
wohnungen nicht aus-
reichten, wurde bei
der Grubenanlage, am
Wege nach Rittershofen
und an der Straße nach
Holz eine größere Serie
von Doppelhäu-
sern für Beamte
errichtet.
Zur Besserung der
Kohlensorten wurde im
Jahre 1923 der Bau
einer modernen
Rheowäsche ausge-
führt, ebenso wurden
die Transportverhält-
nisse über Tage durch Einrichtung einer
mechanischen Förderung verbessert,
und eine große, mit mechanischer Beschickung
ausgerüstete Stapelanlage errichtet. Am
27. 5. 1927 wurde die Wäsche in Betrieb
genommen.
Am 23. Februar 1927 wurde die östliche
Fördermaschine, eine elektrisch ange-
triebene Maschine, welche die Förderung von
der 2. Sohle hebt, in Betrieb genommen. Die
westliche, im Jahre 1914 eingebaute Förder-
maschine, die die Förderung von der 3. Sohle
hebt, wird mit Dampf betrieben.
Im Jahre 1927 wurde mit der quer;
schlägigen Erschließung des Wahl-
schieder Flözes im Westfelde be-
gonnen. 1927 und 1928 wurde je ein Quer-
schlag vom Lummerfchieder nach dem Wahl-
schieder Flöz in der 2. und 3. Tiefbausohle
ausgeführt.
Zur Abwerfung der umständlichen Wetter-
verbindung vom Westfelde nach dem flachen
Schacht im Ostfeld wurde 1927 für das West-
feld allein an der
Walpershofener Straße
in Hilschbach eine Ven-
tilatoranlage ge-
schaffen.
Durch weitere Auf-
schlußarbeiten in den
Jahren 1929 und 1930
wurde im Westfelde
ein großer, diagonal
verlaufender Sprung
mit ca. 140 m Ver-
wurfshöhe bekannt.
Der Betrieb ging zu-
letzt zum größeren Teile
auf dem Lummerfchieder
Flöz um.
*
Schlußwort.
Auf den einzelnen
Anlagen, die der In-
spektion X unterstehen,
werden heute vier so-
genannte Kaffee-
k ü ch e n unterhalten,
die die Belegschaft mit
billigen Eßwaren und
Getränken versorgen.
Der Grundstein hierzu
wurde im Jahre 1890 gelegt, als der Konsum-
verein Heinitz eine „Kaffeeschenke" auf der
jetzigen Hauptanlage der Grube Göttelborn
einrichtete, die 1891 durch den inzwischen ge-
gründeten Konsumverein der Grube
Göttelborn übernommen wurde. Später wurde
die Verwaltung der Kaffeeküche und des Kon-
sumvereins getrennt. Der Konsumverein ging
dann 1928 wieder in die Verwaltung des
Heinitzer Vereins über.
Zur Unterbringung von Beamten und Ar-
beitern stehen insgesamt 97 Beamten - und
69 Arbeiterwohnungen (davon 34
Beamtenwohnungen in Dilsburg) zur Ver-
fügung, die zum großen Teile neueren Datums
sind.
Das Eigentum der Inspektion beträgt
Hochbaffin der Kraft- und Wasserwerke der Saargruben auf der
Göttelborner Höhe (444 in über N.N.)
37
26 ha frühere Waldflächen und 248 ha früheres
Acker- und Wiesenland. Von dem letzteren sind
45 ha als Betriebsflächen und Flächen für
Wohnungen und Dienstgärten in Gebrauch;
52 ha sind fast ausschließlich an Beamte und
Arbeiter verpachtet, während 151 ha durch das
Hofgut Vietschied (Service Agricole) bewirt-
schaftet werden. Außerdem sind seit 1920 noch
weitere 19 ha Forstland zu Betriebszwecken
von der Forstverwaltung, Oberförsterei Fisch-
bach, angepachtet worden.
Nachstehend folgt eine
S t a t i st i k
über Förderung und Belegschaft seit Bestehen
der Inspektion.
Grube Götlelbor» Grube Dilsburg Zusammen
Zahr- Zörde- Beleg- Zörde- Beleg- Zörde- Beleg-
gong rung schüft rung Ichast rung schaft
t i. AI. r i. Ai. t i. AI.
1867 1 653 90 — — 1 858 96
1666 11 050 190 — — 11 050 190
186? 17711 258 — — 17 711 256
1890 29 543 304 — — 29 543 304
1891 63 197 *— 30 762 * 93 979 614
1892 113716 — 27 266 — 141 084 795
1893 121 965 — 25 283 — 147 248 761
1894 155 342 — 29 240 — 184 582 819
1895 203 792 — 27 041 — 230 833 860
1896 293 367 — 26 412 — 319 799 1100
1897 333 807 — 23 366 — 357 173 1292
1898 357 045 — 27 071 364 116 1417
*) Linzelziffern schien.
Jahr- gang Grube Göttelborn Zörde- ' Beleg- rung schüft t I i. Ai. Grube Dilsburg Zörde- Beleg- rung schüft t j i Ai. Zusammen Zörde- ' Beleg- rung ’ schüft t : ?. AI.
1899 364 496 34 205 398 703 1573
1900 366 280 — 33 696 — 399 996 1568
1901 309 005 1420 30 168 105 339 173 1525
1902 314 733 1483 25 624 92 340 407 1575
1903 333 700 1571 26 269 104 359 969 1675
1904 344 550 1672 26 115 96 370 664 1763
1905 376 086 1741 24 436 95 400 522 1836
1906 393 604 1916 27 652 104 421 456 2020
1907 449 996 2016 33 128 137 483 124 2155
1908 454 459 2215 33 373 172 467 632 2387
1909 454 296 2334 27 666 190 481 982 2524
1910 467 608 2449 26 636 205 516 246 2654
1911 559 219 2466 33 690 211 593 109 2677
1912 595 063 2291 63 144 233 656 207 2524
1913 617 702 2235 53 972 247 676 674 2482
1914 360 692 1601 27 449 162 406 341 1763
1915 376 618 1294 42 040 171 418 656 1465
1916 397 169 1466 56 707 259 453 376 1725
1917 431 010 1769 138 130 435 569 140 2224
1918 429 210 2153 159 661 594 569 071 2747
/1919 343 320 2645 117871 727 461 191 3372
1920 449 556 2462 160 380 792 609 936 3254
|1921 476 397 3170 160 474 1040 638 671 4210
¡1922 556 992 3210 162 463 1200 741 455 4410
1923* 437 431 3213 176 034 1273 613 465 4463
•1924 730 978 3144 234 714 1242 965 692 4386
1925 704 376 3121 196 562 1327 902 936 4448
¡1926 753 495 3074 212 367 1318 965 662 4392
s1927 722 755 3126 231 953 1407 954 708 4535
1928 564 570 3016 206 205 1273 790 775 4269
¡1929 552 669 2180 165414 853 738 063 3033
¡1930 514 369 2105 193 319 830 707 706 2935
*) Dreimonatlicher Streik.
^ iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii $$ iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii 3fr
Kmnspruch.
Nichtig Me -Arbeit vokkenden,
Immer zum Guten sich wenden»
Mimmer das Haßkiche sagen»
Auch nicht die Bü$c wagen:
Tötet das (Köse und Schlechte»
Srntet das Gute und Schte!
G. Moxfch.
38
Hinter Neptun, der als 8. der großen Planeten
erst 1846 entdeckt wurde und dann lange Jahre
hindurch als der äußerste Wandelstern unseres
Sonnensystems galt, hat man neuerdings noch einen
weiteren gefunden, der den Namen Pluto erhielt.
Seine Entdeckung erfolgte im Jahre 1928.
Im letzten Jahre ist es dem Wiener Astronomen
Kasimir Graff gelungen, den neuentdeckten Planeten
Pluto zu beobachten und dessen Helligkeit auf photo-
elektrischem Wege zu bestimmen. Da die Bahn des
Planeten in ihren wichtigsten Elementen bekannt
ist und auch seine Entfernung, so läßt sich ein Rück-
schluß auf die Größe des Planeten ziehen. Der
Grundgedanke, der bei einer solchen Berechnung in
Betracht kommt, gleicht den Erwägungen eines
Wanderers in der Nacht, der in einiger Entfernung
zwei Lichter sieht, die gleich hell leuchten. Er weiß,
daß eines der beiden Lichter von einer Kerze stammt,
das andere aber von dem Reflektor eines Leucht-
turms. Da die beiden gleich schwach erscheinen, so
ist es ihm klar. daß der Leuchtturm in einer ungleich
größeren Entfernung sich befinden muffe als die
Kerze. Ist ihm aber die Entfernung der beiden
Lichter bekannt, so kann er daraus wieder umgekehrt
schließen, daß das nähere Licht von einer schwachen
Lichtquelle, etwa von einer Kerze, das fernere von
einer sehr starken, etwa von einem Leuchtturmschein-
werfer herrühren müffe.
Das Ergebnis der Helligkeitsmessung des Pluto
kam vielfach überraschend. Es stellt sich nun heraus,
daß diese fernste Geschwisterwelt unserer Erde ein
bedeutend kleinerer Wandelstern ist als unsere
Planetenheimat. Pluto dürfte ungefähr die Größe
des Mars erreichen. Sechs bis sieben Weltkugeln
wie der Pluto fänden Platz im Innern des Erd-
balles. Diese Erkenntnis wirft eine bereits ge-
sicherte frühere Anschauung über den Haufen, die
nicht Pluto selbst, sondern unser ganzes Sonnen-
reich betrifft. Bis nun glaubte man, daß die
inneren Planeten, das heißt die sonnennahen Welten
Merkur, Venus, Erde und Mars, eine kleinere Fa-
milie von zwerghaften, schweren Planeten bilden,
der die Familie der äußeren Planeten, wie Jupiter,
Saturn, Uranus und Neptun, als eine Sippe von
Giganten aus leichtem Stoff gegenüberstehen. Man
war der Überzeugung, daß dieser äußeren Planeten-
reihe nur Riesen angehören können, von denen selbst
die kleineren, wie etwa Uranus, noch immer eine
neunundsechzigmal größere Kugel sind als unsere
Erde. Nun straft die Entdeckung des Pluto diese
Auffassung Lügen. Der äußerste Planet ist von
ebenso zwerghafter Statur wie etwa Mars oder
Merkur und weicht von den Erößendimensionen der
Titanen, wie Jupiter und Saturn, so gründlich
wie möglich ab.
Die Tatsache, daß Pluto ein Planet von ge-
ringem Umfang ist, erlaubt zugleich die weitere
Folgerung, die darin gipfelt, daß die Oberfläche
dieser Welt eine einzige Wüste, ein Schauplatz un-
ausdenklicher Kälte und phantastisch niedriger Tem-
peraturen sein muß. Wäre Pluto so groß wie
etwa Neptun und Uranus oder gar wie Saturn
oder Jupiter, so ließe sich annehmen, daß seine
Maffe noch immer nicht ganz abgekühlt sei und daß
der Mangel an Wärme, die die Sonne in jenen
Entfernungen nur mehr sehr spärlich zu schenken
vermag, vielleicht durch die Eigenwärme des Pla-
neten selbst bis zu einem gewissen Grade behoben
werde. Ein so kleiner Weltkörper jedoch, wie Pluto
in Wirklichkeit ist. muß die Wärme längst verloren
haben und bleibt dem Einbruch der Weltraumkälte
preisgegeben. Zur Kälte gesellt sich die Finsternis',
in jenen äußersten Regionen des Sonnenreichs ist
das Licht der Sonne fast zweitausendmal schwächer
als auf der Erde. Die Sonne erscheint am Himmel
des Pluto bloß als ein kleiner Stern. Allerdings
ist dieser Stern sehr hell, noch immer etwa zwei-
hundertmal Heller als der Vollmond in der irdischen
Nacht. Wenn die Kugel des Pluto sich um die Achse
drehen sollte — was durchaus nicht der Fall sein
muß —, so besteht zwischen Tag und Nacht etwa
der Unterschied wie auf der Erde zwischen dem Halb-
dunkel der Abenddämmerung und der nächtlichen
Finsternis. Lebewesen nach irdischem Schlag sind
auf jenem für unsere Begriffe so ungastlichen
Wandelstern sicher nicht zu vermuten. Ob sich dort
Wesen, deren Lebensuhr nach anderen Gesetzen ab-
läuft, ihres Daseins erfreun, bleibt freilich eine
andere Frage. M. A.
öptutf).
Im Glück nicht stolz sein und im Leid nicht zagen, Das Rechte tun, am Schönen sich erfreuen,
Das Unvermeidliche mit Würde tragen, Das Leben lieben und den Tod nicht scheuen,
Und fest an Gott und bess're Zukunft glauben,
Heißt leben, heißt dem Tod sein Bittres rauben.
K. St reck fuß.
39
Falscher Standort des Bedienungspersonals
Die Gefahr liegt an der unteren Schrot
l
Richtiger Standort des Bedienungspersonals.
Der jähere Standort ¡st ander gieren Schrote, Ctm besten
Schätzer t.
sF •••:•• ■■■■ .... ............
Unfälle durch Förderung.
Anschläger! Seht, auf welche Weise einer eurer Kameraden tödlich
verletzt wurde und ihr werdet bestimmt mit uns sagen:
Jawohl, die meisten Unfälle können vermieden werden.
--------------——-—
Kurvenbühnen oefohr!
Folgen des falsch gewählten Standortes.
. Ruf Grube D ■ am 1i doni 1350 yorgekommen.
-an "ty ffvntd
frutw VFCvr#
’vmsm-'vr
40
Mit ehernem Griffel hat das Schicksal die
Jahreszahl 1930 in die Erinnerungstafeln des
Bergbaues eingegraben, als ein Jahr furcht-
barer Massenunglücke, geeignet, der Menschheit
einzuschärfen, wie schwach und unvermögend alle
menschliche Kraft, alle kluge Voraussicht und
alle sorgfältigen Vorkehrungen auch heute noch,
wo wir gar stolz von unserem „Jahrhundert
der Technik" sprechen, sind gegenüber dem
blinden Wüten unbändiger Naturgewalten!
Wie sagt doch so recht der Dichter: „Tand ist
alles Gebilde von Menschenhand" . . .
Da war zunächst die furchtbare Katastrophe
auf der Wenzeslausgrube bei N e u r o d e, am
9. Juli 1930, mit ihren 151 Toten; da folgte
im Aachener Revier auf Grube Anna des
Eschweiler Bergwerksvereins die
furchtbare Katastrophe vom 21. Oktober, bei
der auch einige Söhne der Saar das Leben
ließen. Und, kaum hatte man die 262 Opfer
dieses Unglücks in die Erde gesenkt, noch hatten
die Gräber sich nicht geschlossen, da hielt der
unerbittliche Schnitter Tod seine Massenernte
auch hier im Saargebiet.
Unser heimatliches Revier war seit dem
Jahre 1907 von Massenkatastrophen verschont
geblieben. Damals riß ein jähes Geschick in
der Unglücksnacht vom 27. auf den 28. Januar
in der Grube R e d e n 150 Knappen auf einmal
in den jähen Tod, und bald darauf, am
10. März, suchte es noch einmal die Saar-
gruben heim, als im M a t h i l d e s ch a ch t der
Inspektion Louisenthal 22 Mann durch einen
Seilbruch mit der herabstürzenden Förderschale
den Tod fanden. — *)
Heute stehen wir trauernd an den Gräbern
von 98 Braven; Helden der Arbeit, die in
Maybach dahingerafft wurden, und so das
*) Es war überhaupt ein Unglücksjahr, denn
5 Tage später erfolgte auf Schacht V i l m a i n im
benachbarten Klein-Rosseln eine Schlag-
wetterexplosion, die 73 Tote forderte, darunter
manchen Saarbrücker, und ein Jahr darauf, am
10. August 1908, kostete eine Schlagwetterexplosion
auf Grube Dudweiler 16 Bergleuten das Leben.
41
Aufbahrung der Large in der Lchachthalie.
alte Wort, daß jeder Bergmann, jo oft er in
die Grube fährt, sein Totenhemd trage, in er-
schütternder Weise bestätigten.
Gehen wir kurz auf die Ursache
und den Verlauf der Katastrophe,
wie sie durch die Untersuchung des
Oberbergamts sich ergab, eini
Von der Explosion wurde die
ganze Abteilung 9 be-
troffen. Die stärksten dyna-
mischen Wirkungen wurden in der
westlichen Grundstrecke Flöz 4 auf
der IV. Tiefbausohle festgestellt, wo
mehrere zum Teil gewaltige Brüche
gefallen waren und der Ausbau
zum großen Teil umgeworfen
worden war. Im Hauptquerschlag
auf der IV. Sohle war der Ausbau
ebenfalls teilweise umgeworfen,
Brüche gefallen und ein Leerzug
durcheinander geworfen. In den
beiden Abbauen aus der westlichen
Erundstrecke Flöz 4, IV. Sohle, war
der Ausbau ebenfalls zum größten
Teil umgeworfen. In den Streb-
stößen der Bremsberge 1 West und
2 West, insbesondere in den letzteren,
war die dynamische Wirkung gering.
Am Fuße des Aufhauens aus der Grund-
strecke Flöz 4 West war einwandfrei festzustellen,
Die Regierungsvertreter im Traueriug. — Von links nach rechts: Der französische Minister
Pernot, Minister Morize, Präsident Wilton, Reichsministor von Guerard.
42
daß die dynamische Wirkung der Explosion in
der Grundstrecke nach zwei verschie-
denen Richtungen auseinanderging, näm-
lich nach Osten in Richtung nach dem Haupt-
querschlag und nach Westen in Richtung auf
den Bremsberg 1 West. Das Aufhauen selbst
wies an seinem Ausbau und dem vor Ort vor-
handenen Arbeitsgerät keinerlei dynamische
Wirkungen auf, wohl war im Aushauen
die größte Hitzewirkung festzustellen:
überaus starke Koksbildung am Ausbau, am
Hangenden und den Stößen, Brandspuren am
Holz in der Nähe des Ortsstoßes. Diese Um-
stände deuten darauf hin, daß im Aufhauen
der Ausgangspunkt der Explosion zu suchen ist.
Die Auffindung einer Benzinsicherheitslampe
mit abgeschraubtem Panzer im Aufhauen, deren
Drahtkörbe zweifelsfreie Spuren des Durch-
blafens der Flamme aufweisen, brachte eine
weitere Bestätigung der Vermutung, daß die
Explosion im Aufhauen ihren Anfang nahm.
Das Vorhandensein von Schlagwettern im
Aufhauen erklärt sich zwanglos aus einer
vorübergehenden Stillsetzung des Luttenven-
tilators zur regelmäßigen Schmierung des-
selben zu Beginn jeder Schicht. Bei einem
Ctti-Gehalt von 0,4—0,5 Prozent bei nor-
maler Bewetterung (160 cdm/Min.), ein
Gehalt, .der an der Lampe kaum zu sehen
ist, mußte sich bei einem Stillstand des
Luttenventilators von vier bis fünf Minuten
vor Ort ein hochprozentiges Schlagwetter-
gemisch bilden. Überdies ist nicht ausgeschlossen,
daß eine in der Nähe des Ortsstoßes durch-
setzende Störungszone eine stärkere Schlag-
wetterentwicklung verursachte. Die im Auf-
hauen vorhandene Schlagwettersammlung ist
wahrscheinlich beim Versuch der Wiederanzün-
dung der Lampe infolge Durchblasens vor der
saugenden Lutte zur Entzündung gekommen.
Die Explosion wurde durch die Gestein-
staubsperren an den Grenzen der Abtei-
lung 9 zum Erlöschen gebracht und auf diese
Weise lokalisiert. Die von der westlichen Grund-
strecke Flöz 4 aus der IV. Sohle ausgehenden
Vorrichtungsbetriebe (1 Aufhauen und 2 Ab-
hauen) waren ebenfallsdurchGe st ein-
staubsperren abgeriegelt. Warum
dieselben nicht voll zur Auswirkung kamen,
findet vielleicht eine Erklärung darin, daß der
der Flamme aus dem Aufhauen vorausgehende
Luftstoß die Gesteinstaubsperren unmittelbar
beiderseits des Ansatzpunktes vorzeitig aus-
löste, so daß die Flamme ungehindert die Ee-
steinstaubschranken nach Westen und Osten
durcheilen konnte.
Nach Westen konnte dann die Flamme in
das Abhauen 1 West (100 Meter westlich
des Aufhauens) hineinschlagen. Der in der
Grundftrecke weitereilende Ast der Explosions-
flamme ist wahrscheinlich durch die westlich des
Abhauens gelegene Schranke zum Erlöschen ge-
kommen, hat aber durch seine dynamische Wir-
kung alle weiter westlich gelegenen Gestein-
staubschranken ausgelöst. Die durch den Rück-
schlag aus dem Abhauen 1 West heraus-
geschleuderten glüh en den Kohlen st aub-
und Gas Massen kamen wahrscheinlich bei
ihrer Berührung mit dem frischen Wetterzug
in der Grundstrecke zur Explosion, die
dann über die zerstörten Gesteinstaubschranken
ungehindert hinwegschreiten und bis zu den
Abbaustößen des Bremsberges 1 West gelangen
konnte, wo sie an dem Kohlenstaub der Abbau-
betriebe neue Nahrung fand.
Auf ihrem Wege durch die Baue oberhalb
der IV. Sohle kam sie durch die Gesteins-
ft a u b s ch r a n k e n zum Erlöschen.
In östlicher Richtung vom Abhauen aus er-
reichte die Explosionsflamme den Haupt-
querschlag IV. Tiefbausohle und kam
an der Gesteinstaubsperre I Ost in der östlichen
Grundstrecke Flöz 4 zum Erlöschen. Die Ex-
plosion schlug von der Grundstrecke Flöz 4 aus
in den Hauptquerschlag IV. Sohle hinein, ver-
ursachte auf eine Länge bis zu etwa 500 Meter
lediglich dynamische Wirkungen und kam über
die Gesteinsstaubsperren nördlich Flöz 13 nicht
hinaus. Vielleicht hat sie im Querschlag, wo
drei Mann zu Tode kamen, an den Schlag-
wettern aus den Bläsern neue Nahrung ge-
funden, jedoch wären sicherlich diese drei Leute
auch ein Opfer der Explosion geworden, wenn
keine Schlagwetter dort gestanden hätten.
Die im Aufhauen ausgelöste Schlagwetter-
explosion hat an dem im Aufhauen vor-
handenen Kohlenstaub Nahrung ge-
funden. Der Kohlenstaub wurde in die mit
über 70 Prozent mit Gesteinstaub eingestäubte
Grundstrecke Flöz 4 getrieben, wo sich eine
Kohlenstaubexplosion entwickelte, die durch den
in den Abhauen und Stößen des Bremsberges
1 West vorhandenen Kohlenstaub weiter ge-
nährt wurde.
Die Gesteinsstaubsperren an den
Grenzen der Abteilung 9 brachten die E x p l o -
43
11 o n zum S t es) e n. Eine große Anzahl der
Verunglückten wurde ein Opfer der Vergiftung
durch die N a ch s ch w a d e n der Explosion.
Wie in diesen ernsten Stunden alle, In-
genieure, Steiger und Bergleute, Schulter an
Schulter als echte Kameraden an der Bergung
der Verunglückten arbeiteten, dies schöne Bild
des Miteinander- und Füreinanderstehens und
der gegenseitigen Hilfsbereitschaft ist in der
großen Trauer ein erhebender Gedanke.
Und dieses Mitfühlen, diese Hilfsbereitschaft
zeigte sich auch in der ganzen Bevölkerung un-
serer Saarheimat. Das Verwachsensein des
saarländischen Bergmanns mit seinem Volke
kam da so recht zum Ausdruck, und ein sprechen-
des Zeugnis dafür war auch die so außer-
ordentlich starke Teilnahme an den Trauer-
feierlichkeiten. Es zeigte sich in gleicher Weise
bei der Hilfstätigkeit für die Hinterbliebenen,
wie das so schöne Ergebnis der eingeleiteten
Sammlungen erkennen läßt. — Und wie im
Saargebiet selbst, so war die Teilnahme auch
nicht minder groß in den benachbarten Ländern.
Trüb lastete der Himmel am Morgen des
29. Oktober auf unserer regennassen Erde, mit-
trauernd gleichsam, als unübersehbare Scharen
nach Maybach wallfahrten, den auf dem Felde
ihres Berufs gebliebenen Knappen die letzte
Ehre zu erweisen. An ihrer Spitze als Ver-
treter des französischen Staates, als des der-
zeitigen Eigentümers der Saargruben, der
Herr Minister der öffentlichen Arbeiten,
Präsident W!lion, Beichsminister Guerard, im Hintergrund General-
direktor Guillaume.
Der Bischof verläßt die Kirche.
P e r n o t, begleitet von Herrn Unterstaats-
sekretär F a l c o z e und Herrn Directeur des
Mines, G a l l i o t. Desgl. war der Ver-
waltungsrat unter Führung seines Prä-
sidenten Herrn Arthur Fontaine herbei-
geeilt. Unter seinen Mitgliedern bemerkten
wir besonders den früheren Generaldirektor
der Saargruben, Herrn D e f l i n e, jetzt
Generaldirektor der „Mines de Courrières".—
Auch die Vertreter der französischen Nachbar-
bergwerke waren anwesend, wie die der dor-
tigen Behörden. Das Saargebiet wurde durch
die Regierungskommission, an ihrer
Spitze der Präsident Sir Ernest
Milton, repräsentiert, während die deutsche
Reichsregierung als ihren Vertreter den Herrn
Minister von Guerard und die Preußische
Staatsregierung Herrn Oberberghauptmann
Ministerialdirektor F l e m m i n g entsandt
hatten. Endlich waren da die höchsten zu-
ständigen Vertreter der Kirche: der Diözesan-
bischof Dr. Bornewasser und der rheinische
Generalsuperintendent D. Stoltenhoff.
Zahlreich waren weiterhin die Vertreter der
Behörden wie namentlich auch der Kohlen-
industrie, unter denen die bergmännischen Ab-
gesandten von der Ruhr und aus dem kurz
vorher so schwer getroffenen Aachener Revier
besonders auffielen. Alle Namen zu nennen,
würde zu weit führen. —
44
Der frühere Generaldirektor Defline kondoliert Herrn G ui l lau me als dem Vertreter der Laargruden.
Die Trauerfeier begann mit feierlichen
Gottesdiensten in der katholischen Kirche von
Maybach und der evangelischen in Quierschied,
die durch Lautsprecher (ebenso wie nachher auch
die Trauerfeier in der Schachthalle) den zahl-
losen Teilnehmern, die draußen an den Wegen
des Leichenzugs harrten, übertragen wurden.
Dann folgte vor den in der Schachthalle auf-
gebahrten Särgen die eigentliche offizielle
Totenfeier. Nach Musik- und Ehorvorträgen
folgten die offiziellen Trauerreden. Als erste
nahmen die Vertreter der Kirche, Bischof Dr.
Bornewasser und Generalsuperintendent D.
Stoltenhoff, Abschied von den Toten. Wir
zitieren aus des Herrn Bischofs Rede:
„ . . . mächtiger als alle Technik sind die
Gewalten der Natur, und mächtiger als sie ist
der ewige Wille Gottes, in dessen allmächtiger,
allwissender und allgütiger Hand die Geschicke
der Menschen und Völker liegen. Unerforsch-
lich und unbegreiflich zwar für das begrenzte
natürliche Denken des Menschen, doch erkannt
und begriffen durch den Glauben, so wie es
heißt in der Schrift: „Was ich tue, verstehst du
noch nicht, du wirst es aber hernach begreifen."
So werdet auch ihr, meine lieben toten
Brüder, wo unsere Augen hienieden noch blind
und gehalten sind, mit den Augen der Ewig-
keit das Geheimnis eures frühen und harten
Todes verstehen. Für
euch ist der Ostermorgen
schon angebrochen nach
dem harten Karfreitag
des Lebens. Der Kal-
varienberg liegt hinter
euch, der Tabor leuchtet
euch entgegen."
Nach der Geistlichkeit
sprach als erster der Ver-
treter des Grubenbe-
sitzers, des französischen
Staats, Herr Minister
Per not, wie folgt:
„Das furchtbare Un-
glück stürzt die Staats-
gruben in tiefe Trauer.
Es ist dem Minister für
öffentliche Arbeiten die
schmerzliche Pflicht vor-
behalten, den Opfern,
die bei der Verrichtung
ihres Tagewerks ge-
fallen sind, den letzten
Abschied zu sagen, und ihren trauernden Hinter-
bliebenen das tiefste Beileid der Regierung
der Republik zu übermitteln.
Als in Paris die Kunde von der Explosion
auf der Grube Maybach einlief, stand noch das
französische Volk in schmerzlichem Mitgefühl
mit der Trauer eines Nachbarlandes unter der
Erregung der Katastrophe von Alsdorf. Zu
der tiefen Trauer, die sich des ganzen Landes
bemächtigt hatte, mischte sich ein unendliches
Mitgefühl mit jenen braven Bergleuten, die
einen so harten Schlag erleiden mußten. Wer
hätte auch angesichts jener zerstörten Heime
und jener ihres Hauptes und ihrer Stütze so
plötzlich beraubten Familien gefühllos bleiben
können? Ebenso enttäuschend wie grausam
bleibt für uns dieser rauhe Schicksalsschlag.
Die umsichtige Fürsorge, dank derer die Gruben-
verwaltung sich auf die Vorteile einer un-
erreicht günstigen Unfallstatistik beziehen
konnte, war eines besseren Schicksals wert. Das
Unglück, welches Fachwissen und höchste Um-
sicht nicht zu verhindern vermocht hatten,
wurde wenigstens durch den heldenmütigen
Opfersinn der Rettungsmannschaften, denen
man nicht genug Dank erweisen kann, in seinen
Auswirkungen einigermaßen beschränkt. Trotz
ihrer Anstrengungen war es leider unmöglich,
diejenigen, die wir heute beweinen, dem Tode
45
Der technische Direktor Herr Sainto Llaire Devilie verläßt die Tramchalle.
zu entreißen. Ich schließe mich dem Schmerz
jener zahlreichen Hinterbliebenen an, die
jetzt ihr Gebet mit ihren Hoffnungen ver-
einigen. Im Namen der Regierung der
französischen Republik gebe ich hiermit den
Hinterbliebenen der Dahingeschiedenen die
Versicherung, daß wir ihre Trauer zu der
unserigen gemacht haben, und daß wir ihnen
zu Hilfe kommen werden in demselben Maße,
wie unser Mitgefühl groß ist. Indem ich
Ihnen diese Versicherung gebe, verneige ich
mich ehrfurchtsvoll vor jenen, die auf dem
gefährlichen Posten gefallen sind, auf den
sie täglich ihr bescheidenes und heldenhaftes
Schicksal stellt.
Diese Gefühle der innigsten menschlichen
Solidarität finden ihren Ausdruck in dem
Schritt, den der Herr Präsident der Repu-
blik, in seinem Namen zu verrichten, mir die
Ehre übertragen hat, in der Niederlegung
einer Palme auf den Särgen der teuren
Hingeschiedenen. Wir werden ihr Andenken
treu bewahren."
Nach Herrn Pernot brachte dann der Präsi-
dent der Negierungskommission, Sir E r n e st
W i l t o n, der zugleich im Namen der Saar-
regierung allen Erschienenen für ihre Teil-
nahme dankte, Herr Reichsverkehrsminister
von Guerard im Namen der Deutschen
Reichs- und der preußischen Staatsregierung,
ferner die Herren Fritz Kuhnen und Julius
Schwarz als Vertreter der christlichen und
der freien Gewerkschaften ihr Beileid zum
Ausdruck, und endlich rief ihnen der Ob-
mann der Maybacher Sicherheitsmänner ein
letztes „Glück Auf" zu. — Ein letztes Chorlied
und ein Vortrag der Musik beendete die ein-
drucksvolle Feier, worauf die 93 Särge zu ihrer
letzten Ruhestätte geleitet wurden.
*
Das Maybacher Massenunglück regte natür-
lich auch allenthalben die Mildtätigkeit an.
Um die erste Not bei den Hinterbliebenen zu
lindern, ließ die Administration des Mines als
erste Unterstützung an die Angehörigen der
Opfer je 1000 Franken und an die Verletzten
je 300 Franken zur Auszahlung bringen. Die
Saarknappschaftsberufsgenossenschaft überwies
gleichfalls den Witwen je 1000 Franken und
den Angehörigen von Ledigen je 300 Franken
als Vorschußleistung, und die Saarknappschaft
endlich zahlte für jeden der Toten ein Sterbe-
geld von 900 Franken. Die gleichzeitig bei
Banken, Sparkassen, Zeitungen und anderen
Stellen eingeleiteten Sammlungen hatten ein
sehr schönes Ergebnis: insgesamt waren bei
der Kreissparkasse Saarbrücken als Haupt-
sammelstelle bis zum 9. April 1931, an welchem
Tage der mit der Verwaltung der Spenden
betraute Ausschuß über seine Tätigkeit Bericht
erstattete, eingegangen: 2 292 300,59 Franken
und 273 317,60 Reichsmark.
Nun hatten aber zahlreiche Spender den
Wunsch ausgedrückt, daß aus dem Ergebnis
der Sammlungen nicht nur den Hinterbliebenen
der bei dieser Katastrophe getöteten Berg-
leute, sondern darüber hinaus auch bei spä-
teren einzelnen Unglücken den Hinterbliebenen
in diesen Fällen geholfen werden sollte. Dieser
Wunsch erschien in der Tat durchaus berechtigt,
wenn man bedenkt, daß die Lage der Witwen
oder der Kinder, deren Ernährer durch einen
der ja immer wieder vorkommenden Einzel-
unfälle dahingerafft wird, sich keineswegs von
der der Verwaisten in Massenkatastrophen
unterscheidet, obwohl hier nicht das Mitgefühl
der Menschheit in dem gleichen Maße auf-
gerüttelt wird, wie dort. Der Ausschuß hat
sich denn auch einstimmig entschlossen, diesen
Wünschen nachzukommen. Somit wurde von
den eingegangenen Geldern ein Teil als so-
- 46
Bergleute im Trauerzug.
genannter „Bergmannsfonds für das
Saargebiet" abgetrennt, so daß nunmehr
fernerhin den Hinterbliebenen aus Einzel-
unfällen zunächst eine einmalige Zuwendung
von 1200 Franken und von 200 Franken bezw.
100 Franken für jedes aus der Schule noch nicht
entlassene Kind gewährt wird. Diesem Fonds
ist der Betrag von 47 311,60 Reichsmark und
517 028,95 Franken zugeführt worden. Die
Zahl der hiernach bis zum 9. April 1931 ent-
schädigten Unfälle betrug 17, der Betrag der
gewährten Ent-
schädigungen zu-
sammen 24 000
Franken.
Von der May-
bachspende im
engeren Sinne
sind zufolge Be-
schlusses des Aus-
schusses 20 Pro-
zent, also rund
45000 Reichsmark
und 350 000 Fr.
zur Bewilligung
von Mitteln für
Unterstützungen in
Sonderfällen be-
reitgestellt. Der
Rest soll derart
zu laufenden Zu-
wendungen an die
Hinterbliebenen
Verwendung fin-
den, daß er in
einem Zeitraum
von längstens 15 Jahren restlos seiner Zweck-
bestimmung zugeführt sein wird, und zwar
einerseits als laufende Zuschüsse an Witwen
und Kinder sowie an Eltern und Geschwister,
andererseits als einmalige oder erhöhte lau-
fende Unterstützungen in Fällen besonderer Be-
dürftigkeit oder aus besonderem Anlaß (Krank-
heit, Wiederverheiratung, Kommunikanten- und
Konfirmandenbeihilfe).
Diese planmäßigen Zuwendungen beliefen
sich im ersten Jahre auf 335 000 Franken.
rvrv-/* yorr-zv-mv. rv rryvvv' ryw , ;yY-irwvv-w- s ^ ^ wvy . »-v- ^
1 S! St. Barbara | y und andere Schutzpatrone der Bergleute. \m\
Auf. auf zur Grube rufe ich Euch, die ich in der Höhe steh'.
So oft ihr in die Teufe fahrt, so denket in die Höh!
(Spruch auf einer Glocke.)
In der Pfarrkirche zu Dudweiler hängt ein
Altarbild, das die hl. Barbara zeigt, wie sie einem
verunglückten Knappen das letzte Sakrament reicht.
Wohl die meisten unserer Leser haben dieses Bild
gesehen, und seine Reproduktion wird auch wohl
manches Bergmannshaus schmücken. Es ist ein
schönes Werk des Malers v. Heyden, der, selbst aus
einer bergmännischen Familie stammend, sein
ganzes Gefühl, seine Liebe zum Bergmannsstand
und seine Verehrung für die Schutzpatronin der
Knappen hineingelegt hat. Und wir gedenken der
Worte des Dichters:
Das böse Wetter, es schlug so schlimm,
Nie wird sich der Häuer erheben:
Nun frißt der Tod mit bitterem Grimm
An seinem Restlein Leben.
Da werden die brechenden Augen gewahr,
Was nimmer zuvor sie gesehen:
Eine Jungfrau, licht und wunderbar,
Will ihm zu Füßen stehen!
47
Die Kranz dsputationen im Trouerzug.
Die Bevölkerung m Lrmartung der toten Knapper:,
48
Den schimmernden Kelch mit des Heilands Blut
In der hoch erhobenen Linken,
Siehst, Häuer, du mit seligem Mut
Sankt Barbara dir winken!
Sie weift dir in der letzten Not
Zum Himmel sichere Pfade: —
Hell strahlt ein Stern in deinen Tod,
Der Stern der göttlichen Gnade!
Wie hier St. Barbara als Trösterin in letzter
Stunde, so erscheint sie allgemein als die Patronin
der Bergleute, und am
4. Dezember pflegen all-
gemein die Knappenver-
eine durch gemeinsamen
Kirchgang usw. den Ge-
dächtnistag der Heiligen
in feierlicher Weise zu be-
gehen. So ist es ins-
besondere auch bei uns an
der Saar, und auch in
Frankreich ist unter an-
derem die Feier des Bar-
baratages als bergmän-
nisches Fest allgemein ver-
breitet.
Nach der Legende betete
die hl. Jungfrau Barbara
kurz vor ihrem Marter-
tode: „Herr Jesu Christ,
ich bitte dich, datz jeder,
der mich lieb hat und
meine Marter ehrt, vor
seinem Tode deinen hei-
ligen Leib empfange, und
datz du seiner Sünden
am jüngsten Tage nicht
mehr gedenken mögest!"
— Eine Stimme vom
Himmel antwortete: „Al-
les, um was Du gebeten,
ist Dir gewährt." — So
wurde die hl. Barbara
unter die Vierzehn
N o t h e l f e r aufgenom-
men und besonders gegen einen unvorbereiteten
Tod um ihre Fürbitte angerufen. — Nun ist von
allen Berufen der des Bergmanns wohl einer der
gefahrvollsten, und so ist es kein Wunder, datz der
Bergmann, der täglich in die Grube fährt, ohne
sicher zu wisien, datz er lebend wieder das Tageslicht
erblicke, St. Barbara, die Patronin der Sterbenden,
zu seiner besonderen Schutzheiligen erwählt hat.
Deshalb ist auch in bergmännischen Gegenden der
Name Barbara recht verbreitet, mag er auch als
Vorname der jungen Mädchen gegen andere mo-
disch klingende in den letzten Jahren etwas zurück-
getreten sein. — In unserer Gegend erinnern aber
verschiedentlich Ortsnamen an die Heilige: „St.
Barbara" heißt ein Vorort von Trier, „Barbara"
ein Dorf im Kreise Saarlouis und „S^5 Barbe"
eins bei Metz. — Auch manche Gruben tragen den
Namen der Heiligen. Bekannt sind durch ihre
Ergiebigkeit beispielsweise die „Reiche Barbara"
bei Marienberg und die Varbaragrube bei Andreas-
berg im Oberharz geworden. Wir nennen weiter
noch St. Barbaragruben bei Schneeberg, Freiberg,
Bodenweis in Bayern und Carmaux in Frankreich,
sowie den St. Barbarastollen im silberreichen
Klostergrab.
Im Saargebiet hat die Verehrung der hl. Bar-
bara allzeit eine gute Stätte gefunden. In den
Pfarreien Fremersdorf, Reisweiler, Nunkirchen
(Kr. Merzigj und Wallerfangen ist St. Barbara
Ortspatronin. Zahlreiche Kirchen haben ihr einen
Seitenaltar errichtet, und oft erscheint ihr Bild
auch in den Kirchenfenstern. Und besonders jetzt,
nach dem Jahre der furchtbaren Grubenunglücke, wird
man wahrscheinlich wieder
häufiger das alte fromme
Kindergebet hören:
„St. Barbara, in jeder
Nacht
Fahr mit dem Vater in
den Schacht,
Steh' Du ihm bei in aller
Not,
Bewahr ihn vor dem
jähen Tod!" . . .
Aber auch das Gebet
der Großen, das alte
Familiengebei, hat sich
noch in unserer Heimat
erhalten. Nach R.Kraemer
lautete es im Köllertale
also:
Heilige Barbara, du edle
Braut,
Mein Leib und Seel' sei
dir anvertraut,
Sowohl im Leben als im
Tod!
Steh mir bei in jeder Not,
Steh mir bei an meinem
letzten End',
Datz ich empfang' die
heiligen Sakrament'!
Hilf, datz ich bei Gott so
viel erwerb,
Datz ich in seiner Gnade sterb!
Den bösen Feind weit von mir treib,
Mit deiner Hilf stets bei mir bleib!
Wenn sich mein Seel vom Leibe trennt.
So nimm sie auf in deine Händ,
Schütz sie vor der Hölle Pein
Und führ' sie in den Himmel ein!
Auch in Flandern wird der St. Barbaratag durch
verschiedene Volksgebräuche begangen. An einzelnen
Orten Süddeutschlands holt man am 4. Dezember
Zweige von Obst-, namentlich von Kirschbäumen,
und stellt sie im warmen Zimmer in ein mit
Wasser gefülltes Gefäß; entwickeln sie auch ihre
Knospen und kommen sie zum Blühen, so soll es
ein gutes Obstjahr geben. An manchen Orten
werden diese Zweige zuerst geweiht, weshalb man
sie an den Kirchentüren verkaufen sieht. In der
bayer. Oberpfalz wird am Tage der bl. Barbara
ein Weichsel- oder Kastanienreis geschnitten, bis
Weihnachten im Wasser aufbewahrt und zur Blüte
gebracht; am Christabend wird es dann als „Bar-
5t. Barbara.
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St. Arnualer Stiftskirche: Gräber der Saarbrücker Grafen
49
barabaum" mit Zuckerwerk und „Leckerle" ge-
schmückt, den Kindern zur Freude. — Auf diese Sitte
der „Barbarazweige" bezieht sich das hübsche Iung-
mädchenlied Martin Greifs:
Am Barbaratage holt' ich
Drei Zweiglein vom Kirschenbaum,
Die setzt ich in eine Schale:
Drei Wünsche sprach ich im Traum.
Der erste, daß einer mich werbe,
Der zweite, daß er noch jung,
Der dritte, daß er auch habe
Des Geldes wohl genung.
Weihnachten vor der Metten
Zwei Stöcklein blühten zur Frist:
Ich weiß einen armen Gesellen,
Den nahm' ich, wie er ist.
Außer der hl. Barbara werden auch noch andere
Heiligen als bergmännische Schutzpatrone verehrt.
Als die Schutzheilige aller Stande zunächst na-
türlich die allerseligste Jungfrau M a r i a ; sodann
die hl. Mutter Anna, die besonders im Erzberg-
bau als Patronin der Bergleute verehrt wird, wie
man aus den vielen St. Annen-Kirchen und Ka-
pellen, und auch aus Städtenamen, wie Annaburg
usw. entnehmen kann. — Für die Bergleute in
Böhmen ist der St. Annentag ein Feiertag; auch
in Österreich ist die Feier weit verbreitet und im
sächsischen Erzbergbau wurde schon im Mittelalter
der Tag mit besonderer Feierlichkeit begangen. Im
Mittelalter wurde auch eine besondere Münze mit
dem Bilde der Heiligen, der „Annapfennig" dort
geprägt.
Endlich kommen als Schutzpatrone der Bergleute
noch in Frage der hl. Antonio v. Padua, der
besonders in Westfalen geehrt wird — in Brilon
z. B. wird sein Gedenktag, der 13. Juni, mit einem
besonderen feierlichen Kirchgang der Knappen be-
gangen — sowie der Erzengel Raphael.
So ist die Verehrung der Schutzpatrone bei den
Bergknappen eine wahrhaft schone Sitte, wohl
wert, daß sie auch in unserer schnellebigen Zeit sich
erhalte. Ist der gemeinsame Kirchgang und alles,
was sonst noch zu der Feier gehört, doch so recht
dazu angetan, auch das innige Bewußtsein kamerad-
schaftlicher Zusammengehörigkeit zu fördern.
Sehnt dein armes, müdes Herz hienieden
Gram- und schmerzbeladen sich nach Frieden, —
Auf der Erde wird er nicht gewährt.
Aufwärts mußt du deine Blicke lenken,
Oder sie hinab zur Tiefe senken,
Wo der Bergmann seine Schicht verfährt.
Glück auf! Glück auf!
vI»»»IIIMIIIII»ttttI»»IIM»»»IU»I»»»IIII»»IlII»IN»»>»M»II»I»»III«ttIIIIIIIIttI»M»I»ttIIII»»II«IMII»IIIM»»»»»M»I»»IIMI»II»II»I»II»ttIUM
Eine BZerhrraAtsrerse^
von Vogumil Goltz.
niiiiiiiiiiiiiimmniimiiiiiiiiiimiimmiiiiiniiiiimiiiiimiimiiiiimiiiiiiiiimiiiiiiiiimimiimmitmiiiiiiiiimiiiiiiiiiMiiMiiiiiiiiimiiiiiiiimimiiiimiiiiiiii:
Bogumil Goltz ist geboren 1801 zu Warschau, wo
sein Vater preußischer Staatsgerichtsdirektor war
und ein kleines Gut Lißewo bet Thorn bewirtschaftete;
gestorben ist er 1870 zu Thorn, nach einem an litera-
rischen Wanderzügen reichen, prächtig originellen
Schrtststellerdasetn. Zu den besten Schöpfungen von
Goltz gehört das „Buch der Kindheit" und sein drei-
bändiges „Jugendleben". — Wes das Herz voll ist,
des geht der Mund über, gilt für alles, was Goltz
geschrieben hat. Er war ein unruhiger Kopf mit
dem lebhaftesten Geist, aus sich selber reich genug,
um sich enthusiastisch auszugeben; eine Natur, auch
inwendig voller Figur, nach außen übersprudelnd,
ein Philtsterschrea — und heute noch ein Labsal für
jeden, der Literatur nicht nach der Elle mißt und
auch im Reich der Dichtung einen Wildling unge-
schoren und nach seiner Fasson selig werden läßt. —
Wir geben hier eine Probe aus dem „Buch der
Kindheit":
Da es in meiner Erinnerung Winter ist, so
kommen mir Bilder von einer Winterreise, die ich
vielleicht in meinem sechsten oder siebenten Jahre
mit meinen Eltern zu den Großeltern mütterlicher
Seite nach Ostpreußen gemacht. Es waren wohl-
stehende, aber schlichte Bürgersleute, die ihre alten
Tage mit einer unverheiratet gebliebenen Tochter,
in einem Landstädtchen verlebten, demjenigen ähn-
lich und nah gelegen, in welchem Herder ge-
boren ist.
Von den Zurüstungen der Reise habe ich nichts
weiter behalten, als daß ich in ein altes Um-
schlagetuch der Mutter vom Kopf bis zu den
Beinen und bis zum Ersticken festgewickelt worden
bin.
Unterwegs finde ich mich im Rücken der Eltern,
unter einem fabelhaften Verdeck und zwar mehr
liegend als sitzend verpackt. Die liebe Mutter sagt
dann von Zeit zu Zeit zum Vater: „Wenn der
arme Junge nur gut Luft holen kann"; und dann
fragt sie mich laut und ängstlich: „Jungchen, lebst
du auch noch, mein Kind?" „Ja, liebe Mutter."
„Friert dich auch nicht?" „Na. wickle dich nur
recht fest ein und rühre dich nicht viel, mein Kind."
Dann sagt wieder der Vater: „Na, na, ängstige
dich nur nicht, liebe Frau, der ist ein knorriger
Bengel und ein Unkraut obendrein; so eins ver-
dirbt sobald nicht; wenn dir das Maul zugefroren
ist, Junge, dann meld' es der Mama."
Dann wieder fahren wir bei einbrechendem
Abende über einen großen gefrorenen See. Der
Kutscher und der Vater gehen neben dem Schlitten
her, und mich hat die Mama von hinten fort und
aus den Schoß hervorgeholt, um mich, falls der
Scylitten einbrechen möchte, gleich weit aufs feste
Eis zu werfen; so denk' ich es mir jetzt, und so
hab' ich's wohl damals gefühlt.
Es geht alles ganz glücklich bis zum Ufer; da ist
das Eis mürber, die Pferde brechen ein, der
Schlitten sinkt einen Augenblick ins Wasser, aber
wir kommen doch mit vielem Geschrei und An-
treiben aufs Land und gleich darauf in einen
„Krug" (Herberge). Die Mama und ich selbst, wir
sind trocken: der Kutscher aber und der arme alte
Papa sind pfütznaß und die liebe Mama so er-
50
schrocken, daß sie dem Vater mit Tränen um den
Hals fällt, der sie lachend beruhigt und mit lauter
Stimme eine ganze Kasserole voll Warmbier bestellt.
Am andern Tage fahren wir bei ganz gelindem
Wetter und indem der Schnee wie in ganzen Läm-
mervliesen herunterflockt durch einen unermeß-
lichen Föhrenwald, der in Ostpreußen eine Heide
genannt ist. Ich sitze, da weiter keine Gefahr mit
Erfrieren vorhanden, ganz wohlgemut und munter
zwischen den lieben Eltern und schaue in den fabel-
haft langen Baumweg, der wie ein gotisches Ge-
wölbe aus den hoch aufgeschossenen Fichten gebildet
ist, welche von der Schneelast gegeneinander ge-
bogen sind: so daß von Zeit zu Zeit ein Klumpen
Schnee wie eine kleine Lawine auf unser altes
Schlittenverdeck oder auf die Pferde niederstürzt.
Zwischen den Schneemassen blickt überall das herz-
erfrischende Weihnachtsgrün der Kiefern und Fich-
ten hervor, die wie große heilige Christbäume zu-
hauf stehen.
Ich empfinde und denke nichts weiter als die
gleichmäßige und stille schnelle Bewegung des
Schlittens: mir ist so reinlich, so säuberlich und
dann wieder so mystisch, so verwandlungsvoll, so
feierlich und weihnachtlich bis in die innerste Seele
hinein, daß ich in lauter Weihnachtsstimmung, also
gar nicht bei gewöhnlichem Menschenverstände bin.
Mir ist vielmehr so märchenhaft, wie wenn die ganze
Welt zu lauter Schnee und Weihnachten werden
will: als wenn ich selbst ein warmes und leibhaf-
tiges Schneewetter und Weihnachtswunder bin, in
dessen heilige Stille das Schlittengeläute feierlich
und wundersam hineintönt, wie die Glocke des
heiligen Christes, der die großen Menschenkinder
im eingeschneiten Walddome zur Weihnachtsbe-
scherung ruft. Damit sie nun nichts anderes hören,
sehen und empfinden, so wird mit der jungfräulichen
Unschuld der Mutter Maria und des Christkindes
die schwarze, harte Menschensünde so zugedeckt, ver-
wandelt, gereinigt und verträumt, wie der schwarze,
hartgefrorene, von jedem Tritt widerhallende Erd-
boden weich und weiß mit Schnee überdeckt wird.
So ungefähr war mir das, oder ist mir das heute.
Und in solcher dicken Weihnachtsstimmung kom-
men wir zu dem Städtchen der Großeltern und
durch das betürmte, in Ritterzeiten gebaute Tor.
Aber wenn das auch nicht gewesen wäre, so
mußten wir doch alle von mancherlei Gefühlen be-
stürmt sein. Meiner Mutter Heimat und ihre Ge-
burtsstätte umfingen uns hier. Der Vater halte
hier um seine Lebensgefährtin gefreit: er hatte in
diesem Städtchen viele Jahre in Garnison gestan-
den und hier seine Jugendzeit verlebt: ich selbst
aber fuhr zum erstenmal mit vollem Bewußtsein in
die Stadt.
Wir schwiegen also alle mitsammen stille, aber
die Eltern hielten sich bei den Händen, die Mutter
brachte das Taschentuch an die Augen, und ich hatte
nicht Augen und Sinn genug, um das zu bewälti-
gen, was jeden Augenblick an Wundern zum Vor-
schein kommen oder vielmehr auf uns losstürmen
Nlußte. So stand's mit uns.
Mein Vater suchte wohl seine Rührung hinter
den Versen eines alten Soldatenliedes zu ver-
bergen, von denen ich nur zwei Strophen behalten
habe, die er allemal hergesagt hat, wenn ihm so
recht behaglich oder wundersam zumute war.
Mit zitternder Stimme und halblaut sang der
alte Herr vor sich hin:
„O wunderbares Glück,
Kehr' noch einmal zurück!"
Man hatte mich in ein Oberstübchen zu Bette ge-
bracht, und es geschah zum erstenmal, daß ich unter
dem frommen Gesänge des Nachtwächters einschlief,
dessen zehnmaliges Pfeifen mir noch mehr zu schaffen
gemacht hätte, wenn ich nicht so todmüde gewesen wäre.
Am andern Morgen aber weckte mich die Reveille
des Trompeters auf den ich schon im Traume ge-
hört. Es waren mir entzückende und unbegreifliche
Töne, wie eines ungeheuern messingenen Hahns,
und als sie unter dem Fenster erschallten, war es
mir durchaus so, als kämen sie geradeswegs zur
Stube herein, und als schmetterten und krähten sie
mir das Weihnachtswunder in den Kopf.
Nachdem es wieder still geworden war, fühlte ich
mich einen Augenblick wie berauscht und verwirrt.
Als rch mich aber ein wenig in meinen Bewußt-
baftigkeiten examiniert und zur süßen Gewohnheit
des Daseins orientiert hatte, brachte ich zu meiner
dreifachen Wonne ordentlich heraus: daß heute der
erste heilige Christfeiertag, daß ich bei den Groß-
eltern einlogiert und in einer wirklichen Stadt
angelangt sei.
Als ich inne geworden war, wo ich denn eigentlich
befindlich und was mir alles in die nächste Aussicht
gestellt sei. da zappelte mir mein armes Hcrzlein
wie ein Lämmerschwänzlein in der Brust.
Die obwaltenden Finsternisse disharmonierten
allzu dusterlich mit den hellen Lichtern in meiner
Weihnacht feiernden Seele. Ich mußte notwendig
auch von draußen Licht haben, um die altpreußische
Wunderstadt oder doch die großelterliche Schlaf-
gelegenheit zu besehen. Ich mußte mit der goldenen
herzigen Mama vom Trompeter plaudern und in
der Geschwindigkeit so ein paar Dutzend Frage-
zeichen und Wunder vom Herzen loskriechen, bevor
vielleicht der Papa und die halbe Welt dazwischen-
kam: denn lange ließ mich mein Erzeuger mit der
allzu gütigen und zärtlichen Mama nie allein. Und
doch wollte ich die liebe, gewiß auch müde gemachte
Mutter nicht aus ihrem süßen Schlummer auf-
stören, darum hüstelte und rabastelte ich nur ein
ganz klein wenig in meinem weichen Lagerchen, bis
denn doch die wankelmütigen Bettpfosten so laut
ächzten und meine redelüsternen Lippen so ver-
nehmlich wisperten, daß die liebe Mama mit ihrer
so sanften, zum Herzen schleichenden Stimme fragte:
„Na, mein Jungchen, du kannst wohl schon vor
Freude nicht länger schlafen: ich bin auch schon
lange wach, komm nur schon ein bißchen zu mir,
du hast doch ja in deinem Bettchen keine Ruhe: aber
stoße dich nur nicht, hörst du?"
Ach, wie schnell war ich bei dieser himmlischen
Lockrede auf meinen nackten Beinen und bei der
Mutierseele, die nach mir verlangte, wie ich nach
ihr das sehnsüchtigste Verlangen trug!
Jetzt waren wir beieinander, und ich hatte mich
mit einer wütenden Zärtlichkeit angekuscht, so daß
mich die Mama zur Vernünftigkeit ermahnen mußte:
da hörten wir bei dem über Nacht wieder einge-
tretenen Frostwetter die hallenden Schritte der
Leute auf der Gasse, so daß mir zumute war, als
5L
wollten sie alle in unser Haus. Dann wieder blitzte
Laternenschein durch die Fensterladen, tat sich hie
und da eine Klingeltüre auf und zu; wurde aus
Leibeskräften hastig Wasser gepumpt, mit den
Eimern und der sogenannten „Pehde" (Wassertrage)
ein fabelhafter Lärm gemacht. Endlich war auch
das großelterliche Haus aufgeschlossen, und nun
trabten die Leute über die kleine Rennsteinbrücke
(hier Drumme genannt) aus und ein, daß es so
dumpf und schauerlich „bullerte", wie ich mein Leb-
tage noch nicht gehört. Ich lebte ja aber noch nicht
lange und hatte vollends nichts anderes vernom-
men, als was man eben auf einem halbpolnischen
und halbpreußischen Dörfchen so zu hören pflegt,
und das waren die Töne und Spielarten der Natur;
keineswegs aber der wüste Lärm und Spektakel der
Stadt und Zivilisation. Aber an diesem Klein-
städtergeräusch machte sich eben nun die Grabesstille
der altpreußischen Welt so bemerklich, wie die Fin-
sternis an einem Lichtlein, das in die sternenlose
Nacht hinausgehalten wird.
Unsere Glückseligkeit und Seelenharmonie dauerte
nicht allzulange; denn bevor wir uns im Halb-
schlummer dessen versahen, trat der Papa mit der
Morgenpfeife und einem Licht in der Hand so über-
raschend zur Türe herein, daß für meine schuldig-
unschuldige Person jeder Rückzug ein Ding der Un-
möglichkeit blieb.
Aber es geschah diesmal soviel als nichts. Der
gute Vater, welcher in seiner rosafarbensten Feier-
tagslaune war, sagte ohne alle Strenge in Ton und
Miene: „Na, das konnt' ich mir wohl denken; wenn
ihr beiden mal zusammen seid, dann liegt ihr auch
in einem Bette. Schäm' Er sich doch, Er großer Laps."
Ich schämte mich auch in der Tat. Die arme, ge-
wiß auch erschreckte Mama aber streckte dem Papa
beide Arme entgegen und sagte ganz gerührt über
so viel Mäßigung und Gutmütigkeit des Alten:
„Mein lieber Mann, es ist ja auch heute Heiliger
Christ: wir feiern ihn nach langer Zeit wieder in
meiner lieben Vaterstadt und in meiner lieben
Eltern Haus." „Und mit dem Herzensjungchen im
Bette," setzte der Vater, seine Rührung verbergend
und neckend hinzu, indem er mich aus dem Bette
gehoben und auf den Boden niedergesetzt hatte, be-
vor ich mich dessen versah. Daß ich nunmehr flink
in die Hosen kam, verstand sich von selbst.
Die liebe Mama warf sich auch alsbald ins Zeug,
und als wir den Großeltern über dem Kopfe wirt-
schafteten und ich mit meinen neuen Wadenstiefeln,
die auf besonderes Bitten nägelbeschlagene Absätze
hatten, herumstampfte, wurden auch die alten Herr-
schaften alarmiert.
Sie hielten einen Gewürz- und Kramladen von
den Trümmern eines bedeutenden Geschäfts, das
von Hause aus in Königsberg betrieben worden
war. Aus jener goldenen oder silbernen Zeit hingen
da noch im Laden einige Raritäten: eine Kokosnuß,
ein Straußenei, vor allen Dingen aber ein See-
schiff und, was mir für das Fabelhafteste galt, ein
Krokodil. Die Mutter hatte an langen Herbst-
abenden von diesen Wundern in ihrer Eltern Laden
mit derselben Miene wie von Märchenabenteuern
erzählt, und jetzt stand ich auf einmal mitten unter
diesen Herrlichkeiten. Der Ladenbursche hielt eine
Blendlaterne in der Hand, rasselte fürchterlich mit
einem unvernünftigen Schlüsselbund beim Aus-
schließen der Tür, und stieß sie dann mit Knie und
Ellenbogen mit einer Kraftanstrengung auf, wie
wenn der Einlaß durch schatzhlltende Geister ver-
teidigt worden wäre. Sodann sah ich mit stieren
Augen und mit allen meinen Sinnen in Wirklich-
keit, was bis dahin nur in der Einbildungskraft gelebt.
Die Mutter wie der Ladenbursche vergnügten sich
wohl an meiner Verwunderung und beleuchteten
zunächst auf mein leises Befragen das vielbe-
sprochene Krokodil. Es hing schauerlich-schön über-
firnißt und bestäubt von der Decke herab. Der halb-
geöffnete Rachen zeigte die furchtbaren Zähne, und
so fehlte es mir keineswegs an dem heiligen Re-
spekt, mit welchem man Altertümer und Ungeheuer
in Augenschein nehmen soll.
Aus dem Wunderladen ging es nun zu den Groß-
eltern in die große Putzstube mit einem kolossalen
Fenster auf das Gehöft hinaus.
Auf dem großen Eichentische mit gewundenen
Füßen stand nicht nur Kuchen und Kaffee bereit,
sondern in einer blaugemusterten hohen Porzellan-
kanne duftete eine Schokolade, von der die Mama
noch aus dem Vaterhause her eine große Liebhaberin
war. Mein Sinn und Geschmack aber schwamm in
lauter Weihnachten und blieb demnach auf die Türe
des letzten Hinterstübchens gerichtet, wo die liebe
Großmama, unter dem Beistände der alten Laden-
jungfer, mit Beschickung des Heiligen Christes be-
schäftigt war.
Ich trank im Sturm der Gefühle die so lange er-
sehnte Schokolade ohne sonderlich viel Bewußtsein
und Genuß. Es ging mir also eigentlich, wie es den
Märchenhelden ergeht. Ich mußte mich durch Kroko-
dile und Straußeneier verwirren und erschrecken
und dann wieder mit süßem Kuchen und verführe-
rischen Getränken meine Sinne vollends berücken
und gefangen nehmen lassen, ohne der Hauptsache,
d. i. der Weihnachtsbescherung, verlustig zu gehen.
Ich blieb aber fest, ich paßte aufs beste und gelangte
tapfer ans Ziel.
Weihnachten hatte damals für alle Christen-
menschen, gläubige wie ungläubige, in der Seele
denselben Klang und Sang, denselben Schimmer
und heiligen Schein. Kinderweihnachten zu be-
schreiben, ist so unmöglich und so überflüssig, wie
wenn einer seine Seele und sein Christentum oder
seine Eingeweide wie einen Handschuh herauswen-
den wollte. Ich mag also nur sagen, was eben die
altpreußische Weihnacht Absonderliches mit sich ge-
führt hat, und das war hauptsächlich ein Tannen-
baum mitten aus der Heide, in eine große Bütte
mit nassem Sande gepflanzt, so daß der goldene
Apfel auf der Spitze beinahe die Zimmerdecke an-
stieß. Dann ein neuer Zinnteller, so gleißend wie
eitel Silber, auf dem die Thorner Pfefferkuchen, die
Marzipanstücke, die Nüsse, die Rosinen und Mandeln
und die roten Stettiner Äpfel lagen, und endlich
eine Schachtel mit gedrechselten „Heiligenbeiler
Spielsachen" von Wacholder, hier „Kaddigholz" ge-
nannt, welches ein Geäder wie Zedernholz hat und
dessen starker und ganz eigentümlicher Geruch mich
heute noch, wo ich auf ihn treffe, ganz tiefsinnig
und schwermütig macht.
Während nun Eltern und Großeltern zu ihrem
Herrn und Heiland in der Kirche beteten und Buße
taten, habe ich träum- und glückselig mit meiner
heiligen Christbescherung gespielt.
52
Lin Luxemburger
an der Laar.
Zm Kalender 1928 haben
wir bereits des „Königs-
grabes an der Saar" gedacht,
das sich in der Klause
oberhalb der Saar bei Serrig
befindet.
Wir wissen, daß der hier
von einem kampfreichen Leben
ausruhende blinde König
Johann von Böhmen ein
Neffe des bei uns an der
Saar so wohlbekannten, streit-
baren Erzbischofs und Kur-
fürsten Balduin von
Trier war, dessen Name mit
der Geschichte des Deutschen
Kaiserreichs unlösbar ver-
knüpft ist als der Urheber
des Kurvereins von Reuse.
Hatte so Balduin die poli-
tischen Grundlagen geschaffen
für die Unabhängigkeit der
deutschen Königswahl, so hat
sein Neffe Johann dann
tapfer bei Mühldorf für den
erwählten König Ludwig
den Bayern gefochten und zum Siege bei-
getragen.
Wir wissen, daß Johann von Böhmen — diese
Königskrone hatte er, der Luxemburger, dessen
Vater (dank der Tätigkeit Balduins) als Vorgänger
Ludwigs des Bayern als
Heinrich VII. die deutsche
Kaiserkrone getragen, durch
Heirat erworben — die
wenigste Zeit seines Lebens
in Böhmen selbst gewesen ist.
Vielmehr war er der Typus
des damals als heldisches
Ideal geltenden „fahrenden
Ritters", der sein Schwert
überall zog, wo es dem
Kampfe des Rechts gegen
das Unrecht galt. So war
er, obwohl durch einen Gift-
mordversuch des Augenlichts
beraubt, dem französischen
König Philipp VI. gegen die
Engländer zu Hilfe geeilt,
und hatte in der so blutigen
Schlacht von Cröcy den Tod
gefunden. In Luxem-
burg, seiner Vaterstadt,
war er zuerst bestattet wor-
den und dort erinnert
heute noch sein Grab-
mal an ihn, während der
Leichnam selbst in Kriegswirren an die Saar ge-
flüchtet wurde. So will es eine sonderbare Fügung
des Schicksals, daß Saar und Luxemburg auch in
ihm verbunden sind, wie in neuerer Zeit durch das
in Luxemburg regierende Nasiauer Herrscherhaus.
aoooooooooocoooog
2550 Meter unter der Erde.
Der tiefste Schacht der Welt.
8oaoocmxmxxiooixxaoooooooooxooooa»x«xxmtxoooooooooooooooooooooa
Wie die Frankfurter Zeitung mitteilte, hat die
Jahreshauptversammlung der Robinson Deep-
M i n e beschlossen, dieses tieffte Bergwerk Afrikas
noch weiter abzuteufen, nämlich bis auf 2550 m.
Johannesburg liegt 1729 m über dem Meeres-
spiegel. Die Village Deep-Mine, die einen Teil
des Robinson Deep-Konzernes bildet, hatte vor
kurzem schon die afrikanische Rekordtiefe von 2250 m
erreicht, und dieser Schacht soll nun auf 2550 m
abgeteuft werden. Es wird ungefähr drei Jahre
dauern, bevor diese Tiefe erreicht sein wird. Mit
verbesserten Maschinen hofft man später in noch
größere Tiefen vordringen zu können. Der Vor-
sitzende teilte mit, daß diese Tiefenbohrung voll-
kommen rentabel sei.
Mit dieser Tiefbohrung würde auf afrikanischem
Boden die bisher von Amerika gehaltene Tiefst-
bohrung von 2500 m im Erzbergwerk von Orange
an der kalifornischen Sierra Nevada um 50 m
überboten werden. In dem erzreichen, geregelt be-
fahrenen Bergwerk von Orange, in dem täglich
3000 kg Erzgestein gefördert werden, schwanken die
Hitzgrade zwischen 86 und 88° C. In den Ver-
einigten Staaten und namentlich im Staate Kali-
fornien stehen viele Marken neuzeitlicher Tief-
bohrungen. So ist das Bohrloch vom Chansler-
Canfield-Feld bis auf 2398 m Tiefe getrieben
worden, eines am Lincoln Highway in Pittsburg
bis auf 2360 m. Die nächstgroßen Tiefen sind dann
erreicht auf dem Rosecranz-Field in Kalifornien
mit 2315 m, in Fairmont in West-Virginien mit
2311 m, in Ligonier mit 2258 m, in Clarksburg
(Pittsburg) mit 2251 m. Hier schaltet sich als
tiefstes europäisches Kohlenbergwerk Czu-
ch o w im oberfchlesischen Kohlenrevier, südlich^von
Gleiwitz, mit 2240 m ein. Auf fast gleicher Tiefe
(2238 m) ist die brasilianische Goldgrube St. John
del Rey niedergetrieben worden. Dann folgen in
immer weiterem Abstand Dominguez in Kalifor-
nien mit 2174 m und Schladenbach bei Leipzig
mit 1910 m. — Noch wenige Jahre vor dem Kriege,
um 1910, wurde das Wagnis eines deutschen
Ingenieurs, bei Wheeling in West-Virginien die
ausgeschürften Schächte des dortigen Erzbergwerkes
bis zu einer Tiefe von 1500 m niederzutreiben,
sowie die Bohrungen in Schladenbach bei Leipzig
bis zu einer Tiefe von 1910 m als Wunder der
Bergbautechnik angesprochen.
53
Luxemburg. Blick auf Ober- und Unterstadt.
D Fröhliche Fahrt durchs Luxemburger Land. ü Von Bartolomäus Trier. n fl
fMUns Bewohnern des Saargebiets bietet das
Ms, Luxemburger Ländchen ganz besondere Reize.
Dort finden wir landschaftliche und historische
Schönheiten, die unsere Heimat in gleichem Aus-
maße nicht aufweist, und dazu ein Völkchen, so
froh und so freimütig, daß uns das Herz aufgeht,
und wir unwillkürlich schon nach wenigen in seiner
Mitte verbrachten Tagen uns überall wie bei
lieben guten alten Bekannten heimisch fühlen.
Wenn man ein fremdes Land richtig beurteilen
will, so muß man zu allererst seine Bewohner genau
kennen lernen. Deshalb gestatte mir, lieber Leser,
daß ich Dir zunächst von den Leuten da aperlei
erzähle. Aus manchen Anekdoten wirst Dü von
dem Wesen und Charakter des Luxemburgers ein
abgerundetes Bild leicht gewinnen können, just so,
wie bei einem Mosaik sich die einzelnen Steinchen
zum Bilde zusammenfügen.
Der Luxemburger erscheint uns ein wenig inter-
national. Lernen doch schon in der Schule alle
Kinder die deutsche und französische Sprache. Dop-
pelt genäht hält besser, denkt er eben, den man
denn auch infolge seiner Sprachkenntnisse überall
in den Nachbarländern, aber auch in der Schweiz
und in vielen überseeischen Ländern in guter Arbeit
und in allen möglichen Existenzen findet. Um dies
ein wenig zu illustrieren, fei hier schon gleich ein
lustig „Stückelchen" wiedererzählt, das uns einmal
zur Schilderung seiner Landsleute ein fröhlicher
Gastwirt zum besten gab. „Der Batti (Baptist)
und der Juppi (Josef) machten zu Fuß eine Welt-
reise. In Mekka besichtigten sie trotz des strengen
Verbotes die Kaaba, das höchste Heiligtum der
Mohamedaner, die bei Todesstrafe kein Christ be-
treten darf. Plötzlich ertönt der Ruf: „Es sind
Ungläubige — Christen — in der Moschee".
Schreckensbleich sehen sich unsere Beiden an. Schon
kommt der Priester, „Mufti" genannt, und ver-
langt von jedem Anwesenden die Zuflüsterung der
arabischen Gebetsformel. Immer mehr nähert er
sich unseren Luxemburgern, die vor Angst an allen
Gliedern schlottern und die ihr letztes Stündchen
schon geschlagen glauben. Im Moment höchster
Gefahr, als das bärtige Gesicht des Mufti bereits
vor ihm steht, stöhnt Juppi: O freeck, Batti, elo
get et eis iwel (jetzt geht es uns übel). Da blitzten
die Augen des bärtigen Mufti auf: Hei, sid dir
och Lützeburger? Da kommt herno (hernach) bei
mich in't Parrhaus, ich hun e gud Pättche Grechen
ara en Eslecker Ham am Stech (ich hab ein gut
Pöttchen Grechenwein und Ardennenschinken im
Anschnitt). Denn — dieser schreckliche Mufti war
auch — Luxemburger". —
Und dieses Weltbürgertum prägt sich auch im
54
Luxemburg. Dar Schloß
Lande aus. Tatsächlich gibt es wohl kaum noch
in Europa ein Land mit so demokratischen An-
schauungen und so idealer Vorurteilslosigkeit wie
Luxemburg. Hier lebt eine Rasse für sich, die selbst
scherzhaft sagt: „Es gibt auf der Welt Gute und
Schlechte und — Luxemburger". Beispielsweise war
der jüngst verstorbene Bürgermeister von Luxem-
burg und Vizepräsident der Abgeordnetenkammer
zwar Ritter der französischen Ehrenlegion, aber
doch auch Kommunist: die Zei-
tungen aller politischen Rich-
tungen brachten ihm die wärm-
sten und anerkennensten Nach-
rufe. Nichts charakterisiert die
anständige Gesinnung der Be-
völkerung mehr als derartige
edle Gesten gegenseitiger Ach-
tung.
Schauen wir uns die Ge-
schichte Luxemburgs kurz an.
so erfahren wir, daß das Länd-
chen früher zum hl. römischen
Reich deutscher Nation gehörte,
und daß in Luxemburg auch ein
Kaisergeschlecht seine Wiege hatte.
Wir Saarländer kennen alle den
tatkräftigen Kurfürsten Bal-
duin von Trier, der ein
Luxemburger war. und der sei-
nem Bruder die Kaiserkrone zu
gewinnen wußte. — Nach dem
Wiener Kongreß war Luxem-
burg mit Holland in Personal-
union unter dem Zepter der
Nassauer vereinigt, und zwar so
lange, bis nach dem Tode
Wilhelm Hl. die jetzige Königin
Wilhelmine in Holland zur Regierung kam. Da
aber in Luxemburg die weibliche Erbfolge nicht
galt, so kam dort der ehemalige Herzog Adolf von
Nassau und nach ihm sein Erbe Wilhelm zur groß-
herzoglichen Würde. Da aber auch dieser keine
männlichen Erben hatte, so wurde durch Hausstatut
und Landesgesetz die weibliche Erbfolge zugelassen.
Die heutige Großherzogin Charlotte regiert seit
1919.
Luxemburg. Der „Chemin de ia Corniche“ — Weg von der Ober- zur Unierstadt.
55
Luxemburg. Der Grund.
In der Stadt und Festung
Luxemburg hatte der „deutsche
Bund" bis 1867 ein Befatzungs-
recht. Aber durch den Londoner
Vertrag vom 11. Mai 1867
wurde das Großherzogtum als
„neutrales Land" erklärt, dessen
Sicherheit und Selbständigkeit
von den Nachbarn garantiert
wurde, die (preußische) Bundes-
besatzung zog ab, und die
Festungswerke, die als hoch-
bedeutend galten, wurden bis
auf einige kleine, als Sehens-
würdigkeiten stehengebliebene
Reste geschleift.
Im Weltkriege war Luxem-
burg bekanntlich von den Deut-
schen sogleich besetzt und in die
Heereslinie eingezogen worden.
Nach dem Kriege wurde die
Selbständigkeit des Landes wie-
der hergestellt, und heute ist es
Mitglied des Völkerbundes.
Zöllpolitisch gehörte es bis
zum Kriege zum deutschen Zoll-
Luxemburg. Adolf-Brücke und Sparkasse.
Luxemburg. HaupIverivaltungLgebäude der Arbed.
5G
Luxemburg. Rhamplotsau. — Türme cms dem 14. Jahrhundert.
Luxemburg. Zestungstor im Pfaffental.
verein, desgl. war die Bahn-
verwaltung mit der benach-
barten preußischen vereinigt.
Heute ist an Preußens Stelle
der Nachbar Belgien getreten.
Daß die Luxemburger auf
ihre Freiheit und politische
Selbständigkeit sehr stolz sind
und ihr so glückliches Ländchen
unter keinen Umständen in
das benachbarte Preußen auf-
gehen lassen wollten, bezeugt
eine in der Nähe der place
d’Armes errichtete kunstvolle
Säule, welche die einfachen und
unzweideutigen Worte trägt:
„mer welle bleiwe wat mer
sin". Den ungeschriebenen Nach-
satz kennt jeder Luxemburger:
,„mer welle niemals Preiße gen"
^(wir wollen niemals Preußen
werden). AuchKaiserWilhelmll.
wurde eines Tages, als er sein
Hauptquartier 1914 nach Luxem-
burg verlegt hatte, an diese
Säule geführt, und mußte sauer-
süße Miene zum bösen Spiel
machen, denn auch ihm war
dieser Nachsatz nicht unbekannt
geblieben. Die Inschrift ist
übrigens der Kehrreim des
Luxemburger Nationalliedes „de
Feierwon" und das Denkmal ist
zu Ehren dessen Dichters Lentz
errichtet.
Politisch ist das Land eine
konstitutionelle Monar-
chie. Die Kammer zählt 48
auf 6 Jahre gewählte Mit-
glieder. Das Wahlrecht ist all-
gemein, gleich und direkt. Der
vom Staatsoberhaupt ernannte
Staatsrat hat 15 Mitglie-
der, von denen 7 von der Kam-
mer präsentiert werden. Er hat
Gesetzentwürfe, Verwaltungs-
maßnahmen usw. zu prüfen.
Die Regierung besteht aus
6 Mitgliedern, von denen der
Präsident den Titel Staats-
minister führt, die anderen
Generaldirektoren heißen. —
Das Land zerfällt in 3 Distrikte
mit insgesamt 12 Kantonen.
Luxemburg ist rund dreimal
so groß wie das Saargeüiet, hat
jedoch nur rund ein Drittel
soviel Einwohner. Das Land
ist recht begütert. Landwirt-
schaft, Handel und Industrie
blühen. Den Leuten dort geht
es also im allgemeinen recht
gut — wir sagten schon, daß sie
auf ihre Selbständigkeit stolz
sind! — und man kann daraus
lernen, daß auch kleine Ländchen
bei einer vernünftigen Finanz-
57
Verwaltung sehr wohl zu Wohl-
stand und allgemeiner Zufrie-
denheit gelangen können, und
daß ihre Existenz einen sehr
notwendigen Platz ausfüllt.
Die Luxemburger Heeres-
oder besser gesagt, Gendarmerie-
macht besteht aus 7 Offizieren
und etwa 150 Soldaten, alles
ausgesucht schöne Leute, die
später in die Beamtenlaufbahn
übertreten. In überaus kleid-
samer Uniform, unseren Land-
jägern ähnlich, jedoch mit Käppi,
sieht man sie auf dem Schober-
metzplatz exerzieren. Der Ton
ist korrekt, freundlich und sogar
anheimelnd. Unzählig sind die
spöttelnden Scherze, die man sich
vom Luxemburger Militär er-
zählt. Der Hauptmann begegnet
einem Rekruten, den er vorher
beim Exerzieren zurechtgewiesen
hat und der nun am Haupt-
mann vorbeigeht, ohne mili-
tärisch zu grüßen. Ruft der
Hauptmann: Schang. warum
grüßt du nicht? — Ei — sagt
der Schang — Herr Hauptmann,
ich denk, mir sin noch bös mit-
einander. Oder: der Feldwebel
meldet dem Herrn Hauptmann:
der Jean hat gesagt, wat leit
(liegt) mir am Herrn Haupt-
mann. Antwortet der Herr
Hauptmann urgemütlich dem
Feldwebel: und wat leit mir
am Schang! — Selbstverständ-
lich sind das Märchen, die der
guten alten Zeit entstammen.
Jedenfalls genügt die aus-
gezeichnete kleine Truppe voll-
ständig zur Aufrechterhaltung
der Ordnung und auch zur Re-
präsentation. Am Schloß, welches
mitten in der Stadt liegt, und
das gar kein Schloß ist wie
andere moderne oder antike
Schlösser, sondern das ehe-
malige Rathaus, erbaut in
spanischem Renaissance-Stil, ste-
hen rechts und links des Tores
2 Soldaten Posten. Ist die Eroß-
herzogin anwesend, so haben sie
das Bajonett aufgepflanzt und
marschieren auf und ab. Das
ist die ganze militärische Re-
präsentation. die höchstens noch
in die Erscheinung tritt, wenn
sich einmal ein fremder Herr-
scher nach Luxemburg verirrt.
Wenn man einen Menschen
richtig kennen will, muß man
natürlich auch wissen, was er
i ß t und trinkt. Pellkartoffel
oder Steckrüben und Fusel er-
zeugen natürlich kein fröhlich
Luxemburg. Der große Viadukt oder die „'Pals er eile"
Luxemburg. Vockfeisen mit 5t. LNichaeiskiiche.
WWWWWWW
58
Gemüt! — Nun, der Luxemburger weiß die Freuden
einer guten Tafel wohl zu schätzen. Dazu ist
er meistens ein fröhlicher Trinker. Am liebsten
ist ihm fein „Humpen" Bier oder sein „Pöttchen"
G r ä ch e n, d. h. Landwein. Der Luxemburger
Wein ist gar sauer, und man muß ihn gewöhnt
sein, um ihn lieben zu können, aber er ist gesund
und schmeckt am besten zu einer großen „Hamen-
schmier", einem Butterbrot, gewaltig belegt mit
den kostbaren eigenartig würzigen und stark mit
Wacholder geräucherten Ardenner Schinken, den
der Luxemburger mit berechtigtem Stolz jedem Gast
vorzusetzen pflegt. Eine andere ausgezeichnete
Luxemburger Spezialität ist der delikate „Koch-
käse", im Volksmund auch Hewerlingskies
(Maikäferkäse) genannt. Man stellt ihn dar aus
vergorenem weißen Käse, den man mit Eiern und
Würze kocht. Er sieht aus wie verlaufener Lim-
burger und wird schon morgens zum Kaffee ver-
zehrt. Wer der Sauer entlang marschiert, versäume
nicht, dort sich an dem pikanten V i e z (Apfelwein)
zu laben, der aus einer besonderen Sorte schöner,
großer, goldgelber „Ionen"-Äpfel gekeltert wird.
Auch gibt es an der Sauer herrliche Fische und
im Herbst sogar prächtige bis zu 40 Pfund schwere
Salme. Die Fischerei in der Sauer ist mit der
Angel Jedermann gestattet und kostet nichts. Nur
die Salmfischerei ist verpachtet und wird durch
Errichtung von Dämmen und eingebauten Kasten-
fallen betrieben. Das sind die Sperren und Wasser-
fälle, die man überall in der Sauer sieht. Im
idyllischen und lieblichen Sauertälchen liegen manch
friedliche Dörfchen, die beliebte Ausflugsorte
darstellen. Da finden wir manch weitbekanntes
Wirtshaus, so auf der preußischen Seite, das Wirts-
Lchlernach. ärmeres der Pfarrkirche mit Grabmal des hl. Willibrord.
59
Die Kohlscheuer.
Haus „zur Traube" in Metzdorf, wo ein Weinstock
das ganze Haus umgibt. Herrlich ist im Herbst
der Anblick, wenn die vielen unglaublich großen
Traubenklötze zu Tausenden das Anwesen zieren.
Ein großes Faß Wein füllt die Frucht dieses einen
Riesen. Dort an der Sauer wohnt und ißt der
anspruchslose Wanderer auch besonders gut und
billig. — Während die Luxemburger Männer, wie
wir sahen, gern dem Bier und Wein zusprechen,
schwärmen die Luxemburger Frauen mehr
für Konditoreien, deren es besonders gute in
der Stadt gibt. Erst wer einmal bei „Namur",
dem bekannten feinen CafL in der großen Straße
in Luxemburg ein Stündchen gesessen und sich an
den süßen Schnäkereien delektiert hat, kann die
Vorliebe der Damenwelt für diesen „Sport" ver-
stehen. Und sie haben nicht unrecht, die Frauen,
denn es gibt wohl keine Stadt in Europa, wo ver-
hältnismäßig mehr reiche und schöne Witfrauen
leben wie in Luxemburg, weil die Männer zu
regelmäßig und zu ausgiebig dem Bachus und
Gambrinus huldigen und daher vielfach zu früh
die irdischen Freuden mit den himmlischen ver-
tauschen müssen.
Unter sich und besonders im Familienkreise
sprechen die Luxemburger einen Dialekt, der an
den des Trierer Lands erinnert, wie wir ihn aus
den Späßen vom „Fischer Muthes" kennen. Alt-
Saarbrücker. Lothringer, Eifeler und sogar etwas
flämische Mundart klingen an diesem Platt neben
vielen französischen Wörtern heraus.
Der Birkenweg bei Veforl.
Der Lchiehentiimpei im Müliertol.
60
Luxemburger Bergarbeiter.
Der Luxemburger hat, wie wir schon aus dem
Erzählten sahen, viel Sinn für Humor. Wie witzig
und lustig er sein kann, möge noch nachstehende
angebliche „wahrhaftig passierte" Geschichte er-
läutern: Der Schängeli, der Charli und der Pitti
und als vierter im Bunde der Hari waren dicke
Freunde und vom kleinen Schängeli bis zum großen
Hari war einer immer lustiger wie der andere. Sie
hatten von der großen Weltausstellung gehört und
waren zusammen nach Pareis (Paris) gefahren,
wo sie natürlich u. a. Sehenswürdigkeiten, auch
einmal eins der dort stattfindenden weltberühmten
Pferderennen mitansehen wollten. Sollte doch
gerade an diesem Tage das schnellste Rennpferd
Europas, der edle Hengst „Papyrus" laufen. Aber
der Eintritt zum Rennplatz
von Longchamps kostet viel
Geld, und sie hatten schon
zu viel ausgegeben, um sich
auch noch diesen Luxus leisten
zu können. Der lustige große
Hari wußte jedoch Rat. „Laßt
mich nur maachen", sagte er
seinen Kameraden und maacht
es nur eso wie ich, dann
kommen wir schon ohne zu
bezahlen herein!" — Und
stramm geht er auf die
Sperre zu und sagt in fein-
stem französisch, denn das
kannte er ja schon von der
Schule her: „Je suis le
proprietaire du Papyrus“,
(ich bin der Eigentümer vom
Rennpferd Papyrus). „Passez
s’il vous plaît Monsieur“
(bitte sehr, treten sie ein)
sagte mit einer tiefen Ver-
beugung der Mann an der
Sperre. Das hatte der Pitti sofort verstanden
und machte es nach, indem er sagte: „Je suis le
Trainer du Papyrus“ (ich bin der Stallmeister
vom Papyrus) und flugs war auch schon Charli
dahinter und sagte: „Je suis le Jockey“. Da saß
denn der kleine Schängeli in einer schönen Patsche.
Er sollte es machen wie die anderen, aber der Herr
Besitzer, der Stallmeister und . der Jockey hatten
sich schon im feinsten Französisch vorgestellt und
waren durchgelassen worden und es blieb ja nun
nichts mehr übrig, als was er sich hätte als zu-
gehörig zum Papyrus ausgeben können. Der
Angstschweiß trat ihm auf die Stirne und so rief er
in seiner Rot im schönsten Luxemburger Platt „un
ich sin den Papyrus selber" (und ich bin das Renn-
pferd selbst"). Und siehe das
Wunder, der Mann an der
Sperre, der natürlich kein
Wort Luxemburger Platt
verstand, aber nur den Na-
men Papyrus heraushörte,
machte eine noch tiefere Ver-
beugung wie bei den 3 an-
deren und bat höflichst:
„Passer s'il vous plait, Mon-
sieur le Directeur“ — und
ließ ihn durch. Seitdem aber
sagt man in Luxemburg,
wenn einer etwas besonders
Schlaues gemacht hat, das ist
ja „der reinste Papyrus" und
alles lacht dazu aus voller
Seele.
*
Schauen wir uns nun das
Land einmal an:
Das Luxemburger Land
grenzt an Frankreich, Belgien
und Deutschland (Bezirk
Trier und Eifel). Im Süd-
westen bilden Mosel und
Sauer die Grenzflüsse. Von
Dar Werk der Arbed in Düdelingen.
— GL —
Saarbrücken aus kann man über Metz—
Diedenhofen oder Völklingen —Dieden-
hofen und von Merzig—Mettlach aus
über Karlhaus—Wasserbillig nach Luxem-
burg kommen. Saarländer brauchen dazu
nur ihren roten Ausweis. Das Luxem-
burger Geld hat wie das belgische Geld,
welches dort auch gültig ist, bekanntlich
geringeren Wert als der französische
Franken und zwar ist das Verhältnis
1 : 1,40. Rad, Motorrad und Auto führen
uns überall hin, aber auch viele Bahnen
und Kleinbahnen erleichtern den Verkehr
nach allen schönen Punkten des Ländchens,
der durch die Einrichtung billiger Retour-
billets sehr erleichtert wird.
Die Stadt Luxemburg war bis
1867 eine Festung. Sie besteht aus dem
Bahnhofsviertel, der Ober- und der Unter-
stadt; die beiden ersteren sind durch ein
mächtiges Tal getrennt, über welches
Viadukte und Brücken führen, von denen aus man
prachtvolle Aussicht genießt Namentlich die mo-
derne Adolfbrücke ist zu nennen, die sich in einem
einzigen riesigen Betonbogen über das tiefe Tal
wölbt. Schon viele Selbstmörder haben sich von
dieser schwindelnden Höhe in die Tiefe gestürzt.
In der Freiheitsavenue bewundert man das vor-
nehme Gebäude der A r b e d, der Verwaltung der
vereinigten Eisenwerke von Aich, Rümelingen, un-
serem Burbach, Esch und Düdelingen, sowie die
Großher;oglicho Sommerresiden; Lolmarburg bei Litelbrück.
Paläste der Sparkasse und der Els.-Lothr. Eisen-
bahndirektion, die sich in Luxemburg befindet. Ein
Rundgang durch die Oberstadt führt uns zur großen
Straße (Grande Rue), zum Waffenplatz mit seinen
reizenden Cafes und dem imposanten städtischen
Festhaus sowie zum Schloß und dem hinter diesem
gelegenen alten Stadtviertel mit dem Blick auf
die ganz einzigartigen Felsen und Festungs-
trümmer, die Bastionen, Türme und Schloßruinen,
den Bockfelsen, den Rahn und die Kasematten.
Esch an der Sauer.
62
Und nun hinaus mit der Kleinbahn (es gibt
den „ Charli" und den „ S ch a n g c I i “ laut
Volksmund) ins liebliche „Lützelburger" Ländchen.
Bald ist Echternach an der Sauer erreicht,
wo am Pfingstdienstag die weltbekannte Spring-
prozession zum Grabe des heiligen Willibrod
in der ehemaligen Benediktinerabteikirche (Bild 10)
stattfindet. 3 Schritte vorwärts und 2 Schritte
zurück viele Stunden lang zum Takt immer der-
selben Musik von Dorf- und Stadt-Kapellen, von
Klampfen oder Violinen der Schüler und Vereine
begleitet. Der Text des uralten Marschs lautet:
„Adam hatte sieben Söhne, Sieben Söhne hatte
Adam, Sieben Töchter mutz Er Han, Bis Er sie
bestaden (verheiraten) kann." — Von allen Seiten
strömen die Menschen zu diesem Volksfest herbei.
Wer nicht selber springen will, kann Echternacher
Buben gegen ein paar Franken für sich springen
lassen, der Erfolg soll derselbe sein, denn Gott er-
kennt in seiner unendlichen Güte gewitz jeden guten
Willen an. *)
Aber auch ohne Prozession ist es dort entzückend
idyllisch, denn da beginnt das M ü l l e r t a l, die
Luxemburger Schweiz mit den seltsamen
Gängen und Felsen in wilder bezaubernder Ro-
mantik: die Wolfsschlucht, das Ansbachtal, der
Birkenweg, die Kohlscheuer, der Schietzentümpel
und inmitten dieser Naturwunder die unvergleich-
liche Burgruine B e f o r t. Und dann nach Futz-
wanderung oder Autofahrt für den grotzen Eeld-
*) Wir haben im Bergmannstalender 1927 „Echternach und
seine Springprozefsion" näher behandelt (Seite 102 sf).
beutel Forellen in dem einzig schönen Kurhotel
und Restaurant Bel-Air oder für den kleinen Geld-
beute! saftige Hameschmiere mit einem Schoppen
rosigen Schillerwein bei der „Funni" oder in son-
stigem Gasthaus in Echternach. Da wird man
wieder frisch und das Herz lacht sich gesund bei der
„deftigen" lustigen Wirtin inmitten des fröhlichen
Luxemburger Volks.
Noch viele herrliche Fleckchen sind zu besuchen:
D i e k i r ch mit seinen schlemmerhaften Hotels und
delikatem Bier, und Fels und V i a n d e n , das
Burgruinen gekrönte, und die Perlen der Ardennen:
Esch an der Sauer und Wilz und Clerf mit
seiner wundervollen alten Venediktinerabtei und
seinem Kleinod von Ritterschlotz mit mittelalter-
lichen Türmchen. Unter der Menge des Sehens-
werten wollen wir den edlen dekorativen Barock
im Innern der Kirche zu K i w e r z i g und das
grotzherzogliche Sommerschlotz C o I m a r b e r g bei
Ettelbrück gewitz nicht vergessen.
Wir Saarländer werden vielleicht auch die
Eisenindustrie gegenden Esch a. d. Alzette.
Differten, Rümelingen, Düdelingen, Rodingen mit
den vielen Hochöfen bei genügender Zeit gerne
einmal aufsuchen, aber zuerst kommt für uns natür-
lich das uns Neue und Romantische in Betracht,
und da wollen wir vor allem dem Staatsbad
M o n d o r f noch unseren Besuch abstatten. Man
kann von Echternach aus, der Kleinbahn folgend,
längs der lustig sprudelnden, häufig idyllisch von
Erlen- und Weidengebüsch eingerahmten mühlen-
reichen Sauer wandernd, die prächtigsten Panoramen
genietzen. Nahe bei Wasserbillig (d. h. belgisches
Koerich. Innerer der Pfarrkirche.
63
Wasser), der alten römischen Provinzialgrenze, be-
suchen wir noch M e r t e r t mit seinem sehens-
werten Schloß mit der alten Möbeleinrichtung und
dem Park mit den prächtigen Baumriesen und den
forellenreichen Weihern. Das Schloß ist jetzt ein
ländliches Wirtshaus neben moderner Fremden-
pension.
Von Mertert führt uns der Weg der Mosel ent-
lang bis Grevenmachern, und von dort kann man
einen Abstecher auf die preußische Seite nach
Nennig machen, wo man in dem herrlichsten Mosaik-
boden des wiederaufgebauten Festsaals einer römi-
schen Villa diesseits der Alpen die Tierkampfszenen
bewundern kann. Zierten doch solche Villen vor-
nehmer Römer schon vor 2000 Jahren das ganze
liebliche Moselland. Wir gehen dann von Nennig
über die Brücke zurück nach Luxemburg, nach Remig.
Das Bild des Flusses zeigt sich uns hier in breiter
Pracht. — Ade, du schönes, lachendes, sonniges
Moseltal! —
Noch ein paar Schritte und wir sind an der auf
der Höhe gelegenen Kleinbahn, die uns in wenigen
Minuten durch grünende Weinberge nach M o n -
-orf, dem bezaubernden Staatsbad, bringt. Alles,
was er wünschen kann. findet der erholungsbedürf-
tige Mensch und auch der Tourist hier. Sogar ein
Kloster tut seine gastlichen Pforten für 200 Kur-
Pensionäre auf. Duftiger Park, unzählige Hektar
groß, mit See und Kähnen und Schwänen, tropische
Bäume und Pflanzen und Blumen vieler Länder,
Kurpromenaden und Schwimm- und Heilbäder,
dreimal im Tag Konzerte, nachmittags und abends
Tanztees, überall allerbeste Pflege und Verpflegung,
und das aus 700 Meter Tiefe hervorsprudelnde
heilkräftige Mineralwaster, so außerordentlich wirk-
sam bei fast allen inneren und vielen anderen
Krankheiten, aber auch ein wahres Erholungsbad.
Für uns Saarländer wirklich ein anheimelndes
Paradies, das sogar kleinen Leuten erschwinglich
und erreichbar ist. Die Kleinbahn führt uns von
dort schnell zurück nach dem nahen Luxemburg.
Ein Wort des Dankes wollen wir vor unserer
Heimreise von dem lieblichen Luxemburger Länd-
chen nicht vergessen gegenüber dem fröhlichen
Witzblättchen „Gukuk", das unsere Reise
würzte mit köstlichem Humor, und das der echte
Widerschein der Luxemburger Sprache und Volks-
seele ist.
Und nun, lieber Leser, sagen wir:
„Auf baldiges Wiedersehen in dem schönen und
dem unseren in mancher Beziehung nicht unähn-
lichen Ländchen!"
Mondorf. Partie aus dem Kurpark mit Lermalbod.
=E i'imiiiiiiiimimiiiiiiiiimiiiiniimiimiiimimimiiiiiiiiiiiimmiiiiiiiimimiiiiiiiiiiimiiimimiiiiiiiiimmiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiü = ===
Zimmerfprucb
Das neue Raus ist aufgericbt’t,
Gedeckt, gemauert ist es nicht,
J'iocb können Regen und Sonnenschein
Ton oben und überall herein:
Drum rufen wir zum JVIcifter der Sielt,
Gr wolle von dem Rimmelszelt
J'Jur Reil und Segen gießen aus
Rier über dieses offne Raus.
Zu oberst woll' er gut Gedeibn
Den Rausleuten allerorts verleibn,
Xn die Stube fleiß und frommigkeit,
ln die Küche ]Malj und Reinlichkeit,
In den Stall Gesundheit allermeist,
Daß im Raufe regiere ein guter Geist;
Die fenster und Pforten woll’ er weih n,
Daß nichts Unseliges komm’ herein,
önd daß aus dieser neuen Cür
Bald fromme Kindlein springen für.
fiun, JMaurer, decket und mauret aus;
Der Segen Gottes ist im Raus.
Cudw. Ubland.
= niiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin = =
■ ÜII!llllllllllllllllllllllllllll!lll!lllllllllllllillllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllHIIII!l!llllllllllllllllll!llllllllllllllll!!lllllllllllllllllllllllllllllll!lÜ S
Kirche in Uchtelfangen (Saar) nach einer Kohlezeichnung von Peter Schwarz
Gerhard v. Kügelgen
Goethe
65
LH. V. Oer: Die goldenen Tage von Weimar.
Erinnerung an Goethe.
Zur 100. Wiederkehr seines Todestages am 22. März 1932.
Von Johannes Lalaminus.
«HUnser Titelbild von der Hand des Malers
^^Th. v. Oer. führt uns mitten hinein in „W e i -
mars goldene Tage"; wir sehen die Dichter
und Geistesheroen des deutschen klassischen Zeit-
alters versammelt um das Weimarer Fürstenpaar,
mitten unter diesem strahlenden Kreise ihn, dessen
Geist diesem Hofe seinen unvergänglichen Stempel
aufdrückt, und dessen Andenken zu ehren auch dies-
mal wieder der „Bergmannskalender" als seine
besondere Aufgabe ansieht: Johann Wolfgang
v. Goethe.
Ringsum sehen wir alle jene versammelt, deren
Na,neu damals im Reiche des Geistes einen beson-
deren Klang halten: da lauschen dem seine letzte
Schöpfung vortragenden Schiller im Hinter-
gründe links die edlen Brüder Alexander und
Wilhelm v. Humboldt, gleich groß als for-
schende Wissenschaftler wie als Staatsleute und
edle Menschen, da sehen wir vor ihnen den Philo-
sophen Fichte, und Herder, den Begnadeten, der
auf Goethes Entwicklung einen besonderen Einfluß
ausüben durfte; da sitzt neben der alten Herzo-
gin-Mutter Amalie der so liebenswürdige
Wieland, während über beider Häupter wir die
Gestalten der Charlotte v. Schiller und der
Caroline v. Wol zogen entdecken; da sehen
wir den großen Schauspieler Jffland, den
Ehrenbürger Saarbrückens, und daneben
(leider!) auch A. v. Kotzebue, den zwar keiner
der Geistesheroen im Kreise jemals recht leiden ge-
mocht, der aber doch nun einmal damals der Mode-
dichter war, der Löwe der Bühne, an dessen Person
66
die Zeitgenossen ebensowenig
vorübergehen konnten wie heute
etwa an einem Sudermann
oder Meyer - Förster. Hinter
Goethe endlich erblicken wir,
unter den Säulen des Tempels
Charlotte v. Stein.
Ja — das waren wahrhaft
goldene Tage für Weimar, als
jener „Musenhof" dort blühte,
als alle diese freien, stolzen und
edlen Menschen dort vereint
waren. Doch wie Schiller, der
als einer der ersten schon diesen
Kreis durch den Tod entrissen
wurde, gesagt:
„Ohne Wahl verteilt die Gaben
Ohne Billigkeit das Glück . ."
Fast sie alle mutzte Goethe über-
leben: Herder starb schon 1803,
Schiller folgte ihm zwei Jahre
später, und schließlich sanken auch
Frau v. Stein (1827) und der
Erotzherzog Karl August, der
ihm in Weimar die Stätte seines
Wirkens bereitet, ins Grab. —
Gewiß fand der Alternde immer wieder neue
Freunde, die ihm mit aufrichtiger Verehrung ent-
gegenkamen; gewiß blickte die ganze gebildete Welt
auf ihn — doch es waren nicht mehr die alten frohen
Kreise und so wurde auch Goethe mit den Jahren,
je mehr aufdringliche Verehrung ihn belästigte,
immer förmlicher und verschlossener. — Wer nachher
Kügelgens Erzählung aufmerksam liest, wird es be-
greifen!
Frauen haben in Goethes Leben allzeit eine große
Rolle gespielt — der Mutter zuerst geziemt es,
da zu gedenken. Zwar ist sie in ihrem Leben nie
nach Weimar gekommen und hat ihren Sohn auch
nur einmal noch, als er 1792 dem Herzog nach in die
„Champagne in Frankreich" zog, wiedergesehen.
Aber sie blieb ihm allzeit verbunden, und fühlte sich
in Frankfurt gewissermaßen als „Statthalterin und
Repräsentantin" ihres Sohnes. Und sie war in der
Tat eine einzigartige Frau, und wer ihre Freund-
schaft gewonnen, hatte ein Kleinod gewonnen. Ein
wahrer Schatz sind ihre Briefe: „Meine Gabe,
die mir Gott gegeben hat, ist eine lebendige Dar-
stellung aller Dinge, die in mein Wisien einschlagen,
großes und kleines, Wahrheit und Märchen", so
sagt sie selbst von sich. — Dabei hatte sie zunächst
noch manches Leid und manche Sorge, die Sorge
um den kränkelnden, schließlich jahrelang vom
Schlagflusse hingestreckten und fast der Sprache be-
raubten Gatten — obwohl sie auch diese Schwere
noch mit lächelnder Liebe trug, ja verklärte. Denn
wen ergriffe nicht jener von Goethe in der
„Aristeia der Mutter" mitgeteilte Zug, um des
schwerkranken Mannes willen „sich vom frühen
Morgen schon den Kopf zu putzen, seit der Lei-
dende einmal über ihr wohlfrisiertes Toupet große
Freude bezeigt hatte, was denn freilich von den
dösen Zungen und Stadtfraubasen übel vermerkt,
mißgedeutet und als unstatthafte Eitelkeit aus-
gelegt wurde. Woraus sich aber die Frau Rat nicht
das mindeste gemacht hat!
Vor allem aber war sie für die Werke ihres
Sohnes interessiert, und es ist
bezeichnend, wie sie sogar der
äußeren Aufmachung derselben
ihre Aufmerksamkeit schenkt, und
ihrem Sohne schreibt, sich doch
gar nicht bei deren Druck der
„menschenfeindlichen" lateinischen
Leitern zu bedienen, weil „durch
diese die Niederen und Geringen,
die an dem Gute der Bildung
doch auch ihren Anteil haben
sollen, notwendig abgeschreckt
werden". — Bei all' dieser
lebendigen Anteilnahme am gei-
stigen Leben der Nation — fast
alle bedeutenden Menschen der
Zeit kannte sie persönlich oder
stand mit ihnen in Briefwechsel
und manches Talent verdankt
ihr seine Förderung und Emp-
fehlung nach Weimar — war sie
durchaus unliterarisch, weshalb
ihr auch die Frau von Statzl
ebenso auf die Nerven fiel wie
ihrem Sobne, dem sie 1804 als
dreiundsieozigjährige schrieb:
„mich hat sie gedrückt, als wenn ich einen Mühl-
stein am Hals hängen hätte — ich ging ihr überall
aus dem Wege . . . Was will die Frau mit
mir?? Ich habe in meinem Leben kein abc-buch
geschrieben und auch in Zukunft wird mich mein
Genius davor bewahren ..." So führte sie ihr
Leben: „ich suche keine Dornen, hasche die kleinen
Freuden, sind die Türen niedrig, so bücke ich mich,
kann ich den Stein aus dem Wege tun, so tue ich's;
— ist er zu schwer, so gehe ich um ihn herum, und
so finde ich alle Tage etwas, das mich freuet." —
Wie ihr Leben, so war auch ihr Tod. „Die Frau
Rat kann nit kommen, sie hat alleweil zu sterben",
ließ sie antworten, als sie am Morgen ihres Todes-
tags (13. Sept. 1808) noch zu einer Gesellschaft ge-
beten wurde. Und ordnete noch selbst ihr Leichen-
begängnis an, bestimmte den Wein und den Kuchen
und gebot den Mägden, nicht zu wenig Rosinen zu
nebmen. —
Wir müssen weiter hier die Frau v. Stein
nennen. Sie ward für Goethe, der bis dahin in
seinen mannigfachen Freundinnen nur geistig unter
ihm stehende gefunden, als an Bildung des Geistes
und Herzens gleich ausgezeichnete Dame die „Be-
sänftigerin". — Der Arzt Dr. Zimmermann hatte
ihm ihre Silhouette gezeigt, und das Bildnis der
7 Jahre älteren Frau machte einen tiefen Eindruck
auf ihn. Er schrieb darunter: „Es wäre ein herr-
liches Schauspiel, zu sehen, wie die Welt sich in
dieser Seele spiegelte/ — Nun lernte er sie in
Weimar kennen und es entspann sich daraus ein
überaus inniges Verhältnis. Fast täglich sah er
sie, und Tag für Tag wanderten Briefe zu ihr hin,
bald nur kurze Grüße, bald lange Schilderungen des
Tages mit all' seinen Mühen und Wünschen, häufig
von Versen durchsetzt. In einem dieser Briefe steht
das Gedicht, das wohl am klarsten die Stellung, die
Goethe der verehrten Frau zudachte, ausdrückt:
Seelig, wer sich vor der Welt
Ohne Haß verschließt,
Einen Freund am Busen hält
Die Zrau Rat.
67
Und mit dem genießt,
Was, von Menschen unbewußt
Oder unbedacht,
Durch das Labyrinth der Brust
Wandelt in der Nacht.
Dies Verhältnis allerdings blieb nicht un-
getrübt. — Goethe entfloh schließlich der ihm
zur Last gewordenen Weimarer Luft; er ver-
heimlichte Abreise wie Aufenthalt seiner Freun-
din mehrere Wochen lang, und als er nach zwei
Jahren aus Italien zurückkehrte, verstanden sie
sich kaum noch. Hinzu kam, daß Charlotte
v. Stein, von Eifersucht geplagt, Goethes Ver-
hältnis zu Ehristiane Vulpius nicht
dulden mochte. — So brach sie den Verkehr ab,
und erst später, als Schiller ihre Herzens-
freundin Charlotte von Lengfeld geeheligt,
kamen die Entzweiten einander wieder näher.
1827 starb sie. — Um die Erziehung ihrer Kinder,
besonders ihres jüngsten Sohnes Fritz, hat sich
Goethe stets eifrig bemüht, und dieses Interesse
auch während der Zeit ihrer Entfremdung nicht
erkalten lassen. Seit Mai 1783 bis zur ita-
lienischen Reise 1786 hatte der Knabe sogar
Goethes Haus geteilt.
Hier erwähnten wir schon Christiane Vulpius.
Wahrlich, wenn von einer, so gilt von ihr das Wort
Schillers: „Von der Parteien Haß und Gunst
verzerrt, schwankt ihr Charakterbild in der Ge-
schichte." — Und doch sollte das eigentlich gar
nicht so sein, denn maßgebend sollte eigentlich
das Urteil der großen Menschenkennerin, der
Frau Rat sein, die da schrieb: „So ein liebes,
herrliches, unverdorbenes Gottes-Geschöpf findet
man sehr selten." —
Christiane stammte aus ärmlichen Verhält-
nißen. Sie hatte (wie übrigens auch viele
andere Mädchen aus guter Familie), in dem
berühmten Vertuch'fchen Jndustriecomptoir an
der Herstellung künstlicher Blumen gearbeitet.
Deshalb galt sie der Weimarer guten Gesellschaft
als „Fabrikmädchen" und das mochte man ihr nicht
verzeihen. — Bald nach seiner Rückkehr aus
Italien hatte Goethe sie bei einem Spaziergang
im Weimarer Park getroffen, als sie ihm eine Bitt-
schrift überreichte. — Wahrscheinlich handelt es sich
dabei um einen Brief ihres Bruders Christian
August V., den der „Eeheimrat" schon früher unter-
stützt hatte, und der wieder einmal Goethes Emp-
fehlung, diesmal zur Erlangung einer neuen Stel-
lung, wünschte. — Dieser Bruder ist übrigens der
Verfasier mancher damals viel verschlungener Ro-
mane, z. B. des „Rinaldo Rinaldini", in welchem
Räuberroman sich unter manchen eingestreuten Ge-
dichten das bekannte „In des Waldes finstern
Gründen" befindet. — Welchen Eindruck Goethe von
dieser Begegnung hatte, zeigt am besten sein Ge.
dicht: „Gefunden : „Ich ging im Walde so für mich
hin... , wo er das „gefundene Blümlein" aus-
gräbt und in seinen Garten trägt....
„Und pflanzt es wieder
Am stillen Ort
Nun zweigt es wieder
Und blüht so fort." —
Wie gesagt, der Dichter nahm Christiane zu sich
ins Haus und bald ihr zu Liebe auch ihre jüngere
Halbschwester Ernestine und ihre Tante, bei der sie
vorher gelebt. — „Daß er das Mädchen, das er
„leidenschaftlich liebte", dennoch, auch nachdem sie
ihm mehrere Kinder geboren, noch nicht zu seiner
Ehefrau machte, obwohl er sie nach lOjähriger
„Gewisiensehe" zu seiner gesetzlichen Erbin einsetzte,
lag wohl einzig und allein an der Stellung Goethes
zum Weimarer Hofe und der dortigen Gesellschaft,
wie an deren Menschenschätzung. — In der Tat
haben ihr diese Kreise, auch als sie 1806 ihm kirch-
lich angetraut worden war, ihre Herkunft doch nicht
vergessen wollen. —
Unsere Kunstdruckbeilage ist eine Reproduktion
nach einem Gemälde des damals in Dresden leben-
den, aus einer baltischen Adelsfamilie stammenden
Malers Gerhard v. Kügelgen. — Goethe hat zu
den Dresdener Kunstkreisen allzeit rege Beziehungen
unterhalten, wie er auch mit Hilfe der Dresdener
Künstler den sächsischen Kunstverein auch auf
Sachsen-Weimar ausdehnte.
Einen Besuch, den Goethe 1813 gelegentlich
des Einzugs der gegen Napoleon verbündeten
Monarchen in Dresden bei Kügelgen machte, schildert
der Sohn des alten Malers, Wilhelm Alexan-
der v. Kügelgen (der später selbst auch Maler
68
wurde), in seinen gedankenreichen und außerordent-
lich lesenswerten „Jugenderinnerungen
eines alten Mannes.
Wilhelm von Kügelgen also erzählt:
„Goethe war nämlich am Morgen des Einzugs
der Monarchen ganz zutraulich bei uns ein-
getreten, und da er den Vater, der ihn ander-
wärts suchte, nicht zu Hause fand, hatte er die
Mutter um Erlaubnis gebeten, bei ihr bleiben zu
dürfen, um aus ihren Fenstern und vom Straßen-
gedränge unbelästigt den erwarteten Einzug mit-
anzusehen. Er werde in keiner Weise stören, hatte
er hinzugesetzt, wolle sich ganz still verhalten, und
bitte keinerlei Notiz von ihm zu nehmen.
Die Mutter glaubte zu verstehen, daß er selbst
unbelästigt sein wolle. Sie überließ ihm daher
ein Fenster, setzte sich mit ihrer Arbeit in ein
anderes und drängte sich mit keiner Unterhaltung auf.
Da stand er denn, der prachtvoll hohe Mann, in
seinem langen Überrock, und blickte, die Hände auf
dem Rücken, behaglich auf das bunte Gewühl des
drängenden Volkes nieder. Er sah sehr heiter aus,
und meine Mutter glaubte es ihm abzufühlen, wie
dankbar er ihr für die Schonung fei, mit der sie
ihn gewähren ließ, denn sie wußte, wie sehr der
seltene Gast bis dahin von der bewundernden
Zudringlichkeit schöngeistreicher Damen be-
lästigt und gequält gewesen. Er pflegte sonst immer
von großer Cortege umgeben zu sein, und da er
so allein gekommen, nahm meine Mutter an, daß
es ihm gelungen, sich, vielleicht vom Gedränge be-
günstigt, aus seiner anbetenden Umgebung wegzu-
stehlen und hierher zu retten, um die feierlichen
Eindrücke eines geschichtlichen Ereignisses unge-
störter in sich aufzunehmen.
Sie rief daher auch mich hinweg, der ich dem
großen Mann immer näher rückte und ihn an-
starrte, wie einer, der zum erstenmal in seinem
Leben einen Walfisch oder Elefanten sieht. Er aber
zog mich an sich, legte die Hand auf meine Schulter
und fragte mich dies und jenes, unter anderem
auch, ob ich mich darauf freue, den Kaiser von
Rußland zu sehen.
Ich sagte: Ja, ich freute mich darauf, weil er
mein Pate wäre, und allerdings hatte ich bis jetzt
in dieser glücklichen Illusion gelebt, bloß weil ich
eben auch noch Alexander hieß. Meine Mutter gab
indes sogleich die nötige Aufklärung, und Goethe
fragte nun manches über Rußland. So war sie
dennoch mit ihm ins Gespräch gekommen.
Indem ward heftig an der Klingel gerissen. Ich
sprang fort, um die Tür zu öffnen, und herein
drang eine unbekannte Dame, groß und
stattlich wie ein Kachelofen und nicht weniger er-
hitzt. Mit Hast rief sie mich an: „Ist Goethe
hier?"
Goethe ! Das war kurz und gut. Die Fremde
gab ihm gegen mich, den fremden Knaben, weiter
kein Epitheton, und kaum hatte ich die Zeit, mein
einfaches Ja herauszubringen, als sie auch schon,
mich fast übersegelnd, unangemeldet und ohne
üblichen Salutschuß, wie ein majestätischer Drei-
decker in dem Zimmer meiner Mutter einlief.
Mit offenen Armen auf ihren Götzen zuschreitend,
rief sie: „Goethe! ach Goethe, wie habe
ich Sie gesucht! Und war denn das recht,
mich so in Angst zu setzen?" Sie überschüttete ihn
nun mit Freudenbezeugungen und Vorwürfen.
Unterdessen hatte sich der Dichter langsam um-
gewendet. Alles Wohlwollen war aus seinem Ge-
sichte verschwunden, und er sah düster und ver-
steinert aus, wie eine Rolandssäule. Auf meine
Mutter zeigend, sagte er in sehr prägnanter Weise:
„Da ist auch Frau von Kügelgen."
Die Dame machte eine leichte Verbeugung, wandte
dann aber ihrem Freunde, dessen üble Laune sie
nicht bemerkte, ihre Breitseiten wieder zu und gab
ihm eine volle Ladung nach der anderen von
Freudenbezeugungen, daß sie ihn glücklich geentert,
beteuernd, sie werde sich diesen Morgen nicht wieder
von ihm lösen.
Jener war in sichtliches Mißbehagen versetzt. Es
mochte ihm etwa zu Mute sein, wie einmal meiner
Wenigkeit in der Mädchenpension*), und ohne
Zweifel würde er, wenn er die Wahl gehabt, ein
heimliches Produkt Nuten der aufdringlichen Zärt-
lichkeit seiner ekstatischen Freundin bei weitem vor-
gezogen haben. Er knöpfte seinen Oberrock bis ans
Kinn zu, und da mein Vater eintrat und die Auf-
merksamkeit der Dame, die ihn kannte, für einen
Augenblick in Anspruch nahm — war Goethe
plötzlich fort. —
Entsetzt eilte die Getäuschte ihm nach, sich jeden
Abschied sparend. Ob sie ihn noch erreichte, weiß
ich nicht. —
Während seines damaligen Aufenthaltes in
Dresden habe ich indes den großen Dichter noch
öfter anzustaunen Gelegenheit gehabt, und zwar
stets mit einer Ehrfurcht, die sein königliches Wesen
ganz von selbst hervorrief. Er schenkte meinen
Eltern einen Mittag, und außerdem erinnere ich
mich, daß wir die Rüstkammer miteinander be-
sehen haben.
Goethe sah die Rüstkammer noch in ihrem alten
Graus **) und freute sich daran. Noch sehe ich
seine majestätische Gestalt mit der lebendigsten Teil-
nahme unter den gespenstischen Harnischen herum-
wandeln, welche, wie lebendige Recken auf pracht-
voll geschnitzten Streitrossen sitzend, in den niedrigen
Räumen des alten Lokales fast riesengroß erschienen.
Einer besonders imposanten Gestalt nahm Goethe
den von Edelsteinen funkelnden Kommandostab aus
der Eisenfaust, wog ihn in der Hand und zeigte
ihn uns Kindern.
„Was meint ihr — sagte er — mit solchem
Szepter zu kommandieren muß eine Lust sein.
wenn man ein Kerl danach ist!", und er
sah gerade aus, als wenn er selbst der Kerl
danach wäre."
*) Ter Erzähler war als kleines Kind, in Ermangelung eines
anderen geeigneten Instituts, eine kurze Zeit in einer solchen
gewesen.
**) Das heißt: vor ihrer Neuordnung.
Literatur: Goethe: Werke — Ectermann: Gespräche mit Goethe —
Kügelgen: Jugenderinnerungen eines alten Mannes — Stichler:
Goethe-Biographie — Allgemeine Deutsche Biographie der histor.
Kommission oer Akademie der Wissenschaften Bayerns — Scherr
Deutsche Kulturgeschichte — König: Geschichte der deutschen Lire-
ratur — Leirner: desgl. — Karl Wolfskehl : Die Frau Rat.
Goethe im Tode.
Zeichnung von Friedrich Preller.
Ein Gleiches.
Über allen Gipfeln
Ist Ruh ;
in allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vöglein schweigen im Walde
Warte nur, balde
Ruhest du auch.
70
Rekonstruktion des römischen Kastells und der Brücke an der Laar (Original im staatlichen Museum ¡u Saarbrücken).
Die Brücken der SaargroAftadt.
(Nach einem Vortrage des Herrn Schulinspektors Kiffer, Neunkirchen).
'11
S
Den Stolz unserer Landeshauptstadt bilden ihre
schönen Brücken über die Saar, und das mit Recht,
obwohl nur eine einzige unter ihnen auf ein ehr-
würdiges Alter zurückblicken kann. Das ist aber
andererseits leicht erklärlich, da ja, wie jeder fremde,
aber aufmerksame Beobachter leicht sehen kann, die
junge Saargrotzstadt sich aus drei Städten zusam-
mensetzt. die in früheren Zeiten recht verschiedene
Interessen hatten: die ehemalige Residenz Saar-
brücken mit ihrem noch älteren Vorort St. Arnual,
dem nach Einführung der Eisenbahn so betriebsam
sich entwickelnden, von kaufmännischem Geiste ange-
füllten St. Johann, und endlich der Industriestadt
Malstatt-Burbach, die alle üblen Begleiterscheinun-
gen der Umwandlung zweier stiller Dörfer in eine
vom Jndustrielärm erfüllte rauch- und rußge-
schwärzte Arbeitsstadt an sich erfahren hat. — Drei
Städte aber, die heute noch nicht organisch mit-
einander verwachsen sind, mag auch das stolze
Wappen der Großstadt ihre Embleme vereint zei-
gen, und deren wechselseitige Beziehungen in einer
noch gar nicht so fernen Vergangenheit nicht nur
häufig wenig eng, sondern manchmal sogar recht
feindselig waren, wie sich das namentlich bei Bau-
und Einweihung der zweiten Brücke zeigen sollte.
Daß unter solchen Umständen vor Jahrhunderten
überhaupt schon eine Brücke den Fluß, der damals
ja weit ungebärdiger war wie heute, bezwang,
war denn auch eigentlich nicht das Werk der Bür-
ger, sondern Ausfluß eines starken Herrscherwillens,
und auch diesem waren letzten Endes in erster
Linie militärische Gründe bestimmend.
Denn wenn die Stadt auch „Saarbrücken" heißt,
so verdankt sie ihren Namen doch keiner dieser
Brücken, im Gegenteil, jahrhundertelang hat sie
sich willig ohne solche beholfen. — Woher kommt
denn überhaupt der Name? — Nun, es gab aller-
dings einmal, in grauer Vorzeit, in der Gegend
eine Brücke, aber sie überquerte den Fluß nicht
an der Stelle, wo späterhin für die benachbarten
Städtchen Saarbrücken und St. Johann eine Ver-
bindung in Betracht kam, sondern weit weg von
dort, nämlich am Halb erg, und ihre Erbauer
waren, wie in allen diesen Fällen, die Römer
gewesen.
Diese alte Römerbrücke war (unähnlich den
Römerbrücken am Rhein) keine Pfahl-, sondern
eine Steinbrücke mit Bohlenbelag und hat noch
bis Ende des 13. Jahrhunderts bestanden. Ja, die
Fundamente ihrer drei Steinpfeiler, solid wie alle
'Mises Bild von Sf. Zohan» mit der alíen Brücke (mau sieht links im Hintergrund im freien Zeld den Bahnhof und die „Kohlmage").
72
Die Eyeubahnbriicke. 3m Vordergrund der Erweiterung;
Römerbauten, waren zu Zeiten niedrigen Wasser-
standes noch vor 70 Jahren sichtbar, bis damals
(1862 63) die Arbeiten der Saarkanalisierung ihre
Sprengung notwendig machte. Im archäologischen
Museum am Ludwigsplatz kann man heute ein
Modell und ein Gemälde, das die Brücke und ihre
Umgegend zur Römerzeit zeigt, bewundern.
Aber im Verlauf der Kanalisationsarbeiten ent-
deckte man im Jahre 1863 ein wenig unterhalb
der erwähnten römischen Brückenpfeiler im Flußbett
ferner noch die Holz-Reste einer Pfahlbrücke. Man
muß annehmen, daß man in ihnen die Zeugen
einer noch älteren Brücke aus der keltischen Zeit
gefunden hat, die später aber, als die Römer
Gallien erobert hatten, sich für die gesteigerten
(namentlich wohl auch strategischen) Bedürfnisse des
römischen Weltreichs als unzureichend erwies und
deshalb durch die Steinbrücke ersetzt wurde.
Die „Römerbrücke" diente als Flußübergang im
Zuge der großen Heerstraße, die von Divoderum
(Metz) nach Moguntiarum (Mainz) führte und
welche sich auf dem rechten Saarufer am Fuße des
Halberg mit einer anderen „Römerstraße" kreuzte,
nämlich der von Argentoratum (Straßburg) nach
Augusta Treverorum (Trier). Auf der Strecke der
ersterwähnten Landstraße liegen heute in unserer
Nachbarschaft St. Avold und Forbach (der Hera-
pel!) auf der einen, Rentrisch und Homburg auf
der anderen Saarseite, während die Linie der ande-
ren „Römerstraße" gekennzeichnet ist durch die Orte
Niederbronn, Bitsch, Saargemünd, Bildstock, Stenn-
weiler und Tholey mit dem Schaumberg.
Die „Römerbrücke" wurde durch ein Kastell, das
am Ausgang derselben auf dem rechten Ufer sich
bejro. Brückenbau der Wecksbohn der Burbocher Hütte.
erhob, und durch das die Heerstraße hindurchführte,
verteidigt. — In seinem Schutze war auf dem
rechten Ufer, unmittelbar am Fuße des Halberg,
an dem Kreuzungspunkt der Straßen, ein Dorf
entstanden, wovon heute noch Ruinen zeugen.
Diese Brücke bat übrigens auch späterhin noch in
der Geschichte bis zum 13. Jahrhundert unserer
Zeitrechnung eine Rolle gespielt. So zogen noch
1147 der französische König Ludwig VH. und seine
Ritter hier hinüber in den zweiten Kreuzzug, und
zwar führte sie ihr Weg über Toul und Metz weiter
nach Worms und Regensburg, wo sie das Tal der
Donau erreichten, der entlang sie weiterhin nach
Konstantinopel zogen. Damals gewährte das
Kloster St. Arnual den Führern des Heeres wie den
mitziehenden französischen und lothringischen
Rittern Gastfreundschaft, bei welcher Gelegenheit
Graf Simon I. von Saarbrücken sie begrüßte.
Doch damit haben wir vorgegriffen. Es bleibt uns
noch übrig, zu erzählen, daß anstelle der römischen
Niederlassung auf dem heutigen Brebacher Ufer,
die mittlerweile ebenso wie das Kastell in den
Wirren der Völkerwanderung zerstört oder aufgegeben
und nicht mehr hergestellt worden war, zur Franken-
zeit ein königliches Hofgut, oder, wie es damals in
den natürlich lateinisch verfaßten Urkunden hieß,
eine „villa regia" erstanden war, die als „villa
Sarabrucca" bezeichnet wurde. — Wie eigentlich
das römische Dorf ursprünglich geheißen hat, wissen
wir nicht. Wenn man ihm den lateinischen
Namen „Pons Saravi" späterhin hat zuerkennen
wollen, so handelt es sich dabei um einen Irrtum,
einen Gebrauch eines späteren Namens für einen
früheren! Denn in Wirklichkeit ist eben „Pons
73
Die Brücke zwischen Saarbrücken-Vurbach und Gersweiler.
Saravi" nichts anderes wie die lateinische Über-
setzung des fränkischen Namens der späteren könig-
lichen Domäne. — Jener Ort aber, der bei den
Römern schon als „Pons Saravi" bezeichnet wurde,
war in Wirklichkeit kein anderer wie das heutige
Saarburg in Lothringen, das sich übrigens auch
später einmal zeitweise „Saarbrück" nannte.
Die fränkischen Gaugrafen nun, die jedenfalls
zunächst noch auf dem erwähnten königlichen Hof-
gut gesessen hatten, die aber im Laufe der Zeit,
wie diese Grafen überall im damaligen Reich, aus
ursprünglichen königlichen Beamten zu mehr oder
weniger unmittelbaren Landesherren geworden, die
fanden es dann an der Zeit, ihrer Herrschaft einen
festen Stützpunkt zu geben, sich eine Burg zu bauen.
Das alte Kastell an der Brücke bestand ja nicht
mehr, wäre auch wohl nicht mehr in Betracht ge-
kommen, da ja jetzt nicht mehr ein festes Soldaten-
lager, sondern vielmehr ein Herrensitz gewünscht
wurde. So suchten die Grafen denn einen für den
damaligen Stand der Kriegstechnik möglichst gün-
stigen Punkt und fanden ihn dann auf dem schroff
abfallenden Hügel auf der anderen Saarseile, an
der Stelle des heutigen Schlosses, wo sie sich ihre
Burg erbauten. Diese Burg, die später mehr und
mehr schlotzartig aus- und umgebaut wurde, und
endlich, als dem Zeitgeschmack nicht mehr ent-
sprechend und auch wohl zu klein, unter dem
Fürsten Wilhelm Heinrich (Mitte des 18. Jahr-
hunderts) niedergerissen wurde, um Stengels
prächtigem Barockbau Platz zu machen, übernahm
den Namen „Saarbrück" von dem alten Hofgut;
und späterhin wurde mit diesem Namen dann
die neue Ortschaft, die sich nach und nach im
Schutze der Burg gebildet, bezeichnet. Die Burg
selbst wurde im 10. Jahrhundert durch königliche
Schenkung*) dem Bischof in Metz, der gleichzeitig
*) Durch Otto den Großen, bestätigt durch Otto III.
Herr von St. Arnual *) war, übertragen, woraus
späterhin die Ansprüche des Bischofs und seiner
Rechtsnachfolger auf die Lehenshoheit resul-
tierten. **)
Der Name der Stadt blieb zunächst „S a a r -
b r ü ck". So nannte sich auch offiziell das Fürsten-
haus „Nassau-Saarbrück" und diese Form blieb auch
bis nach 1815 noch im Gebrauch. Daraus erklärt
sich auch ohne weiteres die französische Form des
Stadtnamens „Sarrebruck", die also keine Über-
setzung. sondern nur eine Übernahme ist. — Später-
hin kam man dann zu der heutigen Form Saar-
brücken. Wer aber nun glaubt, daß die neue Form
damit etwas zu tun habe, daß die Saarstadt nach-
her zu der einen noch mehr Brücken erhalten hat
(wie das analog 'im Namen „Zweibrücken" der Fall
ist), irrt sich. In Wahrheit ist nämlich die Endung
„en" nichts anderes als eine alte Dativendung.
Das Mittelhochdeutsche gebraucht diese Endung „en"
bei gleichartigen Worten allgemein; man sagte
z. B. „Das Schloß an der Saarbrücken", wir
gehen an die Saarbrück e n usw., wie man z. B.
sagte, „an der Ecken", „an der Seiten", usw.; wie
es denn auch folgerichtig hieß in dem Spruch, der
an der alten Brücke eingemeißelt war . . . „ward
angefangen zu bauen an dies e r Brück e n", woraus
sich klar ergibt, daß es sich in all' diesen Fällen um
Den Singular handelt. ***)
*) 5t. Arnual galt als jroeiter 5itz des Bischofs.
**) Saarbrücken ist also als Ort erst im Mittelalter entstanden und somit be-
deutend junger wie 5t. Arnual, das auf einen fränkischen Königshof
namens „Merkingen" zurückgeht, welchen der hl. Arnual, damals
Bischof von Wetz, gegen 600 als königliches Geschenk erhielt, um dort
das Stift zu gründen, das späterhin nach seinem Aamen benannt wurde.
Saarbrücken ist auch noch jünger wie St. Johann, das immerhin in die
keltische ¿eit hinaufreicht, während an der heutigen Stätte Saarbrückens
weder zur gallischen noch zur römischen noch auch zur fränkischen Zeit
sich irgend eine Ansiedlung befand.
"*) Erhalten geblieben sind diese Formen in Zusammensetzungen wie Brücken-
pfeiler, Brückenhaus, Eckensteher, Seitengewehr usw.
74
Aber kommen wir nach dieser Abschweifung wieder
auf das eigentliche Thema zurück. — Zwar bestand
die „Römerbrücke" am Halberg noch, wie wir ein-
gangs erwähnten, bis zum 13. Jahrhundert. Als
aber die Grafen ihren Sitz nach der neuen Burg
verlegt hatten, als sich dort in deren Schutz eine
neue Ansiedlung gebildet hatte, und als weiterhin
diese ebenso wie die gegenüberliegende Ortschaft
St. Johann durch die Gnade der Herrschaft Stadt-
rechte erhalten hatte, als weiterhin eben durch
diesen Enadenakt der Herrschaft die Beziehungen
zwischen den beiden „Städten" engere geworden
waren, da hatte eigentlich niemand mehr ein Jn-
teresie an der alten Brücke. Bedeutete doch deren
Benutzung jedesmal einen großen Umweg. Und
die Grafen selbst hatten am allerwenigsten ein Jn-
teresie daran, da die Verpachtung des zwischen ihren
beiden Städten eingerichteten Fährbetriebs doch
für sie eine Einnahmequelle bedeutete! — So ließ
man die alte Brücke denn auch ruhig verfallen,
ohne daß jemand nun an einen Ersatz für sie ge-
dacht hätte! Dazu bedurfte es erst eines äußeren
Anstoßes und eines stärkeren Willens, als ihn
Grafen und Bürger bei der doch immerhin nur ge-
ringfügiger Bedeutung des nachbarlichen Verkehrs
hätten aufbringen können. Und dieser Wille war
der des mächtigsten Mannes der damaligen Welt,
des Herrschers, in desien Land die Sonne nicht
unterging, Karl V., der Kaiser des heiligen römi-
en Reiches deutscher Nation. Denn der hatte im
ärz 1546 mit seinen Truppen das gleiche erfahren
müssen, wie zahlreiche Kaufleute, die auf ihrem
Weg zwischen Metz und den Rheinstädten und weiter
zwischen den Niederlanden und Italien hier die
Saar überschreiten mußten: daß nämlich bei Hoch-
wasser die vorhandenen beiden Fähren nicht be-
trieben werden konnten, und sie mit dem Warten
an der Saar kostbare Tage verloren. — Was nun
den Saarbrückern, des kaufmännischen Transitver-
kehrs wegen zu schaffen, niemals eingefallen wäre,
das mußten sie jetzt auf des Kaisers Willen hin
tun: eine Brücke bauen.
So entstand als das Werk eines Metzer Archi-
tekten die alte Brücke, die nach ihrer Erbau-
ung die Bewunderung der Zeitgenossen hatte. 550
Fuß lang überbrückte sie das Saartal auf 14 Bogen.
24 Fuß war sie breit und ihre Höhe über dem mitt-
leren Wasserstand betrug 31 Fuß. Die Bau-
schwierigkeiten, namentlich bei Gründung der
Pfeiler, waren groß gewesen) letztere allein hatte
die ganze ursprünglich ausgeworfene Bausumme
verschlungen. Die Gesamtkosten beliefen sich denn
auch auf die für die damalige Zeit ungeheure
Summe von 20.200 fl., so daß Graf Philipp II. zu
ihrer Deckung u. a. vom Kaiser die Genehmigung
zur Erhöhung der Zollgebühren nachsuchen mußte.
Auch wißen wir aus einer Beschwerde des Stifts
St. Arnual, daß dieses sich, (allerdings erfolglos),
wegen Heranziehung zu den für den Brückenbau
ausgeschriebenen Sondersteuer beschwerte.
Bis zum 19. Jahrhundert erhob sich an den beiden
Ausgängen der Brücke je ein Tor, das einen Teil
der Stadtbefestigung bildete. Ferner war auf
dem 8. Pfeiler (von dem St. Johanner Tor aus
gezählt) ein kleines Häuschen für den Brückenzoll-
Erheber und daneben ein zierliches Portal, das mit
den Wappen des Grafen und des Geschlechts der
Gräfin (Leiningen) geschmückt war. über dem
Bogen des Portals laß man auf der St. Johanner
Seite: „SUB CAROLO V. ROM. IMP. S. A. T.
FERD. R. FR. SUO“ *), während zur Linken und
Rechten der Wappen man folgenden Reim lesen
konnte:
„Als man zählt MDXXXXVI Jahr,
Merk auf, so sag ich Euch fürwahr,
Ward angefangen zu bauen an dieser Brucken
Vom Wohlgebornen Philippsen zu Nassau Saar-
brücken
Moers und Saarwerden, Herr zu Lahr,
Als er alt war XXXVIII Jahr
Im XXXXVIII der mindern Zahl **) geendt,
Als er sich XXXX Jahr alt nennt."
Im Februar 1784 trat nach einem überaus stren-
gen Winter, ein sehr starkes Hochwasser auf, das
der Brücke verhängnisvoll werden sollte: der neun
Meter über seinen normalen Stand gestiegene
Fluß riß die sechs mittleren Pfeiler samt dem
Brückenhäuschen fort. Glücklicherweise geschah dies
des Nachts, so daß Menschenleben nicht zu beklagen
waren. — Von 1785 auf 86 wurde die Brücke wieder
hergestellt, jedoch das Vrückenhäuschen wurde nicht
mehr aufgebaut.
1814, bei dem Rückzug der französischen Truppen
wurden von der kleinen Saarbrücker Besatzung
3 Bogen der Brücke vor der heranrückenden Blücher-
schen Armee gesprengt, so daß diese bei Saaralben
und bei Veckingen den Fluß überschreiten mußte.
— Im Jahre 1815 schon erfolgte die Wiederher-
stellung.
Von den ursprünglichen 14 Bogen der Brücke
stehen heute noch 12' zwei auf der St. Johanner
Seite wurden beim Ausbau der Rampenstraße zu-
geschüttet. — Aus der letzten Geschichte der Brücke
ist noch zu erwähnen, daß auch sie und ihre Um-
gebung dem Verkehr mancherlei Zugeständnisse
machen mußte, angefangen von dem Fallen des
an ihrem Saarbrücker Ausgang gelegenen ehemals
Günderodeschen Hauses (wo Goethe 1770 weilte)
und der entsprechenden Freilage der „Schloßfrei-
heit", um dem über sie geleiteten, inzwischen aber
wieder eingestellten Straßenbahnverkehr Platz zu
schaffen, bis zu der Erneuerung ihres Oberbaues
und den Plänen zu ihrer Verbreiterung im letzten
Jahre. Letztere dürfte allerdings ein frommer
Wunsch bleiben, hatte sich doch schon bei der Ver-
breiterung des mittleren Brückenpfeilers zur Auf-
nahme des Kaiserdenkmals erneut die Schwierig-
keit der Gründung ergeben, während andererseits
die vorhandenen Fundamente für eine Verbreite-
rung zu schwach sein dürften.
Lange, wie gesagt, hat es gedauert, ehe noch
weitere Brücken die Saar überspannten. Als erste
kam (1851/52) die Eisenbahnbrücke am
Deutschmühlenweiher hinzu, die aber eigentlich nicht
als eine Konkurrentin der alten Brücke angesehen
werden konnte. Diente sie doch nicht der Verbin-
dung zwischen den beiden Städten, deren Weichbild
damals noch gar nicht bis in diese Gegend reichte,
sondern war nur ein Teilstück des Abschnittes
Saarbrücken-Stieringen, und nachher ein Glied in
*) 3u deutsch: Unter Karl V, römischer Kaiser, immer Augustus, und
unter seinem Bruder, dem Könige Zerdinand (erbaut).
**) Mit „minderer (Zahl" bezeichnete man in den damaligen Urkunden die
Jahreszahlen nach den Hunderten.
75
der Bahnstrecke Ludwigshafen—Neunkirchen—Saar-
brücken—Stieringen, und nachher ein Glied in der
Verbindung von der Pfalz nach Metz und Paris.
Diese Brücke wurde in Bruchsteinmauerwerk er-
richtet. Sie zählt 8 Vogen, die zwar hoch genug,-
aber verhältnismäßig schmal sind. Zwei ihrer Pfeiler
stehen im Flußbett. Späterhin wurde die Brücke
an der flußabwärts gelegenen Seite erweitert, und
darnach auf beiden Seiten noch mit einem Fuß-
gängersteg versehen.
Die erste weitere Verkehrsbrücke
zwischen den beiden Städten wurde erst 1868 erbaut.
Sie sollte dazu dienen, den Saarbrückern einen
näheren Zugang zu dem zwar mit dem Namen ihrer
Stadt geschmückten, infolge der Kurzsichtigkeit der
Saarbrücker Stadtväter aber im Bann von St.
Johann errichteten neuen Bahnhof zu gewähren.
Nebenbei bot sich so auch Gelegenheit, ein bis dahin
noch gewissermaßen jungfräuliches Gelände *) nun-
mehr durch eine neue Hauptverkehrsstraße zu er-
schließen, wie sich in der Folge zeigen sollte, woran
allerdings damals sicher die wenigsten Saarbrücker
gedacht haben mögen, da ihnen der bisherige Um-
fang ihrer Stadt wohl genügte. — Die St. Johanner
andererseits verspürten im innersten Herzen wenig
Lust, den Saarbrückern den Weg zu „ihrem" Bahn-
hof zu erleichtern, zumal dann dieser neue Weg sie
nicht mehr durch das Weichbild St. Johanns
führen würde. Denn auch auf St. Johanner Seite
war, wie wir auf unserem Bilde sehen, damals noch
freies Feld *) mit der durchführenden von Bäumen
geleiteten Chaussee zum Bahnhof. — So kam es
denn auch, daß gerade bezüglich des Baues dieser
Brücke und besonders über die etwaige Kostenver-
teilung auf beide Städte sich endlose Dispute er-
*) Linjam stand damals in der Gegend außer dem Bahnhof nur noch im
freien Zeld die „Kohlwage", während ;. B. das Direklionsgebäude erst
IS 2ahrs später errichtet wurde.
hoben. Und als schließlich die Brücke auf alleinige
Kosten der Stadt Saarbrücken gebaut worden war,
und die Stadtverordneten Saarbrückens ihre Kolle-
gen von St. Johann zur Einweihungsfeier ein-
luden, erhielten sie von diesen etwa folgende Ant-
wort: „Wir bedauern, zur Feier nicht erscheinen
zu können, da uns von einem Brückenbau offiziell
nichts bekannt ist." —
Die Brücke, die zum Unterschied von der „alten"
zunächst nur immer als die „neue Brücke" be-
zeichnet wurde (den Namen „L u i s e n b r ü ck e"
erhielt sie erst im Jahre 1876 nach Entstehung der
Luisenanlagen) hat drei gemauerte Pfeiler, deren
zweiter sich genau in der Mitte des Flußbettes be-
findet. Der Oberbau ist in Eisen ausgeführt.
Allmählich wuchsen dann die Städte: St. Johann,
das noch in den 60er Jahren in der Gegend des
„Rheinischen Hofes" aufgehört hatte, entfaltete sich
besonders zum Bahnhof hin, während in seiner
Nachbarschaft aus den beiden bis 1866 noch von
dem Bürgermeister in Saarbrücken mitverwalteten
beiden Dörfern Malstatt und Burbach durch die
Entwicklung der 1856/58 errichteten Vurbacher
Hütte eine kräftig aufblühende Arbeiterstadt ent-
standen war, die im Laufe der Zeit die beiden alten
Städte an Einwohnerzahl überflügeln sollte. Auch
Saarbrücken hatte sich ausgedehnt. Insbesondere
war die „Vleichstraße", später „Hohenzollernstraße"
genannt, entstanden, während die zur Luisenbrücke
führende „Eisenbahnstraße" sich noch lange nicht zu
der späteren Hauptgeschäftsstraße der alten Stadt
entwickelt hatte. Eine Verbindung zwischen Mal-
statt-Burbach und dem linken Saarufer wurde zum
dringenden Bedürfnis, und so begann man 1893
mit dem Bau der Kaiser-Wilhelm-Vrücke
die 1894 dem Verkehr übergeben wurde. (Übrigens
hat es auch um die Anlage dieser Brücke lang-
andauernde Auseinandersetzungen gegeben, schließ-
76
lich aber siegte doch der besonders auf Malstatt-
Burbacher Seite vorhandene Wille zum Fort-
schritt. —
Die Brücke selbst ist ganz in Eisen konstruiert,
und ruht auf drei mächtigen gemauerten Pfeilern,
von denen im Gegensatz zu den bisher vorhandenen
Brücken jedoch keiner mehr im Flußbett steht. Die
Baukosten betrugen rd. 400.000 Mark. — Auf der
Saarbrücker Seite erheben sich zu beiden Seiten des
Brückenkopfs zwei vollkommen gleichartige aus
roten Ziegeln erbaute und mit einem Türmchen
versehene Häuser. In einem derselben wohnte
früher der Vrückenwärter, der in den ersten Jahren
nach Erbauung noch Brückengeld erhob. — Später
wurde über diese Brücke die elektrische Straßen-
bahn von Saarbrücken nach Malstatt-Burbach ge-
führt. Der gesteigerte Verkehr, namentlich seit der
Vorherrschaft des Automobils, ließen dann vor
einigen Jahren die drei gemauerten Pfeiler den
an sie gestellten Anforderungen nicht mehr ge-
wachsen erscheinen, so daß man sie mit Eisenbeton-
pylonen unterstützen mußte.
Zehn weitere Jahre waren seit Errichtung der
Kaiser-Wilhelm-Vrücke ins Land gegangen^ als
Malstatt-Vurbach, das schon um die Jahrhundert-
wende die beiden alten Städte (trotzdem Saar-
brücken 1897 St. Arnual eingemeindet hatte) an
Einwohnerzahl bedeutend übertraf, sich flußabwärts
so ausgedehnt hatte, daß eine weitere Verbindung
zur linken Saarseite nötig wurde. So entstand
dann in den Jahren 1904 bis 06 unterhalb der alten
Cisenbahnbrücke, deren Gehsteige dem Verkehr ja
nicht gewachsen sein konnten, die Burbacher
Brücke, die von dem damaligen Ausgang Bur-
bachs hinüberführt nach Gersweiler. Auch
diese eiserne Brücke ruht auf gemauerten Pfeilern,
je einer auf beiden Ufern. Auch hier finden wir
auf der linken Saarseite das Haus des früheren
Brllckengelderhebers.
Die sechste der Saarbrücken wurde zum Sinnbild
der endlich 1909 nach vierjährigen harten Kämpfen
zu Stande gekommenen Städtevereinigung. Die
Kaiser-Friedrich-Vrücke hat mit fast
82 m die größte Spannung aller Saarbrücken. Die
eigentlichen Tragwerke, die großen Sichelbogen,
mußten bei ihr mit Rücksicht auf etwaige Hoch-
wasserstörungen, die auch auf der Saarbrücker Seite
die Höhenlage des Brückenkopfs bedingte, über die
Fahrdecke gelegt werden: sie stützen sich mit ihren
Spitzen auf die großen Widerlager aus Beton:
an diesen Vogen hängen dann die Geh- und Fahr-
bahnen.. Die für Fuhrwerke nutzbare Breite ist
rd. 9 m': die etwas über 3 m breiten Laufstege
für Fußgänger sind außerhalb des Tragwerks an-
geordnet. Die höchste Höhe über dem Saarstau be-
trägt 6,50 m, die größte Trägerhöhe 13,85 m. Die
Brücke ist ein Werk der heimischen Firma B.
Seibert. Die Baukosten betrugen 375 000 Mark,
wozu für Offenlegung und Anlage der Zufuhr-
straßen noch weitere 400 000 Mark kamen.
Nunmehr, da die drei Saarstädte vereinigt und
die widerstrebenden Einzelinteressen ausgeschaltet
waren, machte die Entwicklung der neuen Groß-
stadt rasche Fortschritte. Namentlich geschah dies
saaraufwärts, wo einerseits das Stadenviertel neu
entstand, andererseits die Abhänge des Winter-
bergs und die Fluren St. Arnuals der Bebauung
erschlossen wurden. Somit erwies sich bald der
Bau einer weiteren Verbindung über die Saar
gerade hier als unumgänglich, so daß man schon
drei Jahre später zum Bau der siebenten, in ihren
Formen und vor allem im Material modernsten
Saarbrücke schritt: der „Bismarckbrücke".
Dieselbe wurde 1915 vollendet. Sie ist ausgeführt
in Eisenbeton mit Hausteinverblendung in rotem
Sandstein, und hat fünf ungleichgrotze Bogen, von
denen der zweite, von St. Johann aus gezählt,
allein die Saar überspannt, so daß auch hier
wieder das Prinzip, den Wasserspiegel frei zu
halten, wie schon bei den letzten vorhergehenden
Brückenbauten erfüllt ist. — Dabei ist die Fahr-
bahn der neuen Brücke nach dem Beispiel der
Kaiser-Friedrich-Vrücke so breit gehalten, daß außer
den zwei Straßenbahngleisen noch Platz für sich
kreuzende Fuhrwerke verbleibt. Die Baukosten be-
trugen 480 000 Mark.
Allerdings hat sich diese Voraussicht auch als
notwendig erwiesen, da der Verkehr über die neue
Brücke von Tag zu Tag stärker wurde, so daß —
vielleicht spricht dabei die Zeit ihrer Fertigstellung
im Kriege mit — schon Risse und sonstige Schäden
an dem stolzen Bauwerk festgestellt werden mußten.
Hoffen wir, daß die im vorletzten Jahre vor-
genommenen Reparaturen diese völlig beseitigt
haben und der Vismarckbrücke ein eoensolanges
Leben beschieden sei wie ihren Schwestern.
Hatte nun schon die Bismarckbrücke den Weg zu
den Gegenden gezeigt, wo Saarbrückens Zukunft
lag, so hat die Entwicklung der Nachkriegszeit diese
Weisung für die jetzt zur Hauptstadt des Saar-
gebiets gewordene Großstadt wohl befolgt. Rechts
wie links sind flußaufwärts ganze Stadtviertel neu
entstanden, und so erscheint, namentlich seitdem der
Flughafen dem altehrwürdigen Boden St. Ar-
nuals modernen Glanz verleiht, die Errichtung
einer weiteren achten Brücke wohl nur
noch eine Frage kurzer Zeit. Bereits hat man
Projekte gemacht, und so werden wir auch bald
an der Stelle etwa, wo dereinst die alte Römer-
brücke, der die Saarhauptstadt ihren Namen ver-
dankt. in den Fluten der Saar versunken, wiederum
auf stolzem Brückenbogen den Fluß überschreiten
können.
Spruch.
Cal} JVeid und dlihgunst sieb verzehren,
Das Gute werden sie nickt wehren.
Denn, Gott fei Dank! es ist ein alter Krauck:
Soweit die Sonne sckeint,
Soweit erwärmt sie auck.
Goetke.
Der stänerne .Stopp
in
Saabrrgge.
i>vvv*xwwwwxxv^vrxxx^rx^'x##yA#Arr/^
Es war in dar Zeit noh dem große Krieg, der
wo 30 Iohr gedauert hat. Do hats aach bei uns
an dr Saar nit scheen ausgesiehn; die Heiser un
Derfer oerschuß, die Felder verdrambelt, un nure
meh e paar Leit hie un do. Die Han nadierlich
Gott uff de Knie gedankt, daß se mit em Echregge
un em Löwe devun kumm sin. Ich hätt awwer
aach nit meeche an denne ihrem Blatz sin. Was die
noh-her noch Han misse ausstehn, das war faschd
noch schlimmer als wie der Krieg selwer; damals
war kenner meh seines Läwens sicher, un jeder
Daach hadd noch ebbes Schlimmeres gebracht: die
Pogge, de schwarze Dood, es Nervefiewer un noch
annere Sache. Noh-her is dann zu allem Jwerfluß
aach noch e drugge Iohr kumm, so wie 1911 un
1921, un im ganze Saabrigger Land hats e groß
Hungerschnot gebb.
Sellmol hadd in Saabrigge selwer in dr Näh vun
dr alt Brigg e Bägger sei Haus gehadd; das war
e geriewener Gauner, wie ääner im Buch steht.
Der hadd geglaabt, er kinnt sei Schniddche mache
un uff die Weis reich werre. Sei Baggstubb hat
voller Sägg gestann, daß er fascht kä meh Blatz
zum Verschaffe gehadd hat, un uff em Speicher
wars aach nit schlechder bestelld. Wann där Mann
so sei Mählsägg bedrachd hat, do hat em sei Herz
im Leib gebobbert: „Soviel War! Soviel Geld!"
Un dann hat er sich in die Hänn gerieb und ge-
schmunselt vor Vläsier. Er hat sich awwer se frieh
gefreid. Dann dr Schwarze aus der unnerschd Hell
degäje hat ne selwer ausgelacht, weil der Bägger
so dumm war un em so mir nix dir nix in die
Fall gang is.
Jo, wann do e Reicher kumm is un wollt e Brot
han, dann hat der Meischder nit genungk Gratz-
fießjer mache kinne. Awer o weh, wann e aamer
Mann aach wollt e Stiggelche Brot Han! Dann
hats ganz Haus geschallert, so hat dr Bägger dünne
aangekrisch: „Lumbezeich! Faulenzer! Bäddelvolk!"
hat er dämm ins Gesicht gesahd un em dann das
Loch gewiss, wo dr Zimmermann gelaßd hat.
Die aame Leit wäre wirklich se dauere. Sie wußde
sich kä Rood meh. Alle gudde Morde Han nix geholf
bei dem Geizgraache. So e Zeit lang Han die Leit
sich das gefalle gelaßd, wann ihne aach die Eall
faschd iwwergelaafd is. Wie awwer dr Bägger
garnit nohgelaßd hat, sin se beinah verzweiwelt.
Ääner vun ihne hat endlich emol die Madam vum
Schloß in erer gudd Stunn aangedroff un hat där sei
Läd geklaat un die hat em aach Hilf versprach.
Es hat nit lang gedauert, do klingelts im
Bäggerlade, un wie dr Bägger in de Lade kumm
is, steht do e alt Großmitterche un verlangt e Stigg
Brot. Dr Bägger, grad in seinem Eimpche gesteert,
hat gedoobd wie e Wilder, hat die aam Fraa där-
maaße verschull un aangekrisch, daß ehr die helle
Träne iwwer die Bagge gelaafd sin. Awwer Brot
hat er ihr käns gebb.
Mit Epeckdagel is er in sei Baggstubb gang un
die aam Fraa dr Dier enaus. Kaum zeh Minudde
denoh, do kummt e Diener in feiner Liwree un saht
dem Bägger, er meecht doch gleich emol mit ins
Schloß kumme, die Madam hätt em ebbes se sahn.
Mein Gott, hat do dr Meischder Eratzfießjer ge-
machd! Wie dr Blitz war er in seine sunndaachsene
Buxe un hat die Sunndaachskläder aangedohn, un
die Auwe Han em geglänzt vor lauter Fräd iwwer
die große Ehr, wo ihm widerfahr is. Das war
doch ebbes anneres als wie mit dem „Pagg" sich
erum se schlahn. So schnell wie sei Bään ne gedrah
Han, is er de Schloßberg enuff, un im Schloß is
er ins Empfangszimmer gefiehrt wor. Nä, was
sieht er dann do?-------Die alt Fraa, wo er vor
zeh Minudde so aangebaubzd hat. Un die fangd
alleweil ganz fein aan mit em se schwätze, awwer
so, daß es em grien und zähl vor de Auwe wor is,
un er is vor Schregge rein verzwatzelt. Jetzt wäß
er, was er angericht hat — die alt Fraa war die
Madam selwer, un die hat er so noh Note erunner-
gekanselt. Am liebschde wär er in de Boddem ver-
sunk odder in e Mausloch gekrawwelt. Awwer es
hat ne nix genutzt, er hat sei ganz Schann vorgehall
kriehd, daß em beinah Heere und Siehn vergang is.
Nit genungk dodemit — die Madam, wo immer
so nett un so freindlich war, hat gleich ihr Schan-
darme bestellt, die Han denne unbarmherzige
Meischder grad so unbarmherzig gebunn, uff e Karre
geblaggt un sin mit em uffs Maargblatz gefahr un
Han ne wie de greeschde Verbrecher do an e Pohl
gebunn. Do war sei Schann dr ganz Stadt offen-
78
bar, un die Maargweiwer Hann em die Hell heiß-
gemacht un em sei ganz Sinderegischder vorgehall.
Wie e Laaffeier is es in ganz Saabrigge erum-
gang: „Dr Bäggermeischder vun dr alt Brigg steht
am Branger!" Un jeder wollt ne aach in seiner
Schann siehn un ne noch zum Beschde halle. Daß
er nit näwes Heisje kumm is, war alles. Wie die
Henkerschleit ne awer am Omend losgebunn han,
is er denne unner de Hänn zesammegebroch. Sie
han ne hämgeschaffd, un dann hat er's hitzig Fiewer
kriehd. Un in seine Phantasie hat er immer nure
mit de amme Leit se duhn gehadd bis uff die
ledscht Minudd.
Än odder zwei Johr denoh is dann die Mauer
er Saarbrücker Bergmannskalender
tritt mit dieser Ausgabe, wie aus dem Titel-
blatt ersichtlich, in den 6 0. Jahrgang. Wenn
er so seinen Geburtstag feiert, so hat er wohl
ein wahres Recht darauf. Denn er hat nicht nur
durch die Zahl seiner Jahre bewährt, daß er einem
allgemeinen Bedürfnis entspricht und daß er in-
an dr Saar gebaut war, un dicht bei dr alt Brigg
is dorte ä Dohle durch die Mauer nah dr Saar hin
geleht gewe.
Do hat dann der Stänmetz, wo die Stän behau
hat, aach noch sei Wut an dem doode Bagger aus-
gelaßt. Er hat e Stän gehau, das leibhaftig Ge-
sicht vun dem doode Bägger, das Maul weit uff,
un hat denne Stän so dehingemauert, daß all das
dreckig Wasier durch sei Maul laafe muß. Un noch
heitsedaach muß dr Bägger so for sei Duhn un
Treiwe bieße, un wär das nit glaabt, kann sich an
der Saar jed Minudd selwerschd iwwerzeiche, oder
awwer e kanns steh laste.
Aus dem „Heimgarien" (Verlag Hausen, Laarlomr).
folgedesten auch schicksalsschwere Jahre überstehen
konnte, sondern der Kalendermann kann beim
Rückblick auch mit Befriedigung feststellen, wie sein
Werk sich von Jahr zu Jahr weiter entwickelt hat.
Und die Rundsragen der beiden vorletzten Jahre
haben ihm auch den Beweis erbracht, daß er den
Geschmack und das Bildungsbedürfnis seiner vielen
Leser getroffen hat und sich auf rechtem Wege
befindet.
Das soll aber nun keineswegs bedeuten, daß
der Kalendermann nunmehr auf seinen Lor-
beeren sich ausruhen wollte. O nein! Im
Gegenteil! Er legt hiermit das feierliche Ge-
löbnis ab, auf seinem Wege weiter fortzu-
schreiten und immer wieder seine ganze Kraft
dafür einzusetzen, daß der Kalender nicht bloß
auf der erreichten Höhe stehen bleibe, sondern
ständig weiter sich verbessere zum Wohle und
Nutzen unserer Bergknappen und zur Freude
seiner Leser.
Zweifellos wird es nun viele von ihnen
interessieren, zu wissen, wie denn eigentlich der
Bergmannskalender früher ausgesehen hat und
was er bot. Nun die Anfänge waren überaus
bescheiden. Die ersten Kalender hatten das
Format eines kleinen Notizbuchs und einen
Umfang von 120 bis 144 Seiten. Davon ent-
fielen die ersten 30 auf Titelblatt, Inhaltsver-
zeichnis und Kalendarium, mindestens ein
Dutzend der kleinen Seiten werden von Witz-
bildern eingenommen und noch ein paar mehr
vom Jahrmarktsverzeichnis. Somit bleibt für
den eigentlichen Text nicht viel übrig. Ein paar
bergmännische Lieder und eine größere Er-
zählung, „geschmückt" mit ganzseitigen, uns Heu-
tigen reichlich kunstlos und primitiv vorkom-
menden Bildern, das ist alles. Wir reprodu-
zieren hier in Originalgröße das Titelblatt des
ersten Kalenders (es blieb so unverändert
bis 1897) und desgleichen eine Illustration einer
Erzählung. Wir wollen aber dabei beileibe doch
nicht unsere Vorgänger belächeln, wenn sie in
dieser naiven Weise dem Kalender ein berg-
männisches Kolorit geben wollten. Ge-
wiß, so sah auch in den 70er Jahren kein Berg-
mann und kein Steiger aus — und die „Uni-
So (ah er ans: der erste Laarbrücker Bergmannskalender.
X
Hlnseu Jubiläum.
X
79
form" war auch damals nur ein Festschmuck Aber
wir wollen nicht vergessen, datz der Mann, der
damals die Erzählungen des Bergmannskalenders
schrieb, im Gegensatz zu den mehr gut gemeinten
als gelungenen Bildern doch recht häufig seine
Motive wirklich aus dem Bergmannsstande holte,
und datz er das auch wohl sehr gut konnte und dem
Veramannsleben durchaus Verständnis entgegen-
brachte. Denn es war ein Mann, der in unserem
Lande lebte und wirkte, eine als Lehrer wie als
Mensch gleich ausgezeichnete, bei seinen Mitbürgern
mit Recht angesehene und überaus volkstümliche
Persönlichkeit: Wilhelm Fischer.
Der war damals Rektor der höheren Bürgerschule
in Ottweiler. Herr Mittelschullehrer Friedrich
Maraardt in Saarbrücken hat im letzten Jahre
eine Studie über ihn veröffentlicht*), der wir
folgendes entnehmen:
„Wilhelm Fischer wurde am 28. Februar 1833
in Wermelskirchen im Bergischen geboren. Weil
seine Eltern arm waren, mutzte er die höhere Schule
schon mit dem fünfzehnten Lebensjahr verlassen
und sich sein Brot selbst verdienen. Fischer war
mit zwölf Jahren zum ersten Mal gedruckt worden.
Lewin Schücking (damals bekannter Romanschrift-
steller und einflußreicher Feuilleton-Redakteur der
„Kölnischen Zeitung") wurde auf den begabten
jungen Menschen aufmerksam. Seine und einiger
Freunde Hilfe machte es ihm möglich, im Jahre
1851 als 18jähriger wieder das Gymnasium (in Köln)
zu besuchen. 1856 kam er auf die Universität
Bonn, um klassische Philologie zu studieren. Die
Mittel zum Studium erwarb Fischer sich durch
fortgesetzte Tätigkeit als Hauslehrer in begüterten
Familien in Bonn, Köln, Lennep und Amsterdam.
Weil er immer wieder gezwungen war, wegen
Geldmangels sein Studium zu unterbrechen, konnte
er erst 1863 den Doktorgrad erwerben. 1865 be-
stand et sein Staatsexamen und wurde Rektor in
Ottweiler, die letzten fünf Jahre seiner dortigen
Tätigkeit auch Lokalschulinspektor. Wegen eines
schlimmen Augenleidens mutzte er als 49jähriger
seine öffentliche Tätigkeit bereits aufgeben. Er
zog sich zuerst nach Bückeburg, dann nach Ober-
kassel zurück. Im Jahre 1916, am 5. Avril, ist er
gestorben. Er war zuletzt fast ganz erblindet.
Von Wilhelm Fischer sind im Laufe der Jahre
etwa 25 Bändchen Erzählungen erschienen, die
eine Auflage bis zu 20 000 und mehr erreichten.
Dazu kam seine dauernde Mitarbeit an vielen
Zeitungen (namentlich auch der „Kölnischen") und
am Bergmannsfreund. Den literarischen Teil des
Bergmannskalenders bestritt er bis in die Mitte
der neunziger Jahre vollständig. Dann erst tauchen
neben ihm auch andere Autoren auf."
In seinen Erzählungen war Fischer ein Kind
seiner Zeit: es waren einfache Geschichten be-
lehrender Art: alle hatten ihre tiefe Moral. Sein
Stil und seine ganze Art und Weise war volks-
tümlich: mit Recht hatte er sich den großen
deutschen Kalendermann, Peter Hebel,
zum Vorbild genommen.
Wir bringen an einigen Stellen unseres dies-
jährigen Kalenders einige Aussprüche und Verse
von ihm, die von seiner Lebenserfahrung und
Lebensweisheit Probe geben. — In Ottweiler
war er allgemein verehrt, und bei den Kindern,
die auf der Straße immer um ihn waren, außer-
ordentlich beliebt. Auch seine ehemaligen Schüler
blieben ihm sein ganzes Leben treu. Gar viele
kamen aus allen Teilen Deutschlands zu seinem
75. und 80. Geburtstag zusammen, ihn zu feiern.
Und diese Liebe und Verehrung hat er durchaus
verdient, denn er war ohne Zweifel nicht nur als
Mensch, sondern auch als Schriftsteller wertvoller
wie viele seiner späteren Konkurrenten in unserem
Kalender. Und deshalb möchte auch der Kalender-
mann das Andenken dieses seines Vorgängers heute
besonders hier ehren! —
Sonst war, wie gesagt, nicht viel in den Kalen-
dern enthalten. Was heute mit seinen Wert aus-
macht. die statistischen Tabellen, die Personalnach-
weisungen, fehlen in den ersten Jahren noch voll-
ständig. Von den sonstigen belehrenden Aufsätzen
aus den Gebieten der Technik und des allgemeinen
Wisiens oder der schönen Künste überhaupt nicht
zu reden. Lediglich das ist zu erwähnen, datz die
Jahrgänge 1874 und 1875 eine kurze Darstellung
der „Geschichtlichen Entwicklung des Saarbrücker
Steinkohlenbergbaues" enthalten. Ihr Autor ist
im Kalender zwar nicht genannt, es handelt sich
aber um den späteren Geh. Vergrat Hatzlacher, der
hernach das Thema ausführlich in seinem bekannten
Werke behandelt hat.
Im Jahre 1897 ging der „Bergmannsfreund", der
2ch hob' dir schönsten Blumen zu einem Slrauhe gesucht.
*) <3n der Zeitschrift „Unsere Saar", Verlag Hausen, Saarlouis. Probeabbildung zu einer Erzählung in einem alteu Bergmannslralender.
80
als „Herausgeber" des Kalenders in Frage kam,
bekanntlich aus dem Verlag Gebrüder Hofer in den
Selbstverlag der Bergwerksdirektion über. Nun
erscheint auch endlich der nächstfällige Jahrgang
(1898) des Saarbrücker Bergmannskalenders in dem
heutigen großen Format, gedruckt bei der „Neuen
Saarbrücker Zeitung", der jetzigen „Saardruckerei".
Allerdings ist er von Ausstattung und Umfang des
heutigen Kalenders noch weit entfernt: ganze
64 Seiten faßt er, davon allein 22 Seiten Ein-
leitung (Titel, Inhaltsverzeichnis, Kalendarium,
Neujahrsgruß, Eingangs- und Kaisergedicht, Genea-
logie der deutschen und fremden Herrscherhäuser
usw.). Dazu kommen noch weitere patriotische Ge-
dichte, sämtlich mit Bildern, darunter auch den
Großherzog von Oldenburg, Gemeinnütziges. Witze,
Rätsel. Personalien; schließlich als eigentlicher Text
ein 6seitiger Gedichtzyklus: „des Bergmanns Tages-
lauf" mit ähnlich naiven, wirklichkeitsfremden
Bildern wie früher, Abbildungen der 6 Steinbilder
der Direktion und zwei Erzählungen. Das ist alles.
Als Erzähler und Dichter taucht auf einmal Max
C r o n e auf, der dann Jahre hindurch, später zu-
sammen mit Helene Triem, als Hausdichter
des „Bergmannskalenders" und „Bergmanns-
freunds" fungierte. —
Von belehrenden Aufsätzen u. dergl.
finden wir auch hier noch nichts — desgl. ist be-
zeichnend, daß erst vom folgenden Jahre
ab überhaupt Bilder von den Saargruben
erscheinen. Als Photograph solcher Bilder taucht
zum ersten Male der Schichtmeister C h a m b a l u
von der Inspektion Von der Heydt auf, dessen sich
der eine oder andere unserer alten bergmännischen
Leser vielleicht noch erinnern wird.
Im übrigen blieb der „Bergmannskalender" nun-
mehr lange Jahre hindurch, wenn auch sein Inhalt
allmählich sich durch den Abdruck allgemein inter-
essierender Artikel aus den verschiedensten Gebieten
erweiterte, im Großen und Ganzen sich gleich;
namentlich gilt dies für die Erzählungen, in denen
solche militärischen Inhalts überwogen, wie auch
für die „Poesie", wo der Hauspoete schlecht und recht
zum Lobgesang auf jede leitende Persönlichkeit der
Saargruben und jedwedes aktuelle Ereignis in der
Staatsverwaltung, jeden Ministerbesuch und jede
Prinzenhochzeit, den Pegasus sattelte. Gegenüber
den früheren Beiträgen Wilhelm Fischers war
jedenfalls, das muß man auch bei wohlwollender
Beurteilung sagen, dieser belletristische Teil des
Kalenders ein jäher Abstieg.
Wie jetzt der Kalendermann bestrebt ist, den
Kalender nicht nur interessant zu gestalten, sondern
auch sorgfältig jeden Kitsch zu vermeiden, und so-
wohl in Bildern wie in Belletristik echte Kunst
zu bieten (auch ohne dabei eine harmlose Schnurre
zu vergessen), das wird der einzelne Leser wohl
schon gemerkt haben. Und beim Vergleich des vor-
liegenden wie auch der Kalender der letzten 7 Jahre
mit denen bis 1914 einschließlich (die Kriegsjahre
scheiden hier, als aus dem Rahmen fallend, aus),
wird er beurteilen können, wieweit dies Streben
von Erfolg war.
Jedenfalls aber wollen wir in diesem Sinne
weiterarbeiten! I. E.
Die Laarfiädte zur Zeit
iiMiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiitiiiiiiiiimiiimmmiiiii
des ersten Kalenders.
iiiimiiiiimiiiiimiiiiiiiiifiiiiimmiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiti
1. Der St. Zohanner Markt.
2. Der Vahuhof.
3. Die Zriedenskirche als Sgmnafiunt.
8i
D/e Saargruben
auf der Ausstellung
in Saar/ouis 1930.
^S\ie Stadt Saarlouis hat bekanntlich gelegent-
d- lich ihrer 250-Jahrfeier eine Ausstellung
veranstaltet, zu der auch die Saargruben eingeladen
worden waren. Man hatte den Wunsch ausge-
sprochen, daß sie, ähnlich wie dies 1922 in Merzig
geschehen war, die Darstellung einer Ab-
baustrecke ausstellen möchten. Infolgedessen
wurde als nächstgelegenste die Inspektion I in Ens-
dorf beauftragt, gemeinsam mit dem Service Com-
mercial den Ausstellungsstand der Saargruben
herzurichten.
Dabei kam man sehr bald zu der Ansicht, daß
es viel richtiger fei, ohne deshalb mehr Mühe
und Aufwand zu verursachen, wenn man statt
einer Phantasiedarstellung der Ar-
beit in einer Steinkohlengrube lieber eine
wahrheitsgetreue, wenn auch natürlich
in ihren Maßen verkleinerte, Nachbildung
einer hiesigen Original st recke er-
stehen lasse. Denn dann hatte jedermann, so-
wohl Fachmann wie Laie, ohne Weiteres Ge-
legenheit, selbst zu sehen, wie ein solcher A b -
bau methdisch durchorganisiert ist.
und wie der Saarbergmann vor Ort mit
Hilfe modern-vervollkommneter Maschinen
und Geräte die Kohle gewinnt.
Die Wahl siel auf die 200 m lange Kohlen-
strecke eines Abbaustoßes der Grube Gries-
born, die in all' ihren Eigenheiten
und unter genauer Beachtung der Originalmaße
(abgesehen natürlich von der Länge, die auf
15 m reduziert wurde), auf das sorgfältigste
nachgebildet wurde.
Daß von der Inspektion I auch die Grube
Duhamel (wenn auch die Nachbildung die Grube
Griesborn betraf), ebenfalls zu der Arbeit
herangezogen wurde, braucht wohl nicht noch
besonders erwähnt zu werden. Die Leitung der
Reproduktionsarbeiten war den sachverständigen
Händen des Duhameler Obersteigers Süß an-
vertraut. Der Bergmannskalender freut sich, nach-
stehend seinen Lesern, insbesondere denen, die die
gut gelungene Ausstellung nicht besuchen konnten,
eine genaue Beschreibung derselben aus der Feder
des Herrn Süß bringen zu können:
Den Eingang zu der Abt. Bergbau bildete eine
Vorhalle, an deren Eingang zwei Bergleute
in bergmännischer Parade-Uniform standen.
Der erste Blick des Besuchers fiel auf einen
mächtigen Kohlenblock, gewonnen in
Herr Generaldirektor Guillaume besucht mit seinem 5labe den Ausstellungsstoß.
Grube Velsen, von 1,20 m Länge, 1 m Breite
und 1 m Höhe. Hm den Kohlenblock herum war
der aus der Saarländischen Fettkohle gewonnene
S a a r k o k s aufgeschüttet. In schmucken Glas-
kasten waren Muster sämtlicher Produkte
des Saarbergbaues vom feinsten Gries bis Zur
groben Würfelkohle ausgestellt. Große Karten
an den Wänden gaben den Geologen Aufschluß
über Lagerung. Anzahl und Mächtigkeit der saar-
ländischen Flöze. Ein riesiger, versteiner-
ter Baumstamm sowie zahlreiche klei-
nere Versteinerungen führten den Besucher
in das carbonische Zeitalter d. i. die Zeit
der Entstehung der Kohle. Unsere kleinen
Modelle zeigten die neuesten Errungen-
schaften der Bergbautechnik. Neben der Ven-
zinsicherheitslampe war die in letzter Zeit
fast allgemein im Saarbergbau eingeführte
elektrische Grubenlampe zu sehen. Die
neuesten Modelle von Rettungsappa-
raten gaben Zeugnis, daß das Rettungs-
wesen der Saargruben mit dem Fortschritt
der Technik gleichen Schritt gehalten hat.
Der charakteristische Streckenausbau
in Türstockzimmerung an der Rückwand der
Vorhalle zeigt uns den Eingang zu dem
Steinkohlenbergwerk. Wir schreiten mehrere
Stufen hinab und fühlen uns plötzlich in eine
Steinkohlengrube versetzt. Nachdem sich unser
Auge an die Beleuchtung durch elektrische
Grubenlampen gewöhnt hat, lesen wir zunächst
ein Schild, das uns besagt, daß wir uns in der
Grube Griesborn, X. Tiefbausohle,
Schwalbacher Flöz, Südfeld befinden.
Wir erblicken zunächst einen masiiven Strecken-
ausbau in Türstockzimmerung, verstärkt durch
Spitzpolygon. Der Fachmann erkennt an den mit
Bergen ausgefüllten Holzpfeilern sofort, daß er
sich in der Kohlen st recke eines Abbau-
stoßes befindet. Die „Gestängebahnen"
Der Velsener Kohlenblock in der Vorhalle.
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^ Ars 'a ' y en.
OD
05
84
— Schienengeleise — auf der Sohle, sowie die
leeren und beladenen Förderwagen lassen
auch den Laien ahnen, daß er sich dort befindet,
wo in seiner Nähe Kohlen gegraben werden. Wir
gehen wenige Schritte weiter und befinden uns
plötzlich vor einem schönen Kohlenflöz von
1,70 m Mächtigkeit. Das vor dem Stotze liegende
„Eezähe", das Handwerkszeug des Bergmannes,
sowie die bereits geschossene Kohle legen Zeugnis
dafür ab, datz wir uns an der eigentlichen Kohlen-
gewinnungsstelle befinden. Fachleute unter den
Besuchern sagen uns: „Das ist ein Schüttel-
rutsch e n st o tz ".
So weit das Auge reicht, sehen wir von den
Grubenlampen matt beleuchtet, in grader Linie den
schwarzen Diamanten freigelegt, darauf harrend,
gewonnen und in Förderwagen nach über Tage ge-
fördert zu werden, dem Wohle der Menschheit zu
dienen.
Eine „ G r o tz s ch r ä m m a s ch i n e " , die der
Bergmann wegen ihrem brummenden Geräusche
während des Betriebes, einfach „Schrämbär" oder
„Bär" nennt, liegt bereits in halber Höhe des
Stotzes und hat diesen direkt über der Sohle 1,50 m
tief geschrämt, d. h. unterhöhlt. In dem geschräm-
ten Teile sehen wir die Bohrlöcher, fertig zur
Aufnahme des Sprengstoffes zum Niederschießen des
unterhöhlten Teiles des Stotzes. Einige Löcher sind
bereits geschossen, und wir können die
Wirkung derselben an Ort und Stelle an den
großen Haufen ladebereiter Kohlen feststellen. Die
Herstellung der Bohrlöcher erfolgt mit sogen.
„ B o h r t u r b i n e n ", d. s. maschinelle Drehbohr-
maschinen. Wir sehen diese am Ortsstotz liegen und
bemerken, datz sie an einem Luftschlauch an-
geschlosien sind. Der anwesende Bergmann erklärt
uns: datz man mit der Turbine ein Loch in einer
Minute bohre, während man früher beim Bohren
mit dem Handbohrer Stunde Zeit dazu brauchte.
Wenden wir den Blick rückwärts, dann sehen wir
in einen 3—4 m breiten Hohlraum, in welchem in
geraden Linien von 1 m gegenseitigem Abstande
Holzstempel stehen. Diese dienen dazu, darüber-
liegende Holzstangen zu unterstützen, über diesen
Stangenreihen liegen rechtwinkelig aufgelegt in
einer Entfernung von V2 m „Verzugshölzer". Das
Ganze nennt der Bergmann Ausbau; dieser hat
den Zweck, das Gebirge über uns gegen Herein-
brechen zu stützen.
In dem Zwischenraum zwischen zwei Stempel-
reihen — Gasse — sehen wir eine blecherne Rinne
liegen. Es ist dies die sogenannte Schüttel-
rutsche. Sie ist aufgehängt an Ketten und wird
in Betrieb gesetzt durch einen unter ihr stehenden
Schüttelrutschenmotor, dessen Antrieb mit Preßluft
erfolgt. Die in der Rutsche liegende Kohle belehrt
uns, datz die Rutsche dazu dient, die Kohle vom
Kohlenstoß in den Förderwagen zu transportieren.
Wir sehen nämlich, datz die Rutsche in einen, auf
dem Gleise stehenden Förderwagen mündet.
1 m von der Kohlenrutsche seitlich entfernt in der
weiter zurückliegenden „Gasse" ist eine 2. Schüttel-
rutsche aufgehängt. Diese ist jedoch nicht mit Kohle,
sondern mit Bergen gefüllt. Sie mündet direkt
auf die Sohle, wo bereits die Berge bis zum
Hangenden aufgeschichtet sind. Die Rückwand bildet
ebenfalls eine Bergemauer, die mit Maschen-
draht gegen ein Hereinbrechen gehalten wird. Das
Ganze zeigt uns sofort in einem klaren Bilde, datz
der durch das Gewinnen der Kohle entstandene
Hohlraum wieder durch Berge zugesetzt wird.
Gehen wir am Kohlenstoß und den Rutschen ent-
lang weiter aufwärts, so gelangen wir in eine
2. horizontale Strecke, die sogenannte B e r ge-
st r e ck e. Hier steht an einen Luftschlauch ange-
schlossen ein großer Motor. Wir hören, datz es
der Antriebsmotor für das V e r g e b a n d ist. Wir
erblicken über laufende Rollen gelagert ein 0,66 m
breites Gummiband. Das Band ist in sich durch
Scharniere geschlossen und läuft über die Motor-
Trommel und fördert die Berge in die Bergerutsche.
Am Ende der Bergestrecke gelangen wir in den
Bergebremsberg. Hier sehen wir einen
zweiten Vandmotor, der ein zweites Band in
Betrieb setzt und die Berge aus der Kohlenstrecke
aufwärts bis zu dem erstgenannten horizontalen
„— söhligen Band —", in der Bergestrecke trans-
portiert. Der Bergebremsberg steht auf beiden
Seiten „—Stößen—" in Holzpfeilern,' die auf-
gesetzten Türstockzimmerungen sind durch Spitz-
polygon gegen Seiten- und Firstendruck verstrebt.
Wir gehen durch den Bremsberg abwärts und ge-
langen wieder in die Kohlenstrecke. Hier ist ein
sogenannter Hochkipper in Betrieb. Die Berge-
wagen werden in den Hochkipper eingeschoben,
mittels Preßluft hochgehoben, und die Berge werden
so auf das Bergeband gestürzt, um alsdann selbst-
tätig über die beiden Vergebänder in die Schüttel-
rutsche und zuletzt in den Bergeversatz zu gelangen.
Neben der 100 mm Rohrleitung für die
Preßluft zur Bedienung der Motore erblicken
wir an dem Ausbau befestigt, eine 20 mm starke
Leitung. Es ist dies die Wasserleitung zum
Berieseln des Stotzes und der Strecken zur Un-
schädlichmachung des Kohlenstaubes.
Auf einem Schilde in der Strecke lesen wir
„ S t a u b z 0 n e ". Es wird uns erklärt, datz auf
den leicht umkippenden Brettern über unseren
Köpfen Ge st ein staub gelagert ist. Bei einer
Explosion fallen durch die der Explosionsflamme
vorausgehende Lufterschütterung die Bretter um,
und der herabfallende Gesteinstaub bildet eine dichte
Staubwolke in der Strecke,' durch diese wird die
Fortpflanzung des Explosionsfeuers verhindert.
Wir hatten so Gelegenheit, zu sehen, wie Wissen-
schaft und Technik sich vereint bemühen, die großen
Gefahren, die den unterirdischen Bergbau noch
immer bedrohen, systematisch und mit Erfolg zu
bekämpfen und die schwere Arbeit des Bergmannes
zu erleichtern.
85
Ltraßenbild in 5yöney.
Australien und seine 2nseln.
Australien wurde im Jahre 1605 von dem
Holländer Willem Ianß entdeckt. Der Flächeninhalt
des Erdteils mit den nachliegenden Inseln und
Polynesien beträgt gegen 9 Millionen Quadrat-
kilometer. Trotzdem beträgt die Einwohnerschaft
nur etwas über 7 Millionen Menschen. Die größte
Ausdehnung des Festlandes von Osten nach Westen
beläuft sich auf annähernd 4 200. von Norden nach
Süden auf 3 200 Kilometer. Im Norden erstreckt sich
die Halbinsel Port, die unter einer südlichen
Breite von 102/3 Grad in das gleichnamige Kap
ausläuft; sie wird durch die Torres-Straße von
Neuguinea getrennt. Im Süden lagert die
Insel Tasmanien, die durch die Baß-Straße
getrennt ist. Im Norden schneidet der seichte Car-
pentaria-Golf in das Festland ein. im Süden ver-
läuft im flachen Vogen die australische Bucht.
Im Nordosten umlagert Australien sichelförmig
eine J n s e l r e i h e, die ihren Abschluß bei den
Neuen Hebriden findet, im Südosten erstreckt
sich Neuseeland. Nördlich von Neuguinea und
östlich bis weit in den Großen Ozean hinein liegen
die vielen Inselgruppen, die einen großen Archipel
unter dem Namen Mikronesien und Poli-
nesien bilden. Diese Südseeinseln nähern sich
Südamerika bis auf etwa 35 Längengrade und er-
reichen bei den Hawaii-Inseln den Wendekreis des
Krebses.
Der Aufbau von Australien läßt sich in drei
große Einheiten teilen; Im Osten ein Gebirgsland,
anschließend das mittelaustralische Tiefland und
schließlich das westaustralische Tafelland. Die lang
gedehnten Gebirgsketten im Südosten führen den
Namen Blaue Berge, eine wilde, von Schluchten
zerrissene Sandsteinwelt, an die sich südwestlich
davon die Austral-Alpen reihen, die im Mount
Townsend bei 2 240 m Höhe ihren höchsten Punkt
erreichen. Am Westabhang dieser Gebirge ent-
springen die großen Flüsse, der Murray, der fast
400 Kilometer länger als der Rhein ist, aber auch
nur in der Regenzeit genügend Wasser führt und
seine Nebenflüsse, deren größter der Darling ist.
Westlich von der Mündung des Murray befindet
sich das Flinders-Gebirge. Im westlichen Tafel-
land erheben sich einige Gebirgsketten, die bis zu
ungefähr 1500 m ansteigen. Diese Hochfläche um-
faßt eine große Wüste, die mit spärlichen Büschen
und scharfkantigem Stachelschweingrase bewachsen
86
ist. Hier verlaufen Wassersäden, die sogenannten
Krieks, die in der Dürrezeit fast austrocknen. Ein
großes Sammelbecken stellt im Mittelaustralischen
Tieflande der 12 m unter dem Meeresspiegel lie-
gende Eyre-See dar. Auch die Seen trocknen in der
regenlosen Zeit meistens aus und bilden dann große
Salzsümpfe.
Das Klima ist durchweg heiß. Der nördliche
Teil Australiens gehört noch ganz in die Tropen-
zone, und die mittleren Jahrestemperaturen be-
tragen etwa 23 Grad C, während sie an der Süd-
küste bis auf 16 Grad herabsinken. Das Innere des
Kontinentes ist trocken und warm, die Küsten zeigen
gemilderte Wärme-Verhältnisse. Den Hauptteil des
Festlandes nehmen Steppen und Wüsten ein. An
der Ost- und Südostküste regnet es zu allen Jahres-
zeiten, besonders aber im Sommer, an der West-
und Südwestküste des Kontinentes herrschen Winter-
regen vor (also dann, wenn wir Sommer haben).
Dichtere Wälder trifft man nur im Haupt-
gebirge. Hier und in der Ebene findet man häufig
Akazien und große Eukalypten. 85 °/o aller
Pflanzen kommen sonst nirgends auf der Erde vor.
Sehr altertümlich wirkt die Tierwelt, da
Australien in sehr früher Zeit von Asien getrennt
wurde. Dort leben Beuteltiere, so das Känguruh
und das Oposium. In den Flüsien haust das
Schnabeltier und von den Vögeln fallen uns der
schwarze Schwan, der Emu und der Kasuar auf.
Eine Hundeart, der gelbe Dingo, ist wahrscheinlich
eingeführt; sie stellt sehr den Schafen nach.
Die Bevölkerung setzt sich aus den ein-
geborenen Australiern und den Eingewanderten zu-
sammen. Auf den Südseeinseln leben Verwandte
der Malaien, die Polynesier, auf dem inneren Insel-
gürtel Papua. Die Eingewanderten sind zu 96°/o
Briten, außerdem leben viele Chinesen auf den
westlichen Inselgruppen und in Nordaustralien.
Deutschstämmige zählt man etwa 100 000. Fast die
Hälfte der Bevölkerung wohnt in den Hauptstädten,
die Übrigen im Osten und Südwesten. Die ein-
geborenen Australier stehen auf der Kulturstufe der
jüngeren Steinzeit.
Die erste Rolle im Wirtschaftsleben spielt
die Schafwolle. Ferner wird besonders Weizenbau
betrieben, auch gewinnt man Zuckerrohr. Aus-
geführt werden Weizen, Butter, Häute und ge-
frorenes Fleisch, zur Einfuhr eignen sich Maschinen,
Metallwaren, Holz und Chemikalien. Im Osten
und Westen Australiens finden sich große Goldlager,
im Süden Kupferlager, jedoch tritt der Bergbau
hinter der Landwirtschaft stark zurück. Den ganzen
Erdteil von Süden nach Norden durchqueren eine
Eisenbahn und ein llberlandtelegraph.
Die australischen Kolonien bilden ein englisches
Dominion, das in 6 Bundesstaaten zerfällt, und an
dessen Spitze ein Generalgouverneur steht. — Das
Schulwesen genießt besondere Pflege. Jeder Staat
hat eine Universität, und es gibt über 10 000 staat-
liche Schulen. Dem Bekenntnis nach überwiegen
die Protestanten. — Das Milizheer besteht aus
5 Divisionen Infanterie, 2 Kavalleriedivisionen und
2 gemischten Brigaden. Alle Männer zwischen 18
und 60 Jahren sind kriegsdienstpflichtig.
Die 6 Bundesstaaten, in denen etwa 5 Millionen
Menschen wohnen, sind folgende: im Osten das
tropische Queensland, daran anschließend
Neufüdwales und im Slldosten Viktoria;
südlich davon liegt die Insel Tasmanien,
die mehr als doppelt so groß wie Sizilien ist. In
Mittelaustralien liegen das Nordterritorium
und Südaustralien. Im Westen des Fest-
lands liegt der größte Staat, genannt West-
australien.
In der südöstlichen Ecke von Neusüdwales liegt
die vor einigen Jahren erbaute neue Bundes-
hauptstadt Canberra, die heute rd. 6 500
Einwohner hat. — Queensland endet im Norden
in der Halbinsel Pork, die reich an Gold, Kupfer
und Kohlen ist. Die Hauptstadt dieses Staates ist
das 270 000 Einwohner zählende Brisbane.
Neusüdwales ist die älteste der Kolonien; 1770
war es, als der berühmte Seefahrer Cook als erster
Europäer ihren Boden betrat. Ursprünglich wurde
das Land als Sträflingskolonie benutzt. — Heute
vertreibt der blühende Staat Neusüdwales haupt-
sächlich Steinkohlen und Wolle. Die Hauptstadt
Sydney liegt an einer geräumigen Bucht und
ist die älteste Stadt Australiens; rund 1 Million
Menschen wohnen hier. Durch das Ineinander-
greifen von Meer und Land, die vielen Gärten und
die prachtvollen Bauten gehört Sydney zu den
schönsten Städten. Viktoria stellt den kleinsten,
bevölkertsten und fruchtbarsten Staat Australiens
dar. Die Hauptstadt Melbourne zählt bald
1 Million Einwohner. Nordterritorium beginnt bei
Palmerston. Hier beginnt der vorhin genannte
Überland-Telegraph, der eine Länge von 2 900 Kilo-
metern hat und bei der südaustralischen Hauptstadt
Adelaide endigt. Süd-Australien kann man als
die Kornkammer des Festlandes bezeichnen. Adelaide
hat gegen 300 000 Einwohner. Westaustralien um-
faßt meistens wasserarmes Wüstenland. Hier liegen
tief in der Wüste die Coolgardi-Gold-
f e l d e r. Die Hauptstadt P e r t h an der Küste
hat gegen 200 000 Einwohner aufzuweisen.
Wir gehen zu dem inneren Jnselgürtel über, auch
Melanesien genannt. Die Inseln heißen: Neu-
87
Australische Ureinwohner.
guinea, Bismarck-Archipel (ehemals deutsch),
Salomon-Jnseln, die Neuen Hebriden, Neukale-
donien (französisch), die Fidschi-Inseln und Neu-
seeland. Neuguinea hat etwa die gleiche Größe
wie Skandinavien und ist die zweitgrößte Insel der
Erde. Sie wird im Innern von einer Bergkette
durchzogen, die mit dichten Wäldern besetzt ist, in
denen die Paradiesvögel leben. Der nordöstliche
Teil von Neuguinea, war früher als Kaiser-Wil-
helms-Land deutsches Schutzgebiet. Heute ist es mit
dem australischen Teil vereinigt. Beide zusammen
führen den offiziellen Namen Papua. Die westliche
Hälfte der Insel gehört zu Holland. Neusee-
land hat einen Flächeninhalt von 40 000 Quadrat-
metern ; ist also größer als Großbritannien,' es wird
von über 1 Million Menschen bewohnt. Es bildet
einen Staat für sich.. Dieses große Land stellt eine
gebirgige Doppelinsel dar, deren südliche im Jahre
1642 zuerst entdeckt wurde, aber Cook stellte erst in
den Jahren 1769—70 die Doppelinselnatur durch
Auffindung der Cookstraße fest. Der höchste Berg,
der Cook-Berg, liegt auf der Südinsel und hat eine
Höhe von 3 800 Metern. Man findet auf den
Inseln große Wälder und viel Weideland. Auf der
Nordinsel liegen die Städte Auckland mit 170 000
Einwohnern und die Hauptstadt Wellington mit
120 000 Bewohnern. In beiden Städten befinden
Maori von Neuseeland,
sich Universitäten. Die Ureinwohner Neuseelands
heißen Maori.
Mikronesien umfaßt die (früher deutschen)
Marianen, Karolinen und Marschall-Jnseln. Diese
Inseln sind meistens Korallenbauten, auf einigen
erheben sich Vulkanberge. Handel wird mit Kokos-
nüssen und Fischen getrieben. Die größte Insel,
Guam, gehört seit dem Kriege der Amerikaner mit
Spanien (1898) zu den Vereinigten Staaten. Die
Inseln nördlich vom Äquator sind heute japanisches
Mandatgebiet. Polynesien umfaßt ein riesiges
Inselgebiet, das aus ringförmigen Atollen, flachen
Korallenfelsen und Inseln mit hohen Vulkangipfeln
besteht. Die Atolle, die oft nur 2 bis 3 m über
die Meeresfläche hervorragen, umschließen eine
blaue Lagune. Trotz des steinigen und klippigen
Bodens ist der Pflanzenwuchs auf diesen Riffen
sehr üppig. Eine Hauptnahrung bildet die Frucht
des Brotfruchtbaumes. Die hellfarbigen Polynesier
sind körperlich und geistig den Europäern ähnlich.
Folgende Inselgruppen sind von Wichtigkeit: Die
Tonga-, Samoa-, Eesellschafts-, Paumotu-, Mar-
quesas- und Hawaii-Inseln. Hiervon stehen die
Tonga oder Freundschafts-Inseln mit der Haupt-
insel Tongatabu unter britischer Herrschaft. Die
Samoa-Inseln waren früher zum größten Teil
deutsch und gehört heute zum Staat Neuseeland.
88
Die Hauptinseln heißen Savaii und Upolu: hier
der Hauptort Apia. Auf der Insel Savaii steigen
die Berge bis zur Höhe von etwa 1600 m an. Das
Klima ist für Europäer erträglich. Es gedeihen
auf den Inseln Bananen, Kokospalmen und Kakao-
bäume. daneben ist Kopra der wichtigste Ausfuhr-
artikel. Die Gesellschaftsinseln sind fran-
zösisch. Die Hauptinsel führt den Namen T a -
h i t i, hat die Größe Rügens,^ist von gebirgiger
Natur und wird wegen ihrer Schönheit viel ge-
nannt. Auch die Paumotu und Marquesas-Inseln
unterstehen Frankreich.
Eine Sonderstellung nehmen die Hawaii- In-
seln ein. Ihre Größe und Anordnung zeigt, daß sie
die Gipfel eines gesunkenen Kettengebirges sind.
Hawaii selbst ist größer als die übrigen Inseln zu-
sammen. Auf Hawaii erheben der Mauna-Kea und
der Mauna Loa auf flachem Lavasockel ihre Gipfel
über 4000 m. Der Loa trägt an seiner Flanke einen
Riesenkrater, in dem ein kleiner Krater stets mit
wogender flüssiger Lava gefüllt ist. Das ist der
berühmte „ F e u e r s e e " von Hawaii. Die Inseln
umfassen insgesamt etwa 17 000 Quadratkilometer
und werden von 300 000 Menschen bewohnt. Sie
wurden 1778 von Cook entdeckt, bis 1893 standen sie
unter einheimischen Königen und wurden bald
darauf von den Vereinigten Staaten annektiert.
Die Hauptstadt Honolulu liegt auf der Insel Oahu
und hat bald 100 000 Einwohner aufzuweisen. Man
findet hier Anbau von Zuckerrohr, Ananas und
Kaffee. Die Stadt besitzt einen großen Hafen.
Eine Seefahrt von le Havre durch den Sueskanal
nach Sydney dauert etwa 51/® Wochen. Fracht- und
Seglerfahrten erfolgen teilweise um das Kap der
guten Hoffnung.
Dr. W.
.....................mm......."in.mm.........unmm
Pfeifertag in Rappoltsweiler.
MMMMMMMMMMIMmiiiiiiliiiiiklMMIMMülmMiliiiiiimmimiiiimiiiiii
Unter den vielen schönen Orten des so
reich gesegneten Elsaß nimmt einer
eine ganz besondere Stellung ein: Rap-
poltsweiler, französisch kUbeauvills.
Nicht nur durch seine wahrhaft schöne
Lage, die so charakteristisch ist, daß sie zum
Symbol für alle elsässischen Städtchen
wurde:
Hett senn dì Pfisfer en Rappolswihr,
Ehr Speel esch we dr Wi voll Fihr.
Dr Psisferkenntg, arnscht, badachlig,
Dr Hofnarr, schelmisch, farwaprachtig,
Dr Fahnadräjer vorna dra.
So komma sie die Stadt ara
Met Musik un met Trommafchlaj,
Und senga: „Hett esch Pstsserdaj!"
G. Boesch.
Drei Schlösser auf einem Berg,
Drei Kirchen auf einem Kirchhof,
Drei Öfen in einem Saal,
Drei Städt in einem Tal,
So ist's Elsaß überall."
Und so ward Rappoltsweiler, ob es
gleich nie wie manche Schwesterstädte
Reichsfreiheit gewann, sondern Hauptort
der Grafschaft Rappoltstein blieb, schon
im früheren Mittelalter berühmt.
Heut ist das Städtchen nicht nur wegen
seiner Lage als Ausflugsort, oder wegen
seines Weins als Ziel beliebt, sondern
89
Das „Pfiff er5 üs“ in Nappoltsiveilcr.
Bietzgertor und Brunnen in Rappoltsweiier.
gleichzeitig bedeutend wegen seiner Mühlen und
Spinnereien.
Aber über die Gegenwart soll man doch nicht
das Altertum vergessen, das gar deutlich in die
Gegenwart hineingrützt: nicht nur mit den Burgen,
mit schönen alten Toren und Brunnen, mit inter-
essanten Häusern und Kirchen, sondern auch mit
einem einzigartigen Volksfest, dem „Pfifferdaj". —
Die Grafen von Rappoltstein waren nämlich seit
dem frühen Mittelalter besondere Gönner der
„fahrenden Leute", und Minnesänger und
später die herumziehenden Spielleute fanden hier
immer gastliche Aufnahme. Im XV. Jahrhundert
schlossen sich die nicht seßhaften Leute im Elsaß nun
zu einer Genossenschaft zusammen, deren Patronat
Herr Schmatzmann v. Rappoltstein gern übernahm.
Der deutsche Kaiser Friedrich III. bestätigte ihn
darin, und so waren denn die Geiger und Pfeifer
im Elsaß eine anerkannte Zunft mit Siegel und
Brief; sie hatten das Monopol für alle Festlich-
keiten und die Herren von Rappoltstein hießen jetzt
die „Könige im Pfeiferkönigreich im
oberen und unteren Elsaß." — In Rap-
poltsweiler war das Pfeifergericht, und hier sam-
melte sich alljährlich die Bruderschaft zum „Pfeifer-
tag" am Sonntag nach Mariä Geburt in der Zunft-
herberge „zur Sonne", die heute noch als „Pfiffer-
hüs" besteht. Im feierlichen Zuge, das Zunftbanner
voran, der von der Rappoltsteiner Herrschaft er-
nannte Pfeiferkönig mit vergoldeter Krone, der
Herold und die Schöffen des Gerichts, sodann je
zwei und zwei die Spielleute, so ging der Zug
zur Muttergottes von Kloster Dusenbach, die
Schutzpatronin der Zunft war, und deren Bild das
Zunftsiegel zeigte. — Rach der großen Messe, zu
der jeder auf seinem Instrumente spielte, ging der
Zug dann zum Schloß, um der „Herrschaft im
Königreich" zu huldigen, worauf der Pfeifertag im
Zunfthause mit fröhlichem Tanze Mahl und Trank
schloß.
Dies „Königreich der Pfeifer" mit seiner ge-
nauen, in 26 Paragraphen aufgezeichneten Satzung,
bestand bis zur großen Revolution, überlebte also
das Aussterben der Herrschaft. Die Stadt bewahrt
noch viele Erinnerungen: Pokale, Panzer und
Waffen. Auch steht am alten Markt vor dem
Lamm noch der Laufbrunnen von 1316, dessen vier
Wassergießer einen Ritter, einen Knappen mit
Eselsohren, einen Löwen mit Mönchskopf und einen
Schalksnarren mit Schellenkappe zeigen. (Nach
August Becker, 1878.)
Der „Pfifferdaj" wird aber auch heute wieder
alljährlich gefeiert, und von nah und fern kommen
die Besucher dazu. Möge auch mancher Leser des
Bergmannskalenders nächstens einmal dabei sein!
Es wird ihn sicher nicht gereuen!
I
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Mn.Ut C-1>.
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X«dw>lr, S- " • ' AUhlunslld, l&y.
Sicherheit vor allem!
<x>
o
Unfälle durch Förderung.
Ein weiteres Beispiel für einen Unfall, den man
bei einigermaßen vernünftigem Verhalten ver-
meiden konnte.
Steinfallgefahr.
Das Umwerfen des Ausbaues führt häufig zu Unfällen durch Stein fall; es kann und muß verhütet
werden.
Wilhelm schrämt unbesorgt-:
flötelieh Mraefä das J3steh itnd .eir/Atfttt
Ausbau um*. »
SteinfaU gtsahr in der S/recKe. i/m werfet?
desA usfauej!
/ Verspreizu ngfehltij
Wie fistle Wilhelm diesen Unfall -'trmeiskn M/meA
3u> folgenden Bilder zeigen es Euch*
_
Hotte Wilhelm du Stempel mit
0.cfivJmt Z/m adern!
Steinfallgefahr — Umwerfen des Umbaues.
Ein Beispiel, wo der Ausbau wie ein Kartenhaus umgeworfen wurde. — Folge: 1. Toter, 1 Schwerverletzter.
&n A-u-piel unter rn.ljr al, IjunJerl lln-
Jollen, di« idVjrlii^ unter den ¡jtfktji'n Um-
stünden i'or kommen. ütuuirk Unfälle
dieser Jlrl müssen noch verkommen, um
ollen Steigern btyyijUdj xu ouvben. dop
*<•*> lüBhta/m dcs.Huifeaurxs .-ueber
üerljiiwterl uvrdrn kann.
r^rkaturuj, ItoMndang
1?.nadjiuj’ntfm,
■nii-iiir Iferrni S leider. aber uuriirn luit
■eie n> nicht. nwo 5k die Unfälle ne, mei-
de» vollen:
Unfälle Johann R. und
Mois M. auf Grube Mellin
am 1. Juli 1930.
’ Sie beul« .Isopren ruhen le.lijub auf dem Jfoüpjeiltr und miitelboe
dem Unser:ti^;ohtte irdt'flJli’^lchc lVr5t'rx*Uüs>g untre »ch wrfirml dir Jiat'Pf M.
iit »erden xli'irb dieselben einrs deror fiarn Xu*t>oii«4 *el)rn, der metife «eeilrr als rin
jl - -IMfhtrffliri. : • -Vto.
on^e'»lM|JM>cht' fttix' &.fH,l4uilif i
«km Svnodiharte» ijiisNui.eUlli'i' Vitw 1
U'iJfViiur.d Hege» dos UimrerS »
l'i'rdriff >:>"! lÄO.ixl tvw. i o» ich'
vor den 'UdrsUvhem.
¿Vbml! /, f:
ivhiui» A
Die Skizzen sind der
Unfallverhandlung über
den tödlichen Unfall des
Hauers Johann R. und des schweren Unfalles des
Hauers ftlois M. entnommen. Der Unfall ereignete sich
auf Grube Mellin am 1. Juli 1930.
JJir»r ¡drir.il! rivriirn Ärstrrkrr Sönnm dir /filf tVrhnlJuiVi
cn^rtwtien verdm. uvrm i.e/ffl auf den Hopfe« wrfcexft sind • ■
cc
IO
93
Oberes Bild:
Vor dem Unfall
&m soldiiT 5kmptf o'jrtt*
tkrspreiranq aiW ài
Jusbau hciiis itandfcsliqfteil.
SUrtjc antrnsirhk’f'd^ ,6ild -
Unfälle Johann R. und
fllois M. auf Grube Mellin
am 1. Juli 1930.
Unteres Bild:
Nach dem Unfall
X
Sicherheit vor allem!
Im Bergwerk geht der Tod stets um
Und suchet wahllos dort herum.
Wo Sicherheit bleibt außer Acht,
Er manchem Leben ein Ende macht.
^iiiiimiiiiiiiiimuimmimmmiiiiiimimiiiimiiiimiiiiiiiriimmtiimimiiiiiiHiiiHiiiim iinmiiimiimimmimiiiiimmimiiniiiimimiimmmmmiimii:
| m | Die Entwicklung des ^rnos. | ™ |
1 Ein kurzer Streifzug durGs 20. Iatzrtzundert. 1 1
niimiiiiitiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiimiiimmiiiiimiiiiiiiiiiiMimmtmimiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiimmmiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiimTTtiEiiimiiiiiiiiin
Brockhaus Konversationslexikon. 1902:
Film: . . . englisch soviel wie Häutchen . . .
Kino: . . . eine in Form von kleinen, unregel-
mäßigen, kantigen, schwarzrotbraunen Stücken in
den Handel gebrachte Drogue . . .
Meyers Konversationslexikon. 1906:
Films: In Form von etwa 10 Meter langen
Streifen finden sie im Kinematographen Ver-
wendung.
Kinematograph: Ein von A. und L.
Lumiere in Lyon 1896 konstruierter Apparat,
der bewegte Szenen in einer Reihenfolge photo-
graphischer Aufnahmen festhält, von den ent-
wickelten Negativen positive Kopien auf langen
Zelluloidstreifen anfertigt und diese in großem
Maßstab und in derselben Zeit, in der die
Reihenfolge der Negative aufgenommen worden
ist, auf einer sich drehenden stroboskopischen
Scheibe, einem Phänakistoskop oder mittels
eines Projektionsapparates auf einen Hellen
Schirm projiziert. . . Am meisten wurden be-
lebte Straßenszenen, Seebilder, Vorgänge in der
Tierwelt, chirurgische Operationen usw. dar-
gestellt . . .
Meyers Konversationslexikon. Supplement 1910/11:
Kinematograph: Der Chirurg Doyen be-
nutzte den Kinematographen, um den Gang
einer Operation zu demonstrieren, indes hat sich
diese Anwendung des Kinematograph wissen-
schaftlich und praktisch als wertlos erwiesen.
Meyers Konversationslexikon. 1926:
Kinematographie: . . . Im Deutschen
Reich besuchen täglich über 3 Millionen Personen
ein Lichtspieltheater und geben dafür im Jahr
etwa 1 Milliarde Reichsmark aus.
1929:
Beginn des Siegeszugs des Tonfilms.
94
Pariser Kolonialausstellung 193): Die Avenue der französischen Kolonien.
(Photo: Vue, Paris.)
95
Internationale
Kolonial-Aussfellung
Paris 1931.
Der Kalendermann erinnert sich an seine
eigene Kindheit: welch ein Festtag seltener Art
war es für ihn, wenn er, in seinen Ferien bei
seinen holländischen Verwandten zu Besuch
weilend, die gute alte Großtante durch sein
Bitten wieder einmal dazu brachte, jenen g e -
heimnisvollen Schrank zu öffnen, dessen
Inhalt ihn immer wieder aufs neue staunen
und bewundern ließ.
Denn dieser Schrank barg all die Dinge, die
sein Onkel, der seit Jahren als Offizier in In-
dien stand, nach Haufe gesandt. Da gab es
Schmetterlinge und präparierte Insekten, da
gab es seltsame Schnitzereien und Schmuckstücke
und Waffen; da gab es feine gestickte Tücher
und goldgestickte Seidendecken, da gab es Lack-
dosen und andere Sächlein und feine Porzel-
lane — kurz, indische, javanische, chinesische und
japanische Dinge gaben sich dort ihr Stelldich-
ein. — Und dazu hörte er dann die Erzählun-
gen, bekam Briefstellen vorgelesen, die von den
Kämpfen mit den Atschinesen auf Sumatra,
von dem Leben und Treiben auf Java und
Celebes, und den kleinen Sundainfeln handel-
ten, und er träumte sich gleich Robinson Crusoe
in eine fremde Welt.
Aber, als er dann älter wurde, da fiel ihm
etwas anderes auf: wie nämlich er bei allen
Leuten dort gefragt wurde, ob er später auch
einmal nach Drüben ginge. Und er kam all-
mählig dahinter, daß in diesem alten Kolonial-
volk eigentlich ein junger Mann, der nicht
„drüben" gewesen, nicht für voll galt. Der
Schuster war ein alter Kolonialsoldat, der am
31. August, an Königin-Geburtstag, stolz zu
seiner Orangeblume im Knopfloch seine Me-
daillen trug — der Bäcker hatte einen Sohn
drüben und das Milchmädchen den Bruder;
und der alte Jan, der auf der Landungsbrücke
der „Reederij" (der Rheinschiffahrtsgesellschaft)
saß, erzählte staunenerregende Geschichten von
seiner früheren Seemannszeit. —
Jawohl, so war es in diesem Lande: jeder
wußte von den Kolonien, jeder lebte mit den
Kolonien, und so wurde auch im Kalender-
mann der Wunsch lebendig, einmal über das
große Master weg in diese Länder der Wunder
zu kommen.
Er hats nicht erleben können, bis heute —
er war noch nicht drüben — aber etwas ande-
res konnte er erleben, und das gab ihm einen
unverlöschlichen Eindruck: nämlich der Besuch
der Kolonialausstellung in Paris.
Die bequemste Art, eine Reise um die
Welt zu machen, so nennt sie ein Prospekt;
und wahrlich, diese Worte sind durchaus nicht
ruhmredige Reklame, sondern eitel Wahr-
heit. Und deshalb möchte der Kalendermann
heute seinen lieben Lesern davon erzählen und
er hofft — die Ausstellung dauert ja lange
genug — daß manch einer unter ihnen, der vor
Erscheinen des Kalenders noch nicht dort war
— nunmehr, wenn er diesen Artikel gelesen,
die Gelegenheit benutzen wird, hinzugehen, um
Dinge zu schauen, die er so lebensecht und so
bequem sobald nicht mehr wird zu sehen be-
kommen. — Die Sache ist ja an sich gar nicht
so teuer: es gibt billige Extrazüge und sonstige
Ermäßigungen; es gibt Reisegesellschaften und es gibt end-
lich für den des Landes und der Sprache Unkundigen auch
Führungen.
Die Pariser Ausstellung ist, wie schon aus ihrem Namen
hervorgeht, nicht bloß eine französische Angelegenheit, son-
dern international. Das heißt, außer Frankreich be-
teiligen sich eine ganze Anzahl von Ländern daran: Belgien
für den Kongo-Staat, die Levante-Staaten und die Suez-
Kanal-Komp., Palästina, Italien, Holland, die Verein.
Staaten von Nordamerika, Portugal; sogar Dänemark ist
vertreten und zeigt uns seine Kolonie Grönland. — Es ist
also tatsächlich eineReise um dieErde,die wir
machen: von unserer Zone über den Äquator
zumNordpol! Selbstverständlich nehmen die Pavillons
der französischen Kolonien den Hauptteil ein, was ja nicht
wunderbar ist in Anbetracht der enormen Größe des
französischen Kolonial-
reichs. Denn, um dies kurz vor-
wegzunehmen, dies andere, dies
neue Frankreich, umfaßt 10.988.323
qkm mit 60.736.000 Einwohnern,
ist also rd. 20 mal so groß und hat
l1/2 mal soviel Einwohner wie das
Mutterland.
Nicht durch einen eigenen Pa-
villon usw. ist England vertreten,
sondern nur durch Statistiken und
photographisches Material, was
leicht erklärlich daraus ist, daß Eng-
land erst neulich seine große Em-
pire-Ausstellung in Wembley hatte,
die, wie man weiß, mit einem hohen
Defizit abschloß, sodaß man sich die
neuen Unkosten angesichts der
schlechten wirtschaftlichen Lage gern
ersparte. —
Aber auch so ist, wie gesagt, schon
die weite Welt hier einge-
spannt in ein enges Ge-
hölz. Zwar so sehr eng ist es ja
noch nicht einmal — o nein! — Tat-
sächlich nimmt das Ausstellungsge-
lände eine Fläche von über 120 ha
ein. Und — o Wunder über Wun-
der; dabei ist das ganze, so schöne
Wäldchen von Vincennes
gar nicht im geringsten unterdrückt
worden; kein Barbar der Zweck-
mäßigkeit hat hier gehaust und
Platz geschaffen; kaum einen Baum
Hier spricht Afrika.
(Photo: Miroir du Monde.)
Im Bois von Vincennes: Abend am See
Pariser Kolonialausstellung 1931 : Der Pavillon von Madagaskar mit seinem Ochsenkopf-Turm.
Zeichnung von André Maire in die „ Jllustration“.
Pariser Kolonialausstellung 1931: Innenhof des tunesischen Pavillons.
(Photo: Jllustration)
Einzelbilder vom Fries des Bildhauers Janniot am Pariser Kolonial-Museum.
(Photo: Jllustration)
— 97
hat man gefällt: alle Pavillons hat
man locker ins Grüne gestellt, und
gerade das macht den besonderen Reiz
des Ausstellungsgeländes aus. —
Und mitten darin liegt das Kleinod
des Daumesnil-Sees mit sei-
nen beiden Inseln, der Ile de
Bercy und der Ile de Reuilly. Die
Fluten des Sees sind belebt von den
Fahrzeugen der Kolonien: afrikani-
sche Pirogen vom Niger und schmale
Ausleger-Bote der Südsee und asiati-
sche Sampans, wie sie zum Reistrans-
port zwischen den malayischen Inseln
und dem indisch-chinesischen Festland
verwandt werden, mischen sich unter
moderne europäische Motorboote. Die
Inseln sind Stätten der „Attrak-
tionen", der ganze See aber spielt
seine besondere Rolle, wie vordem in
der Landschaft, jetzt noch besonders
als zauberisch in dem Glanze leuchten-
der Farben verglühender Hintergrund
oder auch Mittelpunkt der Beleuchtung
wie der Abend- und Nachtfeste.
Diese Ausstellung ist in erster Linie
das Werk eines Mannes, der hier noch
einmal seine große Kunst der Organi-
sation gezeigt hat: des Marschalls
L y a u t e y , des hervorragendsten
Fachmanns auf dem Gebiete der Kolo-
nien, den Frankreich hat, des Organi-
sators von Indochina und Madagas-
kar und schließlich von Marokko, dem
er Frieden, Wohlstand, Zivilisation
und straffe Verwaltung brachte, dessen
Leben er modernisierte, dessen Sultan
er wieder zum anerkannten Herrn in
seinem Lande machte, und das heute
ebenso treu und fest zu Frankreich
steht wie etwa das seit über 100
Jahren schon zu ihm gehörige benach-
barte Algerien. — Hier in Marokko
sind während der Dauer seiner Tätig-
keit Städte und Häfen, Straßen und
Eisenbahnen entstanden, Arbeitsgele-
genheiten für viele neu geschaffen
worden, Bergbau- und Industrie
haben neue Gebiete gefunden; kurz,
ein ganzes Land ist aus einem Dorn-
röschenschlaf zu frisch - pulsierendem
Leben erwacht.
Und mit derselben Tatkraft ist der
Das Kolomal-Museum.
Der marokkanische Pavillon, mittlerer Teil, auf den großen Satten gehend.
Das afrikanische Neslaurant.
98
Der Palast ton Araiyosisch-Westafrika.
Eine andere Ansicht des Palastes
Französisches Westafrika: Tor jur Eingeborenen-5ladk.
NUN bald achtzigjährige Marschall an
die neue Aufgabe getreten, die sein
Vaterland ihm übertrug: in dieser
Ausstellung nicht nur seinem Volke
und der Welt zu zeigen, was Kolo-
nien für den modernen europäischen
Staat bedeuten, sondern darüber
hinaus die Bedeutung dieses neuen
Frankreich augenfällig zu demonstrie-
ren und Interesse und Liebe für die
Kolonien bei seinen Landsleuten wei-
ter zu wecken und zu stärken.
Und wahrlich, Frankreich kann
stolz auf seinen Sohn sein, denn auch
dieses Werk ist dem Marschall Lyau-
tey vortrefflich gelungen. Großzügig-
keit und Klarheit der Anlage künden
deutlich den Geist ihres Schöpfers. —
Gewiß ist auch die Beteiligung der an-
deren Staaten, die eben die Ausstel-
lung zur internationalen machte, nicht
zu vergessen, aber auch ihnen gab eben
doch Lyautey erst den Platz zur Ent-
faltung.
Darum ist auch der Eindruck, den
der Kalendermann davon mit nach
Hause nahm, ein unvergeßlicher ge-
wesen, und deshalb will er hier seinen
lieben Lesern davon erzählen.
Unvergeßlich namentlich war ihm
die Pracht der abendlichen Illumina-
tion. — Von phantastischer Wirkung
sind die große Fontaine und die son-
stigen Wasserkünste, wunderbar, wie
ein Märchen aus Tausend und einer
Nacht wirken in ihrer hellen Veleuch-
l'timg gegen den dunklen Nachthimmel
|bte indischen und afrikanischen Paläste.
Unsere Bilder geben davon einen,
wenn auch nur schwachen, Begriff.
Der Kalendermann hatte zunächst
die Ausstellung am Abend gesehen und
damit einen nachhaltigen Ein-
druck ihrer Gesamtheit gewon-
nen, und als er dann an den folgenden
Tagen die Ausstellung erneut besuchte,
konnte er in der Besichtigung der Ein-
zelheiten diesen Eindruck nur noch ver-
tiefen. — Zwar, nicht, als ob er nun
alles gesehen hätte! O nein! Dazu ge-
nügten ein paar Tage ja nicht, da hätte
er eine Woche und mehr noch brauchen
können! — Aber er hat doch einen
— 99
guten Überblick bekommen und dabei noch
die Zeit gehabt, sich in die Einzelheiten
einzelner Abteilungen zu vertiefen:
Betreten wir die Ausstellung durch die
gewaltige Porte d'Konneur, so sehen
wir linker Hand gleich außerhalb der
eigentlichen Ausstellung, den prächtigen
Bau des Kolonialmuseums, das
auch nach Beendigung der Aus-
stellung stehen bleiben wird, um
alles auf die Kolonien Bezügliches aufzu-
nehmen. Mit seinen Säulenreihen und
seinen Friesen von der Hand des Bild-
hauers I a n n i o t, die die mannigfach-
sten Bilder aus dem kolonialen Leben
zeigen (siehe die Abbildungen auf der
Kunstbeilage und Bild des Museums
Seite 97) ist dieser von den Architekten
Jaussely und Laprade in modernem Baumate-
rial. dem Eisenbeton, errichtete Bau fürwahr
ein würdiges Heim dieser Aufgaben. Hinter
dem Museum erhebt sich der Riesenbau des
Orand Palais der Section Metropolit
t a i n e mit den beiden zugehörigen Palais und
zahlreichen Pavillons. Hier ist auf 80.000 qm
die Ausstellung des Heimatlandes,
feiner Industrie und seiner Produkte, kurz, all'
dessen, was aus dem Mutterlande in die Kolo-
nien eingeführt werden muß. —
Haben wir das eigentliche Ausstellungsge-
lände betreten, so gelangen wir zunächst in die
Cité des Informations, wo wir alle nur
wünschenswerten Auskünfte über die Aus-
stellung selbst wie auch über die hier vertrete-
nen Kolonien finden, wo überhaupt die ganze
Leitung derselben konzentriert ist: Eeneral-
commisiariat, die einzelnen offices, Post- und
Telegraphenamt, die Büros der Handelskam-
mern und Gesellschaften, die Stände der Presse,
endlich die große Halle und das ständig
laufende, 1500 Besucher fassende Kino.
Haben wir die Cité des Informations passiert,
so sehen wir vor uns die große Avenue der
französischen Kolonien (Bild Seite 91). Die
Ausstellung ist nämlich derart angeordnet, daß
auf dem Südufer des Sees die einzelnen fran-
zösischen Pavillons, die belgische, die Suez- und
die Levante-Ausstellung sowie der Zoologische
Garten liegen, auf dem schmalen Teil am Nord-
ufer aber die Pavillons der übrigen Staaten.
— Der erste Bau, der uns da in die Augen
fällt, ist der Pavillon Madagaskars.
Braun und violett starren die Ochsenköpfe,
Kamerun und Togo: Der Zagd-Pavillon.
14 m hoch, von dem über 50 m hohen Turm,
und erinnern uns an den Viehreichtum der
Insel, von der wir im vorigen Kalender er-
zählten. Der Pavillon selbst, der sich auf einem
Hügel daneben erhebt, ist eine vergrößerte und
stilisierte Nachbildung des Palastes der Köni-
gin Andrianampoinimerina, von der wir im
vorigen Kalender ja sprachen. Weiter kommen
wir zu den Einzelpavillons von Tonkin, Anam,
Eochinchina und Laos, während die Hauptaus-
ftellung des Landes Indochina sich in dem
Detail des Eingangs ;um Zagdpavillon von Kamerun und Loga.
100
großen „Tempel von Angkor" befindet.
— Wir haben Jndochina und besonders diesen
Tempel im Kalender 30 ausführlich behandelt.
Es genügt hier also mitzuteilen, daß man hier
als besonderes Prunkstück der Ausstellung das
Zentralmassiv in Originalgröße aufgebaut hat.
Es hat die Form eines Quadrats von 70 m
Seitenlange. Ein Unterbau von 14 m Höhe,
der inwendig 2 Stockwerke hat, trägt die Galle-
rien und Pavillons und unter der mittleren
Turmkuppel einen Saal, das „Heiligste". Die
Türme sind 45 bezw. 55 m hoch. —
Ehe wir aber an diesen Tempel selbst kom-
men, sehen wir erst noch die Pavillons der
katholischen und prote st antischen
Missionen, der von G u a n a und f r a n z.
Indien (Abb. Seite 104). Letzterer ist kein
Palais, sondern die leicht stilisierte Nachbil-
dung eines Hinduhauses von Pondichéry. —
Wir kommen weiter zur Somaliküste und zu
den Pavillons von Ozeanien, Neu-Caledonien,
Martinique, Réunion und Guadeloupe. Alle
diese Kolonien sind durch charakteristische Bau-
ten vertreten. Und alle sind bewohnt, überall
finden wir Söhne und Töchter des ausstellen-
den Landes!
Wohl den stärksten Eindruck empfing der
Kalendermann beim Anblick der Ausstellung
französ. Westafrikas, das die Kolo-
nien: Senegal, Guinea, die Elfenbeinküste,
Dahome, Mauritanien, dem Sudan und Ober-
Volta und Niger zu einer Verwaltungseinheit
zusammenfaßt. Hier erhebt sich, in der Bau-
weise des Sudan, auf rund 4 ha Fläche eine
afrikanische Festung, eine Burg mit Stadt,
mit Mauern, Zinnen und Türmen, alles in
dem für den Sudan charakteristischen getrock-
neten roten Lehm gebaut. (Das ist natürlich
nicht die einzige Art, wie man in Westafrika
baut, aber die monumentalste). Der hohe
Mittelturm ist 45 m hoch. Die überall aus den
Mauern ragenden Pfähle dienen den ein-
geborenen Maurern als Sitzplätze, wenn sie
jedes Jahr die durch die Winterregenzeit ver-
ursachten Schäden ausbessern müssen.
Anschließend Aquatorialafrika (der
Kalendermann verweist aus den Kalender 1929
mit seinem Aufsatz „Durch den dunklen Erdteil".)
Marokko, Tunesien und Algerien. — Besonders
gelungen ist aucy die tunesische Ausstellung,
dle eine Straße m Tunis mit Moscheen, Lüden
und Kaffeehäusern zeigt. Die Hauptpaläste
der drei Kolonien sind prächtige Bauten im
modernen maurischen Stil.
Den zoologischen Garten erwähnten wir
schon. Wir kennen das Freileben der wilden
Tiere schon aus Hagenbecks Stellinger Tier-
park. Hier sehen wir die gleiche Art.
Von den fremden Staaten ist der belgi-
sche Kongo durch strohgedeckte Eingeborenen-
Pavillons. Italien u. A. durch eine präch-
tige Reproduktion der römischen Basilika
von Leptis Magna sowie des Ritterhauses
von Rhodos, die Vereinigten Staaten
durch eine genaue Nachbildung des Wohnhauses
Georges Washingtons in Mont Vernon ver-
treten. Portugal zeigt in seinem Pavillon
neben den Resten seines Kolonialreichs haupt-
sächlich historische Erinnerungen an die See-
reisen seiner großen Entdecker. Das Schönste
mit aber soll die Ausstellung der Nieder-
lande gewesen sein; die Nachbildung eines
javanischen Tempels auf etwa 6000 qm mit zwei
50 m hohen Türmen. Der Kalendermann hat
ihn leider nicht mehr gesehen; er wurde ein
Raub der Flammen, und mit ihm viele un-
schätzbare Originalwerke und Erinnerungen in
seinem Innern. — Schon sind die Holländer
tapfer dabei, einen Neubau zu errichten. —
Noch vorhanden sind die Nebengebäude, es
leben auch noch die graziösen Tänzer und
Tänzerinnen Javas und Balis. Eine Vor-
stellung dieses ausgesuchten über 100 Personen
starken Baletts, das man zum ersten Male in
unserem Erdteil sieht, ist ein unvergeßliches
Erlebnis.
Uebe dich nur Nacht und Lag, / Und du wirst jehn, was das vermag, / Dadurch
wird jeder Zweck erreicht, / Dadurch wird manches Schwere leicht; / Und nach und
nach kommt der Verstand / Unmittelbar dir in die Hand.
Goethe.
101
Zum Gedächtnis I.-I. Rousseaus.
8ÄK^SLAWSSWL^MNLLMZWMMzLSKNLMWLBW^M^KM^SM8W^WLLZSWLLMWLLKrrLLLZrL!
Am 28. Juni 1932
sind es 220 Jahre, daß
Jean - Jacques
Rousseau in Genf
das Licht der Well
erblickte. Das erscheint
uns ein begründeter
Anlaß, auch unsere
Leier in etwa mit den
Schriften und dem
Leben eines Mannes
bekannt zu machen, der
nicht nur auf seine
Zeitgenossen einen her-
vorragenden und be-
stimmenden Eindruck
machte, sondern dessen
Einfluß wir auch heure
noch im öffentlichen
wie im privaten Leben
immer wieder begeg-
nen, ohne daß mancher
die Quelle vermutet.
Jean-Jacques Rous-
seau war der Sohn
eines Uhrmachers, je-
nes gerade in Genf
hochgeachteten Hand-
werks. Seine Mutter
starb bei seiner Ge-
burt. Sein Vater,
ein gefühlvoller und
etwas romantisch ver-
anlagter Mann, ließ
ihn ohne Erziehung
und geregelten Unter-
richt aufwachsen, be-
günstigte aber den
Hang des wissens-
durstigen Knaben zu
jeder Art von Lektüre.
Nachdem er einige Zeit
bei einem Pfarrer verweilt hatte, sodann vorüber-
gehend bei einem Advokaten Schreiber gewesen war,
trat Jean-Jacques bei einem Graveur in die Lehre.
Doch auch hier hielt es ihn nicht lange, und er
floh aus der Heimat, um ein abenteuerliches Leben
zu beginnen. In Savoyen lernte er eine junge
Witwe, Madame de Warens, kennen, die sich für
ihn interessierte und ihn veranlaßte, vom Kalvinis-
mus zum Katholizismus überzutreten. Nachdem er
eine Zeitlang in Italien und in der Schweiz
umhergestreift war, kehrte er zu seiner Beschützerin
zurück und lebte bei ihr acht Jahre lang in einem
Landhause bei Chamböry in Savoyen. Diese Zeit
war der glücklichste und friedlichste Abschnitt seines
Lebens und gab ihm die Muße, alle Anlagen seines
Geistes und Gemütes zu voller Reife zu ent-
falten. Unstät wie er
war, griff er jedoch
im Jahre 1741 wieder
zum Wanderstabe,
streifte durch das süd-
liche Frankreich und
kam als Präzeptor
einer reichen Familie
nach Paris, um hier
mit einem Lustspiele,
das er verfaßt hatte,
sowie mit einem neuen
musikalischen Noten-
system sein Glück zu
suchen. Obgleich auch
diese Illusion, wie
seine früheren, schei-
terte, fand er doch
mehrere Freunde und
Beschützer und einigen
Verkehr in den Kreisen
der sogenannten Enzy-
klopädisten, an deren
großem Wörterbuche er
sich durch Beiträge be-
teiligte. Als die Aka-
demie in Dijon durch
öffentliches Ausschrei-
ben die Frage gestellt
hatte, ob der Fortschritt
der Wissenschaften und
Künste die Sitten ge-
läutert habe, antwor-
tete Rousieau in einer
feurigen Abhandlung
verneinend und erhielt
den Preis. Drei Jahre
später errang er auch
mit einer Oper, für
die er sowohl den Text
wie die Melodie ver-
faßt hatte, einen durch-
schlagenden Erfolg. Das größte Aufsehen erregte er
jedoch durch eine neue Abhandlung, betitelt: „Rede
über den Ursprung der Ungleichheit unter den
Menschen", worin er die sozialen Zustände seiner
Zeit auf das heftigste angriff und sich offen als
Republikaner und Demokrat bekannte. Gleichzeitig
kehrte er zum Protestantismus zurück. Die folgen-
den Jahre waren die fruchtbarsten seines Lebens.
In dem ländlichen, sorgenfreien Aufenthalte nahe
Paris, der ihm durch die Großmut der Madame
d'Epinay und später durch den Marschall von
Luxemburg ermöglicht wurde, verfaßte er seine
berühmtesten Werke, so den Roman „Die neue
Heloise", die philosophische Abhandlung „Der
soziale Kontrakt" und sein pädagogisches Werk
„Emil". Alle bedeuteten eine Umwälzung in den
102
Die Pariser Kolonialousstellung: Tunesien.
(Photo: Illustration)
103
Anschauungen der Zeit und zogen ihm neben be-
geisterten Zustimmungen erbitterte Feindschaften
zu, die ihn zwangen, Paris im Jahre 1765 zu
verlassen. Wieder irrte er acht Jahre lang in
der Schweiz und in Frankreich umher und kam
auch auf die Einladung des berühmten Philosophen
und Historikers Hume auf kurze Zeit nach England.
Sein unruhiger und argwöhnischer Charakter hielt
ihn nirgends und entzweite ihn der Reihe nach
mit allen seinen Freunden und Beschützern. Schließ-
lich ging er eine Ehe ein mit einer dienenden
Person namens Therese Levasseur. Nach Paris
zurückgekehrt, lebte er noch acht Jahre in den ärm-
lichsten Verhältnissen. Seine Schwermut und
Menschenfeindlichkeit grenzte an Wahnsinn, doch sein
lebendiger Geist diktierte der Feder bis zum Schluffe
des Lebens Meisterwerke voll Originalität und
Kraft in Stil und Gedanken.
Rousseau starb im Jahre 1778 in einem Land-
hause bei Paris, das ein adliger Gönner ihm zur
Verfügung gestellt hatte. Seine Asche wurde im
Jahre 1794 nach der Hauptstadt überführt und
feierlich im Pantheon, dem Ruhmestempel der
Franzosen, beigesetzt.
Rousseau ist nicht nur der kulturhistorisch bedeut-
samste Schriftsteller der 2. Hälfte des 18. Jahr-
hunderts, sondern auch neben Voltaire der größte
Geist der sogenannten „Aufklärung". — Trotzdem
Erinnerungen i
Ich kam schwach und krank auf die Welt und
kostete meiner Mutter das Leben. Ich habe
nicht erfahren, wie mein Vater diesen Verlust
ertrug, aber ich weiß, daß er ihn nie über-
wunden hat. Er glaubte, ihr Ebenbild in mir
zu erblicken,' er küßte mich nie, ohne daß ich
trennt ihn von deren damaligen Predigern eine
Welt, da er im Gegensatz zu einer bloßen verstandes-
mäßigen Aufklärung und zum bloßen vernunft-
emätzen Handeln, das Recht auf das p e r s ö n -
i ch e Gefühl verkündete. Er ist darin also
keineswegs Rationalist, sondern der leidenschaftliche
Prophet der I n d i v i d u a l i t ä t. Er zuerst lehrte
sie besonders achten, und daher hat namentlich auch
die Erziehungswissenschaft ihm vieles zu danken.
Wenn man um die Jahrhundertwende von dem neu
anbrechenden „Jahrhundert des Kindes" sprach,
so lag in diesem pädagogischen Begriff ein großes
Teil Rousseau'scher Erkenntnisse. — Eben weil
Rousseau die Individualität predigte, weil er den
Satz aufstellte, daß der Mensch von Natur
gut sei und erst durch äußere Einflüsse, falsche Er-
ziehung und Umgang usw. verdorben werden
könnte, darum forderte er auch gegenüber der Über-
kultur, der Zivilisation der Gesellschaft die völlige
Rückkehr zur Einfachheit der Natur
und ihre schrankenlose Entfaltung. So wurde er
nicht nur durch seinen individualistischen Gegensatz
zur bestehenden Ordnung der wirksamste Vorläufer
der Revolution, sondern zu einem Reformator,
dessen Einfluß bis in die Gegenwart dauert.
Nachstehend gibt der Vergmannskalender, in der
Übersetzung von Prof. Dr. W e r n e k e, einige
Proben aus seinen Werken:
s der Kindheit.
an seinem Seufzen, an seiner krampfhaften
Umarmung merkte, daß ein bitterer Kummer
sich in seine Liebkosungen schlich; sie waren desto
zärtlicher. Wenn er zu mir sagte: „Jean-
Jacques, reden wir von deiner Mutter!" so
antwortete ich: „Ei, Vater, da werden wir ja
Parlier Kolonialausstellung: Zwei Bilder der Tempels von Angkor
weinen!" und dieses Wort schon entlockte ihm
Tränen. „Ach, sagte er klagend, gib sie mir
zurück, tröste mich für sie, fülle die Lücke aus,
die sie in meiner Seele hinterlassen hat! Könnte
ich dich so lieben, wenn du nur mein Sohn
wärest?"
Ich weiß nicht, was ich bis zum Alter von
fünf bis sechs Jahren machte. Ich weiß nicht,
wie ich lesen lernte, ich erinnere mich nur
meiner ersten Lektüre und ihrer Wirkung auf
mich! es ist die Zeit, von wo ich ohne Unter-
brechung das Bewußtsein von meiner eigenen
Person datiere. Meine Mutter hatte Romane
hinterlassen; wir begannen, mein Vater und
ich, abends nach dem Essen sie zu lesen. Zu-
nächst handelte es sich nur darum, mich durch
anziehende Bücher im Lesen zu üben, bald je-
doch wurde das Jnteresie so lebhaft, daß wir
abwechselnd ohne Unterlaß lasen und die Nächte
mit dieser Beschäftigung verbrachten. Wir
konnten nie aufhören, bevor der Band zu Ende
war. Bisweilen sagte mein Vater, wenn er
am Morgen die Schwalben hörte, ganz be-
schämt: „Gehen wir zu Bett; ich bin von uns
beiden das größere Kind!"
In kurzer Zeit erwarb ich durch diese ge-
fährliche Methode nicht bloß eine große Leich-
tigkeit im Lesen und Begreifen, sondern ein
für mein Alter einziges Verständnis für die
Leidenschaften. Ich hatte keine Vorstellung von
den Dingen, als mir schon alle Gefühle bekannt
waren. Ich hatte nichts erfaßt, sondern alles
gefühlt. Diese unklaren Erregungen, die ich
nacheinander empfand, beeinträchtigten nicht
den Verstand, den ich noch nicht hatte; aber sie
erweckten mir einen Verstand anderen Schlages
und gaben mir vom menschlichen Leben wunder-
liche und romantische Vorstellungen, von denen
Erfahrung und Nachdenken mich nie haben ganz
heilen können.
Mit dem Sommer des Jahres 1719 hörten
die Romane auf. Im folgenden Winter kam
etwas anderes. Da die Bibliothek meiner
Mutter erschöpft war, griff man zu dem Teile
der Bibliothek ihres Vaters, der uns
zugefallen war. Zum Glück waren
darin gute Bücher; und das ließ sich
denken, da ein Pfarrer und sogar ein
Gelehrter, gleichzeitig aber ein Mann
von Geist und Geschmack sich diese
Bibliothek geschaffen hatte. Die Bände
wurden nach und nach in die Werk-
stube meines Vaters getragen, und
ich las sie ihm alle Tage während
seiner Arbeit vor. Ich fand daran
ein in diesem Alter seltenes und viel-
leicht einziges Gefallen. Plutarch *)
vor allem wurde meine Lieblings-
lektüre. Das Vergnügen; das ich
empfand, ihn immer wieder zu lesen,
heilte mich ein wenig von den Ro-
manen. Aus dieser interessanten Lek-
türe, aus den Unterhaltungen, die
sie zwischen meinem Vater und mir
weckte, ging jener freie, republika-
nische Geist hervor, jener unbezähm-
bare und stolze, kein Joch und keine
Knechtschaft vertragende Charakter,
der mich die ganze Zeit meines
Lebens gequält hat. Unaufhörlich
mit Rom und Athen beschäftigt, in
engem Verkehr sozusagen mit den
großen Männern, selber von Geburt
Bürger einer Republik und Sohn
eines Vaters, dessen stärkste Leiden-
schaft die Liebe zum Vaterlande war,
entflammte ich mich an seinem Bei-
spiele.
*) Griechischer Historiker und Moralist, der gegen
pariser Kolonialausstellung: Nächtliche Beleuchtung des Pavillons von §ran;ösisch-2nd!en. 125 n. Chr. starb. Er ist der Verfasser des Werkes
(Photo: Mlrolr du Monde.) „Biographien berühmter Männer".
105
Wie hätte ich böse werden können, wo ich
nur Beispiele von Sanftmut vor Augen und
um mich die allerbesten Personen hatte Mein
Vater, meine Tante, unsere Magd, unsere Ver-
wandten. Freunde und Nachbarn, alles, was mich
umgab, gehorchte mir zwar nicht, aber liebte
mich; und ich liebte sie ebenfalls. Mein Eigen-
wille wurde so wenig geweckt, und verletzt, daß
es mir nicht in den Sinn kam, eine Spur davon
zu zeigen. Außer der Zeit, die ich mit Lesen
und Schreiben bei meinem Vater verbrachte,
und den Stunden, wo unsere Magd mich
spazieren führte, war ich stets bei meiner
Tante, sah, wie sie flickte, und hörte, wie sie
sang, wobei ich neben ihr saß oder stand, und
ich war glücklich. Ihr munterer Sinn, ihre
Sanftmut, ihre angenehme Gestalt, haben mir
so starke Eindrücke hin-
terlassen, daß ich immer
noch ihre Miene, ihren
Blick, ihre Haltung
sehe. Ich erinnere mich
ihres liebkosenden Ge-
plauders; ich könnte
sagen, wie ihre Klei-
dung und ihr Kopfputz
war, ohne die beiden
Löckchen zu vergessen,
die ihre schwarzen
Haare nach der Mode
jener Zeit auf ihren
Schläfen bildeten.
Ich bin überzeugt,
daß ich ihr die Neigung
oder vielmehr die Lei-
denschaft für die Musik
verdanke, die sich erst
lange nachher in mir so
recht entwickelt hat. Sie
wußte eine erstaunliche
Menge Lieder und Wei-
sen, die sie mit sanfter
und leiser Stimme sang.
Die seelische Heiterkeit
dieser Person, die un-
verheiratet geblieben
war, hielt von ihr und
ihrer ganzen Umgebung
alle Träumerei und
Traurigkeit fern. Der
Reiz, den ihr Gesang
für mich hatte, war so
groß, daß nicht nur
mehrere von ihren Lie-
dern mir stets im Ge-
dächtnisse geblieben sind,
sondern daß mir noch
heute solche einfallen,
die seit meiner Kind-
heit völlig vergessen
waren und jetzt im Alter mit einem unsag-
baren Zauber wieder lebendig werden.
(Bekenntnisse)
*
Eine Nacht unter freiem Himmel.
Ich erinnere mich, eine köstliche Nacht außer-
halb der Stadt auf einem Wege verbracht zu
haben, der die Rhone oder die Saöne entlang
führt, denn ich weiß nicht mehr recht, welcher
von den beiden Flüssen es war. Zu Terrassen
erhöhte Gärten begrenzten den Weg auf der
entgegengesetzten Seite. Es war den Tag über
sehr warm gewesen, doch der Abend war herr-
lich, und der Tau netzte das welke Gras; die
Luft war frisch, ohne kühl zu sein; die Sonne
Pariser Kolonialourstellung: Teil des Hauptgebäudes von Piederlöndisch-2ndien. (Photo: Miroir du Monde.)
— 106
hatte nach ihrem Untergange am Himmel rote
Dünste hinterlassen, deren Widerschein dem
Wasser eine rosige Farbe gab; die Bäume der
Terrassen saßen voll Nachtigallen, die einander
antworteten. Ich wandelte in einer Art Ver-
zückung dahin, indem ich mein Herz und meine
Sinne dem Genusse dieser Dinge hingab. In
meiner süßen Träumerei versunken, dehnte ich
meinen Spaziergang bis tief in die Nacht aus,
ohne zu merken, daß ich müde war; endlich
merkte ich es. Wollüstig streckte ich mich in
einer. Art Nische oder Arkade nieder, die sich
in der Mauer einer Gartenterrasse fand; der
Himmel meines Bettes wurde von den Kronen
der Bäume gebildet; eine Nachtigall saß gerade
über mir; bei ihrem Gesänge schlief ich ein.
Mein Schlaf war süß, mein Erwachen noch
süßer. Es war heller Tag; als meine Augen
sich öffneten, sahen sie die Sonne, das Wasser,
das Grün, eine wunderbare Landschaft. Ich
erhob mich von meinem Lager und schüttelte
mich; ein kräftiger Hunger regte sich, und ich
schritt wohlgemut der Stadt zu.
(Bekenntnisse)
*
Das Ziel der Erziehung.
Das Ziel, das man sich in der Erziehung
eines angehenden Menschen setzen muß, besteht
darin, sein Herz, sein Urteil.und seinen Geist
zu bilden, und zwar in der Reihe, wie ich sie
nenne. Die meisten Pädagogen, zumal die
Pedanten, betrachten die Erwerbung und Häu-
fung von Wissen als die einzige Aufgabe einer
guten Erziehung, ohne zu bedenken, was
Moliöre sagt:
„Ein schlimm'rer Narr ist, wer gelehrt, als
wer nichts weiß".
Freilich darf das Wissen nicht vernachlässigt
werden. Aber es darf nicht der Erziehung
voraufgehen, zumal bei einem lebhaften und
feurigen Jünglinge, der bis zu einem gewissen
Alter der Aufmerksamkeit wenig fähig ist und
dessen Charakter sich schon früh entschieden hat.
Wozu dient einem Menschen das Wissen eines
Varro *), wenn er im übrigen nicht richtig zu
denken versteht! Wenn er nun das Unglück
hat, sein Herz verführen zu lassen, so ist das
Wissen in seinem Kopfe, je größer es ist, eine
sozusagen um so schlimmere Waffe in den
Händen eines Rasenden.
Die Gradheit eines Herzens ist, wenn sie
durch die Überlegung gefestigt wird, die Quelle
des richtigen Urteils für den Geist. Ein ehren-
hafter Mensch denkt fast immer richtig; und
wenn man von Kind an gewohnt ist, nicht das
*) Römischer Gelehrter.
Nachdenken in den Wind zu schlagen und sich
dem Vergnügen der Gegenwart erst hinzugeben,
nachdem man seine Folgen bedacht und seine
Vorteile und Nachteile abgewogen hat, so be-
sitzt man bei einiger Erfahrung alles, was
nötig ist, um das Urteil zu entwickeln. Es
scheint in der Tat, daß der gesunde Verstand
noch mehr von den Gefühlen des Herzens ab-
hängt, als von der Erleuchtung des Geistes,
und man macht die Erfahrung, daß die ge-
lehrtesten und klügsten Leute nicht immer die-
jenigen sind, die im praktischen Leben am besten
handeln.
(Plan zur Erziehung des jungen
Herrn de Sainte-Marie.)
*
Das Zeichnen beim Kinde.
Die Kinder sind große Nachahmer und ver-
suchen sich alle im Zeichnen. Ich möchte, daß
auch mein Kind diese Kunst pflegt, nicht so sehr
wegen der Kunst selber, sondern um einen rich-
tigen Blick und eine biegsame Hand zu bekom-
men. Ich würde mich daher hüten, ihm einen
Lehrer zu geben, der es nur nach Zeichnungen
zeichnen ließe: ich wünsche, daß es keinen an-
dern Lehrer hat als die Natur und kein anderes
Muster als die Gegenstände. Ich will. daß es
das Original selber vor Augen hat und nicht
das Papier, welches jenes vorstellt, daß es ein
Haus nach einem Hause zeichnet, einen Baum
nach einem Baume, einen Menschen nach einem
Menschen, damit es sich gewöhnt, die Körper
und deren Aussehen richtig zu beobachten. Ich
weiß wohl, daß es auf solche Art lange Zeit
pfuschen wird, ohne etwas Vernünftiges zu
leisten, und daß es erst später die Zierlichkeit
der Umrisse und den leichten Strich der Zeichner
erreichen wird. Dafür wird es sich ganz gewiß
einen richtigen Blick aneignen *)
(„Emil oder über die Erziehung".)
Gedanken.
Es gibt ein köstliches Buch, das vor
aller Kugen offen liegt: es ist das Buch
der Natur.
*
Ein Haus, worin die Frau fehlt, ist
wie ein Körper ohne Seele.
*) Rousseau fordert hier dasselbe wie der moderne Zeichen-
unterricht.
107
Dar alte Gerichisgebäude am Saarbrücker Schloßplatz.
miiiiiiiiiiiiiiiiiiimiimiiiiiiiimimiimiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiinHiiiin
Ä.lt- und Oien-
Saarbrücken.
iiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiniiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiinitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii
Idyll und modernes Verkehrsleben, welch einen
Gegensatz atmen unsere Bilder. Das alte Gerichts-
gebäude am Schloßplatz, welch gemütlichen Geist
atmet es noch. Und unten jetzt die endlich frei-
gelegte Ecke der Faktorei, die nun nicht mehr die
B e r g s ch u l e verdeckt. Im Hintergrund sehen wir
das neue Bürogebäude der Erubenverwal-
tung. Wer jemals die engen Räume der alten
Faktorei betreten, wird seine Notwendigkeit wohl
verstehen und den Beamten gern gönnen, daß sie
jetzt Licht und Luft haben.
Und wie sich dieser Platz gewandelt, so auch vieles
andere. Wie unbedeutend waren doch noch Saar-
brücken und St. Johann, als der Bergmannskalender
vor 60 Jahren erstmalig herauskam. Man beschaue
die Bildchen auf Seite 80, und das Vollbild auf
Seite 71. Damals lag der St. Iohanner Bahnhof
noch im freien Feld. Durch einen langen Tunnel
kam man unter dem Bahndamm hindurch zum Vor-
platz. — Und wie bescheiden war das Gymnasium
untergebracht. Und niemand dachte daran, den
Marktbrunnen ein Verkehrshindernis zu nennen!
hier stand jüngst noch dir Brrg-Zaktorei.
108
Steinfallgefahr.
Der provisorische Ausbau ist vorhanden, bietet jedoch keine Sicherheit! Warum?
Siehe hierneben.
Sicher-
heit
rw: am Jefrirro Kein Clusbeni.1
's er must das JTaugoidr unterfanget
[Unfall fibatbiss 3. aas
IjVube ^Kavb.icb. ?3.U.?f.
falsche Anüendung der
fangen eisernen 'VorsfccKer.
■BsuKIjW-
wem!
vor
allem!
Gedenktage des Wahres.
»
Das Jahr 1932 bringt eine Fülle von Gedenk-
tagen an Geistesheroen der vergangenen Zeit.
Zweier gedenken wir ausführlich, haben sie gewisser-
maßen zu Patronen der Jahrgangs erhoben:
Goethe und Rousseau.
Aber darüber wollen wir der anderen nicht ver-
gessen!
Vor 300 Jahren, am 24. November 1632 wurde
im Haag der berühmte Philosoph Spinoza ge-
boren, der, aus jüdischer, aus Portugal nach
Holland eingewanderter Familie stammend, seiner
freien Anschauungen wegen von seinen Glaubens-
genossen verfolgt, ein philosophisches Lehrgebäude
schuf, das namentlich unsere Klassiker stark be-
einflußte und später von Schilling, Fichte und
Hegel weiter ausgebaut wurde. Hauptsatz seiner
Philosophie: Pflege der Selbstvervollkommnung
durch Vernunft und Einsicht mittels der Tugend
ist der Inbegriff der Ethik: diese selbst ist die
Seligkeit, deren höchste Stufe die philosophische
Erkenntnis und Liebe Gottes, die mit der Nächsten-
liebe den Inhalt der Religion bildet.
109
Vor 200 Jahren wurden geboren: am
24. Januar der französische Dramatiker
und Schriftsteller Pitzrre Beaumar-
chais, und am 1. April der geniale
Komponist Haydn, über letzteren viel
zu sagen, erübrigt sich; seine Oratorien'
„die Schöpfung" und „die Jahreszeiten"
werden auch heute noch viel aufgeführt
und sind sicher vielen Lesern bekannt; seine
Streichquartette, Messen, Symphonien und
sonstigen Arbeiten stehen ihnen nicht nach;
besonders bekannt auch ist er geworden als
Komponist der ehemaligen österreichischen
Nationalhymne „Gott erhalte Franz den
Kaiser", deren Melodie für „Deutschland,
Deutschland über alles" entlehnt wurde.
— Er ist der Schöpfer der modernen In-
strumentalmusik. — Beaumarchais ist nicht
nur als Dichter berühmt — seine bekann-
testen Werke sind „der Barbier von Se-
villa" und „die Hochzeit des Figaro", die
beide schon als Lustspiele überaus glän-
zend waren und später den gleichnamigen
Opern als Unterlage dienten — sondern
auch als Politiker durch seine „Memoires"
gegen die damalige verrottete Rechts-
pflege und als einer der intellektuellen
Urheber der Beteiligung Frankreichs an
dem Unabhängigkeitskampfe der Ver-
einigten Staaten.
Von weiteren Gedächtnistagen nennen
wir:
den 4. März als 80. Todestag des be-
rühmten russischen Dichters Nikol. Go-
gol, des ersten Vertreters der modernen
russischen Literatur, von dessen Werken
namentlich der großartige Kosakenroman
„Taras Bulba , die Novelle „Der
Mantel" und das bitter-satirische, gegen
das Beamtentum gerichtete Lustspiel „Der
Revisor" zu nennen sind;
den 19. April als 50. Todestag des be-
rühmten Forschers Charles Darvin,
der durch seine Theorie von der Ent-
stehung der Arten bahnbrechend für die
moderne Naturforschung wurde;
den 21. September als 100. Todestag
des schottischen Dichters Walter Scott,
der als einer der größten englischen
Dichter und eigentlicher Begründer des
historischen Romans einen außer-
ordentlichen Einfluß auf die Weltliteratur
ausübte;
den 12. November als 50. Todestag des
Dichters Gottfried Kinkel, eines
Mitbegründers der Neuromantik durch
sein in Cleve und am Niederrhein spielen-
des Epos „Otto der Schütz", bekannt vor
allem auch als 48er Revolutionär;
und endlich den 13. November als 70.
Todestag des Dichters Ludwig Uhland,
von dem als Dichter wir wohl weiter
nichts mehr zu sagen brauchen, dessen ger-
manistische Studien und parlamentarische
Tätigkeit in der Württembergischen
Ständeversammlung wie in der Deutschen
Nationalversammlung von 1848 wir aber
noch besonders erwähnen wollen.
Üisfatf Jltnfbi-is ¿-auf
Grube JIl>3yb;K'b Jib 23»! 1.2 /.
J2Jcu\lctyc sind schwere Unfälle dieser drf jo de» d.iljren I
durch fische Anwendung der tanger eisernen PorsseciWrü
s
I
ijf'imdriß.
j
‘Hichh'gc ÜEncjung der
langen eisernen C^orsIecKeri
110
ls der Kalendermann seine Leser in den
letzten Jahren zweimal fragte, wovon sie
gerne etwas im Bergmannskalender lesen
möchten, erscholl ihm wiederholt der Ruf ent-
gegen : Von dem gelobten Land. In
der Tat scheint auch dies Thema interessant
genug, und gern hätte der Kalendermann einen
Bericht eines Augenzeugen gebracht. Doch der
Freund, ein Lehrer, der diese Fahrt machen
wollte, verschob sie von Ferien zu Ferien. Nun,
heute ist es zu spät; ein Teil des Kalenders
ist bereits gedruckt und im Inhaltsverzeichnis
ist der Artikel bereits angegeben. Somit bleibt
nichts anderes übrig, als hier in einigen
Bildern zu zeigen, wie es heute im hl. Lande
aussieht, und wie altes und neues, Tradition
des Orients und moderne europäische Zivili-
sation sich dort in wunderbarer Weise berühren,
mischen und ergänzen.
Unser erstes Bild zeigt Jerusalem, ein Name,
gleich heilig Christen, Juden und Mohame-
danern. Im Hintergründe erblicken wir, alles
überragend, den gewaltigen Bau der Omar-
moschee, die sich just an der Stelle erhebt, wo
einst der Tempel Salomonis stand. Diese
Moschee, ein achteckiger Vau, ist auf jeder
Seite 20 m lang; der untere Teil ist aus
weißem Marmor, herrliche Marmorfließen
decken den oberen. Die Kuppel der Moschee,
die kein Minarett hat, ist zum Kennzeichen des
Jerusalemer Stadtbilds geworden.
Jerusalem ist voll von Kultstätten: den
Christen heilig vor allem ist der Garten von
Gethsemane am Fuße des Ölbergs, der
sich heute in der Obhut von Franziskaner-
mönchen befindet. Die wichtigste aller Kirchen
ist die heilige G r a b k i r ch e. Alle Kon-
fessionen haben an ihr ihren Anteil. Unter
111
dem flachen, von zwei Kuppeln überragten
Dache birgt sich eine Reihe von Kapellen,
Altären, Grüften und Monumenten. Erstaun-
lich reich ist die Ausstattung; als eins der kost-
barsten Stücke gilt das von uns abgebildete,
juwelenfunkelnde Madonnenbild. Den eigent-
lichen Mittelpunkt des rd. 300 nach Christus
von der Kaiserin Helena begonnenen Bauwerks
bildet das hl. Grab, dessen Besitz die Kreuzzüge
des Mittelalters galten.
In keiner Stadt mischen sich Altertum und
Neuzeit, Tradition und modernes Leben, aber
auch Orient und Okzident wohl so stark wie in
Jerusalem. Zu den zahllosen Pilgern aus
allen Teilen der Erde kommt die eingeborene
Bevölkerung; da sieht man neben den heute
noch wie zur Zeit Christi mit ihrem Esel
reisenden Landleuten Europäer im modernen
Touriftenauto; neben alten verfallenden Her-
bergen und primitiven Karawansereien findet
man moderne Hotelpaläste; neben alten engen,
nur mühsam den Verkehr in dem Gedränge der
vor Läden und Kaffeehäusern sich stauenden
Menge gestattenden Gassen findet man mo-
derne asphaltierte Autostraßen. Es ist die
Landeshauptstadt und hier ist der Sitz des
britischen Gouverneurs, denn bekanntlich ist
Palästina britisches Mandatsgebiet. — In
Jerusalem treffen sich aber andererseits auch
modernes und altes Judentum: hier findet
man die berühmte Klagemauer, wo die alte
Generation den Fall Zions beweint, aber auch
die moderne zionistische Uni-
versität, wo die geistigen
Pioniere jener Bewegung,
die Palästina neu als jü-
disches Vaterland ihrem Volke
gewinnen will, ausgebildet
werden. — Daß dies den
arabischen Einwohnern des
Landes, die bisher dort die
herrschende Klasse waren,
nicht gefällt, daß sie die
jüdische Einwanderung mit
scheelen Augen ansehen, und
daß infolgedessen Streitig-
keiten unter ihnen an der
Tagesordnung sind, und daß
die Regierung vorsichtig
zwischen beiden Parteien la-
vieren muß, wissen unsere
Leser aus den Tageszeitungen.
Der wichtigste Fluß Palä-
Lingang der Heilig-Grab-Kirche in Jerusalem.
stinas ist der Jordan, und dieser mündet
in das Tote Meer. — Dieser salzige
Binnensee, bekanntlich der tiefstgelegene der
ganzen Erde, ist nun keineswegs so tot, wie es
Am Toten Meer.
112
Dir Zuwelen-Madonna ¡n j>et ©tabeskircb« ;u Jerusalem.
der Name'glauben läßt. Schon Schneller, der
in den 80er Jahren als Pastor der evangel.
Kirche in Bethlehem sein Buch „Kennst du
das Land?" erscheinen ließ, in dem in überaus
glücklichen Parallelen biblisches Leben dem
der heutigen Einwohner gegenübergestellt wird
und gezeigt wird, wie wenig im Grunde sich
Sitten und Lebensweise geändert haben,
rühmt die lachende, blühende Schönheit der
Landschaft. Allerdings ist ja das Wasser salz-
gesättigt, und es ist infolgedessen beispielweise
nicht möglich, daß ein Schwimmer darin unter-
gehen könnte. — Heute sind aber die Pläne
auf eine industrielle Ausbeutung,
um die schon zur Zeit der türkischen Herrschaft
europäische Gesellschaften, wenn auch infolge
des Mißtrauens der Türken vergeblich rangen,
kräftig ausgenommen worden, und zwar ist
einem englisch-zionistischen Syndikat, der
Palestne-Potash Ltd., die endgültige Konzession
erteilt worden. Dabei handelt es sich nicht
nur um das Asphaltvorkommen in der See-
Araberfrauen auf dem Friedhof zu Nablus, Palästina,
ÄSto
Bilder aus Syrien: Kreuzfahrerburg in Saida und Zugang zum St. Theklakloster.
(Photo ,Illustration“.
113
£in ächeich.
Umgebung, und auch nicht
nur um das Kochsalzvor-
kommen, denn dessen Kon-
kurrenzfähigkeit auf den
Märkten des mittleren
Ostens würde immerhin
fraglich fein, sondern vor
allem um das im Toten
Meer vorhandene Kali.
Hier wird die Menge sehr
groß und die Gestehungs-
kosten werden verhältnis-
mäßig klein sein, was sich
auf dem Weltmarkt be-
merkbar machen dürfte. —
Vorläufig allerdings sind
die Arbeiten noch nicht
aufgenommen, da erst noch
eine Anzahl juristischer
Gesichtspunkte bezgl. der
Konzession geklärt werden
müssen.
Der Hauptort der mo-
dernen jüdischen Siede-
Hirtm auf dem Zelde.
langen in Palästina ist
T e l - A v i r , von dem
wir ebenfalls Bilder
bringen. Der erste Ein-
druck dieser Stadt ist
durchaus westlich-modern.
Der moderne Zionismus
hat hier mit anerkennens-
werter Energie tatsächlich
ein Werk geschaffen, auf
das er stolz sein kann. —
Allerdings, bei näherem
Zuschauen zeigt sich manches
in einem anderen Lichte.
Der bekannte Schriftsteller
Morus berichtete darüber
in der „Weltbühne", wo
er bitter Klage führte, daß
manches Moderne zu einem
leeren Versprechen gewor-
den ist. Er berichtet von
der streng durchgeführten
So reifte schon die (>l. Jarniüe nach Aegrjplen. Sabbatruhe, die vollkom-
mener und ärger sei als
114
115
der englische Sonntag. Er er-
klärt diese und manche an-
deren rückschrittlichen Ge-
wohnheiten, ebenso wie eine
gewisse Unsauberkeit, die er
keineswegs orientalisch, son-
dern „galizisch" findet, mit
der starken Einwanderung
aus den Iudenstädten Polens
und Rußlands. Diese Leute,
die rund 90 % der jüdischen
Einwohner bilden, richten
Lebensform und Art so ein,
wie sie es von früher ge-
wohnt sind. — Daher ist auch,
was an Künstlerischem sich
regt, nach Morus „sowjet-
russisch". — Und „das Niveau
der Lebensführung wird be-
wußt auf osteuropäischer
Stufe gehalten".
Doch nicht nur den aus dem
Westen gekommenen Zioni-
sten, sondern auch den Notabeln unter der
altpalästinensisch-jemenitischen Oberschicht ist
dieser Zustand unbehaglich, und deshalb hat
man z. B. vor einiger Zeit in der Stadtver-
waltung von Tel-Avir einen regelrechten
Staatsstreich durchgeführt, indem man mit
Hilfe des eng-
lischen Gouver-
neurs in Jaffa
ein Zensus-Wahl-
recht einführte.
Das ist an Zah-
lung von min-
destens 1/s Pfund
jährlich an Woh-
nungssteuer ge-
knüpft, und damit
verloren zwei- bis
dreitausend Per-
sonen ihr Stimm-
recht, und es gab
bei den Neu-
wahlen eine bür-
gerliche Mehrheit.
Wenn man vom
hl. Lande redet,
darf man aber
das benachbarte
Syrien nicht ver-
gessen. Denn auch
hier finden sich
Dar neue techn. önftitut in CaTffa.
die der Religionsgeschichte wichtigen Stätten:
der Libanon, der Berg Sinai (die Stätte
der Verkündigung der 10 Gebote). Auch zahl-
reiche Klöster aus den ersten Jahrhunderten des
Christentums und Überreste gewaltiger Burgen
aus der Zeit der Kreuzfahrer sind noch erhalten.
Lel Avir, die moderne ^ionistenstadt.
Sargdeckelgefahr.
Sie rechtfertigt den systematischen Ausbau. — Bergmann, du mußt diese Gefahr
unbedingt kennen und du hast es in der Handsie zu vermeiden. Betrachte diese
Unfallbilder und denke nach.
SarcjdecKeHQgfabri
Verbinuuiig c!vj^Ausbaue«.,! I jjctjsCj\
vV.r üüsj fetlltj
Tödlicher UnfJUobaw K ,
,, CeicbfVr Unfall CuduigJB 1
VVrjuci r.iliiL- Grube «Attciiwald amZßA.tß,
Tödlicher UttfallJolwnnAi
jft’icWer Unfall fudioi^ J5.
auf t^rube Attenwatd. 2UY.2R
TG Jost* von Hifö-öl tfurri)
Uirwerfen des Aoshaicrsl!
Likhrpheib vo^
T TT~TT Ul
inui
ZAcgöec^l-
milcbcr Unfall Zb---M Ä ^i-0 A!sr,-mM m» E.
CVtrMer Unfall WoijA.
Ljru»riri|i,
(Oie tjältv matt diesen UiifGii vermeide Sßaoea?
Sebs1 das Ȋdjsfc J.'ifri!
117
Sargdeckelgefahr. (Fortsetzung)
Sie rechtfertigt den systematischen Ausbau. — Bergmann, du mußt diese Gefahr
uubedingt kennen und du hast es in der Hand, sie zu vermeiden. Betrachte dieses
Unfall bild und denke nach.
SargdccKd * Qrfabrf a» sio» u»d
3>rucl)miu{rrn lv:sonders groß!
Lieber Bergmann!
Komme wie wir durch die grausame Erfahrung, die Deine Kame-
raden gemacht haben und deren tödliche oder schwere Verletzungen
in den Bildern dargestellt sind, zu der Überzeugung, daß die Un-
fälle infolge Steinfalls vermieden werden können.
Du kannst dann sicher die Unfälle durch Sargdeckel vermeiden.
Sicherheit voran!
118
£Sstergig und ÜJtettia^
Perlen des Snnrgebrets.
Merzig. das römische Marciacum, war in alter
Zeit Mittelpunkt des Saargaues. Einen hier be-
findlichen Königshof schenkte Pipin, Hausmeier des
merowingischen Königs, dem Kloster zu Prüm in
der Eifel. — Es ist also alter Kulturboden, den
der Wanderer in Merzig betritt. Und wenn er
dann am Bahnhof die Kapelle „Heilig Kreuz" be-
wundert: eine Kapelle aus 8 Säulen, die ein
W a l b d a ch tragen, und sich an ihrem reinen
Barock erfreut, so wird er sich, sofern er Sinn hat
für vergangene Zeiten, auch an dem anheimelnden
Charakter der Straßen erfreuen. Bis daß er dann
zum Stadthaus kommt, das 1635 vom Trierer
Kurfürsten Philipp von Sötern als Jagdschloß er-
baut wurde. — Und gleich daneben findet er noch
ein anderes Haus, einen prächtigen Barockbau, ein
Werk des großen Meisters Christian Kretzschmar,
der in Mettlach die Abtei erbaute. Im Kalender
1927 (Seite 100) haben wir es abgebildet und ge-
würdigt. Und endlich als Hauptsehenswürdigkeit
die romanische katholische Kirche, von der wir ab-
sichtlich keine Abbildung bringen, weil man ihr
Bild überall, im Eisen- wie Straßenbahnwagen,
sieht.
Das wäre das Wichtigste von Merzig. Und dann
möge es noch als Ausgangspunkt für die Um-
gebung genannt werden.
Zwei Stationen weiter mit der Bahn: Mett-
l a ch. 695 durch den Frankenherzog Ludwinus als
Kloster gegründet. Den stolzen Vau der Abtei
haben wir ebenfalls schon eingehend im 27er Ka-
lender gewürdigt. — So bringen wir heute nur
den „alten Turm". Seine Form ähnelt auffallend
Nalhaur in Mer;ig
dem Octogon, dem karolinischen Kern des Aachener
Münsters. In der Tat stammt er ja aus gleicher
Zeit. Einst war er die Ruhestätte der Gebeine des
Klostergründers. —
Und nun, Wanderer, geh' und schaue selbst.
119
Luftaufnahme des internationalen Arbeitsamts in Genf.
Bilder vom internationalen Arbeitsamt in Genf.
ZMer Artikel 387 des Friedensvertrags von
E Versailles besagt: „Da der Volk er -
b u n b#bte Begründung des Weltfriedens
zum Ziele hat, und da ein solcher Friede nur
auf dem Boden dersozialen Gerech-
tigkeit aufgebaut werden kann, da ferner
Arbeitsbedingungen bestehen, die für
eine große Anzahl von Menschen mit so viel
Ungerechtigkeit, Elend und Entbehrungen ver-
bunden sind, daß eine den Weltfrieden und die
Welteinheit gefährdende Unzufriedenheit ent-
steht . . . " , so wird eine „Internationale
Organisation der Arbeit geschaffen" ..., be-
stehend aus einer „Internationalen Arbeits-
konferenz" und einem „Arbeitsamt". — Der
Sitz dieses Internationalen Arbeitsamts, in
dem über 400 Beamte aus 36 Ländern unter
der Leitung des zum Direktor des Amts
gewählten bekannten französischen Sozial-
politikers, Parlamentariers und ehemaligen
Ministers Albert Thomas stehen, ist
Genf. — Dieses Amt, das also gewissermaßen
ein Weltarbeitsministerium darstellt, unter-
steht der Kontrolle eines Verwaltungsrats von
24 Mitgliedern, dessen Präsident, Arthur
Fontaine, Inspecteur General des Mines
in Paris und bekanntlich auch Vorsitzender
des Verwaltungsrats unserer Saargruben
war. Er starb leider am 2. September 1931.
Im Kalender 1925 haben wir über die
Grundsteinlegung des in Genf errichteten Ge-
bäudes des Internationalen Arbeitsamts be-
richtet. Dieses Haus der Arbeit ist in
seiner Ausstattung gleichzeitig auch ein Zeug-
nis für das Interesse, das eine jede der jetzt
55 dem Amte angeschlossenen Nationen für das
Werk hat. Unsere Leser dürften daher einige
Bilder aus diesem Hause gewiß interessieren.
120
Haupteingang des Gebäudes mit den Slawen 0er Gerechtigkeit und des Friedens, Werke des Bildhauers 0. Faggi.
Mehr wie 10 Jahre besteht jetzt das Inter-
nationale Arbeitsamt. Was hat es bisher ge-
leistet? Sicher ist seine Tätigkeit eine überaus
schwierige; nicht nur die üblichen Interessen-
gegensätze zwischen Arbeitgeber und Arbeit-
nehmer, sondern auch die wirtschaftlichen Gegen-
sätze und daraus folgende unvermeidliche poli-
tische zwischen den einzelnen Nationen bilden
Hemmnisse. Trotzdem ist bereits schon vieles
erreicht worden. Auf 14 Internationalen
Arbeitskonferenzen sind bisher 30 „inter-
nationale Arbeitsübereinkom-
men" und zahlreiche „Empfehlungen" ange-
nommen worden, die sich auf alle Gebiete des
Arbeiterschutzes erstrecken. 425 Ratifikationen
in 35 Ländern liegen zu den erwähnten Ab-
kommen vor. Hierin liegt eine große Masie
sozialer Weltarbeit, die im hohen Grade eine
Verbesierung der Arbeitsbedingungen, ins-
besondere auch des Schutzes der Frauen, Kinder
Die Südseite des Snternationolen Arbeitsamts in Genf.
121
Wandgemalde im Amt.
Pllebaillons an ber fallad? von P. ‘Pétrin.
Motive aus den Zresken P. /Pétrins an der Decke des Pesesaals der Bîblîothek.
122
und Jugendlichen bedeutete. — Und das ist
erst der Anfang eines segenspendenden
Werkes!
Daneben ist die reiche Publikations-
tätigkeit des Amtes zu rühmen, das eine
ganze Anzahl Zeitschriften und periodisch er-
scheinender Studien und Abhandlungen ver-
öffentlicht, die sich auf alle Gebiete des inter-
nationalen Arbeitsrechts und die wirtschaftliche
Lage und die verschiedenen Entwicklungsmög-
lichkeiten der Arbeit gebenden Indu-
strien usw. erstrecken.
*
Line Vollsitzung einer Znlernationalen ArbeitsKonferery in Genf.
123
Praktische Rechtsfragen
Abzahlungsgeschäfte und Hausierhandel.
Das Abzahlungsgeschäft ist heute zur Notwendig-
keit geworden, weil viele Werktätigen sonst nicht
in der Lage wären, notwendige Anschaffungen zu
machen. Deswegen soll auch gegen den reellen
Geschäftsmann, der beispielweise Möbel oder Klei-
dung auf Abzahlung liefert, hier keineswegs
etwas gesagt werden. Woran wir vielmehr denken,
das sind ganz andere Dinge, die hier zur Gefahr
werden können.
Zwar sind wir von den amerikanischen Zuständen,
wie sich etwa Sinclair in seinem Roman aus
den Ehigagoer Arbeiterfamilien der Fleischkonser-
venindustrie beschreibt — viele unserer Leser dürften
dies Buch wohl gelesen haben — noch weit ent-
fernt. — Und auch behütet. Denn bei uns hat der
Gesetzgeber sich bereits seit 1894 mit dieser Materie
befaßt. — Nicht davor schützen konnte allerdings
der Gesetzgeber d i e Leute, die z. V. bei Hausierern
minderwertige Waren zu teueren Preisen auf Ab-
zahlung bestellen und anstatt eines normalen
Lieferungsvertrags für die einzelnen Raten oder
gar für die ganze Summe Wechsel unterschreiben.
Denn die Bestimmungen des Wechselrechts sind sehr
streng und müssen es für den Wechsel als einen
wirklich Sicherheit bietenden befristeten Schuld-
schein natürlich auch sein. Und die Anfechtung des
Geschäfts wegen Betrugs oder der Nachweis bei-
spielweise, daß die unterschrieben habende Ehefrau
damit nicht im Rahmen ihrer Schlüsselgewalt —
was das ist, darüber sprachen wir bereits früher
im Bergmannskalender — geblieben fei, dürfte
sehr schwer fallen.
Aber auch bezgl. des Abzahlungsgeschäfts gilt es,
die wichtigsten gesetzlichen Bestimmungen zu kennen,
damit man nicht Verpflichtungen über seine Kräfte
hinaus leichtsinnig eingehe:
Da findet sich zunächst in allen Verträgen die
Klausel, daß der Verkäufer sich bis zur völligen
Bezahlung das Eigentum vorbehält. Das
ist wichtig, wenn der Käufer beispielweise von
dritter Seite gepfändet wird. Denn der Gerichts-
vollzieher oder Steuerexekutor darf dann diesen
Gegenstand nicht pfänden. Andererseits aber macht
sich der Käufer, der den auf Abzahlung gekauften
Gegenstand aus Not verkauft oder auch nur ins
Leihhaus trägt, bevor er voll abgezahlt hat, der
Unterschlagung schuldig.
Bei Nichteinhaltung der Raten kann der Ver-
käufer vom Kauf zurücktreten. Er erhält dann
den gekauften Gegenstand zurück und muß seiner-
seits die erhaltenen Raten herausgeben. Lediglich
für Abnutzung oder Beschädigung kann er eine
Vergütung fordern. Verabredungen, daß die ge-
zahlten Raten ganz verfallen seien, sind also ge-
setzlich ungültig.
Desgl. ist gesetzlich die Abrede, daß beim Aus-
bleiben von Teilzahlungen die ganze Restschuld auf
einmal fällig ist, nur dann gültig, wenn der
Käufer mit mindestens zwei aufeinander
folgenden Raten ganz oder teilweise im Rück-
stand ist. und wenn dieser Betrag mindestens e i n
Zehntel des gesamten Kaufpreises ausmacht.
Auf alle Fälle ist es aber notwendigen Falls
besser, sich im Falle von Zahlungsschwierigkeiten
gleich mit dem Verkäufer zu einigen und um
Stundung oder Ermäßigung der Raten zu bitten,
als sich durch ein bei der klaren Rechtslage ganz
zweifellos ungünstiges Gerichtsverfahren noch un-
nötige Kosten zu machen. Rechtsanwalt Dr. jur. L.
Zu unseren Londerbildern und Kunstbeilagen
Unser Kalender zeigt die nun schon seit Jahren
gewohnten Kunstbeilagen diesmal in einem
neuen edlen Druckverfahren, als Doppeltondrucke.
Acht der Bilder sind in den zugehörigen Aufsätzen
erwähnt; es erübrigt sich also nur, von den drei
anderen zu sprechen.
Von diesen zeigt das erste Bild die Grab-
denkmäler des Saarbrücker Grafenhauses in
St. Arnual, die durch ihre meisterhafte por-
trätartige Ausführung sowohl wie auch durch die
zeitgemäße Bemalung besonders charakteristisch sind.
Sicherlich — denn St. Arnual liegt etwas außer-
halb des Weges und die Stiftskirche ist nicht immer
geöffnet — hat sie mancher Leser noch nicht persön-
lich gesehen. Mögen dann diese Zeilen ein Anreiz
für ihn sein, nicht nur die abgebildeten, sondern
auch die anderen, die zum Teil eine erstaunliche
Ähnlichkeit mit den Grabdenkmälern der burgun-
dischen Herzöge in Dijon zeigen, einmal zu be-
sichtigen.
Das zweite Bild, die Madonna von
Lippi, haben wir früher schon einmal im Ka-
lender gebracht. Damals wurde es von vielen
Lesern bei der Rundfrage des Kalendermanns als
das schönste Bild bezeichnet. Deshalb und weil
wir gerade zu der so viel begehrten „Weihnachts-
geschichte" ein stimmungsvolles Bild suchten, erschien
es dem Kalendermann richtig, es nochmal und
zwar in der neuen Technik, zu geben, um es auch
all' denen zukommen zu lassen, die den früheren
Kalender nicht mehr besitzen.
Das dritte Bild zeugt wieder von der stets ge-
pflegten Absicht des Kalendermanns, junge Ta-
lente zu fördern. Das tut er um so lieber, wenn
es sich dabei um Leute aus unserem Knap-
pe n t u m handelt, wie auch in diesem Falle. Der
Zeichner des Bildes ist nämlich der Verginvalide
Peter Schwarz, der gleich früheren Mitarbei-
tern des Kalenders sich aus eigener Kraft und
durch Selbstausbildung der edlen Kunst gewidmet
hat. Das Bild, das die Kirche seines Heimatsorts,
Uchtelfangen, zeigt, ist eine gar viel ver-
sprechende Talentprobe.
Sonderbilder haben wir an den mannig-
fachsten Stellen eingestreut. Von Fritz Zoln-
Hofer ist auch eines, das früher schön gezeigt
wurde, als Bild zu dem so gut empfundenen Ge-
dicht von D e h m e l dabei. — Von Zolnhofer
stammt auch das neue Titelblatt. Zolnhofer ist und
bleibt der Maler des Saarbergmanns.
Die sonstigen Bilder außerhalb der Aufsätze be-
treffen hauptsächlich unsere Saarheimat.
124
^V\^ViyYyYi^MVY^yYYlYMy|YÖ?¥?YYVYYyYMMYYXiY?i¥®/M
Etwas
von der Serfenfabrrkatron.
MWWW^WÄ^Ä! WMlWMWWWW
MWMVVNWW.WWWWWTWWWMM
Alle Menschen pflegen sich zwar mit Seife
zu waschen. Man pflegt nach einem bekannten
Wort sogar den Kulturstand eines Volkes nach
dem Seifenverbrauch zu bemessen. Dennoch
wissen die wenigsten, wie die Seife eigentlich
entsteht.
Die Seife ist eine Erfindung der Kelten.
Die Römer kannten sie noch nicht, sondern
pflegten — uns heutigen klingt es merkwürdig
unappetitlich! — zum Waschen abgestandenen
Urin zu benutzen, dessen Ammoniak dann die
wollenen Togen und sonstigen Gewänder rei-
nigte. Die Gilde der Wäscher hatte das Recht,
zu dem Zwecke an den Straßenecken Bottiche
zur Sammlung aufzustellen. — Aber die Gallier
kannten schon Seife, wie Plinius erwähnt,
und auch die Germanen. Ihre Herstellung
wurde im Mittelalter besonders in Marseille,
später auch in Italien (Venedig) gewerblich
betrieben, während in Deutschland jede Fa-
milie selbst ihre Seife im Haushalt zu kochen
pflegte.
Heute wird die Seife allgemein fabrikmäßig
hergestellt, und zwar dienen als Rohmittel:
Talg, Kokosöl, Palmöl, Palmkernöl, für Spar-
kernseife auch Colophonium, schließlich Knochen-
fett und Leimfett.
Alle diese Fette werden zwecks Verseifung
der Einwirkung von Laugen ausgesetzt, und
zwar die harten Seifen von Natron-, die
weichen Schmierseifen von Kalilauge. Dadurch
spalten sich die Rohfette in fettsaure Alkalien
und Glyzerin.
Das „Verseifen" von Fett und Lauge er-
folgt in großen Siedekesseln, die früher durch
direktes Feuer, heute fast ausnahmslos durch
Einleiten von Dampf zum Kochen gebracht
werden.
Die Kernseifen werden hauptsächlich aus
festen Fetten wie Talg, Kokosöl, Palmöl usw.
neben einem bestimmten Zusatz von Ölen wie
Erdnußöl, Sesamöl u. a. mit Natronlauge her-
gestellt. Das bei dem Verseifungsprozeß not-
wendige Wasser wird durch sogenanntes Aus-
salzen mit gewöhnlichem Kochsalz entfernt.
Uberläßt man die ganze Masse einige Zeit der
Ruhe, so scheidet sich über der salzhaltigen
Flüssigkeit der „Seifenkern" (daher der Name
Kernseife) ab. Die unter dem Seifenkern be-
findliche Flüssigkeit, die vom Seifensieder
Unterlauge genannt wird, enthält außer den
Verunreinigungen, die im Fett oder der Lauge
enthalten waren, hauptsächlich Wasser, Salz
und das aus den Fetten abgespaltene Glyzerin.
Wird die Unterlauge gereinigt und einge-
dampft, so erhält man das Rohglyzerin, das
durch nochmalige Reinigung und Destillation
in das wertvolle Reinglyzerin übergeführt
wird.
Reinglyzerin findet hauptsächlich Verwen-
dung zu medizinischen Zwecken, ferner auch
zur Herstellung von Dynamit.
Die auf der Unterlauge schwimmende Kern-
seife wird nach einer weiteren Reinigung, dem
sogenannten Schleifen, längere Zeit im Siede-
kessel der Ruhe überlassen. Hierbei scheiden sich
die letzten Verunreinigungen aus. Die reine
Kernseife wird mittelst besonderer Pumpen der
Kühlanlage zugeführt, wo sie im Zeitraum
von ungefähr einer Stunde aus dem flüssigen
Zustand in feste Seifenplatten übergeführt
wird. So eine Seifenkühlanlage produziert in
der Stunde ca. 1600 kg Seifenplatten. Durch
Schneidmaschinen werden diese Platten je nach
Wunsch in größere oder kleinere Stücke von
genau gleichem Gewicht zerteilt. Nachdem diese
Seifenstücke eine Trockenanlage durchwandert
haben, werden sie in automatischen Seifen-
pressen mit Schrift und Schutzmarke versehen
und in Versandkisten abgepackt. Eine auto-
125
Walzstrecken.
Loifmplatten.
Leisenpieste.
matische Seifenpresse prägt in der Stunde un-
gefähr 4500 Stück. Dies entspricht je nach
Stückgewicht einer Tagesleistung von 7—12000
Kilogramm. Die ganze Fabrikation vollzieht
sich rein mechanisch, fast ohne jede Handarbeit.
Etwas komplizierter ist die Herstellung von
Feinseife. Hier wird zunächst aus beson-
ders reinen und frischen Rohmaterialien eine
„Erundseife" hergestellt. Diese wird in noch
flüssigem Zustande einem Walzentrockner zu-
geführt, der die Seife in einem Zeitraum von
4 Sekunden in nudelförmige Bänder überführt.
Hierbei steigt der ursprüngliche Fettgehalt von
60 auf 80 °/°. Diese Bänder werden nun auf
besonderen Maschinen mit den erforderlichen
Zusätzen wie Parfüm, Lanolin usw. vermischt
und auf Walzenmühlen zu einer gleichmäßigen
Masse verarbeitet. Die aus diesen Walzenmühlen
heraustretenden dünnen Seifenbänder werden
auf sogenannten Strangpressen zu einem festen
Strang zusammengepreßt, der durch automa-
tische Maschinen in Stücke zerteilt wird. In
Seifenpresten erhalten die Stücke eine hand-
liche Form und werden gleichzeitig mit Auf-
druck versehen. Mit dem Verpacken der Fein-
seife ist die Fabrikation beendet.
Auf ähnliche Weise wie die Herstellung von
Feinseife vollzieht sich auch die Fabrikation von
Seifen-Flocken.
Bei Verseifung flüssiger Fette, insbesondere
des Leinöles mit Kalilauge entsteht die soge-
nannte Elyzerinschmierseife, die direkt in
flüssigem Zustande in die Versandgefäße ab-
gefüllt wird.
Sparkernseifen sind Kernseifen mit einem
mehr oder minder großen Gehalt an Harz, der
zwar verbilligend wirkt, aber andererseits ein
schnelleres Abwaschen der Seife zur Folge hat.
Während Schmierseife einen Fettgehalt von
40 °/o hat, beträgt der Fettgehalt der Kernseife
60 7° und der von Feinseife und Seifenflocken
sogar 80%.
Seifenpulver ist ein Gemenge von Soda
mit mehr oder weniger Seife. Selbst die besten
Seifenpulver haben einen Fettgehalt von
höchstens 30 7».
Als selbsttätige Waschmittel bezeichnet man
gute Seifenpulver, denen chemische Bleich-
mittel, wie Natriumperborat usw. zugefügt sind.
Endlich ist hier noch zu erwähnen die so-
genannte B e n z i t s e i f e. Das Wort Benzit
ist ein Phantasiename und hat mit Benzin
nichts zu tun. Es handelt sich vielmehr um
Tetrachlor-Kohlenstoff, dessen Wirkung der
sogenannten chemischen Reinigung mit Benzin
ähnlich ist, und das die Waschwirkung der
Seife verstärkt.
*
(Die Bilder entstammen der bekannten alten
Saarbrücker Seifenfabrik C. Kirchner, die wir
besichtigen konnten.)
Spruch.
Herzlich ist mir das Lasier zuwider und doppelt zuwider
Ist mir's, weil es so viel Schwatzen von Tugend gemacht.
„Wie, du hassest die Tugend?" — Ich wollte, wir übten sie alle;
Und so spräche, will's Gott, ferner kein Mensch mehr davon.
Schiller.
Steinfallgefahr.
Von 1920—1930 sind 40 pro Hundert der Verunglückten durch Stein fall ums Leben gekommen. — Es genügt
nicht allein Vorstecker zu verwenden, sie müssen auch vorschriftsmäßig eingebracht werden.
s
Feilsche Anwertdumg der VorsfecKen
Vorstecker
huben,
ohne Verbindung mir dem überigen Aushaue,
/sann leUht umgeworfen werde»!
Rieh tige An wendn ng der VorstecKer.
VdrstecMv
Sfi vor\ 2/5 hinter
der Kappe
Ve rjrsrei^unq
da 5 er iertn A nfdopfi
sofort Klingt'
Verextg ehr Stöckel
fiele Bergleute wurden todt uh verletyt, »-eil j ie
die Sarg d ec Hel q efa h r außer acht gelassen*.
Sicherheit vor allem!
127
Steinfallgefahr.
Bergleute Achtung! Denkt an die zahlreichen Unfälle durch Umwerfen des Aus-
baues. Das Verspreizen ist eure Sache.
Ungenügende Verbindung zuifdm vor läufigem
and endgültigem Aufbau.
Vordem Unfall.
U ähnliche Unfälle
in Vhftrenft
Nach dem Unfall. I.
128
6g is wir im Kalender 1927 den Aufsatz „Spitz-
bergen, das Land des ewigen Eises" veröffent-
licht hatten, der durch feine lebendige Art der Dar-
stellung unter unseren treuen Lesern viel Anklang
gefunden hat, da ist der Kalendermann manchmal
gefragt worden: „Ja, das sind nun Bergleute, die
aus Verhältnissen, ähnlich den unseren, stammen,
und die in jenes Eisland ihre europäischen Lebens-
gewohnheiten, aber auch ihre europäischen Kultur-
mittel mitgebracht hatten. Wenn aber diese
Leute trotz solcher Hilfsmittel doch nicht für allzu
lange Zeit dort leben möchten — ja, w i e leben
denn dort die Ureinwohner?" Und so hat
man auch manchmal nach den Eskimos gefragt,
die allerdings nicht auf Spitzbergen, wohl aber am
Rande des grönländischen Festlands und auf den
davor liegenden Inseln (bis zum Beringmeer hin)
leben. Manch einer schon hat von ihnen gehört
anläßlich der Nordpolfahrten kühner Forscher. Und
doch machen sich von ihnen noch viele abenteuer-
liche Vorstellungen breit. So wollen wir heute
einmal kurz erzählen, wie es nach den Angaben
neuerer Forscher — an ihrer Spitze ist vor allem
Knut Rasmussen zu nennen — Bet ihnen aussieht.
Das Wort „Eskimo" ist ein Algonkinwort,
das „Rohfleischesser" bedeutet. In ihrer
eigenen Sprache nennen sie sich schlichtweg „ In -
n u i t " d. h. „Menschen Sie gehören zu
den Mongolen, sind von Gestalt durchschnittlich
ziemlich beleibt, aber unter Mittelgröße, gelb-
braun, mit vorstehenden Backenknochen,
platter Rase, etwas schief liegenden
braunen Augen, straffem schwarzen
Haar und spärlichem Bartwuchs. Vor
etwa fünfunddreißig Jahren waren es
noch rund 30000 Köpfe,' jetzt ist's ihnen
ähnlich ergangen, wie den Indianern
Amerikas: der Einfluß der Zivilisation
und namentlich die Einführung des
Branntweins und sonstiger Errungen-
schaften der europäischen Kulturwelt
ließen ihre Zahl auf rund die Hälfte
zusammenschmelzen. Etlichen unter
ihnen hat Europa auch das Christen-
tum gebracht — in Westgrönland und
Altlabrador wirken hauptsächlich Hern-
huter, in Nord-Alaska Jesuiten als
Missionare. Aber der größte Teil des
Volkes lebt noch nach den Sitten und
in den Weltanschauungen der Vor-
eltern. Sie glauben an einen gütigen
Gott, aber bitten ihn nie um Hilfe,
weil er seine Hilfe ohne weiteres ge-
währt. Hingegen beschwören sie die
bösen Geister, die ihnen sehr mächtig
dünken, und opfern ihnen, um sie
milde zu stimmen. — Aber auch die
Christen gewordenen lassen nicht von
den alten Bräuchen. Auch sie bleiben
dabei, etwa die Jagdausrüstung eines
Verstorbenen zu zerbrechen, um die
Geister frei zu machen, damit sie ihn
auf seiner Reise in die andere Welt
begleiten. Manchmal erwürgen sie
auch sein Hundegespann, damit er sich
in jener Welt schneller fortbewegen
kann. Stets wird ihm seine per-
sönliche Habe, die „getötet" worden
ist, aufs Grab gelegt. Die andere
Welt besteht nach ihrem Glauben
aus zwei Regionen, einer oberen
und einer unteren: merkwürdigerweise
gilt die untere für erstrebenswerter,
129
weil sie — wärmer sei; alle wollen dorthin
kommen.
Der Eskimo ist intelligent und ein Mensch von
guten Eigenschaften: ehrlich, fröhlich, gastfreund-
lich,' viele von ihnen — namentlich gilt dies von
den Eskimos in Labrador — können lesen, schreiben
und rechnen.
Der Sommer wird fleißig benutzt, die Vor-
räte für die Winterzeit zu schaffen. Man geht auf
die Jagd: der Seehund und das
Walroß sind die gewöhnliche Beute
— ein Heft ist das Erlegen eines
Walfisches — auch Eider-
en t e n e i e r werden gesammelt. Oft
kommt's auch zum Kampf mit dem
Eisbären.
Übers Wasser geht's dabei im
Kajak, einem geschlossenen Boot aus
einem Knochen- oder Treibholzgerippe
mit Fellüberzug, das wasserdicht seinem
Lenker um den Bauch befestigt ist, und
mittels Doppelruder vorzüglich gelenkt
und mit großer Schnelligkeit vorwärts
getrieben wird. Das nach dem gleichen
System gebaute Frauenboot heißt
„Umiak". — Auf dem Lande zieht der
Eskimo im Hundeschlitten daher.
Das rauhe Klima ist der Gesundheit
der Eskimos im allgemeinen nicht un-
zuträglich. Krankheiten sind außer dem
Rheumatismus, der die „älteren" Leute
meistens befällt, sozusagen unbekannt.
Allerdings werden die Eskimos selten
über 50 Jahre alt, dafür sind aber
glückliche Eltern von 15 Jahren keine
Seltenheit.
Bei den Eskimos herrscht noch ein
primitiver Kommunismus: sie tei-
len alles unter sich: Frauen, Hunde,
Nahrung. Ein Stamm besteht aus
250—300 Leuten, die in kleinen, rund
dreißig Meilen auseinander liegenden
Siedlungen von je etwa 15 Bewohnern
leben. Es gilt für einen Freundschafts-
beweis, wenn ein Mann seine Frau
auf ein oder zwei Wochen zu einem
andern Mann auf Besuch schickt. Es
gibt mehr Männer als Frauen, was
zweifellos daher kommt, daß man in
Zeiten der Hungersnot die kleinen
Mädchen eher sterben ließ, da die
Knaben für das Wohlergehen des
Stammes wichtiger erschienen.
Im allgemeinen weiß niemand, wer der Vater
eines Kindes ist, aber das macht keinem etwas aus.
Die einzigen unglücklichen Familien sind die,
welche keine Kinder haben. Wird ein Kind
Waise, dann steht ihm jedes Heim offen. Alte
Leute, welche keine Kinder haben, wie auch Krüppel
und Kranke werden ohne weiteres von ihren
Freunden versorgt.
Die Eskimos sind sehr kinderlieb. Die Art ihrer
Erziehung und die unermüdliche Geduld, die die
Eltern dabei an den Tag legen, ist vorbildlich. Nie
lassen sie sich vom Zorn hinreißen, Schläge sind
ihnen als Erziehungsmittel völlig un-
bekannt. So lange das Kind noch klein ist,
pflegt seine Mutter es ständig mit sich herum zu
tragen in einem Pelzsack, Am aut genannt. Dort
liegt das gewöhnlich unbekleidete Baby sicher und
warm zwischen der nackten Haut der Mutter und
dem langhaarigen Pelzkleid. — Kurz nach der
Geburt eines Kindes treten die Eltern bereits an
eine bekannte Familie, die in der gleichen glück-
lichen Lage ist, heran, und die beiden vereinbaren
dann unter sich das Verlöbnis der beiden Neu?
geborenen. Wenn die Kinder dann älter werden
und sprechen gelernt haben, pflegt die Mutter ihnen
die Sagen und Märchen ihres Volkes zu erzählen,
und zwar so lange, bis die Kinder sie sich Wort
für Wort eingeprägt haben und unverkürzt wieder-
geben können: durch solche Übung wird das Ge-
dächtnis der Kinder sehr geschärft, und so kommt
es. daß bei den Eskimos die Überlieferung von
Mund zu Mund die Quelle des ganzen Volks-
tums ist.
Der Leitgedanke der Kindererziehung ist der
gleiche, den heute bei uns die „Arbeitsschule" ver-
tritt, daß nämlich das Kind durch Spielen und
durch eigenen Wunsch nach dem Können lernen soll.
130 —
Deswegen kommt als Spielzeug hauptsächlich das
Modell der Geräte und Werkzeuge der Erwachsenen
in Betracht. Später macht dann das Mädchen in
Nachahmung ihrer Mutter ihre ersten kindlichen
Nähversuche: sie näht mit Beinnadel und Sehnen
Pelz- und Fellkleidcyen für ihre plump aus Treib-
holz geschnitzte Puppe. Dann wird sie größer, und
nun obliegt ihr ein wichtiges Geschäft: sie muß auf
die Lampe achten. Viel Geschick ist notig, um
Docht und Flamme zu regeln. Mit 12 bis 14 Jahren
kann sie dann schon ein Zelt nähen und aufstellen
und im Iglo ein Schneebrett errichten. Mit 15
bis 17 Jahren ist sie reif für die Heirat und wartet
darauf, daß ihr Verlobter sie holt.
Der Knabe hat indessen in den Jahren das Hand-
werk der Männer gelernt. Zuerst hieß es, die
Vogelharpune werfen und den Fisch mit dem Speer
erlegen. Dann ging's an die Schiffahrt, ans
Lenken des Kajak. Auch mußte er lernen, den
Hundeschlitten zu lenken und die Hundepeitsche, ein
sehr wichtiges Gerät, zu führen. Dann kommt die
Zeit, da er mit den Erwachsenen auf die Groß-
tierjagd geht. Schließlich kommt die Schlußprobe,
die Erlegung des Eisbären. Hat er diesen erlegt,
so hat er bewiesen, daß er für eine Familie sorgen
kann, und nun darf er seine auf ihn wartende Braut
holen und seinen eigenen Hausstand gründen.
Die Eskimos kennen keine Form der Be-
strafung und keine Regierung irgendwelcher
Art. Da allen alles gehört, gibt es keinen Dieb-
stahl. Auch die Jglos (Hütten) gehören niemanden;
wenn eine Familie nach einer andern Siedlung
zieht, so kann das alte Haus nehmen, wer es
gerade braucht.
Die vorgenannten „Jglos" sind aus Schnee
erbaut und haben im Innern etwa 12 Fuß im
Quadrat nutzbaren Platz. Den meisten Raum nimmt
drinnen die Schlafstätte ein, die für alle gemeinsam
ist. Die Matratze besteht aus Gras, das jeden
Sommer erneuert wird. die Decken aus Tierfellen.
Wenn ein Besucher über Nacht bleibt, so teilt
es das Familienbett. So seltsam es angesichts der
Temperatur scheinen mag; in den Hütten legen die
Eskimos alle Kleider ab. Sie baden niemals und
waschen sich nie das Haar, aber ihre Körper sind
trotzdem immer auffallend sauber. Da sie große
Mengen Wasser trinken, werden nämlich die Poren
durch den Schweiß immer offen gehalten.
Die Kleidung der Eskimos besteht für
beide Geschlechter aus Fellhosen und Jacken. Die
Frauen schmückten sich früher mit Täto-
wierungen, trugen Nasenringe und ähnliche bar-
barbarische Zier. Heute sind schon mehr europäische
Schmuckbegriffe zu ihnen gedrungen.
„Aber der lange, dunkle Winter?" — werden
meine lieben Leser fragen:
Dazu wollen wir hören, was der vor ein paar
Jahren nach einer fünfzehnmonatlichen Reise zu-
rückgekehrte amerikanische Nordpolforscher Dr. Donald
B. Mac William erzählt. Er sagt: „zu den falschen
Auffassungen über das Land jenseits des Nord-
lichtes gehört auch die Vorstellung, daß die lange
Nacht eine öde Zeit für die Eingeborenen sei. Das
ist lächerlich: den Eskimos ist die Winternacht
ebenso natürlich, wie unsere Nacht uns selbstver-
ständlich ist. Und die Zeit der Dunkelheit ist für
sie gerade wie bei uns die Zeit der Vergnügungen.
Wenn im Oktober die Sonne untergeht, um monate-
lang nicht wieder zu erscheinen, dann beginnen die
Eskimos zu spielen, dann ist ihre Zeit für Ver-
gnügungen und für Besuche gekommen. Während
des langen „Tages" mußten sie schwer ar-
beiten, um genügend Nahrungsvorrat
für die lange Nacht zu erjagen. Unter den
Felsen hat jede Familie ihre Beute an Fleisch und
Fett von Walen, Walrossen, Seehunden und Eis-
bären, auch ihren Tran und ihre Enteneier auf-
bewahrt. Wenn die Jagdzeit ergiebig gewesen ist,
so gilt der Eskimo für wohlhabend; wenn nicht,
dann macht er sich auch weiter keine Sorgen, denn
er weiß, daß schon einer seiner Freunde eine gute
Beute gemacht hat.
Sind dann in einer Siedlung die Vorratskam-
mern leer geworden, dann werden eben die Hunde-
schlitten angespannt und die ganze Siedlung, die
durchschnittlich aus fünfzehn Bewohnern besteht,
geht auf Besuch zu einer andern, von der man weiß,
daß sie noch entsprechend Vorräte hat. Man kommt
dorthin: die ungeladenen Gäste stellen ihre Schlit-
ten vor dem Iglo ihres Gastgebers auf, Menschen
und Hunde werden in den Familienkreis auf-
genommen, und der Besuch wird mit Essen,
Singen und Geschichtenerzählen gefeiert. Wenn
dann auch dort die Nahrung ausgeht, dann schirrt
der Gastgeber zusammen mit den Besuchern seine
Hunde ein, und fort geht es nach irgend einem
dritten Dorf. Das geht so weiter, bis die Sonne
zurückkehrt und die Jagdzeit beginnt. —
.....................
| Lebenslññf vun me Gruweferderwahn. J
Im Nachlaß des alten „Vedder Andres, eines
Saarbergmanns von echtem Schrot und Korn,
hatten feine Söhne, auch wackere Bergknappen
gleich ihm, die nachstehende Geschichte gefunden,
die dann der Bergmannskalender 1908 ver-
öffentlichte. Wir drucken sie anläßlich unseres
60. Geburtstages noch einmal hier ab, da wir
glauben, daß auch heute noch unsere jungen
Bergleute gerne davon hören werden, wie der-
einst ihre Väter von dem täglichen Leben in
der Grube gedacht.
Die iwer Dag, die arme Leid, sie ferchte sich vor
dr Grub, awer si wisse nit, dat mr sich do unne nach
wohl stehle kann; ich Hanns gemerkt, wie ich im
Pasion war, dat se mr fehlt. Freilich mr derf die
Grub nit mit Widerwille angucke, sunschl hat mr
131
ball e Hoor drinn funn. Dem richtige Bergmann
kummt in dr Grub ml jeder Eejestand nure als
Middel zum Zweck, als dotes Material vor; er
sieht ne mit annere Aue an. er werd m zum gude
Kamerad, der enem manche Stoff zur Unnerhaltung
gebt.
Wann ich im Querschlag uff m Ferderwahn ge-
schtann unn mei Ferfchtlecher gebohrt Hann, unn
mei Kamerad hat unner de Fels gehuckt unn hat
de Jnnbruch gebohrt, mit wem Hann ich solle
schwätze? Mit meim Kamerad? Dat kunnt ich
hechschtens, wann mrs Bohrmehl aus m Loch gekratzt
Hann, funfcht hatt's ke Paus genn — die werre
nit bezahlt, unn ich mufcht for mei stark Familich
de stärkfchte Lohn Hann, weil ich aach Sunndags
noch mei Schoppe trinke wollt. Unn wann ich
unn mei Kamerad gebohrt Hann, dann hat's e
Geklingel genn, dat mr fei eije Wort nit meh ge-
heert hat. Hätt ich awer solle stannig uff mei Bohr
gucke, ob's ball abgebohrt war, nä, do hätt ich mr
jo die Arwet doppelt so schwer unn langweilig ge-
macht. Ich hott mr e ganz anner Method an-
gewöhnt, bei der iß mr die Zeit nit lang, die Arwet
nit schwer wor.
Ich Han uff me Berjewahn geschtann. Elleen dat
hat mr geniegt, um e Unnerhaltung se sinne for
mei zwei Ferfchtlecher vun je 64 Zoll. — Geht's m
Mensche eijentlich annerscht wie m Ferderwahn?
Die Wirkungsweis' gleicht sich uffs Hoor, mr dient
dem Allgemeene, wird dohin unn dorthin geschtoß,
von diesem unn jenem getret; awer eener Unner-
schied gebt's, e großer: Dem Minfche wohnt et Ver-
antwortungsgefiehl inn, er werd for sei Dun unn
Dreiwe vun Gott unn de Mensche gericht, er ist
doher meh wie e dot Maschin, er steht an de Spitz
vun allem tote unn lewende Inventar von dr Welt
unn soll unn mutz sich demnach benemme.
Der Lewenslaaf vun de Mensche ist verschiede, der
vun de Ferderwahn aach; horsch emol, was mr mei
Berjewahn verzehlt hat:
„E Heller, sonniger Sommerdag war's, als ich
mei erscht Gruwefahrt gemacht Hann. Wenn ihr
Bergleit' in die Grub fahre, dann schellt de An-
schläher viermal unn langsam gehts Geripp enunner.
Mit uns macht mr nit viel Federlese; mit Boll-
damp geht bei uns die Schal durchs Schacht, daß
et kracht unn rappelt, daß em Heere und Siehn ver-
geht. Mir nix dir nix wird mr unne vun m Geripp
erunnergezerrt, ins Eestäng eningestoß, mit r Hascht,
daß mr sich kaum umstehn kann. Zu zehe unn gehe
zusammengehonk, werre mr vun me Gruwegaul
immer weider und weider in die dunkle Streck
eninngezoh. 's erscht Mol kummt em das alles
ganz komisch vor, nure langsam gewehnt mr sich
an das Lewe und Dreiwe unner Dag.
Anfangs wollt mr mei Beruf gar nit gefalle,
awer mit de Zeit ist r mr lieb unn deier wor. Gar
manches Hann ich in dene lange Iohre erlebt, frohe
unn driewe Stunn Hann ich gehatt. Doch die frohe
Stunn bille die Mehrzahl; sie sinn emol e lustich
Volk, die Vergleut, stännig zu Spaß und llzereie
uffgeleht. Wie heit gedenkt's mr noch, wie ich's
erfchtmol am Anhängepunkt ankumm sinn. E Haufe
Schlepper hat do geschtann unn hat schun mit
Schmerzen uff us gewahrd unn jerer hat noch 'm
leere Wahn gegriff. Ich Hann se hinnerscht im Zug
geschtann, zwei Schlepper Hann sich um mich gezankt.
„Ich kriehn dene Wahn!^ „Nä ich kriehn ne. ich
war vor dir." Zum Glück war schun e zweier Wahn
hinner us, sunfcht hat ich gleich zum erschtemol schun
Ursach for e Zankerei genn. Do hat mich dann der
en vun de Schlepper beim Wickel geholt unn nit
ganz zart von eener Bahn in die anner geschnappt,
dann hat 'r mich durch e verbroch' Streck gedrillt,
die war so niedrig, daß ich mr alle Aueblick de Kopp
132
geschtoß Hann, unn uff emol wars nit meh hoch
genug, ich kunnt mit m befchte Wille nit meh weider.
Do muscht dr Schlepper erscht an die Bank' eweg
haue, daß ich wieder durchkumm sinn. „Wo bleibscht
de dann so lang?" Hann die Hauer vorm Streb-
schtoß de Schlepper empfang. „Ei, do Hann ich
wider eene vun dene Neifundlänner, noch e ganz
neier der kann sich noch nit bicke, dem muscht ich
erscht noch Platz mache."
Unbarmherzig Hann dann gleich zwei drei uff
enmol Kolle uff mich gelad unn kaum finf Minude
späder Hann ich schun wider am Anhängepunkt ge-
schtann. Uff 'm selwe Weg muscht ich wieder ans
Schacht unn enaus iwer Dag. Dort Hann fe mich
uff de Rappel in eme Wipper rund erum gedreht,
daß ich drunke unn dermlich wor sinn unn all die
Kolle verlor Hann, wo se mr uffgelad hotte. Kaum
war ich aus m Wipper, Hann ich wider uff de
Schaal geschtann. Das Mol sinn ich in ne Quer-
schlag kumm unn noch schwerer wie vorher Hann se
mr uffgelad. War das dort e Lewe unn Dreiwe,
die Luftbohrmaschine Hann gerappelt, die Schippe
geklingelt, daß ich ke Wort vun dem, was geschwätzt
wor ist, Heere kunnt — an dene Spektakel muß mr
sich erscht gewehne. Uff m Rickweg hat's mr ver-
hinnerlich gang: an eener Stell hat's Eeschtäng se
weich geleh, unn wupp Hann ich in de Wasserliesch
gesess. Dem Bauer muß das nix Reies gewehn sinn,
der hat mr's Perd ans Ohr gespannt unn hat mich
wider uffs Druckene geschafft. Awer das war's
Unglick noch nit all. Dies Mol sinn ich iwer Dag
nit uff die Rappel kumm. E Eawel Hann se mr
ins Ohr geschtoch, unn so sinn ich die Berjehall
enuffgezoh wor. Dort hat mr mich in e Wipper
gefahr, unn ich wäß nit wie ich mich angeschtellt
Hann, uff enmol sinn ich die Berjehall enunner
Kopp iwer Kopp unner, das war e Sturz, vierzeh
Dahe Hann ich ne in alle Knoche geschpiert. E paar
Dahe Hann ichs awer scheen gehatt, mitte im Wald
Hann ich geleh, ke Minsch hat sich meh um mich
gekimmert, bis ich eenes Morjens vunn me Perd
iwer Stock und Steen wider ans Schacht gefchlääft
wor sinn. Unn wider muscht ich enunner in die
Grub. Monate lang iß et dann gut gang, allmäh-
lich Hann ich die ganz Grub kenne gelehrt, Kollar-
wete, Bremsberje, Erundstrecke, Querschläg, Plump-
säck, alles Hann ich durchgemacht. Aach die enzelne
Kameradschafte sinn mr bekannt wor. Was Hann
ich do alles geheert, vum Lohn, vun de Gewerk-
schafte. Verninftige und unverninftige Ansichte sinn
do hergenn wor, mir hat do die Ansicht vun me alte
grohoorige Bergmann doch am beschte gefall, der
immer ganz ruhig und sachlich saht: „Ihr Männer
glawe mir's, ich hann's gar oft im Lewe erfahr,
all das ungestüme Dränge unn maßlose Hetze hat ke
Zweck, mit Ruhe und Güte kummt mr weider, unn
vor allem lebt mr ruhiger unn zufriedener, s nemmt
doch alles fei Gang, ihr kinne die Welt nit um-
gestalte."
Am meefchte Spaß hat's mr awer gemacht, wann
ich newer r Kameradschaft stehn kunnt, wo Halb-
schicht gemacht hat. Do kann mr so e richtige Jnblick
kriehn in das Lewe und Dreiwe der Bergleit.
Hunnerde vun Stickelcher kinnt ich verzehle, wo ich
iwerm Halbschichtmache uffgeschnappt Hann. Ens,
wo vunn meine Kamerade die Red' war, will ich
verzehle, de Vetter Peter, Partiemann vum Ost-
querschlag in de siebt' Sohl, hat's hergenn. „Wissen
nr aach, wie de Eeisesepp seiner Fraa gewies' hat,
wie im Schacht die Wähn durchgehn?" hat r sèi
Kamerade gefroht. „Lasse s eich verzehle: Dem
Geisesepp sei Luwies will immer verzehlt unn ge-
wies' Hann, wie's in de Grub zugeht. Enes Dags
hat de Eeisesepp hinnerm Owe uff de Bank geleh,
da quelt ne sei Luwies wider mit me Gruwe-
geschpräch. De Sepp war nit uffgeleht sor se ver-
zolle, awer sei Fraa hatt m unn hatt m ke Ruh
geloß. „Ra, kumm, dann will ich dr emol weise,
wie im Schacht die Wähn durchgehn", saht 'r end-
lich unn fiehrt et Luwies an die Speichertrepp.
„Jetzt nemm emol an", saht er, „du wärscht de Wahn,
die Trepp wär de Bremsschacht, so jetzt stellscht
dich emol doher" — unn schwupp hat 'r m Luwies
e Schubs genn, daß et die Trepp enunner geborzelt
iß. „Drei Paar Holz unn e Jwerbau hat's koscht,
unn der tuwackig Bremser hott die Brems mit r
Speckschwart geschmiert!" sagt de Geisesepp zu seiner
Fraa, wie se uff ihrm dicke Buckel im Hausgang
geleh hot. E ganz Johr wollt et Luwies nix meh
vun de Grub wisse." —
Bei us geht's nit immer so gnärig ab wie beim
Eeisesepp seiner Fraa. Wann us de Schlepper ohne
Papiere de Bremsschacht enunnerschickt, misse mr
unser Hernschal an de Sturzmauer prowiere, unn
die meefchte vun us kofcht's bei der Geleheheet. Mit
uns werd iwerhaabt nit so arig zart Umgang, im
Hebschacht werre mr uff die Hängeschtitze uffgehau,
im Plumpsack geht's uns nit bester, stehn mr im
Weg, werre mr uff die Seit geplackt, unn halt's
emol schwer, uns aus 'r alt niedrig Streck eraus-
zeschaffe, so loßt mr us enfach drin steche unn setzt
die Streck vore mit Berje zu.
Ich Hann mich bei all dene Fäll mit dem Eedank
getreescht, daß aach die Bergleit uff jedem Schritt
unn Tritt vum Dot' bedroht sinn. Wie oft Hann
ich Schwerverletzte an de Schacht getrah, wie oft
Hann se de Schacht nit meh lewend erreicht. Und
wann ich an die Schlagwetterexplosion denke. E
Feiermeer, e gewaltiger Schlag, der alles, was m
in de Weg kumm iß, vernicht' hat. Unn die Arme
erscht, die in de Schwade umkumm sinn. Das mit
ansiehn se misse unn nit helfe se kinne, das iß e
Jammer. In dene Fäll sinn mir immer noch gut
dran, wenn uns aach de Schlag mitholt, das Feier
unn die Schwade kinne uns nix andun.
Awer ens hat mich immer uffgereht. Wann mir
all die Johre Dienfcht geletscht Hann, winkt uns
später doch ke Ruh. Unser Holz verbrenne die
Bergleit in ihre Öwe mit dene Kohle, wo mr selwer
iwer Dag bracht Hann; unser Eisedeele werre um-
geschmolz zu annere Gejestände, die wider e nei
Lcwenslaaf anfange. Unn iwer dem Stoffwechsel
des enzelne Körpers erhebt sich e beschtänniger
Kreislauf des Stoffes, der all die lewende Wese
mit enanner verbindt." —
Das iß in kurze Worte de Lewenslaaf vun me
Eruweferderwahn. Uff das Werde und Vergehn der
enzelne Deile vun me Eruweferderwahn iß dabei
nit näher ingang wor. Die Vorgäng in ihrem
ganzen Umfang zu ermesse, iß e Aufgab, die voll-
stännig zu löse, wohl kem gelinge werd. Was ich
weife wollt, war nur das, daß der Mensch, der
mit offene Aue sieht, allzeit Ursach zum Roh-
denke hat.
133
es
m Zur unsere Eltern m
Beiträge zur Erziehung unserer Kinder.
Gutes und schlechtes Lpieheug.
Ein Gang durch unsere Spielwarenläden oder
Kinderstuben fordert unwillkürlich zu einer Kritik
heraus. Zunächst sei betont, daß unsere Kinder
zu viel gekauftes Spielzeug haben. Es ist
leider ein typischer Zug unserer Tage, daß man
die Zugend mit Genüssen aller Art nicht nur ver-
früht bekannt macht, sondern sie damit auch über-
schüttet. Das dient ihr aber durchaus nicht zum
Guten, sondern verzieht sie nur, denn es macht sie
begehrlich, blasiert, oberflächlich.
Zn zweiter Linie sei darauf hingewiesen, daß
unser heutiges Spielzeug vielfach nicht genug
kindertümlich ist und deshalb fein Zweck oft von
vornherein verfehlt. Unsere Spielsachen sind näm-
lich oft zu fertig, zu künstlich und kompli-
ziert. Erinnert sei an Eisenbahnen, die einer wirk-
lichen möglichst getreu nachgebildet sind, an Puppen-
stuben, die das rechte Abbild, die Photographie
eines Zimmers sind.
Auch kann das moderne Spielzeug dem denkenden
Menschen oft deshalb nicht zusagen, weil es in
seiner ganzen Herstellung nichts taugt. Es soll
wenig kosten und doch nach viel aussehen. Für den
ersten Augenblick freut sich das Kind wohl darüber,
aber bald läßt es die Dinge gelangweilt stehen, die
dabei so viel Geld gekostet haben, und die Eltern
ärgern sich über die nutzlose Ausgabe. Aber das
Verhalten des Kindes ist doch nur natürlich. Im
Spiel will das Kind vor allem sich s e l b st be-
tätigen, es will feine eigentliche Lebenskraft,
feine Phantasie beschäftigen. Durch die Einbildung
setzt das Kind die Dinge seiner Umgebung in Be-
ziehungen, wie es ihm gerade gefällt, da schafft es
sich eine eigene Welt, in der es unbeschränkt
herrscht. Seine Schöpferkraft ruft freudig immer
wieder das „Es werde". Da wird dann das ver-
dorrte Blatt zur goldenen Schüssel, das winzige
Steinchen zum Taler, der grüne Zweig zum großen
Walde. Im Span Holz, im Stückchen Draht, im
Klumpen Blei lebt ihm Menschenart, da werden
ihm Dinge, mit denen seine Seele vertraute Zwie-
sprache hält. Zean Paul sagt: „Jedes Stückchen
Holz ist ein lackierter Blumenstab, an dem die
Phantasie hundertblättrige Rosen aufstengeln kann."
Daher sind d i e Spiele für ein Kind am geeig-
netsten, die ihm recht viel Möglichkeiten zu eigeiier
Betätigung lassen, wo es denken lernt, wo es viel
hinzutun, weglassen, also verändern kann. Also
recht viele Jllusionsmöglichkeiten im Spielzeug!
Ein Bindfaden! Wie vielerlei läßt sich mit ihm
nicht anfangen! Ferner ein Sandhaufen! Stun-
denlang kann der Knabe an ihm schaffen, ohne sich
zu langweilen. Je mehr sich die Jugend selbst be-
schäftigen kann, um so besser. Daher gehört in jede
Kinderstube eigentlich ein Handwerkskasten, ein
Tuschkasten, eine abgestumpfte Schere. Gerade s i e
und der Papierkorb mit seinem bunten Inhalt
sind für ein Kind, wie oft erprobt, eine Quelle
immer neuer Freude in spielender Arbeit." —
Plastillin in verschiedenen Farben zum Kneten
und Formen sei ebenfalls recht empfohlen, und
Modellierbogen zum Ausschneiden und Auf-
bauen seien nicht vergessen. Baukästen sollen
ebenfalls nicht unerwähnt bleiben.
Eines Weges sei noch gedacht, das Kind mit
gutem Spielzeug zu versorgen: ihm dasselbe näm-
lich selber herzustellen. Wer die nötige
Geschicklichkeit besitzt, der baue in seinen Feier-
stunden doch selber, was er gern kaufen möchte.
Er spart dadurch nicht nur wesentlich Geld, sondern
wird auch die Freude an der Arbeit empfinden
und obendrein etwas in dieser Beziehung Wert-
volles hergestellt haben. Es denke jede Mutter an
die Puppe, die sie ihrem Kinde selber angezogen
hatte.
Denn man achte das Spiel des Kindes durchaus
nicht gering. In ihm entfalten sich, wie Fröbel,
der große Kinderfreund, sagt, die Herzblätter des
künftigen Lebens. Jedes kindliche Spiel ist mehr,
als wir Erwachsenen im Spiel sehen und em-
pfinden, es ist Kraftäußerung, Kraftbildung, wirk-
liche Arbeit. Es hat mal jemand ganz treffend
behauptet: Das Kind, das nicht spielt, ist der
Vater des Mannes, der nicht arbeitet. Nun spielt
ja ein normales Kind durchaus ohne unser Zutun,
sein Lebensdrang treibt es ja gerade dazu, sein
Spieltrieb ist gar nicht tot zu kriegen. Jedoch,
soviel an uns liegt, wollen wir doch dazu beitragen,
daß wir es in seiner Tätigkeit nicht hemmen, son-
dern fördern, und das können wir in bester Weise
durch die Auswahl wirklich guten Spielzeuges.
dl. C.
Spruch.
Gesell' Dich einem Bessern zu,
Laß mit ihm Deine bessern Kräfte ringen.
Wer selbst nicht besser ist als Du,
Der kann Dich such nicht weiter bringen.
134
Heißer Kopf und kalte Füße! Dies Universal-
leiden der bewegungslosen Leute sucht man immer
nur einseitig zu vertreiben und zu verhüten durch
Erwärmung der Füße; man gehe dem Übel doch
mal am andern Ende zu Leibe, indem man den
Kopf kühl hält. Hut ab! Ein erfrischendes Luftbad
genommen, wo und wann immer die Gelegenheit
sich bietet, auf der Schattenseite der Straße oder
im herrlichen Baumschatten, bei trübem Wetter
oder nach erquickendem Gewitterregen. Die viel
verbreitete Erkältungsfurcht ist ganz töricht und nur
künstlich anerzogen. Die Natur selbst hat schon für
genügende Erwärmung des Kopfes durch gewaltigen
Blutzufluß gesorgt, indem sie ihn von innen her mit
vier Fünfteilen der ganzen Körperwärme heizt,' und
diese Wärme wird vom Gehirn wie in einem Vlut-
schwamm festgehalten. Außerdem ist ja der Kopf
noch mit einer angeborenen Pelzhülle von Haaren
versehen.
Freilich nimmt der dichte und volle Haarwuchs,
dieser natürliche Schuß und Schmuck des Menschen,
bei den zivilisierten Rassen immer mehr ab und
droht mit der Zeit ganz zu verschwinden, wenigstens
bei den Männern. Daran ist zum großen Teil das
fortwährende Huttragen schuld. Durch zwei ver-
schiedene Einflüsse schädigt der Hut den Haarwuchs.
Erstens schafft er um den Kopf eine stickige, feucht-
heiße Atmosphäre, die das Durchdringen der bak-
terientötenden Lichtstrahlen und eine reinigende
Lüftung verhindert. Andrerseits übt der Hut, da
er nur infolge von Reibung und Festdrücken auf
dem Kopfe hält, einen zweiten schädlichen Einfluß
aus, indem er die Arterien und Venen zusammen-
drückt, den Kreislauf des Blutes und infolgedessen
die Ernährung der haarerzeugenden Organe hemmt.
Ein klassischer Ausspruch über den ursächlichen
Zusammenhang von gewohnheitsmäßiger Kopf-
bedeckung und Kahlköpfigkeit findet sich schon bei
dem altgriechischen Geschichtsschreiber Herodot,
welcher im zwölften Kapitel seines dritten Buches
von einem Besuche der Umgegend von Pelusium,
wo Jahrzehnte vorher eine Schlacht zwischen Per-
sern und Ägyptern stattgefunden, ohne daß die
Leichen der Gefallenen beerdigt wurden, folgendes
berichtet: „Die Schädel der Perser sind mürbe, weil
dieser Stamm bei Lebzeiten von Anfang an be-
deckten Hauptes geht; die Schädel der Ägypter
dagegen sind steinhart, weil dieses Volk von Kindes-
beinen an baarhäuptig gewöhnt". Wie weit in
Wirklichkeit der Haarwuchs mit dem knöchernen
Unterboden und der Zustand des letzteren mit der
Kräftigung und Abhärtung von Haut, Muskeln und
Nerven des ganzen Kopfes zusammenhängt, sei
dahingestellt; aber jedenfalls muß jahrhunderte-
lange Gewöhnung in guter oder schlechter Hinsicht
von Einfluß sein.
Die Kahlköpfigkeit unter Männern nimmt heut-
zutage unbestreitbar bedeutend zu. Man zähle mal
in Versammlungen, Theatern, Konzerten, Restau-
rationen die gelichteten Schädel: 60 Prozent un-
gefähr beträgt fast stets deren Zahl.
Ganz unhygienisch ist es auch, daß der Jurist im
Gerichtszimmer, gerade, wenn er warm wird und
sich „ins Feuer redet", offiziell bedeckt bleiben muß.
Von den mit gelichtetem Schädel „bedachten" Per-
sonen behalten viele deshalb gerne den Hut auf,
weil dadurch ihr Mangel an Überfluß nicht sichtbar
wird. Den gleichen Grund hat meistens das Tragen
einer Perücke. Wußte doch selbst ein Julius Cäsar
es durchzusetzen, daß er auf Senatsbeschluß seine
Glatze mit einem Lorbeerkranze verbergen durfte.
Nichts einwenden kann man, wenn bei Hantie-
rungen, welche viel Schmutz und Staub erzeugen,
das Kopfhaar vor Verschmutzung in acht genommen
wird. Deshalb trägt der Anstreicher bei der Arbeit
eine Papiermütze, der Bildhauer sein Barett, der
Schornsteinfeger die Kappe oder den Zylinderhut.
„Werdet wie die Kindlein 1" Sobald das Kindchen
so weit gediehen ist, daß es seine Glieder frei be-
wegen kann, duldet es nichts mehr auf dem Kopfe,
sondern reißt alles herunter, was aber meistens als
Unart bezeichnet wird, während es die berechtigte
Äußerung gesunden Naturtriebes ist. Auch später
machen es die Kinder beim Spielen am liebsten
noch ebenso, bis sie sich schließlich der hergebrachten
Unsitte der Großen fügen.
Licht und Luft sollen recht viel und oft den Haar-
boden befruchten. Licht wirkt haarwuchsfördernd.
Es ist eine bekannte Tatsache, daß Rasieren und
Haarschneiden im Sommer öfter notwendig ist, als
im Winter, und daß es viel leichter ist, sich in den
südlichen Zonen einen Vollbart zuzulegen, als in
den nördlichen.
Daher „Hut ab" so oft wie möglich! Wer sehr
verweichlicht ist, oder an Kopfschweiß leidet, ge-
wöhne sich allmählich daran und härte seine Kopf-
haut so ab, daß sie jede Witterung unbeschadet er-
trägt, wie es mit der Eesichtshaut der Fall ist. Das
wird nicht nur seinem Haarwuchs sehr förderlich,
sondern auch seinem ganzen Wohlbefinden höchst
dienlich sein. 'Denn:
Mit dem Hute in der Hand
Kommt man ins Gesundheitsland!
Or. mecl. T.
Rätsel:
Die Jugend osl „Emszweidrei" führt,
Daß ihr zu „zwei" die Arbeit sei,
Im Alker man „Einszweidrei" spürt,
Auch wenn die Arbeit nicht mehr „zwei".
135
Reinigung und Desinfektion der
Geflügelställe.
Der Geflügelstall soll stets sauber gehalten werden
durch eine wöchentliche Reinigung mit Schaufel und
Besen. Diese Arbeit erfordert nur wenig Zeit und
macht den Stall zu einer gesunden, angenehmen
Wohnung für das Geflügel.
Mindestens zweimal im Jahre müssen der ganze
Stall und die Gerätschaften einer gründlichen all-
gemeinen Reinigung und Desinfektion unter-
zogen werden. An Mitteln hierzu fehlt es nicht.
Das einfachste und billigste ist der Kalk. Man mutz
den Stall überall ausweißen, auch in den Ritzen
und Fugen, weil sich gerade dort die Schlupfwinkel
des Ungeziefers befinden. Der Tünche setzt man
etwas Ereolin oder Lysol zu. Anstatt Kalkwasser
kann man auch eine zweiprozentige Ereolin- oder
Karbollösung verwenden. Bei der Desinfizierung
darf der Fußboden nicht vergessen werden. Die Sitz-
stangen nimmt man aus dem Stall heraus, kratzt
sie zuerst mit einem scharfen Instrument ab und
wäscht sie dann mit heißer Sodalauge gehörig ab.
Nachher können sie mit Petroleum bestrichen werden.
Wird diese Desinfizierung ordentlich vorgenommen,
dann sind im Stalle alle Milben vertilgt und auch
die Krankheitserreger werden vernichtet. Deswegen
muß man auch jedesmal den Stall desinfizieren,
wenn eine ansteckende Krankheit ausgebrochen ist.
In der Zwischenzeit wird von Zeit zu Zeit auch
Kalkstaub gegen Decke und Wände geworfen. Der
Kalkstaub dringt in alle Fugen ein und vernichtet
alles schmarotzerische Leben.
Nun darf aber nicht vergessen werden, daß auch
das Geflügel selbst von allerlei Ungeziefer behaftet
ist; wollten wir diesem nicht gleichfalls zu Leibe
rücken, dann wäre die Arbeit im Stalle halb um-
sonst gewesen. Man darf sich die Mühe nicht ver-
drießen lassen, ein Stück Geflügel um das andere
einzufangen, um ihm tüchtig Insektenpulver in das
Gefieder zu stäuben. Des weiteren ist auf Einrich-
tung eines Staubbades Bedacht zu nehmen. An
irgend einer gegen Regen geschützten Stelle bringt
man in einer Vertiefung Sand, Asche, Schwefel-
blüten und Insektenpulver. Der Inhalt wird min-
destens alle 6 Wochen erneuert, je mehr desto besser.
Die Hühner wälzen sich darin und entledigen sich
selbst des lästigen Ungeziefers.
Wird die Reinigung und Desinfektion auf diese
Weise vorgenommen, so darf man sicher sein, alle
Läuse und Milben vertilgt zu haben. — Aber sie
kommen wieder. — Darum muß man die ganze
Arbeit immer wiederholen. Denn nirgends nisten
sich so viel Ungeziefer und Schmarotzer ein wie ge-
rade im Eeflügelstall.
Am meisten haben die Brüterinnen und nicht
zuletzt die kleinen Kücken darunter zu leiden. Da-
rum' versäume kein Züchter, gerade auch in der
Brutperiode die Ställe mit den angegebenen Mit-
teln zu bearbeiten. Die Hennen werden dann ruhig
brüten und die ausgeschlüpften Kücken gedeihen
viel besser.
Bemerkt sei noch, daß die Desinfektion immer
am Morgen vorgenommen werden mutz, damit der
Stall tagsüber gut auslüften und trocknen kann.
Als Streu verwende man Holzasche und Sand,
vermengt mit etwas Tabakstaub und womöglich
zerriebenen Nußblättern. Alle diese Arbeit wird
in guten Zuchterfolgen ihren Lohn finden. E. B.
Das Schwein liebt die Sauberkeit.
Das Schwein ist, und wenn es noch so verschrien
ist als Schmutzfink, ein sehr deliates Tier, das die
Sauberkeit über alles liebt. Die meisten Krank-
heiten, die unsern Schweinebestand befallen, sind von
Mikroben erzeugt. Allen diesen Infektionskrank-
heiten wird am besten durch die Sauberkeit ent-
gegengewirkt.
Zuerst spielt der Schweinestall eine Hauptrolle.
rüher galt das Sprichwort „Dreck macht Speck".
eute weiß jedermann, wie nutzbringend Licht und
Luft bei allen Lebewesen sind. Die alten Schweine-
ställe, wie wir sie leider noch oft auf dem Lande
antreffen, hatten kaum ein kleines Fensterchen, und
das war immer „blind". Lichtstrahlen kamen keine
mehr durch. Die Luft konnte nur durch die Spalten
eindringen. Die neuen Ställe sind nicht nur ge-
räumig, sie haben Fenster, die Licht und Luft und
mit ihnen die Gesundheit herein lassen.
In vielen Gegenden hält man ja die Schweine,
besonders während der bessern Jahreszeit, im
Freien, und da sieht man am besten, was die frische
Luft vermag.
Was die Streu betrifft, so kann diese bei den
Mastschweinen dadurch ersetzt werden, daß man ein
Lagerbrett anlegt (Holzplatten).
Zur Erhaltung der Gesundheit tragen weiter die
häufigen Abspülungen, Bäder usw. bei. Die Haut-
atmung wird auf diese Weise sehr begünstigt. Daß
die Haut des Schweines sehr empfindlich ist, geht
schon daraus hervor, daß der geringste Schlag einen
roten Striemen zurückläßt.
Darum pfleget eure Schweine durch den Bau von
esunden, luftigen Ställen und durch würdige Be-
andlung. Wer sein Vieh gut behandelt, vermehrt
sein Vermögen.
Zeitgemäßes für die Ziegenhaltung.
Von I. Barfuß.
Seitdem die Ziegen, gleichviel welcher Raste sie
angehören, zu jeder Jahreszeit lammen, mehren sich
die Jungziegen. Man begeht aber häufig den
Fehler, daß man Ziegen, die nach dem Deckakt
wieder brünstig werden, in den ersten acht Tagen
schon wieder zum Bock bringt. Hat man eine Ziege
136
überhaupt zu früh decken lassen, so verliert dadurch
ihr Körpergewicht umsomehr, je geringer die Nähr-
kraft des Futters ist. Für die Jungziegen ist es
deshalb von großem Vorteil, wenn sie erst 18—24
Tage nach dem Deckakt wieder zum Bock gebracht
werden. Hat man mehrere Ziegen von einer Rasse,
so kann man sie abwechselnd in den Tragzustand
versetzen, um das ganze Jahr frischmelkende Ziegen
zu haben. Je nach dem, welche Ziegenrasse man
eingestallt hat, ist der Milchertrag pro Jahr sehr
unterschiedlich. Zuweilen kommt es vor, daß Ziegen
sich selbst die Milch aussaugen. Man hat festgestellt,
daß dieses Selbstmilchaussaugen keine Krankheit ist.
sondern bei stark milchergiebigen Ziegen plötzlich
eintritt. Die Ursache kann sein, daß der Ziege die
Milch unangenehm drückt. Ihrem Instinkt nach
sucht sie Linderung durch das Selbstaussaugen.
Möglich ist es auch, daß diese Erscheinung bei jenen
Ziegen am meisten auftritt, die nicht rein aus-
gemolken werden. Um dieses Selbstmilchaussaugen
zu vermeiden, legt man der Ziege einen Holzkragen
(Blechkragen) an, der inwendig mit einem Polster
oder mit Gummi ausgestattet ist. Die Ziegen sind
auf diese Art gehindert, an das Euter zu kommen.
Ebenso wie nun eine selbst Milch trinkende Ziege
den Milchertrag vermindern kann, so wird der
Milchertrag auch durch Magenkatarrh, plötzliche
Geräusche im Stall und durch ungeeignetes Futter
usw. vermindert. Z. B. zur Herbstzeit kommt es
vor, daß Ziegen durch übermäßigen Genuß von
Apfel- oder Virnenschalen Magenkatarrh bekommen.
Diese Verdauungsstörung hat plötzlichen Rückgang
der Milchergiebigkeit und Appetitlosigkeit im Ge-
folge. Merkt man diese Erscheinungen, so gebe man
das Obstfutter nicht mehr. Um einen Magen-
katarrh, mag er nun im Winter oder zu einer
anderen Jahreszeit eintreten, zu entfernen, gebe
man in das Trinkwasser (im Winter gutabgeschla-
genes handwarmes Wasser) einige Tropfen ver-
dünnte Salzsäure. Das Trockenfutter wird mit
etwas Karlsbader Salz versehen gereicht. Das
Futter soll leicht verdaulich sein. Im Winter nutzt
eine warme Mehltränke und staubfreies Wiesenheu.
Der Milchertrag hebt sich dann mit dem Zunehmen
des Appetites, wobei durch häufiges Melken die
Drüsentätigkeit angeregt wird. Die Besserung der
Verdauungsstörung vermehrt den Milchertrag
wieder.
Kommt es vor, wie manche Ziegenhalter klagen,
daß die Ziegenmilch einen beißenden Geschmack
hat, der unangenehm zunimmt, wenn die Milch
lange Zeit -steht, so kann dies verschiedentlich
begründet werden. Am Bock liegt es aber nicht,
gleichviel welcher Rasse der Bock angehört. Häufig
ist die Ursache lange Zeit verabreichtes Gersten-
stroh, Kamillen, frische Rübenblätter und ein-
gesäuerte Rübenblätter, sowie verschimmelte,
dumpfig gelagerte Runkel oder Steckrüben, Hafer
usw. In diesem Fall ist es notwendig, das
Futter zu wechseln. Dann muß man weiter für
peinliche Sauberkeit der Milchgefäße, des Euters
und des Hinterteils der Ziege sorgen. Man wäscht
diese Teile mit Sodawasser und rechnet auf 1 Liter
Wasser 15 bis 25 Gramm Soda. Ist dies sachgemäß
geschehen und man hat auch alle Milchgefäße heiß
ausgebrüht, so hat man für die Grundlage, für
die Sauberkeit der Milchgefäße und der Milch-
ziege selbst gesorgt. Es kann aber auch möglich sein,
daß der unangenehme beißende, kribbelnde Geschmack
durch Bakterien entstanden ist. Diese können durch
Unsauberkeit, mangelhaftes Lüften, stickenden Dunst
usw. entstanden sein. Häufig auch tritt diese Er-
scheinung in dunklen oder zu wenig gereinigten
Ställen ein. In modernen Ställen mit genügend
Licht und Ventilation merkt man solche Erschei-
nungen nicht. Da aber noch bei Tausenden von
Ziegenhaltern unmoderne Stallungen vorhanden
sind, so desinfiziere man monatlich im Winter den
Stall und bestreiche die Wände mit Kalkmilch. In
unmodernen, kleinen, dunklen Ställen siedelt sich
auch leicht Ungeziefer aller Art ein. Deshalb soll
das Desinfizieren und Bestreichen der Wände, Tür,
Fenstersprossen und Decken erst dann geschehen, wenn
die Ziegen selbst ungezieferfrei gemacht sind. Vor
allen Dingen muß auch das ganze Stallstroh mit
dem Mist entfernt werden, um eine gründliche
Säuberung des ganzen Stalles zu erreichen. Sind
langhaarige Ziegen vorhanden, so ist es vorteil-
aft, sie zu scheren, um die Säuberung auf der Haut
esser vornehmen zu können. Das Scheren soll mög-
lichst nicht im Stall geschehen, damit die Haare mit
den Läusen gesammelt werden können. Will man
die Haare an Hutfabrikanten usw. verkaufen, so
vernichte man zunächst die Läuse, um die Haare
sauber abliefern zu können. Zum Läusevernichten
auf dem Ziegenkörper kann in den Drogengeschäften
zu habende Läusesalbe verwendet werden. Oder
man wäscht die geschorene Ziege mit Seifenwasser
aus brauner Schmierseife, dem etwas Karbol ein-
gerührt ist. Hiermit wird der ganze Körper bis zu
den Klauen und Innenwände der Ohren gründlich
gewaschen und dasselbe Verfahren nach 14 Tagen
wiederholt. Muß das Scheren wegen überhand-
nähme des Ungeziefers im Winter geschehen, so muß
die Ziege die erste Zeit warm gehalten werden.
Am vorteilhaftesten geschieht aber das Scheren im
Sommer. Stehen Ziegen oder Ziegenböcke mit
Schafen oder Kühen zusammen, wie es noch ge-
schieht, so muß man schon, um eine Übertragung
des Ungeziefers von einem Tier zum anderen zu
vermeiden, beim Entstehen derselben den Vernich-
tungskampf aufnehmen. Manche Leute halten einen
Ziegenbock irgendwelcher Rasse, die in der Gegend
heimisch ist, im Kuhstall, um Krankheiten und
Seuchen von dem Kuhstall abzuhalten. Man glaubt
nämlich, daß der Ziegenbock der Verhüter von
Krankheiten und Seuchen ist. Kommt es nun mit
der Zeit soweit, daß die Wissenschaft oder die ver-
gleichenden Beobachtungen von Nachbarviehstüllen
dies bestätigen, so wird der Ziegenbock in seinem
Wert gefördert und die Nachfrage hebt sich auch
dort, wo keine Ziegen gehalten werden. Die ver-
gleichenden Versuche resp. Beobachtungen haben aber
nur dann einen stichhaltigen Erfolg, wenn zwei
gleichartige Viehställe, resp. Kuhställe in Frage
kommen.
Da das Melken der Ziegen stets mit der Hand
geschieht, so muß man, um Beschädigungen des
Euters und der Striche zu vermeiden, niemals
diese mit der nassen Hand feucht machen, denn im
Winter laufen die Striche und einzelne Teile des
Euters Gefahr, aufzuspringen. Dies wird umso
auffallender in die Erscheinung treten, je trockener
die Luft im Stall ist. Solche Euterrisse und Risse
137
an Strichen des Euters werden gewöhnlich noch zu
wenig beachtet, obgleich sie die Ursache mancher
Erkrankungen des Euters sind. Man untersuche
deshalb häufig das Euter und die Striche auf diese
Risse, die übrigens die Ziege auch schmerzen, wenn
nicht vorsichtig gemolken wird. Manches Unruhig-
stehen beim Melken und Stampfen mit einem Fuß
haben solche Schmerzen als Grund. Merkt man nun
solche Risse, so bestreiche man sie, bevor sie abge-
waschen sind, mit einer Zinksalbe, oder mit unge-
salzenem Fett. Vergegenwärtigt man sich, daß nicht
alle Euter der einzelnen Ziegenrassen gleichmäßig
empfindlich sind, so muß man viel an Stalluft
gewöhnte Ziegen mehr untersuchen. Ziegen mit
Euter- und Strichrissen lasse man nicht eher an
die freie Winterluft, bis sie verheilt sind.
| Allerlei Nützliches für Haus und Küche. |
®X3£^K3E^iOe>ii<3E>:iOE>:=<3DiiOe^K3B>::<3£>;K3E>:HK3E>iO£>K3E>K3£^5QE>iK3eXK3eXK3E^K3e>viOD;K36>:S
Flecken |u entfernen.
Tintenflecke aus gebohnertem Fußboden entfernt
man mit einer Zrtronensaftlösung. Ist der Flecken
schon älter, reibt man direkt mit der Schnittfläche
einer Zitrone darüber. Dann reibt man mit einem
feuchten Tuch und zuletzt mit einem trockenen nach.
Kaffeeflecke aus Decken oder Kleidern entfernt
man durch Kochen in Salzwasser (auf 1 Liter Wasser
50 Gramm Kochsalz). Sind die Flecken schon ein-
getrocknet, so weicht man sie vorher in kaltem Wasser
ein. Mi lch kaffe eflecke hingegen bestreicht man
im trockenen Zustand mit Glyzerin und wäscht
sie dann in lauwarmem Wasser.
Fettflecken auf hellen Ledersachen, Schuhen usw.
werden entfernt, indem man einfaches weißes
Löschpapier, mehrfach zusammengelegt, auf die Fett-
stelle legt und dann Benzin drauf gießt und die
Stelle mit irgend einem schweren Gegenstand be-
schwert. Rach einiger Zeit ist der Fleck ver-
schwunden.
Firnisflecke, die man sich leicht holt, wenn an-
gestrichen wird, kann man, so lange sie noch frisch
sind, leicht mit einfachem Seifenwasser und Nach-
reiben mit Alkohol beseitigen. Bei alten Flecken
muß man aber schon zum Terpentinöl greifen. Dies
kommt auch für F a r b f l e ck e n in Frage.
*
Line Hausapotheke
sollte eigentlich in keinem Hause fehlen, denn gar
oft hat man Mittel sehr rasch nötig, und keine Zeit
mehr, erst welche einzukaufen. Auch kann man, bis
der Arzt kommt, schon mancherlei zweckmäßig ver-
wenden.
Folgende Sachen sollen zweckmäßig in jedem
Hause vorhanden sein:
Binden und Watte, chem. rein und hygienisch
verpackt
Wismutbinden gegen Brandwunden
Leukoplast oder ähnliches Pflaster (Achtung! Nie
direkt auf die Wunde kleben! Bei Festkleben
vorsichtig mit Benzin ablösen!)
Guttaperchabinden für feuchte Verbände
Jodtinktur
Alkohol
Salmiakgeist
Essigsaure Tonerde
Zinktalgpuder
Salizylstreupuder
Borsalbe, Zinksalbe oder Vaseline
Wasserstoffsuperoxyd (3°/o) zum Gurgeln
Einreio-Mittel gegen Rheuma usw., wie Ameisen-
spiritus, Iodex usw.
Hoffmannstropfen
Baldriantropfen
Sennesblättertee
Rhabarbertinktur, Karlsbader Salz
Taninpräparat gegen Durchfall
Aspirin-Ersatz (Acetyl-Salizyl-Tabl.)
Pyramidon-Ersatz (Amidophenazon)
endlich vor allem ein Fieberthermometer.
*
Einige gute Kochrezepte.
Gedämpfte Kalbsnieren. Die Kalbsnieren ent-
wässert man, brät sie in heißer Butter rasch an,
deckt die Kasserole zu und zieht sie auf die Seite des
Herdes. Speckwürfel läßt man einige Minuten
rösten und gibt sie zu den Nieren. Kartoffeln schält
man, schneidet sie in Würfel, kocht sie halb weich,
legt sie zu den Nieren, würzt mit Salz und Pfeffer,
gießt Fleischbrühe und etwas Bratensauce daran,
läßt das Ganze noch etwa 20 Minuten kochen und
streut beim Anrichten verwiegte Petersilie darüber.
Schweinfleischklößchen. Ein Pfund Schweinefleisch
wird fein gewiegt, Salz, Pfeffer, Muskatnuß, ein
eingeweichtes und ausgedrücktes Brötchen und 1 Ei
dazu gegeben, und die Masse gut vermengt. Nun
werden Klöße daraus geformt und diese in Butter
hellbraun gebacken. Nachdem alle Klöße gebacken
sind, röstet man in dem zurückgebliebenen Fett 2 bis
3 Eßlöffel Mehl, gibt Wasser und in Scheiben ge-
schnittene Pfeffergurke dazu, läßt die Sauce einige
Augenblicke kochen und serviert sie mit den Klößchen.
Schokoladetörtchen. 30 Gramm geriebene Schoko-
lade werden mit heißer Milch glatt gerührt, auf-
gekocht und kalt gestellt. 90 Gramm Zucker rührt
man mit 3 Eigelb und einem ganzen Ei schaumig,
gibt die Schokolade, 40 Gramm Kartoffelmehl und
den Schnee der Eiweiß darunter, füllt die Masse
in mit Butter bestrichene Vlechförmchen und bäckt
die Törtchen in heißem Ofen. Nach dem Backen
überzieht man sie mit einer Schokoladeglasur.
138
Der Zweifler. „Was, Sie behaupten, Ihre Gift-
schlange dort soll sechs Meter lang sein? Das
glaube ich nicht!" — „Bitte sehr, hier ist ein Meter-
maß, messen Sie gefälligst nach!"
*
Vom Himmel gefallen. Lehrer: „Wie alt bist
du?" — Der neue Schüler: „Ich weiß nicht, Herr
Lehrer." — Lehrer: „Dann sage mir, wann du ge-
boren bist." — Schüler: „Geboren bin ich überhaupt
nicht, ich habe 'ne Stiefmutter."
*
Kölsche Kriitzcher.
„Votier, ich hab heut auf d'r Promenad 'ne Mann
in nem schwarze Anzug un nem Zylinder gesehn, un
dabei war der barfuß un hatt Holzpantoffele an."
„Zecke Jung, mach doch keine Witz!"
„Doch, Vatter, dat war doch 'ne Kaminsfeger!"
Tante Molchen kommt zu Besuch.
„Eot, dat du do beß, d'r Papa weed sich freue!"
wird sie vom kleinen Heinemann begrüßt.
«Ißt das auch wahr?" fragt die Tante.
„Ganz lecher", nickt der Junge, „d'r Vatter hat
gester noch för de Mutter gesaht: „De Tant hät
uns grad noch gefühlt'!"
*
Das kleine Karlchen stellt auf der Treppe den
Verehrer seiner Schwester, als dieser sich anschickt,
das Haus zu verlassen.
„Ich han gesin, wie Sie mie Schwester bovven em
Zemmer gebütz Han!" sagt er verschmitzt.
„Hm", macht der Freier, „hier hast du eine Mark
und dann hältst du hübsch deinen Mund!"
„Danke schön", grinst der Junge, „äover he han
Sie fünf Grosche Widder — Sie bruche nit mih zo
bezahle, wie die andere Häre och!"
*
Besuch: „Na, wie gehts denn sonst?"
„Och, wie em Paradies."
„Dat freut mich für Euch!"
„Io, meer han alle beids kein Pluute un dann
ha'meer Angst, dat der Huusherr uns erusschmietz!"
*
Am Stammtisch zum klotzigen Nilpferd unter-
halten sich die Gäste über allerlei Dinge aus der
Weltgeschichte. Die Rede kommt auch auf Kolumbus.
„Wat wor dat för ne Mann?" fragt der noch
nicht wegen zu großer Intelligenz vorbestrafte
Händler Dürftig.
Da erhebt sich der Klohbachs Michel und sagt:
„Wie, du weiß nit, wer d'r Kolumbus wor?
Schamm dich jet — un dabei häß du selvs 'nen
Eierlade!"
Lustige Seite.
A. : „Hast du schon gebärt, dat der Herr Schmitz
im Krankenhaus liegt?"
B. : „So. wat fehlt dem dann?"
A. : „Seine Hungk hat ihn gestern gebisie."
B. : „Nä, dat war doch immer eso nen treuen
Hungk."
A.: „Ija, dat kam eso, gestern abend da kam der
Schmitz ganz nüchtern no Huus, un da hat ihn der
Hungk nit erkannt, um da wor et schon passiert."
„Ich han gehoot, du häß gester ding Schwigger-
mutter begraave!" sagt Bätes zu seinem Freunde
Neeres.
„Dat stemmp!" nickt dieser.
„Do häß do äover e Sauwedder gehatt, et hät
gerähnt, wie en Bieß!"
„Dat ben ich gewennt", meint Neeres, „bis setz
eß mer noch jede Familiefeßlichkeit verrähnt!"
*
Ein Kapitel Sächsisch.
Fragt der Fleischer Herrn Gunze: „Herr Gunze,
Sie sinn wohl böse mid mir?"
„Ich? Ack wo."
„Na, es schien mir awr so."
„Ach wo. Warum denn?"
„Na, Sie gaufn doch gar nischd mehr bei mir."
„Nein, ich bin gar nich böse."
„Sie gaufn wohl wo andersch?"
„Was soll ich denn wo andersch gaufn?"
„Na, Ihre Wurschd und ihr Fleesch."
„Ach wo. Ich gaufe nich wo anderschd."
„Da schlachdn Sie wohl selwr?"
„Nein, nein, warum soll ich denn selwr schlachdn?"
„Na, wo griechn Sie denn da Ihr Fleesch her?
Sie misin doch irgendwo Ihr Fleesch hergriechn!"
„Nein, nein, ich brauche gee Fleesch."
„Na, Sie Ham doch awr sonsd immer weljes
gebraucht)."
„Ja, ich bin awr doch undr die Wäjedarjer ge-
gangen!"
„Wasienich saachn! Warum denn?"
„Na, das is doch gesund! Das is sehr gud für
die Gesundheid is das, wemmr bloß Gras und
Gräudr frißd!"
„Hähähü, da muß 'ch awr mal lachn! Guggnse
sich mal um in meinem Laden."
„Ja. was isien da?"
„Da hängd ä Hammel, und da hängd ä halwes
Schwein, und da hängd ä halwer Ochse."
„Ja, was isien dadrmid?"
„Na, die Viechr waren ooch mal alle Wäjedarjer,
die Ham ooch mal alle bloß Gras und Gräudr ge-
fressen, und hier in meinem Ladn da gönnen Sie
söhn, wohin das führd . . . ! " (Simplizissimus.)
139
! □ Die Seite der Binder. 8 |
Bei Katers.
Habt Ihr Herrn Kater und Frau Katz' schon
l^geseh'n?
Beide allhier zur Trauung geh'n.
Noch sind sie lustig und wohlgemut —
Doch bald beginnt der Ernst des Lebens;
Schon hat Frau Katze in treuer Hut
Ihr jüngstes Söhnlein, und wartet es gut,
Damit es erreiche das Ziel ihres Strebens. —
Indes die gute Waschfrau: Frau Schwein,
Mit Eifer die Kinderkleidchen wascht rein. —
Hoffentlich ist nicht alle Mühe vergebens!
(Onkel Nikolaus)
140
Unfälle durch Förderung.
Von 1920—1930 sind 29 pro Hundert der Verunglückten bei der Förderung ums
Leben gekommen, — Siehe, wie die Unfälle sich ereignen und du wirst davon
überzeugt sein, daß die meisten vermieden werden können.
Sicherheif vor
allem f?
Durch das Rüffeln am Seil iösfe sich
der Wagen so ungeahnf piöfzlich, dass Th. von
erfassf wurde. —----------Hälfe 1h. die Luff abgesfellf, die Bremse
geschlossen und dann den Wagen nach Vorschrift aufgegleisf so
er heule noch am Leben. Huf Grube E am 17. 7.
» W JyiKj fesateni. n fing. »IßVr
Der Wagen lag neben dem Gleis und
klemmfe sich an den Zwangshölzern fest. Th. verliess bei
geöfnefem Luffvenfii und offener Bremse seinen sicheren Sfandorf,
um durch rüffeln am Seil den Wagen zu lösen.
Sicherheif vor
allem
141
¿>ie Verwaltung des Saargeöiets.
Wegierungskommisston.
Sir Ernest W i I1 o n, britisches Mitglied und
Präsident der Regierungskommission;
Dr. v. E h r n r o o t h , finnländisches Mitglied der
Regierungskommission;
Koßmann, saarländisches Mitglied der Regie-
rungskommission ;
Morize, französisches Mitglied der Regierungs-
kommission:
Dr. Vezensky, tschechoslowakisches Mitglied der
Regierungskommission.
Generalsekretariat der Regierungskommission und
Ministerialabteilung für Auswärtige Angelegen-
heiten:
P i e r r o t e t, Generalsekretär der Regierungs-
kommission: Or. L 0 r a n d, Ministerialrat.
Generalfinanzkontrolle:
Davoine, Eeneralfinanzkontrolleur.
Ministerialabteilung des Innern:
(Sir Ernest W i l t o n, britisches Mitglied und
Präsident der Regierungskommission.)
Direktion des Innern:
Heimburger, Ministerialdirektor; Heuser,
Ministerialdirektor: Cu stör, Ministerialrat; Or.
H a u v i l l e r, Leiter der Presseabteilung: K l öp-
pe n b u r g, Oberregierungsrat.
Verwaltungsausschuß:
0r. Schlodtmann, Oberregierungsrat, Vor-
sitzender; Knipper, Oberregierungsrat; Barth,
Oberregierungsrat.
Abteilung für Polizei- und Ver-
kehrswesen:
Fabiani, Leiter der Abteilung für Verkehrs-
wesen.
Ministerialabteilung für Öffentliche Arbeiten,
Eisenbahn, Post und Telegraphen:
(v. Ehrnrooth, Mitglied der Regierungs-
kommission.)
C o u r t i l e t, Ministerialdirektor; C e n t n e r,
Technischer Direktor; Leibrandt, Vorstand des
Verwaltungsamtes; Hausmann, Ministerial-
rat; Karges, Ministerialrat; Schmitt, Mi-
nisterialrat.
Ministerialabteilung für Volkswohlfahrt,
Gesundheitswesen, Landwirtschaft und Forsten:
(Koßmann, Mitglied der Regierungskommission.)
0r. Obe, Ministerialdirektor; Glaser, Mi-
nisterialrat; Recktenwald, Ministerialrat; 0r.
Schüller, Dezernent des Veterinärwesens.
Landarmenverband:
(Sitz Saarlouis)
Recktenwald, Ministerialrat.
Ministerialabteilung Arbeitsamt:
(Koßmann, Mitglied der Regierungskommission.)
Schäfer, Ministerialdirektor.
(Arbeitskammer)
0r. Scheid, Geschäftsführer; Pfaff, Biblio-
thekar.
Ministerialabteilung für Sozialversicherung:
(Koßmann, Mitglied der Regierungskommission.)
0r. T h i s s e n, Ministerialdirektor.
Landesversicherungsamt:
(Sitz Saarlouis)
O h l m a n n , Obergerichtsrat, Präsident; C o l -
lin, Direktor; Martin, Reg.-Rat, Abteilungs-
leiter.
Aufsichtsamt für Privatversicherung:
(Sitz Saarlouis)
Dr. Thissen, Ministerialdirektor, Präsident;
Heimburger, Ministerialdirektor, stellv. Präsi-
dent ; C o l l i n, Direktor, Leiter; Martin,
Reg.-Rat, Abteilungsleiter.
Ministerialabteilung für Finanzen, wirtschaftliche
Angelegenheiten und Oberbergamt:
( M o r i z e, Mitglied der Regierungskommission.)
M o r l i e r e, Kabinettschef des Ministers.
Geh. Rat Dr. Brill, Direktor der Finanzen;
Dr. Rentwig, Ministerialdirektor für direkte
und indirekte Steuern.
Ehrhardt, Ministerialdirektor für die wirt-
schaftlichen Angelegenheiten.
Blum-Picard, Berghauptmann.
G r a r d, ständiger Stellvertreter des Berghaupt-
manns.
142
Ministerialabteilung für Justiz, Kultus und Schul-
wesen:
(Dr. Vezensky, Mitglied der Regierungs-
kommission.)
Du Pasquier, Kabinettschef des Ministers.
B e q u e r, Ministerialdirektor (Justiz); Dr.
Nation, Ministerialdirektor (Kultus und Schul-
wesen); Dr. Co Hing, Ministerialdirektor, Licht-
tz a r d , Ministerialrat; Kirschesch, Oberregie-
rungsrat; Zimmer, Regierungsrat; Conrad,
Oberregierungsrat; Martin, Regierungs- und
Eewerbeschulrat; Treitz, Schulrat; Konservator
der geschichtlichen Denkmäler: Klein, Oberregie-
rungsrat.
Landesrat:
Staatskommissar: Dr. Kuchenbecker.
Präsident: Scheuer (Zentrum).
Mitglieder:
Zentrumspartei:
1. Levacher, Rechtsanwalt, Saarlouis.
2. Becker, Kaufmann, Saarbrücken.
3. Gärtner, Vertrauensmann beim Saar-
knappschaftsverein, Güchenbach.
4. E l a d e l, Landwirt, Felsberg.
5. Kiefer, Gewerksch.-Sekretär, Saarbrücken.
6. Scheuer, Redakteur, St. Ingbert.
7. Wilhelm, Pfarrer, Wehrden.
8. Martin, Stadtschulrat, Saarbrücken.
9. Albrecht, Hüttenarbeiter, Neunkirchen.
10. Hirschmann-Sutor, Bergmann, Pütt-
lingen.
11. Angel, Malermeister, St. Wendel.
12. Palm, Eisenbahningenieur, Saarbrücken.
13. Weber, Landwirt, Medelsheim.
14. B l ü g e l, Werkmeister, Saarbrücken.
Sozialdemokratische Partei:
15 Hoffmann, Bürodirektor b. Saarknapp-
schaftsverein, Saarbrücken.
16. Dr. Sender, Rechtsanwalt, Saarbrücken.
17. Petri, Gewerksch.-Sekretär, Neunkirchen.
18. Schneider, Mittelschullehrer, Scheidt.
19. L i e s e r, Obersekretär, Homburg.
Kommunistische Partei:
20. Pfordt, Redakteur, Saarbrücken.
21. H e ck l e r, Bergmann, Wiebelskirchen.
22. Hey, Bergmann, Dudweiler.
Kommunistische Partei (Opposition):
23. Reinhard, Redakteur, Ludweiler.
24. Weih, Gewerksch.-Sekretär, Völklingen.
Deutsch-Saarländische Partei:
25. Schmelzer, Dekorat.-Malermeister, Saar-
brücken.
26. Dr. b. c. Röchling, Herm., Kommerzienrat,
Völklingen.
27. D i e h l, Bergmann a. d., Holz.
Wirtschaftspartei des Mittelstands:
28. Schmoll, Architekt, Saarbrücken.
Deutschnationale Volkspartei:
29. R e i ch a r d , evangl. Pfarrer, Saarbrücken.
Christlich-Soziale Partei:
30. Backes, Bergmann, Püttlingen.
Justizverwaltung:
Oberster Gerichtshof.
(Sitz Saarlouis)
Dr. N i p p o l d , Präsident des Obersten Gerichts-
hofs; Acker, Senatspräsident; Allenbach,
Senatspräsident; Dr. Er and je an; Dr. Mer-
ziger; Ohlmann; Dr. Lemmertz; Car-
m e s ; K e l b e r ; Dr. S ch l a p p n e r ; Dr.
Franke, Obergerichtsräte. — Berg, Eeneral-
staatsanwalt. S i e g w a l t, Staatsanwalt.
Landgericht
in Saarbrücken.
Amtsgerichte
in Lebach, Merzig, Neunkirchen, Ottweiler, Saar-
brücken, Saarlouis, St. Wendel, Sulzbach, Tholey,
Völklingen, Blieskastel, Homburg, St. Ingbert.
Staatliche Aotizeiverwaltung:
Polizeidirektion in Saarbrücken, Schloßplatz 2.
Polizeidirektor: Dr M a t h e r n.
Landjägerkorps des Saargeüiets.
Kaserne St. Arnual.
Kommandant: Landjägerrat H a u st.
Verkehrswesen:
Eisenbahndirektion des Saargebiets.
Präsident: N i ck l a u s.
Büros der Direktion: in Saarbrücken.
Ämter: Werkstättenamt Saarbrücken, Werk-
stättenamt Saarbrücken - Burbach, Werk-
ftättenamt St. Wendel.
Post- und Telegraphen-Verwaltung.
Oberpostdirektion des Saargebiets.
Präsident: D i e d e r i ch s.
143
Kornrnunatverrvaltung:
Kreis-Einteilung.
Stadtkreis Saarbrücken: Dr. Neikes, Ober-
bürgermeister.
Landkreis Saarbrücken: Dr. Vogeler, Landrat.
Landkreis Saarlouis: Dr. Arweiler, Landrat.
Landkreis Merzig: Roth, Landrat.
Landkreis Ottweiler: Dr. Rech, Landrat.
Landkreis St. Wendel: Dr. Schmitt, Landrat.
Bezirk St. Ingbert: Wolfer, Landrat.
Bezirk Homburg: Riedhammer, Landrat.
Bürgermeister:
Stadt Saarbrücken: Dr. Neikes, Ober-
bürgermeister.
Landkreis Saarbrücken:
Bischmisheim in Brebach: Loskant.
Dudweiler: Jost.
Friedrichsthal: Kondruhn.
Gersweiler: Müller.
Heusweiler: Mayer.
Kleinblittersdorf: Günther.
Ludweiler: O r t m a n n.
Püttlingen: Georg.
Quierschied: S i e b e r i n.
Sellerbach in Riegelsberg: Ahrens.
Sulzbach: Barth.
Völklingen: I a n s s e n.
Landkreis Saarlouis:
Bettingen: Quint.
Bisten: Augustin.
Bous: Ney.
Dillingen: Nicola.
Fraulautern: N e i s.
Ittersdorf: Schöneberger.
Kerprichhemmersdorf: H a n z.
Lebach: Graf.
Lisdorf: Ruff.
Nalbach: Mathieu.
Rehlingen: Thielen.
Saarwellingen: Salzig.
Differten zu Schaffhausen: Gores.
Wallerfangen: Jacob.
Stadt Saarlouis: Dr. Latz.
Landkreis Merzig:
Haustadt: André.
Hilbringen: Jakobs.
Merzig-Land: Rüther, in Merzig.
Mettlach: Wolter.
Stadt Merzig: Scheuren.
Landkreis Ottweiler:
Eppelborn-Dirmingen: Dr. Zengerle.
Spiesen: Heinrichs.
Stennweiler in Schiffweiler: W a e l d e r.
Tholey: Weber.
Uchtelfangen in Illingen: Doppler.
Wemmetsweiler: Walter.
Wiebelskirchen: Dr. Paege.
Stadt Neunkirchen: Dr. Blank.
Stadt Ottweiler: Lorenz.
Landkreis St. Wendel:
Alsweiler in St. Wendel: Staub.
Namborn in St. Wendel: Conette.
St. Wendel-Land: in St. Wendel: Stoll.
Stadt St. Wendel: Dr. Flory.
Bezirk St. Ingbert (ehrenamtlich mit Aus-
nahme von Blieskastel und St. Ingbert):
Aßweiler: Bieg.
Vallweiler-Wecklingen: Stopp.
Bebelsheim: Lang.
Bierbach: Ulrich.
Blickweiler: Fath.
Blieskastel: Oberhäuser, Berufsbürger-
meister.
Vliesmengen-Bolchen: Schweißthal.
Ensheim: Scharf.
Hassel: Schauer.
Lautzkirchen: Wack.
Niederwürzbach-Selbach: R u f f i n g.
Oberwürzbach: Sauer.
Ommersheim: Hofmann.
Ormesheim: Niederländer.
Neinheim: Wack.
Rohrbach: Zimmermann.
Rubenheim: Rubeck.
Wörschweiler: Deß loch.
Wolfersheim: Neumüller.
Stadt St. Ingbert: Dr. Schier, rechtsk.
Bürgermeister.
Bezirk Homburg (ehrenamtlich mit Ausnahme
von Erbach und Homburg):
Altheim: Maurer.
Vreitfurt: Müller.
Böckweiler: Ambos.
Brenschelbach-Riesweiler: Rauch.
Einöd-Jngweiler: Hafner.
Erbach-Reiskirchen: R o s i n i u s, Berufs-
bürgermeister.
Höchen: K o p p.
Jägersburg: Drumm.
Kirkel-Neuhäusel: Adam.
Limbach: Grub.
Medelsheim: Vogelfang.
Mimbach: Schwarz.
Mittelbexbach-Ludwigsthal: S ch a p p e.
Oberbexbach-Frankenholz: R u f f i n g.
Walsheim: K a r m a n n.
Webenheim: Hussong.
Stadt Homburg: Ruppersberg, rechtsk.
Bürgermeister.
144
Personalien der Saar-Bergbehörde.
Oberbergamt Saarbrücken.
Büro: Lisenbahnstrahe I I. — Telefon Ar. 626, 627.
Verghauptmann: Blum-Picard.
Ständiger Stellvertreter des Verghauptmanns:
Grard.
Mitglied des Oberbergamtes: Neibecker, Ober-
regierungsrat.
Technischer Hilfsarbeiter und stellvertretendes Mit-
glied des Oberbergamtes: Dipl. Ing. Lei-
d o l f, Oberbergrat.
Oberbergamtsmarkscheider: Rausch, Oberregie-
rungsrat.
Oberbergamtsrendant: Meiser, Regierungsrat.
Vureauvorsteher: M a u r y, Ministerialamtmann.
Oberbergamtssekretär: Marchal, Regierungs-
oberinspektor.
Bergreviere.
Büro: Lisenbahnftrahe I I. — Telefon Nr. 626.
Bergrevier N r. 1.
Verginspektion VIII, Grube Mittelbexbach,
Wellesweiler und Grube Frankenholz.
Bergrevierbeamter: Ziegler, Bergmeister, Mainzer
Straße 23,'
Einfahrer: Maurer, Bergrevierinspektor,'
Bergobersekretär: Fuchs.
Einfahrer: Klein, Wiebelskirchen, Bergrevier-
inspektor;
Bergobersekretär: Koch (siehe auch Bergrevier
Nr. 5).
Bergrevier Nr. 5.
Verginspektion IV, Verginspektion XI.
Vergrevierbeamter: Moser, Bergrat, Eroßherzog-
Friedrich-Straße 109;
Einfahrer: Werkle, Bergrevierinspektor;
Bergobersekretär: Koch (siehe auch Bergrevier
Nr. 4).
Bergrevier Nr. 6.
Verginspektion HI, Verginspektion X. Verginspek-
tion XII, Gruben Hostenbach und Großrosseln.
Bergrevierbeamter: Froemgen, Bergrat,
Kamekestraße 15;
Obereinfahrer: Wolfanger, Vergrevierober-
inspektor;
Bergobersekretär: Hummel (siehe auch Bergrevier
Nr. 3).
Bergrevier Nr. 7.
Berginspektion I. Berginspektion II,
Grube Karlsbrunn, Kraft- und Wasserwerke,
Brikettierung, Hafenamt.
Lager- und Zentralwerkstätte, Bergfaktorei.
Bergrevierbeamter: Schroeder, Bergmeister,
Dudweiler, Auf der Scheib 11;
Einfahrer: Kremp, Bergrevierinspektor;
Bergsekretär: Kasper.
Bergrevier Nr. 2.
Verginspektion VI,
Grube Maybach der Inspektion IX.
Bergrevierbeamter: Mußt er, Bergrat, Mainzer
Straße 33;
Obereinfahrer: Eundlach, Bergrevieroberinspek-
tor;
Bergobersekretär: Mueller.
Bergrevier Nr. 3.
Verginspektion VII,
Grube Helene der Inspektion IX.
Bergrevierbeamter: Loris, Bergmeister, Eroß-
, Herzog-Friedrich-Straße 148;
Einfahrer: Andre, Bergrevierinspektor;
Bergobersekretär: Hummel (siehe auch Berg-
revier Nr. 6).
Bergrevier Nr. 4.
Verginspektion V. Grube St. Ingbert.
Vergrevierbeamter: Manderscheid, Berg-
meister, Nauwieserstraße 39;
Schlagwetteruntersuch ungsstelle.
Bergobersekretär: Schlichter.
Knappschafts-Ober-Verstcherungsamt
Saarbrücken.
Vorsitzender: Verghauptmann Blum-Picard.
Direktor: Neibecker, Oberregierungsrat.
Mitglieder:
Landgerichtsdirektor Dr. M e s s i n g e r, als Vor-
sitzender der Spruchkammer;
Staatsanwaltschaftsrat Welsch, als Stellvertreter;
Staatsanwaltschaftsrat Dr. Fr antz ;
Landgerichtsrat D e u st e r;
Landgerichtsrat H e n n.
Sekretär: Verwaltungsobersekretär Klaus.
145
Statistik über den Saarbergöau.
A. Kohlenförderung und Koksproduktion.
Zeitraum Gruben der Administration des Mines Domaniales Françaises de la Sarre Verpachtete Gruben Gesamt- Netto- Förderung Koks- produktion
19»«» Januar 1 210 272 t 45 910 t 1 256 182 t 26 919 t
Februar 1 145 855 t 43 772 t 1 189 627 t 23 378 t
März 1 101 540 t 48 673 t 1 150 213 t 26 901 t
April r 091 550 t 41239 t 1 132 789 t 20 628 t
Mat 1074 083 t 39 882 t 1 113 965 t 23 069 t
Juni 1 023 945 t 34 209 t 1 058 154 t 23 671 t
Juli 1 086 962 t 41 706 t 1 128 668 t 27 798 t
August 1 011 928 t 41 150 t 1 053 076 t 28 395 t
September 1 053 134 t 37 349 t 1 090 463 t 27 103 t
Oktober 959 114 t 38 967 t 998 081 t 26 928 t
November 989 714 t 36172 t 1 025 886 t 25 424 t
Dezember 1 003 445 t 35 200 t 1 038 645 t 26 784 t
Summe 1930 . . . 12 751 542 t 484 229 t 13 235 771 t 306 998 t
1931 Januar 975 087 t 39 395 t 1 014 482 t 21609 t
Februar 933 255 t 37 099 t 970 354 t 19 909 t
März 1 018 972 t 42 166 t 1061 138 t 21 921 t
Summe 1. Vierteljahr 1931 . . . 2 927 314 t 118 660 t 3 045 974 t 63 439 t
L. Zahl
der eingeschriebenen Arbeiter
(ohne verp. Grnben).
6. Löhne der Bergarbeiter.
Schichtlöhne für eine wirklich verfahrene Schicht
(einschl. Knappschaftsbeiträge).
Stichtag Arbeiter unter Tage Arbeiter über Tage Zu- sammen
Ende Dezember 1929 42 895 15 238 58 133
„ März 1930 42 449 15 150 57 699
„ Juni „ 40 646 14 956 55 602
„ September „ 40 461 14 639 55 120
„ Dezember „ 40 072 14 532 64 604
„ März 1931 39 811 14 337 54 148
Zeitraum für Dollhauer unter Tage im Gedinge für die Arbeiter unter Tage für sämtliche Arbeiter unter und über Tage (einschl. Nebenbetrtebe)
I I 1. ohne Frauenzulage und Kindergeld:
I. Vierteljahr 1930 45,76 Frs. 42,42 Frs. 40,95 Frs.
II. „ „ 44,86 „ 42,11 „ 40,86 „
III. „ „ 44,91 „ 42,16 „ 40,80 „
IV. „ „ 44,32 „ 41,93 „ 40,88 „
I. „ 1931 43,55 „ 41,12 „ 40,04 „
2. einschl. Frauenzulage und Kindergeld:
I. Vierteljahr 1930 49,34 Frs. 45,44 Frs. 43,85 Frs.
II. „ „ 48,36 „ 45,06 „ 43,70 ,.
III. „ „ 48,63 „ 45,30 „ 43,79 „
IV. „ „ 47,92 „ 45,02 „ 43,84 „
I. „ 1931 47,20 „ 44,25 „ 43,06 „
146
Elektrizitätswirtschaft im Saargebiet.
Leistungsfähigkeit und Stromerzeugung der Kraftwerke.
Jahr Bezeichnung der Kraftwerke Leistungsfähigkeit der Stromerzeuger Stromerzeugung KWh.
Gleichste >M (KW) G2) Drehstrom (KVA) Dl) 1 G 2) WB)
1913 Grubenkraftwerke . . . Hüttenkraftwerke.... Sonstige Kraftwerke . . Zusammen . . 575 8152 37 125 14 360 3 120 18 200 31 560 — 101 974 366 155 490 677 473 666
575 8152 54 605 49 760 — 257 938 7O9
1920 Grubenkraftwerke . . . Hüttenkraftwerke.... Sonstige Kraftwerke . . Zusammen . . 575 9 542 44 275 13 400 35 330 17 000 49 340 — 170 250 713 120 647 700 43 999 880
575 9 542 93 005 66 840 — 334 898 293
1921 Grubenkraftwerke . . . Hüttenkraftwerke.... Sonstige Kraftwerke . Zusammen . . 575 9 542 53 025 13 400 35 330 17 000 49 340 E 162 667 960 135 183 205 55 658 470
575 9 542 101 755 66 340 — 353 499 625
1922 Grubenkraftwerke . . . Hüttenkraftwerke.... Sonstige Kraftwerke . . Zusammen . . 575 9 542 61 775 13 400 35 330 17 000 49 340 — 187 297 239 166 079 290 52 639 440
575 9 542 110 505 66340 — 406 015 969
1923 Grubenkraftwerke . . . Hüttenkraftwerke.... Sonstige Kraftwerke . . Zusammen . . 575 9 542 61 775 13 400 35 330 17 000 49 340 — 192 475 702 158 191 850 49 352 097
575 9 542 110 505 66 340 — 400 019 649
1924 Grubenkraftwerke . . . Hüttenkraftwerke.... Sonstige Kraftwerke . . Zusammen . . 575 11342 76 775 13 400 35 330 17 000 49 340 — 256 757 542 189 847 630 57 288 816
575 11 342 125 505 66 340 — 503 893 988
1925 Grubenkraftwerke . . . Hüttenkraftwerke.... Sonstige Kraftwerke . . Zusammen . . 575 11307 93 775 13 400 35 330 17 000 51 340 — 239 067 791 201 677 910 62 867 053
575 11 307 142 505 68 340 — 503 612 754
1926 Grubenkraftwerke . . . Hüttenkraftwerke.... Sonstige Kraftwerke . . Zusammen . . 575 12 107 114 275 13 400 97 130 17 000 51 340 279 923 678 222 113 470 147 503 471
575 12107 224 805 68 340 — 649 540 619
1927 Grubenkraftwerke . . . Hüttenkraftwerke.... Sonstige Kraftwerke . . Zusammen . . 575 11 857 153 025 13 400 97 130 17 000 51 340 298 220 241 244 889 244 155 106 651
575 11 857 263 555 68 340 — 698 216 136
1928 Grubenkraftwerke . . . Hüttenkraftwerke.... Sonstige Kraftwerke . . Zusammen . . 725 12 807 153 025 13 400 101 530 17 000 61 840 6 840 311 915 324 274 606 497 198 121 450
725 12 807 267 955 78 840 6 840 784 643 271
1929 Grubenkraftwerke . . . Hüttenkraftwerke.... Sonstige 'Kraftwerke . . Zusammen . . 3 647 339 17 779 153 025 33 450 112 380 17 000 51360 6 840 348 045 218 291 656 010 249 756 616
3 647 18 118 298 865 68 360 6840 889 457 844
I960 ') Do Grubenkrastwerke . . . Hüttenkraftwerke.... Sonstige Kraftwerke . . Zusammen . . mpf-Antrtebsinaschinen. ä> Gas 3 847 18 240 153 025 33 600 131 130 17 000 54 930 6 840 362 599 410 299 827 030 232 142 838
3 847 -Antriebsma 18 240 chinen. 3) 33 317 755 Sasser-Antrre 71 930 bsmaschinen. 6 840 894 569 278
ELEKTRIZITÄT5ERZEUGUNC IM SAAR GEBIET,
UcttcUung nach den JCatipUndushieiueitjen-
l91i[n2o[l9Zljl922|l9Zl|l9ZH 192S1926192719Z919Z91930
H Gruben - Krüft'werke. t Ü3 SonsHje Xraftwerko.
8 Hutten - * *
OberbergQrnV Saarbrücken.
ELEKTRIZITÄTS-ERZEUGUNG IM SAARGEBIET.
Uerteilung nach JlrV der ftetnebikraft
Betriebs
I92l|l922|l923|m|l925|l926|l927jl928|l929|l930
Behiens-
W Dampf-Anbriebsmasch..
K Gas ' * *
E3 Wasser-Anhiebsmasch
Oberbergamt Saarbrücken
147
148
Etektrizitäts wirtschaft
0f tomt>£r6taurf) im öaargcbxct
von 1920—1930
Jahr Erzeugung in KWh. a Einfuhr in KWh. b Ausfuhr in KWh. c UromverMuch im Zoorgediet (KWh.) e—a-f (b—c) Bevölkerungs- stand am Jahresende') Stromverbrauch pro Kopf der Bevölkerung KWh. Bemerkungen
1920 334 898 293 172 030 494 310 334 675 983 697 242 479,86 *) Auszug aus dem Bericht des Statistischen Amtes des Saargebietes.
1921 353 499 625 698 870 112 460 354 086 045 706 214 501,39
1922 406 015 969 142 740 5 420 406 153 289 719 072 564,83
1923 400 019 649 326 940 22 507 267 377 839 322 749 397 504,19
1924 503 893 988 490 180 25 306 074 479 078 094 763 196 627,06
1925 503 612 764 7 432 313 25 848 632 485 196 436 773 764 627,06
1926 649 540 619 18 029 416 15 271 186 652 298 849 786 108 829,78
1927 698 816 136 19 247 700 13 699 165 703 764 641 774 546 908,62
1928 784 643 271 17 192 757 20 642 306 781 193 722 762 962 997,74
1929 889 457 844 17 499 022 42 200 835 864 756 031 793101 1 090,35
1930 894 569 278 12 201 799 38 460 899 868 310 178 805 274 1 078,28
149
Stromverbrauch
pto&opf àer Aevàerung im 5aatijeb iet.
Oberheraaml- Saarbrücken.
Abcrbcrgamr Saarbrücken.
Verteilung der tödlichen Unfälle
auf 1ooo Mann nach Unfalles
und in f f>; Hausenden
ieÜrahschmH'im von 5 Jahren.
Hinter Taa&>
L.«ich enerkid W W
5tain>u Kt.':i''
/fS SUinfuI!
Ä! Kohitnfofi,
Bai fir<<*runo.
iioinWjc-
tSo6-1%9 ohne PfoU^ruben-
w Saarbrücken.
, Verteilung der woucnsn Unfälle auf 1ouo
Monn je3ohr unter Teige nach Unfall arh
i iithftO ct rfe. l&r y njj.
88 Stein« uriohlenfall.
L? SUmfatl,
HahUnfaH.
FSrcUrung.
SoniVig«.
iio6-19o3 ohn« PfaUgrubsn
150
Köeröergamlsöezirk Haarörücken.
Verteilung der tödlichen Unfälle nach Unfallart auf 1000 Mann
unter Tage und in fortlaufenden Zeitabschnitten von 5 Jahren.
Verteilung der tödlichen Unfälle auf IOO0 Mann unter Tage
nach Unfallart von 1906 bis 1930.
Zeitabschnitte Mittlere jährliche Unfallsterblichkeit auf 1000 Mann unter Tage infolge: Zu- sammen unter Tage °/oO Jahr Zahl der tödlichen Unfälle auf 1000 Mann je Jahr unter Tage infolge: Zu sammen unter Tage °/oo
Stein- und Kohlenfall °/oo Förderung °/oo Sonstige °/oo Stein« und Kohlenfall °/oo Förderung > Sonstige °/oo
1906—1910 0,714 0,573 0,942 2,229 1906 0,925 0,514 0,026 1,465
1907—1911 0,670 0,547 0,977 2,194 1907 0,483 1,092 4,017 5,592
1908—1912 0,748 0,425 0,268 1,441 1908 0,683 0,390 0,439 1,512
1909—1913 0,724 0,444 0,224 1,392 1909 0,799 0,581 0,193 1,573
1910—1914 0,7 34 0,412 0,213 1,359 1910 0,682 0,330 0,199 1,211
1911—1915 0,843 0,465 0,188 1,496 1911 0,690 0,400 0,312 1,402
1912—1916 0,883 0,519 0,208 1,610 1912 0,888 0,433 0,206 1,527
1913—1917 1,056 0,589 0,282 1,927 1913 0,559 0,490 0,210 1,259
1914—1918 1,331 0,609 0,349 2,289 1914 0,879 0,410 0,117 1,406
1915—1919 1,286 0,625 0,360 2,271 1915 1,457 0,669 — 2,126
1916—1920 1,081 0,590 0,391 2,062 1916 0,851 0,703 0,519 2,073
1917—1921 0,985 0,485 0,316 1,786 1917 1,731 0,746 0,567 3,044
1918—1922 0,790 0,418 0,222 1,430 1918 1,644 0,557 0,476 2,677
1919-1923 0,572 0,361 0,159 1,092 1919 0,7 93 0,513 0,209 1,515
Steinfall Kohhenfall Steinfall Kohlenfall
1920—1924 0,375 0,142 . 0,375 0,139 1,031 1920 0,436 0,158 0,515 0,297 1,406
1921-1925 0,363 0,138 0,366 0,097 0,964 1921 0,389 0,185 0,222 0,148 0,944
1922-1926 0,412 0,128 0,407 0,102 1,049 1922 0,423 0,166 0,350 0,055 0,994
1923—1927 0,405 0,130 0,432 0,111 1,078 1923 0,286 0,072 0,251 0,107 0,716
1924—1928 0,446 0,153 0,450 0,109 1,158 1924 0,361 0,133 0,570 0,076 1,140
1925—1929 0,441 0,160 0,428 0,126 1,155 1925 0,369 0,135 0,466 0,077 1,047
1926-1930 0,424 0,171 0,402 0,581 1,578 1926 0,644 0,136 0,429 0,175 1,384
1927 0,392 0,176 0,470 0,098 1,136
1928 0,489 0,187 0,302 0,093 1,071
1929 0,285 0,166 0,476 0,167 1,094
1930 0,263 0,191 0,335 2,557 3,346
1906—1909 ohne Pfalzgruben.
1. Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen
2. Jahresberichte der Bergbehörde und Gewerberäte des
Literatur.
im preußischen Staate für die Jahre 1906—1919.
Saargebietes von 1920 ab.
152
Kampf für die Sicherheit
Die Sicherheit
der Bergleute kann
nur erhöht werden,
wenn der Kampf
gegen die Gefahren
ununterbrochen ge-
führt wird.
Sargdeckel
u. Kohlenblöcke
sind stets auf der
Lauer, um den un vor-
sichtigen oder nach-
lässigen Arbeiter zu
überraschen.
WEHE dem
Bergmann, der sich
während des Treibens
auf eine untere An-
schlagsbühne wagt!
Lieber
Bergmann !
Du kennst die
Gefahren, welche
dich bedrohen.
Herausgegeben von der Saar-Knappschafts-Berufsgenossenschaft.
Du kannst
bei ihrer Be-
kämpfung mit-
helfen und für
deine Mitarbeit
sogar belohnt
werden.
In der Tat hat
die Regierungskom-
mission in ihrem
Haushalt einen Kre-
dit für diesen Zweck
vorgesehen.
Schicke deine
Vorschläge (d.
h. Unfallverhü-
tungsbilderYor-
schläge f. Sicher-
heits Vorrichtun-
gen usw.) an das
Oberbergamt
Saarbrücken 1,
Eisenbahnstr. 11.
Im Jahre 1930 haben die nachstehend auf geführten Bergleute eine Belohnung für ihre
Vorschläge und Anregungen zur Grubensicherheit erhalten :
Joh. TH EIS III aus Holz, Otto GRÄSSER aus Wellesweiler, Betriebsführer TROMMLER
Grube Frankenholz, Steiger Ernst SPREU ER Grube Reden-Elamm, Steiger G. DIEU-
COURT aus Neunkirchen, Wettersteiger SCHEDLER Grube Maybach, Maschinensteiger
RUND Grube Dechen, Assistent REINECKE Grube Dechen, Jakob KELLER aus Schiff-
weiler, Joh. SCHEIDT III aus Schiff weder, Assistent JUNG Grube Frankenholz, Steiger
J. DÖRR Grube Frankenholz, Wettersteiger MÜLLER Grube Frankenholz, Alwin WAGNER
aus Saarbrücken.
Sicherheit voran!
Wergkeichenöe Hlnfatlstatistik.
I. Höeröergamlsbezirk Saarbrücke«. Zahl der tödlichen Unfälle unter und über Tage nach der „Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen" und dem Jahresbericht der Bergbehörde für das Saargebiet. H. HberbergamtsbezirK Dortmund. (Steinkohlenbergbau.) Zahl der tödlichen Unfälle unter und über Tage nach der „Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen".
Jahr Zahl der durchschnitt- lichen Belegschaft unter und über Tage Gesamtzahl der tödl. Unfälle unter und über Tage Zahl der verfahrenen Schichten unter und über Tage Zahl der tödl. Unfälle pro 1006 Mann und pro Jahr unter und über Tage Zahl der tödl. Unfälle 1 Million Schichten unter und über Tage Bemerkungen Jahr Zahl der durchschnitt- lichen Belegschaft unter und über Tage Gesamtzahl der tödl. Unfälle unter und über Tage Zahl der verfahrenen Schichten unter und über Tage Zahl der tödl. Unfälle pro 1000 Mann und pro Jahr unter und über Lage Zahl der tödl. Unfälle 1 Million Schichten unter und über Tage Bemerkungen
1906 53 631 69 15 660 757 1,286 4,350 1906 276 719 566 86 752 515 2,102 6,754
1907 54 793 230 16 205 317 4,198 14,192 1907 303 089 652 94 423 153 2,151 6,905
1908 66191 79 16 487 990 1,405 4,790 1908 334 733 1095 100 752 068 3,271 10,868
1909 58 286 74 16 753 635 1,267 4,416 1909 340 667 774 99 345 297 2,273 7,791
1910 59 098 57 16 771 762 0,965 3,398 1910 345 136 775 101 762 082 2,245 7,615
1911 68 439 66 16 857 698 1,129 3,915 1911 352 555 786 105 232 663 2,229 7,469
1912 55 410 74 16 819 994 1,335 4,399 1912 361151 1053 113 489 931 2,916 9,278
1913 56 271 59 17 368 173 1,049 3,397 1913 394 569 1042 125 322 472 2,641 8,314
1914 45 488 50 13 681 318 1,099 3,601 1914 370 202 971 112 826 204 2,623 6,606
1915 35 242 59 11374 193 1,674 5,187 1915 284 386 960 93 632 793 3,376 10,252
1916 38 217 61 12 280 400 1,595 4,967 1916 304 325 1182 100 972 065 3,884 11,706
I 1917 46 546 115 15 033 945 2,470 7,649 1917 335 448 1503 108 409 343 4,481 13,854
1918 51 915 112 16 084 791 2,157 6,963 1918 335 251 1375 105 152 694 4,101 11,279
1919 53 616 72 15 928 317 1,241 4,520 1919 383 629 1078 * 109 874 495 2,809 10,048
1920 68 820 74 18 950 801 1,070 3,904 1920 452 181 1144 145 897 139 2,530 7,804
1921 73 288 59 18 560 154 0,804 3,178 1921 500 703 1100 156 024 668 2,197 7,050
1922 72 713 61 18 670 490 0,835 3,268 1922 507 904 1056 159 342 911 2,079 6,627
1923 73 749 47 14 581 603 0,846 3,208 1923 513 774 655 — 1,265 — 1923: Passiver
1924 72 404 68 21 744 828 0,938 3,128 1924 378 600 860 112 998 289 2,270 7,619
1925 71 562 63 20 739 966 0,875 3,036 1925 376 832 1092 117 364 672 2,882 9,312
1926 71 327 80 21 436 511 1,120 3,728 1926 356 626 827 — 2,320 8,00
1927 71 079 61 20 132 913 0,854 3,001 1927 368 653 800 — 2,173 7,40
1928 61199 53 17 935 032 0,864 3,068 1928 340 782 656 — 1,925 —
1929 59 693 50 17 984 890 0,835 2,780 1929 343 212 697 — 2,028 —
1930 59 361 145 16 928 855 2,436 8,555 1930 286 560*) 533*) — 1,860*) —
*) 3 provisorische Zahlen.
154
Tödliche Unfälle unter und über Ta e in
Jahr Saargeöiet England AranLreich Welgien
Za Arbeiter hl der tödl. Un- fälle Toten und pro Jahr Za Arbeiter hl der tödl. Un- fälle Toten °/oo und pro Jahr Za Arbeiter hl der tödl. Un- fälle Toten °/oo und pro Jahr Za Arbeiter hl der tödl. Un- fälle Toten °/(X> und pro Jahr
1920 (i) 68 820 74 1,07 (2) 1 248 200 1103 0,88 (3) 207 107 201 0,97 (4) 159 044 181 1,13
1921 73 288 59 0,804 1 144 300 756 0,66 219 748 205 0,94 164 140 146 0,89
1922 72 713 61 0,835 1 162 700 1105 0,95 229 800 189 0,82 152 838 142 0.93
1923 73 749 47 0,637 1 220 000 1297 1,06 263 995 228 0,86 160 003 175 1,09
1924 72 404 67 0,938 1 230 200 1201 0,98 286 562 281 0,98 172 285 202 U7
1925 71 562 63 0,875 1 117 828 1159 1,02 298 118 354 1,18 160 383 147 0,92
1926 71327 80 1,120 1 128 209 662 0,58 306 898 319 1,099 160 197 159 0,99
1927 71 079 61 0,854 1 037 391 1128 1,09 313 000 290 0,926 174 533 233 1,33
1928 61 199 53 0,864 951 632 989 1,04 292 102 305 1,044 163 281 170 1,04
1929 59 693 50 0,835 1 194 360 1076 0,90 — — — 151 869 201 1,32
1930 59 361 145 2,436 1 072 720* 1012* 0,94* — — — — — —
Auf 1000 Mann je Jahr für die eingetragene Periode 1920 — 193 9 1920 — 1930 1920 — 1928 1920 — 192 9
1,007 0,918 0,981 1,084
- Streik im Jahre 1923 Streik im Jahre 1921 und 1926 * Provisorische Zahlen
(1) Statistik im Oberbergamtsdezirk Saarbrücken (Gewerbejahresbertcht).
(2) Auszug aus ,6ol!>er)' 6uardi»n".
(3) Statistik der „Industrie Minerale“ in Frankreich.
(4) Auszug aus „Annales des Mines“ Belgien.
155
den wichtigsten Steinkohten-ILergöauöetrieöen.
Jahr Kolland greußen Mlberganitsbezirk Dortmund gereinigte Staaten
Za Arbeiter hl der tödl. Un- fälle Toten °/s.lO und pro Jahr Za Arbeiter hl der tödl. Un- fälle Toten und pro Jahr Za Arbeiter hl der tödl. Un- fälle Toten °/oo und pro Jahr Za Arbeiter hl der tödl. Un- fälle Toten °/oo und pro Jahr
1920 (6) 23 501 25 1,06 (61 7OO 000 1617 2,31 (6) 452 181 1144 2,53 (7) 784 621 2272 2,89
1921 25 518 30 1,18 743 800 1487 1,99 500 703 1100 2,197 823 253 1995 2,42
1922 25 752 26 1,01 638 000 1305 2,04 507 904 1056 2,079 844 807 1984 2,35
1923 27 406 35 1,28 640 200 1025 1,60 513 774 655 1,265 862 536 2462 2,85
1924 30 016 28 0,93 493 237 1090 2 21 378 600 860 2,270 779 613 2402 3,08
1925 30 806 41 1,33 489 500 1320 2,69 378 832 1093 2.882 748 805 2234 2,98
1926 32 057 34 1,06 475 217 1093 2,30 336 964 828 2,320 759 033 2518 3,32
1927 33 690 33 1,00 489 363 1092 2,23 368 653 800 2,173 759 177 2231 2,94
1928 34 204 44 1,29 460 411 929 2,02 340 782 656 1,925 682 831 2176 3.19
1929 36 162 3O 0,83 470 792 997 2,12 343 212 697 2,028 — — —
1930 38 077 28 0,74 380 000 (») 1178 3,10 286 560 (a) 533 1,860 — —
Auf 1000 Mann je Jahr für die eingetragene Periode 1920 — 1930 1920 — 1930 1920 — 1930 1920 — 192 3
1,050 2,196 2,137 2,878
(s) Provisorische Zahlen (»)Provisorische Zahlen
(5) Statistik vom Ministerium Van Waterstaat.
(6) Statistik „Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im preußischen Staate".
(7) Statistik des Ministeriums für Handel der Vereinigten Staaten.
156
Administration des Mines Domaniales Françaises
du Bassin de la Sarre.
iiimiimimiiiiiiiiiiiiimmiiiimimiiiimMMiimimiiimimiiiiimiiiiiiuiiiiiiiiMimiiiiiiiiiiiimiiiMiiiiimiimimiiiimmiimimmmiimmiimiiiiiimiiiiiim
I. Conseil des Mines de la Sarre.
(Verwaltungsrat der Saareruben.)
Präsident:
Arthur Fontaine, Inspecteur Général des Mines.
Mitglieder:
G a 1 1 i o t , Directeur des Mines au Ministère des Tra-
vaux Publics.
M a u c 1 è r e , Contrôleur Général de l'Armée.
Chesneau, Inspecteur Général des Mines.
Paul Gauthier, Ministre Plénipotentiaire.
C o y n e , Contrôleur des Dépenses engagé au Ministère
du Commerce.
Delamarche, Inspecteur Général du Crédit au
Ministère du Commerce.
G r i m p r e t, Conseiller d’Etat, Directeur Général des
Chemins de Fer au Ministère des Travaux Publics.
Picquenard, Directeur du Travail au Ministère du
Travail.
A. Dreux, Président du Conseil d’Administration de la
Société des Aciéries de Longwy.
P e t s c h e , Administrateur-délégué de la Compagnie
Parisienne de Distribution d’Electricité.
De Peyerimhoîf, Président du Comité des Houil-
lères, Administrateur de la Société des Mines de Houille de
Blanzy.
J. P u e c h , Président du Groupement des Français ayant
des intérêts en Sarre.
D e f I i n e , Directeur Général des Mines de Courrières.
G o m o t, Membre du Conseil d’Administration de la
Caisse Autonome de Retraite des Ouvriers Mineurs.
R o s s y , Secrétaire Général du Syndicat des Mineurs du
Bassin d’Anzin, Conseiller Général, Maire d’Escaudin.
Stouvenot, Ingénieur en Chef des Mines, Secrétaire
du Conseil d’Administration.
Cousin, Inspecteur des Finances, Contrôleur Financier.
»
M. Robin, Chef du Bureau de Paris.
II. Direction Générale zu Saarbrücken.
Herr R a o u x , Chef du Cabinet et du Service du Personel.
Photo: K. C. Kirschmann.
Guillaume, Inspecteur Général des Mines, Directeur
Général des Mines de la Sarre.
Zusammengefaßte Aufstellung
der dem General-Direktor unterstellten Abteilungen:
A. — Cabinet du Directeur Général et Service du Personnel:
R a o u x , Chef de Service.
B. — Direction des Services Techniques:
Paul Sainte-Claire Deville, Directeur.
Chandesris, Directeur Adjoint.
C. — Secrétariat Générai:
R a s p a i 1 , Secrétaire Général.
D. — Service Commercial:
S a i 1 1 a r d , Directeur Commercial.
E. — Service Financier:
Henry, Caissier Général.
F. — Service des Approvisionnements:
Lequette, Chef de Service.
A. Cabinet du Directeur Général et
Service du Personnel.
R a o u x , Chef de Service.
Cabinet et Courrier: H u v é , Chef de Section. — Bon-
nardot, Fuchs.
Personnel Français: Jacquemin, Chef du Section. —
Roche, Depenne, Riesser, Brinig, Fritz. — Antoni, Beauteint,
Graeling.
Personnel Allemand: Normandin, Chef de Section. —
Plantey, Nimeskern. — Pastant. — Stutz. — Fell, Ober-
sekretär, Basting, Sekretär.
Statisque: J a f f r i n.
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Herr Chandesris, Directeur Technique Adjoint.
B. Direction des Services Techniques.
Paul Sainte-Claire Deville, Directeur.
Chandesris, Directeur Adjoint.
Qratreau, Mechin, Secrétaires. — Renard, Galien, Frey,
Secrétaires.
I. Affaires Générales de la Direction.
a) Service Ouvrier et Services de Garde:
M a s s i n g , Ingénieur Principal, Chef de Service.
Adjoint: Eltges, Ingénieur Divisionnaire. — Beck,
Secrétaire. — Troestler, Services de Garde. — Orsa-
telli, Secrétaire. — Meyer F., Oberamtmann, Service
Ouvrier. — Klein, Neis, Oberinspektoren. — Schmeer, Traut,
Sekretäre. — Brion, Selzer, Assistentinnen. — Anhaus, An-
wärterin.
b) Contrôle des Mines, Bureau des Dommages:
Huas, Ingénieur Divisionnaire.
Adjoint: de Brion, Ingénieur. — H e i n t z , Ober-
markscheider. — Reimeringer, Adjoint technique. —
Bouvy, Picard, Secrétaires. — Braun, Inspektionsmark-
scheider, — Atz, Hilfsmarkscheider. — Gilcher, Scharr, Spier,
Vermessungstechniker. — Lenz, Vermessungsassistent.
c) Personnel allemand:
Boucher.
II. Groupe d’Inspections Ouest.
Plassard, Ingénieur en Chef, Chef du Service.
Midoux, Fribourg, Leiritz, Frieden, Secrétaires.
Heinz, Obersekretär.
Bureau des Etudes du Fond.
S i v t a r d , Chef du Bureau des Etudes du Fond.
Heß, Ziegler, Vermessungstechniker. — Breyer, Ver-
messungszeichner. — Röhlinger, Assistent.
Services du Jour du Groupe Ouest
Division Entretien et Atelier Central zu Louisenthal:
Standaert, Ingénieur Divisionnaire.
Service Central:
Groß, Ehlers, Grauvogel, Weiß, Ingénieurs. — Guerre, Con-
trôleur. — Herrmann Félix, Villemin, Secrétaires. — Lâche,
Ingénieur. — Drumm, Maschinensteiger. — Gebhard, Süß-
kind, Techniker. — Helms, weibl. Angestellte. — Jüngst,
Assistentin.
Atelier Central:
Reuter, Chef d'Atelier. — Maier, Obermaschinensteiger. —
Ohligschläger, Stern A„ Maschinensteiger. — Plank, Rech,
Techniker. — Staub, Vermessungszeichner. — Stern M.,
Weiß K., Assistenten.
Comptabilité :
Herrmann Karl, Obersekretär. — Franz, Schäfer, Sekre-
täre. — Lesch, Maurer, Assistenten.
Magasin annexe Atelier Central:
Balzert Fr., Tagesteiger. — Krause R., Sekretär. — Sauer-
wein Alb., Assistent.
Division des Lavoirs du Groupe Ouest.
* * * Ingénieur Divisionnaire.
Service Central:
B a u c h e r J., Ingénieur. — Macbard, Louvat, Secré-
taires. — Rau G., Obermaschinensteiger. — Schallen, Thim-
mel, Maschinensteiger. — Wagner, Tagesteiger. — Mme
Minet, Assistentin.
Chefs de Lavoirs:
Dick F., Duhamel (Insp. I). — Vandernoth, Griesborn
(Insp. I). — Minet, Louisenthal (Insp. II). — Niergard,
Victoria (Insp. II). — Meyer, Amelung (Insp. III). — Kuhn,
Velsen (Insp. XII). — Köhler, Hostenbach (Insp. XII).
Division Bâtiments zu Fenne.
H a c k s p i 1 1, ingénieur Divisionnaire.
Hitzel, Secrétaire.
Employés techniques: Lenz, Werner, Oberbausteiger. —
Desgranges, Franz, Reinhardt, Bausteiger. — Hein, Mathieu,
Bautechniker.
Employés de bureau: Sehn, Uhl, Venitz, Sekretäre. —
Kuhn, Vermessungszeichner. — Tenk, Assistent.
Inspection I zu Ensdorf.
B e r t a g n a , Ingénieur Principal.
Finance, Vérificateur. — Weiller, Secrétaire. — Lemaire,
Chef-Garde. — Groß, Garde.
Employés techniques: Spang, Inspektionsmarkscheider. —
Schmeer. Bausteiger. — Geier, Bautechniker. — Luxen-
borger Peter, Vermessungstechniker.
158
Herr Plassard, Ingénieur en Chef der Groupe Ouest.
Comptables et Employés de bureau: Riegler, Inspektions-
kassierer. — Mötsch, Pohl, Inspektoren. — Luxenburger Nik.,
Pitz, Obersekretäre. — Andre Heinr., Becking, Müller Jak.,
Sekretäre. — Jennewein R., Vermessungszeichner. — Hoff,
Schon, Assistenten. — Jennewein Ph., Thoenes, Gruben-
wächter,
Division Duhamel.
Motreui, Ingénieur Divisionnaire.
Faure, Ingénieur. — Aubertin, Chef de Mouvement. —
Metzler, Secrétaire.
Employés techniques: Süß, Obersteiger. — Wagener,
Masch.-Werkmeister. — Andre Matth., Müller Peter, Fahr-
steiger. — Andre Jak., Becker Heinr., Becker Joh., Funck,
Gantner, Gogowsky, Harbusch, Kühn, Lesch, Müller Joh.,
Ney, Philipp!, Schlichter Aug., Schlichter Joh., Stürmer,
Wallwiener, Weiten, Wilhelm Friedr., Steiger. — Bär,
v. d. Broch, Marzlin, Meißner, Maschinensteiger. — Schulz,
Tagesteiger. — Urig, Kohlenexpedient.
Comptables et Employés de bureau: Schmitt Nik., In-
spektor. — Schmitt Ed., Obersekretär. — Faust, Hoffmann,
Philipp:,' Tuliy, Zwer, Sekretäre. — Becker Nik., Ver-
messungszeichner. — Bastuck, Constroffer, Hert, Rhein,
Assistenten.
Division Griesborn.
Lecomte. Ingénieur Divisionnaire.
Fabiani, Ingénieur. — Lang, Chef de Mouvement. —
Lefébvre, Chef-Comptable. — Lidy, Secrétaire. — Bender,
Secrétaire.
Employés techniques: Schild, Obersteiger. — Wilhelm,
Masch.-Werkmeister. — Roth, Wilhelm, Fahrsteiger. —
Bätz, Brose, Dörr, Fontaine, Gerhold, Götte, Günnewig,
Hinterthan, Hoüberg, Lessei, Linr.hoff, Michler, Rink,
Schwarz, Schwinn, Seiwert, Simon, Spies, Strauß, Strohm,
Vocke, Wilhelm Joh., Steiger. — Altmaier, Goedicke, Hafner.
Heinrich, Jennewein, Simon, Masch.-Steiger. — Jost, Tage-
steiger. — Schlichter Aug., Kohlenexpedient. — Luxenburger
Michel, Vermessungsassistent.
Comptables et Employés de bureau: Andre Georg, Koll-
mann, Obersekretäre. — Ganster, Kaufmann, Kreutzer,
Molitor, Pohl Andr., Schmitt Peter, Sekretäre. — Illing,
Luxenburger Ludw.. Vermessungszeichner. — Feld, Graf,
Pohl Jak., Assistenten.
Inspektion II zu Louisenthal.
Richer, Ingénieur Principal.
Façon, Porion-Contrôleur. — Guichard, Vérificateur. —
Beck, Secrétaire. — Galliath, Chef-Garde.
Employés techniques: Schröder, Inspektionsmarkscheider.
— Glinka, Lembert, Grubensteiger. — Rixecker, Schmidt W..
Maschinensteiger. — Rau H., Wahlmann, Bausteiger. — Bach,
Gottfried, Bautechniker. — Müller, ökonomiesteiger, —
Becker Wilh., Vermessungsassistent.
Comptables et Employés de bureau: Feld, Inspektions-
kassierer. — Sartorius, Wilhelm, Inspektoren. — Becker K.,
Kelter, Seeck, Schmidt Rieh., Obersekretäre. — Cordary.
Ebert, Hamm, Himbert, Hoffmann, Käufer, Schmitt Peter,
Wittling, Sekretäre. — Gilcher F., Vermessungszeichner. —
Jenas, Kügler, Thieme, Assistenten. — Kiefer, Meyer, Schu-
mann, Assistentinnen. — Busch, Gebhardt, Scheid, Zins-
meister, Grubenwächter.
Division Victoria.
de Gaulle, Ingénieur Divisionnaire,
Forquin, Degott, Barbier, Ingénieurs. — Dannequin, Chef
du Mouvement. — Baudin A., Chef-Comptable. — Luxem-
bourg, Garde.
Employés techniques: König, Markscheider. — Schumann,
Obersteiger. — Liebig, Masch.-Werkmeister. — Dreyer,
Guillaume, Krämer, Römer, Schäfer Jak., Werner, Zirbes,
Fahrsteiger. — Altmeyer, Baumeister, Blatter, Brust, Ditzler,
Fuerstoß, Grewenig, Groß, Henle, Hißler, Hoffmann, Hubig,
Kläs, Knoblauch, Kunkel, Kurz, Lauer, Maas, Mühlenberg,
Neu, Ney, Pohl, Sander, Schäfer Jos., Schmeer, Schneider,
Schnur, Schüler, Schulz, Schuster, Thiel, Turner, Ulmer,
Veauthier, Viemeister, Wagner K., Wagner Heinr., Weiß-
gerber, Wenneis, Zimmer, Albr., Grubensteiger. — Barth,
Beyer, Niergard, Rüg, Maschinensteiger. — Meyer, Marz.,
Techniker. — Jähne, Kohlenexpedient. — Schwinn, Zimmer
Th., Tagesteiger. — Koch, Vermessungsassistent. — Posth,
Kohlenmesser. — Breunig, Wegewärter. — Blum, Wiege-
meister.
Comptables et Employés de bureau: Eberhardt, Goergen,
Wackermann, Obersekretäre. — Altmeyer M., Altmeyer Pet,,
Biewer, Bläs, Brunder, Duchene, Grün, Kammer Kari, Mann,
Pabst, Pistorius, Schmidt, Sekretäre. — Grewenig, Rupp,
Zimmermann, Vermessungszeichner. — Altmeyer Joh.,
Arnold, Fecht, Kammer Jos,, Konrad, Ledig, Scheid, Weber,
Assistenten.
Division Louisenthal.
Baudin F., Chef-Comptable. — Stern, Secrétaire.
Employés techniques: Brück, Obersteiger. — Scnlarb,
Masch.-Werkmeister. —■ Bohnenkamp, Groß, Heinz, Herrmann
W., Hoffmann, Keil, Keßler, Krämer, Rimbach, Scharf,
Trenkner, Grubensteiger. — Duchene Phil., Hailauer, Lesch
B.. Maschinensteiger.
Comptables et Employés de bureau: Albert, Obersekreätr.
— Herrmann F., Mayer E-, Scherer, Stephan, Woll, Sekretäre.
— Becker, Lesch Paul, Meyer Helm., Seidel, Zinke, Assi-
stenten.
Division Clarenthal.
Rossenbeck, Ingénieur Divisionnaire.
Ivanoff, Masson, Ingénieure. — Koch, Szymanski, Porions.
—- Bernert, Chef du Mouvement. — Coué, Secrétaire.
Employés techniques: Caye, Markscheider. — Ditzler,
Obersteiger. — Altmeyer, Masch.-Werkmeister. — Scheit,
Fahrsteiger. — Cano, Dresbach, Duchene Heinr., Fischer,
Grosse, Kasparek, Klein, Löw, Peter, Peters, Stadtfeld,
Grubensteiger. — Keßler, Meyer Herrn., Maschinensteiger. —
Geisbauer, Vermessungstechniker. - Stützer, Kohlenexpe-
dient. — Klos, Tagesteiger. — Koppe, Zimmer, Kohlen-
messer.
Comptables et Embloyés de bureau: Buchmann, Ober-
sekretär. — Bittner, Dierstein, Kläs, Poller, Rach, Schmitt
Joh., Sekretäre. — Gilcher Alb., Vermessungszeichner. —
Hilt, Hub, Kammer, Pistorius, Schmitt Rud., Assistenten.
Inspection III Von der Heydt.
Seidel, Ingénieur Principal.
Giesenfeld, Chef du Mouvement. — Bataille, Vérificateur.
— Gueny, Secrétaire. — Schneider, Chef-Garde. — Philipps,
Garde.
Embloyés techniques: Göbeler, Inspektionsmarkscheider. —
Kläser, Bausteiger. — Blume, Vermessungstechniker. —
Geier, Altpeter, Schmitt Herrn., Vermessungsassistenten. —
Dewes, Kohienexpedient. — Groß Heinr., Herrmann Joh.,
Tagesteiger. — Vogler, Verladesteiger. — Krümmel, Mang,
Sekretäre. — Feld Aug., Schneider 2., Otto, Assistenten.
Comptables et Employés de bureau: Enderlein, Inspektions-
kassierer. — Schwarz, Inspektor, — Kunz, Schmidt Karl,
159
Schneider !.. Otto, Obersekretäre. — Bläs, Ditzler, Dörr, Feld
Karl, Schampel, Sekretäre. — Wein, Kohlenverkäufer. —
Weber Josef, Assistent. — Sander, Amtsdiener.
Division Amelung.
C h e y 1 u s , Ingénieur Divisionnaire.
Moat, Chef-Comptable.
Employés techniques: Knerr, Maschinen-Werkmeister. —
Mai, Obersteiger. — Engel, Schäfer Reinhold, Fahrsteiger. —
Adams, Brücker, Eisenbeiß, Frieg, Heuerhoff, Himmelmann,
Klein Adolf, Müller Adolf, Ney, Ries, Schäfer Edmund.
Schmidt Christian, Schmidt Karl, Schneider Job., Zimmer,
Steiger. — Meyer Gustav, Müller Theodor, Scherer, Masch.-
Steiger. — Schmidt Wilh., Schwinn, Vermessungszeichner.
Comptable et Employés de bureau: Bambach, Schröder,
Sekretäre. — Groß Karl, Klein Hugo, Weyland, Assistenten
Division Steinbach.
Rouget, Ingénieur Divisionnaire.
Quoniam, Ingénieur. — Castelain Alfred, Porion-Contrô-
lcnr. — Männlein, Chef-Comptable.
Employés techniques: Meyer, Obersteiger. — Bost, Puhl,
Reinhard, Fahrsteiger. — Biehl, Blumenauer, Büch, Feit,
Funck, Herrmann Alois, Huppert, Jung, Hoppstädter, Junke-
Knappmann, König, Lauer, Paulus, Rixecker, Schnur, Weber
Richard, Wolter, Steiger. — Bach, Obermaschinensteiger. —
Reuther, Maschinensteiger.
Comptables et Employés de bureau: Detzler, Dunsbach,
Ewen, Sekretäre. —Portz, Assistent.
Inspection XII Geislautern.
Lapierre, Ingénieur Principal.
Zuger, Vérificateur. — Sutter, Secrétaire. — Barthels,
Embloyé de caisse.
Employés techniques: Gerstner, Inspektionsmarkscheider.
Comptables et Employés de bureau: Funck, Oberinspektor
(Inspektionskassierer). — Brückel, Schmidt, Obersekretäre. —
Heiderich, Keller, Kindler, Peter, Wagner, Sekretäre. —
Thürnagel, Kapellmeister (Sekretär). — Rüffler, Ulrich, Ver-
messungszeichner. — Grosse, Stiebei. weibl. Angestellte.
Division Velsen.
P 1 e s s y , Ingénieur Divisionnaire.
Suillerot, Philippe, Ingénieure. — Dufossé, Jacquemain,
Porions-Contrôleurs. — Baroth, Chef-Porion. —- Neuser,
Sous-chef-Porion, Fischer, Hilgenstock, Himbert Aug., Him-
bert Val., Kettschau, Leushacke, Röder, Schmitt, Schreiner
Jak., Spangenberg, Thomas, Walterscheid, Porions. —
Schwarz, Porion des Bâtiments. — Velten, chef de mouve-
ment. — Schleger, Chef-comptable. — Leibundguth, Secré-
taire. — Berenbach, Chef du Magasin.
Employés techniques: Schneider, Grubenmarkscheider. —
Reinstadler, Maschinenwerkmeister. — Biehl, Limburg, Wink-
ler, Zimmer, Fahrsteiger. — Dilk, Folz, Klicker, Kuhn, Neu-
meyer, Reutier, Maschinensteiger. — Britz, Detemple, Die-
singer, Eifier, Eckardt, Gabler, Glowick, Groß Ad., Groß
Peter, Hafner, Haupenthal, Hißler, Knoblauch, Leiner, Lorentz,
Mathieu, Merl, Meyer Georg, Meyer Josef, Ney, Paulus.
Peters, Pfüll, Raphael, Renno, Schmuck, Sch’vindling.
Stinuen, Strauß Hugo, Strauß Heinr., Weber, Wilhelm,
Grubensteiger. — Dillmann, Schlafhausmeister. — Peters,
Grubenwächter.
Comptables et Employés de bureau: Bartsch, Kohlen-
expedient. — Zwer, Obersekretär. — Schneider, Steiger. —
Schopp, Tagesteiger. — Becker, Guillaume, Reutier Konrad,
Rohe, Schliesinger, Scherer, Steffen, Sekretäre. — Gorius,
Vermessungsassistent. — Barth Josef, Eich, Kaspar, Ver-
messungszeichner. — Barth Alois, Dörr, Diener, Engel,
Jann, Klos, Reichert, Renkes, Schulmciß, Schüler, Wagner
Christian, Wagner Wilhelm, Wallich, Assistenten.
Division Hostenbach.
Robin, Ingénieur Divisionnaire.
Dahm, Porion.
Employés techniques: Klinkner, Maschinenwerkmeister. —
Becker, Fahrsteiger. — Bach, Köhler, Zinke, Maschinensteiger.
— Decker, Kaas, Mauz, Müller, Schreiner, Trenz, Steiger. —
Langendörfer, Kohlenexpedient. — Jochum, Vermessungs-
techniker. — Tabellion Ad., unterer Angestellter. — Kühn,
Grubenwächter.
Comptables et employés de bureau: Schwinn Josef, In-
spektor. — Ewen, Renkes, Tabellion Wilh., Rupp, Zipp,
Sekretäre. — Reichrath, Rouget, Sauer, Assistenten.
Herr W i t i e r , Ingénieur , en Chef du Groupe Centre.
Photo: K- C. Kirschmann.
Groupe d’Inspection Centre.
W i t i e r , Ingénieur en Chef, Chef de Service.
Druart, Hurez, Delacre, Parmentier, Secrétaires.
Bureau des Etudes du Fond.
Biaise E., Chef du Bureau des Etudes du Fond.
Wasmuth (Insp. IV), Gruppenmarkscheider.
Service du Jour du Groupe Centre.
Division des Ateliers et de l’Entretien.
M o u c h o t, Ingénieur Divisionnaire.
Calté, Haas, Ingénieurs. — Schneider, Zenner, Kopp, In-
genieure. — Marez, Contrôleur-Mécanicien. — Bohr, Dessi-
nateur. — Gâchner, Chef-comptable. — Vandenbroticke,
Guillemain, Secrétaires. — Bartholomes, Obermaschinen-
steiger. — österle, Münch, Steiger. — Hans, Tecnniker. —
Regitz, Obersekretär. — Becker, Assistent.
Service Electrique: Ain, Ingénieur Electricien.
Hiller, Contrôleur électricien.
Division des Lavoirs: Desmazières, Ingénieur
Divisionnaires.
Schober, Ingénieur.
Division Batiments*
Franc, Ingénieur Divisionnaire.
Judlin, Ingénieur. — Liénard, Férirg, Klintz, Employés. —
Bruère, Secrétaire. — Wenning, Bauwerkmeister. — Thomé,
Oberbausteiger. — Brode, Freudenberger, Kaiser, Keller,
Melchior, Müller, Schubert, Umlauf, Bausteiger. — Fries,
Meszkatis, Obersekretäre. — Jacobs, Kasper, Länger, Assi-
stenten. — Lorenz, Unterer Werksbeamter.
Baubüros: Busse, Emmerich, Kißling, Lauer, Poller,
Riedschy, Ritter, Bausteiger. — Jahn, Jost, Peter, Schwiegk,
Sekretäre.
Inspection IV zu Dudweiler.
Penaud, Ingénieur Principal.
Chaillon, Vérificateur. — Cene, Secrétaire. — Kauffmann,
Chef d’orchestre. — Koch, Chef-Garde.
160
Employés techniques: Hellwig, Inspektionsmarkscheider. —
Eisenbeis, Sproß, Grubenmarkscheider. — Deutsch, Ökonomie-
verwalter. — Keßler, Malter, Vermessungstechniker. —
Schneider, Bautechniker. — Kraft, Konter, Nieser, Ver-
messungsassistenten. — Berwanger, Schon, Simon, Wilden,
Vermessungszeichner.
Employés de Bureau: Lossau, Inspektionskassierer. —
Ninnig, Inspektor. — Auner, Gottschall, Qreiber, Hamm,
Jakobs J., Obersekretäre. — Berwanger, Butz, Kuhn, Nemec,
Pitz, Wilhelm, Wunn, Sekretäre. — Ziegler, Assistent. —
Stauch, Assistentin. — Stroh, Wächter, — Reuther, Schlaf-
hausmeister.
Division Hirschbach.
B o u I i n i e r , Ingénieur Divisionnaire.
Seurot, Delwaule, Ingénieurs. — Castelain, Porion-con-
fröleur. — Debie, Chef du Mouvement. — Soupir, Chef comp-
table. — Hentz, Secrétaire. — Seilliere, Surveillant de Maga-
sins.
Employés techniques: Hoffmann, Obersteiger. — Neufang,
Masch.-Werkmeister. — Hammerschmidt, Meier, Ortgen,
Schinhofen, Wahl, Fahrsteiger. — Voit, Wettersteiger. —
Dubitscher, Hinkel,- Kirst, Rupp, Simon, Maschinensteiger. —
Bartosch, Bischofs, Dietermann, Feß, Feuerstein, Fiedler,
Gabler, Göbel, Groth, Haacke, Heinrich, Herrmann, Huppert,
Krähe, Kreutzer, Lenz, Lochner, Malter, Minke, Müller.
Scherer, Steinhäuser, Stoll, Thuü, Wagner, Wartenphul,
Weber J., Weber N., Zawar, Steiger. — Müller Fr., Tage-
steiger.
Employés de Bureau: Balzert, Kohlenexpedient. — Barth,
Berrang, Braun. Brünner, Colling, Hartmann H., Hartmann J.,
Hary, Jakobs M., Kirsch, Klinkner, Stein, Vanoni, Sekretäre.
— Baum, Crecelsius, Georg, Koch, Peters, Spreier, Weyand,
Wilhelm, Zimmer, Assistenten.
Division Jägersfreude.
S e r v o 1 i n , Ingénieur Divisionnaire.
Baumann, Raeybaut, Ingénieurs. — Leieune E„ Lejeune O.,
Porion-contröleurs. — Sanglier, Chef de Mouvement. —
Vachier, Chef-Comptable. — Lavoil, Secrétaire. — Schneider,
Garde.
Employés techniques: Immetsberger, Obersteiger. — Wöff-
ler, Maschinen Werkmeister. — Fey, Hinsberger, Hoos, Huber,
Fahrsteiger. — Dietrich, Klein J., Malter, Menden, Weber,
Maschinensteiger. — Engelmann, Wettersteiger. — Brill, Düll-
mann, Eberle, Eger, Forst, Hoos L., Jochum, Jungmann,
Kemp, Kleemann, Klein P., Klein W.p Klinkner, Ladwein,
Lück, Molter, Müller, Paulus, Pillong, Robert, Schäfer A.,
Schäfer K-, Scheidt, Schug, Seiler, Steinfeld, Viehl, Weil,
Weüandt, Willier, Wunn 1. Fr., Wunn 2. Fr., Wunn H.,
Steiger. — Lorenz, Tagesteiger.
Employés de Bureau: Erle, Inspektor. — Hackbarth,
Kohlenexpedient. — Weber Chr., Obersekretär. — Albert,
Diehl, Kopp, Leo, Müller, Schäfer Fr., Schäfer G., Thome,
Utzig, Weber W., Werning, Sekretäre. — Gemmel, Holder-
baum, Latour, Mötsch, Schüler A., Schüler J„ Schwindling,
Weyand, Assistenten. — Neufang, Schlafhausmeister.
Inspection V Sulzbach.
Bourdoire, Ingénieur Principal
Bracher, Vérificateur. — Thisse, Secrétaire. — Kappel,
faisant fonction de Chef-Garde, — Keck, Garde.
Employés techniques: Förster, Inspektionsmarkscheider. —
Fischer, ökonomiesteiger.
Comptables et employés de bureau: Dickes, Inspektions-
kassierer. — Schneider. Inspektor. — Mohr, Pitz, Schäfer,
Obersekretäre. — Klein, Lorenz (Kapellmeister), Nickels,
Schneider, Sekretäre. — Bartels Oskar, Görenz, Kappes,
Mappes, Rothe, Schmitt, Assistenten — Hübner, Gruben-
wächter.
Division Mellin.
Montant. Ingénieur Divisionnaiie.
Colnot, Ingénieur. — Dherin, Porion-contröleur. — Jose-
phine, Chef-comptabie. — Wilbois, Secrétaire.
Employés techniques: Sehwehm. Grubenmarkscheider. —
Stein, Obersteiger. — Deutsch, Maschinenwerkmeister, —
Nikolay, Ziegler, Zimmermann, Fahl Steiger. — Guillaume,
Obermaschinensteiger. — Funk, Hammerer, Kreis, Marcin-
kowski, Müller, Maschinensteiger. — Asbach, Bauer, Bilietta,
Busch, Dörr, Dorscheid, Engelbert, Funk Jul., Höffken, Keß-
ler Aug., Lauer, Lichey, Mohr, Scheerer, Schirra, Wagner
Chr., Wagner Jos., Weber Georg, Weber Jakob, Wilding,
Steiger. — Boite, Herb, Verladesteiger. — Stark, Tagesteiger.
— Schäfer, Bausteiger. — Groß, Vermessungstechniker. —
Fuchs, Vermessungsassistent. — Becker L., Leist, Ver-
messungszeichner. — Bickelmann, Unterer Angestellter.
Comptables et Employés de bureau: Troß, Inspektor. —
Oberringer, Kohlenexpedient, — Bartels Wilh., Gebhard, Klee-
haas, Müller, Obersekretäre. — Bickelmann, Heil, Klinkner,
Schulze, Viehl, Weber Joh., Sekretäre. — Becker Nik.,
Kliebenstein, Meyer, Nakas, Penth, Assistenten. — Walter
Luise, weibl. Angestellte. — Mörsdorf, Schlafhausmeister.
Division Ältenwald.
B e q u e r , Ingénieur Divisionnaire.
Arnaud, Ingénieur, Rittner, Ingenieur. — Burner, Chef du
Mouvement. — Herdrich, Chef-comptable. — Kippelen,
Secrétaire.
Employés technique: Beyer, Grubenmarkscheider. —
Greiber, Obersteiger. — Stuhlsatz, Maschinenwerkmeister. —
Deckert, Diesinger, Emmerich, Schmidt, Fahrsteiger. — Beck,
Rech, Reiter Joh., Schröder, Schulte, Volz, Maschinen-
steiger, -— Bach, Becker, Bottenbruch, David, Dechert,
Drießler, Gebhardt, Gräber, Groß, Hellbrück, Herzberg, John,
Jung, Keßler Ad., Köhler, Lorenz, Mauer, Maurer, Meyer,
Riotte, Rogun, Ruffing, Scherer 2. Heinr., Scherer 3. Heinr.,
Scholz, Stein, Stemler, Theis, Weber, Wollbold, Steiger. —
Fricke, Gotthard, Verladesteiger. — Boelger, Scheidhauer,
Tagesteiger. — Thiel, Vermessungsassistent, — Funk, Köth,
Vermessungszeichner.
Comptables et Employés de bureau: Jost, Kohlenexpedient.
— Britz, Kohlenverkäufer. — Reiter Heinr., Obersekretär. —
Bleibtreü, Glaser, Huf, Klockner, Kreuter, Leibenguth,
Schmidt, Sekretäre, — Gerber, Kilsch, Köth, Kunz, Nikoley,
Schirra, Steuer, Tabillion, Assistenten.
Inspection X Wahlschied zu Göttelborn.
G 1 e y z e s , Ingénieur Principal.
Meyneng, Vérificateur. — David, Secrétaire. — Seillière
Arthur, faisant fonction Chef-Garde.
Employés techniques: Unger, Inspektionsmarkscheidsr. —
Dr.-Ing. Drumm, Grubenmarkscheider. — Poller, Balltech-
niken — Jahn Richard, Sekretär.
Comptables et Employés de bureau: Geßner, Inspektions-
kassierer. —- Paffrath Christ., Schichtei, Obersekretäre. —
Dörr 2, Heinr., Vermessungstechniker. — Guthörl Arthur,
König, Vermessungszeichner. — Enderlein, Paffrath Julius,
Schneider Friedr., Sekretäre. — Keßler, Assistent. — Gott-
schall, Amtsdiener.
Division Göttelborn.
H u i 1 1 a r d , Ingénieur Divisionnaire.
Lasneret, Ariotti, Ingénieurs. — Louvion, Porion-Con-
tröleur. — Lux, Secrétaire.
Employés techniques: Lorang, Obersteiger. — Engels,
Maschinenwerkmeister. — Kreutzberger, Spies, Fahrsteiger. —
Cappel, Fries, Guthörl, Richard, Manz Ernst, Wolt Josef,
Maschinensteiger. — Bauer, Berg, Brehm, Diehl, Dörr Josef,
Förster, Fuchs, Gundlach, Hinsberger, Höh, Immesberger,
Jahn Ignatz, Jochum, Lehnhoff, Lorenz, Manz Wilhelm,
Martin, Müller, Reiber, Risch, Sauer, Schäfer, Schmidt Peter,
Schwarz Matthias, Schwarz Wilhelm, Schwingel, Wagner,
Woll Richard, Wonn, Grubensteiger. — Orenner, Bautech-
niker.
Comptables et Employés de bureau: Walter, Verkehrs-
meister. — Naumann, Kohlenexpedient. — Posth, Kohlenver-
käufer. — Diilinger, Tagesteiger. — Schorr, Obersekretär. —
Baltes, Dörr 1. Heinr., Klein Karl, Kuhn, Mager, Pernitzsch,
Seheidhauer, Weber, Sekretäre. — Eisenbarth, Hosp, Klein
Johann, Meiser, Schmidt Nikol., Schneider Jul., Wagner
Friedr., Ziegler, Zimmer, Assistenten. — Neumann, Wunn,
Kohlenmesser. — Heintz, Grubenwächter.
Division Dilsburg.
Employés techniques: Günther, Obersteiger. — Debold
Christ., Schweriner, Grubensteiger.
Comptables et Employés de bureau: Riehm, Obersekretär.
— Wahlmann Margarethe, weibl. Angestellte. — Gihr, Ott,
Assistenten,
Inspection XI Fischbach zu Camphausen.
R e g n i e r, Ingénieur Principal.
Schirlin, Vérificateur. — Meyer Pierre, Secrétaire. — Sand-
meyer, Ökonomieverwalter. — Krabichler, Chef-Garde. —
Demmer, Garde.
Employés techniques: Lenge, Inspektions-Markscheider. —
161
Comptables et Employés de bureau: Echternacht, Inspek-
tionskassierer, — Kriesei, Inspektor. — Schneider L., Sekre-
tär. — Baldauf A., Kohlenverkäufer. — Baldauf K., Ver-
messungszeichner. — Koch, Kollmannsperger, Lauck, Merse-
burger, Sekretäre. — Jung Qeorg, Assistent. — Handel
Mathilde, weibl. Angestellte. — Recktenwald Anny, Assisten-
tin. Diehl, Amtsdiener. — Klein, Wegesteiger.
Division Camphausen.
C 1 a u d o t, Ingénieur Divisionnaire.
Dämon, Aymard, Ingénieurs. — Maréchal, Porion-contrô-
leur. — Engel. Chef de Mouvement. — Henz Pierre, Fahr-
steiger. — Frantz Pierre, Porion. — Troendle, Chef comp-
table. — Deyber, Secrétaire.
Employés techniques: Jüngst, Markscheider. — Reckten-
wald, Obersteiger. — Kipper, Masch.-Werkmeister. — Kläser,
Pitz, Wolf, Wolfanger, Fahrsteiger. — Dahlem, Kipper 3.,
Schurich, Wonn, Wagner A., Wöffler, Maschinensteiger. —
Biehl, Blatter, Brandei, Busse J.. Dick, Dürrfeld, Eger, Qas-
per, Gräber, Greif, Gräser, Horst, Jochum K-, Keuenhof,
Köhler, Krämer, Lauer, Billig, Mollenhauer, Lorenz, Neufang,
Piehl, Pese, Rech, Ronald, Roth, Rupp A„ Simon, Scheider,
Schmidt, Schonard, Schramm, Schwarz, Vogt Valt., Voltmer,
Wagner R., Zeiger, Grubensteiger. — Kaup, Tagesteiger.
Polier, Vermessungsassistent.
Comptables et Employés de bureau: Graf Peter, Kohlen-
cxpedient. — Larson, Obersekretär. — Bühler, Goergen, Jung
Georg, Kochems, Lehnert, Minnich, Wern, Willger, Sekretäre.
— Wagner E„ Vermessungszeichner. — Baumann, Biewer
Christmann, Dahlem E., Dreßler, Groß C., Groß H.. Holzmann,
Keßler, Klein, Kreis, Mann P., Reis Jos., Schwalbach, Stra-
gandt, Assistenten. — Eckert, Schlafhausmeister.
Division Brefeld.
Mourgues, Ingénieur Divisionnaire.
Chapus, Laveuve, Ingénieurs. — Kihl, Chef du Mouvement.
— Bollinger, Chef comptable. — Schlotter, Secrétaire.
Employés techniques: Ladenberger, Obersteiger. — Rupp,
Masch.-Werkmeister. — Müller K„ Weil, Giese, Fahrsteiger.
— Armbrust, Frantz Friedr., Mager Aug., Persch, Wahlster,
Wagner R., Maschinensteiger. — Becker, BlÖmecke, Bost,
Endruscheid, Franz 0., Frisch, Günther, Kösters, Kuhn, Lange,
Maurer J., Maurer P., Müller J„ Rau, Scherer, Schweitzer,
Strauß, Thome, Wemmert, Wötzel, Grubensteiger. — Schug,
Tagesteiger. — Lang, Vermessungstechniker. — Pitz, Verm.-
Assistent.
Comptables et Employé de bureau: Schild, Kohlenexpe-
dient. — Urschel, Obersekretär. — Alt, Andres, Eisler, Fries,
Meiser, Rech, Reimsbacher, Schneider M-, Walter H., Sekre-
täre. — Schorr, Vermessungszeichner. — Junker, Sauer, Assi-
stenten. — Salm, Wächter.
Division St. Ingbert.
Faucher, Ingénieur Divisionnaire.
Fourtané, Ingénieur. Maréchal, Porion-Contrôleur. —
Martin, Chef de Mouvement. — Augelmann, Vérificateur. —
Köhler, Secrétaire. — Gomée, Chef-comptable. — Glatz,
faisant fonctions de Chef-Garde.
Employés techniques: Klees, Grubenmarkscheider. —
Gräber, Obersteiger. — Ehlhardt, Masch.-Werkmeister. —
Omlor, Peters, Fahrsteiger. — Debold. Dürr, Emich, Gasper,
Hahnau, Hornauer, Ihl, Müller Arno, Prätorius, Siegwart,
Sonn, Wiesend, Zeitler, Grubensteiger. — Brunion, Michaely,
Schneidmüller. Maschinensteiger. — Marx, Verladesteiger. —
Kiefer, Tagesteiger. — Blatter, Vermessungsassistent. —
Kiesling, Bautechniker.
Comptables et Employés de bureau: Müller Adam, Kas-
sierer. — Rothhaar, Inspektor. — Weis, Kohlenexpedient, —
Rimbach, Seel, Obersekretäre. — ' Bauer, Bohli, Cappel,
Herrgen, Junkes, Weisgerber, Sekretäre. — Betz, Bieib-
treu, Brauer, Ripplinger, Schmitt, Wilhelm, Assistenten. —
Löffler, Assistentin.
*
Groupe d’Inspection Est.
t Beiian, Ingénieur en Chef, Chef de Service.
* Lallart, Siber, Thiriet, Secrétaires. — Roßbach, Inspektor.
Bureau des Etudes du Fond.
Bréard, Chef du Bureau des Etudes du Fond.
Services du Jour du Groupe Est zu Neunkirchen.
Bonnavaud, Ingénieur Divisionnaire.
Grimmer, Secrétaire.
Herr B e I I a n , Ingénieur en Chef du Groupe Est.
Photo: Hamann.
Division des Ateliers et de l’Entretien.
Polu, Willems, Ingénieurs. — Boulanger, Contrôleur. —
Lasky, Sous-Ingénieur. — Grimm, Obermaschinensteiger. —
Raute, Steuer, Maschinensteiger. — Seegmüller, Sekretär. —
Stadtfeld, Assistent. — Schömer, Assistent.
Division des Lavoirs.
Meyneng, Ingénieur. — Fricke (Insp. VI), Schulz
(Insp. IX), Kirsch (Div. Bexbach), Maschinensteiger. —
Schneider, Vermessungszeichner. — Groben, Sekretär.
Division Bâtiments.
Mahlet, Ingénieur. — Schmitt, Wagner, Bauwerk-
meister. — Gräser, Bausteiger. — Ruffing, Maschinensteiger.
— Schneider, Obersekretär. — Kolb, Bautechniker.
Inspection VI Heiligenwald zu Reden.
Berthelot, Ingénieur Principal.
Niemerich, Vérificateur. — CambiUau, Hoppe, Kühner,
Secrétaires. — Skohoutil, Chef d’Orchestre. — Bassom-
pierre, Chef-Garde.
Employés techniques: Kramer, Inspektionsmarkscheider. —
Brand, Neurohr, Grubenmarkscheider, -- Petilliot, Bauwerk-
meister. — Schug, Ökonomieverwalter. — Schäfer, Schlaf-
hausmeister. — Groß, Morgenstern, Später Nik., Gruben-
wächter. — Krämer, Wegewärter. — Butz, Vermessungs-
techniker.
Comptables et Employés de Bureau: Tont, Inspektions-
kassierer. — Baldes, Inspektor. — Haas Peter, Kartes, Lam-
bert, Obersekretäre. — Brehm, Eberhard, Fischer, Gerhardt,
Klein Friedr., Uhl Peter, Wittwer, Wiesen, Sekretäre. —
Kolling, Assistent. — Wunn Martha, Assistentin.
Divisions Reden-Flamm et Reden-Fett.
Services communs.
Service du Jour:
Haudidier, Chef du Mouvement. — Both, Secrétaire. —
162
Employés techniques: Recktenwald, Maschinenwerk-
meister. — Butz, Oberniaschinensteiger. — Boos Jul., Boos
Rieh., Qräß, Hartmann, Kestenbach, Klinkner, Maurer,
Schmidt Karl, Schwebm Karl, Maschinensteiger. — Schlegel,
Tagesteiger. — Venitz, Bausteiger. — Pilger, Verladesteiger.
— Angel, Roth, Schmolz!. Steiger.
Employés de Bureau: Schumacher, Reiter, Weiß, Ver-
messungszeichner. — Nagel, Rhein, Assistenten.
Division Reden-Fett.
Guillaumin, Ingénieur Divisionnaire.
Deleuze, Gérard, Ingénieurs.
Employés techniques: Burghausen Herrn., Schmidt Konr.,
Obersteiger, — Clausius, Grenner, John, Kolling, Linnen-
berger, Ruloff, Schuster, Seyb, Fahrsteiger. — Becker 1.
Job., Biehl Friedr., Biehl Job., Biesel, Brill, Brücker, Burg-
hausen Otto, David, Dilk, Haas, Hoffmann Paul, Klein Herrn.,
Kreutzer, Lawail 1. Christ., Lawall 2. Christ., Leibenguth,
Müller 2. Karl, Meyer Nik- Neuhaus, Neumann, Petilliot
Peter, Richter, Riedschy, Rohrbach Friedr., Ruf, Schank,
Schmidt Herrn., Schmidt 2. Jos., Schulz, Six, Sorg,
Schneider, Schwehm Jos., Theis, Weber, Wolf, Woll,
Grubensteiger. — Krausbeck, Verladesteiger. — Roth, Ver-
messungstechniker.
Comptables et Employés de Bureau: Werbelow, Inspektor.
Dörr, Kohlenexpedient. — Becker, Preiß. Obersekretäre. —
Day, Qörgen, Haas Heinr., Jung, Klär, Klein Gottl., Martin,
Naumann Job., Oberringer, Schmidt Karl, Spaniol, Vollmar,
Veith, Zimmer, Sekretäre. — Bourgeois, Lang, Zeichner. —
Busch, Grausam, Heintz Friedr., Haas Herrn., Jakobs Jos.,
Meyer, Rausch, Schonard, Assistenten.
Division Reden-Flamm.
Blanchard, Ingénieur Divisionnaire.
Blanc, Cappelaere, Ingénieurs. — Jacobs Henri, Secrétaire.
Employés techniques: Rohrbach Friedr., Obersteiger. —
Dilk Friedr., Groß Job., Lehmann, Lorenz, Reinert, Schichte!,
Fahrsteiger. — Au, Balzert, Boley, Biehl Ernst, Breuer,
Dietrich, Groß 2. Peter, Kaehren, Kesting, Klein Jul., König,
Maurer, Mayer Adolf, Minke, Müller Erich, Münzner, Pfaff,
Röhlinger, Schemer, Schneider Robert, Schumann, Schwehm
Wilh„ Spreuer Ernst, Umlauf, Uwer, Weiß, Walter, Qruben-
steiger. — Hoffmann Heinr., Verladesteiger. — Qroßklos,
Kohlenmesser. — Latz, Vermessungsassistent.
Comptables et Employés de Bureau: Rost, Inspektor. —
Schmidt Konr., Kohenexpedient. — Bonaventura, Diversy
Peter, Obersekretäre. — Diversy Jos., Hoffmann, Klein Job..
Krausbeck, Kuhn, Koch, Müller, Moser, Naumann Franz,
Reppert, Sekretäre. — Beyer, Beck, Born, Kirsch, Kunz,
Schlicker, Schmidt Jak., Uhl Nik., Assistenten.
Division Itzenpütz.
Marian, Ingénieur Divisionnaire.
Creste, Ingénieur. — Fritsch, Chef du Mouvement. —
Vancrombreucq, Secrétaire.
Employés techniques (Fond): Kamp,Obersteiger. — Backes,
Eisenbeis, Groß Friedr., Schmidt Konr., Fahrsteiger. —
Barth, Kremp, Kiefer, Moser, Rech, Sick, Scherer, Schild,
Schmitt, Schwehm, Schäfer, Steiger. — Breyer, Vermessungs-
assistent.
Employés techniques (Jour): Rentier, Maschinenwerk-
meister. — Engel, Mohns, Würtz, Maschinensteiger. —
Wagner Jak., Verladesteiger. — Zimmer Andr., Tagesteiger.
— Rodener, Bautechniker, — Zimmer Karl, Kohlenmesser.
Comptables et Employés de Bureau: Oberringer Johann,
Inspektor, — Behle», Kohlenexpedient. — Barth, Meier,
Obersekretäre. — Jochum, Ningel, Weber, Zeug, Sekretäre.
— Wagner. Kohlenverkäufer. — Lang Job., Vermessungs-
techniker. — Gerber, Vermessungszeichner. — Backes, Dorst,
Heintz, Kurz, Leonhardt, Straß, Assistenten.
Inspection VII zu Heinitz.
R o m i e u x , Ingénieur Principal.
Tragus M., Vérificateur. — Méreau, Secrétaire. — Schüler,
Chef-Garde.
Employés techniques: Braun, inspektionsmarkscheider. —
Groß, Grubenmarkscheider. — Heintz, Bauwerkmeister. —
Groß, ökon.-Verwalter. — Becker, Bausteiger, — Scholl,
Bautechniker. — Ruffing, Wolf, Grubenwächter.
Comptables et Employés de Bureau: Nitschmann, Inspek-
tionskassierer. — Glaser, Mathis, Reinshagen, Inspektoren.
— Hartkorn, Obersekretär. — Caye, Fehrentz, Fritsch, Jose,
Klemann, König, Lühe, Neurohr, Noll-Houssong, Schlemmer
(Kapellmeister), Stiller, Sekretäre. — Backes, Gabriel, Kunz,
Rieth, Assistenten. — Löhrhoff, Schneider, Schüler, Assi-
stentinnen. — Müller, Vermessungszeichner. — Bremer,
Schlaf hausmeister,
Division Heinitz.
M o n t f o r t, Ingénieur Divisionnaire.
Delmatto, Girardin, Ingénieurs. — Bitsch, Tragus J.,
Porions. — Frustin, Chef du Mouvement. — Hecht, Chef-
Comptable. — Schneider, Secrétaire.
Employés techniques: Henschel, Quint, Obersteiger, —
Sachse, Maschinenwerkmeister. — Broschart, Diebl, Hell,
Löhrhoff, Martin, Schmidt H„ Wittling, Wilhelm, Fahrsteiger.
— Assion, Becker, Klos, Leibrock, Sprengart, Maschinen-
steiger. — Arnes, Balbier, Becker Friedr., Bayer, Broschart,
Deich, Eckhoff, Forst, Fett, Flunkert, Glaser, Glößner, Hil-
pert, Haas Am., Haass Friedr., Janes, Kirst, Kiefer, Kümmel,
Lauer Ant., Lauer Friedr., Mai, Marzlin, Niergard, Ober-
ringer, Reppekus, Sauerwein, Schorr, Schneider Theod.,
Schneider Wilh- Schürken, Schweiger, Umlauf, Wagner,
Welte, Wolf, Qrubensteiger. — Droste, Scherer, Tagesteiger.
— Schloz, Vermessungsassistent. — Konrath, Vermessungs-
zeichner, — Bach, Kohlenmesser.
Comptables et Employés de Bureau: Wagner, Kohlcn-
expedient. — Köhler, Obersekretär. — Anduleit, Binger,
Bock, Commercon, Fritze, Glößner, Hollinger, Hassel, Kraus,
Kleinert, Müller, Moritz, Reinshagen, Scheidecker, Schneider
Steph., Schönborn, Sekretäre. — Bick, Boßlet, Engelsmann,
Förster, Qroßklos, Hartkorn, Houy, Henschel, Keßler,
Mathieu, Schneberger, Schneider Paul, Weigerding, Assi-
stenten.
Division Dechen.
Maria, Ingénieur Divisionnaire.
Cbambeyron, Ingénieur. — Corneloup, Porion-Contrôleur.
— Ritz, Chef-Comptable. — Joyet, Secrétaire.
Employés techniques: Fuhrmann, Obersteiger. — Beyer,
Maschinenwerkmeister. — Keller, Scheu, Schild, Siegel,
Ulrich, Fahrsteiger. — Deutsch, Mengel, Rund, Schwartz,
Staden, Zeitz, Maschinensteiger. — Altpeter, Becker Adolf,
Detemple, Diehl, Daniel, Fried, Gebhardt Wilh- Gebhardt
Valt., Hoffmann, Huisgen, Jung, Köhler, Koch, Leist, Müller
Jak- Müller Friedr- Malter, Puttkammer, Schuh, Schmidt
Herrn., Schmidt Rob- Stetzer, Weis, Wahl, Grubensteiger. —
Steinbach, Tagesteiger. — Maurer, Vermessungstechniker. —
Brabänder, Vermessungsassistent.
Comptable et Employés de Bureau: Schneider. Verkehrs-
meister. — Wiiding, Steiger. — Eggert, Kohlenexpedient. —
Dorst, Glaser, Obersekretäre. — Bachmann, Bolldorf, Feltes,
Fries, Koob, Knop, Römer, Stetzer, Sekretäre. — Denne,
Ecker, Feis, Reinecke, Schröder, Assistenten.
Inspection VIII» Neunkirchen.
E y n a c , Ingénieur Principal.
Beaugrand, Vérificateur. — Adt, Chef-Qarde. — Ritter,
Portier.
Employés techniques: John, Inspektionsmarkscheider. —
Jakob, Bausteiger. — Houy, Bautechniker. — Kaufmann,
Müller, Schwehm Sprenger, Wagner, Vermessungszeichner.
— Frenzei, Assistent.
Comptables et Employés de Bureau: Föhr, Inspektions-
kassierer. — Andreas, Bleier, Schröder, Inspektoren. —
Hofmann, Johann, Wagner, Obersekretäre. — Blaß, Basel,
John, Kermer (Kapellmeister), Naumann, Peter, Riefer,
Stillenmunkes, Sekretäre. — Denig, Lauser, Stumpfs, Qruben-
wächter. — Hobler, L'hoste, Assistenten. — Föhr, Thiery,
Assistentinnen.
Division König.
Jacquard ingénieur Divisionnaire.
Hubin, Marinetti, Ingénieurs. — Coudoux, Lenne, Planke,
Porions-Contröleurs. — Morin, Chef du Mouvement, —
Bourcy, Secrétaire.
Employés techniques: Kontz, Grubenmarkscheider. —
Zander, Obersteiger. — Dumont, Maschinenwerkmeister. —
Blase, Gebhardt, Gräber, Kneip, Knobloch, Speicher, Stein,
Ulrich Fr., Ziegler, Fahrsteiger. — Müller, ökonomieverwalt.
Backes, Berrang, Biehl Nik., Biehl Vikt- Fried, Hell, Holz-
apfel, Jerges, Kahlfeld, Klos, Krämer, Maringer, Mohrbach,
Neumann, Omlor, Plischke, Räder, Sonn, Schmidt, Schütz,
Thräm, Ulrich Wilh- Willie, Grubensteiger. - Gräser, Gut-
mann, Kaiser, Seidel, Maschinensteiger. — Helfgen, Tage-
steiger. — Eisenbeis, Kohlenexpedient. — Müller, Kohlenver-
käufer. — Keßler, Kohlenmesser.
Comptables et Employés de Bureau: Becker, Inspektor. —
Roth, Volz, Obersekretäre. — Baldauf, Bäcker, Blînn,
Boussonville, Büch, Ewert, Frey, Gräber, Oützlaff, Rummler,
Theobald, Sekretäre. — Becker, Lambert, Schmeier, Assi-
stenten. — Ruffing, Assistentin.
1GB
Division Kohlwald.
S c h o e 11 e r, Ingénieur Division-
naire.
Quigon, Poliansky, * Ingénieurs. —
Servant, Porion-Contrôlenr. — Kern,
Secrétaire. — [tant, Chef de Magasin.
Employés techniques: Mußler, Gru-
benmarkscheider, — Voltmer, Ober-
steiger. — Wegermann, Maschinen-
werkmeister. — Breuer, Keuenhof.
Zimmer, Fahrsteiger. — Venter, Ver-
kehrsmeister. — Biehl Friedr., Biehl
Peter, Breuer, Diancourt, Dilk, Hock.
Hoffmann, Kaufmann, Markhofer,
Müller Heinr., Müller Joh., Nowak,
Schäfer, Schmidt, Schonard August.
Stiefken, van der Thüsen, Weiter.
Zielony, Grubensteiger. — Düpre.
Germann, Hofmann, Wilhelm, Masch.-
Steiger. — Hör, Bausteiger. — Born.
Kohlenexpedient. — Niergard, Kohlen-
verkäufer. — Rau, Vermessungsassi-
stent.
Comptables et Employés de Bureau:
Linn, Inspektor. — Blatter, Golz,
lennewein, Ulrich, Wiltie, Werkle.
Zenner, Sekretäre, — Boussonville,
Eisenbeis, Gumm, Hell, Herrmann,
Schulz, Theobald, Assistenten.
Inspection IX zu Friedrichsthai.
G a v i a r d, Ingénieur Principal.
Dodin, Vérificateur. — Pignol, Sec-
rétaire. — Gayer, Chef-Garde. —
Dann, Hildenbrand, Garde.
Employés techniques: Weingardt,
Inspektionsmarkscheider. — Kunkel,
Grubenmarkscheider. — Altmeyer,
Hilfsmarkscheider. — Nauhauser,
Oebrbausteiger. — Kiefer, Kuntz,
Bausteiger.
Comptables et Employés de Bureau: Schütter, Inspektions-
kassierer. — Kuhn, Mester, Inspektoren. — Gesse, Petilliot,
Obersekretäre. — Höft, Kuhn, Neuschwander, Vermessungs-
zeichner. — Kirsch, Reis, Schmitt 3., Schmitt 5., Sekretäre.
— Dietrich, Schenkel, Assistenten. Reinhard, Bote. — Hans,
Wächter.
Division Maybach.
V i o s s a t, Ingénieur Divisionnaire.
Eisvogel, Finas, Ingénieurs. — Roullier, Secrétaire.
Employés techniques: Rink, Obersteiger. — Andre,
Maschinenwerkmeister. — Ackermann, Dilk, Gützlaff, Kolling,
Kümmel, Recktenwald, Fahrsteiger. — Anschütz, Besch,
Biewer, Brieke, Brix, Brücher, Diversy, Forst, Frey, Fuchs,
Gonderraann, Hahne, Jochum, Klemp, Kloos, Kolb, Köhl,
Latz, Lehmkühler, Martin, Meyfahrt, Mees, Meiser A„
Messer W., Müller, Neurohr, Neuser, Paulus, Psolla, Sched-
ler, Schwindiing, Seidenpfennig, Stoffel, Thomas, Weber,
Wittung, Woll, Wolter, Steiger. — Schumacher, Ober-
maschinensteiger. — Baltes, Bost, Diedrich, Eisenbeis, Peper-
korn, Maschinensteiger, — Jost, Tagesteiger. — Thomas,
Verladesteiger. — Keller, Wagner, Vermessungsassistenten,
Comptables et Employés de Bureau: Kunz, Verkehrs-
meister. — Lieblang, Kohlenexpedient. — Dietrich, Nau,
Obersekretäre. — Bohrmann, Böblinger, Brill, Groß, Hahn,
Lindemann, Meiser, Raber, Schaumlöffel, Schmidt, Stille-
munkes, Wagner, Sekretäre. — Frey, Jakob, Kipper,
Kreutzer, Trenz, Wunn, Assistenten.
Division Helene.
Grancher, Ingénieur Divisionnaire.
Cusset, Ingénieur. — Grom. Secrétaire.
Employés techniques: Biehl, Obersteiger. — Becker,
Borschel, Hans, Herges, Fahrsteiger. — Bonner, Guthör!,
Haas, Höwer J>, Klaren, Köbrich, Lehmon, Raabe, Räuber,
Waskönig, Zielonka, Steiger. — Ganster, Glaser, Höwer P.,
Schneider, Schulz, Wüschner, Zimmer E„ Zimmer W„
Maschinensteiger. — Gräser, Tagesteiger.
Comptables et Employés de Bureau: Fuchs, Kohlen-
expedient. — Bellon, Inspektor. — Bohle, Engel, Fleck,
Fricke, Gerhardt, Krämer, Muschert, Schnebele, Schulze,
Wittling, Sekretäre. — Götte, Hans, Niklas, Wenzel, Assi-
stenten.
Herr Breton, Ingénieur en Chei du Groupe des Usines.
Division Bexbach.
Gonin, Ingénieur Divisionnaire.
Raugel, Vérificateur. — Weber, Secrétaire. — Raber,
Garde.
Employés techniques: Holzapfel, Grubenmarkscheider. —
Bost, Obersteiger. — Langguth, Masch.-Werkmeister. —
Barth, Müller. Rösch, Fahrsteiger. — Day, Kirsch, Schirra,
Maschinensteiger. — Fettig, Joas, Leibenguth Erich, Leiben-
guth Karl, Ruffing, Schmitz, Schulz, Sick, Steimer, Weiß,
Weiter, Will, Wolfanger, Steiger. — Duchêne, Kohlen-
expedient. — Pilger, Kohlenverkäufer. — Schunk, Assistent.
Porger, Vermessungsassistent. — 'Beckedahl, Vermessungs-
zeichner. — Rumpf, Assistent.
Magazin und Holzpark: Sandmeyer, Tagesteiger. — Lauer,
Sekretär.
Comptables et Employé de Bureau: Schwarz, Inspektions-
kassierer. — Wörle, Obersekretär. — Didie, Herrbiuck,
Johann (Kapellmeister), Schulz, Stolz, Sekretäre.
V. Groupe des Usines.
Breton, Ingénieur en Chef.
Stofflique, Secrétaire.
1. Services Electrique et Hydraulique.
Chevrant, ingénieur Divisionnaire, Chef de Service.
R é o 1, Bercier, Ingénieurs Divisionnaires.
Fillmann, Desmidt, Ingénieurs. — Peiffer, Chef du Secré-
tariat. — Helleisen, Vérificateur. — Jungfleisch, Techniker.
— Gräser, Obersekretär. — Scherer, Warken, Sekretäre. —
Bettinger, Ledig, Assistenten.
Réseau.
Schmidt Wilh., Masch,-Werkmeister. — Förster, Ober-
maschinensteiger. — Remy, Seitz, Wapmann, Maschinen-
steiger. — Steuer, Techniker. — Ronibach, Sekretär. —
Fiehl, Vermessungszeichner.
Centrale de Louisenthal.
Jarrier, Ingénieur. — Blug, Elsner, Kahse, Reutier,
Schwarz, Maschinensteiger. — Rüffler, Tagesteiger. —
Eisenbarth, Sekretär. — Schmidt Adolf, Assistent.
164
Centrale de Weiher.
Bouteleux, Ingénieur.
Konrath, Masch.-Werkmeister. — David, Dörr, Paulus,
Maschinensteiger. — Müller, Techniker. — Bauer, Scherer,
Assistenten.
Centrale de Heinitz.
Bouteleux, Pulwey, Ingénieurs.
Förnbacher, Ries, Obermaschinensteiger. — Didion,
Schäfer, Maschinensteiger. — Hellriegel, Sekretär. —
Blümer, Assistentin.
Centrale de Fenne.
Poinsignon, Ingénieur.
Schmidt Joh., Maschinenwerkmeister. — Bermes, Büch,
Germann, Grob, Luxemburger, Seltenreich, Maschinensteiger.
— Mülot, Assistent.
Service des Eaux.
Stenger, Nimsgern, Employé techniques. — Sick, Venitz,
Obermaschinensteiger. — Klein, Steffen, Maschinensteiger.
— Müller, Assistent.
Service Télégraphique.
Pest, Hechinger, Noé, Févier, Employé télégraphistes.
Gräber, Telegraphenrevisor. — Stürmer, Masch.-Werk-
meister. — Grewenig, Högel, Maschinensteiger. — Meyer,
Staab, Seretäre.
2. Cokerie de Heinitz.
Boissonet, Ingénieur Principal, Chef de Service.
Sections des Carbonisations à haute et basse température
et du Laboratoire.
C a m p e c h , Ingénieur. — Jully, Adjoint. — Lang, Con-
tremaître d’entretien et de montage.
Sections de la Récupération, du Lavoir et de l’Entretien.
Ledy, dessinateur. — Rohé, Chef de Bureau. — Wagler,
Chef du Magasin. — Hermann, Secrétaire. — Wehner, Ober-
koksmeister. — Schmitz, Sitzmann, Obermaschinensteiger. —
Kammer, Maschinensteiger. — Hasse, Hertel, Steiger. —
Bock, Bost, Wittling, Techniker. — Hagel, Obersekretär. —
Gestel, Glößner, Martin, Müller, Stein, Sekretäre. — Thaube,
Treitz, Wagner K., Woffler, Assistenten.
3. Utilisation des Combustibles.
Barré, Ingénieur Principal, Chef de Service.
Ledieu, Ingénieur Adjoint au Chef de Service. — Laurent,
Comparet, Inspecteurs de chauffe. — Reyß, Secrétaire. —
Grande, Kasselrevisor. — Hein, Kirch, Masch.-Werkmeister.
* *
VI. Etudes et Constructions.
Dubois, Ingénieur en Chef, Chef de Service.
Bureau d’Etudes:
Cochet, Fleury, François, Weiß G., Ingénieurs. — Algan,
Secrétaire. — Bayol, dessinateur-cal quer. — Blatter, Inge-
nieur. — Klaar, Lück, Vermessungszeichner
Section de Constructions.
C 1 é a u d , Ingénieur Divisionnaire.
H. Hermann, Secrétaire. — Bartsch, Riotte, Stopp, Bau-
steiger.
Section de Constructions en 1er.
L i 11 y , Ingénieur. — Laufs, techn. Oberinspektor. —
Runkel, Bauwerkmeister. — Altpeter, Liebig, Pitz, Konstruk-
teure. — Briese, Sekretär. — Lenhard, unterer Angestellter.
VII. Laboratoires.
Sainte-Claire Deville, Jean, Ingénieur Prin-
cipal, Chef de Service,
Laboratoire d’Essais mécaniques.
de Raucourt, Ingénieur, Chef du Laboratoire. —
Weitzel, Ingénieur. — Gergen, Ingénieur, Agent réception-
naire. — Pabst, Ingénieur, Agent réceptionnaire. — Mißfeldl,
Steiger.
Section de Câbles.
Dufour, Ingénieur. — Froger, Adjoint.
Section de Carbonisation.
Chariot, Ingénieur. — Burgart, Techniker.
Herr Dubois, Ingénieur en Chef du Etudes et Constructions
Photo: Otto & Pirou, Paris.
Essais de lavage et Etudes physique de charbons.
Fischbach, Chef du Laboratoire.
Laboratoire d’Analyses chimiques.
Altbürger, Diplom-Ingenieur, Chef du Laboratorie. —
Schwieder, Chemiker.
VIII. Ecoles des Mines.
Directeur: Constantin, Ingénieur Divisionnaire.
1. Ecole des Mines de Sarrebruck.
Directeur: Constantin, Ingénieur Divisionnaire.
Gillet, Ingénieur Divisionnaire. — Rozoy, Ingénieur. —
Terver, Secrétaire.
Professeurs: de Magnac, Ingénieur Divisionnaire. —
Rossenbeck, Ingénieur Divisionnaire. — Fillmann, Ingénieur.
— Jarrier, Ingénieur. — Weitzel, Ingénieur. — Dr. Darreye,
Dr. Fourmann, Professeurs agrégés. — Dr. Lorion, Médecin.
— Stenger. Agent technique. — Altbürger, Diplom-Ingenieur.
— Escher, Inspektor. — Gräber, Telegraphenrevisor. —
Grande, Kesselrevisor. — Meyer, Oberamtmann. — Rausch,
Oberregierungsrat.
2. Ecoles Préparatoires.
Göttelborn: Flesch, Directeur.
Louisenthal: $enzig, Hauptlehrer.
Neunkirchen: Bruttin, Directeur, Girand, Professeur.
Sulzbach: Lydorf, Hauptlehrer.
C. Secrétariat Général.
R a s p a i 1 , Secrétaire Général.
D e 1 m e r, Secrétaire Général Adjoint.
I. Cabinet du Secrétaire Général, Inspection
des Services Administratifs et des Coopératives.
Olichon, Nicolas, Inspecteurs des Services Ad-
ministratifs. — Décamps, Qoldschmitt.
Krémer, Conseiller Juridique.
165
Herr D e 1 m e r, Secrétaire Général Adjoint.
Photo: P. Hardy.
II. Comptabilité Générale.
Chambrion, Chef de Service.
1. Comptabilité Centrale des Dépenses et des Ordonnance-
ments:
K 1 o s t e r , Chef de Section. — Monneret, Adjoint. —
Orari, Villard.
2. Contrôle des Dépenses engagées et Comptabilité Générale:
G u i.l 1 e t J., Chef de Section. — Hotelet, Adjoint. —
Guillet F., Lantoine.
3. Secrétariat:
barres.
III. Contentieux et Domaines.
H o I t z e r, Chef de Service.
Doyen, Chef de la Section des Domaines.
Moulin, Chef de la Section du Contentieux.
Bourceret, Bouvier, Dessez M., H e t z 1 e r
— Minker, Secrétaire. - - Mme Bitzler, Melles Leloutre,
Kurtz. — Tonoly, Oberinspektor. — Schwalbach, Schillo,
Sekretäre. Mme Loos, weibl. Angestellte.
IV. Prévoyance sociale.
Douffiagues, Chef de Service.
Lemoine, Lacombe, Trescher, Adjoints. — Boulling, Mme
Schönenberger, Nevo A., Mme Otto S. K. B. G.
Schneider, Inspektor. — Warken, Sekretär. — Rhein-
heirner, weibliche Angestellte.
V Immeublesy Service intérieur
et Exploitations Agricoles.
Couture, Chef de Sections.
Immeubles et Service Intérieur, de Schmidt, lost, Bach,
Dorkel, Muller. — Schwall, Mmes Baum, Ehrminger, Hotelet,
Jager, Jäger, Kern, Neiret, Pockberger, Rauß Eug,, Rauß Em„
Schwall, Thiry.
Lebrecht, Bauwerkmeister. — Eckardt, Obergärtner. —
Schneider, Bautechniker. — Jochem, Sekretär. — Reichert,
Kassenbote. — Friedrich, Hell, Hieß, Ruppert, Amtsdiener. —
Exploitations agricoles. Maennlein G.
VI. Etudes Economiques.
Martin -Fabre, Ingénieur Divisionnaire, Chef de
Service.
Wack, Adjoint. — Augustin, Secrétaire. — Brost.
VII. Service de Camionnage.
L a f o r c e , Ingénieur Divisionnaire, Chef de Service.
Toussaint, Adjoint. — Ternano, Chef-comptable. — Streiks,
Secrétaire-comptable. — Tournoy, Chef d’atelier. — Bouet
G., Chef-mécanicien. — de Martelaere, Pointeur — Fauconnier,
Chef du Garage. — Schreinert, Sous-chef du Garage. —
Beyel, Contrôleur. — Macadoux, Secrétaire. — Thuillier,
Chef magasinier. — Anton!, Sous-chef magasinier. — Müller
K.. Assistent.
VIII. Service Médical.
Dr. Leclerc, Chef de Service.
Dr. Lebis, Sarrebruck. — Dr. Etiennne, Clinique. — Dr.
Lenoble, Groupe Est. — Dr. Lorion, Groupe Centre. — Dr.
Jacquemin, Groupe Ouest. — Funk, Heilgehilfe.
IX Service de VEnseignement.
G r i n e r , Chef de Service.
Louvet, Adjoint au Chef de Service. — Nicolas, Inspec-
teur des Ecoles, Groupe Ouest. — Flaesch, Inspecteur des
Ecoles, Groupe Centre. — Kiffer, Inspecteur des Ecoles,
Groupe Est.
D. Service Commercial.
S a i 11 a r d , Directeur Commercial.
Cabinet :
D e n e r t, Chef du Cabinet. — Laurent, Adjoint. —
Marrion — Sokoll, Obersekretär.
Ventes :
B é r a r d , Chef des Ventes. — Burkel, Fabre,
V o 1 b a r t, Ingénieurs Divisionnaires. — Caron, Petit, Ad-
joints. — Schumacher Paula, Schumacher Maria, weibl.
Angestellte.
Inspection commerciale en Sarre :
B r e u c q , Inspecteur commercial. — Harter, Peters —
Bongers, Obersekretär. — Zeitz, Sekretär.
Expéditions et Transports :
B o i s s e 1, Chef des Expéditions et Transports. —
Lefèvre, Boiteux, Maire du Poset, Boisson, Le Guen. Ad-
joints. — Manz, Obersekretär. — Bales, Dörr E., Sekretäre.
— Vitt, Schmidt Paul, Krug, Assistenten.
Comptabilité Commerciale :
B u z o n i , Chef de Section. — Bios H-, Tricot, Adjoints.
— Kerner, Oberinspektor. — Breit, Dreher, Obersekretäre. —
Benzmüller, Brück, Dörr B., Gebhardt, Jakob, Müller R.,
Rieß, Schmidt Johann, Sekretäre. — Müller G., Müller J.,
Nadig, Scheid, Schmidt H., Assistenten. — Knöpfei, Wüsch-
ner, weibliche Angestellte.
Port de Mal statt :
S i c a r d , Commandant des Ports de Malstatt et de
Louisenthal. — Seuilleot, Wickert, Adjoints. — Goetz, Chef
de marine. — Weiß, Obermaschinensteiger. — Gräber, Rinck,
Steiger. — Blumenthal, Kohlenexpedient. — Käufer, Kohlen-
verkäufer. — Uder, Obersekretär — Redler, Hafenwächter.
166
Herr Henry, Caissier Général.
E. Service Financier.
Henry, Caissier Général, Chef de Service.
Rasai, Caissier Général Adjoint.
Davin, Premier Fondé de pouvoirs.
Poyau, Fauroy, Demailly, Chefs de Section. — Meier,
Inspecteur. — Hébert, Trouillz Evain, Hillmeyer, Lecat.
Pardon, Bernard, de Givry, Chefs de Bureau. — du Gardin,
Schneider, Schubei, Scharf, Tillequin, Auchet, Melet, Sous-
chefs de Bureau. — Ridel, Wagner, Barthels, Obersekretäre.
Thomas, Sekretär. — Neumann, weibliche Angestellte.
F. Service des Approvisionnements.
Leauette, Ingénieur en Chef, Chef de Service.
i. Contrôle et Questions Générales.
de la Brosse, Chef de section.
Ensfelder, Ingénieur Divisionnaire. — Bertrand, In-
génieur. — Ferlin, Auer.
S. Comptabilité.
Honorez, Chef de Section.
Risbourg, Adjoint.
Douchy, Cambus, Sauvage, Allaert, — Jacquot, Malyot,
Pruneau, Vinet, Sévin E., Thirion, Jacobs, Baltes, Mme
Wingertz. — Janz Johann, Inspektor. — Bohnenberger, Rothe
R.. Obersekretäre. — Dupré, Engstier, Fries, Funk, Jung,
Müller, Schmitt, Schumacher, Till, Sekretäre. — Serve Mar-
garete, weibliche Angestellte. — Hoffmann, Assistent.
3. Achats (Rayons G, P, R, S).
Chambert, Ingénieur Divisionnaire.
Lassinat, du Gardin E„ Névo, Fournier, Chefs de Rayons.
Weisgerber, Sekretär. — Mang, Schreiber, Assistenten.
4. Achats (Rayons) O, N).
Pierrot, Chef de Section.
d’Arbaumont, Mougin, Chefs de Rayons,
5. Bois et Cavalerie.
M i I o t, Ingénieur Divisionnaire.
Milers, Michard, Adjoints (Bois). — de la Houplière
(Cavalerie). — Weber, Vétérinaire. — Brayer, Pinjon, —
Entringer, Antoine, Duchac, Loutre, Marx. — Goedert, Assi-
stent.
Parc à Bois Central de Fenne.
A I I e a u m e , Chef de Parc.
Häßler, Adjoint. — Fuß, Klein. — Formazin. Klauch, Pa-
pesch, Sekretäre. — Maier, Assistentin.
6. Magasins.
Musselin, Ingénieur Divisionnaire.
Aubert, Adjoint. — Drouin, Faber, Parmentier E. — Del-
rieu, Nauroy, Stein, Caron André, Borgard. — Mme Machard,
Mme Borgard.
Magasin Général de Neunkirchen.
Le 0 u é r é , Inspecteur des Approvisionnements.
Bouchy, Adjoint. — Flandrin, Zimmermann. — Stroh,
Oberinspektor. — Corde, Krämer, Woll, Tagesteiger. —
Fuchs, Müller, Schneider, Obersekretäre. — Emrich, Hopp-
städter, John, Omlor, Schmidt K., Thiery, Walter, Sekre-
täre. — Bouillon, Brandstetter, Braun, Dengel, Dörr, Geb-
hardt, Kiefer, Leßmeister, Schwinn, Stein, Wadlé, Assi-
stenten.
Magasin Général de Dudweiler.
delà Brete Inspecteur des Approvisionnements.
Peters, Adjoint. - Bernard, Demmer, Héaulme, Niclout,
Rémy. — Kliebenstein, Neumann, Inspektoren. — Kamp K„
Ott, Kamp W., Obersekretäre. — Asche, Hausmann, Koch,
Portuné, Riehm, Rübel, Sekretäre. — Ambos, Fries, Manthey,
Schüler, Spitzmüller, Warken, Assistenten.
Magasin Général de Louisenthal.
Prediger, inspecteur des Approvisionnements.
Spanagle, Adjoint. — Guérin, Metzinger, Cloos, Legras,
Doerr. — Escher, Oberinspektor. — Weiler, Inspektor. —
Foß, Kurz, Tagesteiger. — Deutsch, Mildau, Holbach, Ober-
sekretäre. — Hell, Kunkel, Sauerwein, Thome, Schmitt E.,
Sekretäre. — Gelb, Hubertus, Jung Karl, Jung Peter,
Klanert, Krämer, Assistenten.
Magasin Général de Sarrebruck.
Caron César, Chef du Magasin Général.
Sylvestre, Adjoint. — Dauphin Léon, Desmousseaux. Joly,
Ruffing, Mme Riß. — Gouth. — Gierend, Tagesteiger. —
Schank, Schiffler, Obersekretäre. — Bruch, Christmann,
Müller, Waldura, Sekretäre. — Weiland, Pontius, Schmidt K.,
Assistenten. — Mülhäuser, Assistentin.
Société Anonyme des Mines de
Frankenholz.
Fernsprecher: Amt Mittelbexbach Nr. 2, 12 und 27.
Morel, Directeur Général.
Mouette, Ingénieur en Chef.
Sutter, Bürochef. — Klein M., Obersekretär.
Kasse und Buchhaltung: Clouet, Chef-Comptable. —
Schneider K-, Schichtmeister.
Oger, Vérificateur, — Hacquard, Chef-garde. — Sobetzky,
Chef du Laboratoire.
Dienst unter Tage: Monpeurt, Ingénieur Divisionnaire. —
Marna!, Ingénieur. — Glawe, Markscheider. — Neue,
Trommler, Betriebsführer. — Meininger, Singer, Sprunck,
Wünsche, Fahrsteiger. — Braun, Buschlinger, Degel, Dietrich,
Feustel, Hetzel, Kurz, Müller E., Müller F., Müller P„
Nagel R., Pichl, Preiß, Sens, Tillmann, Weinzierl H., Steiger.
Dienst über Tage: Stetzer, Maschinenwerkmeister. —
Müller L., Maschinensteiger. — Müller J., Bausteiger. —
Koch, Elektrosteiger. — Cullmann, Wäschesteiger, — Mertens,
Tagsteiger. — Nagel A., Bauaufseher. — Kopp, Verm.-
Zeichner. — Boßlet, Klein G., unt. Werksangestellte. —
Köhler, Kapellmeister.
Lohnbüreau: Weinzierl G., Inspektor. — Wambsganß,
Schichtmeister, — Welsch, Sekretär.
Magazin: Hoffmann, Magazinverwalter. — Jost, Magazin-
beamter. — Martin, Sekretär.
Expedition: Kluding, Joas, Sekretäre.
Grubenkonsum: Lörch, Konsumleiter.
O___
17---nft
Saarbrücken 2, Trierer Straße 8.
Telephon: Amt Saarbrücken Nr. 291, 302, 664, 665.
Kommissar des Oberbersamts zu Saarbrücken:
Oberregierungsrat Dr. Neibecker.
Verwaltung.
Knappschaftsvorstand :
A. Vorstand der Arbeiter-Abteilung:
Massing, Ingénieur Principal, Vorsitzender; Guillaume,
Directeur Général; Morel, Directeur Général; Sainte-Claire-
Deville, Directeur technique; Plassard, Ingénieur en Chef;
Lapierre, Ingénieur Principal; Delmer, Secrétaire Général;
Holtzer, Chef du Service du Contentieux; Douffiagues, In-
geénieur; Bourdoire, Ingénieur Principal; Gaviard, Ingénieur
Principal; Peter Michely, Gewerkschaftssekretär, 1. stellver-
tretender Vorsitzender; Jak. Karl Haupenthal, Knappschafts-
ältester; Jakob Rammo, Knappschaftsältester; Ernst Höh 1,
Knappschaftsältester; Peter Lichter, Knappschaftsältester;
Johann Schnur, Knappschaftsältester; Jakob Michely, Gewerk-
schaftssekretär; Johann Neis, Knappschaftsältester; Daniel
Klein, Knappschaftsältester; Philipp Schmidt-Koch, Knapp-
schaftsältester; Peter Wendeis, Knappschaftsältester.
B. Vorstand der Angesteliten-Abteilung:
Massing, Ingénieur Principal, Vorsitzender; Raoux, Chef
du Cabinet du Directeur-Général et du Service du Per-
sonnel; Bonaventura, Angestelltenältester, 2. stellvertretender
Vorsitzender; Weiß 3, Angestelltenältester.
Knappschaftsdirektor : Kredel; Stellvertretung
des Knappschaftsdirektors: Bürodirektor Hoffmann; — Ver-
sicherungsmathematiker: Dr. Agne; — Vertrauens-
mann des Arbeitgebers: Schlumberger; — Ver-
trauensmann der Versicherten: Gärtner; —
Knappschaftsoberamtmänner : Susewind,
Fritzsche (Rendant); Kirst, Honecker; — Knapp-
schaftsamtmänner : Pintschoväus, Haase, Abt,
Weingardt, Schnitze. Fritze, Berens; — Knappschafts-
oberinspektoren; Lipphard, Regitz, Zander, Pappei-
baum, Weth, Beermann, Hoppstädter, Küchenmeister, Paulus,
Bier, Huppert (Lazarettverwalter), Kühtze, Ingenieur; —
Knappschaftsinspektoren : Müller, Märker,
Köhl Alb., Keller, Burgardt, Heinrich, Warth; — Knapp-
schaftsobersekretäre : Lauer, Maul, Herrmann A.,
PfüII, Neu, Herrmann W., Crauser, Sparwald, Scheid,
Kersting, Schäfer, Boll, Becker, Lux, Kemps, Lehnert, Geis,
Theis, Blaß, Krieger, Hoffmann, Schneider I, Weis, Jakob,
Bickelmann, Pabst, Stein; — Sekretärinnen: Klein,
Steinerner, Schwiertz, Knorzer, Lang, Wann, Haaß, Petri,
Kraus, Atz, Jennewein, Pfeiffer; — Sekretäre: Faus,
Altpeter, Meiser, Hort, Karins, Köhl Eduard, Binkle,
Schneider II, Junold; Rodermann, Wilhelm, Weber, Schön-
berger, Kliebenstein, Müller, Renno, Rabung, Hunsicker,
Runge, Keller, Latz, Bohr, Melchior, Meyer, Fey, Roth,
Honecker, Pitz, Quirin, Klein, Fritze, Michely, Glöbel,
Gabler;'— Assistenten: Schmidt, E. Weber, Baltes,
Bierbrauer, Lorenz, Spang, Wolf, Köhl; — Kranken-
besucher: Schäfer, Kasper; — Hausmeister:
Eisenlauer; — Elektromeister: Lang; — Tele-
phonist: Reichert; — Kassenbote: Reich; —
Pförtner : Morio, Kleebaus.
Verzeichnis der Knappschafts-Ärzte.
Z o
Namen
Wohnort
Fernruf
* Grubentelephon
Amt I Nr.
I. Vertrauensarzt:
Dr. Specht, S.-R. Stellvertreter Dudweiler Saarbrücken
Dr. Tewes, S.-R. Buchen- schachen Heusweiler
* Anschluß an Grubentelephon.
Z a <si Namen Wohnort
1 11. Dr. Herzog Revierärzte Saarbrücken 2
2 Dr. Schmitz Altenkessel
3 Dr, Thurn Fenne
4 Dr. Böhler Völklingen
5 Dr. Riediger SchafThausen
6 Dr. Schneiderhöhn Wadgassen
7 Dr. Seyl Ludweiler
8 Dr. Neugebauer, Fraulautern
9 Dr. Breuer. S.-R. Schwalbach
10 Dr. Hoffmann Knausholz
11 Dr. Plaßmann Püttlingen
12 Dr. Müller Püttlingen
13 Dr. Lang Sellerbach
14 Dr. Tewes. S.-R. Buchen-
15 Dr. Adolf Maver schachen Saarbrücken 7
16 Dr. Frank Dudweiler
17 Dr. Th. Schmidt Dudweiler
18 Dr. Reiland St. Ingbert
« Dr. Hartz St. Ingbert
20 Dr. Feil Rohrbach
21 Dr. Zeiz Brebach
22 Dr. Overmever Kleinblitters-
23 Dr. Kuhn dorf Ensheim
24 J. Bartscherer Niederwürz-
25 Dr. Kiefer bach Blieskastel
26 Dr. Jäth Wallhalben
27 Dr. Ullmann Homburg
28 Dr. Winkler Homburg
29 Dr. Hust Homburg
30 Dr. Dienhart Limbach
31 Dr. Arenhoid Spiesen
32 Dr. Trittelvitz Elversberg
33 Dr. Ziemann Bildstock
34 Dr. Schnur Friedrichsthal
35 Dr. Berkenbusch, Altenwald
36 S.-R. Dr. Jost Sulzbach
37 Dr. Unterstenhöfer Sulzbach
38 Dr. Vivroux Sulzbach
39 Dr. Heim Fischbach <{
40 Dr. Faber Quierschied
41 Dr. Schönmeier Wahlschied
42 Dr. Röttges Heusweiler
43 Dr. Schneider Heusweiler
44 Dr. Schöneberger Saarweliingen
45 Dr. Zeppenfeidt Nalbach
46 Dr. Augustin Uchtelfangen
47 Dr. Büsch. S.-R. Illingen
48 Dr. Ernst Schmidt Merchweiler
49 Dr. Schfarb Reden
50 Fischer Heiligenwald
51 Dr. Thinnes Wemmets-
52 Dr. Nauhauser weiier Schiffweiler
53 Dr. Harlandt Ottweiier
54 Dr, Escher Ottweiler
55 Dr. Kammenhuber Ottweiier
56 Dr. Kirste Wiebelskirchen
57 Dr. Hild Wiebelskirchen
58 Dr. K. Schmidt, Neunkirchen
59 O.-M.-R. Dr. Thiery, S.-R. Neunkirchen
60 Dr. Fuest Neunkirchen
61 Dr. Schmid Oberbexbach
62 Dr. Gänsen Mittelbexbach
63 Dr. Eisenbach Frankenholz
64 gleichzeitig Kran- kenhauschefarzt Dr. Hegmann Waldmohr
65 Dr. Levi Waldmohr
66 Dr. Dahl Landstuhl
4 Anschluß an Grubentelephon, t
Fernruf
Grubentelephon
Amt ; Nr.
Saarbrücken
Völklingen
Völklingen
Völklingen
Bous
Bous
Völklingen
Saarlouis
Bous
Bous
Püttlingen
Püttlingen
Heusweiler
Heusweiler
Saarbrücken
Sulzbach
St. Ingbert
St. Ingbert
St. Ingbert
Saarbrücken
Kleinblitters-
dorf
Ensheim
Blieskastel
Blieskastel
Wallhalben
Homburg
Homburg
Homburg
Homburg
Neunkirchen
Neunkirchen
Sulzbach
Sulzbach
Sulzbach
Sulzbach {
Sulzbach
Sulzbach
Sulzbach
Saarbrücken
Sulzbach
Heusweiler
Heusweiler
Heusweiler
/
Saarwellingen^
Saarwellingenj
Illingen
Illingen
Illingen
Illingen
Neunkirchen
Illingen
Neunkirchen
Neunkirchen
Neunkirchen
Neunkirchen
Neunkirchen
Neunkirchen
Neunkirchen
Neunkirchen
Neunkirchen
Mittelbexbach
Mittelbexbach
Mittelbexbach
Waidmohr
Waidmohr
Landstuhl
1696
364
194*
718
195*
86*
391*
581
85
10*
856*t
820*t
142
57*
4205
444
288
143
104
1945
40
5
71
6
11
141
222
! 459
246
I 2330
2321*
i 229
i 177
286
330
364
199
350
47
2840
232*
162
65
156
19
7019s
15
7015t
13
63
174*
5497*
5476*
191
5417
5779
5727
5735
2766
2673
2806
2203
2130
26
28*
96*
90
6
491
168
„-3T’ Jg ^L Namen Z a Wohnort Fernruf * Grubentelephon Amt ! Nr.
67 Dr. Ludwig König Ramstein Ramstein 233
68 Dr. Schröer Glanmünch- weiler Glanmünch- weiler 9
69 Dr. Pracht. S.-R. Miesau Bruchmühlbach 8
70 Dr. Möller Schönenberg Waldmohr 84
71 Dr. Bernhard Herschweiler- Pettersheim Konken 11
72 Dr. Kockler St. Wendel St. Wendel 63
73 Dr. Steffens Oberthal Oberthal 8
74 Dr. Fichtenmaver St. Wendel St. Wendel 56
75 Dr. Heinr. Mayer Marpingen Tholey 86
76 Dr. Bockelmann. S.-R. Tholey Tholey 1
77 Dr. Rössing, S.-R. Dirmingen Illingen 139
78 Dr, Laumeier Eppelborn Lebach 59
79 Dr. M. Bart- scherer Dörsdorf Tholey 65
80 Dr. Heldmann Lebach Lebach 55
81 Dr, Jung Bettingen Bettingen 43*
82 Dr. Sebastian Beckingen Beckingen 6
83 Dr. Guckeisen Merzig Merzig 289
84 Dr. Kersch Losheim —
85 Dr. Haeber Weiskirchen Wadern 220
86 Dr. Kunschert Wadern Wadern 383
87 Dr. Hackethal Hermeskeil —
88 Dr. Schön Sötern Türkismühle 20
89 Dr. Sauer Nohfelden Türkismühle 6
90 Dr. Darge Berschweiler Baumholder 206
91 Dr. Osthelder Kusel Kusel 275
92 Dr. Zimmer. S.-R. Altenglan Kusel 231
93 Dr. Schuhmacher St. Julian
94 Dr. Treusch Otterberg Kaiserslautern 117
ai. 1 uuiaute mi AugeuKiauhlieTten:
Namen Wohnort Fernruf Amt Nr.
Dr. Basten Saarbrücken 1 Saarbrücken 727
Dr. Wiedersheim Saarbrücken 2 Saarbrücken 385
Dr. Schmack Saarbrücken 3 Saarbrücken 1866
Dr. Dahlström Sulzbach Sulzbach 483
Dr. Jakobi Völklingen Völklingen 241
Dr. Kiefer Saarlouis Saarlouis 828
Dr. Danco Neunkirchen Neunkirchen 2011
Schneider Neunkirchen
V. Fachärzte für Hals-, Nasen- und Ohrenkrank-
heiten:
Dr. Lindemann,
5.-1?. u. Dr. Blum
Dr. Morian
Dr. Huber und
Dr. Wensthoff
Dr. Tuteur
Dr. Six
Dr. Schröder
Dr. Nieder
Dr. Steffens
Dr. Rockenbach
Dr. Kiefer
Schneider
Dr. Bockeimann
Dr. Eckel
Dr. Eckel. Sprech-
stunden in Hom-
burg
Saarbrücken 1 Saarbrücken 2856
Saarbrücken 3 Saarbrücken 2145
Saarbrücken 3 Saarbrücken 769
Saarbrücken 3 Saarbrücken 4796
Saarbrücken 3 Saarbrücken 2641
Sulzbach Sulzbach 495
Völklingen Völklingen 426
Saarlouis Saarlouis . 74
Neunkirchen Neunkirchen 2412
Neunkirchen Neunkirchen 2495
Neunkirchen Neunkirchen
St. Wendel St. Wendel 299
St. Ingbert St. Ingbert 348
VI. Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrank-
*) Anschluß an Grubentelephon.
IIL Krankenhäuser.
1. Krankenhaus zu Völklingen
für die Berginspektionen I, II, XII und vorübergehend die
Berginspektion HI. sowie die Grube Dilsburg von der Berg-
inspektion X. Chefarzt Dr. L e m m e n. Post-Fernruf:
Völklingen Nr. 19, 156. Anschluß an Grubenfernsprechnetz.
2. Krankenhaus zu Sulzbach
für die Berginspektionen IV, V und die Grube Helene von
der Berginspektion IX. Chefarzt Dr. L a u x e n. Post Fern-
ruf: Sulzbach Nr. 11, 51. Anschluß an Grubenfernsprechnetz.
3. Krankenhaus zu Neunkirchen
für die Grube Reden von der Berginspektion VI, sowie die
Berginspektionen VII und VIII. Chefarzt Dr, E n g e 1 k e n.
Post-Fernruf: Neunkirchen Nr. 3055, 3056. Anschluß an
Grubenfernsprechnetz.
4. Krankenhaus zu Quierschied
für die Generaldirektion der Saargruben und deren Unter-
abteilungen (services), Bergschule, Bergfaktorei, Hafenamt,
Saar-Knappschaftsberufsgenossenschaft und Knappschaftsver-
waitung, sowie die Grube Itzenplitz von der Berginspektion VI
,, .. Maybach ,, „ „ IX
„ .. ,. Göttelborn .. ,, X
und die Berginspektion XI.
Außerdem die Berginspektion III und die Grube Dilsburg
von der Berginspektion X. soweit besondere Wünsche ge-
äußert werden. Chefarzt Prof. Dr. Drüner, Post-Fernruf:
Sulzbach Nr. 23, 36. Anschluß an Grubenfernsprechnetz.
5. Krankenhaus zu St. Iagbert
für die Grube St, Ingbert, Krankenhausarzt Dr. S c h 1 a r b.
Pest-Fernruf: St. Ingbert Nr. 36. Anschluß an Grubenfern-
sprechnetz.
6. Krankenhaus zu Frankenholz
für die Grube Frankenholz. Chefarzt Dr. Eisenbach.
Anschluß an Grubenfernsprechnetz.
7. Knappschaitllche Augenklinik zu Saarbrücken 2,
St. Johanner Straße 50
füi sämtliche Mitglieder, soweit nicht besondere Wünsche
geäußert werden. Chefarzt: Dr. Wiedersheitn. Post-
Fernrul; Saarbrücken Nr. 385. Anschluß an Grubenfern-
sprechnetz.
Dr. Henrichs und heiten: Saarbrücken 3 Saarbrücken
Dr. Müller
Dr. Behrend Saarbrücken 1 Saarbrücken
Dr. Otto Meyer Saarbrücken 3 Saarbrücken
Dr. Birringer und Saarbrücken 3 Saarbrücken
Dr. Lissauer
Dr. Becker Völklingen Völklingen
Dr. Krämer Neunkirchen Neunkirchen
VII. Familien-Krankenfürsorge-Ärzte:
Dr. Schröder Saarbrücken 1 Saarbrücken
Dr. Heß Saarbrücken 5 Saarbrücken
Dr. Staudacher Saarörücken 5 Saarbrücken
Dr. Niedlich Brebach Saarbrücken
Dr. Meyer Hugo Herrensohr Saarbrücken
Dr. Hoos Dudweiler Sulzbach
Dr. König Güchenbach Heusweiler
Dr. Fromm Luisenthal Völklingen
Dr. Ladner Völklingen Völklingen
Dr. Wolff Wehrden Nebenstelle der
Dr. Schwabe. S.-R. Bous Röchl. Werke zu Völklingen Bous
Dr. Hannig Ensdorf Saarlouis
Dr. Daubach Fraulautern Saarlouis
Dr. Mathieu Saarlouis 1 Saarlouis
Dr. Gretscher Saarlouis 2 Saarlouis
Dr. Deilmann (Roden) Dillingen Saarlouis
Dr. Diedrichs Schiffweiler Neunkirchen
Dr. München Neunkirchen Neunkirchen
Dr. Werner Neunkirchen Neunkirchen
Dr. Wolff Neunkirchen Neunkirchen
Dr. Konrad Wiebelskirchen Neunkirchen
Dr. Baltes St. Wendel St. Wendel
Dr. Kilburg Oberkirchen Oberkirchen
Dr. Fischer Baumholder Baumholder
Dr. Koch Qersheim Gersheim
Dr. Kaltenhäuser Erbach-Reisk. Homburg
Dr. Decker Hütschenhausen Bruchmühlbach
Dr. Löhlein Nohfelden Türkismühle
Dr. Haverkamo Ormesheim Ensheim
Dr. Bonengel Großrosseln Völklingen
Dr. Ruben Bliesbolchen —
2181
2581
2836
3089
525
2754
4812
2018
2618
1945
3982
390
85
711
81
33/46
675
571
300
412
244
5441
2193
2701
2161
2154
60
3
22
16
33
6
71
66
497
169
VIII. Fachärzte für Zahnkrankheiten:
Knappschaftsälteste:
a) ¿annarzte: Name der Knappschaftsältesten Wohnung Beschäfti-
Namen Wohnort Namen Wohnort n.z ! </) 1 gungsstelle Inspektion
a) Pensionskasse A.
Dr. Dessauer Dr. Lorber Dr. Pulewka E. Dr. Pulewka Dr. Richter Dr. Werth Dr. Heubel Dr. Schlicker Dr. Vogel Dr. Peucker Dr. Hell Oenser Dr. Becker Saarbrücken 3 Saarbrücken 2 Saarbrücken 3 Saarbrückens Saarbrückens Brebach Völklingen Völklingen Völklingen Völklingen Püttlingen Wehrden Heusweiler Dr. Friesecke Dr. Koch Huppert Dr. Kunz Dr. Lattrich Dr. Lengler Dr. Rawer Ge- brüder Dr. Werte Dr. Rheinen Dr. Klein Dr. Tholev Dr. Bonerth Elversberg Spiesen Neunkirchen Neunkirchen Neunkirchen Neunkirchen Neunkirchen Neunkirchen Wiebelsk. Ottweiler St. Wendel St. Ingbert 1 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12a Butz Johann Paul Jakob Wagner Phil. Heinr. Büch Edmund Lölling Georg Dierstein 2 Kart Rehlinger Jakob Ulrich Konrad Sticher Ludwig Harz Nikol. Brenner Valentin Brixius Jakob Saarbrücken 2 Rußhütte Saarbrücken 5 Gersweiler Clarenthal Fürstenhausen Großrosseln Ludweiler Geislautern Völklingen Obervölklingen Altenkessel Hafenamt IV pens. pens. Xll Pxu‘ XII XII pens. 11 Knappschafts- Verwaltung II pens. IV IV IV pens. Hafenamt IV pens. St. Ingbert IV
Dr. Zimmer- mann Dr. Haas Dr. Müller Dr. Lehnen Dr. Seiwert Dr. Zimmer Dr. Drexler Dr. Scheuren Dr. Finger Dr. Trippen Dr. Trippen Friedrichsthal Dudweiler Sulzbach Wadgassen Lisdorf Saarlouis Dillingen Lebach Merzig Illingen Landsweiler Dr. Kurtz Dr. Zimmer- mann Dr. Witten- meier Werfe Dr. Lauer Dr. Fickeisen Dr. Müller Dr. Salomon Dr. Krebs Dr. Krafft St. Ingbert St. Ingbert Blieskastel Homburg Mittelbexbach Zweibrücken Landstuhl Waldmohr Kusel Hermeskeil 12b 13a 13b 14a 14b 15 16 17 18 19 20 21 Lydorf Georg Butz Johann Schuss Karl Felzen Heinrich Fries Nikolaus Reiser Johann Petry Peter Bauer 4 Matthias Knerr Paul Nikolaus Michael Kiefer Franz Herrmann 6 Peter Altenkessel Herrensohr Herrensohr Jägersfreude Jägersfreude Scheidt Bliesransbach Erfweiler Rubenheim Blieskastel Lautzkirchen Niederwürzb.
22 Wagner Christian Kirkel VII
23 Schaar Rudolf Rohrbach St. Ingbert
24 Kemmer Peter Hassel St. Ingbert
d) Dentisten: 25a Eller Hermann St. Ingbert St. Ingbert
25b Festig Josef St. Ingbert St. Ingbert
Lindner Saarbrücken Ohm Neunkirchen 26 Quarz Johann Neuweiler V
Grahn Saarbrücken Stock Neunkirchen 27a Berrang 2 Peter Sulzbach V
Bickelmann Brebach Walter Landsweiler 27b Rauenschwender Otto Sulzbach V
Hagenthau Kleinblitters- Vogel Merchweiler 27c Spies Heinrich Sulzbach V
dorf Stein Illingen 28a Müller 3 Karl Altenwald V
Flach Fr. Kleinblitters- Kehle Uchtelfangen 28b Molter Joh. Bapt. Altenwald V
dorf Heintz Wemmetsw. 29 Staub 4 Johann Hühnerfeld V
Heidt Dudweiler Mang Dirmingen 30a Jüngst Karl Dudweiler IV
Kretschmer Dudweiler Becker Ottweiler 30b Heil Friedrich Dudweiler IV
Zipf Dudweiler Diesel Ottweiler 30c Krämer 3 August Dudweiler IV
Iselt Sulzbach Peter Anne- St. Wendel 30d Schade Karl Dudweiler IV
Joos Sulzbach marie 31 Gapp 2 Wilhelm Fischbach XI
Worch Sulzbach Pfad St. Wendel 32 Herrmann Stefan Riegelsberg rii
Frau Schu Altenwald Frau Schmidt- St. Wendel 33 Sander 10 Peter Hilschbach pens.
Stephan Sulzbach Henze 34 Adam 2 Peter Buchenschach. pens.
Frau Wilms Bildstock Wieser St. Wendel 35 Hubertus Jakob Ritterstraße pens.
Halberstadt Friedrichsth. Fleck Tholey 36a Warken Michel Püttlingen ii
Odenthal Friedrichsth. Spang Wiebelskirch. 36b Hoffmann 2a Georg Püttlingen ii
Hammrich Holz Tscheu Wiebelskirch. 36c Schmidt Philipp Püttlingen ii
Hager Quierschied Fuchs St. Ingbert 37 Altmeyer 50a Peter Engelfangen ii
Müller Quierschied Günther und St. Ingbert 38 Arweiler Johann Derlen ii
Frantz Fischbach Wenz 39 Zapp Peter Griesborn i
Bauer Heusweiler Schläfer St. Ingbert 40 Heu Johann Schaffhausen Hostenbach
Will Güchenbach Karl Rohrbach 41 Klaß Friedrich Wadgassen I!
Schwarz Riegelsberg Krolewski Blieskastel 42 Schmidt Peter Differten Hostenbach
Engel Sellerbach Grasmück Niederwürzb. 43 Weiß Peter Lisdorf Hostenbach
Neumeyer Püttlingen Bächle Homburg 44 Freyermuth Anton Fraulautern I
Geil Großrosseln Baarß Erbach 45 Ensdorf I
Merk Ludweiler Moritz Limbach 46 Lichter Peter Schwalbach I
Käppner Fenne Stander Losheim 47 Louis 7 Johann Hülzweiler I
Geisen Klarenthal Beck Mit.-Bexbach 48 Maas 4 Jakob Schwarzenholz II
Schmidt Franz Altenkessel Wallich Mit.-Bexbach 49 Sander 4 Christian Walpershofen III
Schädel Louisenthal Schulz Frankenholz 50 Heusweiler X
Nauhauser Louisenthal Limbach Hermeskeil 51 Dilsburg X
Luchs Ensdorf Meyer Hermeskeil 52 Zimmer 11 Johann Kutzhof pens.
Breininger Lisdorf Boidorf Wadern 53 Wonn Anton Jakob Holz X
Ney Fraulautern Gründel Freisen 54 Schmidt 4 Nikolaus Göttelborn pens.
Kreutzer Schwalbach Feuchtner Glanmünchw. 55a Quierschied IX
Rheinen Schwalbach Vogel Altenglan 55b Theres Nikolaus Quierschied XI
Krämer Hülzweiler Bregenzer Kusel 56a Merchweiler IX
Lang Nalbach Wagner Obermiesau 56b Merchweiler pens.
Jostock Saarwellingen Hartmuth Oberohmbach 57a Wagner 6 Wilhelm Heiligenwald VI
Schu Lebach Bächle Waldmohr 57b Heiligenwald VI
Thobe Bettingen Müller Ramstein 58a Bildstock IX
Kamp Beckingen Hartmuth 1 Schönenberg 58b Bildstock IX
Krätschmer Elversberg Dertwinkel Landstuhl 59a Haupenthal Jakob Friedrichsthal IX
59b Birtel 1 Peter Friedrichsthal V
60a Becker 4 Peter Landsweiler b. pens.
170 —
Spreng. Nr. Name der Knappschaftsältesten Wohnung Beschäfti- gungsstelle Inspektion
60b Holzer Karl Landsweiler b. Reden VI
61a Euschen Julius Elversberg VII
61b Stein 9 Franz Jakob Elversberg VII
61c Bauer Friedrich Elversberg Kok. Heinitz
62a Ruffing August Spiesen VII
62b Ramrao Jakob Spiesen VII
63a Bolz Beniamin Neunkirchen Vili
63b Brevier Paul Neunkirchen Vili
63 c Harz Alfons Neunkirchen Vili
64 Borst Kar! Wellesweiler | Vili
65 Fell Adolf Ludwigsthal VII
66a Jäger August Mittelbexbach ' Vili
66b Besold Josef Mittelbexbach Wellesweiler
67 Weber Adolf Limbach VII
68 Mathieu Wendel Erbach pens.
69 Mick Anton Kirrberg pens.
70 Zeiter PhiliDD Kl.-Bundenbach VII
71 Lauer Albert Zweibrücken VI
72 Backes Andreas Kindsbach pens.
73 3uth Jakob Obermiesau pens.
74 Meininger Michael Kübelberg Frankenholz
75 Weingardt Arthur Dunzweiler Frankenholz
76 Klein Daniel Jägersburg Frankenholz
77 Nieder 2 Franz Oberbexbach Wellesweiler
78 Müller 10 Ludwig Frankenholz Frankenholz
79 Glößner 8 Johann Münchwies pens.
80 Schneider Job. Jakob Hangard Vili
81a Mäsch Adolf Wiebelskirchen pens.
81b Koble Hermann Wiebelskirchen VII
82 Klein Konrad Ottweiler Vili
83 Zewe Rudolf Stennweiler VI
84 a Scheidt Johann Schiffweiler VI
84b Neurohr Jakob Schiffweiler VI
85a Jochum 1 Peter Wemmetsweil. VI
85b Dörr Heinr. Ambros. Wemmetsweil. pens.
86 Schmidt 35 Johann Raßweiler pens.
87 Jene 2 Nikolaus Welschbach VI
88 Biehler Peter Wustweiler Generaldirekt.
89 Meiser 13 Jakob Gennweiler pens.
90 Hellbrück Edmund Kaisen X
91 Weiter Jakob Humes X
92 Meiser Philipp Wiesbach X
93 Reisers Matth. Eppelborn pens.
94 Leidinger 3 Peter Bubach IX
95 Boullay Georg Lebach XI
96 Geid Peter Landsweiler II
97 Le sch Aloys Reisweiler pens.
98 Weißgerber 2 Jakob Saarwellingen pens.
99 Klein 12 Peter Piesbach pens.
100 Mock Peter Fremersdorf pens.
101 Pitzius Johann Bachem II
102 Schwarz 1 Peter Düppenweiler pens.
103 Jenal Nikolaus Außen IX
104 Stürmer Nikolaus Hüttersdorf XI
105 Wild Peter Gresaubach XI
106 Bautz Michel Thalexweiler
107 Schorr 3 a Peter Steinbach VI
108 Scholl Johann Hasborn pens.
109 Schäfer 4 Jakob Sotzweiler V
110 Eisler 2 Nikolaus Berschweiler pens.
111 Recktenwald Joh. Pet Urexweiler VII
112 Neis 3 Johann Marpingen XI
113 Kreuz 3 Nik. Friedr. Alsweiler V
114 Schäfer 4 Nikolaus Theley IV
115 Nilles 2 Michel Osenbach pens.
116 Scheid Josef Bliesen VI
117 ; Allerchen Johann Namborn VII
118 Schneider Joh. Nik. Breiten pens.
119 Brenner Jakob Niederlinxw. VII
120 Ziermann Friedrich Fürth Vili
121 Finkler 2 Joh. Georg Roschberg pens.
122 Scheer 1 Johann Oberkirchen VI
123 Weyrich Karl Niederkirchen VI
124 Höh 1 Ernst Altenkirchen Frankenholz
125 Becker 4 Ernst Herschweiler- Pettersheim Frankenholz
126 Trumm Karl Rehweiler VII
127 Stimm Hermann Wahnwegen
128 Schneider Ernst Ruthsweiler VII
129 Schulz 3 Jakob Ramstein VII
130 Heß Franz Schallodenbacl VII
131 Koch Wilhelm Berschweiler v
Spreng. Nr. Name der Knappschaftsältesten Wohnung Beschäfti- gungsstelle Inspektion
132 Stock 1 Franz Freisen pens.
133 Decker August Nohfelden IV
134 Schwarz 1 Karl Gonnesweiler VIII
135 Schnur Johann Bosen IV
136 Kläßner Jakob Züsch IV
137 Buwen Nikolaus Sitzerath IV
138 Scherer 6 Johann Kastei pens.
139 Wagner 35 Johann Lockweiler XI
140 Wendeis Peter Noswendelroth XI
141 Simon Johann Wadrill XII
142 Kaspar Matthias Weiskirchen XI
143 Oehm Nikolaus Nunkirchen XI
144 Barth 3 Johann Wahlen IV
145 Haupenthal Joh. Hausbach II
b) Angestellten-Älteste.
z Beschäl-
Sprengel Namen Wohnort tigungs-
C/> ; stelle
1 Berginspektion I Berginspektion XII und Wasserwerk Lauterbach Becker Peter. Fahrsteiger Schaff- hausen Hosten- bach
2 Berginspektion II und Kraftwerk Louisenthal Förder- WeiB 3 Fritz, maschinist Otten- hausen II
3 Berginspektion III u. Grube Dilsburg Kerscher Xaver, Meister Saar- brücken 2 III
4 j Berginspektion IV Gottschall L„ Obersekretär Dudweiler IV
5 Berginspektion V und St. Ingbert Gierend 2 Frz., Förder- maschinist Neuweiler V
6 Berginspektion X ohne Dilsburg, Berginspektion XI u. Weiherzentrale Kochems Nik., Vertrags- angestellter Fischbach XI
7 Berginspektion VI Bonaventura Peter, Ober- sekretär Heiligen- wald VI
8 Berginspektion IX Stillenmunkes Hermann, Sekretär Maybach IX
9 Berginspektion VII Berginspektion VIII Kokerei u. Kraft- werk Heinitz Steinmetz W., Förder- maschinist Neun- kirchen VIII
10 die Gruben Bex- bach, Franken- holz und Welles- weiler Wambsganß J.. Schichtmeister Frankenholz Franken- holz
11 Bergverw. Saarbr. und S. K. B. G. ; Kerner Heinr., Inspektor Saar- brücken 2 General- direktion
12 Knappschaftsver- waltung. sowie die Kranken- häuser in Völk- lingen, Sulzbach Neunkirchen. Quierschied, St. Ingbert und Frankenholz Diversy Hans, Sekretär Fischbach Kranken- haus Quier- schied
171
Saar - Knappschaftsberufsgenossenschaft.
Saarbrücken 2 , St. Johanner Straße 40.
Vorsitzender: Sainte-Claire Dev'ille. Directeur
Technique.
Stellvertreter: Delmer, Sécrétaire Général Adjoint des
Mines Domaniales Françaises.
Berggewerbegeridtf zu Saarbrücken.
1. Kammer Saarbrücken. Vorsitzender : Amtsgerichtsrat
Baluschek, Saarbrücken. Gerichtsschreiber: Reg.-Ober-
sekretär Klaus, Saarbrücken. Geschäftsräume: Saar-
brücken 1, Eisenbahnstraße 11. Beisitzer: a) Arbeitgeber:
Ingénieur en chef du G. C. Witier, Saarbrücken: Ing. Div.
Cheylus, Von der Heydt; Ing. Div. Gillet, Saarbrücken;
Ing. Bequer, Dudweiler; Ing. Princ. Penaud, Dudweiler;
Ing. Div. Claudot, Brefeld; Ing. Div. Huas, Saarbrücken;
b) Arbeitnehmer: Bergmann Karl Steven, Güchenbach;
Bergmann Peter Dewes 2, Sulzbach; Bergmann Matthias
Spang 4, Dudweiler; Bergmann Peter Warken, Eppelborn;
Bergmann Josef Ott-Thiel, Heusweiler; Bergmann Johann
Kirsch, Thalexweiler; Bergmann Max Weber, Saar-
brücken 1; Bergmann Nikol, Litzenbürger, Niederwürzbach.
2. Kammer Völklingen. Vorsitzender: Amtsgerichtsrat i. R.
Reuter, Völklingen, Gerichtsschreiber: Justizoberinspektor
Fischer, Völklingen. Beisitzer: a) Arbeitgeber: Ing. Princ.
Régnier, Camphausen; Ing. Div. Queval, Louisenthal; Ing.
Div. Standaert, Louisenthal; Ing. Div. Plessy, Velsen; lug.
Princ. Lapière, Geislautern; b) Arbeitnehmer: Bergmann
Michel Schmidt, Ensdorf; Bergmann Johann Strampler 4,
Schwalbach; Bergmann Jakob Schmidt 26, Engelfangen;
Bergmann Peter Conrad, Püttlingen; Bergmann Kaspar
Festor, Ludweüer; Bergmann Heinrich Hauer, Großrosseln.
3 Kammer Sulzbach. Vorsitzender: Amtsgerichtsrat Jacobi,
Sulzbach; Gerichtsschreiber: Justizinspektor Bier, Sulz-
bach. Beisitzer: a) Arbeitgeber: Ing. Div. Faucher,
St. Ingbert; Ing. Div. Huillard, Göttelborn; Ing. Princ.
Bourdoire, Sulzbach; Ing. Princ. Gaviard, Friedrichsthal;
Ing. Div. Viossat, Maybach; b) Arbeitnehmer: Bergmann
Johann Zimmer, Neuweiler; Bergmann Jakob Spies, Sulz-
bach; Bergmann Juiius Rhein, Friedrichsthal, Bergmann
Josef Jochem, Bettingen; Bergmann Philipp Meiser, Wies-
bach; Bergmann Jakob Dreher, Dilsburg.
4. Kammer Neunkirchen. Vorsitzender : Amtsgerichtsrat
Urban, Neunkirchen; Gerichtsschreiber: Gerichtsassistent
Molter, Neunkirchen. Beisitzer: a) Arbeitgeber: Ing. Div.
Blanchard,Reden; Ing.Div.Montfort,Heinitz; Ing.Div. Maria,
Dechen; Ing. Div. Jacquard, Neunkirchen; Ing. Div.
Schneller, Wiebelskirchen; Directeur Mouette, Franken-
holz; b) Arbeitnehmer: Bergmann Jakob Rammo, Spiesen:
Bergmann Johann Gierend, Spiesen; Bergmann Philipp
Weber, Heiligenwald; Bergmann Peter Hoffmann 13, Dir-
mingen; Bergmann Karl Stein, Neunkirchen; Bergmann
Johann Weiter, Ottweiler; Bergmann Hermann Emich,
Waldmohr.
Der Saarbrücker Bergbau vor 100 Fahren?
(Centn, dem Trierischen Taschenkalender für das Jahr 1830, im Verlag von Johann Anton Schroll zu Trier.)
Der Hauer
Standbild vom
Direktionsgebäude
Saarbrücken.
Das Königs. Beamlen-Ver^eichniß
Herr Sello, Director und Bergrath
Mitglieder:
Herr Backing, Assessor und Rendant,
Herr Schmidt, Vergmeister,
Herr de Verghes, Masch.-Bauinspector,
Herr Erdmenger, Obergeschworener,
wohnt in Geislautern.
Secretariat und Lauge»:
Herr Gottlieb, Bergamts-Sekretär,
Herr Luzzani, Canzlei-Jnspektor und
Registrator,
Herr Müller, erster Canzlist,
Herr Posth, zweiter Canzlist.
Rechnungs-Revision:
Herr Stribeck, Revisor,
Herr Weisborn, Calkulator,
Herr Stein, Calkulatur-Eehülfe.
Lasia:
Herr Backing, Rendant,
Herr Achenbach, Casien-Controleur,
*) Man steht aus dieser Aufstellung
noch war.
Lpegal-Lasien:
(Schichtmeistereien)
Herr Thöner, Schichtmeister und Berg-
geschworener, wohnt auf der Kohl-
wage,
Herr Eberhart, Oberschichtmeister in
Sulzbach,
Herr Müller, Schichtmeister in Eers-
weiler,
Herr Posth, Schichtmeister in Nockers-
hausen,
Herr Kniest, Schichtmeister in Geis-
lautern,
Herr Schenkelberger, Schichtmeister in
Elm,
Herr Speuler, Schichtmeister in Illingen,
Herr Till, Schichtmeister in Neunkirchen.
Belriebsbeamte:
Herr Erdmenger, Obergeschworener in
Geislautern,
Herr Petscher, Berggeschworener in
Wellesweiler,
Herr Prediger, Markschneider in Saar-
brücken,
Herr Alemann, Obersteiger in Rockers-
hausen,
Herr Heintze, Obersteiger in Duttweiler,
Herr Busse, Obersteiger in Kohlwald,
Herr lltsch, Obersteiger in Geislautern.
deutlich, wie klein der ganze Betrieb vor 100 Jahren
172
««<5 Pie KefcrHren des SkiMufens.
Man sollte eigentlich annehmen, daß das Ski-
läufen eine recht gefährliche Sache fei: — auf
zwei Brettern gleitet man mit häufig recht be-
trächtlicher Geschwindigkeit dahin, saust gegen alle
möglichen Hinoernisse, stürzt in Gräben, fällt oft
enug aus rasendem Tempo durch irgendeine nicht
eabsichtigte Verlagerung des Gleichgewichts zu
Boden . . . , nun das sind Gründe genug für die
Gefährlichkeit des Skilaufs, sollte man meinen.
In Wirklichkeit ist das Skilaufen nicht mehr und
nicht weniger gefährlich als die meisten anderen
Sportarten.
Man kann zwar ohne Übertreibung sagen, daß
kein Sport seinen Anhänger so häufig und so
intensiv zu mehr oder weniger unbeabsichtigten
Berührungen mit dem Boden bringt, als gerade
der Skilauf. Ski zu fahren ohne gu stürzen ist
selbst für den Meisterfahrer kaum möglich, — der
Weg vom Anfänger bis zum Matador ist aber ge-
pflastert mit einer unzähligen Reihe von Stürzen
jeder Art.
Wie kann man sich nun vor diesen Gefahren des
Skilaufs schützen? Zunächst einmal durch die
Wahl der Bindung.
Es ist geradezu unverantwortlicher Leichtsinn, wenn
heute noch jemand mit einer der berüchtigten
Bindungen aus den Anfangstagen des Skilaufs
fährt, wie wir sie etwa in der sog. Pantoffelbindung
vor uns haben. Eine solche Bindung, in der der
Fuß vollkommen fest eingezwängt ist, kann auch
bei einem schweren Sturz nicht nachgeben und stellt
so eine wesentliche Verstärkung der Eefahren-
momente dar. Auch die Bilgeri-Bindung, die sonst
zweifellos ihre Vorzüge hat, weist etwas von dem
angeführten Nachteil auf, jedoch in geringerem
Maße, da die elastische Stahlsohle bei wirklich
schweren Stürzen doch etwas nachgibt. Zweifellos
am sichersten fährt man mit einer Riemen-Bindung,
was die Gefahr eines Bruches usw. beim Sturz
betrifft.
Sie bieten den Vorteil, daß sie beim Stürzen dem
Fuß eine gewisse Freiheit lassen — durch Dehnen
der Riemen, bei sehr schweren Stürzen eventuell
durch Bruch der Bindung —, während dies bei den
starren Bindungen nicht der Fall ist.
Eine weitere Gefahrenquelle stellen
die Stöcke
dar, namentlich deren Spitzen. Immer wieder liest
man von oft sehr ernsthaften Unfällen — nament-
lich kommen Augenverletzungen in Frage, die da-
durch entstehen, daß ein Läufer sich beim Sturz die
Stockspitze ins Gesicht oder in den Körper gestoßen
hat. Da auf diese Weise sogar schon tödliche Un-
fälle entstanden sind, sei also größte Vorsicht im
Umgang mit den Stöcken dringend empfohlen. Jeder
Skilehrer kann ein Lied davon singen, wie schwer
es ist, einem Anfänger die Angewohnheit auszu-
treiben, in der Abfahrt mit den Stöcken vor
den Skispitzen herumzufuchteln, sie also gewisser-
maßen als Balancierstangen zu benützen. Die Ver-
suchung dazu ist eben im Anfang groß, aber es kann
nicht ernsthaft genug vor diesem ausgesprochen ge-
fährlichen Verhalten gewarnt werden. Also „Stöcke
zurück" bei der Abfahrt, — und wenns noch so
schwer fällt! Abgesehen von dieser wichtigen Vor-
sichtsmaßregel kann man die Gefahr der Stöcke ein
wenig dadurch verringern, daß man die meist viel
zu spitz gelieferten Stockspitzen stumpf macht. Viel
nützt das aber nicht, da auch die völlig stumpfe
Metallspitze die gefährlichsten Verwundungen ver-
ursachen kann, wenn sie beim Sturz mit dem
Körper des Skiläufers in Berührung kommt.
Soviel von den Gefahren, die durch die Aus-
rüstung des Skiläufers verursacht werden können
— wir wollen uns nun denen zuwenden, die durch
die Tour bedingt sind. Eine dieser Gefahren, und
nicht die geringste, stellen
die Bäume
und sonstigen festen Hindernisse dar — Bäume sind
eben nicht nur für den Autofahrer gefährlich,
sondern in gewisien Grenzen auch für den Ski-
läufer. Allerdings im allgemeinen nur für eine
bestimmte Sorte Skifahrer, die sich fast ausschließlich
unter den Anfängern findet — nämlich die sog.
„Schußfahrer". Man kann sie oft beobachten, diese
Helden der Karambolage — stolz fahren sie oben
am Abhang weg, um die „steile Schußfahrt durch-
zustehen". Auf halbem Wege laufen sie nicht mehr
mit ihren Brettern, sondern dieselben laufen mit
ihnen. Immer rascher wird die Fahrt, immer
weniger gehorchen die Ski noch dem Willen ihres
Lenkers . . . und das Ende ist, wenn es gut geht,
ein gewaltiger Sturz, wenn es aber nicht gut geht,
eine mehr oder weniger unsanfte Berührung mit
irgendeinem harten Gegenstand, der nicht aus dem
Wege gehen wollte. Gefährlich wird diese Art
„Schußsahren" erst dann, wenn der betr. Läufer
schon über die Anfangsgründe hinaus ist und nicht
sofort, wenn es rascher geht, in den Schnee fällt.
Auf diese Weise ist es möglich, daß er schon eine
erhebliche Geschwindigkeit erreicht hat, ehe er stürzt,
und nur dadurch treten die angeführten Gefahr-
momente in Erscheinung. Es gibt ein einziges
Mittel dagegen: in unübersehlichem Gelände
niemals Schuh fahren,
wenn man die Bretter nicht unter allen Umständen
beherrscht! Wird aber, etwa am Hang, die Ge-
schwindigkeit einmal zu groß und merkt man, daß
der Waldrand immer näher rückt, dann ist die Pa-
role: Hinfallen lassen! — und zwar möglichst ge-
schickt, d. h. nicht steif und verkrampft, sondern völlig
gelockert. Auch das Stürzen will gelernt sein.
Man sollte aus solchen
Erfahrungen
zweierlei lernen: Niemals die Gefahren der win-
terlichen Berge zu unterschätzen, und zweitens bei
längeren Touren möglichst nicht allein zu fahren!
Diese Vorsichtsmaßregel empfiehlt sich schon aus
dem einfachen Grunde, weil man nie davor sicher
ist, sich gerade an einer solchen Stelle etwa ein
Bein zu brechen, an die normalerweise im Winter
niemand hinkommt. Und in einem solchen Falle
ist es höchst gleichgültig, ob man in 3000 Meter
Höhe erfriert oder beispielweise in den Vogesen.
173
Bei der Arbeit über Tage.
Kohlezeichnung von Zritz ^olnhofer.
Bergmannslied.
Wir tragen alle ein Licht durch die Aacht,
unter Lag.
Wir träumen von unerschöpflicher Pracht,
über Lag.
Wir helfen ein Werk tun, ist keins ihm gleich;
Glückauf!
Wir machen das Erdreich ?um Himmelreich;
Glückauf! —
Einst fiel alles Leben vom Himmel herab,
über Lag.
Wir Bergleute jchürfen's aus dem Grab,
unter Lag.
Wir fördern's herauf, das tote Gestein;
Glückauf!
Wir machen's wieder?u Sonnenschein;
Glückauf! —
Auf Erden ist immerfort jüngstes Gericht,
unter Lag.
Aus Schutt wird Zeuer, wird Wärme, wird Licht,
über Lag.
Wir schlagen aus jeglicher Schlacke noch Glut;
Glückauf!
Wir ruhn erst, wenn Gottes Lagwerk ruht;
Glückauf!
Richard Dehmel.
174
Kumorr und WäLseT.
Kölche Krätzcher.
Vater: „Das sag' ich dir, Bengel, wenn du
noch mal Zank anfängst mit Gustel und sie haust,
nachher bekommst du es von mir."
P i t t e r ch e : „Wenn ich nit emol ming klein
Schwester kamisöle darf, dann blose ich jet op et
ganze Familienleben." *
Frau Palm: „Wat saht Ehr bloß zo mingem
Mann? Hä hat hück et Meddageste, wat ich selvs
§ekoch Han, fton lotze un säht, dat soll ich d'm
mngk gevve?"
Frau Schmitz: „Do hööt doch alles op — un
dobei etz hä doch Mitglied vum Tierschutzverein!"
*
„Saht, Frau Müller, bemerkt Frau Schmitz zu
ihrer Nachbarin, „ihr hat gester zwei Eier bei mir
geliehnt, hat äover nur ein widdergebraht!"
„Nur ein", wundert sich Frau Müller, „dat Dingen
etz got, dann mutz ich mich wohl verzallt Han!"
„Trina, wat machen Se da? Sie tue ja ne leere
Böge in et Kuvert."
„Ich habe mich mit dem Pitter gezank. Meer
spreche nit mehr zesammen."
*
Die Mutter kommt auf den Haushof und sieht
gerade, wie ihr Söhnchen, et Pitterche mit einem
Pfeil aus der Armbrust seinem Gespielen, den
Heinemann aus desien Bauch zielt.
„Mein Gott, ruft sie entsetzt, „wat machs du
denn da?"
„Meer spiele Wilhelm Tell", erwidert Pitterche,
„un dä Heinemann hat dä Appel schon gegesse!"
•
Andres und Köbes sind beide an einem Neubau
als „Baubeflissene" beschäftigt. An einem Nach-
mittag sagt der Köbes zum Andres:
„Andres, sühtz do do drüvver an der Muur die
Fleeg setze?^
„Enäsi' erwidert dieser.
„Su, dann lotz meer Feerovend manche, meer
künne nix mieh sinn!" *
Auf ein Inserat im Stadtanzeiger hin macht sich
der Schäl auf den Weg zu einem Haus in der
Marzellenstratze. Als ihm die Tür geöffnet wird,
sagt er:
„Ich kummen op die Annonc hin, dat he nen
Hungk an got Lück avgegevve wäde soll. Ehr künnt
mir dat Dier räubig gevve!"
„Gut und wohl, lautet der Bescheid, „aber es
sind bereits vier andere ernsthafte Reflektanten da!"
„Dat schadt nix", meint der Schäl, „dann bette
meer eben!" *
Frau Palm klagt vor dem Richter:
„Minge Mann versüff singe ganze Luhn — ich
un de Kindere müsse hungere!"
„Das ist allerdings böse", meint der Richter,
„aber haben Sie denn nicht versucht, Ihren Mann
zu bessern, ehe Sie vor Gericht gingen?"
„N'doch", nickt Frau Palm, „ävver jedesmol etz
ihm de Polizei zu Hölf gekumme!"
Neues vom Schottengeiz.
Ein Mann aus Aberdeen lietz sich neulich seinen
Anzug bügeln.
Aber nur auf der einen Seite.
Er wollte sich nämlich im Profil fotografieren
lasten. (Punch).
*
Worträtsel.
Mit meiner Eins hab ich das Zwei vollbracht,
Es hat mir wenig Schwierigkeit gemacht.
Bekannt ist es in Land und Stadt,
Datz Einszwei goldnen Boden hat.
Niedrige Abstammung.
Von Lumpen stammt's, hört, wie gemein,
Und dennoch spielt sich's auf als fein.
Wer denkt daran, wenn er's empfängt,
Oft farbenprächtig, duftend gar,
In feine Mäntel eingezwängt,
Wie niedrig seine Herkunft war?
Auch bringt's uns in Erstaunen
Durch seine Modelaunen.
Obgleich es taub ist und auch stumm,
Ist, was es kündet, oft sehr dumm.
Mit andrem Kopf nimmt's von der Wand
Der Studio stolz in seine Hand.
Nun stammt's gar aus der Ritterzeit
Und schützt die Ehre auch noch heut.
Kampf und Frieden.
1. Aus Wortgeplänkel führt er meist zu Taten,
Insonderheit, wenn übel man beraten.
2. So klein im Sprachgebild, so arg ihr Trieb,
Gefürchtet immer ist ihr schwerer Hieb.
1. 2. Wenn sie sich irgend regt, es fehlt der Frieden.
Am besten drum — das Grab sei ihr beschieden!
Ursache und Wirkung.
Quält dich das g r o tz e Wort mit „n" gar sehr,
Weil es belastet wurde allzu schwer,
Dann wirst am Ende mehr und mehr
Du selbst das kleine Wort mit „r".
Teure Sachen.
Datz er, wenn wirklich gut, auch teuer sei,
Es wissen dies bereits die Kinder;
Ist er in allzu großer Vielzahl da,
Wird teuer er — dem Staat nicht minder!
Scharade.
Mög' nie die erste sich mit Glück verbinden,
Nie mit dem Stern, nie mit der Dankbarkeit.
Mögst du sie niemals bei dem Frieden finden,
Nie bei der Ruhe und Besonnenheit.
Die zweit' und dritte zieren edle Herzen,
Sie sind des Buches schönstes Licht.
In ihrem Schoß der Bergmann gräbt nach Erzen,
Der große Dichter legt sie ins Gedicht.
Das Ganze triffst du in des Meeres Wogen,
Unheimlich wallt und braust es oft empor.
Wohl manches Schiff hat es hinabgezogen,
Wenn es in seinen Strudel sich verlor.
175
E3
E3
Märkte und Kirchweihen 1932.
(Nach den amtlichen Angaben der Bürgermeister.)
K. — Krammarkt. V. — Grotzoiehmarkt. Sch. == Schweinemarkt.
W = Wochenmarkt. Kirrn. = Kirmes.
G
W
U
Altstadt: Kirm. 21/8.
Altenwald: W. jeden Mittwoch und Samstag;
Kirm. 19/6.
Bildstock: W. jeden Dienstag; Kirm. 11 und 12/9.
Berus: Kirm. 18 und 19/9.
Bisten: Kirm. 18 und 19/9.
Blieskastel: Kirm. und K. 8/9; W. Dienstag und
Samstag; Ferkelm. Samstag.
Bliesransbach: Kirm. 13 und 14/11.
Brebach: Kirm. 25 und 26/9.
Bous: Kirm. 29 und 30/6; W. Mittwoch und
Samstag; K. und V. 1/7.
Dillingen: K. und B. 17/3, 28/6, 20/10; W. Montag
und Donnerstag; Kirm. 26/6; Ziegenprämienm.
20/7.
Dudweiler: W. Montag und Freitag; Kirm. 18/9.
Elversberg: W. jeden Donnerstag; Kirm. 28/8.
Ensdorf: W. jeden Mittwoch.
Ensheim: Kirm. 13 und 14/11; Petersfest 3 und 4/7.
Eppelborn: Kirm. 8/5 und 13/11.
Fenne: Kirm. 19 und 20/6.
Fischbach: Kirm. 17 und 18/4.
Friedrichsthal: W. Donnerstag; Kirm. 11 und 12/9.
Geislautern: Kirm. 21 und 22/8.
Gersweiler: W. Mittwoch und Samstag; Kirm. 28
und 29/8.
Göttelborn: Kirm. 31/7 und 1/8.
Grotzroffeln: W. Mittwoch und Samstag; Kirm. 9
uw) 10/10.
Heiligenwald: W. Montag und Donnerstag; Lau-
rentiusfest 13/8; Kirm. 13/11.
Heusweiler: K. u. V. 3/3, 25/5, 6/10; W. Donners-
tag; Kirm. 3/7 und 11/9.
Höchen: Kirm. 11 und 12/9.
Homburg: Kirm. 11/9; Homburg-Beeden 25/9; Hom-
burg-Schwarzenbach 4/9.
Illingen: Jahrmärkte 8/3, 7/6, 8/9, 3/11. (Ände-
rungen vorbehalten!)
Karlsbrunn: Kirm. 13 und 14/11.
Kirkel-Neuhäusel: Kirm. 28/8.
Kleinottweüer: Kirm. 14/8.
Lebach: Märkte 20/1, 24/2, 16/3, 13/4, 11/5, 22/6,
20/7, 24/8, 13/9, 26/10, 23/11, 21/12. Sch. Mitt-
woch, Kirm. 22/5 und 13/11.
Limbach: Kirm. 30/10.
Lisdorf: W. jeden Mittwoch; Kirm. 7/8.
Lauterbach: Kirm.. 4 und 5/9.
Ludweiler: K. und V. 19/5 und 13/9; Kirm. 11 und
12/9; W. Donnerstag.
Merzig: W. Dienstag und Freitag; Sch. Freitag;
V. 22/3, 10/5, 14/6, 2/8, 11/10, 6/12; K. 12/6 und
4/12.
Mettlach: Kirm. 8 und 9/5.
Mittelbexbach: K. 13/3, 16/5, 31/7, 18/9.
Neunkirchen: W. alle Tage außer Montags.
Niederwürzbach: Maimusik 1/5; Kirm. 4 und 5/9.
Oberbexbach-Frankenholz: Kirm. 18 und 19/9.
Ottweiler: V. 13/1, 10/2, 23/3, 13/4, 11/5, 8/6, 13/7,
10/8, 27/9, 26/10, 23/11/ 14/12. K. 27/9, 23/11;
W. Mittwoch und Samstag.
Püttlingen: W. Montag; Kirm. 14 und 15/8; Jahr-
markt 19/4, 16/8, 18/10.
Quierschied: W. Mittwoch und Samstag; Kirm. 21
und 22/8.
Rohrbach: Johannisfest 26/6; Kirm. 25 und 26/9.
Saarbrücken: Saarbrücken 1 «. 3: W. Dienstag,
Donnerstag und Samstag; Saarbrücken 2: W.
Dienstag und Freitag; Saarbrücken 5: Schlacht-
viehmarkt und W. Montag und Donnerstag;
St. Arnual; Kirm. 4 und 5/9.
Saarlouis: W. Dienstag und Freitag; K. 14 und
15/3, 29 und 30/8; Schlachtviehmarkt Dienstag;
Ferkelmarkt Freitag.
Schwalbach: Kirm. 3 und 4/7.
Schnappach: W. Mittwoch und Samstag; Lichtmeh-
markt 8/2; Ostermarkt 21/3, Johannismarkt 20/6;
Kirm. 21/8.
Spiesen: W. Freitag; Kirm. 28/8.
Sulzbach: W. Montag und Freitag: Kirm. 18/9.
St. Ingbert: W. Mittwoch und Samstag; Licht-
meßmarkt 8/2; Ostermarkt 21/3, Johannismarkt
20/6; Kirm. 13 und 14/11.
St. Nikolaus: Kirm. 9 und 10/10.
St. Wendel: K. und V. 4/2, 17/3, 18/5, 21/7, 25/10,
1/12; Fohlenmarkt 11/8; V. 1. und 3. Donnerstag
im Monat; Viehprämienmarkt 1. September;
Viktualienmarkt Montag und Donnerstag;
Schweine- und Fruchtmarkt Donnerstag.
Tholey: V. 4/2, 4/5, 1/6, 6/7, 3/8, 7/9; Krammarkt
20/5.
Völklingen: K. und V. 4/2, 12/5, 17/7; V. 20/9;
K. 19/9; Kirm. 18/9.
Bon der Heydt: Kirm. 11 und 12/9.
Wehrden: Kirm. 17 und 18/4.
Wiebelskirchen: Kirm. 18 und 19/9; W. Mittwoch
und Samstag; für Hangard, Münchwies, Lauter-
bach und Fürth: Kirm. 23 und 24/10.
Wallerfangen: W. Samstag; Kirm. 31/7.
176
®SX3E^®S5^3E>:iOeXK36XK3G>:K3E>ii<3e>:X3E>i=<36^Si<3EXK3E^=GE>;iOE>:K3e>;K3E>iK3E^i<3t>iiOE>:ESK3E>;Sa
II
I t I
1
Preisfragen
des
| Saarbrücker Bergmanns-Kalenders 1932 $
130 Preise im Betrage von 3.400 Francs.
KE<X>-^r<Zk>:XX>IXF>-<XX-<W^X>:XXXi<X>-W-<X>:-<X>-XXX^V-XXXXZe>;^XXXXX:<XXS8MXXXK^
Trage I: UeritecKratiel, Aus den 15 Silben: beth — e — ech — ko — ko — li —
log — mei — nach — o — to — fa — se — ter — the sind 5 Worte zu
bilden, die bedeuten: Vogel, Name, Student, Wallfahrtsort, Stilart. Die An-
fangs- und die vorletzten Buchstaben dieser Worte ergeben, von oben nach unter
gelesen, ein bergmännisches Werkzeug.
Trage 2: BöltiOHyilt. In mancher schlimmen Lage wohl
Macht ich das „Wort" verstohlen,
Ein großer deutscher Dichter läßt
Das „Wort" vom Teufel holen.
Trage $: Welche Anzeigenseite ergibt, wenn man die sämtlichen auf ihr stehenden
II—III » jfc"
Zahlen einzeln zusammenaddiert, die höchste Summe, und wie heißt diese Summe?
(Beispiel: Wenn auf Seite 102 eine Firma Meyer in Saarbrücken 2 stände
mit Telephon-Nr. 2765 und Postscheck-Nr. 257 und Haus-Nr. 43, so hieße die
Summe:l + 0 + 2 + 2 + 2 + 7+ 6 + 5 + 2+ 5 + 7 + 4 + 3 = 46).
frage 4: SilbcnKrcuz.
1 2 3 4 5
6 2 7 5
Es sind 4 Silben zu suchen, deren Buchstaben in der
Zeichnung durch Ziffern ersetzt sind. Hat man die richtigen
Silben, so ergeben sie Worte folgenden Sinns:
Silbe 1+2
tt 2+1
„ 2 + 3
tt 2 + 4
tt 3 + 4
„ 4 + 3
Flußmündung
abfällige Kritik
Zeitangabe
Gewicht
Stadt in Thüringen
Zorn.
177
Folgende
Gewinne
sind ausgesetzt:
1. Preis . . . .
2. ,, . . . . .... 300 tf
3. ,, . . . . .... 200 rr
4 ,, . . . . . . . 150 rr
5. ,, . . . . .... 100 ft
0. ,, . . . . . . . .100 tt
7. „ . . . . ....100 rr
8. ,, . . . . .... 10,1 tt
0, , 10., 11., 12,, 13., 14.
und 15. Preis . . . je 50
16., 17., »8., IS., 20., 21.,
22., 23., 24., 25., 20.,
27., 28., 20. u. 30. Preis je 20
sowie 100 Trostpreise zu je 10
vecklngungen.
1. Auszufüllen ist nachstehender Antwort-
zettel und bis 31. Dezember 1931 mit-
tags 12 Uhr spätestens an die Schrift-
leitung des Saarbrücker Bergmanns-
Kalenders einzusenden in verschlossenem
Umschlag.
2. Berechtigt zur Teilnahme sind alle aktiven
und pensionierten Arbeiter und Ange-
stellten der Saarbergwerke sowie deren
unselbständige Angehörige mit Ausnahme
der bei der Herausgabe des Kalenders
Beteiligten.
Die Preisverteilung
erfolgt wie gewöhnlich, am 1. Februar 1932,
vormittags 9 Uhr, im Bibliotheksaal der
Vergwerksdirektion. Die Gewinner erhalten
die Preise bis 20. Februar 1932 zugesandt.
Ihre Namen werden im nächsten Kalender
veröffentlicht.
Schriftleitung des Bergmanns-Kalenders.
MM auf die Preisfragen der SaarötiitTer Berginanns-Kalenders M.
Eingegangen am
Antwort I.
Gruppe
Die 5 Worte sind:
Nr.
Ziehungs-Nr.
Antwort 4.
Das versteckte Wort heißt:
Antwort 2.
Anwort 3. Die Anzeigenseite Nr.........hat die höchste Quer-
summe mit...............................
Einsender:
in.....................................................................................
beschäftigt als ...................... auf Grube........ ...
— 178 —
ARBEITSZEIT-KONTROLL-APPARATE
fits’alle 3u*ecke
JftinhUMLejJa
jlruuiiSenfi eili
l^isLiinys
Jh itom-o bit
Llif/ftiU if
J)ieh sljitif
XUii-chteT
J-LhKord
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- 3iGnlro££tt
* ~KonJroi,£e
- Jionlrotle D
- konlraiie
- JCantratt* H
- jKonl rotte &
- Jiorilratta 9
- ~kAnlroti.e ^
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FRANZ WINKENS, DUDWEILER/SAAR
VXXXXX>XX>XXX-<Zk>7XX2XX>-XX>-<X>-XX>: IX3ES1 <3E>.<3E>ii<3E>i<3E>.‘<3t>:r<3E>. 0E>.0&X3E>.<£>M
Auflösung der Rätsel
im Kalender 1931 *
Seite 137: Allerlei: Salat Atlas.
Wechsel: Taler, Talar.
Zweierlei: Scheffel.
Für den Feinschmecker: Hummer,
Kummer.
Aus fernen Ländern: Manda-
rine, Mandarin.
Der Bergmann: Schacht, acht.
Unsere Arbeit: Schacht, Schicht.
Ltwas )um Lachen.
Wie zu Hause. In der Religionsstunde zeigt die
Lehrerin den Kleinen ein Bild, worauf zu sehen ist,
wie die Könige das Jesuskind anbeten. Im Vorder-
grund steht ein dampfendes Räuchergefätz. „Was
ist denn wohl das hier?" fragt die Lehrerin.
„Da wird dem Christkindchen seine Milch heiß
gemacht." (Universum.)
Auch eine Erholung. Vorsteher zum Briefträger:
„Na Herr Schmitz, wie haben Sie denn Ihren
Urlaub verlebt?"
Schmitz: „O danke gut, Herr Vorsteher. Ich habe
meinen Kollegen, der mich vertrat, auf seinen Be-
stellgängen begleitet."
*
Au! Das ist doch keine reine Wolle, auf diesem
Zettel steht doch Baumwolle."
„Nur Mottenabschreckungsmittel, meine Dame!"
*
Dame am Telefon. „Fräulein, geben Sie mir
doch, bitte, irgendeine andere Nummer, wenn meine
besetzt ist — reden mutz ich mit jemandem!"
*
Sein Nutzen. „Sind Sie als Arzt für das Alko-
holverbot?' „Unbedingt, gnädige Frau. Denken
Sie, wieviel neue Patienten ich dann bekommen
würde, denen ich Alkohol verschreiben soll."
*
Letzter Trost. Witwe (bei der Einsargung ihres
verstorbenen Gatten): „Gebt's ihm den Haustor-
schlüssel auch mit ins Grab! Den hat er sich ja
immer gewünscht, der arme Teufel."
50 000 RMk. Jahresverdienst erzielt der Italiener Signor Caprani, ein früherer Maurer, in Amerika
mit seiner chromatischen Ziehharmonika. Wer es ihm nachmachen und ein derartiges Instrument
kaufen will, der beachte die Anzeige der Firma Herfeld & Comp., Neuenrade i. Wests., Seite 167 im
Anzeigenteil unseres Kalenders. Bei dieser Firma erhält man klangschöne, herrliche Harmonikas,
Bandonikas, Zithern, Violinen, Mandolinen, Radiogeräte usw., kurz alle Musikinstrumente die man
sich wünscht zu staunend billigen Preisen. Als besondere Spezialität werden die neuen Elektra-
Sprechapparate fabriziert und direkt an die Prtvatkundschaft geliefert.
179
¿PDCgEßS
njtirnx» .mcm i;xffi'«arjm'jaaoaEim^-rDflrim
TOSGcmeccjangai^
Nullösung und Gewinner der Preisfragen
im Kalender i-ri.
Die Beteiligung am Preisrätsel des Saarbrücker
Bergmannskalenders war diesmal wider Erwarten
nicht so stark wie in den vorhergehenden Jahren;
mit einem nassen und einem heiteren Auge sah der
Kalendermann die Einsendungen. — Mit einem
heiteren insofern, als dadurch seine Arbeit bei dem
Aussortieren der Rätsel angenehmer Weise bedeu-
tend geringer war, wie sonst; mit einem nassen, als
er in seiner Seele einen gewissen Kummer verspürte
darüber, dag entweder viele früheren Einsender die
Lust verloren hatten, weil ja eben das Gewinnen
in gewisser Hinsicht doch Glückssache ist, wenn eben
mehr richtige Lösungen eingehen als Preise vor-
handen sind, oder dag er diesmal mit seinen Rätseln
den Geschmack der Leser weniger getroffen hatte.
Waren sie zu leicht oder zu schwer?
Allerdings, diejenigen, die sich nun doch beteiligt,
hatten unverhältnismäßig mehr Chancen wie je:
einmal, da überhaupt nur 553 Einsendungen da
waren, gegen rund 3000 in den Vorjahren; zum
anderen, da von diesen 553 Einsendungen ein un-
verhältnismäßig hoher Prozentsatz als unkorrekt,
unvollständig oder falsch ausgeschaltet werden mußte.
Also will es dem Kalendermann doch wohl scheinen,
daß die Fragen des Kalenders 1931 nicht zu schwer,
sondern ehet zu leicht waren, da ihm die geringe
Sorgfalt, mit der viele Einsender den Antwortzettel
ausfüllten, nur daraus erklärlich zu sein scheint.
Jedenfalls hat er für diesen Kalender seine Lehren
daraus gezogen, indem er diesmal wieder 4 Preis-
fragen stellt, darunter eins der beliebten „Versteck-
rätsel" und eine neue Spielart, ein „Silben-
kreuz", das den an Kreuzworträtseln gewöhn-
ten Lesern sicherlich Spaß machen wird, zu lösen.
Und so hofft er für den Kalender 32 wieder mit
einer so großen Beteiligung wie früher rechnen zu
dürfen.
Doch nun lasten Sie bitte den Kalendermann
zurückkommen auf die vorigjährigen Preisfragen.
Die richtigen Antworten lauten:
Frage 1: Po — Stille — Postille.
Frage 2: Heine — Hein (e) — Rhein.
Frage 3: erstens die Anzeige der Firma Zinke
Seite 65, wo das Wort „Spezial-Möbel-
Transport-Unternehmen" und zweitens
die Anzeige Moirnot Bananen, wo das
Wort hieß „Nahrungsmittel-Unter-
suchungsamts". Beide Worte hatten je
32 Buchstaben.
Von Rechtswegen mußte man zur Frage 3
also beide Anzeigen angeben, und diejenigen, die
es getan haben, die also damit bewiesen, daß sie
in der Tat den ganzen Kalender sorgfältig durch-
gesehen, verdienten daher natürlich den Vorzug vor
jenen, die nur eine Anzeige genannt hatten. Es
waren insgesamt 19 Einsender. Demgemäß wurde
bei der am 2. Februar 1931 vorgenommenen
Ziehung, bei der als Vertrauensmann der Beleg-
schaft Herr Friedrich Barthel vom Hafenamt in
Malstatt üblicherweise mitwirkte, bestimmt, daß
diese 19 Einsender vorweg sämtlich, soweit sie nicht
bei der Ziehung einen höheren Preis erwischten,
wenigstens einen Trostpreis (10 Franken) erhalten
sollten.
Da insgesamt nur 199 richtige Einsendungen an
der Verlosung teilnahmen, waren, wie gesagt, bei
130 Gewinnen die Gewinnchancen für den
einzelnen recht hoch, da mehr wie jedes
zweite Los gewann.
Das Ergebnis der Ziehung war das
folgende:
Den ersten Preis in Höhe von 700 Franken er-
hielt Albert Zwer» Sohn von Bergmann Sebastian
Zwer, Velsen, Abt. 7 a.
Den zweiten Preis in Höhe von 300 Franken
erhielt der Hauer Willibald Schmidt aus Als-
weiler, beschäftigt auf Grube Altenwald.
Den dritten Preis in Höhe von 200 Franken er-
hielt der Hauer Joseph Lenhof aus Bettingen, be-
schäftigt auf Grube Velsen, Abt. 11.
Die übrigen Preise verteilten sich wie folgt:
Den Preis von 150 Franken:
Alois Btesel, Wiebelskirchen, Sletger, Reden-Fett.
Die 4 Preise zu 100 Franken:
Erich Keßler, Spiesen, Bergmann, Heinitz,
Karl Stessen, Ludweiler, Sekretär, Velsen,
Moritz Stern, Saarbrücken, Ludwigsberg 28, Assistent, Louisen-
thal, Atelier-Prinzipal,
Karl Hübsch, Ftschbach, Hauer, Camphausen.
Die 7 Preise zu 50 Franken:
Leo Hahn, Jägersfreude, Telefonist, Jägersfreude,
Hermann Scherer, Elversberg, Kokereiarbeiter, Heinitz,
Joies Wittling, Spiesen, Bergschüler, Heinitz,
Robert Roth, Heiltgenwald, Bürogehilfe, Jtzenplitz,
Wilhelm Friedrich, Saarbrücken, Amtsdiener, Bergwerksdirektion,
Julius Gräber, Sohn von Ludw. Gräber, Kesselheizer, Heinitz,
Peter Schummer III, Linden, Hauer, Friedrichsthal.
Die 15 Preise zu 20 Franken:
Friedrich Lauer, Welleswetler, Kesselwärter, Heinitz,
Peter Folz, Geislautern, Maschinensteiger, Velsen,
Thomas Ltndemann, Maybach, Sekretär, Manbach,
Karl Keller, Ludweiler. Bürogehilfe, Velsen (Lohnbüro),
Peter Dahner, Bildstock, Hauer, Heinitz,
Johann Keßler, Kaisen, Assistent, Camphausen,
Nikolaus Hemmer, Schnappach, Fördermaschinist Breseld,
Frau Chr. Wagner Lavall, Ludweiler, Ehemann Büroasststent,
Velsen (Lohnbüro),
Theo Nowak, Wiebelskirchen, Grubensteiger, Kohlwald,
Theodor Müller, FrtedrichSthal, Fördermaschinist, Heinitz.
Frau Wwe. Fried. Müller, Heiltgenwald, Bahnhosstr. 1b, Ehe-
tnann Aufseher, Reden,
Srted. Ackermann, Altenwald, Hauer, Maybach,
ul. Boos, Reden, Maschinensteiger, Reden,
Karl Möller, Altenwald, Fördermafchintst, Altenwald,
Heinr. Mathieu, Ludweiler, Bürogrhilfe, Velsen.
180
Die 100 Preise zu 10 Franken:
Jos. Metzinger, Louisenthal, Sekretär, Louifenthal,Haupimagazln,
Theodor Ohlmarm, Alsweiler, Lehrhauer, Mellin,
Jakob Schmidt, Alsweiler, Hauer, Allenwald,
Karl-Otto Kunz, Maybach, Vater Berkehrsmeister, Maybach,
Franz Hirschmann, Püttlingen, Vater Vertragsangestellter,
Louifenthal, Hauptmagazin,
Karl Ductiêne, Lndweiler, Maschinist Wasserwerk, Laulerbach tal,
Johann Wolter, Alsweiler, Hauer, Melltn,
Karl Armbrüster, Geislautern, Pensionär, Belsen,
Alois Bourgeois, Pachten, Verm.-Zeichner, Reven-Fett,
Georg Schäfer, Jägersfreude, Sekretär, Jägersfreude,
Alfred Lux, Dudweiler, Telefonist, Jägersfreude,
Philipp Duchêne, Altenkessel, Maschinensteiger, Louifenthal,
Heinrich Quirin, Fifchbach, Holzplatzardeiter, Maybach,
Karl Rauch, Neunktrchen, Fördermaschintst, König,
Adolf Koch, Reden, Sekretär, Reden,
Ludwig Rimpel, Elversberg, Lokomotivführer, Heinitz,
Konrad Dörr, Wemmetsweiler, Pensionär, früher Maybach,
August Tonnte, St. Wendel, Ueberiagearbetter, Heinitz,
Frau Heinr. Scharr, Illingen, Ehemann Verm.-Techniker,
Direktion,
Ludwig Hamm, Dudweiler, Obersekretär, Inspektion IV,
Heinrich Aoam 2, St. Arnual, Magazinarveitec, Hauptmagazin
Saarbrücken,
W. Gräser, Saarbrücken, Obersekretär, Service Electrique,
Joseph Kreutzer, Merchw etter, Frtedrichstr. 12, Pensionär,
früher Maybach,
Walter Ed. Wolf, Elversberg, jugendl. Arbeiter, Heinitz.
Ernst Schuster, Spiesen, Badewärter, Kokerei Heinitz,
Alfred Bolz, Dörrenvach, Buchhalter, Frankenholz,
Emilie Sorg, Höchen, Vater Aufseher, Frankenholz,
Franz Dieudonné, Wemmetsweiler, Bergmann, Maybach,
Peter Boley, Bous, Telefonist, Velsen,
Arthur Noll-Houfsong, Elversberg, Sekretär, Inspektion VII,
Karl Willems, Heinitz, Schlosser, Oberschmelz,
Franz Scherer, Betringen, Bergmann, Dilsburg,
Arnold Schneider, Breitenbach, Assistent, Frankenholz,
Eugen Gebhard, Stnnerlhal, Rangierer, Heinitz,
Hermann Steffen, Saarbrücken, Maschinensteiger, Service Elec-
trique.
Friedrich Kanzler, Saarbrücken, Laufjunge, Serv. Commercial,
Franz Güylaff, Neunkirchen, Fördermaschintst, König,
Franz Bletz, Fürstenhausen, Wächter, Louiiernhal,
Auguü Honecker, Frankenholz, Sekretär, Frankenholz,
Ludwig Becker, Ludweiler, Zeichner, Geislautern,
Maria Porr, Fraulautern, Vater Anton Port I, Telefonist,
Duhamel,
Pet. von dem Broch, Fraulautern, Maschinensteiger, Duhamel,
Hermann Schlarb, Geislautern, Meister, Belsen,
Fritz Decker, Bildstock, Kokeretarbeiter, Heinitz
Heinrich Schumann, Spiesen, Maschinist, Heinitz,
Joseph Lermen, Theley Nr. 171, pens. Bergmann, Dechen,
Adam Noll-Houssong, Spiesen, Badewärter, Heinitz,
Philipp Karch, Schiffweiler, Kokereiarbeiter, Heinitz,
Heinrich Schreiner, Fraulautern, Hauer, Duhamel Abt. 1,
Johann Backes 14, Gronig, Bergmann, Heinitz Abt. 9,
Ernst Scherer, Hilschbach, Sekretär, Service Electrique,
P. Barth, Heiligenwald, Obersekrelär, Jtzenplitz,
Therese Hildenbrand, Maybach, Vater Garde, Maybach,
Konrad Reutler, GerSweiler, Sekretär, Belsen.
Georg Werg, Elversberg, Klauberjunge, Heinitz,
Friedr. Gebhardt, Elversberg, Kesselwärter, Heinitz,
Willi Wagnw, Ludweiler, Assistent, Velsen,
Johann Thomas, Spiesen, Hauer, Heinitz Abt. 17a,
Franz Thiel, Völklingen, Hauer, Calmelet Abt. b,
Konrad Schappert, Landsweiler, Oberheilgehilse, Reden,
Peter Spaniol II, Spiesen, Kokeretarbeiter, Heinitz,
Frau Friede! Weis, Neunkirchen, Ehemann Otto Weis, Steiger,
Dechen,
Ludwig Diesinger, Altenwald, Lampenputzer, Maybach,
Joses Schmitt, Püttlingen, Hauer, Viktoria,
Paul Werg, Elversberg, Kesselheizer, Heinitz,
Jak. Schneider, Friedrichsthal, Bergmann, Frtedrichsthal Abt. 7,
Friedrich Keßler, Spiesen, Heizer, Heinitz,
Franz Jak. Stein 9, Elversberg, Signalgeber, Heinitz,
vubert Guerin, Louisenthal, Beamier, Louisenthal Hauptmag.,
Georg Post, Niederwürzbach, Hauer, Jägersfreude,
Walter Schmidt, Neudorf, Masch.-Stetger, Louisenchal,
Johann Diesinger, Altenwal», Telefonist, Maybach,
eiix Backes, Gronig, Bergmann, Kohlwald,
eter Werg, Elversberg, Heizer, Heinitz,
Peter Strauch, Saarbrücken, Laufjunge, Serv. Commercial,
Anton Att, Merchweiler, Bergmann, Maybach,
einrich Fritsch, Elversberg, Schmied, Heinitz,
ildegard Süßkind, Louifenthal, Vater Techniker, G. I. O. En-
tretien,
Albert Sorg, Höchen, Assistent, Frankenholz,
Heinrich Müller, Wiebelskirchen, Steiger, Kohlwald,
Ludwig Gräber, Spiesen, Hetzer, Heinitz,
Albert Solbach, Spiesen. Hetzer, Heinitz,
Hugo Reckkenwald, Sulzbach, Maschinensteiger, JägerSsreude,
Arthur Herse, Heinitz, Aufseher u. Bergmusiker, Heinitz,
Johann Jos. Sinnewe 4, Theley, Bergmann, Frtedrichsthal,
Jakob Werg, Elversberg, Fördermafwinist, Heinitz,
Jos. Leinenvach, Völklingen, Hauer, Annaschacht Jnsp. II,
Joh. Zwer, Geislautern, Assistent, Velsen,
Reinstadler, Maichincnwerkmeffter, Velsen,
Jakob Stutz, Geislautern, Elektriker, Velsen Abt. 13C,
Heinrich Waschbüsch, Hirschbach, Fuhrmann, Hirschbach,
Friedrich Halberstavt, Hühnerfeld, Lampenaufseher, Maybach,
Hugo Kopp, Elversberg, Kokeretarbeiter, Heinitz,
Math. Kltnkner, Heiligenwald, Maschinensteiger, Reden,
Heinrich Klein, Geislautern, Steiger, Velsen,
Franz Schwender, Saarbrücken, Mogastnter, Bergfaktorei,
Georg Th>em, Elversberg, Kokeretarbeiter, Heinitz,
Gustav Haas, Ludweiler, Wächter, Velsen,
Herbert Schneider, Quierschied, Arbeiter, Wetherzentrale,
Wilhelm Kopp, Dudweiler, Assistent, Jägersfreude.
Insgesamt kamen also 130 Preise im Gesamt-
beträge von 3100 Franken zur Auszahlung.
Wie üblich, erhielt der Kalendermann zu den
Preisfragen auch allerlei Zuschriften, die ihn zum
Teil recht erfreuten. Namentlich gilt dies von
manchen netten Eedichtlein. Damit auch feine
Leser diese Freude mit ihm teilen können, druckt
der Onkel nachstehend eine Antwort ab:
Met liewer Unkel, die Tur do wars schwer,
Selawe lös ich ke Rätsel mehr.
Du hascht's uns das do Johr recht sauer gemacht;
Ich awer, ich Han nor dodriwer gelacht.
Fang vorre nor an, dann es äs schon do;
Die erscht Silb, der Fluß, das es doch de — Po — !
Un met eme bische gute Wille,
Find's annere sich a, es es wohl die — Stille —
Die Werter setzt ma sesamme dann
— Postille — I Gumorje Kalendermann.
Mei Lieblingsdichter heischt Heinrich Heine
Gleich fro ich, wie kommt ma vom Heine zum Rheine?
Eweg met dem — e — une — r— vorredran.
S'heischt — Rhein — ! Gumorje Kalendermann.
Un jetzt, mei Onkel Piffikus,
Das letschte war e harti Nuß.
Das ganze Buch moßt ma dorchfuche
Bis ma es richtig Wort konnt ouche.
Ich Han mich dran gemacht ganz flinke
Und fand das Wort bei Ludwig Zinke.
S'heischt — Spezial-Möbeltransport-Unternehmen —
Ach wenn doch die 700 Fr. grad schon kämen ! ! ! —
Einsender: Josef Bastink, Telefonist
auf Grube Maybach.
Und nun lebt wohl, liebe Leser, bis wieder ein-
mal ein Jahr vorbei ist. Allen Beteiligten sagt
der Kalendermann herzlichen Dank und wünscht
ihnen und allen, die es noch einmal probieren
wollen, für den Kalender 32 recht viel Glück!
In diesem Sinne:
Glück auf!
Euer Kalettd ermann und Rätselonkel.
181
innnmiiHHiminmini
Die
erste
Schicht
des
Gruben-
jungen
inninmnniiniiiiiiiim
inmiiniiiiHiiiiiiiinnH
ZeichnW
Don
5. Schenk
Gaarbriicter
Verginmm-
lalender
1889
iMmiimmmiiiiiimiiii
Ärn Spinnrad.
Das Spinnen ist allzeit die be-
sondere Domäne der Hausfrau gewesen.
Schon dör alte Homer läßt den Telemach
zu seiner Mutter sagen: „Du aber gehe
ins Haus und besorge deine Geschäfte:
Webstuhl und Spindel zugleich . . . "
— Und kein Märchen ist mehr allgemei-
nes Kulturgut aller Völker wie das vom
„Dornröschen". — Wir wissen aber auch,
wie bei uns an der Saar die selbft-
gesponnene Leinwand noch zu Anfang
des letzten Jahrhunderts der Stolz der
Hausfrau und das Prunkstück in der
Aussteuer ihrer heiratsfähigen Töchter
war.
Spindel und Kunkel waren also die
Attribute jedes fleißigen Mädchens; doch
die Arbeit war verhältnismäßig müh-
selig, bis im Spinnrad gewisser-
maßen die erste Haushaltungsmaschine
entstand. Die älteste Erwähnung eines
solchen findet sich in einem Hausbuch von
1480. — Der berühmte Leonardo da
Vinci, dem kein Ding zu klein und un-
bedeutend erschien, daß er nicht sein
Genie daran verwende, erfand den
„Garnverteiler", welche wesentliche Ver-
besserung jedoch in seinen Schriften ein
vergessenes Dasein führte und erst 1794
in England von neuem erfunden und
eingeführt wurde.
182
v2o)\_ post Gebührentafel yTJn L _/l%7
nach den, Stande vom 1. Juli 1930.
I. Werkehr innerhalb des Saargebiets, sowie nach Deutschland und Arankreich.
A. Poftverkehr.
20 g
100 g
250 g
500 g
20 g
100 g
250 g
500 g*)
Briefe:
a) im Ortsverkehr bis
über 20
n lüO „
„ 250 „
b) im Fernverkehr „
über 20 „
„ 100 „
» 250 „
Postkarten:
a) im Ortsverkehr. .
b) im Fernverkehr. .
Drucksachen:
a) in Form einfacher, ohne Um-
schlag versandter Karten, auch
mit anhängender Antwortkarte
b) im übrigen bis 50 g . . . .
über 50 „ 100 g . . . .
,, 100 „ 250 g ....
„ 260 „ 500 g*} ...
Blittdeuschriftsendnngen bis zum
Höchstgewicht von 6 kg ....
Posttvurfsendnngenttmriminner-
saarländtschenVerkehrzugelassen):
a) Drucksachen bis 50 g........
b) Mischiendungen — Drucksachen
und Warenproben — bis 20 g
Geschäftspapiere bis 250 g .
Über 250 „ 600 g*)
Warenproben bis 26C g .
über 250 „ öoO g .
Mischsendungen (zusammenge
packte Drucksachen, Geschästspa-
piere und Warenproben)
bis 250 g . . . .
über 250 „ 600 g*) . . .
*) Briefe, Drucksachen, Geschäfls-
papiere und Mtschsend ungen nach
dem Reichspostgebtet und Frank-
reich usw., die das zulässige
Meistgewicht überschreiten, unter-
liegen deir internationalen Ge-
bührensätzen. Siehe unter II.
Päckchen:
a) Briefpäckchen dis 1 kg... .
Höchstmaße: 25 : 15 : i0 oder
30 : 20 : 5 cm, in Rollensorm
SO: 15 cm.
b) Sonstige Päckchen bis 2 kg .
Höchstmaße: 40 : 25 : 10 oder
40 : 30 : 6 oder 50 : 20 : 10 cm,
in Rollensorm 75 : 10 cm.
(Einschreiben, Nachnahme, Rück-
schein bei Briespäüchen, Wert-
angabe bet beiden Päckchenarten
unzulässig; im Verkehr nach dem
ReichspostgebietstndbeidePäckchen-
arten zugelassen; jedes Päckchen ist
mit dem grünen Zollzelrel zu be-
kleben; außerdem ist eine Zollin-
haltserklärung an jedem Päckchen
haltbarzu befestigen. Nach Frank-
reich sind nur Brtefpäckchen in ver-
schlossenem Zustand mit dem Ver-
merk <petit paguet-lettre» zu-
gelassen.)
Wertbriefe:
1. Beförderungsgebühr wie für
gletchschweregewöhnlicheBriese
2. Behandlungsgebühr:
a) bis bOOFrankenWertangabe
b) über 500 „ „
Fi\ , Ct.
25
50
3. Verstcherungsgebühr f.je 500 Fr.
der Wertangabe oder einen Teil
davon ......................
mindestens jedoch. . .
Postauweisungen:
a) gewöhnliche bis 25 Fr. . .
über 25
50
100
250
500
750
50
100
250
500
750
lOOO
Über 1000 Fr. für je weitere 500 Fr.
oder einen Teil davon mehr . . .
(Höchstbetrag unbeschränkt.)
b) telegraphische
1. Gebühr wie für gewöhnliche
Postanweisung (a)
2. Besonderer Zuschlag sür dle
telegraphischeübermiltlung
und die Eilzustellung des
Betrags an den Empfänger
(Höchstbetrag unbeschränkt.)
(Im Verkehr nach Frankreich er-
mätzigen siw bei telegraphischen
Postanweisungen die vorstehen-
den Gebührensätze um 2.— Fr.)
Zu den Postanweisungen nach
dem ReichSpostgebietist der Aus-
landsvordruck zu verwenden; iie
sind auf Reichsmark auszustellen;
Höchstbetrag 1000 Reichsmark.
Der einzuzahlende Frankenbe-
trag wird von dem Annahme-
beamten ermittelt.
Eilzustellung bei Vorauszahlung
durch den Absender:
1. nach dem Ortszustellbezirk
a) eine Briefsendung . . .
b) ein Paket.............
2. nach dem Landzustellbezirk
a) eine Wurfsendung . . .
b) ein Paket...............
Einschreibgebühr . ............
Zustellgebühr:
a) für Post- und Zahlungsanwei-
sungen nebst den Geldbeträgen
b) für jedes Paket im Ortszustell-
bezirk .......................
im Landzustellbezirk bis 2'/« g
„ „ über 2Zr „
Lnftpostbriefsendunge» unter-
liegen neben den gewöhnlichen
Gebühren einem Lustpostzuschlag
von 50 Centimen für je 20 g; bet
Postkarten und Postanweisungen
werden 60 Centimen erhoben.
Pakete,
a) Saargebiet.
Postpakete bis
über 5 „
„ 10 „
.. 15 „
5 kg . . .
10 „ ...
15 „ ...
20 .. ...
Dringende Pakete
1. Gebühr wie vorstehend
Postpakete
2. Sondergebühr.............
Wertpakete •
a) verstegelte:
l. Paketgebühr wie vor-
7'.:;'™... sicherm.
für
Fr.
Ct.
2. Behandlungsgebühr bis
600 Fr. Wertangabe. .
Behandlungsgebührüber
600 Fr. Wertangabe. .
3. Verstcherungsgebühr für
je 500 Fr. der Wert-
angabe oder einen Teil
davon ................
mindestens jedoch . .
b) unversiegelte:
1. Paketgebühr und Ver-
sicheruugsgebührwteoor-
stehend.
2. Behandlungsgebühr . .
Paketlagergebühr für jedes Pa-
ket, das ohne Verschulden der
Post lagert, täglich.......
bis zum Höchstbetrag von ...
20
Ct.
50
d) Deutschland und Frankreich.
Beförderungsgebühren für Pakete nach:
a) dem Reichspostgebiet
gewöhnliche bis 1 kg » . . . 3 Fr. 75 Et.
über 1 „ 5 „ .... 5 „ 60 „
„ 5 „ 10 „ .... 10 „ 76 „
„ 10 „ 15..........19 „ 50 „
„ 15 „ 20 „ .... 25 „ 75 „
dringende gewöhnl. das dreifache der Sätze.
b) Frankreich-Festland
änliche dis 1 kg . . . . 4 Fr. 50 Et.
über 1 „ 5 „ ... . 6 „ 75 „
5 .. 10 .10 „ 25 „
„ io « 15 „ *) . . . 14 „ — „
, 15 „ 20 *) . . .18 „ 25 „
*) Nur nach Elsaß-Lothringen zulässig.
Für dringende Pakete wird die dreifache
Beförderungsgebühr erhoben.
Wertpakete:
1. Beförderungsgebühr wie vor.
2. Behandlungsgebühr 2 Fr. 60 Et.
3. Verstcherungsgebühr für je 800 Franken
Golo Wertangabe oder einen Teil davon:
a) nach d. ReichSpostgebiet 10 El. Gold
b) nach Frankreich .... 10 „ „
c) nach Korsika u. Algerien 25 „ „
Wertpalete sind nur zugelassen bis zu
einer Wertangabe von:
4000 Gold-Franken oder 20000 frz. Franken
nach Elsatz-Lothrmgen
2000 „ oder 10000 srz Franken
nach dem übrig. Frankreich,
cWegen der Nebengebühren bei Paketen,
statistischen uw. Gebühren erteilen die
Postanstalten Auskunft.
8. Postscheckverkehr.
Bareinzahluagen mit Zahlkarte
(nur ans Konten beim Postscheckamt
Saarbrücken)
dis 25 Frs.
über 25 „ 100 „
„ 100 „ 500 „
„ 500 „ 1000 „
„ iooo Frs.......
(Höchstbetrag unbeschränkt; über die
Gebühren f. telegraphische Zahlkar-
Fr. Ct.
183
len erteilen die Postanstalten Aus-
kunft.)
Überweisungen.
Die Angabe der Gebühr wird
für entbehrlich erachtet, weil sie
bereits vom Auftraggeber, der
Postscheckkunde ist, angerechnet
wird. Der Interessentenkreis ist
nach der Zahl nur gering, den
Interessenten sind die Sätze ohne
weiteres bekannt.
Für jede Barauszahlung durch
«ine Postanstalt (Zahlungsan-
weisung) bis 25 Fr...........
über 2» Fr. bis 100 Fr. . .
„ 100 „ „ 500 „ . .
„ 600 „ (unbeschränkt) für
je weitere 500 Fr. oder einen
Teil davon mehr............
Fr. Ct.
20
40
60
— 50
C. AetegrapHenverKehr.
Gewöhnliche Telegramme bis
10 Wörter...............
für jedes weitere Wort....
Dringende Telegramme das
Dreifache der Gebühr für ge-
wöhnliche Telegramme.
D. Jernsprechverkehr.
Ferngebiihren s. jede Verbindung
von nicht mehr als 3 Minuten
Dauer bet einer Enfternung
dis zu 15 km. .
über 18 „ „ 25 „ . .
„ 25 „ „ 50 „ . .
„ 50 „ „ 75 „ . .
„ 75 „ .. 100 „ . .
100 km für je 100 km
oder einen Teil davon mehr
Fr. Ct.
3
25
1 35
2
3
4
5 —
1 50
Bei einer Dauer von mehr als 3 Minuten
wird bei Ferngesprächen die überschießende
Zeit nach einzelnen vollen oder angefangenen
Minuten mit einem Drittel der Gebühr für
ein Dreimtnutengespräch berechnet.
Die Gebühren gelten auch für den Verkehr
mit dem Reichspostgebiet.
Ferngebühreu im Verkehr mit Frankreich
für jede Verbindung von nicht mehr als
3 Minuten Dauer
a) in der Grenz-(30 km)-zone 2 Fr. — Ct.
b) mitverl.sranröstschenZone 3 ,, 50 „
c) mit der2. französischen Zone 4 „ 50 „
c>) mit der 3. französischen Zone 5 Fr.KOCt.
e) sürjedeweitereZone(75km)
aufsranzöstsch.Gebteterhöht
sich die Gebühr um.... 1 „ — „
II. Werkehr mit dem übrige« Zustand.
Fr. Ct.
Briefe bis 20 g . . . 1 60
für je weitere 20 g ... (Höchstgewicht 2 kg) 90
im Verkehr mtt Luxembv rg bis 20 g 75
für je weitere 20 g 40
Postkarleu (Größe nicht über
15X10,5 cm)
einfache 90
mit Antwort. . . 1 80
im Verkehr mit Luxemburg einfache — 40
mit Antwort 80
Drucksachen für je 50 g — 30
(Höchstgewicht 2 kg) Blindenfchristsendungen (Höchst- gewicht 5 kg) für jedes Kilo- gramm oder einen Teil davon. 30
Geschäfrspapiere für je 50 g . . — 30
mindestens ....... (Höchstgewicht 2 kg) 1 60
Mindestgebühr im Verkehr mit Luxembsirg 75
Warenproben für je 50 g ... 30
mindestens (Höchstgewicht 500 g) 60
Mischsendungen für je 50 g . . jedoch mindestens 60 Ct.,weun die Sendung nur Drucksachen und Warenproben enthält, sonst min- 30
bestens I,50Fr.(Höchstgewlcht2kg)
Fr. Ct. Fr. Ct.
90 i 50
3 45 c) Verfichrrungsgebühr wie für Briese mit Wertangabe (stehe vorstehend)
Pakete wit Wertangabe
a) Beförderungsgebühren nach besonderer Gebührentafel (f. Allgemeine Bemerkungen 5)
b) Behandlungsgebühr .... 2 50
1 25 c) Versicherungsgebühr für je 300 Franken oder einen Teil davon 31
- 10 Einschreibgebühr 2 50
Etlzustellgebiihr für Briefsen- dungen 3 —
für Pakete 4 —
- 30 Verzoll,mgSgebtthr
a) Pakete 2 —
b) Wertkästchen ohne Rücksicht ans Inhalt 2
1 c) Briefsendungen mit zollpflich- tigem Inhalt 2
5
Päckchen für je 60 g...........
im Verkehr mit Luxemburg
für je 50 g..............
mindestens jedoch..........
(Höchstgewicht 1 kg>
Päckchen sind nur im Verkehr mit
gewissen Ländern zugelassene
wegen der Päckchen im Verkehr
mit dem Reichspostgebiet und
Frankreich stehe unter I, A.
Postanweisungen
a) feste Gebühr..............
b> für je 20 Franken oder einen
Teil von 20 Franken des ein-
gezahlten Betrages .....
Briefe mit Wertangabe
a) Freigebühr für gleichschwere
Einschreibbriefe
d) Berficherungsgebuhr für je
300 Franken oder einen Teil
davon ....................
(tut Verkehr mit Luxemburg
statt 30 Centimen 15 fran-
zösische Centimen)
Kästchen mit Wertangabe
a) Freigebühr für je 50 g oder
einen Teil davon. . .
mindestens jedoch
Allgemeine Bemerkungen.
1. Alle Postsendungen, mit Ausnahme der gewöhnlichen und eingeschriebenen Briefe und Postkarten, jedoch
einschließlich der Nachnahmebriefsendungen, unterliegen dem Freimachungszwang.
2. Für nicht- oder unzureichend freigemachte Briefe und Postkarten, sowie für unzureichend freigemachte
Drucksachen (einschl. Blindenschriftsend.), Geschüftspapiere, Warenproben und Mischsendungen wird das
Doppelte des Fehlbetrags nacherhoben. Die nachzuerhebenden Beträge werden auf einen durch 5 teil-
baren Centimenbetrag aufgerundet. Im Auslandsverkehr beträgt die Nachgebühr mindestens 60 Cei,timen.
Für nichtfreigemachte gebührenpflichtige Dienstbriefe und -Postkarten wird nur der einfache Fehlbetrag erhoben.
3. Ter Ortsverkehr gegen die ermäßigte Gebühr für Briefe und Postkarten umfaßt den Verkehr innerhalb
des Orts- und des Landzustellbeztrks des Aufgabepostorts. Liegen mehrere Postanstalten in derselben
Gemeinde, so bilden ihre Orts- und Landzustellbezirke einen einheitlichen Ortsverkehrsbezirk. Drucksachen,
Geschäftspapiere, Warenproben und Mischsendungen des Ortsverkehrs, die nach den entsprechenden Ge-
bührensätzen für Briefe des Ortsverkehrs freigemacht sind, gelten als ausreichend freigemacht, überschreiten
gewöhnliche und eingeschriebene Briefe und Postkarten den Geltungsbereich der Ortsgebühr des Aufgabe-
postorts, so unterliegen sie der Ferngebühr.
4. Drucksachen, Geschäftspapiere, Warenproben und Mischsendungen des inneren Verkehrs bis zum Gewicht
von 600 Gramm, die den Bestimmungen nicht entsprechen, unterliegen der Briefgebnhr. Drucksachen in
Kartenform, die den Bestimmungen für Drucksachen nicht genügen, unterliegen der Postkartengebühr, so-
fern sie den Bestimmungen für Postkarten entsprechen.
5. über die Beförderungsgebühren für Postpakete sowie über die Fernsprech- und Telegraphengebühren im
Verkehr mit dem Ausland erteilen die Postanstalten Auskunft.
6. Soweit bei den Gebühren von „Gold" die Rede ist, sind Gvldfranken gemeint; das Um-
rechnungsverhältnis beträgt z. Zt. 5 Frs. für 1 Goldfranken.
Seite
Bezugsquellen -- Register.
Seite
Accumulatoren.
Société des Accumulateurs Fixes et de Traction, Ro-
mainville . 25
Acetylen-Dissous (Acetylen-Flaschengas).
„Saargas“ Saarländische Industriegas Oes. m. b. H.,
Saarbrücken 3 . 13
Alkoholfreie Getränke.
Günther Ernst, Völklingen..........................142
Kiefer Hilarius, Saarlouis . 144
Schumacher Andreas, Hangard........................148
Anker.
Manufacture de Chaînes et Ancres de St. Amand . . 96
Armaturen aller Art.
Cocard Jules, Paris.....................................90
Hänni & Cie., Jegenstorf..............................129
Klein, Schanzlin & Becker, A. O., Saarbrücken . . 12, 62
Sam-Werke, Rohrbach ....................................35
Schweitzer F., Saarbrücken..............................77
Société Franco-Sarroise de Constructions Mécaniques,
Saarbrücken .......................................... 79
Aufzüge.
Saarbrücker Hebezeugfabrik, Stahlhammer bei Saar-
brücken .............................................48
Saar-Demag................................2. Deckelseite
Autogene SchweiU- und Schneideanlagen.
„Qriesogen", Q. m. b. H„ Frankfurt-Griesheim, Ver-
treter: Ing. Paul Pfeil, Saarbrücken.................49
„Saargas“ Saarländische Industriegas Ges. m. b. H.,
Saarbrücken 3........................................13
Automatische und Brückenwagen.
Duchesne & Cie., Villeurbanne-Lyon..................163
Automobile und Zubehör.
Fahrrad- und Maschinenindustrie (Citroën), Saar-
brücken .............................................73
„Vallourec“, Paris ...................................90
Auto-Bereifung.
Etablissements Bergougnan, Strasbourg................38
Etabl. Hutchinson, Paris............................100
Auto-Betriebsstoffe.
Saar-Benzin G. m. b. H. (Shell), Gersweiler .... 9
Saarl. Olex, Saarbrücken ...........................129
Auto-Transporte.
Saarbrücker Speditions- und Lagerhaus-G. m, b. H.,
Saarbrücken.......................................81
Zinke Ludw., Saarbrücken ......... 71
Bäckereien.
Wiedmann Albert, Neunkirchen ...........127
Schild Karl, Wiebelskirchen....................... 130
Backsteine (Rote).
Vereinigte Rheinische Ziegelwerke, G. m. b. H,, Neun-
kirchen ............................................141
Bagger (Dampf und elektrisch),
Gouvy & Cie., Dieulouard.............................92
Bananen.
Monnot & Cie., Saarbrücken..........................107
Bandeisen.
Société Métallurgique de Gorcy......................24
Banken.
Credit Industriel d’Alsace et de Lorraine S. a. Einlage 145
Landesbank des Saargebiets, A. G., Saarbrücken ... 10
Banque Nationale de Crédit, Saarbrücken.............49
Saar-Genossenschaftsbank, Saarbrücken...............47
Baumaterialien.
Ballerïo Carl, Püttlingen................................110
Hoppstädter Gebr., Spiesen..........................116
Köhl-Rosch Jos., Saarbrücken......................123
Langenbahn J., Dudweiler............................35
Lehnert & Cie., Neunkirchen .............................146
Micka Heinrich, Dudweiler...........................18
Nickiess & Cie., Völklingen............................147
Niederer & Cie., Völklingen.......................131
Société Anonyme des Ciments Portland de Metz (anc.
Johannès & Cie.).......................................24
Ver. Rhein. Ziegelwerke, Neunkirchen ....................141
Schmidt Joh., Saarlouis, Neue Welt..................13
Schmitt Ludwig, Landsweiler-Reden................118
Schmitt Richard, Bous .................................112
Schneider J„ Saarlouis und Ludweiler................132
Bauunternehmer.
Ackermann Johann & Söhne, A. G„ Saarbrücken . . 14
Ballerio Karl, Püttlingen................................110
Bims-Beton-Industrie, G. m. b. H„ Merzig .... 69
Brandt Carl. Saarbrücken............................120
Edlinger Joh., Püttlingen...........................79
Emmrich Franz & Söhne, Neunkirchen ..... 32
Ernst-Ney Peter, Saarlouis und Wehrden .... 139
Fersing Ewald, Fenne................................148
Grimm Heinrich, Sulzbach.........................124
Heß Wilhelm, Schiffweiler . 130
Hoppstädter Gebrüder, Spiesen ...........................116
Karst Andr. Nachf., Inh. Neurohr, Friedrichsthal . . 145
Karst Christian, Bildstock........................109
Kühn Heinrich, Sulzbach .................................108
Kniffler & Cie., Saarbrücken......................87
Langenbahn Jakob, Dudweiler.........................35
Lenhard Heinrich, Saarbrücken.......................55
Micka Heinrich, Dudweiler...........................18
Saarbau-Industrie, A.-G., Saarlouis.................166
Schmidt Joh., Saarlouis, Neue Welt........................13
Schmitt Ludwig, Landsweiler-Reden................118
Schneider Johann, Saarlouis-Ludweiler...............132
Schneider M., Schaffhausen . 128
Wessela & Reinert, Dudweiler........................50
Witt J., Schiffweiler-Saarbrücken...................66
Wittemann W., G. m. b. H., St. Ingbert..............30
Benzin und Benzol.
Saar-Benzin, Gersweiler (Shell)..................... 9
Widenmeyer Fritz, Saarbrücken.......................21
Bergeverladung.
Saar-Demag .......... 2. Deckelseite
Bergwerksbedarf.
Aciéries et Hauts-Fourneaux du Saut-du-Tarn ... 162
Arnoth & Bäcker, Saarbrücken........................15
Ateliers des Muraux, Paris..........................159
Bach &. Co., Saarbrücken.......................Eins. 160
Bohr- und Schrämkronenfabrik, Sulzbach .... 83
Brun Frères, Société Anonyme, Paris .... Einl. 161
Chambournier E., Lyon.................................... 96
Compagnie Générale d’Electricité, Paris.............153
Eickhoff Gebr., Saarbrücken ..............................23
Etabl. Galland, L. Paul Durand, succ., Paris .... 26
Ferrum, G. m. b. H„ Saarbrücken.....................18
Forges de Miiourd, Anor (Nord)......................150
Forges et Ateliers de Jeumont .... - Einlage 128
Seite
Seite
Gouvy & Cie., Dieulouard................................92
Heckei Ernst, Ges. für Förderanlagen w. b. H-, Saar-
brücken 57
Heckei Georg, G. m. b. H.. Saarbrücken . . 4. Deckels.
Heckei & Nonweiler, Saarbrücken.........................88
Heising Stephan, G. m. b. H„ Saarbrücken .... 74
Herchert G., A.-G., Dortmund....................Texts. 192
Lampes de mineurs Wolfs................................. 7
Saar-Demag, Ottweiler......................2. Deckelseite
Sam-Werke, Rohrbach .................................. 35
Schwinn A., A.-G., Homburg.............................. 4
Seibert B., G. m. b. H., Saarbrücken.................... 5
Société Alsacienne de Constructions Mécaniques . Eins. 129
Société d’Ecfairage et d’Applications Electriques, Arras 27
Société Nobel, Saarbrücken..............................33
Tosi-Dujardin, Lille....................................95
Wilhelm J., Mulhouse ..................................155
Betonbrecher.
Compagnie Parisienne Goliath ...........................€1
Bierbrauereien.
Bayerische Bierbrauerei zum Karlsberg, Homburg . . 43
Becker Gebrüder, St. Ingbert . . ,................. 2
Bruch O. A., Saarbrücken .... .... 56
Fischerbräu, Strasbourg-Schiltigheim.................. 22
Ottweiler Brauerei .....................................31
Schloßbrauerei, A.-G., Neunkirchen und Geislautern . . 6
Waisheim-Brauerei, A.-G., Saarbrücken und Wals-
heim ...............................3. Deckelseite
Gelochte Bleche.
Breit W„ Saarbrücken.............................. 30
Werner anet Meguin, Dillingen.......................16
Bohrhämmer und Abbauhämmer.
Forges et Ateliers de Meudon.......................150
Flottmann. Saarbrücken.............................. 1
Saar-Demag............................ 2. Deckelseite
Bremsberge.
Heckei Erlöst, Ges. für Förderanlagen m. b. H.,
Saarbrücken......................................57
Bronzeguß.
Saarbronce: Saarbrücker Metallgußwerk ... 53
Buchhandlungen.
Bock & Seip, Saarbrücken..............................72
Librairie Française (Rollin), Saarbrücken 3 .... 151
Butter - Eier - Käse.
Caré Gervais, Saarbrücken.............................86
Hoffmann Anton. Bous.................................144
Kilian E., Altenwald.................................117
Klein P., Saarbrücken ...............................137
Schmitt F., Fraulautern..............................132
Sauer Max, Saarbrücken ..............123
Bürstenfabriken und Mattenfabrikation.
Union, Pfälz.-Saarländ. Bürsten- und Pinselfabrik,
Sulzbach..........................................124
Chemische Fabriken.
Widenmeyer Fritz, Saarbrücken.........................21
Dachdeckereien und Bauklempnereien.
Arend Louis, Saarbrücken..............................80
Engel Joseph, Çrebach................................143
Engel Peter, Schafbrücke ..............133
Nolte J., Saarbrücken ................................88
Schemer Johann, Sulzbach..............................32
Schiel Wilhelm, Altenwald.............................82
Thös Peter, Friedrichsthal............................98
Dampfkessel und Dampfmaschinen.
Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm Ehrhardt & Seh-
mer, Saarbrücken......................................11
Poensgen & Pfahler, G. m. b. H., Rohrbach ... 83
Société Alsacienne de Construction Mécaniques Einlage 128
Société Française des Constr. Babcock & Wilcox,
Paris.............................................164
Dampfturbinen.
Société Alsacienne de Construction Mécaniques Einlage 128
Tosi-Dujardin, Lille ...................................95
Dieselmotore.
Tosi-Dujardin, Lille ...................................95
Drahtgeflechte und -gewebe.
Heckei Georg, Saarbrücken.................4. Deckelseite
Mech. Drahtindustrie, A.-G., Saarbrücken .... 42
Yicari Georg & Cie., Saarbrücken................12
Drahtseile.
Corderie de la Seine, Le Havre..................62
Heckei Georg, G. m. b. H., Saarbrücken . . 4. Deckelseite
Drahtseilbahnen,
Arnoth & Bäcker, Saarbrücken ...........................15
Heckei Ernst, Ges. für Förderanlagen m. b. H.,
Saarbrücken .........................................57
Drahtzieherei.
Heckei Georg, 'Saarbrücken................4. Deckelseite
Société Métallurgique de Gorcy.........................24
Druckerei.
Saarlouiser Journal, Saarlouis..................54
Eisen in allen Formen.
Aciéries et Hauts-Fourneaux du Saut-du-Tarn ... 162
Garelly Ferdinand, A.-G., Saarbrücken..................70
Gans Gebrüder & Cie., Saarbrücken......................66
Gouvy & Cie., Dieulouard...............................92
Haibergerhütte, Brebach ..............................136
Zickwolff Otto, G. m. b. H., Saarbrücken . . Einlage 177
Eisenbahnmaterial aller Art.
Wolfs Georg & Cie., vorm. Meguin, Dillingen- Saar-
brücken ...............................................85
Eisen- und Stahlguß.
Aciéries et Hauts-Fourneaux du Saut-du-Tarn . . . 162
Dirigier, Karcher & Cie., G. m. b. H., Saarbrücken . . 103
Forges de Milourd, Anor ...............................90
Germania-Werk, Fontaine &. Cie., Fraulautern ... 74
Gouvy & Cie., Dieulouard.............................92
Hachette & Driout, St.-Dizier..........................158
Haibergerhütte, Brebach................................136
Heckei Ernst, Ges. für Förderanlagen, Saarbrücken . 57
Müller Eduard, Saarbrücken ...........................44
Schulde Wilnelm, Dudweiler ............................68
Société Anonyme d’Escaut et Meuse, Paris .... 40
Société Métallurgique de Gorcy.........................24
Eisenkonstruktionen.
Arnoth & Bäcker, Saarbrücken ....... 15
Ferrum, G. m. b. H., Saarbrücken........................18
Fürst Heinrich & Söhne, Ottweiler......................149
Röchling H., Völklingen ...............................70
Société Métallurgique de Gorcy, Forges de Gorcy . 24
Stuppi Wilh., Landsweiler............................. 34
Werner (anct Meguin), Dillingen........................16
Eisenwaren und Werkzeuge.
Aciéries et Hauts-Fourneaux du Saut-du-Tarn ... 162
Fürst H., Söhne, Ottweiler . 149
Garelly, A.-G., Saarbrücken............................70
Hochapfel E., G. m. b. H., Saarbrücken.................73
Kautz Chr., Nachf., G. m. b. H., Saarbrücken . . . 133
Reinhard Phil., Ludweiler..............................144
Stein Adolf, Landsweiler ..............................145
Eiserne Bänder.
Heckei Ernst, Ges. für Förderanlagen m. b. H.,
Saarbrücken..........................................57
Essener Asphalt für Straßen-Kalteinbau.
Lenhard H., Saarbrücken ...............................55
Seite
Seite
Elevatoren.
Société des Etabl. Hector Depreux, Paris .... 99
Elektr. Gas- und Wasserinstallationen.
Baugesellschaft für elektr. Anlagen, Saarbrücken . . 117
Grim & Sohn, Dudweiler ..................................84
Mertz Adolf, Saarbrücken............................... 78
Müller Karl, Friedrichsthal........................126
Elektrotechnische Maschinen, Apparate, Kabel und
sonstige elektr. Bedarfsartikel für Hoch- und
Tiefspannung.
A. E. G-, Saarbrücken................................81
Chambournier E., Lyon ...................................96
Compagnie Générale d’EIectricité, Paris..............153
Elag, Elektrische Apparatebau-A.-Q., Saarlouis . . 166
Forges et Ateliers de Jeumont.................Einlage 128
Geoffroy-Delore, Cllchy ................................165
Köhl Gebrüder, Saarbrücken ..............................48
La Canalisation Electrique, Saint-Maurice .... 154
Le Transformateur, S. A., Paris......................97
Société Aïs. de Constructions Mécaniques . Einlage 129
Société Belge ¿’Applications Electriques, La Bouverie . 28
Société Anonyme d’Eclairage et d’Applications Electri-
ques, Arras....................................... 27
Société des Accumulators Fixes et de Traction, Ro-
mainville ................................ . . . . 25
Société Industrielle des Téléphones, Paris-Metz . . 89
Stein Adolf, Landsweiler ...............................145
Wilhelm J., Mulhouse ...................................155
Installation elektr. Zentralen und Trans-
formator-Stationen.
A. E. G., Saarbrücken................................81
Alsthom, Paris .........................................161
Compagnie Générale d’Electricité, Paris..............153
Emaillefarben.
Robin, Société Anonyme, Useldange....................41
Emaillerien.
Germania-Werke, Fontaine & Cie., Fraulautern . . 74
Ent- und Beladungseinrichtungen.
Heckei Ernst, Ges. für Förderanlagen m. b. H..
Saarbrücken 3.................................57
Entstaubungsanlagen.
Saar-Demag............................ 2. Deckelseite
Erdnuß-Speisefett.
Biskin ..........................................147
Eternit.
Feuerungsanlagen.
Eckardt & Hotop, Saarbrücken........................50
Babcock & Wilcox, Paris............................164
Feuerwehrbedarf.
Phillips & Pain, Paris-Strasbourg...................59
Flaschenbier.
Kiefer Hil., Saarlouis ............................144
Flaschenzüge.
Bastide, Pauze & Poirier, St-Etienne...............157
Förderanlagen (Seil- und Ketten.)
Amoth & Bäcker, Saarbrücken ........................15
Heckei Ernst, Gesellsch. für Förderanlagen m. b. H.,
Saarbrücken......................................57
Förderbänder.
Saar-Demag............................ 2. Deckelseite
FÖrderhaspel.
Köln-Ehrenfelder Maschinenbau-Anstalt, Köln ... 58
Förderkörbe und Sicherheitsfangvorrichtungen.
Saar-Demag............................... 2. Deckelseite
Fördermaschinen.
Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Ehrhardt
& Sehmer, Saarbrücken..............................11
Saar-Demag............................... 2. Deckelseite
Fußbodenpflegemittel.
Niekum & Brosch, Saarbrücken .........................41
Gasmaschinen.
Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Ehrhardt
& Sehmer, Saarbrücken..............................11
Saar-Demag............................... 2. Deckelseite
Gaswerkseinrichtungen.
Hauts-Fourneaux et Fonderies de Brousseval, Paris . . 46
Galanteriewaren.
Kirchner, Saarbrücken..............................Rücken
Geflügetfutter.
Sartorius, Bous ......................................134
Schneider, Sulzbach...................................113
Getriebe für Ventilatoren.
Saar-Demag.......................... 2. Deckelseite
Engel Joseph, Brebach..........................143
Farben-, Lack- und Drogenfabriken.
„Le Ripolin", S. A., Paris.....................94
Öl- und Lackwerke G. Meguin, G. m. b. H„
Fraulautern ......................................168
Widenmeyer, Saarbrücken........................21
Feilenfabriken.
Duflos Paul, Ch. Chauré, Succ., Paris..........96
Dulz M., Ottweiler ..................................149
Hauts-Fourneaux, Forges et Aciéries du Saut-du-Tarn,
St. Juéry...................................162
Federn für Automobile und Karrosserien.
Gouvy & Cie., Dieulouard.......................92
Fenster, Gitter, Tore.
Glasdachwerk, G. m. b. H„ Saarbrücken .... 15
Röchling Hermann, Völklingen...................70
Feuertonwaren.
Seyffarth & Cie., Kommanditges., Saarbrücken ... 60
Feuerlöschapparate.
Phillips & Pain, Paris-Strasbourg, Pyrene .... 59
Gips- und Stukkateurarbeiten.
Becker Nikol., Sellerbach...........................142
Becker Peter, Püttlingen ...........................122
Hoffmann Anton, Schaff hausen.......................116
Scharfenberger Bernh., Dudweiler................... 146
Wessela & Reinert, Dudweiler.........................50
Gipsfabriken.
Witt J. W„ Dillingen................................113
Glas, Porzellan, Kristall.
Seyffarth, Hermann & Cie., Saarbrücken...............60
Glasdächer (auch kittlose).
Glasdachwerk, G. m. b. H., Saarbrücken ‘. 15
Glasgroßhandlungen.
M. Angel & Cie.. Saarbrücken.........................80
Stenger G. W„ Saarbrücken...........................127
Glasmalerei-, Blei- und Messingverglasung.
M. Angel & Cie., Saarbrücken....................... 80
Gleisstopfer.
Flottmann, G. m. b. H„ Saarbrücken................... 1
187
Seite
Gliederkessel.
Halbergerhütte, Q. m. b. H., Brebach (Saar) ... 136
Glühlampen.
Société Anonyme d’Eclairage et d’Applications Elec-
triques, Arras .....................................27
Goldschmied.
Kraemer, Saarbrücken ..............................104
Gruben- und Hüttenbedarfsartikel.
Zickwolff Otto, 0. m. b. H„ Saarbrücken . . Einlage 177
Grubenketten.
Bohr- und Schrämkronenfabrik, Sulzbach............83
Grubenlampen.
Fabiique de Lampes de Mineurs, Système Wolf,
Saarbrücken ....................................... 7
Société Belge d’Applications Electriques, La Bouverie . 28
Société des Accumulateurs Fixes et de Traction
(SAFT), Romainville............................25
Société Anonyme d’Eclairage et ’Applications Elec-
triques, Arras .................................... 27
Gussapparate für chemische Produkte sowie
wie Gasanstalten.
Hauts-Fourneaux et Fonderies de Brousseval ... 46
Gußeiserne Röhren und Formstücke.
Halbergerhütte, A.-CL, Brebach ........................136
Gußeiserne Kanalisationsgegenstände.
Halbergerhütte, A.-O., Brebach ........................136
Hähne aller Art.
Seite
Hoppstädter Gebrüder, Spiesen.........................116
Huwer-Riesler Joh., Wallerfangen ......................69
Iselt Richard, Saarbrücken.............................88
Jentzer K., Saarbrücken ...............................71
Kasper Julius, Saarbrücken.............................74
Krämer Fritz, Dudweiler ..............................125
Krings Theodor & Co., Breinig..........................73
Kuhn Pierre, Saarbrücken..............................111
Kuntz Ludwig, Kirn.....................................58
Kuntz Peter, Homburg...................................30
Ney Joh., Wallerfangen................................141
Nickiess & Cie., Völklingen..........................147
Niederer & Cie., Völklingen..........................131
Oerters Matth., Saarbrücken ..........................129
Riewer Gebrüder, Geislautern..........................142
Schmitt Richard, Bous.................................112
Schüler & Ruby, Hochspeyer (Pfalz).....................87
Schwegler Christ., Saarbrücken........................138
Tenhaeff Matth., Ellern................................85
Vowinkel Joh. Jakob, Charlottenburg...................102
Weck J„ Neudorf .......................................81
Weiand Albert, Saarbrücken............................. 7
Weyland Eugène, Forbach............................165
Weyland Joseph, Forbach..............................20
Ziegler P., Sarreguemines..............................92
Hüte und Mützen.
Huard P. (Successeur), Paris..........................102
Hygienisches Institut.
Schöbel R., Neunkirchen...............................114
Installations-Artikel en Gros.
Schmeer Richard, Saarbrücken...........................64
Industrie-Bedarf,
Wanner, Strasbourg................................. . 93
Société Anonyme Jules Cocard, Paris ..... 90
Halden- und Lagerplatz-Beschickungsanlagen.
Heckei Ernst, Ges. für Förderanlagen, Saar-
brücken ..............................................57
Haus- und Küchengeräte.
Garelly, A.-G., Saarbrücken ..........................70 .
Hochapfel E., G. m. b. H., Saarbrücken .... 73
Kautz Chr., Nach!., G. m, b. H., Saarbrücken ... 133
Passage-Kaufhaus, A. G., Saarbrücken . . . Einlage 177
Hebezeuge.
Bastide, Pauze &. Poirier, St-Etienne..........157
Saarbrücker Hebezeugfabrik, Stahlhammer bei Saar-
brücken ..............................................48
Herde und Ofen.
Garelly, A.-G., Saarbrücken ..........................70
Hochapfel E„ G. m. b. H., Saarbrücken..........73
Kautz Chr., Nachf., G. m. b. H., Saarbrücken ... 133
Reinhard Phil., Ludweiler......................144
Schottes Eugen, Saarlouis und Thionville .... 21
Hoch- und Tiefbau, Eisenbetonbau und Asphaltbau.
Ackermann Joh. & Söhne, A.-G., Saarbrücken ... 14
Bims-Beton-Industrie, G. m. b. H., Merzig .... 69
Brandt Carl, Saarbrücken ............................120
Emmrich Fr. Söhne, Neunkirchen.................32
Ernst-Ney Peter, Saarlouis und Wehrden.........139
Fersing F., Fenne ...................................148
Kniffler & Cie., Saarbrücken...................87
Lenhardt Heinr., Saarbrücken...................55
Saar-Bauindustrie, A.-G., Saarlouis............166
Schneider J., Saarlouis-Ludweiler..............132
Hochofen- und Eisenportland-Cement.
Haibergethütte, A.-G., Brebach ......................136
Holzhandlungen.
Baré Carl, Saarbrücken 3 149
Bernhard Aug., Fischbach.............................. 119
Bernhardt Rudolf, St. Ingbert..................119
Engelmann Wilhelm, Saarbrücken.................145
Großstephan Alnhons, Saarbrücken .....................68
Industrie-Verglasung.
Qöikel Heinrich, Saarbrücken.........................50
Industrievertretungen.
Chambournier E., Lyon................................96
Wilhelm J., Mulhouse ...............................155
Isoliermaterial.
Chambournier E., Lyon .......... 96
Geoffroy-Delore, CI ich y...........................165
La Canalisation Electrique, St. Maurice.............154
Wanner, Strasbourg . . •.............................93
Jute-Waren und Teppiche.
Descendre Robert, Paris..........................91
Kaffee-Handel und Kaffee-Röstereien.
Frey Otto, Neunkirchen..............................109
Gastard & Fils, Sulzbach.........................143
Lamport H., Saarbrücken........................... 123
Lingener Ernst, Saarbrücken......................60
Obenauer F., Saarbrücken.......................... 115
Weil M. jun., Saarbrücken........................86
Kalk (Karbidkalk) zum weißen und mauern.
„Saargas“ Saarländische Industriegas Ges. m. b. H.,
Saarbrücken 3........................................13
Kanalisationsmaterial für Gas und Wasser.
Schmeer Richard, G. m. b. H., Saarbrücken .... 64
Société Anonyme des Hauts-Fourneaux et Fonderies de
Brousseval, Paris....................................46
Kandelaber für öffentliche Beleuchtung.
Société des Hauts-Fourneaux et Fonderies de Brousseval,
Paris.........................................46
Kaufhäuser.
Grands Magasins du Louvre, Paris.................101
Passage-Kaufhaus, A. O., Saarbrücken . . . Einlage 177
Kaufmännische Schulen.
Fiohr Fritz, Saarlouis...........................104
188
Kautabakfabrik.
Seite
Korbwaren.
Seite
Hanewaker, O. m, b. H., Nordhausen . . . Einlage 176
Kautschuk- und Asbestwaren.
Etablissement Bergougnan, Strasbourg....................38
Flinois, Colmant 6t Cuvelier, Lille....................160
Hutchinson S. A„ Paris............................... 100
Kirch Qebr., Saarbrücken................................76
Société Industrielle des Téléphones, Paris-Metz ... 89
Wanner, Strasbourg .....................................93
Ketten.
Oersweiler Kettenfabrik.................................14
Manufacture des Chaînes et Ancres de St-Amand . . 96
Lemay Victor, St-Amand..................................92
Purper & Sohn, Saarbrücken..............................62
Ries loh.. Saarbrücken................................102
Krane und Transportanlagen.
Bastide, Pauze & Poirier, St. Etienne................157
Heckei Ernst, Ges. S. Förderanlagen m. b. H., Saar-
brücken ............................................ 57
Saarbrücker Hebezeugfabrik, Stahlhammer b. Saarbrücken 48
Saar-Demag.............................. 2. Deckelseite
Kugellager.
Garelly Ferd., A. Q., Saarbrücken.....................70
Purper 6t Sohn, Saarbrücken...........................62
Kunststeine und Terrazzo.
Lehnert 6t Cie., Neunkirchen..........................146
Kleidung und Zubehör.
Huard P. (Successeur), Paris............................102
Ferner siehe Kaufhäuser.
Klempnereien und installationsgeschäfte.
Arend Louis, Saarbrücken............................... 80
Bodtländer, Völklingen . 118
David Heinr., Altenwald.................................144
Fey Johann, Sulzbach ...................................119
Pesé Johann, Sulzbach...................................137
Remy Rieh., Dudweiler....................................34
Schlotthauer Karl, Friedrichsthal . 125
Stein Ad., Landsweiler..................................145
Kohlen und Koks.
Mines Domaniales Françaises de la Sarre, Saarbrücken 152
Kohlen- und Brennstoîfhandel.
Anciens Etablissements Neuerburg, Saarbrücken ... 42
Arnold Justus, Saarbrücken ............................111
Becker & Cie. Nachf., G. m. b. H., Saarbrücken ... 80
Châtel & Dolfus, Filiale Saarbrücken.............70
Haldy Gebr., Kohlenhandelsgesellschaft m. b. H., Saar-
brücken ...............................................67
Kiessei Gebrüder, Saarbrücken....................64
Michler Carl. Saarbrücken........................79
Nicola Matth., Saarlouis.........................139
Niederer 6c. Cie., Völklingen....................131
Papst Karl, Saarbrücken..........................87
Raab, Karcher, G. m. b. H., Saarbrücken..........76
Schmidt Gustav, Saarbrücken......................146
Schmitt Richard, Bous............................ 112
Siebenpfeiffer Julius, Saarbrücken..................... 68
Streichenberger, Lyon, Filiale Saarbrücken .... 117
Weilt 6t Cie., G. m. b. H., Saarbrücken..........85
Kolonialwaren en Gros.
Gastard 6t Fils, Filiale Sulzbach................143
Lamport H., G. m. b. H., Saarbrücken ...... 123
Obenauer F., G. m. b. H., Saarbrücken............115
Oster Max, Forbach...............................78
Pasquay Fritz, A. G., Saarbrücken................149
Schmitt F., Fraulautern..........................132
Weil M. tun.. Merzig und Saarbrücken.............86
Wolff Julien, Sarreguemines......................97
Kompressoren.
Ateliers de Constructions d’Ensival ....... 162
Flottmann, G. m. b. H., Saarbrücken.............. 1
Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Ehrhardt & Seh-
mer, Saarbrücken.......................................11
Saar-Demag........................ 2. Deckelseite
Schweitzer F„ Saarbrücken ......... 77
Société Alsacienne de Constructions Mécaniques Einlage 129
Konserven.
Schmelz With., Saarbrücken.......................129
Kondensator-Anlagen,
Société de Condensations et d’Applications Mécaniques,
Paris.........................................37
Kontroll-Uhren und -Apparate.
Deutsche Geschäftsmaschinen G. m. b. H., Berlin Textseite 178
Kurzwaren.
Schano J., Neunkirchen...............................106
Schmidt 6t Gebel, Saarbrücken 2....................102
Lacke.
Le Ripolin, Paris................................... 94
Öl- und Lackwerke G. Moguln, G. m. b. H., Fraulautern 168
Robin, Société Anonyme, Useldange (Luxbg.) .... 41
Ladewagen.
Saar-Demag.............................. 2. Deckelseite
Landwirtschaftliche Maschinenteile.
Gouvy 6t Cie., Dleulouard............... ... 92
Landesprodukte aller Art (Obst, Kartoffeln,
Getreide, Futtermittel, Sämereien).
Borger J. Nachf., Neunkirchen........................130
Sartorius, Bous......................................134
Schneider A., Sulzbach...............................113
Lederfabrikation.
Fouletier Frères, St-Chamond..........................28
Rhein. Lederwerke, A. G., Saarbrücken.................67
Lautsprecher und Lautverstärker.
A. E. G., Saarbrücken.................................81
Téléphones le Las, Paris.............................. 8
Lehrmittel.
Bock 6t Seip, Buchhandlung, Saarbrücken...............72
Photo-Gressung, Saarbrücken...........................72
Leinendecken.
Société Nantaise de Toiles, Nantes....................94
Leinöle.
Ernest Paix 6t Cie., Douai............................29
Likörfabrikation.
Distillerie de la Bénédictine, Fécamp.................95
Löffelbagger.
Saar-Demag.............................. 2. Deckelseite
Lokomotiven und Lokotraktoren.
Maschinenbau-Aktiengesellschaft, vorm. Ehrhardt 6t Seh-
mer, Saarbrücken......................................11
Saar-Demag.............................. 2. Deckelseite
Société Alsacienne de Constructions Mécaniques Einlage 129
Werkzeug- und Maschinenfabrik, „Glückauf", Zemitzsch
& Cie., Saarbrücken...................................19
Maler- und Anstreichermeister.
Baldauf Georg, Dudweiler.............................112
Besch Peter, Altenwald.............................. 14
Brixius Peter, Bildstock ............................109
Conrad Jakob, Groß-Rosseln...........................142
Diedenhofen Jakob, Dudweiler.........................118
Follmann Vinzenz, Völklingen ........................110
Göhr L. Söhne, Sulzbach..............................119
Grewenig Heinrich, Güchenbach.........................32
Groß Johann, Landsweiler ......... 116
189
Hoffmann Phil. & Söhne, Saarbrücken................
Kiefer Jakob, Püttlingen..............................
Köth W., Schnappach................................
Krämer Chr., Dudweiier.............................
Leonard Fritz, Dudweiier...........................
Loser Michael, Altenwald...........................
Müller Theodor, Saarbrücken........................
Münch Peter, Schwalbach............................
Peters C. J., Louisenthal..........................
Rupertus Franz, Quierschied........................
Schäfer Franz, Ensdorf.............................
Schäfer Robert, Landsweiler........................
Schemmann E., Dudweiier............................
Schmelzer Jakob, St. Ingbert.......................
Schöffler Eduard, Saarbrücken...................
Schultheis Adam, Nachfolger Gebr. Schäfer, Altenwald
Sehn Jakob u. Alois, St. Ingbert...................
Willecke Peter, Griesborn..........................
Woll Rudolf, St. Ingbert ..........................
Ziehmer Wilhelm, Sulzbach..........................
Malzkaffee.
Ethel-Malzkaffee...................................
Manometer.
Hänni & Cie., Jegenstorf...........................
Manufaktur- und Weißwaren.
Schano J., Neunkirchen.......................
Margarine.
Fermetsa, Holländische Margarinewerke van den Berg,
Vertr.: Ferdinand Metzger, Saarbrücken . . . .
Jürgens & Prinzen, Goch, Saarbrücken...............
Sauer Max, Saarbrücken.............................
Marmeladenfabrik.
Ollinger J P„ Fitten...............................
Mehl.
Bloch, Mühlenwerke, Saargemünd.....................
Sartorius, Bous....................................
Metalle und Schrot aller Art.
Fürst Heinr. & Söhne, Ottweiler....................
Gans Gebr. & Cie., Saarbrücken.....................
Wilhelm J., Mulhouse...............................
Metallgießerei.
Metallwerk Maria Ehemann, Friedrichsthal .
Metzgereien.
Benz Wilh., Neunkirchen............................
Bidot Ernst, Louisenthal........................
Brössner Paul, Saarbrücken.........................
Enkrich Joseph, Schiffweiler.......................
Harig Fritz, Wiebelskirchen........................
Kiefer J., Neunkirchen.............................
Klein Joh. Bapt.. Wehrden..........................
Kreutzer Aug. Söhne, Schwalbach....................
Munzinger Rieh., St. Ingbert.......................
Thum Emil, Wiebelskirchen .........................
Milchversorgung.
Milchversorgung Neunkirchen Saar, G. m. b. H. .
Milch in Flaschen.
Schumacher Andreas, Hangard........................
Mineralwässer (Heilwässer).
Günther Ernst, Völklingen..........................
Möbeilager und Möbelfabriken.
Batta Joh., Friedrichsthal.........................
Marx-Dietsche Joh., Dillingen......................
Möbeltransporte.
Saarbrücker Speditions- und Lagerhaus - G. m. b. H.,
Saarbrücken 3 ...............................
Kreutzer Philipp, Saarbrücken......................
Zinke Ludwig, Saarbrücken..........................
Motorkompressoren.
Mosaikplatten.
C. Braun (Vertr. von Pabst, Mosaikplattenfabrik Hom-
burg), Saarbrücken...................................76
Edlinger Joh., Püttlingen...................... 79
Mühlenprodukte.
Grands Moulins Bloch, Sarreguemines.................107
Musikinstrumente.
Herfeld & Cie., Neuenrade...........................167
Oberlichter.
Glasdachwerk, G. m. b. H., Saarbrücken ..... 15
Obst- und Südfrüchte.
Monnot & Cie., Saarbrücken..........................107
Öle und Fette.
A. André Fils........................................39
Etabl. Wanner, Strasbourg ...........................93
öl- und Lackwerke G. Meguin, G. m. b. H., Fraulautern 168
Saar-Benzin, G. m. b. H., Gersweiler................. 9
The Texas Company, Paris.............................98
Widenmeyer Fritz, Chemische Fabrik, Saarbrücken . . 21
Packleinen.
Weill &. Cie., Nancy................................156
Papierwaren.
Kirchheimer & Cie., G. m. b. H., Saarbrücken .... 67
Markgraf Karl, Neunkirchen..........................132
Preßluftanlagen aller Art.
Saar-Demag............................. 2. Deckelseite
Petroleum.
Olex-Petroleum-Gesellschaft m. b. H., Saarbrücken . . 107
Pinselfabriken.
Union, Sulzbach.................................... 124
Pflasterermeister.
Heidemann Wilh., Sulzbach.............................82
Photoapparate und -Bedarf.
Gressung, Saarbrücken.................................72
Platten (für Wand und Boden).
Edlinger Joh., Püttlingen.............................79
Gerster Jakob, Saarbrücken...........................117
Köhl-Rosch, Saarbrücken..............................123
Seyffarth Hermann & Cie., Saarbrücken.................60
Pneumatische Werkzeuge und Zubehör.
Aciéries et Hauts-Fourneaux du Saut-du-Tarn ... 162
Compagnie Parisienne Goliath..........................61
Equipement Minier, Paris.............................158
Flottmann, G. m. b. H.< Saarbrücken................... 1
Schweitzer F., Saarbrücken............................77
Poliermaterial.
Essig, Henri, Nancy...................................98
Niekum & Brosch.......................................41
Poriland-Zement.
Société Anonyme des Ciments Portland de Metz (ane.
Johannès & Cie.)......................................24
Pumpen (auch Zentrifugalpumpen).
Ateliers de Constructions d’Ensival..................162
Bastide, Pauze & Poirier, St-Etienne.................157
Klein, Schanzlin & Becker, A. G., Saarbrücken .... 12
Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Ehrhardt & Seh-
mer, Saarbrücken ..................................... U
Saar-Demag............................. 2. Deckelseite
Seite
126
122
64
140
78
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148
142
138
134
81
114
71
190
Seite
Pumpenventilklappen,
Manufacture de Caoutchouc, Q. Boinet, St. Quentin . . 36
Putzbaumwolle, Putzlappen.
Manufacture Roannaise de Cotons et Dérivés, Roanne . 158
Millet, Henri, Cours (Rhône) ........................156
Tissus d’Essuyage Industriels, Florange...............38
Radioapparate und Zubehör.
A. E. Q., Saarbrücken ................................81
Qrim & Sohn, Dudweüer.................................84
Köhl Gebr., Saarbrücken...............................48
S. A. F. T., Romainville............................- 25
Téléphone le Las, Paris............................... 8
Rangieranlagen.
Heckel Ernst, Gesellschaft für Förderanlagen m. b. H.,
Saarbrücken..........................................57
Restaurants.
Bergmannsheim, Gustav Martin, Ensdorf................135
Bidot Carl, Louisenthal .............................127
Rettungsapparate.
Bach & Cie., G. m. b. H., Saarbrücken . . , Einlage 160
Röhren- und Rohrverbinder.
Aciéries et Usines à Tubes de la Sarre, Bous Einlage 145
Fabrique de Brides, Clerval (Doubs)...................97
Louvroil & Recquignies, Recquîgnies (Nord) .... 90
Société Anonyme d’Escaut et Meuse, Paris .... 40
Société Franco-Sarroise de Constructions Mécaniques,
Saarbrücken........................................79
Wilhelm J., Mulhouse.................................155
Rollenlager und Gehäuse.
SAM-Werk, G. m. b. H., Rohrbach.......................35
Rostschutzfarben.
Robin, Société Anonyme, Useldange ............41
Roststäbe und Feuerungsarmaturen.
Bodinet & Cie., Dillingen.............................31
Rutschenanlagen mit Motoren für elektrischen
und Preßluft-Antrieb.
Eickhoff Gebrüder, Saarbrücken........................23
Flottmann, G. m. b. H., Saarbrücken................... 1
Saar-Demag............................. 2. Deckelseite
Sägewerke.
(siehe unter Holzhandhingen)
Sägen für alle Zwecke.
Mongin Frères & Cie., Paris..................... . 156
Säcke (auch Kokos).
Weill & Cie., Nancy...............................156
Sanitäre und Badeanlagen.
Heckel &. Nonweiler, Saarbrücken 1.................88
Nimphius Robert, Saarbrücken......................131
Seyfiarth Hermann & Cie., Saarbrücken..............60
Steiner Georg, Altenwald...........................42
Sattler und Polsterer.
Behr Jakob Wwe., St. Ingbert......................138
Schachtausrüstungen.
Saar-Demag........................... 2. Deckelseite
Schlackensandsteine.
Lehnert & Cie., Neunkirchen.......................146
Schlammkohlen.
Baum Max, Altenwald................................65
Schleifsteine und Schleifscheiben.
Essig Henri. Nancy.................................98
Schlosser- (Kunst- und Bau-) und
Schmiedemeister.
Deutsch Valentin, Dudweiler.....................126
Dunkel Wilh., Friedrichsthal.....................108
Röchling Hermann, Völklingen.....................70
Steiner Georg, Altenwald.........................42
Stuppi Wilhelm, Landsweiler ............................34
Schmiergelleinen und -papier.
Essig Henri, Nancy...............................98
Schmierapparate.
Wanner, Strasbourg...............................93
Schmiermittel.
André Fils.......................................39
öl- und Lackwerke G. Meguin, G. m. b. H., Fraulautern 168
Schornsteinaufsätze.
Cb. Karst, Bildstock.............................III
Schornsteinbau.
Eckardt & Hotop, Saarbrücken.....................50
Schrämmaschinen.
Ateliers des Mureaux, Les Mureaux (S. & O.), Paris . 159
Flottmann, Niederlassung Saarbrücken............. 1
Eickhoff Gebrüder, Saarbrücken.................*. 23
Saar-Demag ........................... 2. Deckelseite
Schrämkronen.
Bohr- und Schrämkronenfabrik, G. m. b. H., Sulzbach . 83
Schrapplader.
Saar-Demag.............................. 2. Deckelseite
Schreinereien.
Batta Johann, Friedrichsthal..........................138
Jung Reinhard Wwe., Altenwald.........................112
Port Karl, Dudweiler....................................82
Rau Richard. Altenwald................................140
Schmitt Adolf, Dudweiler..............................122
Wahlen Johann, Friedrichsthal ........ 34
Wittemann, G. m. b. H St. Ingbert.......................30
Zwetsch Friedrich, Sulzbach...........................132
Schuhfabrik.
Bat’a, Saarbrücken......................... Einlage 144
Schwämme, Fensterleder und Putzmaterial.
Millet Henri, Cours...................................156
SchweiÜapparate.
Griesogen, Saarbrücken..................................49
Le Transformateur, S. A., Paris-Nancy...................97
Schweilidrähte.
Metallwerk Maria Ehemann. Friedrichsthal .... 45
Schuhwaren.
(siehe Kaufhäuser).
Seifenfabriken.
Kirchner................................Kalender-Rücken
La Girafe, Société Anonyme, Marseille................52
Wagner, Merzig..................................... 43
Seilbahnmaschinen.
Köln-Ehrenfelder Maschinenbau-Anstalt, Köln .... 58
Seil- und Kettenförderung.
Gesellschaft für Förderanlagen, Ernst Heckel, Saar-
brücken .............................................57
Seilscheiben.
Saar-Demag......................... 2. Deckelseite
Seilerwaren.
Corderies de la Seine, Le Havre ....... 62
191
Senffabriken.
Seite
Seite
Transmissionen und Material dazu.
Graf! Carl, Saarlouis.................................135
Sensen und Sicheln.
Couleaux &. Cie., Mölsheim.............................94
Hauts-Fourneaux, Forges et Aciéries de Saut-du-Tarn,
St. Juéry..........................................162
Signaleinrichtungen.
S. A. F. T., Sté Anonyme, Romainville..................25
Téléphones le Las, Paris............................... 8
Corderies de la Seine, Le Havre ....... 62
Flinois, Colmant & Cuvelier, Lille....................160
Hector Depreux, Paris................................... 99
Müller Eduard, Saarbrücken..............................44
Purper & Sohn. Saarbrücken..............................62
Société Alsacienne de Constructions Mécaniques Einlage 129
Transportanlagen.
Arnoth & Bäcker, Saarbrücken............................15
Heckei Ernst, Gesellschaft für Förderanlagen m. b. H.,
Saarbrücken ...........................................57
Skipförderungen.
Heckei Ernst, Gesellschaft für Förderanlagen m. b. H.,
Saarbrücken .............. 57
Sparkassen.
Saargenossenschaftsbank, Saarbrücken (Oersweiler Spar-
kasse) ....................................47
Spatenhämmer.
Flottmann, G. m. b. H., Saarbrücken...... 1
Saar-Demag..................... 2. Deckelseite
Spediteure.
Kreutzer Philipp, Saarbrücken....................... . 81
Saarbrücker Speditions- und Lagerhaus, G. m. b. H.,
Saarbrücken.......................................81
-Zinke Ludw., Saarbrücken............................71
Transportbänder.
Etabl. Gustave Boinet, St. Quentin.....................36
Etabl, Depreux, Hector, Société Anonyme, Paris ... 99
Heckei Ernst, Gesellschaft für Förderanlagen m. b. H.,
Saarbrücken.......................................57
Vicari, Georg & Cie., Saarbrücken......................12
Treibriemen.
Etablissements Hector Depreux, Paris...................99
Flinois, Colmant & Cuvelier, Lille....................160
Fouletier Frères, St. Chamond..........................28
Rhein. Lederwerke, A. G., Saarbrücken..................67
Thees J., Merzig......................................137
Wanner, Société Anonyme, Strasbourg....................93
Trockeneinrichtungen.
Saar-Demag.............................. 2. Deckelseite
Sprenstoffe.
Société Nobel, Franco-Sarroise, Saarbrücken .
Oberlandleitungen.
Compagnie Générale d'Electricité, Paris .
153
Steinbruchbetriebe.
Wittemann W., G. m.b. H., St. Ingbert................30
Stifte-Fabrikation.
Société Métallurgique de Gorcy, Forges de Gorcy . . 24
Straßenbau.
Ackermarïn loh. & Söhne, A. G., Saarbrücken ... 14
Kniffler & Cie., Saarbrücken .......................87
Lenhardt Heinrich, Saarbrücken . . 55
Süßwaren.
Braun Peter, Saarbrücken............................86
Tabak (Kau- und Rauchtabak).
Fuchs, Merzig . 121
Hanewaker, G. m. b. H., Nprdhausen , . . Einlage 17^
Schaeidt & Co., Saarbrücken.........................65
Tabakwaren - Großhandlung
Jaspert, Wiebelskirchen............................139
Müller Rud., Saarbrücken...........................128
Trenz loh., Saarlouis..............................135
Tapeten und Farbwaren. (Detailverkauf).
Kalkoffen & Franke, Saarbrücken......................75
ferner sämtliche Maler- und Anstreichergeschäfte.
Teerprodukte.
öl- und Lackwerke G. Meguin, G. m. b. H., Fraulautern 168
Telephonie und Telegraphie.
Alsthom, Société Générale de Constructions Electriques
et Mécaniques, Paris............................161
Société Industrielle des Téléphones, Paris-Metz ... 89
Téléphone Le Las, S. A., Paris...................... 8
Toilettenartikel.
Kirchner C., Saarbrücken...........................Rücken
Transformatoren.
A. E. G„ Saarbrücken...............................81
Le Transformateur, S. A., Paris....................97
Universal-Haspel.
Eickhoff, Gebrüder, Saarbrücken...................23
Saar-Demag .......... 2. Deckelseite
Ventilatoren.
Bastide, Panze &. Poirier, St-Etienne.............157
Verchromungsanstalt.
Kaiser Friedrich, Inh. P. Behr, Neunkirchen .... 143
Verladeanlagen.
Heckei Ernst, Gesellschaft für Förderanlagen m. b. H.,
Saarbrücken......................................57
Wachswaren.
Gebr. Spang, Dillingen............................115
Wagenumläufe.
Saar-Demag........................... 2. Deckelseite
Wagonbaumaterial.
Lemay & Victor, St. Amand.........................92
Wagendecken.
Weill & Cie., Nancy.............................. 156
Wand- und Kälteschutz-Isolierungen.
Société des Etablissements Wanner, Strasbourg ... 93
Wärmewirtschaftliche Apparate.
SARI, Strasbourg....................................51
Wasserdichte Gewebe und Anzüge.
Hutchinson, S. A., Paris..........................100
Société Nantaise de Toiles, Bâches et Vêtements imper-
méables, ane. Mazettier, S. A., Nantes............94
Wasserhaltungen.
Saar-Demag........................... . 2. Deckelseite
Waschanstalt für Maschinenputztücher.
Tissus d’Essuyage Industriels, Fiorange . 38
Seite
Seite
Weichenbau.
Wolfs, Georg & Cie., vorm. Meguin, Saarbrücken-
Dillingen...........................................85
Wein- und Spiritiosen-Handlungen.
Günther Ernst, Völklingen........................142
Muller-Hentz, Forbach............................107
Wesa, A. G., Saarbrücken.........................60
Werkzeugfabriken.
Aciéries et Hauts-Fourneaux du Saut-du-Tarn ... 162
Brun. Frères, Paris.........................Einlage 161
Duflos Paul, Ch. Chauré, Succ., Paris............96
Etabl. Couleaux & Cie., Molsheim.................94
Garelly Ferdinand, Saarbrücken...................70
Gouvy & Cie., Dieulouard .............................92
„Glückauf“, Zemitzsch & Cie., G. m. b. H., Saarbrücken 19
„Vallourec“, Paris................................ . 90
Werkzeugmaschinen.
Buch Otto, Saarbrücken...........................20
Wiegeeinrichtungen.
Duchesne & Cie., Villeurbanne-Lyon...............163
Société Alsacienne de Constructions Mécaniques Einlage 129
Winden für Dampf und Elektrizität.
Bastide, Pauze & Poirier, St-Etienne.............157
Saarbrücker Hebezeugfabrik, Stahlhammer bei Saar-
brücken ............................................48
Wur§tfabriken,
Salamico, Strasbourg.............................115
Zahnräder.
Heckei Ernst, Gesellschaft für Förderanlagen m. b. H.,
Saarbrücken....................................... 57
Zeitschriften.
L’Illustration, Paris ...............................151
Zeitungen.
„Saarlouiser Journal“, Tageszeitung, Saarlouis ... 54
Zentralheizungsanlagen.
Fey Johann, Sulzbach.................................119
Heckei & Nonweiler, Saarbrücken ......................88
Nimphius Robert, Saarbrücken....................... 131
Schlotthauer Karl, Friedrichsthal....................125
Société des Hauts-Fourneaux et Fonderies de Brousse-
val, Paris............................................46
Stein Ad., Landsweiler...............................145
Ziegeleien.
Vereinigte Rheinische Ziegelwerke, G. m. b. H., Neun-
kirchen .............................................141
Zigarren, Zigaretten, Tabak, Pfeifen Detailverkauf.
Herold D., Neunkirchen...............................106
Jtschert Josef, Saarbrücken...........................72
Stummbillig G. H., Neunkirchen........................82
Zigarettenfabriken.
Batscharä, Merzig.....................................17
Haus Neuerburg........................................ 3
Zimmerermeister.
Jung Reinhard Wwe , Altenwald........................112
Marx Hubert, Dudweiler...............................126
Mosbach Sebastian, Dudweiler ........ 34
Wiesel Gebr., Dudweiler..............................124
Wittemann W., G. m. b. H., St. Ingbert................30
Zwischengeschirre (Seileinbände, Seilklemmen).
Saar-Demag.............................. 2. Deckelseite
PRESSLUFT- und
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SA. Jahrgang. Verlag des Saarbrücker Bergmannskalenders zu Saarbrücken 2, Triererstraße 1
Druck der Imprimerie Alsacienne zu Straßburg