543425
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1931.1932
‘VttHKUKKER
■¡MANNS-KALENDER
/ S2- 322 : Í3.22 /« 4fí¿
a^TAS
, ,Æc Universttâts- u.
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SaarV- -Vc't»
ìf SV2V25 RIM-JS34. y/m
59. Jahrgang.
1931.
QfaarbrCufar
ftergmaonö ~ yCatender
Inhaltsverzeichnis.
(59. Jahrgang 1931.)
J. /n ön
r~^S^2>
«eite
Kalendarium............................... 4—7
Etwas Kalettdenvcrk ................... 138
Pom Bergbau:
Die Inspektion IX zu Friedrichsthal (mit
16 Bildern und 1 Karte).............. 13— 23
Die Division St. Ingbert (5 Bilder) . . . 55— 60
Eine Maschine zum pneilinatischen Berge-
versatz (1 Bild) ............................... 69
Unfallverhütung......................51,54,109,139,146
Prämien für Vorschläge zur Unfallverhütung 150
Sonstige Anstalten der Laargruben:
Die Schulen der Saarbergwerke (8 Bilder) 99—108
Kosmos und Naturgeschichte:
Der Mond (3 Bilder).................... 26— 2^
Das Ohr am Bein (1 Btld)............... 52— 54
Vom Gewicht der Tiere........................... 81
Etwas von Vulkanen (5 Bilder) ..... 111—117
Wer kennt die Schnäbel der Vögel? (1 Bild) 124
In fernen Zonen:
Bilder ans Madagaskar (26 Bilder) . . . 33— 42
Aus unserer Nachbarschaft:
Das Münster zu Straßburg (8 Bilder) . . 30— 32
Moselwanderung 18 Bilder).................... 71—74
Interessantes vom Bodensee...................... 81
Au» unserer Daarheimat:
Alte Kunde vom Saarbergbau (nach Ferber) 31— 25
Reinheim (1 Bild)............................... 53
Die Stadt St. Ingbert in Vergangenheit
und Gegenwart (6 Bilder)............. 61— 65
Bilder aus Ottweiler (4 Bilder).. 118—120
Kulturgeschichte:
Johann Kepler (mit Porträt)............ 28— 30
Von alten Bergmannsärzten (1 Bild) . . 95— 97
Diogenes (1 Bild).................. 125
Kunst und Leben:
Zum 200. Todestage Daniel Defoes . . . 79— 81
Erinnerungen an Franz Schubert (2 Bilder) 82— 86
Zum Gedächtnis Wilhelm Raabes (mit
Porträt)......................... 112—113
Kunstbeilagen zwischen Seite 32/33, 80/81 und 96/97
Sonberbilder und Text dazu Seite 8, 11, 53, 70. 78, 91,
93, 110, 121, 122, 123
Was unsere Leser lieben............... 140
Aus der schönen Literatur:
Emil Souvestre: Der Onkel aus Amerika. 42— 50
Johann Peter Hebel: Der große Schwimmer 75— 77
Theodor Körner: Der Nachtwächter (3 Bilder) 87— 94
Seite
Magda Roeger: Moritz, die Geschichte eines
Kätzleins (1 Bild)............... 111—112
Eduard Mörike: Zum neuen Jahr.... 3
Bergmannslied ans der Zeit des 30jährig-n
Krieges............................. 12
Gottfried Keller: Morgen.............. 50
Bergmannslied aus dem 17. Jahrhundert. 60
Einfahrt der Knappen. Lied............... 108
Dr. Joseph Winkler: Sonett............ 73
Johann Martin Usteri: Der Kaneebesuch
(1 Bild)..................................... 121
Sprüche von Goethe und Montesquieu . . 81
Praktische Rechtsfragen:
Allerlei von Eherecht................... 97— 98
Die Haftpflicht des Gastwirts......... 98
Sport und Hygiene:
Die Kunst des Wanderns (3 Bilder) . . . 66— 69
Das Herz ........................................ 81
Rugby (3 Bilder)..................... 126
Mutter und Kind (5 Bilderf......... 123—132
Allerlei fürs Hans r
Bastlerecke (1 Bild)................. 127
Nosenzucht {1 Bild) . ...................... 132-133
Pfropfen von Obstbüumen (4 Abbildungen) 133—135
Rezepte für Haus. Hof und Stall . . . 1.36—137
Postgebührentafel...................... 182-183
Statistik über die Elektrizitätsversorgung
des Saargebicts........................ 148—151
Statistik über die Saargrnben............ 147
Unfallstatistik........................ 153-155
Personalien:
Veteranen der Arbeit.................... 8— 11
Die Verwaltung des Saargebiets (mit
Porträt)................................. 142—144
Die Saarbergbehörde (mit Porträt) .... 145—146
Die Administration des Mines Domaniales
françaises de la Sarre (mit 5 PortràtS)
Die Société des Mines de Frankenholz .
Der Saarknappschaftsvcrein.................
Die Saarknappschaftsberussgenossenschast .
Das Berggewerbegericht....................
Preisfragen für 1931 ...................... 176-177
Auflösung des Preisrätsels und der
anderen Rätsel au- 1930.................... 178—181
Humor und Rätsel (Seite 137 und 143,
sowie Anzeigeleiten 118,133 und E 176) . . 64, 106
Kunstbeilagen, zwischen Seite 32/33, 40/41 und 96/97
Bezugsquellenregister.......................... 184—192
Der Saarbrücker Bergmanns-Kalender ist zu beziehen durch alle Buchhandlungen, ferner für Grubenangeyörige durch die
einzelnen Dienststellen der Saargruben und die Bibliothek der Beigwerksdirektion in. Saarbrücken.
3
3um neuen Jahr.
: Gott sei's begonnen,
Der Monde und Sonnen
Firn blauen Geleite
Des Simmels bewegt.
Du Vater, Du rate,
Du lenke und wende!
ßerr! Dir in die Sande
Sei Anfang und Ende,
Sei Alles gelegt!
* a>. (Dörike.
1*
4
Januar
i i 3>. Meujahr A. tzyr.
: 2 F. Makarius
! 3 S- Genovefa
4 5 Hpiplian Titus ©
5 M. Telespyorus
6 D. Keil 3 König«
7 M. Sudan
8 D. Severinus
S F. Julian
10 S. Agatha».
1, $ 1. n. Ep Hbg'N C
12 M. ArkadiuS
13 D. Gotliried
14 M. Felix
16 T. Maurus
16 F. Marcellus
17 I. AntoniuS Eremit
13 5- 2.» Gp. Petri Stuhls.
IS M. Knut G
20 D. Fabian, Sebastian
21 M. Agnes
22 D. Vincent
23 F. Emerentia
24 S. Timotheus
,25 S. 3. n. Ep.PauliBekehr.
' 26 M. Polykarp.
27 D. Joh. CbrysostomusZ
•: 28 M. Karl der Große
1 29 D. Franz von Sales
: 30 F. Martina
; 31 S. Petrus NolaScus
Februar
März
1 S. Septuag. Brigitta 1 *■ Ziem. Alvinus
2 M. Mariä Lichtmeß 2 Di Simplic.
3 D. Blastus S 3 D. Kunigimde <K
4 M. Andr. Corsinus 4 M. Kasimir
5 D. Agatha 6 D. Friedrich
6 F. Dorothea 6 F. Victor
Romuald, Richard 7 S. Thomas v. Aquino
8 S. Seragis.Joh.v.Matha 8$. Hculr- Joh. de Deo
9 M. Apollonia 9 M. Franziska
i0 D. Scholastika <£. 0 D. 40 Märtyrer (J
11 M. Ldo.l 11 M. EulogiuS
12 D. Eulalia 12 D. Gregor b. Gr.
13 F. Benignus 13 F. Euphrosia
14 <5. Baientinus 14 S. Mathilde
15 j. Effomihi. 15 L Laetar« Longinus
16 M. Juliana 16 M. Heribert
17 D. Kaflnacht Donatus 17 D. Gertrud
18 M. Ascherm. Simeon G 18 M. Cyrillus G
19 D. Gabinus 19 D. Joseph Nährvater
20 F. Eteutherius 20 F Joachim
21 S. Eleonora 21 S. Benediktus
22 S. Invoe. Petri Stuhls. 22 S Iudica Oclavian
23 M. Serenus 23 M. Otko
24 D. Matthias Ap 24 D. Gabriel Erzengel
25 M. Quat. Walvurg Z 25 M Maria A«rk.
26 D. Alexander 26 D. Ludger
27 F. Leander 27 F. 7 Schm. Mar. Rup. H
28 S. Romanus 28 S. Guntram
29 6. tpalmarum
30 M. Quirin
31 D. Balbina
Bauernregeln.
Neujahrsnacht still und klar, deutet auf
ent gutes Jahr. — Morgenrot am ersten
Tag, Unwetter bringt und große Plag. —
Wächst die Frucht im Januar, so ioird sie
gewöhnlich teuer und rar. — An Fabian
und Sebastian (20.) soll der Saft in die
Bäume gähn. - Hat Vinzenz (22.) Sonnen-
schein, hofft man auf viel Korn und Wein.
— Ist Pauli Bekehrung (25 > schön und
klar, so hofft man auf ein gutes Jahr.
Arberts- und Biencnkalender.
Tie Mistbeete müssen instand gefetzt
werden. Die im Freren eingeschlagenen
Gemüse werden gelüstet. Ziersträucher
werden geschnitten. Die im Herbst einge-
pflanzten Hyazinthen nsw. bringt man
znm Austreiben ins Zimmer. — Em fester
Plan für bie Feldbestellung wird aufgestellt
und neues Saatgut beschafft. Schadhaftes
Inventar wird in Ordnung gebracht. Kar-
toffel und Rübenmieten tverden beobachtet
und sorgfältig geschützt. Die Viehställe sind
Warm zu halten, ohne ausreichende Lüftung
zu versäumen. Beim Milchvieh sind die
Futtergaben sorgsam einzuhalten, namentlich
da, wo ein eingesäuertes Futter gegeben
wird. Mastvieh wiegen. Hühnerstall warm
halten. — Aienen-Kalender. Völlige Ruhe.
Etwaiges Brausen beseitigt man durch vor-
sichtiges Lüften. £»
Bauernregeln.
Wie der Februar, so der August. — Ist'?
zu Lichtmeß (2) licht, geht der Wiuter
noch nicht. — Auf Lichtmeß laß es Winter
sein, so kommt der Frühling bald herein.—
Ist der Februar feucht und naß, füllt der
Herbst wohl Scheuer und Faß. — Die
Nacht vor Petri Sluhlfeter <22,) weiset an,
was wir 40 Tage für exn Wetter Han. —
Viel Regen im Februar, viel Sonnenschein
das gaitze Jahr.
Arbcits- und Bienenkalcuder.
Mistbeete werden mit Sellerie, Radieren,
Kohlrabi usw. besät. — Man legt Otmkerne
und beginnt mit dem Schnitt der jungen
Hochstäutme, Pyramiden, Spaliere und
Sträucher. Lebende Zäune wie Weißdorn,
Hagenbutten usw. müssen jetzt bereits an-
gelegt werden. — Inventar aasbessern.
Geichirre schmieren Getreide ausdreschen.
Beobachtung der Keller und Miete» sorg-
sam forlsetzen. Mist und Kompost fahren
und ausbreiten. Bei Tanwetler pflügen,
zutveilen schon bestellen. Wiesen beim ersten
Tauen kräftig eggen Sieine auflesen ans
Kleefeldern. Biehaliung wie Januar. Pfer-
den und Ochsen, auch den trächtigen Sauen
Fntterzulage. In Hühnerställen neuen Kalk-
anstrich Gänse legen Eier, Truthühner,
Tauben paaren sich. — Aienen-Aalcnder.
Schutz den Bienenstöcken. Sonst wie im
Januar.
Baucruregcln.
Märzenstaub bringt Gras ustd Laub. —
Wie das Wetter auf 40 Ritter (10.) ist, so
bleibt cs 40 Tage lang. — Jst's am
Josephitag (iS.) klar, so folgt ein frucht-
bares Jahr. — Trockner März, nasser
April und kühler Mai, füllt Scheuer und
Ketzer und bringt viel Heu. — Rupertns
(27.) man die Bäume raupen muß.
Arbcits- und Bienenkalender.
Der im Herbst auf die Spargelbeete ge-
brachte Mist wird enlfex-nt. — Dian ent
iernt die Schutzdecken von Rosen, Sträuchern
usw. — Beginn der Legezeit für Hühner,
Gänse nsw. — Kartoffeln zur Saat aus-
lesen. Rechtzeitig mit Pflug, Krümmer.
Egge und Walze arbeiten. Kunstdünger
streuen. Breittaat auf raube Furche, besser
Drillsaat auf fein vorbereiteten Acker. Saat-
vestellttng beginnt zuerst mit Erbsen, Som-
merroggen, Hafer, Möhren; am Monats-
ende Frühkartoffeln. Wielen abräumen,
Überdüngen, auf Moorwiesen Tllomas-
ichlacke. Mistbeete lüften, Gartenbeete ber-
richien. Früberbsen, Zwiebeln, Salol pflan-
zen. — Jungvieh xm Freien bewegen.
Zuchtierkel auswählen. Hühner und Gäule
zum Brüten ansetzen. — MienenKalender
Honigarme Bienen füttert man mir Kandis-
zucker. Man öffnet die Fluglöcher und ent-
fernt die Maden. Untersuchung der Völker
auf Weiselrichligkeit und Honigvocrat An
warmen Tagen vereinigt man die Stöcke.
*/vVvVVVvVV^N'V^A^■'VVVV*¿V^A*»<VVV^Al>V\'V^A■'VVV**N'VVVvV^A>^A<V\AA/^*V\A/w*A/V^^^A/^/*^A/^^•^^
April
Mai
1 M. Hugo x
2 D. Franzv.P. Gründonn
3F. Karfreitag Rcch.
4 S. JsidoruS
5 S Astern
6 M. Astermontag Cölest.
7 D. Hermann Joseph
8 M. Albert
9 D. Maria C'eophä <£
10 F. Ezechrct
11 S. Leo d. Gr.
12 S. Auas Weitz. S. Jul
13 M. Hermeng lld
14 D. Ttburl.
15 M. Anastasia
16 D. Drogo
17 F- Rudolf T
18 S Werner
19 Ms. Dom. Emma
20 M. Victor
21 D. Anselm
22 M. Soter und Cajus
¿3 D. Georg
24 F. Adalbert -
25 S. Markus, Evgl.
AS- Iuö Hchutzfesth.Zos
27 M. Anastasia
28 D. Vitalis
29 M. Vetr. Märt.
30 D. Katharina v. Siena
Bauernregeln.
April windig und trocken, macht alle?
Wachstum stocken. — Bringt der April
viel Regen, so deutet dies auf Segen. -
So lange die Frösche quaken vor Markus-
tag (*¿5.), so lange schweigen sie danach. —
Bringt der April noch Schnee und Frost,
gibt's wenig Heu und sauren Most. —
Wenn der AvrU Spektakel macht, gibt's
Heu und Korn in voller Pracht. — Auf
Tiburti (14.) sollen alle Felder grünen.
Arbeits- und Bienenkalender.
Aut dir abgegrabenen Beete werden
nachdem sie leicht gedüngt und gründlich
durchgegrabeu sind, Gemstsesamen gesät.
Überwinterie Pflanzen werden ms sxreie
an Ort und Stelle ausgepflanzt. — Topf-
und Kübclpflanzen nach und nach ins Freie
dringe»; erstere von Zeit zu Zeit mit
Dünger begießen. — Veredelung der Kirsch-
und Pflaumenbäume beenden, mit der des
Kernobstes beginnen. — Saatbestellung.
Saatkartoffeln auslesen und legen, auch
Runkelkerne. Chitisalpeter als Kovfdünger
ans Wlutergekreide streuen. — Bei Beginn
de? GrürUritlerS achtsam sein; anfängliche
Beigabe von Rauhfutter. — Klee- und
Luzernfelder eggen. Rieselwiesen wassern.
Gemüse- und Suppenkränter auspflanzen,
Spargelbeete in Ordnung halten. Odft-
bäume und Beerensträucher Pflegen. Beim
Federvieh die Brüter überwachen. —
M«v«n-Ka ender. Die Stöcke werden ge-
füttert. am bellen abends. Reinigung von
Moden.
1 Philipp, Jakob £
2 S. Athanasius
3 K Kantate Kreuz-Erfinl.
4 M. Monica
5 D. PiuS V.
6 M. Joh. v. d. Pforte
7 D. Stanislaus
8 F. Michaels Ersch.
9 S. Gregor Naz. ^
10 S. Ilogate Anton
n M. Mamertus
12 D. Pankratius
13 M. Servatius
L4 D. tzhr.Äimmeks. Bonif
15 F. Sophia
16 S. Joh. v. Nevomuk G
17 S. Kraudi. Lutw.-Walls.
18 M. Benant.
19 D. Petr. Cölestin
20 M. Bernbardin
21. D. Konstantin
22 F. Julia
23 S. Desiderius )
24 Vstngstrn Johanna
25 M. Pfingstmont. Urban
26 D. Pbil. Rerl
27 M. Quatember Beda
28 D. Wilhelm
29 F. Maximinus
30 S. Felix________________®
31 $. ^Trinitatis Petronell«
Bauernregeln.
Eh nicht Pankraz < 12.) und Servaz (13.)
vorbei, ist nicht sicher vor KäUe der Mai. —
Regen im Mai gibt Brot und Heu. — Des
Maies Mitte har für den Winter noch eine
Hütte — Wenn St. Urban (25.) lacht, so
>un die Trauben weinen; weint Sk. Urban,
so gibt's der Trauben nur ganz kleine. —
Scheint auf Himmelfahrt die Synne. bringt
der Hecbfl uns große Wonne. — Ein son-
niger Mai, singt der Bauer juchhe!.
Arbeits- und Biencnkolender.
Gurken, Kürbisse und Buschbohnen wer-
den gelegt. Mitte Mai müssen Pflanz-
zwiebeln. Porree und Sellerie gevflanzt
fein. Ende Mai ferner frühe Kohlarten.
Salate, Cichorien usw. Morgens und avends
muß gegossen werden: von Erdbeeraus-
läufern werden neue Pflanzungen gemacht.
Bei Dürre müssen in Blüte stehende Bäume
begoffen werden. — Man okuliert auf das
treibende Auge und emiernt die wilden
Schößlinge. — Bei Streumangel Wald-
streu und Torferde besorgen Gruben für
Sauernttter reinigen und kalken Saat-
bestellung beendigen, Rüben verziehen
bezw. verpflanzen. Hederich vertilgen, Flachs
jäten, Disteln stechen. Kide mähen. Zweite
Gabe Chiltsalpeter düngen. — Den
Schweinen Grünfutter geben. Junges Ge-
flügel gm füttern, stets für Wasser sorgen.
— Aienen-Kaiender. Man errichtet neue
Wohnungcn'für zu erwartende Schwärme.
)
Juni
lM. Simeon
2 D. EraSmus
3 M. Ktolhclde
4 D. Tronkeichn. Quirin.
5 F. Bouifac.A.d. Deutsch
6 "D. Norbert
7 5 S n ^f. Robert
8 M. MedarduS i
9 D. Prumns
10 M. Margareta
11 D. Barnab.
12 F Kerz-Zielufcst Basiiid
i3 S. Anlon v. Padua
14 S. 3. n. As. Basilius
5 W Vitus tz.
i6 T. Benno
17 M. Adolf
18 D. Mark. u. Marz.
!9 F. Gervasius
.0 S. SUverius
ll Ä 4. u %f. Aloysius-
22 M. Paulinus
23 D. Edeltrud
24 M. Johannes d. Täufer
'¿o D. Prosper
26 F. Joh. u. Paul
27 S. LadiSl.
28 S. 5. rt. JrenäuS E>
29 M. Veter n Äkaul
30 D. Pauli Gedächtris
Bancrnregeln.
Bor Johanni bitt' um Regen, nachher
kommt er ungelegen. — Im Juni tut der
Nordwind gut dem Korn und auch dem
Rebeublut. — Wenn kalt und naß der
Junt war, verdirbt er meist das ganze
Jahr; ist der Juni warm und naß, gibt'«
viel Korn und noch mehr Gras. — Juni
trocken mehr als naß. füllt mit gutem
Wein das Faß. — St. Jobann (24.). Paul
(29.) und Ulrich (4. Juli) sind Wetterherren.
Arbeits- und Bienenkalender.
Der Wintersalat wird verpflanzt, die
Gewürzkräuter (Majoran usw.) werden ge-
schnitten und im Schatten getrocknet. Die
letzten Bohnen legen. — Wasserreiser weg-
schneiden. — An Zwergobstbäumen die
spät ausgetriebeneii Rebenzweige ent-
spitzen. — Heuernte, Kleeseibe vertilgen.
Wo Umsturz, da schon zwischen Reitern
pflügen. Komposthaufen umsteche, und
jauchen. Gemüse hacken. Erdbaerbeeke
pflegen, abranken. Grünfutter nur frtsch
füttern, Futterkrippe rein halten, Ställe
lüften. — Aienen-Kalender Man nütze
den reichsten Honigmonat fleckig aus. Hat
ein Schwarm den Stock bezogen, so ist er,
enifernt von dem Mutterslock, dem Siande
einzureihen. Die Wohnungen sind reichlich
zu vergrößern oder auch durch Entnahme
von Honig zu entleeren.
/vvvvvvvvvvvvvvvvvyvvv^^^^^^vvvyvwvvv^^vvvvvvwvvv^^^^^VvWvvvv^^^^^<vvvv^|^^\vv^^W^W
Juli
1 M. Theobald
2 D. Mariä Heims.
3 F. Hyazinth
4 S. Ulrich
5 K «.». -gf. Numerius
6 M. Jsatas
7 D. Willibald $
8 M. Kilian
9 D. Luise
10 F. Sieben Brüder
11 S. PiuZ I.
12 S 7 u.gf. Joh.Gualb.
13 M. Margarete
14 D. Justus $
15 M, Heinr. II. K. Apostell.
16 D. Skapulierfest
17 F. Alexius
18 S. Arnold
19 S 8. n. ¡ff. Vinz. v. P.
z0 M. Amilian
21 D. Daniel Z
•22 M. Maria Magdalena
23 D. Apollinaris
■24 F. Christ in a
25 S. Jakobus Ap., Christ.
26 S. 4. n. 3tf. Anna
27 M. Panraleon
28 D. Jnnocent.
29 M. Martha ©
20 D. Cyrill
31 F. Ignaz v. Loyola
August
1 S. Petri Kettens.
2 S- 3 M. 4 D. 5 M. 6 D. 11 10.ij.3tf. Alfons v.L. Slepy. Erfind. Dominikus Maria Schnee Verklär. Christi $ Cajelanus ChriakuS
10 §i. 11 D. 12 M. 13 D. 14 F. 15 S- 11.n. Iss. Roman. Laurentius Tiburtius @ Klara Hippolytus Eusebius Mariä Kimnrclf.
16 #. 17 M. 18 D. 19 M. 20 D. 21 F. 22 S. ir. «3tf. Rochus Hyazinth Helena Sebald ) Bernhard Anastasia Timotheus
23 H. 24 M. 25 D. 26 M. 27 D. 28 F. 29 S. 13.n.?f- Phil. Lenit. Bartholom. Ap. Ludwig Samuel Rufus © Augustinus Joh. Enthauptung
30 S. 31 M. 14. «.3tf. Rosa v. L Rnymnnd
September
1 D. 2 M. 3 D. 4 F. 5 S. Ägidius Stephan, König Remaklus Rosalia $ Laurentius
6 K. 7 M. 8 D. 9 M. 10 D. >l F. 12 S. is.ii.-xs.Schiitztngerf. Regina Mariä Hevurl Gorgonius Nikolaus v. Tol. Q Protus u. Hyazinth Guido
13 K. 14 M. 15 D. 16 M 17 D. 18 F. 19 S. 1« n. Ma iä M. Kreuz-Erhöy. Oranna z. Berus Quatember Kornelius Lamb. u. Hildeg. Thomas v. Bill. ) Januarius
20 S. 21 M. 22 D. 23 M. 24 D. 25 F. 26 e. 1?. >'.3tf.7Schm.M. Matthäus Evgi. Mauritius Thekla N. l. F v. d. Erlös. Aurelia Cyprianus ©
27 S. 28 M. 29 D. 30 M. 18.« 3tf-KoSm.,Dam. WenzeSlauS Michael, Erzengel Hieronymus
Bauernregeln.
Wenu's im Juli gibt hohe Ameisenhaufen,
s-, magst du nach Holz für den Winter
laufen. — Regncts am Maria Heimsu-
chungstag (2.), so regnet'Z noch 4 Wochen
danach. — An St. Kilian (8.) säe Wicken
und Rüben an. — Die erste Birn bricht
Margaret (13.). darauf überall die Ernt
angeht. — St. Margareten Sonnenschein,
givts viel Korn und guten Wein. — St.
Jakobi (2b.) ohne Regen, bringt uns
reichen Erntesegen. „
Arbeits- und Bicncnkalcndcr.
Spinat, Kopfsalat, Winter-Endivien
und Möhren gesät. — Aprikosen nimmt
man vor ihrer vollen Reife ab, sobald sie
am Stiele weiß werden. — Bei Halm-
früchten Gelbernte. Üppiges, langer Win-
tergetreide anbauen. Somnierkorn auf
Schwade mähen und trocken einfahren.
Kartosseln häufeln, Rüben hacken, Brache
pflüge«. GrünmatS usw. einsäuern. Leere
Beete umgraben, neu bestellen, Obstbäume
stütze«. Gänse rupfen. — Nienen-Aalrnder.
Läßt ein Schwarm auf sich warten mit
dem Schwärmen, so gebe man ihm einen
neuen Untersatz; überhaupt sind Unter-
sätze für schwerere Stöcke zu empfehlen.
Die Jmkerarbeiten vom Juni fortsetzen.
Bauernl-cgcln.
Was die HundS'ag gießen, muß die
Traube büßen. — Hitze an St. Dominikus
(4.), ein strenger Winter folge» muß. —
Üm St. Laurenü (10.) Sonnenschein, be-
deutet ein gut Jahr mit Wem. — Gctvitter
nm Bartholomä (24.» bringen Hagel und
Schnee. — Fängt Auaust »i>r Hipe an,
bleibt sehr lang die Schlittenbahn. — Nach
St. Barlliolomäs Gesicln meist der ganze
Herbst sich richt. — Wenn's im August
stark lauen tut, bleibt auch gewöhnlich
das Wetter gut.
Arbkits- und Biencnknlcttdcr.
Zwiebeln werden ausgenommen, Endi-
vien und Bindialat zuui Bleiche» gebunden.
Die abgeräumien Mistbeete vekäl nian m t
Blumenkohl. — Frühobst soll einige Tage
vor der Reise gepflückt werden, bei allem
andern ist der Zeitpunkt der Reife genau
abzupassen. — VoveEinte derKöcnerfiüchte.
las Hörige Saatgut beschaffen, Rapsaus-
saat. Eenre von Flachs, Hanf, Mohn,
Samenklee. Rübenkernen, Frühkartoffeln,
Grummet. Vorbereitung des Ackers für die
Herbstbestellung. Obsternte. Okulieren fort-
setzen. Grünmais, Zucker usw. nicht ohne
Beigabe von Kraftfutter füttern. Hühner-
eier für Winter aufbewahren. — Aienen-
Kalender. Man achte auf die entstehenden
Räubereien und weisellosen Völker. Die
Stöcke werden gereinigt und überflüssiger
Honig entfernt. Drohnenerzeugung vor-
beugen.
BauernrvoÄn.
Jst's am 1. September hübsch und rein,
wirds so den ganzen Monat sein. — Stehn
zu Michaelis (29.) die Fisch« hoch, kommt
viel schönes Werter noch. — Ziehen die
Vögel vor Michael, blickt von fern der
Winter scheel. — Um Michaelis in der
Tat, gedeiht die beste Wintersaat. —
Scharren die Mäuse tief sich ein, wird'8
ein harter Minier sein. — Ist der Sep-
tember lind, ist der Winter ein Kind
Arbeils- und Bicnenkalender.
Der Wintersalat wird verpflanzt; dir
reifen Bohnen werden aogenoinmen. — Ge-
treideernte rasck beendigen. Saatgut rei-
nigen. SaaNveizen beizen. Kartoffel- und
evtl. Rübenmieten anfangs nur schwach be-
decken. Rübenblätter in Erdmieten stampfen,
wo nötig, auch Klee einsäuern. Beginn der
Saatdestellung. Drillkultur bringt reichere
Emen und bessere Körner Rapsfelder
gegen Schädlinge, wie Erdflöhe und Maden,
schützen. Grummeternte beenden. Gurken,
Kiirbiffe und Melonen ernten. Obsternte.
Vieh nicht bei Reif weiden lasten. —
Mienen-Aakender. Die weisellosen Stöcke
werden mit anderen volkreichen Stöcken
vereinigt; honigarme, die jedoch über-
wintert werden sollen, müffen stark ge-
füttert werden. Jedes Volk braucht zur Über-
winterung 10—12 Pfund Honig. Haupt-
honigernte.
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Oktober
1 D.
2 F.
3 S.
4 K.
5 M.
6 ®.
7 'Hi.
8 D.
9 F.
10 S.
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12 M.
13 D.
14 M.
15 D.
16 F.
17 S.
18 K.
19 M.
20 D.
21 M.
22 D.
23 F.
24 S.
25 K.
26 M.
27 D.
28 M.
29 D.
30 8.
31 S.
Remigius
Leodegar
Ewald
lünZef Rosenkranz
Placid jfest; Arz.v.Aj.
Bruno; Trierer Mari
Markus P.
Brigicta
Dionysius tz
Franz 3 ora i a
2<>.n. Rs- Germ.
Maximilian
Eduard
Kalixkus
Theresia
Gallus
Lukas Evgl
November
1 S
2 M
3 D.
4 M.
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14 6.
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Petrusv. 'Nikanr. [fest
Wendelrnus
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Raphael Erzengel
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Amandus g
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Simon u. Judas, Ap.
Narzissus
Serapion
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16 M.
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21 S.
22 S.
23 M.
24 D.
25 M.
26 D.
27 8-
23 S.
•23. n. Rl. Allerheil.
VUIerfeelen (£
vuberluS
Karl Barromäus
Emmerich
Leonhard
Engelbert
24. it. Gottfried
Tneodor 8
Andreas Ap.
Marlin Bischof
Martin Papst
Stanislaus
JucundnS
So. ff. Alb.Magn.
Eduiuud 3
Gertrud
Bußtag Odo
Elijuvelb
Felix v. BaloiS
Mar. Äpferuna
29 S.
30 M.
*) Cäcilia
KlemenS
Joh. v. Kreuz
Katharina
Konrad
Virgilius v. Salzb.
Günter
©
1. Advent. Saturn
Andreas Ap.
*) S. prot.: Iotcnsell.
Dezember
1 D. 2 M. 3 D. 4 F. 5 S. Elig. 1 Babiana Franz Xaver Barbara Lchutzpatr. Sabbas sd. Bergt
6 K- 7 M. 8 D. 9 M. >0 D. 11 F. 12 S. 2 Ado. Nicolaus Ambrosius Mariä Empfangn K Leokadia Melchiades Damasns Epimacb.
>3 K. 14 M. 15 D. 16 M. 17 D. !8 F. 19 S. 3. Adv. Luzia Nikasius Eusebius Quatemb. Adelheid ) Lazarus Mariä Erwartung Nemesius
20 S. 21 M. 22 D. 23 M 24 D. 25 F. 26 S. 4. Adv. Chrisillln Thomas Ap. Flavian Viktoria Adam und Eva g Weihnachten 2. Weihn. Stephan
27 '28 M. 29 D. 30 M. 31 D. Johannes Ev. Unschuld. Kindlein Thomas v. Canlerb. David C Sylvester
Bauernregeln.
Jsl die Krähe nicht mehr weit, wird's
zum Säen hohe Zeit. — Schneit's im
Oktober gleich, dann wird der Winter
weich. — Ist recht rauh der Hase, dann
frierst du bald an der Nase. — Regnet
es am St. Gallustag (16.) nicht, es dann
dem nächsten Frühjahr an Regen gebricht.
— An Ursula (21.) muß das Kraut hinein,
sonst schneien Simon und Judas (28.)
drein. — Im Oktober Sturm und Wind,
uns den frühen Winter kündl.
Arbeits- und Bienenkalcnder.
Die Wintergemüse werden eingekellert,
die Spargelbeeren gesammelt und ge-
pflanzt. — Kartoffel-, Rüben- und Möhren-
ernte. Beendigung der Herbstbestellung.
Pflügen und Düngerfahren. Drainage-
Anlagen und -Reparaturen. Wiesen be-
wässern, Gräben ausheben. Sorgfältiges
Einmieten der Schnitzel und Rübenblätter.
Boranschlag für Winterfütterung aufstellen.
Allmählicher Übergang zur Stallsütterung.
Ställe weißen. Kalkanstrich im Hübnerstall.
Gänsemast. — Bienen-Katender. Man
verengt, die Fluglöcher, verhindert Räube-
reien. Überflüffigcr Honig wird genommen.
Bauernregeln.
Bringt Allerheiligen (1.) Winter, so
bringt Martini (11.) Sommer. — Kommt
St. Martin (11.) mit Winterkält, ist's gut,
wenn bald ein Schnee draus fällt. — St.
Marlinus trüb und feucht, ist gewiß der
Wiwer leicht — Elisabeth (19.) sagt an,
was der Winter für ein Mann. — Dem
beiligen Klemens (23.) traue nicht, denrt
seilen hat er ein mild Gesicht. - Andreas
(30.) im Schnee, lut den Saaten weh.
Arbeits- und Bienenkalender.
Endiviensalat wird im Keller einge-
schlagen. Erdbeeren- und Spargelbeete wer-
den gedüngt. — Die in Töpfen befindlichen
Blumenzwiebeln, die zu Weihnachten blühen
sollen, bringt man jetzt ins Zimmer. —
Bäume auspuhen und abgängige ent-
fernen; an den Johannisbeer- und Stachel-
beersträuchern entfernt man die überflüssigen
Wurzelsprößlinge. — Beendigung der Kar-
loffei- und Rüvenernte. Ernte trocken in
Keller und Mieten bringen, sonst vor Ein-
decken abtrockn-n lassen. — Winterfurche
pflügen. Dünger, Kalk, Mergel fahren. —
Mieten bedecken. Dreschen. Saure Wiesen
kalken. — Bieh gegen Kälte schützen. Für
Federvieh Hauptmastzeit. — Aienen-Ka-
kender. Einwinterung der Bienen. Stöcke
umhüllen. Fluglöcher offen lassen. Ver-
blendung andringen, bei schönem Wetter
öffnen. Schutz vor Mäusen
Bauernregeln.
Wenn Kälte in der ersten Adventwoche
kam, so hält sie volle 10 Wochen an. —
Ist es windig an den Weihnachtsfeiettagen,
so sollen die Bäume recht viel Obst tragen.
— Hängt zu Weihnachten Eis an den
Weiden, kannst zu Ostern Palmen schneiden.
Habens die unschuldigen Kindlein (28.) kalt,
so weicht der Frost noch nicht so bald. —
Dezember kalt mit Schnee, gibt Korn auf
jeder Höh. — Schneifnrche — Gedeihfurche.
— Gesrorenfurche — Verlorensurche.
Arbeits- und Bienenkalender.
Die Umgrabung des Landes wird be-
endet; Karotten können geiät und Topf-
zwiebelil ausgetrieben werden. — Mit dem
Beschneiden der Ziersträucher kann man
beginnen. — Die Stämme schützt man
durch einen Kalkanstrich gegen Hasenfraß.
— Pflügen, wenn noch möglich. Boden-
und Scheunenarbeit. In Wiesen Graben-
arbeiten fortsetzen bis zum Frost. Im
Garten Mieten überwachen, Beete jauchen.
Bich gegen Kälte schützen, kaltes Futter
anwärmen. Winterfuiter rationell zusam-
menstellen, im richtigen Verhältnis Eiweiß,
Stärkemehl und Fett geben. Dabei Verdau-
lichkeit und Schmackhaftigkeit des Futters be-
rücksichtigen. Vorräte gut verteilen. - Aien«u-
Katender. Vor die Fluglöcher kommt ein
durchlöchertes Brett ober Blech. Bei starkem
Frost werden die Stöcke durch Umhüllung
geschützt. Man achtet wohl auf seine Bienen,
läßt sie aber soviel als möglich in Ruhe.
8
Nach der Ausfahrt, Gemälde von Lucien Jonas. L’Illustration, Paris,
Der Saarbergbau genießt bekanntlich den Ruf,
sich von vielen anderen Jndustrieunternehmungen
dadurch zu unterscheiden, daß er einem großen
Stamm von Leuten schon seit Genera-
tionen ihr Brot gibt. Somit hat er eine
überaus seßhafte Belegschaft, die
seinen Ruhm darstellt, und dieser Ruhm wird auch
jetzt wieder erneut bestätigt durch die große
Zahl sowohl an Beamten wie an Bergleuten,
die im abgelaufenen Berichtsjahre das Jubi-
läum einer 40jährigen oder gar noch längeren
treuen Dienstzeit feiern konnten.
Lasten wir ihre Namen hier Revue passieren:
A. — Beamte.
Nicht weniger wie zehn Beamte konnten im
Berichtsjahre auf 40 und mehr Jahre bergmännischer
Tätigkeit zurückblicken. An ihrer Spitze stehen so-
wohl dem Lebens- als auch dem Dieustalter nach die
O b e r st e i g e r S ch m i d t und F u h r m a n n.
Herr Obersteiger Konrad Schmidt steht im
62. Lebensjahre. Er verfuhr seine erste Schicht am
1. Dezember 1884, blickt also auf 46 Bergmannsjahre
zurück. 1894 wurde er schon Steiger' auf Grube
Reden, 1906: Jahrsteiger, endlich' am 1. Juli 1920
Obersteiger auf Grube Reden-Fett. Sein Kollege,
Herr Heinrich F u h r m a n n, der jetzt 57 Jahre alt
ist, machte seine erste Anfahrt am 16. Oktober 1888.
— 1899 wurde er nach Absolvierung der Bergschule
Steiger auf Grube Reden, am 1. Mai 1910 Fahr-
steiger auf Grube Gerhard: 1921 wurde er in gleicher
Eigenschaft nach Reden-Fett, 1925 nach Dechen ver-
setzt: dort wurde er am 1. Dezember 1925 dann
Obersteiger.
Als dritter reiht sich bcn Jubilaren an Herr
Obersteiger Wilhelm B o st von Grube
Bexbach. Der jetzt 57 Jahre alte Herr Bost war
nacheinander Steiger auf den Gruben König und
Maybach, wurde 1920 Fahrsteiger aus Grube Reden-
9
Fett, kam am 1. August 1925 als Betriebsführer nach
Bexbach und wurde am 1. Dezember desselben
Jahres zum Obersteiger ernannt. Er hat jetzt sein
40jähriges Jubiläum feiern können.
Der vierte Jubilar ist Herr F a h r st e i g e r
Nikolaus Meiser von Grube Velsen. 57 Jahre
alt, ist er jetzt im 41. Jahre Bergmann. Steiger
wurde er 1899 auf Grube Camphausen; Fahrsteiger
1910 auf Velsen, wo er heute noch seinen Posten
innehat.
Weiter sind noch unter den Jubilaren drei
Gruben- und zwei M a s ch i n e n st e i g e r,
nämlich die Herren Julius Pilger, Johann
Bauer, Christian Sprcuer, Karl Kirsch
und Viktor D a y. — Herr Pilger, der von der
Mosel stammt, wurde am 1. April 1894 Steiger auf
Grube Friedrichsthal, und kaut 1912 nach Reden-
. Flamm, wo er sich heute noch befindet. Herr Kirsch
ist ein alter bayerischer Grubenbeamter. Er war
Wäschemeister auf der Grube Bexbach (seinem
Heimatort), und wurde nach 24jähriaer Tätigkeit als
solcher am 1. Juli 1923 (wie dies fchon die frühere
bayerische Verwaltung vorgesehen hatte) zum
Maschinensteiger ernannt. Die Herren Baue r,
Tay und S p r e n e r bewahrheiten das
alte Wort, daß auch im Bergbau
jeder Mann den M a r s ch a l l st a b i m
T o r n i st e r trägt. Herr Bauer, der nachein-
ander auf den Gruben Victoria, Gerhard, Serlo und
Elarenthal tätig war, wurde nach 33jähriger berg-
männischer Tätigkeit Fahrhauer und am 1. Juli 1924
zum Steiger ernannt. — Herr Day zählt zu de n
Leuten, die durch privates Studium und brieflichen
Fernunterricht auf Grund eines eisernen Fleißes sich
ein reiches Wissen erwarben, so daß er in die Liste
der Bergschulabsolventen nachgetragen und 1908 zum
Maschinensteiger der Grube König ernannt wurde.
Eine Zeitlang war er als solcher am Folleniusschacht
tätig. Später kam er zrir Wellesweiler Anlage,
welche damals noch zur Jttspcktion 8 zählte und seit !
1920 zur Division Bexbach gehört. — Herr !
Spreue r, der jetzt 60 Jahre alt ist, hat seine ganze !
bergmännische Tätigkeit auf der Grube Reden aus- !
geübt. Er zeigte sich dort als ein überaus tüchtiger, j
umsichtiger und opfermutiger Bergmann. Ein Be-
weis dafür ist u. a., daß er im Jahre 1917 bei einem
Brand im F l a m m k o h l e n f e l d e (am I
16. Januar) sich derart auszeichnete, daß ihm für die
mit Einsatz des eigenen Lebens erfolgte Rettung
mehrerer Bergleute vor dein Tode die Rettungs-
m e d a i l l e am Baitde verliehen wurde. Danrals
war er Fahrhauer. 1920 Steiger geworden, zeigte er
wiederholt, daß der alte Geist noch ihn trieb: so 1926,
wo der Herr Generaldirektor für eine freiwillig auf
sich genomniene besonders verantwortungsvolle
Arbeit im Flammkohlenfelde ihn ebenfalls durch ein
„A nerkennungs schreiben" unb besondere
Prämiierun g" auszeichnete. Aber auch sonst
bewährte Herr Spreuer sich auf seinem Posten als
W e t t e r st e i g e r besonders. So gelang ihm der
Bau einer Strahldüse zuilr Zweck einer
Erleichterung der Grubenbewetterung, wofür ihrn
ebenfalls eine außerordentliche Aner-
kenn u n g durch den Herrn Generaldirektor zuteil
wurde.
Außer .den vorgenannten technischen Beantten
kommt als zehnter Jubilar noch ein Bureau-
beamter, Herr Peter B ö h l i n g e r, in
Frage. Dieser, der jetzt im 59. Lebensjahre steht,
verfuhr seine erste Schicht als Schlepper 2. Klasse am
5. Mai 1888, wurde 1897 Vollhauer, trat später in
den Bureaudienst, wurde 1923 Vertragsangestellter,
1926 Assistent, und am 1. Juli 1927 zum Sekretär
ernannt. Als solcher ist er seit langen Jahren bei
der Division Maybach tätig.
Alle diese Jubilare wurden durch Verleihung einer
Ehren- U h r ausgezeichnet.
B. — Bergleute.
Weiter hat das Jahr 1929 für insgesamt 134
unserer Bergknappen den Tag gebracht,
an dem sie mit Stolz auf eine vierzigjährige
Zugehörigkeit zu den „Leuten vom Leder" zurück-
blicken konnten. Wir gedenken auch an dieser
Stelle dankend ihrer treuen Arbeit im Dienste
unserer heimischen Kohlenwirtschaft, wie auch als
äußeres Zeichen dieses Gedenkens die Administra-
tion des Mines sie sämtlich zu Weihnachten 1929
durch Verleihung der Erinuerungsuhr
ausgezeichnet hat. Nachstehend lassen wir die
Namen der Jubilare folgen:
Rupp 5, Georg;
Altmaier, Georg;
Ney 1, Johann;
Christoffel, Nikolaus;
Speicher-Grün, Jakob;
Stein, Franz;
Pabst, Jakob;
Kelkel, Johann;
lnspektion I, Ensdorf.
Philipp!, Wilhelm;
Urig 2, Nikolaus;
Hehler, Johann;
Müller 2, Peter;
lnspektion II, Lonisenttlnl.
I Albert 5, Peter; |
Biewer 4, Peter;
Weber, Friedrich;
lnspektion II I, Von der Heydt.
I Lang, Johann;
Bernard 5, Peter;
Becking 4, Peter.
Weiler, Paul;
Steinmann, Peter;
Stötzer, Ludwig;
Jungfleisch, Joseph.
10
Gottschall, Heinrich:
Hahn 3, Peter;
Pfeiffer, Peter;
Staudt 3, Johann;
Baldauf, Friedrich;
Kamp, Ludwig;
Schneider 10, Friedrich;
Thriem, Georg;
Fetten, Peter:
Flesch 2, Nikolaus;
Eichel, Jakob;
Paul 6, Peter;
Arnold, Peter;
Zimmer, Wilhelm;
Scherer, Philipp Hildeb.;
Grenner, August:
Baltes, Jakob;
Kohl, Karl;
Morsch, Philipp Karl;
Kassel, Johann:
Schank, Friedrich;
Fritze, Ludwig;
Holweck, Anton;
Derouet, Franz;
Reinshagen, Jakob;
Klein. 2, Johann:
Hepp, Joseph;
Feilsch 2, Karl;
Eisenbeis, Friedr. Christ.
Hock 2, Friedrich:
Schramm 2, Wilhelm;
Alt 3, Johann;
Halberstadt, Friedrich;
Haßdenteufel, Johann;
Schneider, Heinrich;
Paulus, Nikolaus;
Kugler, Nikolaus;
Jungfleisch, Joseph;
Inspektion IY, Dudweiier.
Scheidt 21, Johann;
Wolf, Franz;
Angel, Johann;
Schnur 3, Jakob;
lnspektion Y, SulAbactf.
Rau 2, Peter; ,
Andres, Nikolaus;
Schmidt 3, Nikolaus;
Latz 2, Christian;
Inspektion YI, kseiligenwald.
Mathis 2, Peter;
Sorg, Heinrich Johann;
Rosar, Richard;
Holzer 1, Jakob;
Houp 4, Nikolaus;
Krächan, Nikolaus;
Blatt, Franz:
Inspektion YII, Yseinitz.
Adam, Paul;
Herges, Nikolaus;
Buchheit, Andreas:
Langel, Michel;
Laudenklos, Jakob;
Schley, Wilhelm;
Weckler, Robert;
Sticher, Christian;
Kaisner, Jakob;
Klein, Mathias;
Inspektion YIII, Neunkirchen.
Schneider, Andreas;
Sorg, Heinrich;
Wagner, Christian;
Inspektion IX. friedrichsttM.
Schirra, Peter;
Schmidt 21, Peter;
Inspektion X, Göttelborn.
Wagner 7, Peter;
Inspektion XI, Gamphausen.
Kipper, August;
Woll, Peter;
Vonehren, Wilhelm;
Vockenberg, Karl;
Lchn, Paul;
Nieser 4, Heinrich;
Weber 17, Johann.
Simon 3, Peter;
Blug I, Nikolaus;
Hahn, August;
Zuckini, Ludwig.
Müller 16, Friedrich;
Frisch 4, Andreas;
Schnneden 2, Peter;
Eberle, Philipp;
Koiling, Jakob;
Haag, Nikolaus.
Gilcher, Heinrich;
Dilk, Georg Wilhelm;
Zell, Peter;
Marquitz, Adam;
Knerr, Friedrich;
Mathieu, Wendel;
Maas, Wilhelm;
Alles, Jakob;
Schönwolf, Johann;
Scherschel, August.
Diehl Fritz;
Prowald, Johann.
Wagner, Karl;
Hohlweck, Jakob.
Meyer 3, Wilhelm;
Kurz 2, Wilhelm;
Schneider 4, Nikolaus.
11
Inspektion XII. Geislautern.
Leinenbach, Wilhelm; ! Truar, Peter; Uhl 1, Philipp: Löw 4, Peter.
Division Dexbach
Weiter Jakob; 1 Anlcnbacher Friedrich; 1 Maier, Reinhard
Roderei kseinitz.
Klein 7, Peter: I Backes Christian. I
iui!(iiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiimiimiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiDiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiRiii!iiimiiiiiimiiHiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiii>iiiiii(i(*||i|||ll<iiiiiii|i|11
Photo: K. C. Kirschmann, Saarbrücken.
12
->•* Beramannslied. -
*V\<N**/v*^VV^A/vV-sA
if Freuden wollen wir frugen:
Ihr Vergleut insgemein,
Loht euer Stimm erklingen
Zu Ehren dem IESALEIN!
Weit ER uns gegeben
Allezeit
Gesundheit und das Leben,
Auch reichliche Ausbeut.
Getrost ihr Vergleut alle,
Fohl einen frischen Wut;
Lob't GOTT mit P salmrnschalle,
Das höchst' und lchönfle Gut!
DLR will mit euch fahren
Aus und rin,
And unterdes bewahren
Euer Weib und Kindelein.
Wenn ihr nun tut einfahren
Wohl in die Grube 'nein:
In Leib- und Lebensg'fahren
Tut ihr allzeit fein,
Darzu euer Weib
And Kindelein,
Die tun auch gleichfalls stehen
Wie Witwen und Waifelem
Ein Bergmann muh viel ausstehen
Wohl in der Gruben tief,
In Klüflen und in Gängen. —
Wie manchem Ungelürk
Muh er eben
- Doch unterworfen lein.
Kein' Stunde könnt' er leben
Ohn' Hilf' des HERREN fein.
Bergleul', freut euch von Herzen:
Der Himmelsfürst kommt 'teilt!
3n eurem Elend und Schmerzen
Will ER der Tröster )ein;
ER will eure Schmerzen
Lindern tun
And euch hernach einführen
Zur ewigen Himmelsruhn.
Gott Vater im Himmels Throne,
Wohn' doch dem Bergwerk bei
Samt JE ZA, deinem Sohne,
And auch dem HEILIGEN GEIST?
O HEILIGE DREIFALTIGKEIT,
Tu gnädiglich bewahren
Alle christlichen Vergleut!
Amen
Geistliches L^ed,
entstanden kurz nach dem ZOjährigen Kriege.
Zitiert nach Paul Grcü'ein.
13
Blick von Nordosten auf Grube Maybach der Inspektion IX.
Dir Inspektion IX zu Zrie-richsthal.
ie Berginspektion IX mit dem
Sitze in F r i e d r i ch s t h a l hat zwei
Hauptbetriebe, den einen mit der Grube
Helene in Friedrichsthal selbst an der Bahn-
linie Saarbrücken—Neunkirchen, den anderen in
der Nähe von Quierschied mit der an der Fisch-
dachtalbahn gelegenen Grube Maybach.
Das Gebiet der Inspektion umfaßt:
1. ein Flammkohlenfeld, das im
Süden durch seine Ausläufer, im Osten durch den
Aeacusfprung, der die Grenze gegen die Grube
Reden bildet, und im Norden durch das Feld der
Grube Jtzenplitz begrenzt wird;
2. weiterhin ein F e t t k o h l e n f e l d, das
?m Süden von der Grube Altenwald und im
Osten vom Cerberussprung begrenzt wird, wäh-
rend im Westen der Fischbachsprung es von der
Grube Brefeld trennt.
I. Geschichte der Inspektion,
a) Das Flammkohlenfeld.
Die Kohlenförderung begann natürlich in dem
Flammkohlengebiet. Die ersten Arbeiten, von
denen man weiß, datieren aus dem Jahre 1729.
Zu jener Zeit war die Entwicklung der Grube
eng mit den am Orte vorhandenen Glashütten
verknüpft. Auf alle Fälle kann man aber vor
dem Jahre 1747 von einem regelrechten „Abbau"
noch nicht gut sprechen. Im Jahre 1750 wurde die
Glashütte formell ermächtigt, das
Auslaufende abzubauen, und durch ein Dekret
vom 16. Januar 1753 wurde ihr die Konzession
erteilt, eine Kohlengrube oberhalb des herrschaft-
lichen Weihers *) „am Drehbronne r weg"
zu eröffnen, und desgl. im Jahre 1782, den alten
Stollen „ am Sauwafen" wieder in Betrieb
*) Dieser Weiher lag in der Gegend deS heutigen Marktplatze»':
die jetzige Hauptstraße war sein Damm.
M
■di SchdrcA/t.
Bildstock
, GetshecA Schächte
Schach
Quierschied
v>FriedrichsthaL
M&yò*cb Schäch/x ;'
Übersichtskarte
der Berginspektion IX
Friedrichsthal.
Maßstab
iirenwald.
¿^Schachts
zu nehmen. Diese beiden Punkte liegen in der
Nachbarschaft des heutigen Jnspektionsgebäudes.
An diesen beiden Stellen begann also der Ab-
bau der Flöze, der sich späterhin zum regelrechten
Zechenbetrieb nach regulären Methoden ent-
wickelte, so daß man sie wohl als den Ursprung
der heutigen Grube Friedrichsthal betrachten
kann.
Anfangs arbeiteten hier nicht mehr als 4 Ar-
beiter in zwei Stollen, und erst 1785 wurde, wie
im ganzen Saargebiet, so auch in Friedrichsthal
der Abbau gesteigert. Der Betrieb blieb auch
weiterhin in Händen der Glashüttenbesitzer, doch
mußten diese von jetzt ab für die Erlaubnis der
eigenen Steinkohlengewinnung eine jährliche An-
erkennungsgebühr von 600 Gulden bezahlen.
1793 gingen bekanntlich die bis dahin fürst-
lichen Gruben in das Eigentum des
französischen Staates über; doch blei-
ben die Glashütten Pächter der Fried-
richsthaler Betriebe.
Die Pachtverträge erloschen erst
1817, und von diesem Zeitpunkte ab wurde (wie
schon die anderen Saargruben) auch die nun-
mehrige „preußische Staatsgrube
Friedrichsthal" in den eigenen Be-
trieb des Fiskus genommen: Sie wurde
der B e r g m e i st e r e i I I in Neunkirchen zu-
geteilt; denn 1816 hatte man mit der Einführung
der preußischen Verwaltung den Bezirk des
„Bergamts" Saarbrücken in zwei Bergmeiste-
reien (Saargruben und östliche Gruben) eingeteilt
Im Augenblick der Übernahme durch den
preußischen Bergfiskus gab es zwei Förder-
stollen im Motzflöz und einen im
„liegenden Flö z", östlich der heutigen
Eisenbahnstrecke nahe der Friedrichsthal-Bild-
stocker Landstraße. Die Förderleistung
betrug etwa 1500 bis 2000 Fuder jährlich.
Die damals noch im Gebrauch befindlichen
Schubkarren wurden nun durch richtige
Grubenwagen ersetzt, und der Abbau als
„Pfeilerbau mit schwebendem Ver-
hieb" betrieben. — Die „Sicherheits-
lampe" wurde im Jahre 1821 auf der Grube
zum ersten Male benutzt. Zu jener Zeit bestand
Das Verwaltungsgebäude der Berginspektion IX in Friedrichsthal.
die Belegschaft aus: 1 Steiger, 1 Kohlen-
messer, 15 Hauern und 6 Schleppern, insgesamt
also: 23 Mann. — Im gleichen Jahre erhielt die
Gemeinde Friedrichsthal von der Grube zum
erstenmal eine Abgabe unter der Form der
„Gemeindebedarfskohl e".
Am 28. Oktober 1829 erfolgte eine Befahrung
der Grube durch den Berghauptmann Grafen
v. Beust, wobei man den Namen „M otzflöz"
auf das ganze damals abgebaute Leitflöz über-
trug.
1835 begann man mit den Vorrichtungs-
arbeiten im „Hangenden Flöz", später Flöz F
genannt.
Gegen 1853 war das Motzflöz an feinem Aus-
gehenden auf eine lange Strecke erschöpft, und
man beschloß deshalb das Auffahren des
„G r ü h l i n g ft o l l e n s", welcher noch heute
für die Einfahrt in die Grube Helene benutzt wird.
Von diesem Zeitpunkte an machte die Förde-
rung rasche Fortschritte. 1856 begannen dann
die Arbeiten für einen Gleisanschluß der
Grube an die kurz vorher (1852) eröffnete
Bahnlinie Saarbrücken—Bexbach, wobei die
Hauptstrecke gleichzeitig überbrückt wurde.
Vom Jahre 1857 datiert der Anfang der
Schachtförderung, da man damals mit
dem Abteufen des Schachts I begann. Die gute
Qualität der aus dem Motzflöz stammenden
Kohle trug das ihre zur Entwicklung der Grube
bei, die in diesem Jahre bereits 636.610 Ztr. för-
derte, wovon 621.980 Ztr., also beinahe die
ganze Förderung, nach Frankreich
verkauft wurden. — 1859 wurden auf der
Grube die e r st e n Dampfmaschinen,
nämlich Lokomobilen für die Förderung, in Ge-
brauch genommen. — 1860 erbaute man das
Fördermaschinen- und ein Kesselhaus. Die neue
(stationäre) Fördermaschine lief zu Pfingsten 1861.
— Zu jener Zeit wurde ferner die e r st e
Wasserhaltungsmaschine aufgestellt:
es war eine Dampfmaschine von 10 P. 8., die
direkt mit einer 7zölligen Plungerpumpe gekuppelt
war; ein Spielzeug im Vergleich zu den heutigen
Maschinen!
16
Die Helene-Schächte in Friedrichsthal.
Um ein Bild von der Entwicklung der Grube zu
geben, genügt es zu sagen, daß die Beleg-
schaft von 72 Köpfen im Jahre 1856 auf 960
im Jahre 1862 gestiegen war, und daß zu
jener Zeit bereits dort die ersten „Saar-
ganger" auftauchten. Sie wurden in den
Schlafhäusern von Bildstock und Altenwald unter-
gebracht, denn die Grube Friedrichsthal gehörte
damals noch zur Inspektion V („Sulzbach-Alten-
wald-Friedrichsthal-Quierschied"). — Erst 1868
wurde die besondere Inspektion IX zu Friedrichs-
thal geschaffen.
Aus dem Jahre 1861 ist bemerkenswert, daß
der Schacht I die Saarsohle erreichte,
sowie ferner der Ersatz der alten Förder-
maschine von 30 I\ 8. durch eine neue von
120 P. 8. Auch die Pumpe wurde gegen eine
stärkere ausgewechselt.
Der Schacht I I, später „E r k e r s h ö h e"
genannt, den man 1872 in Angriff genommen,
diente zunächst zum Abbau des „liegenden
Flözes". 1891 wurde die Kettenförde-
. r u n g zwischen dem Schacht II und der am
Schacht I befindlichen Verladebühne eingerichtet,
die heute noch in Betrieb ist, ferner wurden zwi-
schen 1895 und 1897 Rätteranlage und
Kohlenwäsche erbaut.
, 1906 wurde eine Badeanstalt für
600 Leute erbaut. Zwei Jahre später wurde fer-
ner die Maschinenhalle fertiggestellt, wo
man elektrische Kompressoren auf-
stellte, die mit Strom von derZentrale
Heinitz betrieben wurden.
d) Das Fellkohlenfeld.
Zwischenzeitlich hatte man, um die Produktion
zu erhöhen, eine neue Grube, die heutige
Grube „M a y b a ch", in Betrieb genommen,
wo man 1872 einen Stollen in das „liegende
Flöz" auffuhr. 1873 bereits begann man mit
dem Schachtabteufen; und zwar begann
man, um die Bewetterung sicherzustellen, gleich
auf einmal zwei Schächte. Die neue Grube
17
erhielt zunächst den Namen „Trenkelbach-
anlag e".
Der Schacht I (später „M a r i e") wurde
am 5. Mai 1873, der Schacht I I (später
„Alber t") am 9. März 1871 begonnen. 1882
erhielt die Grube den Namen „M a y b a ch".
Im gleichen Jahre wurde auf ihr ein Ventilator
aufgestellt. Ferner erhielt der Schacht II ein
eisernes Schachtgerüst.
1881 waren die Vorrichtungsarbeiten
der Wettersohle bereits 516 in weit ins
Flöz 3 der Fettkohlenlagerung vorgedrungen.
Am 1. April 1885 begann man bei dem Orte
Bildstock mit dem Abteufen eines weiteren
Schachts, der als Wetterschacht für
dasOstfeld und evtl, auch zurFör-
d e r u n g dienen sollte. Es ist dies der heutige
Schacht „Helen e". Später wurden dann noch
der „K l a r a s ch a ch t" als Wetterschacht für das
Westfeld, und desgleichen im Mai 1890 der O st -
schacht (heute „M argaretenschach 1")
angehauen. —
Eine schwere Schlagwetterexplosion
erfolgte am 15. September 1890. Sie forderte
25 Todesopfer. —
Am 12. August 1897 begann mit mit dem Ab-
teufen des 3. Schachts von Maybach, der
den Namen „Fried a" erhielt.
1905 wurde in der Nähe des Ortes Quierschied
ein W e t't e r s ch a ch t für das W e st f e l d, und
am 1. Juli 1910 wurde als einziehender Wetter-
schacht der „I u n g e n w a l d s cb n ck> t" beaonnen.
Eine sehr wertvolle Einrich-
tung für die Belegschaft da-
tiert aus der gleichen Epoche:
es sind dies die Maybach er
Schlafhäuser. Prächtig
gelegen, und vortrefflich kon-
struiert, sind sie so gut einge-
richtet, daß sie für solche Ein-
richtungen ein Modell abgeben
können. Die Anlage, setzt sich
aus vier Gebäuden zusammen,
von denen die beiden ersten in
den Jahren 1908 und 1909
und die beiden anderen mit
besonderem Waschhaus und
Wäschemagazin 1911 und
1912 begonnen wurden.
II. Die lnspektion unter der jetzigen
französischen Verwaltung.
Am 10. Januar 1920 nahm die französische
Verwaltung Besitz von den Gruben. Man ar-
beitete sogleich ein Programm aus, wie man die
Betriebsbedingungen günstiger ge-
stalten könnte. Hauptsächlich kam dies
allerdings für das Fettkohlenfeld in
Frage.
Denn im Flammkohlenfeld mußte
man (1922) nicht nur den Schacht Erkershöhe,
welcher aus den Flözen A, B, C und dem Geis-
heckflözbündel förderte, als „Förderschacht" still-
legen, sondern überhaupt den ganzen Abbau der
Geisheckgruppe, um statt dessen den ganzen Ab-
bau des Flözes IIR vom Schacht I aus zu kon-
zentrieren. Aber auch dieser Abbau mußte im
November 1927 ebenfalls stillgelegt werden, da
die derzeitigen Schwierigkeiten auf dem Kohlen-
markt den Absatz der Flammkohlen in Frage
stellten.
Im Fettkohlenfeld handelte es sich zu-
nächst vor allem darum, die Arbeitsbedingungen
durch Vermehrung der Bewetterungseinrichtungen
zu verbessern; denn das starke Vorkommen von
Schlagwettern als auch der durch die trockene Art
der Lagerung reichlich vorhandene Kohlenstaub
liefen ständig mit einer Explosionsgefahr rechnen.
18
Eingangsstollen zum Schacht Helene.
Tie Kettenförderung vom Heleneschacht zur Wäsche.
19
Deshalb stellte man
zunächst bei dem
Quierschieder Schacht
zwei Ventilatoren
auf von je 6000 m3
Mindestleistung und
30 mm Depression.
Sie wurden am
16. Februar 1924
in Betrieb genom-
men.
Da weiterhin die
Entwicklung des Ab-
baues sich immer
mehr von den alten
ausziehenden Wetter-
schächten „Marga-
reta" und „Klara"
entfernte, so be-
schloß man die An-
lage eines neuen
aus ziehe n d e n
Wetterschachts,
der für den Quier-
schiederschacht als Ge-
genort dienen sollte.
Dafür war die Be-
nutzung des Schach-
tes „Erkershöhe"
das Gegebene, den
man deshalb um
321 m, d. h. von
der 3. Flammkohlen- zur 3. Fettkohlensohle,
weiter abteufte. Gegenwärtig arbeitet man an
der Montage der Ventilatoren und an dem Auf-
fahren des Querschlags, der diesen Schacht mit
den Maybacher Bauen verbinden soll.
Ein anderes nicht weniger eiliges
Problem war die Schaffung ausreichender
Versorgung mit Druckluft. Ist doch keine andere
Energiequelle so willkommen unter Tage wie
diese: sei es nun für eine Sonderbewetterung, sei
es zur Schonung der menschlichen Arbeitskraft
beim Abbau der Kohle, sei es endlich als Treib-
mittel für die Transportmittel.
Deshalb wurde im Mai 1922 in Maybach ein
Tiefdruckkompressor von 800 P. 8. mit
elektrischem Antrieb aufgestellt und im Oktober
des folgenden Jah-
res ein weiterer glei-
cher Art auf der
Schachtanlage Er-
kershöhe an der
Grenze der beiden
Felder „Helene" und
„Maybach". Außer-
dem fanden im De-
zember 1924 noch
zwei Kompressoren
von je 650 P. 8. ==
200—350 at. abs.
zur Versorgung der
Druckluftlokomoiiven,
die man für den
Untertagebetrieb in
Maybach eingeführt
hatte, Aufstellung.
Um auch bei dem
H e l e n e s ch a ch t
die Förderung inten-
siver zu gestalten,
baute man in der
3. Sohle und im
Stollenniveau eine
doppelte Anschlag-
Vorrichtung, die im
September 1926 in
Betrieb genommen
wurde. In May-
bach wurde der
Albertschacht ebenfalls weiter bis zur 4. Sohle
abgeteuft; der neue mit Luftdruckaufschiebvor-
richtung ausgerüstete Füllort wurde im
November 1929 zum ersten Male benutzt.
In letzter Zeit wurde dann weiter noch bei
dieser Grube die Schaffung einer großen
Wäsche beschlossen, um die bedeutende Förder-
menge gleich an Ort und Stelle aufbereiten zu
können. Die gegen Ende des Jahres 1929 be-
gonnenen Arbeiten werden z. Zt. tatkräftig vor-
wärts getrieben.
Zum Schluffe wären hier noch die für die
Sicherung der Gemeinde Friedrichs-
thal getroffenen Maßnahmen zu erwähnen.
Bereits bei der Geschichte der Inspektion V (Sulz-
bach) im Kalender 1927 hatten wir gesagt:
Der Quierschieder Ventilator.
- £U
Die Kompressoren und Pumpen auf Maybach und Helene.
der
Grule
Maybach.
»,»»»»,O»«I
0
0
0
Tie Schächte
Albert, Frieda
und Maria
»»,»»»»»»»»,»»»«»»»»
! 0
„Wegen der bevorstehenden Ausdehnung des
Abbaus in der Richtung Friedrichsthal kauft 1913
die Inspektion die Glashütte Friedrichsthal
(Vopelius u. Wenzel) und der Oberberg-
hauptmann v. Velsen entscheidet anläß-
lich der jährlichen Befahrung 1914 dahin, daß
man den Sicherheitspfeiler unter
de in Dorf Friedrichsthal nicht
länger mehr stehen lasten soll."
Die französische Verwaltung hat die von ihrer
preußischen Vorgängerin bereits begon-
nenen Arbeiten einstellen lasten.
Desgl. hat auch die Inspektion IX wiederholt an-
geordnet, daß ferner der unter der
alten Glashütte und der eoangel.
Kirche stehende Sicherheits Pfeiler
nicht angegriffen werden darf.
* *
*
Wohlfahrtsemrichtungen.
Im Jahre 1922 würben zwei neue Ar-
beiterkolonien erbaut: die eine bei der
Anlage Erkershöhe umfaßt 12 Häuser —
24 Wohnungen; die andere bei der Margareten-
schachtanlage 21 Häuser mit 42 Wohnungen.
Die Seite 22 ist im Orginal nicht vorhanden
23
Der Klara-Wetterschacht.
Durch ihre günstige Lage kommen beide ebenso
wohl für Bergleute von Helene als auch für solche
von Maybach in Betracht.
Auch die anderen Einrichtungen zum Wohle
der Belegschaft wurden nicht vergessen: so wurde
auf dem Terrain von Helene eine Kaffee-
k ü ch e errichtet, wo es bisher eine solche noch
nicht gab. — Unser letztes Bild zeigt die May-
bacher Kaffeeküche. Ebenso können wir aus dem
Bilde Seite 13 die dortigen Schlafhäuser er-
blicken.
* ch
Werfen wir zum Schluß noch einen Blick auf
die
Aörderziffern der Inspektion IX während der letzten Jahre:
Flammkohlen Fettkohlen
Jahr Division Helene Jahr Division Helene Division Maybach Total
1922 139.900 1922 242.961 738.879 981.840
1923 96.620 1923 220.417 585.151 805.568
1924 182.339 1924 331.391 926.497 1.257.888
1925 167.214 1925 302.963 881.412 1.184.376
1926 190.053 1926 292.113 936.928 1.229.041
1927 131.581 1927 291.566 901.365 1.192.931
1928 326.042 897.053 1.223.095
! 1929 322.037 940.618 1.262.655
— 24 —
* — - -.................................. - - ' - !
<** /Ute Kunde vom Saarbergbau. ^ *
(Mus der Beschreibung von ferber.) jj
Ja
r
i
q?
Als der Zweibrücker Herzog Gustav III. den
königlichen Thron von Schweden inne hatte
(1771—1792), blühten in seinen Landen Kunst
und Wissenschaft. Von den berühmten Namen
jener Zeit nennen wir nur Linus, den Schöp-
fer unseres Systems der Botanik.
Ein Landsmann und Zeitgenosse Linnss war
Johann Jakob Ferber, ein Mann deutscher
Abstammung, Professor in Mietau.
Derselbe unternahm in den 70er Jahren des
18. Jahrhunderts eine Reise von Basel
über Straßburg durch die Zwei-
brücker und Nassauer Lande, die
hauptsächlich dem Studium der geologischen Ver-
hältnisse und ihrer industriellen Ausnutzung
dienen sollte. Als ihre Frucht veröffentlichte er
1776 ein Büchlein, das er folgendermaßen
betitelte:
JOHANN JACOB FERBERS
Professors der Naturgeschichte und der Physik
bey dem akademisch. Gymnasium zu Mietau.
der Königs. Schwed. und Großherzogl. Toscani-
schen Akadem. der Wissenschaften,
der ösfentl. Ackerbau-Gesellschaft zu Vicenza.
Padua und Florenz,
und der
Naturforsch. Gesellsch. zu Berlin
Mitglieds
Bergmännische
NACHRICHTEN
von den merkwürdigsten
mineralischen Gegenden
der
Herzoglich Zweybrückischen.
Chur-Pfälzischen,
Wild- und Rheingräflichen
und
Nassauischen Länder
Mietau
bey Jacob Friedrich Hinz
1 7 76.
Elektrische Lampenbude auf Grube Maybach.
In dem recht interessanten
Büchlein finden wir auf
Seite 77 und 78 folgende Nach-
richt über unser Heimatland:
Von den
Nassauischen Ländern.
In der Grafschaft
S a a r b r ü ck sind verschie-
dene Eisen- und Stein-
kohlenwerke. Die ersten
bearbeiteten größtentheils thon-
artige Eisensteine, Adlersteine
und dergleichen ocherhafte
Erze, die sich in Schichten
gleich unter der Dammerde
finden: die letzter» ver-
sehen nicht nur dieses,
sondern auch die a n -
gränzenden Länder
25
mit sehr guten Koh -
l e n, wie denn auch zu Ober-
Moschel in Zweybrücken das
Quecksilber mit dieser
Feuerung aus den Erzen
herausgetrieben wird. Zu
Wildsweiler*) im Saar-
brück i f ch e n ist ein 6 Schuh
mächtiges Steinkohlen-
flöz, wovon man mir ge-
sagt hat, daß täglich bey-
nahe für 100 fl. Koh-
l e n gewonnen und verkauft
werden. Ohnweit der Stadt
Saarbrück gewinnt man eine
Steinkohle, aus welcher i n
eisernen Retorten, deren
viele in einem Ofen neben ein-
ander liegen, ein S t e i n ö h l
ausgetrieben wird. Das
zähere, schmierige Wesen braucht man statt des
Theers, die Wagenräder damit zu schmieren. Zu-
gleich sammlet man den Ruh und
braucht ihn als Kienruß. Die nach der Deftilie-
rung zurück bleibenden Kohlen soll man a u f
dem hohen Oesen bey dem Eisen-
'*) Wohl WellerL-volher gemeint.
Tie Kaffeeküche der Grube Maybach.
schmelzen versuchen wollen, wie mich der
Hr. Prof. Fabricius zu Copenhagen und der
S)x. Bergmeister Ludolff zu Moersfeld in der
Pfalz versichert haben.
Inder Herrschaft Ottweiler gräbt
man bey der Stadt dieses Namens einen Thon,
woraus man unächtes Porcella in
oder Fayence verfertigt.
Der Bildstacker Eisenbahntmtnel bei der Grube Helene.
26
Unser freund: Der Mond,
Immer wieder beschäftigt sich die menschliche
Phantasie mit unserem Himmelstrabanten, dem
Mond. Immer wieder taucht der Gedanke an eine
Reise nach dem Mond auf, wenn es auch von der
„Mondrakete" allmählich wieder still geworden ist.
Wie sieht es nun da aus?
Es ist natürlich, daß eben die große Nähe des
Mondes, die ihn uns als große, runde, klare Scheibe
erscheinen läßt, und schon dem bloßen Auge Flecken
zu sehen gestattet, die kindliche Phantasie für Gesichts-
züge nahm, eine durchaus nicht allzu scharfe Bewaff-
nung des Auges aber als Höhen und Tiefen bereits
erkennen ließ, einen Anreiz gab, sich mit der Erfor-
schung seiner Natur auf das Eifrigste zu befassen.
So dürfte allgemein bekannt sein, daß dem Mond
eine irdische Atmosphäre fehlt, daß Wasser infolge-
dessen auf ihm ebensowenig vorhanden ist, daß in
den: von der Sonne bestrahlten Teil eine furchtbare
Hitze, im Schatten aber eine eisige Kälte herrscht, daß
er der Erde, um die er kreist, ständig die gleiche Hälfte
zuwendet, so daß man vom Mond aus nur von
dieser Seite aus die Erde wie eine enorme, hell-
glänzende Kugel an dem rabenschwarzen, von den
durch das Fehlen der Atmosphäre auch am Tage sicht-
baren Sternen funkelnden Himmel sehen würde, von
der anderen hingegen niemals, und so weiter...
Nicht allgemein bekannt ist schon der Umstand, daß
die Phasen des Mondes nicht überall die gleichen
finb; der zunehmende Mond erscheint uns auf der
nördlichen Halbkugel mit dem erleuchteten Sichel-
rande rechts, während derselbe in den Tropen unten
und auf der südlichen Halbkugel links zu sehen ist.
Die Bahn des Mondes um die Erde wird nicht so
sehr durch die Anziehungskraft der Erde beeinflußt,
als vielmehr durch die der Sonne gestört; sie hat
daher viele Unregelmäßigkeiten, die zur Beiziehung
zahlreicher (über 600) Gleichungen für die Berech-
nung des Mondumlaufs zwingen. Die Phasen des
Mondes erklären sich dadurch, daß er eben selbst nicht
leuchtet, sondern nur von der Sonne bestrahlt ist,
deren Licht er auf unsere Erde reflektiert. Es braucht
für diesen Weg 1K Sekunden. Bei näherer Betrach-
tung entdeckt man aber auch in der Zeit, da der
Mond uns nur als schmale Sichel erscheint, den Rest
der Scheibe in einem zarten, grau-violett schim-
mernden Licht. Diese Erscheinung wurde zuerst von
dem als Forscher ebenso wie als Maler und Bild-
hauer bedeutenden Lionardo da Vinci als der Wider-
schein der Erde erklärt. >— Gleichwie wir „Voll-
m o n d" haben, so hat in dieser Zeit eben der Mond
„Vollerde".
Wie gesagt: der Mond erscheint uns infolge seiner
Nähe als der größte Himmelskörper; aber er ist
für seine „Klasse", wenn wir uns so ausdrücken
wollen, auch relativ groß. Während die Monde
anderer Planeten im Verhältnis zu ihrem Herrn
nur winzig sind, ist sein Durchmesser sogar °/n des
Erddurchmessers, seine Dichtigkeit (0,65 rund) kommt
der irdischen sehr nahe und^entspricht einem spezi-
fischen Gewicht von 3,4. Die Schwere auf dem Monde
ist bekanntlich viel geringer wie arft der Erde
(nur V«); ein Körper fällt also in der Sekunde nur
0,83 in; daher erklärt sich auch die viel größere Höhe
der Gebirge auf dem Mond im Gegensatz zur Erde.
Schon mit bloßem Auge sieht man ja die Flecken
des Monds, die dem Kinde als Nasen, Augen und
Mund des Mondgesichts erscheinen. Im Fernrohr
entpuppen sie sich als riesige Ebenen, die man zuerst
für ungeheure Meere oder doch deren Becken hielt;
daraus erklärt sich ihre wissenschaftliche Bezeichnung
mit dem lateinischen Wort « mare », gleich „Meer'.
— Die hellen Flächen erscheinen im Fernrohr als
bestrahlte Bergslächen, die von gewaltigen Höhen-
zügen umschlossen sind. Sie sind zerrissen und zer-
klüftet, wie wenn ein hochbrandendes Meer auf einen
Schlag erstarrt wäre. Ihre spitzen Kämme, die sich
bis zu 6000 Metern über die Mare-Ebene erheben,
werfen lange, tiefschwarze Schatten über das Land,
wie überhaupt der Mond im Fernrohr nur zwei
Farben hat: leuchtendweiß und tief finsterschwarz. —
Neben diesen Gebirgszügen ist die Mondfläche besät
mit Ringbergen, „Kratern". Charakteristisch ist für
die meisten von ihnen eine kreisrunde Form, die ein
tiefes Loch im Mondboden umschließt, in dessen
Mitte häufig ein Bergkegel steht. So gleichen sie,
um einmal einen allgemein verständlichen Vergleich
zu gebrauchen, nicht schlecht riesigen Rondonformen.
Diese M o n d k r a t e r, das augenfälligste Bild
auf der ganzen Mondfläche, die sie so sonderlich von
dem Anblick der Erde abweichen läßt, einwandfrei zu
erklären, ist der Wissenschaft bisher noch nicht
gelungen. Jedenfalls aber sind es keine erloschenen
Vulkane, wenn man sie der äußeren Ähnlichkeit
wegen auch gewöhnlich so bezeichnet.
Eine andere merkwürdige Erscheinung auf dem
Monde sind die sogenannten Rillen oder Licht-
adern. Mit diesen Namen werden grabenartige
Furchen bezeichnet, die, bis 500 Kilometer lang, aber
nur sehr schmal (ihre Breite beträgt höchstens 1 Kilo-
meter) sich über die Mondfläche hinziehen. Sie sind
selten inmitten der großen Ebenen, auffallend häufig
jedoch am Rande derselben und diesem parallel lau-
fend. — Ihre Entstehung ist bisher noch ebensowenig
geklärt wie die der besonderen Strahlen-
systeme, die man sowohl inmitten der Mare als
von den großen Kratergebirgen auslaufend, beobach-
ten kann. Da diese Stellen je nach der Mondphase
verschwinden, und da sie niemals einen Schatten
werfen, können es weder Erhöhungen noch Vertie-
fungen sein. Vielmehr ziehen sie durch Tiefen und
über Höhen weg, ohne ihre Richtung zu ändern. Man
kennt über 30 Systeme und erklärt sie als solche
Teile der Mondoberfläche, welche infolge ihrer chemi-
! schen Zusammensetzung oder Kristallisierung lebhafter
! das Licht reflektieren als die übrige Mondwelt.
27
Tie Apenninen des Mondes bei Sonnenuntergang.
Oickes: L’Illustration., Paris.
Zwei Bilder vom Mond.
28
Johann Kepler
zur Z00. Wiederkehr seines Todestages.
m Jahre 1539 war das Weltsystem des
Kopernikus, die Grundlage unserer heu-
tigen Wissenschaft, wonach die Erde nicht mehr,
wie bei den Alten, als Mittelpunkt des ganzen Welt-
gebäudes, sondern auch nur als ein Planet des
Sonnensystems anzusehen ist, durch einen Brief seines
Schülers Joachim Rhaeticus an die Nürnberger
Astronomen zum ersten Male bekannt geworden. —
Das grundlegende Werk des großen Weisen selbst,
die « Libri VI de revolutionibus orbium caeles-
t.ium » („Tie 6 Bücher von den Umlaufsbewegnngen
in den Bahnen der Himmelskörper") gelangte aller-
dings erst 5 Jahre später, kurz nach seinem Tode, an
die Öffentlichkeit. Anfangs wurde diese neue Lehre
von den Astronomen freudig begrüßt, auch von der
Kirche, da deren leitende Persönlichkeiten in ihr eine
Hilfe für die damals schwebende Kalenderresorm fan-
den, zumal ein größerer Teil der Beweisführung des
Kopernikus sich mit der Länge des Sonnenjahres
beschäftigte. Hingegen fand sie sofort einen erbitter-
en Widerstand bei den Astrologen, den „Stern-
d e n t e r n"> deren Beruf damals in außerordent-
licher Blüte stand' und von ihnen beeinflußt traten
auch einige Führer der damaligen religiösen Refor-
mationsbestrebungen gegen sie auf, an ihrer Spitze
mit besonderer Schärfe: Melanchthon. Allerdings
war die Beweisführung des Kopernikus, insbeson-
dere über die „ konstante Lage der Erdachse", noch an
einigen Stellen lückenhaft, an anderen sogar irrig
(näher hier darauf einzugehen, wäre zu kompliziert
und würde auch zu weit führen), wie es überhaupt
ja ein Kennzeichen des Genies ist, daß es Wahr-
heiten gewissermaßen instinktiv erfaßt und zu Grund-
lagen feiner Arbeit macht, auch wenn Einzelheiten
des „Beweises" erst der späteren Forschung zu er-
bringen gelingt. Deswegen hatte denn auch ein
späterhin so bekannter und berühmter Astronom, wie
T y cho B r a h e, die neue Lehre zunächst abgelehnt,
weil ihm das der kopernikanischen Theorie zugrunde
liegende Beobachtungsmaterial zu dürftig erschien.
Deshalb stellte er sich die Sammlung von möglichst
umfassenden und genauen Beobachtungen der
Himmelserscheiuungen zur Lebensaufgabe und in
jahrzehntelanger systematischer Arbeit gelang es ihn:
auch, für Mond, Sonne und die Planeten und Fix-
sterne viele Tausende von Ortsbestimmungen aus-
zuführen. Um diese Arbeit recht zu würdigen, müssen
wir bedenken, daß das Fernrohr damals noch nicht
erfunden, man also auf die Beobachtung durch Visier-
apparate mit bloßem Auge angewiesen war. Immer-
29
hin aber gelang es, die
Orter so genau, als es
nur dem unbewaffneten
Auge möglich ist, zu be-
stimmen, in den Mittel-
werten sogar bis ans
eine Bogenminute. Tvcho
Brahe hatte diese Be-
obachtungen zunächst auf
seiner Sternwarte auf
der dänischen Sundinsel
Jlven gemacht, später,
als er von dort nach dem
Tode seines Beschützers,
des dänischen Königs
Friedrich II. als ein
Opfer einer Beschuldi-
gung der Zauberei *)
fliehen mußte, in Prag,
wo ihm der selbst für
Astrologie schwärmende
Kaiser Rudolf II. eine
Zuflucht gewährte. Hier
in Prag fand er einen
vollgültigen Ersatz für
so manchen in Däne-
mark verlorenen Mit-
arbeiter in dem jungen
deutschen Astronomen
Kepler.
Johann Kepler
war am '27. Dezember
1571 zu Weil in Schwa-
ben als Sprößling eines
verarmten und ' herab-
gekommenen Adels-
geschlechts, der Kappel,
geboren, hatte in Tü-
bingen bei der Reforma-
tion anhängenden Professoren Theologie ftubicxt und
war hier mit der Lehre des Kopernikus bekannt
geworden, der er sich mit Feuereifer hingab. Er
nahm dann die Stellung eines Landschaftsmathe-
matikus der „ protestantischen Stände in Steier-
mark" an, mit welcher ein Lehramt am Provinzial-
ghmnasium in Graz verbunden war. Als solcher
wurde er der großen Menge durch verschiedene tat-
sächlich eingetroffene Prophezeiungen, welche er, nach
der Sitte der Zeit, dem von ihm veröffentlichten
Kalender**) beigaö, als großer Astrolog be-
kannt, errang aber gleichzeitig auch den Ruf eines
sehr ernst zu nehmenden Astronomen dilrch sein
erstes mit 25 Jahren herausgegebenes Werk, in
welchem er zuerst den von ihm stets festgehaltenen
Gedanken entwickelte, daß in unserem Planeten-
Ibstem eine gewisse Harmonie nachweisbar sein müsse,
und auch die Frage nach der Entstehung der Pla-
neten zu beantworten suchte. Dadurch lenkte er Tycho
Brahes Aufmerksamkeit auf sich, der ihn 1600 als
lernen Gehilfen nach Prag berief. Ein Jahr lang
arbeiteten die beiden noch zusammen, wobei Brahe
*- Man darf nicht vergessen, daß um jene Zeit der von Brahe
bekämpfte Hexenwahn Mühte.
**) Kepler war also auch ein „Kalendermann", ein Grund mehr
für den allzeit die Naturwissc.Schäften pflegenden Brrgmannskalender,
sich seiner zu erinnern.
die Lehre des Kopernikus
noch nicht anerkennen
wollte, Kepler hingegen,
im Innersten von ihrer
Richtigkeit überzeugt, die
iwch fehlenden „Beweise"
zu schaffen bei sich be-
schloß. Nach Brahes Tode
ergab sich dann von
selbst, daß Kepler sein
Nachfolger als Hof-
astrolog des Kaisers und
Erbe des gesamten Brahe-
schen Materials wurde.
Zunächst untersuchte er
die Bewegungen des Pla-
neten Mars und fand,
gestützt auf frühere Be-
obachtungen feines Vor-
gängers, nach zahlreichen
' außerordentlich müh-
samen Versuchen die bei-
den ersten nach ihm be-
nannten Keplerschen
Gesetze: 1. „die Pla-
neten beschreiben um die
Sonne (keine Kreise, wie
man bisher glaubte, son-
dern) Ellipsen, in deren
einem Brennpunkt die
Sonne steht", 2. „der
Radius Vector (d. h. die
Verbindungslinie Sonne-
Planet) überstreicht in
gleichen Zeiten gleiche
Flächenräume." — Er
veröffentlicht sie 1609 in
seinem Hauptwerk « A8-
tronomia Nova ». Zwei
Jahre später erschien feine « Dioptrice », welche eine
Theorie der Linsen und des astronomischen Fern-
rohrs *) enthält. — Leider gestalteten sich seine äuße-
ren Verhältnisse sehr trübe: Frau und Kind starben;
er lebte in ständiger Geldnot, weil die Kasse des
ganz seinen alchimistischen Neigungen sich hingeben-
den, immer mehr dem Wahnsinn verfallenden Kaisers
nie ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen
konnte, und endlich wurde auch seine Stellung er-
schüttert, als Rudolf II. zugunsten seines Bruders
Matthias abgesetzt wurde. Deshalb trat Kepler in
den Dienst der oberösterreichischen Landstände, zog
nach Linz, wurde dort Lehrer der Mathematik an
der Landschaftsschule, revidierte ferner die Landes-
aufnahme, blieb aber auch weiterhin seinen
Forschungen treu. 1618 fand er das 3. seiner
Gesetze: „Die Kuben der großen Achsen der ver-
schiedenen Planetenbahnen verhalten sich wie die
Quadrate der Umlaufzeiten." — 1627 endlich ver-
öffentlichte er die bereits in Prag begonnenen „Pla-
netentafeln". Inzwischen hatte er (1620—21) in die
Heimat reisen müssen, um seiner in einen Hexen-
prozeß (es war eine traurige Zeit für freie Geister
Kepler ist also der Erfinder der astro>«ouiuchen Fernrohrs; doch
hat er selbst nie «in solches benutzt, da ein Augenleiden Um
hinderte. Das erste wurde vielmehr 1613 nach Keplers Vorschrift
von Chr. Schciner konstruiert.
30
damals!) verwickelten -Mutter beizustehen, die er denn
auch mit genauer Not den Fängen der Hexenrichter
entriß. — Auch sonst wurden seine Verhältnisse
immer trauriger. Zwar hatte Kaiser Ferdinand II.
ihn schließlich als Hosmathematicus bestätigt, blieb
ihni aber das Gehalt weiterhin redlich schuldig, bis
daß Kepler, der seine Linzer Stellung wegen der nun
auch in Oberösterreich aufgehobenen Religionsfrei-
heit hatte aufgeben müssen, schließlich bare 12 000
Gulden zu fordern hatte. Den Drängenden verwies
der mittellose Kaiser zuletzt an W a l l e n st e i n.
Der nahm ihn auf seinem Schlosse zu Sagan als
„Astrologen" auch freundlich auf (1628), verhalf ihm
aber auch nicht zu seinem Gelde *) **). Schließlich ent-
schloß sich Kepler, im Herbst 1630 über Leipzig nach
Regensburg zu reisen, um dort auf dem Reichstage
seine Ansprüche geltend zu machen. Hier langte er
am 9. November an, krank von den Anstrengungen
der in der damaligen Kriegszeit doppelt mühseligen
Reise, und starb wenige Tage daraus (am 15. No-
vember).
*) Kepler war also hier Vorgänger des uns aus Schillers Drama
bekannten Seni.
Keplers Forschungen und die von ihm gefundenen
Gesetze sind für die Wissenschaft von ganz hervor-
ragender Bedeutung gewesen, fußt doch auch N e w -
t o n auf denselben. — Wenn wir nun den so klar
denkenden und von Streben nach Wahrheit erfüllten
Mann nebenher noch „Horoskope" stellen und astro-
logische Prophezeiungen veröffentlichen sehen, so
müssen wir uns dies aus den Zeitverhältnissen er-
klären. Gewiß geschah es vielfach um des Brot-
erwerbs willen; doch dürfen wir nicht etwa denken,
daß er selbst nicht daran geglaubt. Der Glaube an
Horoskope usw. war doch damals bei den größten
Gelehrten felsenfest verbreitet (siehe Melanchthon!).
Indessen ist aus Keplers Schriften und Briefen klar
zu ersehen, wie er die Denkfehler der Astrologie
immer schärfer erkennt und wie er schließlich Wallen-
stein immer wieder warnt vor allzu zuversichtlichem
Glauben an seinen „Stern", ohne daß er ihn aller-
dings von seinem Glauben an frühere Prophezeiungen
und damit von seinen politischen Wegen hätte ab-
halten können.
nter Tadlern der gotischen Baukunst auf-
gewachsen, nährte ich meine Abneigung
gegen die vielfach überladenen, verworrenen
Zierrate, dre durch ihre Willkürlichkeit einen religiös
düsteren Charakter höchst widerwärtig machten; ich
bestärkte mich in diesem Unwillen, da mir nur geist-
lose Werke dieser Art, an denen man weder gute Ver-
hältnisse, noch eine reine Konsequenz gewahr ward,
vors Gesicht gekommen waren.
Hier aber glaubte ich eine neue
Offenbarung zu erblicken, indem mir
jenes Tadelnswerte keineswegs er-
schien, sondern vielmehr das Gegen-
teil sich aufdrang.
Wie ich nun aber immer länger sah und überlegte,
glaubte ich noch größere Verdienste zu entdecken.
Herausgefunden war das richtige Verhältnis der
größeren Abteilungen, die so sinnige als reiche Ver-
zierung bis ins Kleinste; nun aber erkannte ich noch
die Verknüpfung dieser mannigfaltigen Zierrate
untereinander, die Hinleitung von einem Hauptteile
'zuni anderen, die Verschränkung zwar gleichartiger,
aber doch an Gestalt höchst abwechselnder Einzel-
heiten, vom Heiligen bis zum Ungeheuer, vom Blatt
his zum Zacken. Je mehr ich untersuchte, desto mehr
geriet ich in Erstaunen; je mehr ich mich mit Messen
und Zeichnen unterhielt und abmüdete, desto mehr
wuchs meine Anhänglichkeit."
Also schreibt Goethe über den tiefen Eindruck,
den das Straßburger Münster auf ihn gemacht. Und
wie ihm, wird es wohl einem jeden für künstlerische
Formen empfindlichen Menschen ergehen, je mehr, je
länger, er sich mit diesem Wunder der Baukunst
beschäftigt.
Wir haben diesmal davon abgesehen, ein Bild der
Münsterfassade selbst zu bringen und erst recht ein
solches, das auch den Turm zeigt. Ist doch die
Silhouette der Kathedrale der ganzen gebildeten Welt
bekannt! Und doch möchte man immer wieder hin-
gehen, bewundern und hinweisen auf die Ebenmäßig-
keit und Feinheit der einzelnen Proportionen, die
reinen und schönen Verhältnisse der einzelnen Teile
untereinander, kurzum auf das, was Goethe mit den
Worten bezeichnet, daß „hier das Erhabene
mit dem Gefälligen in Bund ge-
treten s e i."
Die Stelle, an der heute das Münster steht, und
die zugleich die höchste natürliche Erhebung der Stadt
darstellt, war allzeit eine Kultstätte, an der sich in
keltischer Zeit ein heiliger Hain, in römischer ein dem
Herkules geweihter Tempel erhob. In der karolin-
gischen Epoche wurde hier schon das erste Münster
errichtet, worüber man indessen heute nicht mehr
viel weiß, und von einem unter Bischof Werner 1015
begonnenen Neubau ist nur noch der Ostteil der
Krypta erhalten. — Das heutige Münster entstammt
etwa der Zeit von 1150—1438. Man hat also fast
300 Jahre an ihm gebaut.
Im Volksmund wird gerne Meister Erwin
von Steinbach (-ß 1318) als Erbauer des
31
Blick ins Schiff gegen die Rose.
Die Kanzel.
Münsters genannt, dessen Standbild sich heute am
Südportal erhebt. Doch beschränkt sich seine Leitung
natürlich nur aus einen kurzen Zeitraum, und zwar
auf die Westfassade. Schon vor Erwin haben andere
bedeutende, doch meist nicht mit Namen überlieferte
Meister das große Werk geführt, wobei der ur-
sprüngliche Bauplan zwar im großen und ganzen bei-
behalten, jeder aber im Sinne seiner Zeih „modern"
weiter schaffte. Ein solches Schaffen kennzeichnet ja
überhaupt alle unsere großen mittelalterlichen Bau-
ten, und das ist es auch gerade, was sie so mit
ewigem Leben erfüllt, später künstlich rekonstruierte
Bauten wie „aus einem Guß" aber so kalt und nicht
„naturgemäß gewachsen" erscheinen läßt. (Man
braucht zum Vergleich nur an den Kölner Dom zu
denken, den manche Kunstverständige gern als eine
vorschriftsmäßig gelöste Klassenarbeit' im gotischen
Stile charakterisiert haben. — Allerdings hat ja
vor vielen anderen Kathedralen zu allem Überfluß
der Straßburger Dom auch noch die warm leuchtende
Farbe seines Sandsteins als weiteren Vorteil für
sich! — So zeigen denn auch — bei der Südfassade
auch am Portal deutlich sichtbar (an der Nordseite
ist das gotische Laurentiusportal davor gebaut und
verdeckt das ursprüngliche) — die älteren Teile roma-
nischen Charakter. Dann aber kam das gotische
Kreuzgewölbe, verbunden mit dem Spitzbogen, der
in seiner Scheitelhöhe von der Spannweite unab-
hängig war. So kam man denn auch, beim Aus-
bau'des Langschiffs, nach dem Muster der Kathe-
drale von St. Denis zur Behandlung des Tri-
foriums als lichte Fensterreihung. —
Das Langschiff ist ' dreischiffig; das Mittelschiff
30 m hoch und 13 m breit. Gegen den Chor war es
bis 1682 durch einen Lettner, d. h. eine steinerne
Chorschranke mit reichen Skulpturen, wie sie z. B.
heute von den großen rheinischen Domen noch
St. Viktor in Tanten zeigt, abgeschlossen. Desgl.
befand sich früher im südlichen Seitenschiff ein Zieh-
brunnen. Zum romanischen Chor führen mehrere
Stufen hinauf: unter ihm befindet sich die alte
Krypta. — Die aufs reichste skulptierte mit zahl-
reichen Statuen geschmückte Kanzel wurde 1487
für den berühmten Prediger Geiler aus dein alten
Elsässer Städtchen Kaysersberg errichtet. — Links
vom Chor ist die Laurentius- und die Johannes-,
.rechts die Katharinen- und Andreaskapelle. In der
'Mitte des Querschiffs ist vor allem der sogenannte
3£
Engelspfeiler,
dessen spätromanische
Statuen denen der
Ecclesia und der
Synagoge am
Nordportal sehr nahe
stehen, sehenswert.
Weiter befindet sich
hier die berühmte
astronomische Uhr,
von der wir indes
nicht weiter hier
reden wollen. —
Die jetzige ist übri-
gens die dritte, von
B. Schwilguä
1838—42 nach lang-
jährigen Berechnun-
gen erbaut. —
Der größte Schmuck
des Munsters ist die
betonte Stirnwand
der Westfassade, ob-
wohl gerade bei ihr
sich die verschiedenen
aufeinander folgen-
den Bauperioden auf
das deutlichste ab-
heben. Meister Er-
win hatte an eine
Ter Versucher und die törichten Jungfrauen.
Berühmtes Beispiel gotischer porträtartiger Bildhauerkunst.
zweitürmige Fassade
gedacht, deren Türme
allerdings nicht die
heutige Höhe haben
sollten. Unter seinen
Nachfolgern wurde
indessen das Mittel-
feld über der großen
Rose, wo Erwin
schon den Charakter
der beiden Türme
wollte in Erschei-
nung treten lassen,
ausgefüllt, und so
entstand die heutige
Frontwand, deren
erhabenen Eindruck
Goethe so sehr rühmt.
Der von der Stadt,
die späterhin als
Bauherrin auftrat,
.berufene Meister Ul-
rich von Ensingen,
der auch den Bau
des Ulmer Münsters
leitete, setzte dann
durch, daß nur ein
Turm noch in Frage
kam.
Die Synagoge.
Berühmtestes Beispiel fpätromanischcr Statuen.
Meister Erwin.
Moderne Arbeit von P. Graß (1801—1876).
Straßburger Münster: Das Giebelfeld des Hauptportals mit der Passion, Auferstehung und Himmel-
fahrt Christi.
Straßburger Münster: St. Laurentiusportal (Nordportal des Querschisfs).
Münster zu Stratzburg: Südportal des Querschiffs. (Die romanischen Teile des Baues sind deutlich zu
erkennen.)
WW^-j / jSmm WM ] - "Mt
L U 1 i
k*f 1^;.» A Wi 1
Volksleben auf Madagaskar. (Oberes Bild: Auf dem Markt in Maevatanana; unteres
Bild: Töpfer bei der Arbeit.)
33
VLlder aus Madagaskar,
PK^.PLVK*L.LK^Ls K.PL4S-V 5PKPL LLPL^L^K,'. LVL^.PL*.LPK> ä LÄ-K^K^K^LS'KÄ'LPKPZ
ie im Indischen Ozean östlich des südafri-
kanischen Festlands (von dem sie durch die
breite Straße von Mozambique getrennt
ist) liegende Insel Madagaskar ist mit
rd. 592 000 knr die fünftgrößte Insel der Welt.
Sie hat eine langgestreckte Form; ihre durchschnitt-
liche Breite beträgt etwa 400, ihre Länge
1670 km. Geographisch kann man sie als Tafel-
land bezeichnen. Eine lange Gebirgskette durchzieht
das ganze Land von NXO nach SSW und steigt
bis zu 1000 bis 1500 m hohen Gipfeln an.
Die Wasserscheide ist durchschnittlich nur 50—100,
höchstens etwa 150 km vom Indischen Ozean ent-
fernt; infolgedessen sind die östlichen Flüsse nur
kurz, haben aber ein starkes Gefälle. Sie enden
meist in den an der Ostküste liegenden Lagunen,
die von einem Dünengürtel geschützt sind und von
der einheimischen Küstenschiffahrt viel benutzt wer-
den. Die nach Westen gehenden Flüsse sind im
Gegensatz dazu sumpfig, meistens mit Deltamün-
dung und haben einen ziemlich langen Lauf, der
teilweise schiffbar ist. Wir nennen hier den
rd. 600 km langen Betsiboka und Mangoky.
Die zentrale Hochfläche der Insel
mit den Landschaften I m e r i n a und Bet -
s i l e o nimmt etwa K des Landes ein. Ihre
mittlere Höhe ist 1000 bis 1200 m; die auf ihr
liegende Hauptstadt Tananarivo liegt auf
1458 m. Über dieser Hochebene thront beherrschend
das vulkanische Bergland von Anka-
ra t r a mit dem 2680 m hohen Tsiafajavona.
Inmitten dieser Berglandfchaft liegt der Kratersee
von Tritriva, von dem wir eine Abbildung brin-
gen. — Nach Westen und Süden neigt sich die
Tafel und geht in die großen, von Hügeln er-
füllten Ebenen der S a k a l a v a über. — Die
3
34
Küste weist nur im
Norden lebhafte Glie-
derung aus. (Hier fin-
det sich u. a. die große
Bai von Diego.)
Was das Klima
der Insel angeht, so be-
trägt die mittlere
Jahrestempera-
tur für Tamatave et-
wa 24,1°, Fort Dau-
phin 23,3° und Diego
Suarez 26,7° Celsius.
Die Ostküste hat fast
das ganze Jahr Regen;
nur Oktober und No-
vember sind einiger-
maßen trocken. Die
Westküste dagegen hat
regelrechte Jahreszeiten:
Regenzeit von Oktober
bis April, wobei die
Hauptgebäude des Palastes der Königin.
Regenmenge gegen Sü-
den zu rasch abnimmt.
Im Innern der Insel
dauert die Regenzeit
von Ende Oktober bis
März; doch treten stär-
kere Niederschläge und
Gewitter fast nur in
der Zeit von Mitte De-
zember bis Ende Fe-
bruar auf. An der Küste
kann für den Europäer
das Sumpffieber ge-
fährlich werden; hin-
gegen ist trotz der be-
trächtlichen Wärme die
innere Hochfläche als
verhältnismäßig gesund
zu bezeichnen. Die fran-
zösische Verwaltung tut
viel, um die Gesundheit
des Landes zu heben;
« Palais d'Argent » in Tananarwo.
35
Die Schule: «le Myre de Vilers » in Tananarivo.
Das Fest der Einweihung des Eingeborenen-Hospitals und der bwole de IVIedeeiiiZ
am 28. September 1928 in Tananarivo.
3
36
Eine Eisenbahnbrücke.
unser Bild zeigt zum Beispiel die Einrichtung des
neuen Eingeborenen-Hospitals und der medizini-
schen Akademie der Hauptstadt. Die zur Zeit der
Eingeborenenherrschaft noch verhältnismäßig häu-
fige Lepra ist dank der modernen medizinischen
Wissenschaft heute kaum noch von Bedeutung;
durch Heimunterbringung (siehe Bild Seite 40)
und Pflege wird das Leben dieser Unglücklichen,
gegen deren Leiden die moderne Medizin
noch kein endgültig durchgreifendes Mit-
tel gefunden hat, gelindert, und durch
sorgfältige Isolierung und Anwendung
aller sonstigen Vorsichtsmaßregeln weite-
rer Ansteckung vorgebeugt.
In Pflanzen- und Tierwelt nimmt
Madagaskar durch seine alten und eigen-
artigen Typen eine Mittelstellung zwi-
schen Afrika und Ostindien ein. Etwa
15 % der Insel sind mit Tropenwald be-
deckt; unter den Bäumen befinden sich
mehrere Palmensorten, der seltsame
„Baum der Reisenden" (Ravenala), der
Tangenbaum, dessen giftige Fruchtkerne
von den eingeborenen Howa einst zu
Gottesurteilen benutzt wurden, Akazien
usw. Auch Baumfarne, wie der etwa
18 in hohe, am Fuße fast meterdicke Pandanus
obeliscus mit 3—4 m langen, in dichten Rosetten
stehenden Blättern. Ko st bare Hölzer für
die Kunsttischlerei werden ebenso ge-
wonnen wie derbes Bauholz und Eisen-
bahnschwellen. Die ausgedehnten Man-
grovebestünde der Westküste geben Gerb- und
F a r b st o f f e. — Zahlreich sind die Lianen:
Brücke in Eisenbeton.
37
insbesondere auch Kaut-
schuklianen sind weit
verbreitet; die wild-
wachsenden werden nach
und nach durch An-
pflanzungen ersetzt. Fa-
serpflanzen sind eben-
falls zahlreich: die
Raphia tritt vielfach
in großen natürlichen
Beständen auf; Aga-
ven, Sisal und Hanf
werden angepflanzt und
geben ausgezeichnete
Erträge.
Die Fauna zeigt das
Fehlen der höheren
Säugetiere, besonders
auch der Raub-
tiere; charakteristisch
sind dagegen veraltete
Tiertypen, wie die
Halbaffen oder
Lemuren, darunter
auch das Fingertier.
und Insektenfresser
(Borstenigel). Vogel-
Kunstbauten der madagassischen Eisenbahn.
und Jnsektenwelt sind
ziemlich reich; desgl.
gibt es in den Flüssen
Kaimans (s i e sind
neben den Moskitos
eigentlich die einzigen
Feinde der Menschen;
doch vor beiden kann
man sich schützen).
Die Bevölkerung
der Insel beträgt etwa
3'4 Millionen, darunter
etwa 30.000 Europäer.
Die Eingeborenen zer-
fallen in einen negro-
iden und einen hellfar-
bigen Teil. Die mada-
gassische Sprache ist
mit der malaiischen Su-
matras stark verwandt,
und ohne Zweifel sind
auch die hellfarbigen,
geistig sehr hochstehen-
den H o w a s, die sich
zu Herrschern der Insel
gemacht hatten, m a -
l a i i s ch en Ursprungs.
Blick auf Fianarantsoü.
38
An den Ufern der Batiks.
Von der Urbevölkerung, den Nains oder !
Kimos, sind ebenso wie von einem weiteren Volks-
stamm, den Wazimbas, keine Reste mehr vor-
handen. — Unter den Negern sind im Westen die
Sakalawa, in der Mitte und an der Ostküste
die B e t s i m i s a r a k a zu nennen. Beides
sind große wohlgebaute Leute. Die Betsimisarakä
sind gesellig und friedlich, jedoch etwas arbeits-
scheu, die Sakalawa standen zunächst den Euro-
päern feindlich gegenüber und setzten der Kolo-
nisation der Insel den meisten Widerstand ent-
gegen. Sie wohnen in Dörfern mit Holzhäusern,
die ein Blätterdach tragen (siehe Abbildung). Auch
sie sind intelligent, aber nonchalant, und als Lieb-
haber ständiger Jntrigien rechthaberisch und ge-
wissermaßen geborene Advokaten. — Es sind
-Jäger, Hirten und Bauern. Besonders die Reis-
kultur wird von ihnen in ihren fruchtbaren Re-
gionen gepflegt. — Ursprünglich Heiden, deren
Religion in der Hauptsache ein Fetischismus war,
sind die Madagassen seit langem ein Gegenstand
der Arbeit der Missionare, ursprünglich in der
Hauptsache Engländer, weshalb namentlich unter
den Howas das Presbyterianertum, wenn auch
vielfach nur äußerlich, herrschend geworden ist. —
Die Insel ist wahrscheinlich die gleiche, von der
phönizische und griechische Seefahrer als « Nsnu-
thias » sprachen. Von den Arabern wurde sie
Jdrißi genannt, während der Name Madeigas-
kar zuerst bei Marco Polo auftaucht. Dieser
erzählt in Verbindung mit der Insel die Fabel
von dem Riesenvogel Rukh. — Der abendländische
Entdecker wurde durch Zufall aus der Rück-
reise von Indien am 2. Februar 1506 der Portu-
giese Fernando Soarez, der die Insel
Sao Lourern,o nannte. Portugiesische, englische
und holländische Niederlassungsversuche scheiter-
ten. Die französische Kolonisation
geht aus Privilegien Richelieus und Colberts von
1612 und 1664 zurück. 1643 wurde das „Fort
39
Photo : l’Illustration,
40
Leprosenheim in
Dauphin" an der Südostküste gegründet, doch
wurde es durch die Eingeborenen 1672 zerstört.
Weitere Kämpfe folgten; Fort Dauphin wurde
neugebaut, doch schließlich gingen alle Kolonien
auf der damals „Jsle Dauphin" oder „France
Orientale" genannten Insel verloren, als sich ein
Howa, der sein Volk zum herrschenden gemacht
und die bisher unabhängigen Stämme vereinigt,
als Radama I. zum König machte (1810—1820).
Er konnte sich dabei aus das gegen Napoleon
kämpfende England stützen und begünstigte die
englischen Missionare. Die Königin Ranavolo II.
trat 1869 zum Presbyterianismus über und
machte ihn zur Staatsreligion. Frankreich, das
inzwischen wieder einige Punkte im Nordwesten,
darunter N o s s i - B e, besetzt und einen Handels-
vertrag abgeschlossen hatte, geriet mit der fol-
genden Königin Ranavolo III. in Streit. Es kam
zu mehrfachen Feldzügen. Schließlich wurde 1896
die Annexion der Insel verkündet und die Königin
Ende Februar 1897 abgesetzt und als Staats
Manankavaly.
gefangene erst nach Rüunion, dann nach Algier
gebracht. Die Kolonisation wurde dann endgültig
durch G a l l i e n x, den späteren Marschall, der
damals Gouverneur der Insel wurde, durch-
geführt.
Betrachten wir den heutigen Zustand
Madagaskars, so sehen wir den glänzenden Er-
folg seiner Arbeit. — Die Zentralverwaltung, an
deren Spitze ein Generalgouverneur steht, hat
ihren Sitz in T a n a n a r i v o, einer Stadt von
rund 60 000 Einwohnern. Das Gebiet ist in
20 Provinzen eingeteilt. — Ein ausgedehntes
Wegenetz wurde angelegt, Eisenbahnen
gebaut, die Wasserwege reguliert, ein Telegraphen-
netz geschaffen und zahlreiche Postanstalten. Zwei
Unterseekabel und mehrere drahtlose Stationen
vermitteln den Verkehr mit dem Mutterlande und
der übrigen Welt.
Die Wirtschaft der Insel ist blühend. Der
Ackerbau ist sehr stark; die Grundlage der
1 nährung bildet der R e i s, der überall, außer
41
Tie „Kasa" der Andrianampoinimerina.
Eine Sakalavasrau.
im Süden, angebaut wird
(auf über 500 000 du!). An
zweiter Stelle kommt M a -
n i o !, aus etwa einem Achtel
so großen Anbaufläche, in
Betracht, das wegen seines
StärLemehlgehalts von Jahr
zu Jahr für die Ausfuhr an
Bedeutung gewinnt. Auch
Mais spielt eine beträcht-
liche Rolle. An Gemüsen
werden Bataten, Erdnüsse,
Artischoken und Erbsen an-
gebaut bzw. ausgeführt. An
der Ostküste baut man
Zuckerrohr, das den
Eingeborenen die Grundlage
für ihr berauschendes Ge-
tränk Betsa-Betsa liefert. Für
Vanille ist Madagaskar
nächst Tahitt der chaupterzeu-
Ein Scckalcwagrab.
42
ger der Welt. Kaffee und Kakao gedeihen
ebenfalls (besonders an der Ostküste), desgl. der
Gewürznelken bäum, die Kokos palme,
Tee und Tabak. Endlich liefern verschiedene
Pflanzen bekannte Parfums wie Wang-Plang
u. dgl. — Von dem Hanfanbau haben wir
schon gesprochen.
Außerordentlich bedeutend ist für
Madagaskar die Viehzucht, namentlich auf
den guten Weiden des Küstenstreifens Menabe
im Westen. Das Rindvieh beträgt über 8 Mil-
lionen Stück; Pferde gibt es gegen 4000 und
Schafe rund 300 000. — Auch Straußenzucht
wird getrieben und etwas Seidenraupenzucht für
den Bedarf des Eingeborenen.
Unter den reichen Bodenschätzen Mada-
gaskars steht der Graphit obenan, der von
ganz vortrefflicher Qualität, und der jährlich
etwa 50 000 t liefern könnte. (Höhepunkt bisher
35 000 t.) Gold wird ebenfalls gewonnen;
Eisen findet sich sehr verbreitet, z. B. als
Magnetit und Titaneisen. Kupfer- und B l e i -
lager sind bekannt und werden teilweise abgebaut;
ferner hat man im Südwesten zwei Stein-
kohlenlager mit etwa 4 m Mächtigkeit ent-
deckt; desgl. werden Braunkohle und Torf
reichlich gefunden, desgl. bituminöse Ge-
steine, die aus die Tonne etwa 1 bl Öl liefern,
Korund, Edelsteine (grüne Berylle,
Turmaline, Rubine, Saphire und Granaten); end-
lich Uranerz.
Sehr bedeutend sind die Fabriken für
Gefrierfleisch und F l e i f ch k o n s e r v e n,
die während des Krieges jährlich bis 65 000 Stück
Rindvieh verarbeiteten.
Der Wert der Ausfuhr hält der Einfuhr
durchaus die Wage. Ausgeführt werden haupt-
sächlich Reis, Maniok, Tapioka, Erbsen, Kopra,
Erdnüsse, Rizinussaat, Kaffee, Vanille, Nelken,
Kakao, Zucker, Rum, Gerbrinde, Fleischkonserven,
Rinderhäute, Graphit, Glimmer, Zirkon. Sehr
bedeutend ist auch die Ausfuhr lebender Ochsen.
— Bei der Einfuhr überwiegen die Baumwoll-
gewebe.
Die wichtigsten Städte sind neben der
Hauptstadt Tananarivo: Antsirabe mit berühmter
Heilquelle (6000 Einwohner), Diego-Suarez,
Hafen (11 000), Finanarantsoa, am Oberlauf des
Mangola (7000), Fort Dauphin, die älteste
Niederlassung (12 000), Majunga, die wichtigste
Hafenstadt an der Nordwestküste, am Mündungs-
becken der die Verbindung mit Tananarivo
sichernden Betsiboka (11 000), Manandjary, Hafen
an der Südostküste (5000), Maraontsetra (2000),
Tamatave, der Haupthafen der Ostküste, durch
Bahn über den Küstenplatz Andevorante mit der
Landeshauptstadt verbunden (12 000); endlich
Tullear, ein Hafen an der Südwestküste mit
6000 Einwohnern.
Der Onkel aus Amerika.
Erzählung von Umile Souvestre.
b schon Dieppe *) zu Anfang dieses Jahrhunderts
bereits viel von seiner Wichtigkeit verloren
hatte, waren seine Expeditionen zur See doch
noch von einer Größe und Ausdehnung, wie sie der
schwache Handelsverkehr unserer Tage kaum ahnen
läßt. Die Zeit der fabelhaften Reichtümer war noch
nicht so lange her, daß man nicht plötzlich einen der
Millionäre hätte aus fernen Ländern zurückkommen
sehen, mit denen auf dem Theater soviel Mißbrauch
getrieben wird, und man konnte noch ganz gut an
die wirkliche Existenz der „Onkel aus Amerika" glau-
ben. Tatsächlich zeigte man sich auch damals in
Dieppe mehr als einen Großhändler, dessen Schiffe
den Hasen füllten, und den man zwanzig Jahre zu-
vor in einfacher Matrosenjacke seine erste Fahrt hatte
*) Dieppe, froü,ö fische Hafenstadt an der Mündung der Arques
in den Kanal, von der aus Qneoek und andere Ansiedelungen in
Amerila gegründet worden waren.
antreten sehen. Diese Beispiele waren eine Ermuti-
gung für die Kühnen und eine immerwährende Hoff-
nung für die vom Glück stiefmütterlich Behandelten.
Sie machten das Unwahrscheinliche lcköglich und das
Unmögliche wahrscheinlich. Die Unglücklichen tröste-
ten sich über die Wirklichkeit mit der Hoffnung auf
ein Wunder. Und ein solches Wunder schien sich für
eine arme Familie im Dorfe Omonville, vier Stun-
den von Dieppe, ereignen zu wollen.
Die Witwe Mauvaire war hart vom Schicksal
heimgesucht worden. Ihr ältester Sohn, die Stütze
der Familie, war bei einem Schiffbruch umgekommen,
und die alte Frau war mit vier Kindern zurück-
geblieben. Dieses Unglück hatte die Heirat ihrer
Tochter Clemence hinausgeschoben, sie vielleicht für
immer unmöglich gemacht, und die Pläne des jünge-
ren Sohnes Martin vernichtet, der seine Studien
aufgeben mußte, um auf dem Pachthofe mitzu-
arbeiten.
43
Zebusherde.
Viehzucht aus Madagaskar.
Zebus.
44
Ter Tritrivasee.
Ein Kratersee auf Madagaskar.
In allen Sorgen und der Niedergeschlagenheit er-
strahlte der armen Familie plötzlich eine Hoffnung.
Ein Brief aus Tieppe kündigte die Rückkehr eines
Schwagers der Witwe an, der vor zwanzig Jahren
in die Welt gegangen war. Onkel Bruno kam, wie
er schrieb, mit einigen Merkwürdigkeiten und mit
dem Entschluß aus der neuen Welt zurück, sich in
Tieppe niederzulassen. Tiefer Brief bildete seit vier-
undzwanzig Stunden den Gegenstand des Sinnens
und Denkens aller Familienglieder. Obgleich er keine
bestimmten Angaben enthielt, fand Martin, der
einige Kenntnisse in der Literatur besaß, darin doch
den Stil eines Mannes, der zu freimütig und zu
guter Laune ist, um nicht reich zu sein. Augenschein-
lich kehrte der Seemann mit einigen Tonüen Goldes
zurück, die er gewiß gern mit seiner Familie teilen
wollte.
Bruno will, wird Her Zukünf-
tige ganz gewiß bald wieder
hier fern."
„Erst müßte man aber wissen,
ob er auch Lust hat, zurück-
zukommen," entgegnete Cle-
mence leise.
„Nun, ist er's nicht, so findest
du schon einen anderen," sagte
Martin, der nur die Heirat im
Auge hatte, während seine
Schwester an den Gatten dachte.
„Mit einem Onkel aus Amerika
findet man immer eine gute
Partie. Wer weiß, vielleicht
bringt er sogar irgendeinen Mil-
lionär mit, aus dem er einen
Neffen machen will."
„Oh, ich hoffe, daß das nicht
der Fall ist!" rief Clemence er-
schrocken. „Mit meiner Heirat
hat es ja noch keine Eile."
„Es hat aber Eile, daß dein
Bruder eine Stelle findet," sagte
die Witwe verdrießlich.
„Der Herr Graf macht mir noch
immer Hoffnung auf die Ein-
nehmerstelle," bemerkte Martin.
„Aber er entschließt sich nicht," entgegnete die alte
Frau, „und inzwischen vergeht die Zeit, und das
Brot wird alle. Das wissen aber die großen Herren
nicht; sie denken immer nur ans Vergnügen, und
wenn sie sich endlich erinnern, daß sie einem Brot
versprochen haben, ist man schon vor Hunger ge-
storben."
„Bei Onkel Bruno brauchen wir das nicht mehr
zu befürchten," erwiderte Martin. „Es ist hier gar
kein Irrtum möglich, denn er sagt doch in seinem
Briefe: Morgen komme ich nach Omonville mit
allem, was ich besitze; — das heißt doch, daß er uns
nicht vergessen will"...
„Er rnuß bereits unterwegs sein," unterbrach ihn
die Witwe, „und kann in jedem Augenblick eintreffen.
Ist auch alles in Ordnung, Clemence?"
Wenn die Phantasie einmal in Bewegung gesetzt
ist, schreitet sie schnell vorwärts. Jeder fügte seine
eigenen Vermutungen hinzu, und sogar Julie, die
Magd, ein von der Witwe erzogenes Patenkind, be-
gann darüber nachzudenken, was der Onkel aus Ame-
rika ihr wohl schenken würde.
„Ich werde ihn um ein Tuchmieder und ein gol-
denes Kreuz bitten", sagte sie, als Martin den be-
wußten Brief wieder einmal vorgelesen hatte.
„Ach", meinte die Witwe seufzend, „wenn jetzt
mein armer Didier noch lebte, würde er einen Gön-
ner haben."
„Es sind ja doch noch seine Geschwister da, Patin",
bemerkte das junge Mädchen, „Clemence wird eine
Mitgift nicht ausschlagen."
„Eine Mitgift — wozu denn?" fragte Clemence,
indem sie traurig den .Kopf schüttelte.
„Wozu?."., wiederholte Julie, „damit Marcs
Eltern nichts mehr einwenden können. Sic haben
ihren Sohn vergebens zur See geschickt — wenn Onkel
Das junge Mädchen stand auf und zeigte auf die
ungewöhnlich reichbesehte Anrichte. Neben einer
Hammelkeule, die eben aus dem Ofen gekommen
war. stand dort ein riesiges Stück geräucherten Specks
nebst zwei Tellern mit Weizenbrot und einer Schüssel
voll süßer Sahne. Mehrere Kannen guten Zider *)
vervollständigten das Mahl, dessen Anblick den Kin-
dern Rufe der Bewunderung und Begierde entlockte.
Julie sprach außerdem noch von einer Apfelsuppe
und in Butter gerösteten Brotschnitten, die auf dem
Herde zischten.
Die Witwe nahm aus ihrem Wäscheschränke ein
Tischtuch und mehrere Servietten, die ganz vergilbt
waren, da sie nur selten gebraucht wurden, während
die junge Magd die am wenigsten zerstoßenen Teller
auswählte und den Tisch zu decken begann; den ein-
zigen silbernen Löffel, den die Familie besaß, legte
sie an das obere Ende der Tafel.
') Der in der Gegend allgemein getrunkene ausgezeichnete Apfel-
wein, die Speztalnül der 'Jlormanoie.
45
Eben war man mit diesen
Vorbereitungen fertig, als eins
der Kinder, das draußen Schild-
wache stand, mit dem Rufe in
das Haus gestürzt kam: „Er ist
da! Er ist da!"
„Wer denn?" fragte man von
allen Seiten.
„Nun, bei Gott! der Onkel
Brnno," erwiderte eine kräftige,
heitere Stimme. '
Die ganze Familie fuhr
herum. Auf der Schwelle stand
ein Matrose, der auf seiner rech-
ten Faust einen grünen Papagei,
auf der linken einen Affen mitt-
lerer Größe trug.
Die Kinder flüchteten er-
schrocken zur Mutter, die selbst
einen leisen Schreckensschrei nicht
unterdrücken konnte. Martin,
Clemence und die Magd sahen
ganz bestürzt aus.
„Holla, fürchtet man sich gar
vor meiner Menagerie?" rief
Bruno lachend. „Laßt gut sein,
liebe Leute, erholt euch und um-
armt mich — ich habe zu dem
Zwecke eine Reise von dreitausend Meilen ge-
macht."
Martin ermannte sich zuerst, dann kamen auch Cle-
mence, die Witwe und Julie heran; nichts aber
konnte die beiden Jüngsten bewegn, sich zu nähern.
Bruno entschädigte sich dafür, indem er Julie einen
Kuß gab.
„Meiner Treu!" sagte er, „ich glaubte schon ich
würde mein Lebtag nicht zu euch gelangen. Wissen
Sie auch, Mama Mauvaire, daß man von Dieppe
bis zu Ihrem Hause ein hübsches Endchen zu laufen
hat?"
Jetzt erst bemerkte Martin, daß das Schuhzeug des
Seemanns ganz bestaubt war.
„Ist denn Onkel Brtino zu Fuß gekommen?"
fragte er überrascht.
„Meiner Treu! verlangst du etwa, daß ich durch
eure Getreidefelder im Boot fahren soll?" entgegnete
der Matrose gut gelaunt.
Martin sah nach der Tür.
„Und... das Gepäck?"... wagte er zu bemerken.
„Mein Gepäck habe ich bei mir," erklärte Bruno.
„Ein Matrose, mein Junge, braucht nur eine Pfeife
und eine Nachtmütze, wenn er reist."
Die Witwe und ihre Kinder sahen sich au.
„Entschuldigen Sie," sagte Martin, „aber aus dem
Brief des Onkels schloß ich"------------
„Was denn? daß ich etwa mit einem Dreidecker
hier einlaufen würde?"
„Nein, das nicht", entgegnete Martin mit etwas
gezwungenem Lachen, „aber doch mit Ihren Kof-
fern... *311 einem längeren Aufenthalte... denn Sie
haben uns doch Hoffnung gemacht, daß Sie längere
Zeit Hierbleiben würden."
„Ich?"
„Ja, Sie schrieben doch, Sie kämen mit allem, was
Sie besäßen"...
Sisalhanf bei Marovoay auf Madagaskar.
„Na, ja, hier ist doch alles, was ich besitze!" rief
Bruno, „mein Affe und mein Papagei."
„Wie? das ist alles?!" schrie die Familie.wie aus
einem Munde.
„Gewiß, außer meinem Matrosenkoffer, in dem
eine Anzahl Strümpfe ohne Sohlen und Hemden
ohne Ärmel liegen! Aber deshalb ist man unl nichts
trauriger, Kinder. Solange das Gewissen und der
Magen in Ordnung sind, ist das übrige nur Spaß!
Aber entschuldigen Sie, Schwägerin, ich sehe da Zider
stehen, und die vier Stunden Landweg haben mir
die Kehle ausgetrocknet. He, Rochambeau! begrüße
die Verwandten."
Der Affe machte drei ungeschickte Luftsprünge,
setzte sich dann in einiger Entfernung auf den Boden
und rieb sich das Maul. Mittlerweile war der See-
mann an den Tisch getreten und schenkte sich zu
trinken ein. Tie Familie schien ganz außer Fassung
zu sein. Bruno hatte ohne Umstände Platz genom-
men und erklärte, daß er vor Hunger halbtot sei.
Wohl oder übel mußte man also die Apselsuppe und
den geräucherten Speck auftragen, den er inzwischen
wahrgenommen hatte. Das übrige schob die Witwe
Mauvaire jedoch in den Anrichteschrank zurück.
Auf Martins fortgesetzte Fragen erzählte nun der
Matrose, wie er zwanzig Jahre'' lang unter verschie-
denen Flaggen den indischen Ozean befahren habe,
ohne anderen Verdienst als seinen Sold, der ebenso
rasch ausgegeben wie eingenommen wurde. Nach
einer Stunde war es allen sonnenklar, daß Onkel
Brunos ganzes Vermögen nur in viel guter Laune
und einenr ausgezeichneten Appetit bestand.
Die Enttäuschung war allgemein, äußerte sich aber
in verschiedener Weise, je nach dem Charakter des
einzelnen. Während sie bei Clemence nur Über-
raschung und ein wenig Trauer erweckte, erregte sie
bei Martin Arger und Trotz und bei der Witwe
Bedauern und Verdruß. Bald wurde denn auch die
46
Landschaftsbild von der Ostküste Madagaskars.
Veränderung in der Stimmung der Familie sichtbar.
Der Affe hatte die Jüngste erschreckt, indem er hinter
ihr hersagte, deshalb verlangte die Mutter, daß er
in einen gerade leerstehenden Stall gesperrt werde.
Und als der Papagei sich gar erlaubte, mit dem
Schnabel in die Schüssel des Matrosen zu fahren,
erklärte Martin, daß man ihn unmöglich dulden
könne. Clemence 'sagte nichts, aber sie verließ mit
Julie das Zimmer, um die Wirtschaft zu besorgen,
während die Witwe wieder an ihr Spinnrad ging.
Als Onkel Bruno mit seinem Neffen allein war,
stellte er das Glas, das er langsam und in kleinen
Zügen geleert hatte, ruhig auf den Tisch, pfiff eine
Weile leise vor sich hin, stützte dann beide Ellbogen
auf die Tafel und sah Martin scharf ins Gesicht.
„Weißt du auch, mein Junge," sagte er langsam,
„daß der Wind hier im Hause mir ein wenig aus
Nordost zu kommen scheint? Ihr macht alle Gesichter,
daß einem das Blut gerinnt, und niemand hat mir
ein freundliches Wörtchen gesagt. Das ist nicht die
Art und Weise, wie man einen Verwandten emp-
fängt, den man seit zwanzig Jahren nicht gesehen
hat!"
Martin erwiderte ziemlich barsch, der Empfang sei
so gut, wie sie ihn bieten könnten, und es sei nicht
ihre Schuld, wenn sie nicht imstande seien, ihm etwas
Besseres vorzusetzen.
„Aber es ist eure Schuld, daß ihr mir kein freund-
licheres Gesicht macht," entgegnete Bruno. „Gott
verdamm mich! ihr habt mich ausgenommen wie ein
Unwetter, das euch über den Hals kommt. Im
übrigen ist nun aber genug über die Sache gespro-
chen — ich lieb den Unfrieden nicht. Merke dir nur,
daß ihr es eines Tages bereuen werdet... weiter sage
ich nichts."
Bei diesen Worten schnitt sich der Matrose noch
eine Scheibe Speck ab und begann wieder zu essen.
Martin schöpfte Verdacht. Onkel Bruno würde sicher
nicht so auftreten, dachte er, wenn er nur einen
Affen nnd einen Papagei besäße. Wir sind durch
eine List getäuscht worden! Er hat uns prüfen wollen
— seine Drohung verrät das nur zu deutlich. Schnell,
versuchen wir unsere Dummheit wieder gutzumachen.
Sogleich lief er zu seiner Mutter ' und seiner
Schwester, um ihnen seine Entdeckung mitzuteilen.
Beide betraten daraufhin wieder das 'Zimmer, und
ihre Gesichter erschienen setzt heiter und freude-
strahlend. Die Witwe entschuldigte sich, daß häus-
liche Geschäfte sie gezwungen hätten, den treuen
Schwager alleinzulassen, und wunderte sich, daß der
Tisch nicht besser gestellt sei.
„Ei, wo ist denn der Kuchen?" rief sie. „Wo steht
das Weizenbrot und die Sahne, die ich für Onkel
Bruno beiseite gesetzt hatte? Woran denkst du denn
nur, Julie? Und du Clemence, sieh einmal nach, ob
nicht noch einige Nüsse im kleinen Schranke liegen
— das schärft die Zähne, und der Wein rutscht besser
danach."
47
Vatomandrh an der Ostküste Madagaskars.
Das junge Mädchen gehorchte, und als alles auf
dem Tische stand, setzte sie sich lächelnd dem Matrosen
gegenüber.
„So! das lasse ich mir gefallen!" sagte er. „Das
ist doch ein Gesicht, wie es eine Nichte haben soll!
Daran erkenne ich die Tochter meines armen Bruders
Georges!"
Und indem er ihr mit der Hand unter das Kinn
faßte, fuhr er fort: „Übrigens kenne ich dich nicht erst
seit heute, Kleine. Man hat mir schon viel von dir
erzählt."
„Wer denn?" fragte das junge Mädchen erstaunt.
Bevor noch der Matrose antworten konnte, rief eine
gellende, scharfe Stimme Clemence bei Namen. Diese
sah sich verdutzt um, erblickte aber niemand.
„Ja, du ahnst nicht, wer dich ruft", sagte der Ma-
trose lachend.
„Clemence! Clemence!" wiederholte die Stimme.
„Der Papagei ist's!" rief Martin.
„Der Papagei?" fragte das junge Mädchen. „Aber
wer hat ihni denn meinen Namen gelehrt?"
„Einer, der dich nicht vergessen hat," erwiderte
Bruno, indem er die Augen einknifs.
„Sie, Onkel?"
„Nein, mein Töchterchen, aber ein junger Matrose,
der auch aus Omonville stammt."
„Marc?!"
„Ich glaube, daß er so heißt."
„Sie waren also mit ihm zusammen, Onkel?"
„Ein wenig, da ich auf demselben Schiffe mit ihm
zurückgekommen bin."
„Marc ist zurück?"
„Mit einem Gewinnanteil, der ihm, wie er mir
sagte, gestatten wird, sich zu verheiraten, ohne daß
seine Eltern ihm den Hausstand einzurichten
brauchen."
„Und er hat mit Ihnen"-----------
„Auch von dir gesprochen, gewiß," ergänzte der
Seemann den Satz seiner Nichte, „und zwar so oft,
daß Joko, wie du siehst, den Namen behalten hat."
Clemencö wurde ganz rot vor Freude, und auch
die Witwe konnte nicht umhin, ein zufriedenes Gesicht
zu machen. Die Heirat ihrer Tochter mit Marc war
immer ihr Lieblingswunsch gewesen, und die von der
Familie des jungen Mannes in der letzten Zeit er-
hobenen Schwierigkeiten hatten sie bitter gekränkt
und betrübt. Bruno versicherte ihr, daß Marc nur
durch die notwendigen Formalitäten seiner Abheue-
rung in Dieppe zurückgehalten worden sei und wahr-
scheinlich schon am nächsten Tage verliebter als je
nach Omonville kommen werde.
Diese Nachricht erfreute alle, besonders aber Cle-
mence, die nun ihren Onkel mit wahrer Dankbar-
keit innig umarmte. Bruno hielt sie einen Augen-
blick fest, so daß ihr Kopf aus seiner Schulter ruhte.
„He, jetzt sind wir gute Freunde für Leben und
Tod,' nicht wahr?" sagte er lachend. „Damit du dich
aber nicht zu sehr langweilst, während du auf Marc
48
Blick auf Nossi-Bk.
wartest, schenke ich dir meinen Papagei — der wird
dir von ihm erzählen."
Elemente umarmte den Onkel unter tausend
Dankesworten von neuem und streckte dann die Hände
nach dem Papagei aus, vor dem sie jetzt durchaus
keine Furcht mehr hatte. Joko flog ihr auf die
Schulter und ries dabei: „Guten Tag, Clemence!"
Alle lachten, und das junge Mädchen sprang ent-
zückt mit dem Papagei hinaus.
„Ta haben Sie eine glücklich gemacht, Schwager,"
sagte die Witwe, während sie ihrer Tochter mit den
Augen folgte. ■
„Ich wünschte wohl, daß sie nicht die einzige
wäre," erwiderte der Seemann, der wieder ernst
wurde. „Auch Ihnen, Schwägerin, habe ich etwas
mitgebracht, ich fürchte aber, eine traurige Erinne-
rung in Ihrem Herzen wachzurufen."
„sprechen Sie von Tidier, von meinem Sohn?!"
ries die alte Frau mit dem Müttern eigenen schnellen
Verständnis.
„Ja," fuhr Bruno fort. „Als er da unten Schiff-
bruch litt, waren wir leider nicht beisammen... Hätte
der liebe Gott uns auf dasselbe Schiff gebracht... wer
weiß! Ich schwimme ja doch, daß ein Delphin dabei
nicht mitkommt — vielleicht hätte ich ihm mit der
Schulter einen Stoß geben können, wie damals bei
Traport."
„In der Tat, Sie haben ihm ja einmal das Leben
gerettet!" rief die Witwe, die sich nun an einen bei-
nahe vergessenen Vorfall erinnerte. „Ich hätte das
nie vergessen sollen, Schwager."
Bei diesen Worten streckte sie dem Matrosen die
Hand entgegen, die er ergriff und kräftig drückte.
„Bah, das ist ja nicht der Rede wert," sagte er
gutmütig, „das war ein einfacher Freundschaftsdienst
— weiter nichts. In Indien aber konnte ich ihm
nicht beispringen, denn als unser Schiff ankam, war
Didiers Fahrzeug schon seit vierzehn Tagen gescheitert.
Ich konnte nur noch die Stelle ausfindig machen, wo
er begraben lag, und ein Bambuskreuz auf sein
Grab pflanzen."
„Das haben Sie getan?!" rief die Mutter mit
tränenüberströmtem Gesichte. „Oh, ich danke Ihnen,
Bruno! Tausend Dank, Schwager!"
„Das ist noch nicht alles," fuhr der Matrose fort,
den die Rührung wider Willen übermannte. „Ich
erfuhr, daß die Hallunken von Laskaren die Sachen
der Ertrunkenen verkauft hatten, und da habe ich
denn nach vielem Suchen die Uhr des Neffen wieder-
gefunden, sie mit meiner ganzen Barschaft zurück-
gekauft und bringe sie Ihnen nun mit, Schwägerin
— hier ist sie."
Dabei reichte er der alten Frau eine große, silberne
Uhr, die an einem starken, geteerten Bindfaden hing.
49
In den Graphilminen (eine Wäsche).
Graphitabbau auf Madagaskar.
Nossi-Be: Hotel des Mines.
4
?
— 50
Die Witwe stieß einen Schrei ans, ergriff die Uhr
und küßte sie wiederholt. Die Mädchen weinten, und
sogar Martin schien tief ergriffen, während Onkel
Bruno heftig hustete und zu trinken versuchte-, um
seine Rührung zu bekämpfen.
Als die Witwe Mauvaire wieder imstande war, zu
sprechen, schloß sie den braven Seemann in die Arme;
ihre schlechte Laune war vollständig verschwunden,
sie war ganz voll Dankbarkeit für das kostbare Ge-
schenk, das sie an den ihr so grausam entrissenen
Sohn erinnerte. Das Gespräch mit Bruno nahm eine
freundschaftlichere Gestalt an. Seine offenherzigen
Erklärungen ließen keinen Zweifel mehr über seine
wirkliche Lage: Ter Onkel aus Amerika kam ebenso
arm zurück, wie er ausgezogen war. Als er seinem
Neffen erklärte, daß er und die Seinen ihr Be-
nehmen bereuen würden, hatte er nur daran gedacht,
daß sie früher oder später tiefes Bedauern darüber
empfinden müßten, weil sie einen gutherzigen Ver-
wandten so schnöde verkannt hätten. Obgleich diese
Entdeckung alle von Mutter und Tochter gehegten
Hoffnungen zerstörte, änderte sie jetzt doch nichts uiehr
an deren Benehmen. Onkel Bruno hatte ihr Herz
gewonnen. Beide bewahrten ihm jetzt aus freiem
Antriebe die Zuneigung, die sie ihm zuerst aus per-
sönlichem Interesse entgegengebracht hatten, und be-
mühten sich um die Wette, ihn mit liebreicher Zuvor-
kommenheit zu überhäufen.
Ter Matrose war eben vom Tische aufgestanden,
als Martin, der das Zimmer kurz zuvor verlassen
hatte, wieder hereinkani und Onkel Bruno fragte, ob
er seinen Affen nicht verkaufen wolle.
„Rochambeau?" fragte der Seemann, „nein,
Freundchen. Ich habe ihn erzogen, er ist mein
Diener und Gesellschafter. Ich würde ihn nicht für
das Zehnfache feines Wertes hergeben. Aber wer
will ihn denn kaufen?"
„Der Herr Graf," gab der junge Mann zur Ant-
wort. „Er ist eben vorübergegangen, hat das Tier
gesehen und ist so entzückt von ihm, daß er mich
bat, selbst den Preis zu bestimmen und ihm den
Affen ins Schloß zu bringen."
„Nun, so sag' ihm nur, daß ich Rochambean be-
halten will", egtgegnete Bruno, während er gemäch-
lich seine Pfeife stopfte.
Martin machte ein ärgerliches Gesicht.
„Das heißt doch rechtes Unglück haben!" sagte er.
„Gerade jetzt erinnerte sich der Herr Graf seines Ver-
sprechens; er meinte, daß er den Assen haben möchte
und wegen der Einnehmerstelle mit mir Rücksprache
nehmen wolle."
„Ach Gott, dann wäre dein Glück gemacht!" rief
die Witwe in betrübtem Tone.
Bruno ließ sich die Sache auseinandersetzen.
„Du hoffst also", sagte er nach kurzer Überlegung,
„die Stelle, die du gern haben möchtest, zu erhalten,
wenn du dem Grafen Rochambean verschaffst?"
„Sicher!" erwiderte Martin.
„Nun gut!" sagte der Matrose, „ich verkaufe das
Tier nicht, aber ich schenke es dir! Stelle es dem
Herrn Grafen zur Verfügung, und er wird sich wohl
für deine Zuvorkommenheit dankbar bezeigen."
Dem Konzert von Danksagungen, das sich nun von
allen Seiten erhob, konnte Onkel Bruno nicht anders
ein Ende machen, als indem er seinen Neffen mit
Rochambean nach dem Schlosse schickte. Martin wurde
sehr freundlich empfangen; der Graf unterhielt sich
eine Zeitlang mit ihm, überzeugte sich, daß er das
erbetene Amt versehen könne, und stellte ihn schließ-
lich ein.
Man kann sich die Freude der Familie - vorstellen,
als Martin mit dieser Nachricht zurückkam. Die
Witwe wollte ihr Unrecht vollständig sühnen und
beichtete dem Seemann die eigennützigen Hoffnungen,
die sie auf seine Rückkehr gesetzt hatten. Onkel Bruno
brach in ein schallendes Gelächter ans.
„Bei meiner Seligkeit!" rief er, „da habe ich euch
einen schönen Streich gespielt! Ihr hofftet auf Mil-
lionen, und ich brachte euch pr zwei unnütze Tiere
mit!"
„Sie irren sich, Onkel," sagte Elemente sanft. „Sie
haben uns vielmehr drei unbezahlbare Schätze mit-
gebracht, denn jetzt hat meine Mutter ein Andenken,
mein Bruder eine Stellung und ich — ich habe Hoff-
nung!"
Morgen.
So oft die Sonne aufersteht, erneuert sich mein Hoffen
Und bleibet, bis sie untergeht, wie eine Blume offen;
Dann schlummert es ermattet im dunklen Schatten ein,
Doch eilig wacht es wieder auf mit ihrem ersten Schein.
Das ist die Kraft, die nimmer stirbt, und immer wieder streitet,
Das gute Blut, das nie verdirbt, geheimnisvoll verbreitet!
Solang noch Morgenwinde voran der Sonne weh'n,
Wird nie der Freiheit Fechterschar in Nacht und Schlaf vergehn.
Gottfried Keller.
Sicherheit vor allem i
Sberbergamf 5aarirünen
(\eovQ und Wilhelm gleisen den
Wagen auf, aber vergessen die vorgeschriebe-
ne Sicherheitshelte.
UNFÄLLE
DURCH
FÖRDERUNG.
folge' J)tT IDogni iM ab. öt’orq verunglückt.
Jim 22. Ucvembtr 19Z9 Ctmbe Heinitz i Toter.
li
Vergeht m die Süte’luitstetfC.
heim Aufgleisen!
m
Das Ohr am Dein.
Von Gustav Woysch.
„Wie paradox, wie widersinnig!" wirst du, lieber
Leser, denken beim Lesen dieser Überschrift. „Ein Ohr
am Bein?" wirst du, schöne Leserin, lachend rufen
und weiter meditieren: Seidenband, Schmuckreif,
Geldbehälter, goldene Uhr, alles hab' ich schon am
Bein gesehen; aber ein
Ohr am Bein! o nein,
das gibt es nicht!"
Und du, offenäugiger '
Wanderer, wirst spre-
chen: „Am Bein ein
Ohr? Aha, ein Druck-
fehler, am Bau m ein
Ohr muß es heißen;
denn das Hab' ich schon
gesehen, letzthin, auf
meinem Winterspazier-
gange, dort, wo an
alter, brüchiger Mauer
der dicke Holunderbaum
seine rissigen Äste reckt.
Der hatte an seinem
Stamme Ohren, Ohren
wie Menschenohren.
Schön dunkelbraun ge-
färbt sind sie, haben
außen samt'ne Härchen
und innen sind sie kahl
und ' zeigen bläulich-
grüne Farbe. Dock
taub ist dieses Ohr,
zeigt weder Schall"-
noch Gehörgang. Frucht-
körper eines Pilzes ist
es, und „Judasohr"
sein Name. Meldet doch
die fromme Legende,
daß Judas, der ' Ber- - -
räter, des Herrn verstockter Jünger, sich an einem
Holunderbaum erhängt habe, der seitdem als Wahr-
zeichen das „Jndasohr" für alle Zeiten tragen müsse;
der Baum, von dem kein Tier ein Zweiglein fressen
mag. Aber ein Ohr am Bein? ?"
Und trotzdem bleibt die Wahrheit der Überschrift
bestehen. Mutter Natur selbst hat einem kleinen
Wesen und allen weiblichen Gliedern der ver-
zweigten Familie ein Ohr am Bein gegeben.
Vielerlei Sänger hat der Sommer in Wald und
Feld und Flur. Hoch in der Luft, in den Kronen
der Bäume, zwischen dem Blättergewirr der
Sträucher, im Rohr und Schilfdickicht, auf dem
Wiesenplane, zwischen den Halmen der Getreide-
feldern, kurz, von überallher lassen sie ihres Schöpfers
Lob erschallen.
Von dorther aber, wo dichte Grasbüschelchen auf
trockenem Ackerrain erwachsen, erklingt ein ganz
anderes Lied. Nicht aus der Kehle eines gefiederten
Sängers dringt es dem Wanderer ins lauschende
Ohr; durch gar wunderliches Streichinstrument wird
es erzeugt, und gar hell und schrill erschallen diese
Töne.
Behutsam vorsichtig
beugt sich der Wande-
rer nieder und sieht
vor jenem kleinen
dunklere Höhleneingang
einen dicken, dunklen
Kopf und ebensolchen
Seife —- die sogleich im
Höhleninnern ver-
schwinden. -Denn gar
scheu und flink ist die
kleine F e l d g r i l l e.
[Grillus campestris].
Selten wagt sie si
von ihrer selbstgebau-
ten Höhlenwohnung
hinweg. Doch naht sich
etwa ein Männchen
ihrer Gattung, so
schießt sie förmlich her-
vor, packt fest zu und
kämpft — oft bis zum
Tode ihres Artenbrn-
ders.
Diese Angewohnheit
unseres kleinen Feld-
musikanten wollen wir
benutzen, um ihn näher
kennen zu lernen. Wir
stecken einen festen
Grashalm in den Höh-
leneingang — und schon
können wir das Tier-
chen, das sich fest an demselben verbissen hat, heraus-
ziehen. Uns kommt es heute nicht auf eine genaue
Beschreibung seines Körpers an, uns interessiert
heut' das Streichinstrument, welches uns zuyr Obr
am Bern führen wird.
Einst hatte auch die Grille Flügel, wie so viele
der Gradflügler, wozu sie gehört. Ich nenne: die
mancherlei Heuschrecken, die Männchen der verhaßten,
schwarzbraunen Küchenschaben, den (niemals in das
Ohr kriechende) gemeinen Ohrwurm. Doch jetzt sind
die Flügel, wie bei seinem Vetter, der lederbraunen
Hausgrille, dem wohlbekannten musizierenden
Heimchen, fast ganz verkümmert. Es waren
Flügel, die einst gar seltsame Gedanken hegten.
„Wozu sollen wir zarten Dingerchen das dicke,
plumpe Tier tragen", dachten sie. „Fliegen können
Abertausende anderer Tiere, wir aber, wir wollen
— M ufik machen!"
53
Tas schöne Saarland: Partie aus Reinheim.
Sepia-Zeichnung von W. Bleibtreu, St. Ingbert.
54
m
Sicherheit
vor ollem!
Seb’ öicb vor,
ob alt ob jung!
Im Bremsberg gebt
die Förderung. —
Drum: ist die Zeit
auch noch so knapp,
fahr nie im
Bremsberg
auf und ab.
CT
Und so der schrumpften und vertrockneten die
durchsichtigen Flügeldecken und bildeten sich um zu
einer — Violine!
Schau, wie der kleine Musikant in blitzschnellen SBe*
Wegungen die Flügelstümpschen übereinander streicht!
Das eine Stümpfchen ist Bogen, das andere Bioline.
Jedes verkümmerte Flügelchen hat nämlich auf der
Unterseite ein feingerauhtes Schrillinstrument, auf
der oberen eine erhabene glatte Ader. Die untere
„Schrillader" ist querüber mit vielen kleinen Stegen
besetzt und ragt über die anderen Adern hervor, so
daß sie als Bogen gut benutzt werden kann. Die er-
habene glatte Ader, die Srite des Instrumentes, bil-
det zugleich die äußerste Randader des Stümpschens.
Sieh, wie das Tierchen in kurzen Zwischenräumen
wechselt! Bald ist die eine Flügeldecke Bogen, bald
die andere.
Und nun beobachte, wie die Oberslügelchen, die
den musikalischen Gedanken der unteren' nicht mit-
durchlebt haben, sich heben und senken, um so das
Lied der Natur bald laut, bald leise, bald hell, bald
dumpf zu gestalten!
Doch nicht fiir uns ertönt der Grille wechselvolles
Lied. Es ist ein werbendes Brautlied, gewidmet der
Geliebten!
Und so sind wir bei ihr, der der geheimnisvolle
Naturgeist ein hörendes Ohr a m Bein
verlieh! Mit jedem Bergrößerungsglase kannst du
es klar erkennen, das Hörloch an den Schienbeinen
der zwei vorderen Gliedmaßen, versehen mit
trommelfellartiger Membrane. Hier werden die Töne
des Liebesliedes aufgefangen. Und so bezwingend ist
dieses Liedes Macht, daß das Weibchen in unwider-
stehlicher Hast hin zum lockenden Bräutigam eilt.
— Das Weibchen selbst,
es vermag nicht zu
singen.
Welch Wunder der schöp-
ferischen Entwicklung: der
Flügel, der zum Sin-
gen, das Bein, das
zum Hören kam!
loMatin lahmn verbotswidrig urh> unbekümmert in einem Bremsberg in
demnach gefördert anr£. SterSchachtlävfer, der mähre Bohrst des Bremsberges
bat ihren leichtsinniger Weise iosTahren im Bremsberg vor
Cntferrmng sämtlicher wogen nicht verboten.
Siäiermi
vor
allem
Ktrder
Flöt3Üch miiH infolge Versagens eines Seilschlosses ein
1vagen seil las. Cs ist den Unvcrsidtiigen unmöglich sich in Sicherheit zu bringet
Vier ¿aucn tueaVn schwer verletzt unö zwar-.
Kauer Q. ß. aus “Püttlingen. Beckenbruch, Unterscfcenlfelbrush, Bruch ivß4 stippen.
Hauer J. ß. aus Perlen. Unterschenkelbrtich. siAimV am Schienbein -
Hauer 3.7. aus Sprengen. flüincV am linken inneren JußlfpöcheL
Hauer H. B.s aus Tuttlingen Schnittwunde am Stirnbein tmö der Schlüte.
■Huf Qrube V.am i\ Juii 1929.
Cs handelt 5ich also um folgen. die nah ernster hätten sein Hennen, wenn
man bedenkt, baß w "Bergleute rn dem Bremsberg fuhren.
Am ? -oiuar t<)30 mif Qrubf J... Wtcäerhoiuno desselben Unfalles. ifbter und S vcrlet.*w.
55
Blick auf die Grube St. Ingbert von der Schlackenhalde aus- links vorn die Kohlenwäsche;
im Hintergrund Stadtteil mit der neuen St. Hildegardskirche, der evgl. Kirche und der Brauerei Becker.
Zeichnung von W. Bleibtreu, St. Ingbert.
Die Division Dt. Ingbert.
ie D i v i s i o iF S t. Ingbert umfaßt den
gesamten Betrieb der früheren bayerischen
Staatsgrube St. Ingbert, deren Verwaltung
bei der Bildung des Saargebiets mit der der
bisherigen preußischen Staatsgruben durch die
Administration des Mines Domaniales Fran-
çaises de la Sarre vereinigt wurde, indem man
die Grube der Groupe d’inspections Centre als
besondere Division angliederte.
Das Feld der Division St. Ingbert wird im
Norden, Osten und Westen begrenzt durch die
frühere preußisch-bayerische Landesgrenze, im !
Süden bzw. Südosten durch die südliche Verschie- -
bung, früher gewöhnlich „südlicher Hauptsprung"
genannt.
Die Lagerung umfaßt 200 Kohlenflöze, deren
Mächtigkeit zwischen nur einigen Zentimetern und
1,80 m schwankt. Die Gesamtmächtigkeit beträgt
etwa 49 m. Es ist klar, daß ein großer Teil
dieser Flöze nicht abgebaut werden kann; unter
den augenblicklichen Verhältnissen kann man denn
auch praktisch nur solche, deren Mächtigkeit
wenigstens 60 cm beträgt, abbauen. Und auch
von diesen muß man wegen gewisser lokaler
Schwierigkeiten, Verwerfungen, Stehenlassen von
Sicherheitspfeilern usw. einen Teil unangetastet
lassen. Zudem zieht auch die allgemeine Kohlen-
marktlage dem Abbau gewisse Grenzen, da man
eine bestimmte Höhe der Gestehungskosten nicht
überschreiten darf, wenn man den Bergbau nicht
unrentabel machen will. Somit wurden bzw.
werden von der Grube St. Ingbert nur 32 Flöze,
die jedes eine Mächtigkeit von über 60 cm besitzen,
und deren Gesamtmächtigkeit 33 m beträgt, ganz
oder z. T. abgebaut. Eine Besonderheit der Grube
ist dabei der Abbau der Rothellergruppe, welche
die am tiefsten gelegenen Flöze des Kohlenvor-
kommens im ganzen Saargebiet umfaßt. Diese
Gruppe wird nur in St. Ingbert abgebaut.
Hören wir nun zunächst etwas von der
Geschichte der Grube.
Es ist klar, daß man in einer so kohlenreichen
Gegend genau so gut wie im benachbarten Saar-
brücker Gebiet schon verhältnismäßig früh
„Kohlen gegraben" hatte. Allerdings handelte es
sich hier ebensowenig wie auf den Nachbargruben
um einen regelrechten Bergbau, sondern nur ein
Schürfen am Ausgehenden, usw. Nach und nach
waren indes daraus doch sogenannte „Beständer-
gruben" geworden, d. h. Stollen, die in Erbpacht
an private Kohlengräber aus dem Orte von der
Landesherrschaft — den seit 1773 in Blieskastel
residierenden Reichsgrafen von der Leyen —
56
überlassen worden waren. Zeitweise gab es —
wie aus den Forschungen von Dr. Wolfg. Krämer
hervorgeht — über 30 solcher „Gruben", die von
ihrem Inhaber — es waren durchschnittlich
2 bis 4 Teilhaber — persönlich ohne fremde Hilfe
ausgebeutet wurden. Das Verhältnis zwischen
diesen Bergmannsbauern *) und der Herrschaft
war eine Quelle beständiger Streitigkeiten, wes-
halb sogleich nach ihrem Zuzug nach Blieskastel**)
die Grafen daran gingen, eigene „Herrschafts-
gruben" anlegen zu lassen. Dies waren die
„Mariannengrube", der „Philippstollen" und die
„Grafengrube". Die erste Anlage erfolgte durch
den herrschaftlichen Steiger Christian Fey ***).
Später verpachtete die Herrschaft die Gruben
an den Besitzer der St. Jngberter Rußhütte, einen
Herrn Falck. Cs scheint, daß man in Blieskastel
sich stark genug fühlte, um dabei dem Beispiel,
das im benachbarten Saarbrücken Fürst Wilhelm
Heinrich gegeben, zu folgen' denn man bezog auch
*) Damals war St. Ingbert ja noch ein kleines Dorf und die
Landwirtschaft der Haupterwerbszroeig der Einwohner.
•*) Die Trafen von der Leyen wohnten vorher als eifrige Hof-
herren des Kurfürsten von Trier in dessen Residenz Koblenz, wo
heute noch der Von der Leyeniche Hos an sie erinnert
***) Das von dem Steiger Fey bei den Gruben errichtete Wohn-
haus bildete den Anfang des Dorfes Schnoppach.
die „Beständergruben" als herrschaftliches Eigen-
tum in den Pachtvertrag ein. Das war die Ur-
sache zu dauerndem Streite zwischen Dorf
St. Ingbert und der Von der Leyenschen Verwal-
tung: hatten doch die Bauern während der
langen Zeit, als die Grafen in Koblenz gesessen,
sich daran gewöhnt, die Gruben als ihr Eigentum
anzusehen und bestanden um so mehr auf ihrem
Recht, als der Fund eines alten Pergaments, des
„Weistums von 1601", zu beweisen schien, daß
auch der ganze Wald, in dem die Gruben lagen,
und dessen Nutzungsrecht die Herrschaft ebenfalls
bestritt, der Gemeinde zu eigen gehörte. Es folgte
ein langdauernder Prozeß vor dem Reichs-
kammergericht zu Wetzlar, indes, noch bevor ein
^Urteil gefällt, brach die Empörung sich Bahn, und
oie St. Jngberter besetzten gewaltsam die Gru-
ben, verjagten den Pächter Falk und nahmen ihr
„Eigentum" wieder in Benutzung. Wie dann
zwar durch eine „Reichsexekution" die gräfliche
Herrschaft wieder in den Genuß der Grube kam,
bald danach aber, von den St. Jngbertern selbst
gerufen *), französische Truppen einrückten, und
die Gruben an die französische Republik kamen,
*) Rupper-berg, Geschickte des Eaargebiets. Seite 531.
57
Saughals und Gebäude der beiden elektrischen Ventilatoren auf der Hubertusanlage.
wird an anderer Stelle erzählt *). Uns interessiert
hier nur, daß bei der Verpachtung sämtlicher
Saargruben an die bekannte Gesellschaft Equer
von der Gesamtpachtsumme von 71000 Livres
ein Betrag von 12 000 L. auf St. Ingbert ent-
fiel. Auch ist bemerkenswert in diesem Zu-
sammenhang, daß sich 1801 die St. Jngberter
Bergleute ebenfalls der Knappschaftskasse an-
schlossen. Wie Haßlacher mitteilt, betrug die För-
derung der Grube St. Ingbert im Jahre 1813 bei
einer Belegschaft von 68 Mann 6 298 Fuder **)'•
Durch den ersten Pariser Frieden wurde die
Grube St. Ingbert der am 16. Juni 1814 ins
Leben g-etretenen österreichisch-bayerischen Landes-
adminiftrations-Kommission in Kreuznach unter-
stellt. 1815 wurde die Grube dann bayerischer
Staatsbesitz.
Wie Haßlacher mitteilt, beschränkte sich auf der
Grube St. Ingbert der Betrieb lange Zeit ledig-
lich auf eine Anzahl von Tageröschen und Stollen,
durch welche einzelne größere Flözstücke, später
auch gleichzeitig mehrere Flöze aufgeschlossen
wurden. 1821 gab es 17 solcher Stollen, deren
tiefster der bei Schnappach angesetzte S u l z -
*) «eite 61 ff des Kalenders.
**) Ein Fuder --- 1520 kg.
bach - Stollen war. Dieser wurde in den
Jahren 1842—48 mittels mehrerer Gegenörter ins
südliche Feld bis zu dem bei St. Ingbert selbst
angelegten Kohlenlagerplatz vorgetrieben. Er hat
von der nördlichen zur südlichen Ausmündung
2635 m Länge, verbindet die Anlagen Schnap-
pach und St. Ingbert, und dient heute der Ver-
bindung zwischen der St. Jngberter Tagesanlage
und dem Förderschacht.
Eine Vorrichtung der Flöze durch Bremsberge
unter gleichzeitiger Einführung der Wagenförde-
rung an Stelle der früheren Benutzung von
Schubkarren und Schlitten erfolgte erst ab 1846
; bzw. 1850. Für die Schachtförderung wurde zu
Anfang der 40er Jahre, für die Wasserhaltung
1851 die erste Dampfmaschine aufgestellt.
Belegschaft und Förderung nahmen langsam
zu. Bis zum Jahre 1860 blieb die Jahresförde-
rung noch unter 100 000 t (1820 etwa 14 000,
1860 etwa 90 000 t), die Belegschaft unter
500 Mann. Im Jahre 1902 (letzte Mitteilung
Haßlachers) waren die Ziffern: 175 562, und 984,
im Jahre 1913: 302 570 t bei 1410 Mann Beleg-
schaft. Insgesamt betrug in den hundert Jahren
von 1816 bis 1916 die Produktion der Grube
! St. Ingbert: 11 370 000 t.
58
Betrachten wir nun einmal den
heutigen Zustand der Grube
unter der französischen Verwaltung.
Die jetzige Verwaltung hat die Einrichtungen
der Grube St. Ingbert vollständig renoviert.
Früher wurde die Förderung durch zwei alte
Schächte bewirkt, die sich in schlechtem Zustande ;
befanden und mit zu schwachen Fördermaschinen
ausgerüstet waren. — Ferner erwies sich die An- !
läge einer weiteren (5.) Tiefbausohle als unum- !
gänglich. Hierfür reichten aber, wie gesagt, weder
die Schächte, noch die vorhandene Kompressor- '
anlage, noch der eine einzige vorhandene Ventila-
tor aus. '
Die französische Verwaltung entschloß sich
daher bereits im Jahre 1921 zu einer grund-
legenden Uniänderung und Er-
neuerung der gesamten Anlage. Mit der Er-
schließung der neuen Tiefbausohle sollte grund-
sätzlich die Förderung auf einen einzigen
Schacht verlegt, Wetterführung,
Wasserhaltung und Preßluft-
erzeugung sollten erweitert bzw. erneuert
werden.
Zum Förderschachte wurde der ehe-
malige Schacht 1 auf der oberen Anlage
(Hubertusanlage) ausersehen; er wurde,
soweit er noch offen war, zugestürzt und dann
erneut abgeteuft mit einem kreisrunden
Querschnitte von 6 Meter Durchmesser. 64 Meter
unter Normal-Null oder 413 Meter unter der
Rasenhängebank des Schachtes (349 Meter)
wurde die 5. Tiefbausohle angesetzt. Da die
4. Sohle 36 Meter über N. N. liegt, beträgt also
der Seigerabstand zwischen der allen 4. und der
neuen 5. Sohle rund 100 Meter; die flache Ab-
bauhöhe in den Flözen erreicht 180 Meter. Der
neue Schacht Hubertus 1, massiv in
Backsteinmauerung gesetzt, wurde mit dem Auf-
bau des neuen Schachtgerüstes 1927 fertig. Im
Laufe der Jahre 1925—1926 wurde das zuge-
hörige Fördermaschinenhaus erstellt und im An-
schluß daran ein Kompressorengebäude. Der neue
Schacht wurde mit einer starken elektrischen
Fördermaschine versehen. Desgleichen
wurden zwei neue, den Bedürfnissen der Grube
angepaßte Ventilatoren aufgestellt. Ebenso
wurden die in sehr schlechtem Zustande befind-
lichen Feuerungsanlagen außer Betrieb gesetzt,
da man infolge der Elektrifizierung aller Ma-
schinen der Grube des Dampfes nicht mehr be-
durfte. — Nachdem der neue Schacht im August
1928 in Betrieb genommen, konnte der Schnap-
pacher Schacht, der mitten im Abbaufelde lag, ab- !
geworfen und der alte Förderschacht 2 zum aus-
ziehenden Wetterschacht umgebaut werden.
Für die Arbeiten unter Tage wurde die nötige
pneumatische Werkzeugausrüstung
geschaffen: Haspel, Hilfsventilatoren, Abbau- und
Bohrhämmer usw. Der allgemeine Gebrauch der
Preßluft unter Tage gab über Tage Anlaß zur
Installation von 3 elektrischen Kom-
pressoren, die 13 200 m* Luft in der Minute
ansaugen. (Die frühere Anlage leistete nur
2 3OO in*, also beinahe nur V« der jetzigen.)
Mit der Inangriffnahme der 5. Sohle mußte
natürlich auch der Wasserhaltung und Wasser-
hebung von dieser neuen Sohle aus gedacht wer-
den. Die alten Pumpen reichten bei weitem
nicht aus, die zusetzenden Wasser aus dieser Teufe
zu bewältigen. In der Nähe des Schachtes wurde
daher auf der 5. Sohle ein gewölbter, betonierter
Pumpenraum von 7,0 X 17,5 Meter Fläche ge-
schaffen und mit vier Pumpen von je 5 m*
Wasserhebeleistung in der Minute ausgerüstet.
Vier Motoren von je 7OO P. 8. werden durch
ebensoviel Kabel von der neuen Unterstation
„Hubertus" gespeist und liefern die Kraft für die
Wasserbewältigung durch zwei im Schacht hoch-
geführte Rohrleitungen von 30 cm lichter Weite.
In der Unterstation wurden zwei neue Umformer
aufgestellt: desgleichen erhielt die neue elektrische
Fördermaschine noch einen Reserveumwandler.
Durch all' diese Neuerungen hat sich natürlich
der
heutige Betrieb der Grube
gegen früher wesentlich geändert. Heute werden
drei Sohlen, eine Haupt- und zwei Nebensohlen,
abgebaut. Alle drei werden durch den neuen
Hubertus-Schacht betrieben, durch den die Kohle
von der Hauptsohle aus gefördert wird. Die Kohle
der beiden anderen Sohlen wird durch zwei
Neben- oder Stapelschächte zur Hauptfördersohle
geleitet. Auf jeder Sohle erfolgt der Kohlentrans-
port mittels Benzollokomotiven. Durch den Haupt-
förderschacht wird die Kohle bis zu dem Tunnel
(dem alten Sulzbachstollen) heraufgefördert, der,
wie eingangs erwähnt, in einer Länge von
2635 m unter einem Hügel hindurch die Anlagen
Schnappach und St. Ingbert verbindet. Durch
diesen Tunnel erfolgt der weitere Kohlentransport
mittels elektrischer Lokomotiven, desgl. fahren
durch ihn die Bergleute vom Verlesen zum
Schacht. Die Fördermaschine und alle anderen
zum Betrieb der Grube notwendigen Maschinen
haben auf diesem Hügel 100 m über dem Tunnel
ihren Standort: dagegen befinden sich die sonsti-
gen Tagesanlagen: Reparaturwerkstätten, Lam-
penkaue, Badeanstalt, Magazine, Verlesesaal und
Bureaus am Ausgang des Tunnels bei dem Orte
St. Ingbert. Rätteranlage und Wäsche befinden
sich an der Abzweigung der Anschlußgeleise von
der Grube zur Bahnstrecke Saarbrücken—Hom-
burg.
Die Förderung aus der 5. Tiefbau-
sohle hat inzwischen begonnen. Nicht weniger
Elektrische Fördermaschine des Schachtes Hubertus I und elektrischer Diugler-Kompressor.
— 60 —
als 21 Flöze mit insgesamt etwa 3,6 Millionen
Tonnen sind damit in nächster Zukunft der Förde-
rung erschlossen.
Auch für die Sicherheit der Arbeiterschaft
wurde besonders gesorgt: einmal durch die be-
deutende Erweiterung der Preßluftanlage,
die wir oben erwähnten, und die reichliche Einfüh-
rung von pneumatischen Abbauwerkzeugen, wo-
durch die in Kohlengruben so gefährliche
Schießarbeit eingeschränkt wurde, zum anderen
durch die Einführung der elektrischen
Grubenlampe an Stelle der bisherigen
Benzinsicherheitslampe, die bei gleichzeitiger
größerer Leuchtkraft dem Bergmann auch völlige
Sicherheit vor Schlagwetterexplosionen gewährt.
— Demgemäß wurde bereits 1923 eine elektrische
Lampenkaue für 1050 Lampen erbaut.
Auch weitere Einrichtungen für die allge-
meine Wohlfahrt der Belegschaft wurden
getroffen: So wurde im Jahre 1924 das
Mannschaftsbad mit 72 Brausegelegen-
heiten und 1350 Kleideraufzügen erweitert und
14 moderne Badezellen angebaut. Dem Woh-
nungsmangel der Angestellten und Be-
amten wurde mit 12 Doppelhäusern und einer
Einfamilienwohnung abgeholfen; davon steht ein
Doppelhaus auf der Hubertusanlage und zwei auf
der Schnappacher Anlage an der Bezirksstraße
St. Ingbert—Schnappach. Der Rest ist auf der
Großen Flur in St. Ingbert errichtet.
Bergmannslied.
fiott sei allein die Ehre, dem Bergmann Jesu Christ!
Das will ich euch beweisen, wie es beschaffen ist
In Gold- und Silbergruben, wie auch die Schmelzerei,
Das kann ich euch beweisen, daß es die Wahrheit sei:
Mit Schlägel und mit Eisen muß mancher gewinnen sein Brot.
Das kann ich euch beweisen, viel hundert bleiben tot;
Gar mancher wird blessieret am Arm oder am Bein,
Wenn wir mit Puluer schießen, zersprengen das Gestein.
Wenn früh der Bergmann aufsteht und sein Gebet verricht,
Sein Grubenlidit anzündet, damit ist er verpflicht.
„Behüt" euch Gott, mein' Kinder, dich auch, mein liebes Weib!
Meine Reis' muß ich vollbringen, Gott weiß es, wo ich bleib."
Wir Bergleut' allzusammen müssen alle gehen schwart;
Schwarze Kittel und schwarz Leder, das ist die Bergmannsart;
Schwarz müssen wir üfis tragen, trauern bei Lebenszeit,
Weil mancher wird erschlagen, gar tot in der Grube bleibt.
Der Zwitter in dem Kübel, das Malwerk auf dem Rost,
Das bringt uns viele Freuden und macht uns auch viel Trost.
Das Bauen zu lassen keine Meinung ich gar nicht hab',
Die letzte Mordengrube, die soll ja sein mein Grab!
Jetzt wollen wir beschließen den edlen Berggesang,
Und fallen Gott zu Füßen, dem obersten Bergmann.
Wir danken für seine Gaben, die er uns hat bescher’,
Auf daß wir können sagen: Gott gehör' allein die Ehr!
Bergmannslied, 1. hälft: des 17. Jahrhunderts.
Zitiert nach Paul Grabein.
61
Fritz Koelle: St. Jngberter Bergleute auf der Fahrt durch den Stollen. (Bronzerclief.)
Die Stadt St. Ingbert
in Vergangenheit und Gegenwart.
ie an vielen Stätten an der Saar, so finden
sich auch in der St. Jngberter Gegend
Spuren römischer Siedlungen, wie Urnen-
aräber, ein Ossarium und ein Cinerariuin, römische
Gebäudeüberreste in St. Ingbert selbst sowie auf dem
Reichenbrunner Berge, dem Birkenkopf und im
Distrikt „Gebrannter Wald". — Aber auch in vor-
römischer Zeit war die Gegend schon bewohnt; zog
doch zur Keltenzeit eine wichtige Verkehrsstraße von
Metz her durch das Grumbachtal südlich am Stiefel
vorüber über Kirkel, Limbach, Landstuhl nach dem
Rhein. Keltischen Ursprungs sind ohne Zweifel auch
der „Gallenstein" zu Rentrich, von dem uns Herr
Bleibtreu ein hübsches Bild gezeichnet hat, und der
Steintisch auf dem Stiefel, deu er uns ebenfalls im
Bild festgehalten hat. Wir haben die Gollensteine
des Saargebiets im Kalender 1928 in unserem Aus-
satz „Zwei Zeugen der Urzeit" bereits eingehend
behandelt, so daß wir uns hier weitere Ausführungen
darüber sparen können. Im Volksmund wird der
Stein zu Rentrich als Krimhildefpil (Spin-
del der Krimhild) oder auch als „R i e s e n w e tz -
stein" bezeichnet. War doch der Stiefelnder sich
bei St. Ingbert erhebende Berg, nach der Sage die
Wohnung böser Riesen. Lohmeher hat diese Sage
wie folgt allsgezeichnet*):
„Am großen Stiefel, heißt eine Felscnplatte der
„Riesentisch". Hier hauste vor Zeiten der fürchtcr-
*) Karl Lohmeyer: .Die Sagendes Saarbrücker >md Birkenfelder
Landes"; Saarbrücken 1920.
liche Riese „Kreuzmann", welcher Menschen einsing
und sie verzehrte."
Ehe er mit seinen wilden Gesellen auf Raub aus-
zog, wurden im Tale die Schwerter.geschärft. Als
Wetzstein gebrauchte man dabei einen'im Orte Ren-
lrich noch heute vorhandenen Stil- oder Gollenstein;
eine viereckige Spitzsäule, die etwa fünf Meter über
die Erde und ungefähr ebenso tief in dieselbe reicht.
Mit dem geraubten Gute füllte Kreuzmann seine
Vorratskammern; als solche^ dienten ihm die Höhlen
im Innern des Berges. Seine Gefangenen brachte
er auf den Zweispitz, einen gewaltigen Felsen, den
er zugleich als Tisch benutzte, seinen Götzen zum
Opfer. Menschenfleisch soll, wie das Volk erzählt,
seine Lieblingsspeise gewesen sein."
Später soll auf dem Berge das Schloß des christ-
lichen Ritters Heim *) gestanden haben; dieser soll
sehr reich gewesen sein und Eigentümer aller Ort-
schaften der Umgegend, deren "Namen auf „heim"
endigen, wie Ensheim, Bischmisheim, Ommersheim,
Ormesheim, Bebelsheim und andere mehr. Seine
Tochter und nachher auch seine Witwe sollen in das
Kloster St. Arnual getreten sein, und ihnen habe das
St. Anualer Stift seine ursprünglichen großen Reich-
tümer zu verdanken. — Das Schloßfräulein aber
pflege sich bisweilen zu zeigen und frommen Leuten
Wohltaten zu erweisen. — ,
*) Karl Lohmeyer: .Tie Sagen de? Saarbrücker und Birkenfelver
Landes"; Saarbrücken 1920.
2t. Ingbert (Jvsephstal), gesehen vorn Hobels bei Brauerei Becker (liuks Schulhaus auf dem Etzelchen, evangelische Kirche und neue katholische
St. Hildegardis-Kirche.
(Federzeichnung von Wilhelm Bleibtreu.)
— Ci 3 —
St. Ingbert. Blick auf alte katholische Kirche und die Bauten der Brauerei Becker.
(Photo: K. C. Kirschmann, Saarbrücken.)
Spater, so erzählt die Sage weiter, sei das Schloß
des Ritters Heim zerfallen, bis sich dort ein gefürchte-
ter Raubritter namens Reppert, im Volke allgemein
„Schnapphahw" genannt, niederließ. Ein enges
finstres Tälchen, gebildet durch Ausläufer des Stiesel-
berges, oberhalb dem Dorfe Rentrisch, im Krämer-
schen Walde, dicht an der Kaiserstraße, hat beim
Volke den Namen „Schnapphahns Dell" erhalten, da
Reppert dort gewöhnlich auf die vorüberziehenden
Reisenden lauerte, um sie zu berauben.
Das Dorf Rentrisch bestand damals noch nicht und
in der Nähe stand eine von den Untergebenen des
Ritters bewohnte Waffenschmiede und die sogenannte
Brudermühle am Bach, der das damals einsame Tal
bewässerte. Die Stelle aber, wo heute das Dorf
Rentrisch steht, war von den Reisenden weit und
breit gefürchtet. Mit Zittern und Zagen sahen die-
selben schon aus der Ferne nach der Warte des
Stiefeler Schlosses, die über die mächtigen Eichen und
Buchen hinausragte und suchten gewöhnlich, den
Hungertod in dem Raubneste Repperts oder Berau-
bung durch denselben fürchtend, in eiligster Flucht
an Schnapphahns-Dell oder über das „Rennertriesch"
hinweg zu rennen, weshalb auch diese Stelle und das
öaraufstehende Dorf heute noch „Rentrisch" genannt
wird. — Schließlich aber ereilte den Bösen sein
wohlverdientes Schicksal. Er hatte eine sehr schöne
Jungfrau aus dem Dorfe Scheidt geraubt. Als er
nun eines Tages krank war, erbat sich die Gefangene,
im Walde heilsame Kräuter für ihn sammeln zu dür-
fen. Dabei gelang es ihr dann, zu entfliehen, und
die Hilfe des Saarbrücker Grafen anzurufen, der das
Räuberneft erstürmte und zerstörte, und den Raub-
ritter hinrichten ließ. —
Doch wenden wir uns von den Gefilden der Sage
zu denen der verbürgten Geschichte:
Das Dorf St. Ingbert ist in alemannisch-frän-
kischer Zeit entstanden. Es verdankt seinen Namen
dem hl. I n g o b e r t oder Jngobrecht. Dieser ist
durchaus keine sagenhafte Person, wie man zuweilen
glaubte annehmen zu müssen. Die älteste Kunde von
seinem Auftreten haben wir ans der Zeit um die
Wende des 10. Jahrhunderts. Nach diesem glaub-
haften Berichte hielt sich Jngobertus eine Zeit auf
am Hofe (episcopio) des Bischofs Magnerich von
Trier, dessen Wirken etwa in die Jahre 566—588
fällt. Um das Jahr 5 8 7 verließ Jngobertus seinen
bisherigen Wohnort und wanderte in den Wasaen-
wald (Vosagus, Vogesus), und zwar in jenen Xeü,
der sich von Süden her (ad Alpibus et Jurano) bis
gegen Trier hin erstreckt, um in einem abgelegenen
Teile, in einem unwirtlichen Waldtale (8i1vo8a et
inculta) ein Leben der Einsamkeit in Gebet und
Betrachtung zu führen. Hier zeichnete er sich aus
durch eine große Heiligkeit, durch ein reiches Tugend-
leben und durch einen religiösen Eifer (religionis
Studio). Durch Worte der Bekehrung und Ermah-
nung suchte er auf die Herzen der damals noch heid-
nischen Bevölkerung einzuwirken und sie zum'christ-
lichen Glauben zu bekehren. So entstand allmählich
in der Nähe seines Aufenthaltes eine Niederlassung
und eine Kapelle, welch beide dankbaren Sinnes dem
Andenken des heiligmäßigen Mannes dadurch geweiht
wurden, daß man ihnen den Namen St. Jngbrecht,
St. Jngelbert u dgl. gab. Wann und wo der
hl. Jngobcrt gestorben, ist unbekannt: auch sein Grab
ist bis auf den heiligen Tag unbekannt geblieben.
Später entstand, als die Bevölkerung der Siedlung
zahlreicher geworden, an Stelle der Kapelle eine dem
64
Auf dem Stiefel.
(Zeichnung von W. Bleibtreu.)
Heiligen geweihte Pfarrkirche. Soweit die ältesten
Nachrichten vermuten lassen, dürfte dies im 8. oder
9. Jahrhundert gewesen sein.
Der Gallenstein („Krimhildespill") i:
Bezügl. des Ortes erfahren wir aus dem
13. Jahrhundert, daß damals die berühmte,
in der Neuzeit wiedererrichtete Abtei
St. Maximin in Trier Besitzungen
in „Jngelbert" hatte. — Zu dieser Zeit
schon und jedenfalls auch schon früher ge-
hörte das Dorf als Lehen zur Grafschaft
Blieskastel. Die Vogtei über St. Ingbert
(Ormesheim, Guelebach, Dorf Castel usw.»
trugen die Grafen von Veldenz von den
Grafen von Blieskastel zu Lehen. Als letz-
tere mit Heinrich um das Jahr 1 2 3 5 im
Mannesstamme ausgestorben waren, trug
Graf Gerlach von Veldenz die genannten
Vogteien dem Bischof (Rudolf) von Ver-
dun zu Lehen aus, da er auch seine Be-
sitzungen in Veldenz usw. vom nämlichen
Bistum zu Lehen hatte. Daher kommt es,
daß die Vogtei St. Ingbert vorübergehend
als Lehen der Kirche von Verdun erscheint.
Aus dem Orte St. Ingbert entstammt
auch das spätere „R e i ch s r i t t e r -
Geschlecht derer von St. Ing-
ber t". Diese Edelen hatten ursprünglich
ihren Sitz im Dorfe selbst (nicht aber aus
dem Stiefel; das dortige, gegen 1168 zer-
störte Schloß gehörte nebst dem am Fuße
des Berges liegenden Hofe Seugscheid viel-
mehr den Edlen von Enshei m, die den
Hof später an die Abtei Wadgassen übertrugen). —
Die Edlen von St. Jngbrecht (in dieser«Form erscheint
der Nanie damals) waren wahrscheinlich zunächst
Lehnsleute der
Gaugrafen, spä-
ter der Grasen
von Saarwerden.
Gegen Ende des
14. Jahrhunderts
erscheinen sie als
Bewohner der
Burg Kirke l.
Seit' 1532 führ-
ten sie die Be-
zeichnung
„Reichsritter".
Das Geschlecht
trat zur neuen
Lehre über und
wurde zu Zwei-
brücker Hofbeam-
ten. 1630 ist es
erloschen. —
Was das Dorf
St. Ingbert
selbst angeht, so
gehörte es im
Mittelalter poli-
tisch zum Kur-
fürstentum Trier,
kirchlich zum Bis-
tum Metz. Im
16. u. 17. Jahr-
hundert war es
sogar 80 Jahre
lang saarbrückisch,
(Zeichnung von W. Bleibtreu.) da ' der Ort zu-
famntcn mit Blies-
kastel dem Grafen Phi-
lipp II. von Nassau-
Saarbrücken für die
Summe von 600 Gul-
den verpfändet war.
Erst 1634 wurde es
wieder ausgelöst. 1635
herrschte in der Ge-
gend eine große Hun-
gersnot, 1637 wurde
das Dorf durch eine
Feuersbrünst total ver-
nichtet und blieb jahr-
zehntelangverödet. So
hatte also auch hier
der 30jährige Krieg
bisher blühendes Le-
ben zerstört. Aus den:
Jahre 1651 ist uns
überliefert, daß St.
Ingbert nur noch
vier Einwohner
zählte.
Ein neuer Auf-
schwung kam mit dem
Übergang an die nun-
mehr in ' Blieskastel
sitzenden Reichs-
grafen von der
Lehen. 1670 zählte
man wieder 17 Haus-
haltungen. Doch da
bei dem großen Bran-
de auch die Pfarrkirche
ein Raub der Flam-
men geworden, so kam
das Dorf kirchlich zur
Pfarre Ommersheim.
Erst 1698 wurde wie-
der eine neue Pfarre
St. Ingbert errichtet.
Die Zugehörigkeit
zur von der Leyen-
schen Grafschaft Blies-
kastel *) ist dadurch
gekennzeichnet, daß die
Industrie in die stille
Gegend ihren Einzug
hält. Nicht nur, daß man auch in St. Ingbert
Kohle zu schürfen begann. Davon Haben wir
ja bereits in dem hier vorhergehenden Aufsatze über
die Grube St. Ingbert gesprochen **). — Aber 1732
wurde auch durch den Grafen Carl Caspar IV. die
Eisenschmelze gegründet, die Wiege des heu-
tigen St. Jngberter Eisenwerks.
Das Jahr 1754 ist in der Geschichte St. Ingberts
besonders bedeutungsvoll. Denn damals begann der
große, 36 Jahre lang beim Reichsgericht in Wetzlar
anhängige Prozeß der St. Jngberter Bauern gegen
die Herrschaft wegen der freien Nutzung von Wald
*) Die Grcnen von der Letzen (dir 1711 Freiherrn V die zahlreiche
Besitzunoen im Rheinland hatten, u. a. die Herrschaft Münchweiler
um Glaes, wohnten bis 1771 als Hofherren des Trierer Kurfürsten
noch in Koblenz. Siehe unseren Aiiikel „Mosettvanderung".
'*) 1742 gab es schon 15 „Gruben".
Das Wahrzeichen der modernen Industriestadt:
-das Sudhaus der Brauerei Becker St. Ingbert.
Architekt: H. Herkommer. Photo: K. C. Kirschmann,
Saarbrücken.
und Kohlengruben. —
Wir haben bereits in
dem Artikel über die
Division St. Ingbert
erwähnt, wie die über
das landesherrliche Re-
gal erboßten Bauern
schließlich zur Selbst-
hilfe griffen, Pächter
und gräfliche Beamte
verjagten und schließ-
lich durch eine
„R e k eh s e x e k u -
t i o n" wieder „zur
Raison gebracht" wur-
den. Hier möge nur
noch erwähnt sein,
daß die Kosten dieser
Exekution nicht weni-
ger wie 18.660 Fl.
57 Kr. betrugen, für
das arme Dorf, das
sie erstatten sollte,
eine unerschwingliche
Summe. Dazu kamen
noch die hohen Ge-
fängnisstrafen, die die
„Rädelsführer" erlit-
ten. Kein Wunder
also, daß der „B e r -
g l e i ch" von 1791,
in dem im großen
und ganzen die St.
Jngberter auf alles
verzichten mußten,
durchaus nicht mit
Freude aufgenommen
wurde. Daß vielmehr
die St. Jngberter, wie
wir in Ruppersbergs
„Geschichte des Saar-
gebiets" lesen, mit
Eifer und voll bren-
nenden Verlangens
über die Grenze nach
Frankreich schauten,
und dort Anschluß
suchten.
Das war St. Ing-
bert in der Vergangenheit. — Heute ist es eine
moderne Industriestadt von 21000 Einwohnern.
Uber ihre Zukunft sagt Dr. Wolfgang Krämer, einer
der besten Kenner der Verhältnisse, am Schluffe
seines Werks „St. Ingbert und seine Vergangenheit":
„Blüte oder Niedergang St. Ingberts kann nur
von der Saar her, nicht von Speyer oder München
aus, bestimmt werden. Dem Saargebiet, das 1919
als Politische Einheit, zunächst auf 15 Jahre entstand,
gehörte St. Ingbert schon längst vorher, trotz der
staatlichen Trennung an. Nicht nur in der Boden-
gestaltung und -zusarnmensetzung, also geologisch und
morphologisch, auch im Charakter und Dialekt der
Bewohner sehen wir nach Westen keine Grenze, nur
unmerklichen Ilebergänge, nicht zuletzt aber sind es
die wirtschaftlichen Verhältnisse, die nach dem Saar-
tal gravitieren."
5
— 66 —
Wanderung bei Heiligenberg im Breuschtal.
Die Runft des Wanöerne.*)
SSasafeEfr L- lS ^ ZZKLsi
Unser Mitarbeiter, Herr ^auk Weicherl, aus Entzheim
bei Straßburg, dem wir im Kalender 1928 den schönen
Aufsatz .in Sommersonne und Winterschnee in den Vogesen"
und im 27. Jahrgang den interessanten Artikel über .Stock-
holm" verdanken, sendet uns den folgenden Aussatz. Wir
veröffentlichen ihn um so lieber, als Herr Weiqert als
Mitglied des Vogesenklubs ein ausgezeichneter Wanderer
und Schiläufer ist. der wie kein anderer berufen erscheint,
von seinem so gesunden und so verhältnismäßig leicht aus-
zuübenden .Sport" zu sprechen und ihm neue Kreunde zu
werben. Auch erfüllen wir damit gleichzeitig einen bei
unseren Rundfragen von vielen Lesern geäußerten Wunsch.
*
andern! — Wer von unseren lieben Lesern
hätte nicht schon selbst mehr oder weniger
diesen schönen, interessanten und gesunden
Sport betrieben. Ist er doch nicht nur ein Vorrecht
der kraftstrotzenden Jugend, nein, auch der von Arbeit
und Sorge gedrückte oder durch seine körperliche
Fülle etwas behäbig gewordene Mensch hat Anrecht
auf die Genüsse des Manderns. Die letzteren wan-
dern naturgemäß ganz anders als die ersteren, doch
wer weiß, wer den größeren Genuß an „seinem"
Wandern hat.
*) Mit Originalaufnahmen des Verfassers aus seiner Vogesenheimal.
Wandern ist eine K u n st, die nicht jeder
ohne weiteres versteht. Nur von einem behag-
lichen Wandern werden wir wirklichen
Genuß haben — deshalb keine Überstürzung, kein
hitziges Streben, keine hochfliegenden Pläne!
Erster Grundsatz: Der kluge Wanderer verzichtet
auf weitgesteckte Ziele, denn lhn befriedigt nicht die
Erjagung des Zieles, sondern die Lust am freien
Streifen! Gewiß ist es gut, wenn man vorher
einen Plan für seine Wanderung aufgestellt hat,
aber nicht um nun unbedingt auch alle an Hand der
Karte vorbestimmten Wege zu benutzen, sondern um
einen ungefähren Anhalt zu haben. Denn einmal
unterwegs, muß man eben nicht einen bestimmten,
sondern den nach Lage der gerade am Wandertage
herrschenden Umstände am meisten zusagenden Weg
wählen! —
Zweiter Grundsatz: Wie oft kann man Touristen
sehen, die ihren Rücken mit unförmigen, schwer
beladenen Rucksäcken belasten. Unter dieser Last
keuchen sie einher wie Gepäckträger oder gar Umzugs-
leute; der Schweiß fließt in Strömen, sie fluchen
auf die Hitze und auf das unerträgliche Dasein. Das
Haupt ist gesenkt, der Blick stiert zu Boden. Sie
wandern nicht, nein, sie quälen sich müh-
67
sam vorwärts. Über-
müdung, schlechte Laune
und Gereiztheit sind die
natürliche Folge — und
wie begeistert sprachen
sie doch am frühen Mor-
gen, bevor sie ihren
dornenvollen Pfad be-
traten, von Wander-
freuden und Wanderlust!
Nein, so wollen wir
.nicht wandern, le' cht
sei das Gepäck und
froh der Sinn'
Denn das W a n d e r rc
i st keine Gym-
nastik zur Erzeugung
von Athletenmuskeln oder
zur Erlangung turneri-
scher Gelenkigkeit; sein
Hauptwert besteht in der
Stärkung der lebensmich-
tigsten Organe — Herz
und Lunge — und in
seiner Gesundungskraft
für Nerven und Gehirn.
Es ist Sache jedes ein-
zelnen, zu fühlen, wozu
er fähig ist, und was er
leisten kann. Die Wider-
standskraft ist oft auch
bei den in den besten
Jahren Stehenden eine
beschränkte, erst recht bei
älteren Leuten. Das
Wandern hat ja auch
nur den Zweck, die
körperlichen Kräfte zu
erneuern und zu
stärken, nicht aber, sie
zu vernichten zum eige-
nen Schaden.. Der kör-
perlich Schwächere darf sich deshalb nie von einem
Stärkeren dahin beeinflussen lassen, das gleiche
leisten zu wollen, wie jener. . Am Abend oder am
Tage nach einer Wanderung wird jeder selbst fühlen,
ob die Tour zu anstrengend war, und für die Zu-
kunft muß er dann der Leistungsfähigkeit seines
Körpers auch seine Touren anpassen. Bleiben doch
bei zu großer Ermüdung Körper und Geist nicht
mehr aufnahmefähig für die Schönheiten der Natur!
Dritter Grundsatz: Da gibt es Leute, die in die
Natur hinauslaufen, ohne recht zu wissen, warum
und wozu — sie laufen ihren Trott nur, weil es eben
die anderen auch machen. Oft lockt sie auch nur das
Wirtshaus im Walde und nicht der schöne Wald
selbst. So ein armer Spießbürger sagte mir ein-
mal: „Was habe ich von dem Blühen der Natur; ich
gehe lieber ins Wirtshaus um mich auszuruhen.
Gewiß, der Wald sieht ja ganz reizend aus, doch hat
unsereiner keinen Sinn dafür — daran mag sich die
Jugend erquicken!" Du bist wirklich nicht an-
spruchsvoll, lieber Freund! Auf das Schönste und
Beste willst Du verzichten und es anderen überlassen!
Wer aber die Natur erkannt hat und sie liebt, der
betrachtet mit ganz anderen Augen seine Umgebung
und freut sich über alles,
was die Natur ihm
bietet.
Durch solches Wan-
dern in Gottes herrlicher
Natur wird der aufmerk-
same Wanderer auch sein
Wissen bereichern
und durch Natur-
erkenntnis zu wah-
rem Naturgenuß
gelangen. Hand in Hand
mit Naturgenuß
muß also auch die
Na turerkenntnis
gehen — dann wird
das Wandern zu einem
Quell reinsten und reich-
sten Genießens, schafft
frohe Gemütsstimmung,
erneuernde Kraft und
das Selbstvertrauen
wird durch die allmählich
verlängerten Wanderun-
gen gesteigert, die
drückenden Gedan-
ken an Beruf und
häusliche Sorgen werden
durch die stets wewseln-
den Eindrücke der Natur
verscheucht und eine
b a r m o n i s ch e. frohe
G e m ü t s st i m m u n g
stellt sich ein.
Die Natur offenbart
uns eine Welt nimmer-
müden Schaffens, rast-
loser Tätigkeit und un-
aufhörlicher Kämpfe, eine
Welt des ständigen Wer-
dens und Vergehens. Bei
jeder Jahreszeit
u u ö z u jeder Stunde bietet sie uns eine un-
endliche Fülle an Stimmungen, Schönheiten und
Formen, und einen unerschöpflichen Reichtum
wechselnder Bilder.
Aber vor allein eins müssen wir: auf unseren
Wanderungen die Alltagssorgen zu Hause lassen.
Frohen Blutes hinausziehen um zu schauen, zu
hören und zu f ü h l e n !
Wie werden doch unsere Sinne entzückt und be-
rauscht durch den blühenden Frühling. Wie
genießen wir die satte Pracht des S o m m e r s !
Wir bewundern die herrliche Farbentracht des
H c r b st e s und die Pracht des schneeigen Win-
ters!
Mit Andacht und Ergriffenheit lassen wir die
Abenddämmerung am Bergeshang auf uns
einwirken, oder bewundern einen Sonnenauf-
gang auf Bergeshöhe.
Auf einer Nachtwanderung endlich können
wir mit Bewunderung die großartige Erhabenheit
des nächtlichen Sternenhimmels betrachten. Stern-
schnuppen huschen durch die unermeßlichen Räume —
einem entzückenden Feuerwerk gleicht der nächtlicbe
Sternenhimmel. Die Silberstrahlen des Mondes
65
erhellen die Nacht mit magischem Lichte. Sie spiegeln
sich in eineni stillen Weiher oder in einem murmeln-
den Bächlein am Waldrande und malen uns ein
Bild, dessen Zauber uns ganz gefangen nimmt.
Eine Quelle ständigen Vergnügens sind auch die
Tiere: gern schauen wir auch dem emsigen Arbeiten
der Ameise zu, bewundern den goldglitzernden Käfer,
die flinke Eidechse, den Vogel trt der Lust.
Unser Auge weidet sich am frischen Grün der Wäl-
der und Wiesen, und unsere Brust atmet mit Be-
hagen den würzigen Duft der Blüten und Gräser.
Wenn du, lieber Leser, an einem stillen Winter-
abend diese Zeilen liest, dann gedenkst du wohl voll
Freude an den baldigen Frühling. Denn wenn im
Frühjahr die Natur in Farhenpracht und Blüten-
schmuck ihre Auferstehung feiert, dann zieht es den
Naturfreund mit Macht hinaus in dieses neu er-
wachte Leben:
„Nun kommen sie wieder, die Frühlingstage,
Mit warmem, heiterem Sonnenschein,
Der alles erwecket neu zum Leben;
Nach langer Winternacht zu frischen: Streben. —
Jedes Bäumchen sich schmücket im grünen Hain.
Nun kommen sie wieder, die Frühlingstage,
Mit Vogelgesang und Blütenduft. —
Lauter Jubel dringt aus des Menschen Kehle,
Befreit vom Irdischen ist seine Seele,
Eilt er hinaus in die reine Arühlingslust!
(I. R.)
Auch für dich, lieber Leser, ist da die Zeit ge-
kommen, wo du, nach harter Arbeit in der Erde
Tiefen, Erholung, Freude und Ruhe finden kannst.
Gehe hinaus in deinen freien
Stunden und wandere! Wie unendlich frei
wirst du dich fühlen. Bewegung und reine Luft wird
auf dein vielleicht sonst müdes und bleiches Gesimt
rote Wangen zaubern, die Frühjahrssonne wird dei-
nen Körper mit molligem Wohlbehagen erwärmen,
und bald wird gesunde, lachende Lebensfreude auch
aus deinem Auge leuchten!
Es ist nicht nötig, daß du erst mit der Eisen-
bahn stundenlang hinausfährst, um diesen oder jenen
schönen Ausflugspunkt zu erreichen — auch in deiner
N ä h e, in der Umgebung, wirst du unzählige Plätze
finden, welche Herz und Auge erfreuen. Durchquere
Feld und Wald, lausche dem Plätschern des nahen
Bächleins, bewundere die blühenden Kirschen- und
Apfelbäume vom Hügelrande deines heimatlichen
Tals, laß den Blick zurückwandern in weitumfassen-
der Rundsicht auf dein Saarland. Gönne dir
ab und zu eine kurze Rast und atme mit Behagen
die würzige Maienluft: vielleicht hast du auch hier
wieder Gelegenheit, der Melodie eines Vögleins zu
lauschen oder dein Auge am Farbenspiel des Blüten-
schmuckes zu erfreuen.
So durchziehe am leichten Wanderstabe frohen Her-
zens dein Heimatland, und du wirst immer weiter
schreiten in der Erkenntnis des heimatlichen Natur-
und Kulturlebens, und des eigenen Volkes Wesen
und Sinn immer mehr erfassen.
Du plauderst dann wohl mit dem arbeitenden
Landmann aus dem Felde, der gern einen Augenblick
innehält-in seinem Tun und dir erzählt von seinem
Schaffen und Treiben, von guter und schlechter
Ernte, von Freuden und Sorgen seines Berufes.
Auch der Forstmann im Walde," der dich wohl eine
kleine Strecke Weges begleitet, weiß dir manches zu
erzählen vom Buchen- und Tannenwald und von der
heimatlichen Pflanzenwelt: er kennt auch wohl
manche Sage, die sich in diesen grauen Felsen oder
an jene Ruine webt.
Dein Blick wandert an friedlichen Dörfern und
Städtchen, aber auch an der Industrie rauchenden
Schloten vorbei, und du erkennst unsere heutige Zeit,
die nrit Riesenschritten immer weiter schreitet als die
Aera der Industrie und Technik.
Anch der Anblick der alten Mühle mit dem mor-
schen Mühlenrade zwingt dich zu Vergleichen mit der
Mühle in der Stadt, wo ein Druck auf einen elek-
trischen Knopf zahllose Räder und Rädchen spielen
läßt, und bringt dich zur Erkenntnis des rastlosen
Vorwärts unseres modernen Lebens.
69 —
Und endlich wirst du auch an nianche geschichtlich
denkwürdige Stätte kommen, wirst auch manchen
Bau bewundern, von dem der Bergmannskalender
! oft gesprochen. Wandere so auf Kalendermanns
Spuren und mache Entdeckungsfahrten in deiner
Heimat *).
*) Unb wenn bu bann von befneu Touren einmal eine hübsche
Zeichnung ober selvstaufgenommene Photographie bem Kalenbermann
einschickst, wirb er sich freuen unb sie ^.ern auf bie Möglichkeit ihrer
Veröffentlichung im S. B. K. prüfen.
Eine Malchinr pt pneumatischen Kergeversatz.
Tie Wichtigkeit ausreichenden Bergeversatzes zur
Verhütung umfangreicher Grubensenkungen ist einem
jeden unserer Leser zur Genüge bekannt. Auch die seit
Beginn unseres Jahrhunderts immer mehr sich aus-
breitende Methode des „S p ü l v e r s a h e s" kennen
sie alle, mtb seine Erörterung erübrigt sich daher hier.
Allerdings hat das Spülverfahren gewisse Schwierig-
keiten: Einmal fehlt mancherorts die wichtigste
Voraussetzung, das Wasser in den nötigen großen
Mengen: dann ist es auch ziemlich kostspielig, wenn-
gleich dieser letztere Nachteil dadurch, daß es gelingt,
die durch den friiher allein üblichen Handversatz
höchstens zu etwa 50 % ausgefüllten Hohlräume mit
ihm zu 80 oder gar 90 % wieder zuzusetzen und
dadurch das Überhandnehmen von teuer zu
entschädigenden Bruch-
schäden ' zu verhüten,
wohl wieder ausgewogen
wird. Endlich aber kann
das Spülverfahren in
solchen Gruben, die quel-
lendes Gestein, insbe-
sondere Tonschiefer, fü>'
ren, durch die starke
Wasseranfnahme dieser
Schichten große Nach-
teile Hervorrufen.
Deshalb hat man
neuerdings, zuerst ans
der Grube „Deutschland
im Erzgebirge, ein Ver-
fahren ausprobiert, das
namentlich den letzteren
ltbelstand vermeidet, und
auch sollst, wo ein Spül-
versahren eben durch
Nichtvorhandensein des
nötigen Wassers unmög-
lich würde, wobl manche
Zukunftsaussichten haben
mag. Jedenfalls er-
scheint es uns inter-
essant genug, es hier un-
seren Lesern im Bilde
vorzuführen.
Es handelt sich dabei um den Ersah des Wassers
als Schwemmittel durch Druckluft, wobei-der
von der Torkret-Gesellschaft in Berlin nach dem
Muster ihrer Betonspritzmaschinen gebaute hier ab-
gebildete Apparat gebraucht wird. 'Derselbe besteht
aus zwei übereinander liegenden, dllrch Glocken-
ventile abgeschlossenen Kammern, an deren untere sich
ein horizontaler, zahnradartig gestalteter Streuteller
anschließt, der durch einen Motor in Drehung versetzt
wird. — Die obere Kammer wird nun aus einem
Bunker mit Versatzmasse gefüllt. Sobald sie voll-
gelaufen ist, werden Äunkerschieber und obe-
res Glockenventil geschlossen, das untere Ven-
til zwischen den beiden Kammern aber ge-
öffnet, so daß das Material in die untere Kam-
mer rutscht. Gleichzeit
tritt die Druckluft durch
ben in der Abbildung
ersichtlichen oberen Rohr-
stützen in den untersten
Teil der unteren Kam-
mer ein und drückt das
Bcrgematerial zwischen
den Zähnen des siR
drehenden Streutellers
hindurch in den unteren
Rohrstutzen, an den fick
die Rohrleitung in die
Grube anschließt. — So
kann das Spiel nun wei-
ter gehen, indem fort-
laufend und gleichzeitig
unter entsprechender
Schaltung die obere
Kammer mit Material
gefüllt und die untere
Kammer durch Druckluft
entleert wird, während
dann unten in der Grube
der Versah in der Näm-
lichen Art, wie jetzt beim
Svülversatz. mit eben
ohne Wasser, erfolgt.
b b
Koelle: Der Hüttenarbeiter. (Bronze.)
71 —
Partie an der oberen M o f c I in Luxemburg.
„O Moselland, o selig Land!
Ihr grünen Berge, o Fluß und Tal
Ich grüß euch von Herzen viel tau-
i sendmal!"...
o klingt der Refrain des Mosellieds, und Ta'n-
sende singen es mit begeisterter Zunge und
lassen die Gläser mit duftigem Moselweine
erklingen zu Ehren von Land und Fluß.
Ja, im Herzen aller Rheinländer — und die
Saarländer rechnen sich nach Stammesart und Lage
ihres Landes an einem Nebenfluß des Stromgebiets
ja auch dazu — klingt eine besondere Saite an, wenn
der Name der „Mosel" genannt wird. Sie ist im
Gegensatz zu dein gewaltigen Rhein, der großen
Völkerstraße voll des Lebens endloser Schleppzüge,
mehr lieblicher Natur. Und doch ist auch sie, in Wahr-
heit, völkerverbindend. Spricht daher der
Rheinländer voll Stolz vom „Vater" Rhein, so nicht
minder voller Liebe von der „Mutter" Mosel, und in
diesen beiden Worten „Vater" und „Mutter" liegt
der Unterschied, jedoch auch die Zusammengehörig-
keit, und die Liebe, die das Volk zu beiden emp-
findet, klarer ausgedrückt, als eine langatmige Er-
klärung es zu tun vermöchte.
Am Fuße des Mont Drumont am Col de Bussang
entspringt die Mosel in einer Höhe von 735 m. In
einer Höhe von 393 irr nimmt sie die 40 km lange
Moselotte (die kleine Mosel) auf, die aus der
Herzoginqnelle aus der Westseite des Hohneck ent-
springt. Zuerst fließt der junge Fluß nach Süd-
westen, bald aber besinnt er sich und nimmt den Lauf
erst nordöstlich, dann nordwestlich, bis er sich endlich
in unzähligen Schleifen und nach eitler Wanderung
vom 514 km dem Rheine zugesellt. Zieht man auf
der Karte eine gerade Linie, so hat man die Szene
eines Bogens, denn die Entfernung zwischen Bussang
und Koblenz beträgt in der Luftlinie nur 278 km,
also nur wenig meyr als die Hälfte des tatsächlichen
Flußlaufs.
Es erscheint daher, angesichts der schon erwähnten
völkerverbindenden Art der Mosel, als ein überaus
glücklicher Gedanke, wenn man in Bussang die
Quelle arn Col in ein Granitbassin fassen nird dem
Fluß in Gestalt eines Dbelisken aus Vogesenporphvr
sozusagen ein Tcnknial seetzn will. Die Aufforde-
72
M e tz. Die Mosel mit Blick auf die Kathedrale.
nntg,_ sich dieser sinnbildlichen Handlung anzu-
schließen, soll nicht nur an die französischen,' sondern
auch an die luxemburgischen und deutschen Mosel-
städte ergehen und der Name der einzelnen beteilig-
ten Gemeinden soll auf dem Obelisken angemeißelt
werden.
^„So werden sich denn auf diesem Obelisken
Städtenamen reihen in einer anderen Bedeutung
wie sonst aus einem Triumphbogen: Remiremont,
Epinal, woher die bunten Bilderbogen kommen,
Toul, Nancy-la-belle, Metz, Thionville, Sierck und
Perl, Trier, Bernkastel, Traben-Trarbach — Gläser
klingen, Wein funkelt ----- Zell, Bullay, Kochern und
Koblenz, das auch heute noch, sicher aber seinem Ur-
sprung nach, mehr Mosel- als Rheinstadt ist. —
Bon Bussang bis Koblenz — alles Städte und
Städtchen, ob französisches, ob deutsches Wort durch
ihre Gassen hallt, sind Häuser an der einen nassen
Straße und haben inneren Zusammenhang durch
den Fluß, dessen Lieblichkeit schon den römischen
Poeten Ausonius bezauberte. Hilft der Denkmals-
plan das Gefühl dieses Zusammen-
Hangs unterstreichen, so wird neben der Source
Salmade und der Source des Demoiselles in Bnssang
auch die Moselquelle zum heilkräftigen Gewässer,
förderlich für die Gesundheit Europas." (Hermann
Wendel.)
Doch nunmehr wollen wir unsere Mosclfahrt be-
ginnen..
Zwar, vorweg sei gesagt: der Kalendermann
und unser Mitarbeiter sind diesmal noch nicht dazu
gekommen, ihre Absicht, eine Wanderung „zu den
Quellen von Mosel und Saar" zu unternehmen,
schon in diesem Sommer auszuführen. So müssen
wir uns diesmal darauf beschränken, am Oberlauf
der Mosel nur die wichtigsten Städte zu nennen und
uns dafür eingehender mit der Strecke von Trier
nach Koblenz, aller Moselwanderung Krone, zu be-
schäftigen. Wir versprechen aber, den anderen Teil
der geplanten Fahrt mit den dabei gemachten Auf-
uahmen im nächsten Jahre zu bringen.
Idyllisch, zum Teil vom Kanal begleitet, fließt
die Mosel durch Lothringen und Luxemburg. Unser
Titelbild zeigt uns die charakteristische Landschaft des
Oberlaufs. An Epinal fließt sie vorbei und
empfängt bei Frouard die M e u r t h e, wonach das
Departement, ^ dessen Hauptstadt das herrliche
N a n c y, für sich allein eims Aufsatzes wert, einst
Residenz des Polen-Königs Stanislaus, nachdem er
Zweibrücken verlassen, als Herzogs von Lothringen,
den Namen führt „Meurthe et Mofelle". — Bon den
weiteren an der Mosel gelegenen Städten nennen
wir noch Toul und P o n t - ä - M ousson (ein
jedem Saarländer durch das dortige Eisenwerk be-
kannter Name), dann M e tz. Was sollen wir viel
von Metz erzählen? Wer kennt es nicht im Saar-
gebiet? Als « Divodurum Mediomantrieum » von
den Römern gegründet, später «Mettis » genannt,
von den Hunnen Attilas 451 zerstört, wieder auf-
gebaut, hochberühmt namentlich im Mittelaller, in
vielen Kämpfen seine Unabhängigkeit wahrend —
Inschriften an der Porte Serpentinoise erinnern
daran — zeigt es heilte trotz prächtiger Neubauten
noch mit Stolz die Zeichen seiner großen Vergangen-
heit. Ihr Sinnbild ist die K a t h e d r a l e, der
wunderbare gotische Bau mit seinem charakteristischen
88 m hohen Turm de la Mutte, in dem die große,
nlir bei feierlichen Anlässen geläutete, 10.085 kg
— 73
'S
Das römische Trier, ^tifilifri und Porta nigra.
schwere, 1605 gegossene Glocke, die „Mutte" hängt.
Das Schiff ist bei 31 in Breite 123 in lang und
hat eine Höhe bon 42 m, zählt also in seinen Maßen
zu den bedeutendsten der Gotik.
Weiter fließt die Mosel an Thionville vor-
bei, dem alten Theodonis villa der Römer, einst
wie Metz auch Residenz der Frankenkönige. An Karl
den Großen erinnert hier der F l o h t ü r m.
Nachdem fließt die Mosel, seit Frouard bereits
streckenweis schiffbar, durch Luxemburg und gelangt
endlich ins Trierer Land, der Gegend ihrer größten
und bekanntesten Schönheit. Bei Konz empfängt sie
die Saar und dann kommt Trier.
Auch Trier ist römische Stadt, ja sogar Kaiser-
st a d t gewesen, die bedeutendste aller Römerstädte
in unseren Landen. Aber die Trierer rühmen sich,
74
älter noch zu sein als Rom selbst. Am roten Haus
liest man einen lateinischen Vers, dessen deutsche
Übersetzung lautet:
1300 der Jahre stand Trier, ehe Rom ward ge-
gründet.
Möge es blühend fortan ewigen Friedens sich
freu'n.
Wir bringen von den römischen Bauten neben der
Porta Nigra eine alte Zeichnung der Basilika,
diesem wichtigen Beispiel eines römischen Profan-
bauest denn die heutige
evangelische Kirche war von
den Römern ursprünglich
als Markt- und Gerichts-
balle erbaut.
Im Provinzialmuseum in
Trier finden wir eine ein-
zigartige Sammlung römi-
scher Altertümer, darunter
viele Mosaikfußböden (der
berühmteste allerdings ist in
Nennig) und zahlreiche
Grabdenkniale aus N e u -
m a g e n, die die Verstor-
benen mit großer Treue
und Anschaulichkeit in ihren:
Leben zeigen. — Die Ige -
l e r Säule ist das Grab-
mal der römischen Familie
der Secundinier.
Aber nicht minder glän-
zend war das mittelalter-
liche Trier, von dem beson-
ders Tom und Liebfrauen-
kirche — diese eine Perle
gotischer Kunst, jener deut-
lich noch die Spuren des
quadratischen Römerbaues,
aus dem er entstanden, zei-
gend. (Nebenbei bemerkt,
war auch die Porta Nigra
im frühen Mittelalter zu
einer Kirche durch Um- und
Anbau her gerichtet.)
Nun wollen wir an der
alten römischen Moselbrücke
das Schiff besteigen und die
Mosel hinabfahren. Wir
kommen vorbei an Ruwer
und Pfalzel, einst eine frän-
kische Königspfalz mit Stift
und Dom; 1522 in den
Kriegswirren völlig zerstört.
Ehrang folgt mit der
Mündung der Kyll, dann
beginnt schon bald der
Weinbau. Mehring, Clüsse-
rath, Köwerich, Tritten-
h e i m. Es folgt Neu-
mögen, zur Römerzeit
Noviomagus, Ausgangs-
punkt der Römerstraße von
Bingen über den Hunsrück zur Mosel; einst geschmückt
mit " der Kaiserburg Konstantins, einem Bau von
134 m Länge und 113 m Breite, geschirmt von
16 Rnndtürmen. —
Nun kommen die Namen, die dem Weinkenner das
Herz schlagen lassen: Dhron, Piesport, Ohligsberg,
Wintrich, Brauneberg, Lieser, B e r n k a st e l.
Gegenüber liegt C u e s, die Geburtsstätte des be-
rühmten, uns von Tholey her bekannten Kardinals
Cusanus.
Weitere Weinnamen fol-
gen: Graach, Zeltingen,
Ncrzig mit seinem „Wurz-
garten", Cröw, einst der
Mittelpunkt des „Cröwer
Reichs", endlich Traben-
Trarbach, eine von den
7 protestantischen Gemein-
den der Mosel, mit der
Gräsinbnrg, Kövenig mit
den Ruinen der hier von
Ludwig XIV. geplanten
Feste Montroyal. — Dann
folgt die große Moselschleife
um die Marienburg, Bul-
lay, Als mit dem durch Bad
Bertrich berühmten Ilßtal.
— Eller folgt, Beilstein,
das mittelalterliche, endlich
K o ch e m, nicht nur als
Ausgangspunkt des großen
Eisenbahntunnels, sondern
auch seiner landschaftlichen
Schönheit wegen berühmt.
Zwischen Kochem und
Winningen liegt das Rit-
te r t a l, berühmt durch
seine zahlreichen Burgen. —
Die schönste und besterhal-
tenste von allen, Burg
E l tz *), seitwärts von
Moselkern gelegen, bringen
wir im Bild.
Bei Winningen, be-
rühmt durch seinen Wein
nicht minder als durch die
protestantische Starrköpfig-
keit seiner Bewohner, be-
rüchtigt aber auch durch
seine Hexenversolgungen —
auf dem Lieblicher Berg,
den: Tenfelstanzplatz der
Gegend, wurden mehr als
100 verbrannt! — hört der
Weinbau auf. Jetzt nur noch
eine kurze Stunde, und wir
sind in Koblenz mit sei-
ner von Kurfürst Balduin
erbauten Brücke,, seiner
Burg an der Mosel, seinen
alten Moselkirchen. —
») E-i w'r eine Gaucrbenburg, die
4 nni" ' l'ichMtg dienle.
a ic mi~
ìlei* größt Schwimmer.
Von Johann Peter Hebel.
» m
a
a
[!
Johann Peter Hebel, Prälat "nd Kwchen-
rat zu Karlsruhe, ist den meisten unserer
Leser wohl bekannt aus ihren Lesebüchern,
die > e dereinst in der Säule gebrauänen,
und wäre e^ auch nur durch die Geschichte
von beni Miuheer „ Kaunitverstau". Auw
bar wohl mancher davon gehört, dast er
u den diesen hauptsächlich seinem „Schatz-
föstieln" entnommenen Geschicljten und Anek-
doten noch .Aleinanische Gedichte" geschrieben
hat die u. a. auch das hohe Lob Go th s
fanden, und burrfi die Hebel gleich wie später
fvrty Realer und Claus Groth der tns dahin
über eie Aä'sel angesehenen Mundart den
Weg ul die deulsctie Literatur bahme.
Aber was manche r icht n inen werden, ist,
daß Heöet zu seiner Zen volkstümlich ge-
worden ist als der Ka-
len der mann. Hier fand
er den Beruf, zri dem er
wahrhaftberuieuwar. Des-
halb bringt auch der Berg-
niamiskalender hellte noch
einnral ein lustiges Stück-
leui ton ibnr, und zwar
ein sozu'agen gar niäit be-
kanntes. Hub ii eint der
SaarbrückerKalendcrmaun
einen Wunsch hat, so ist es
der, diß ihnr seine Arbeit
eber so gelingen möge, wie
jcn.m, >ein mBorbilde lind
so bringt er zum Schluß
jene Worte Hebels, die auch
für Beilrägeinr Saarbrücker
Ber mrailnskalerner g> lc-
geurlich gelten nrö en, daß
nänilich „ihr Berfasfe'. bei
Ge ch chien, die d r geneigte
Leser schon einmal anders-
wo gehört oder gelesen habe,
es iiictu beim bloßen Ab-
lchr lben bew nden ließ,
sondern sich bemüht, diesen
K ndern des Scherzes irud
der Laluie ailch eul nettes
und iu'Uges Röcklcm au-
zuhä >gen".
oder Zeug kaufen konnte zu einem Wrstlein, ging
wöchentlich zweimal ein großes Postschiff von Calais
»ach Dover durch die Meerenge und wieder zurück.
Denn dort ist das Meer zwischen beiden Ländern
nur wenige Meilen breit. Aber man mußte koinmen,
eh' das Schiff abfuhr, wenn man mitfahren wollte.
Dies schien ein Franzose aus Gaskonien nicht zu
wissen; denn er kam eine Viertelstunde zu spät, als
man schon die Hühner eintat in Calais, und der
Himmel überzog sich mit Wolken. — „Soll ich jetzt
ein paar Tage hier sitzen bleiben und Maulaffen
feilhaben, bis wieder eine Gelegenheit kommt?
^lor dem leidigen Krieg,*) als
^ man noch unangefochten aus
Frankreich nach England reisen und
in Dover ein Schöpplein trinken
*1 21. io vor 18JO
Der Marktplatz in B e r n k a st e l au der Mosel.
7ü
Nein", dachte er, „ich gebe einem Schiffsmann ein
Zwölfsousstücklein und fahre dem Postschiff nach.
Denn ein kleines Boot fährt geschwinder als das
schwere Postschiff und holt's wohl ein." — Als er
aber in dem offenen Fahrzeuge saß, „wenn ich
daran gedacht hätte", sagte der Schiffsmann, „so
hätt' ich ein Spanntuch mitgenommen", denn es
fing an zu tröpfeln; aber wie? In kurzer Zeit
strömte ein Regenguß aus der hohen Nach! herab,
Frühling bei Burg K o ch e m an
als wenn noch ein Meer von oben mit dem Meer
von unten sich vermählen wollte. Aber der Gaskonier
dachte: „Das gibt einen Spaß". — „Gottlob!" sagte
endlich der Schiffsmann: „ich sehe das Postschiff".
Als er nun an demselben angelegt hatte, und
der Gaskonier war hinaufgeklettert und kam mitten
in der Nacht und mitten im Meer auf einmal durch
das Türlein hinein zu der Reisegesellschaft, die im
Schiff saß, wunderte sich jeder, wo er herkomme,
so spät, so allein und so
naß. Denn in einem solchen
Meerschiff sitzt man wie in
einem Keller und hört vor
dem Gespräch der Gesell-
schaft, vor dem Geschrei
der Schiffsleute, vor dem
Getöse, vor dem Rauschen
der Segel und Brausen der
Wellen nicht, was draußen
vorgeht, und keinem dachte
das Herz daran, daß es
regnete. „Ihr seht ja aus",
sagte einer, „als wenn Ihr
wäret gekielholt sdas heißt
unter dem Schiff durchge-
zogen) worden". — „So?
— Meint Ihr", sagte der
Gaskonier, „man könne
trocken schwimmen? Wenn
das noch einer erfindet, so
will ichs auch lernen: denn
ich bin der Bote von Oleron
und schwimme alle Mon-
tage mit Briefen und Be-
stellungen nach dem festen
Lande, weil s gefchw.nder
geht Ader jetzt hab' ich
etwas in England zu ver-
richten. Wenn's erlaubt
ist", fahr er fort, „so will
ich nun vollends mitfahren,
weil ich euch glücklicherweise
angetroffen habe. Es kann
den Sternen nach nimmer
weit seilt nach Dover". —
. Landsmann", sagte einer
und stieß eine Wolke Ta-
boksrauch aus dem Mund
77
(cs war aber kein Lands-
mann, sondern ein Eng-
länder), „wenn Ihr von
Calais bis hierher ge-
schwommen seid durch
das Meer, so seid Ihr
noch über den schwarze»
Schwimmerin London".
— „Ich gehe keinem aus
dem Weg", sagte der
Gaskonier. — „Wollt
Ihr's mit ihm versuchen ",
erwiderte derEugländer,
„wenn ich hundert Louis-
dor auf Euch setze?" Der
Gaskonier sagte- „Mir
an I" — Reiche Englän-
der haben im Brauch,
auf Leute, die sich in einer
körperlichen Klmst her-
vortun, große Summen
untereinander zu ver-
wetten; deswegen nahm
der Engländer im Schiff
den Gaskonier auf seine
Kosten mit sich nach
London und hielt ihrr
gut zu mit Essen und
Trinken, daß er bei
guten Kräften bliebe.
„Mylord", sagte er
in London zu einem
guten Freund, „ich habe
einen Schwimmer mit-
gebracht vom Meer. Gilts hundert Guineen; er
schwimmt besser als euer Mohr?" Der gute Freund
sagte: „Es gilt!" Den andern Tag erschienen beide
mit ihren Schwimmern auf einem bestimmten Platz
an dem Themfefluß, und viel hundert neugierige
Menschen hatten sich versammelt und wetteten noch
extra, der eine auf den Mohr, der andere auf den
Gaskonier, 'einen Schilling, sechs Schilling: eine,
zwei, fünf, zehn, zwanzig Guineen, und der Mohr
schlug den Gaskonier nicht hoch an. Als sich aber
beide schon ausgekleidet hatten, band sich der Gas-
konier mit einem ledernen Riemen noch ein Kfftlein
an den Leib und sagte nicht u arum, als wenn s so
sein müßte. Der Mohr sagte: „Wie koiumt Ihr mir
vor? Habt Ihr so etwas dem großen Springer ab
gelernt, der Bleikugeln
an die Füße binden
muhte, wenn er einen
Hasen fangen wollte,
damit erden Hafen nicht
übersprang?" Der Gas-
konier öffnete das Kist-
lein und sagte: „Ich habe
nur eine Flasche Wein
darin, ein paar Knack-
würste und ein Laiblein
Brot. Ich wollte Euch
eben fragen, wo ihr
euere Lebensmittel habt.
Denn ich schwimme jetzt
geradewegs den Themse-
fluß hinab in die Nord-
see und durch den Kanal
ins Atlantische Meer
nach Cadix, und wenn's
nach mir geht, so kehren
wir unterwegs nirgends
ein; denn bis Montag,
als densechzehntm, muß
ich wieder in Oleron
sein. Aber in Cadix im
Rößt in will ich morgen
früh ein gutes Mittag-
essen bestellen, daß es
fertig ist, bis Ihr nach-
kommt". _
Der geneigte Leser
hätte kaum gedacht, daß
er sich auf diese Art aus
ker Affäre herausziehen würde. Aber der Mohr
verlor Höien und S'hen. „Mit diesem Enterich",
sagte er zu seinem Herrn, „kann ich nicht um die
Welte schwimmen. Tut, was Ihr wollt", und kleidete
sich wieder an. Also war die Wette zu Ende, und
der Gaskonier bekam von seinem Engländer, der
ihn ruitgebracht hatte, eine ansehnliche Belohnung,
der Mohr aber wende von jedermann ausgelacht.
Denn ob man wohl merken mochte, daß es von dem
Franzosen nur Spiegelfechterei ar, so fand doch
jedermann Vergnügen an dem kecken Einfall, und er
wurde von allen, die auf ihn gewettet hatten, noch
vier Wochen lang in allen Wirtshäusern lind Bier-
kneipen frei ehalten und bekannte, daß er noch sein
Le^en lang in feinem Wasser gewesen sei.
Burg Eltz.
— 78
Constantin Meunier: Das Grubenpferd.
Im Grollen. -
Die Türen schlagen hoch im wetterschacht.
And senkrecht sinkend, abgrundtief verscholln,
ZTtit dumpfem Ghr gehst du in niedern Solln
Endlos, raumlos, im schweigen tiefster Nacht.
*
plötzlich, Urtiere im Gestein,
Trifft man auf Menschen, tropfend das Gesicht;
wie heiße Bronze stimmt im trüben Licht
Ihr nackter Leib, gewühlt ins Flöz hinein.
U)eit hinten rauscht ein ungewisses Grolln,
wie man in Bergen ferne Züge oft
Im Echo hört; dann wieder schweigt der
Stölln.
*
Es klingt nur fort der Takt von Stein und
Lrz;
Auf einmal um die Ecke, unverhofft,
Biegt groß der Aopf des Grubenpferds . . . .
Dr. Joseph Winkler.
(71 us den „Eisernen Sonetten".
Im 3mei-Verlag zu Leipzig.)
79
ja— sRobinfonaden. Zum 200, Todestage Defoes ppi |
c von Johannes Calaminus. ■ ° ^ Qj
üot? aus;
as XVII. Jahrhundert ist in unserer Literatur
bekanntlich die Geburtszeit des nunmehr die
Stelle der früheren großen Epen einnehmenden
P r o s a r o m a n s. Nicht, als ob man vorher keine
Prosaerzählungen gehabt hätte. Aber was diesen
neuen Roman, seiner Art nach, sich grundsätzlich von
den bisherigen unterscheiden ließ, war zweierlei,
wodurch er unserem modernen Empfinden sich
näherte: einmal, daß man an die Stelle der bis-
herigen Helden, der Könige und Ritter, der Zauberer,
Elfen und Feen einfache Leute aus dem Volke setzte,
auch im Gegensatz zu der schwülstigen und mit ge-
lehrtem Beiwerk überladenen Form der bisherigen
„Poeten" sich einfach und klar zu schreiben bemühte.
Denn mögen sie, namentlich mit ihren langen Titeln,
uns heute auch immerhin umständlich vorkommen,
so war es doch die damalige Umgangssprache des
Volkes! — Das andere aber ließ dre neue Dichtung
sich namentlich von den bisherigen Volksbüchern
unterscheiden:. daß nämlich an die Stelle der bis-
herigen Wunder und Unwahrscheinlichkeiten wie
derber Schwänke die Schilderung wirklichen Lebens
trat. Der furchtbare 30jährige Ärieg, der die ganze
Kulturwelt in Mitleidenschaft gezogen, gab den
Hintergrund ab; wirkliche traten an Stelle erdichteter
Örtlichkeiten und Begebenheiten. Grimmelshausens
„Simplizisfimus" ist das Meisterwerk, das auch heute
noch nicht seine Wirkung verloren hat. — Aber das
Elend jener Zeit war auch ein Grund, daß man sich
ans seiner Heimat hinwegsehnte; die vielfache Berüh-
rung mit Kriegsvolk aus fremder Herren Länder tat
das ihre dazu: so ward schon eine der Fortsetzungen
des „Simplizisfimus" der erste Reiseroman in
dem Sinne, wie wir diesen Begriff heute auffassen.
Aber während man sich in Mitteleuropa in kriege-
rischen Kämpfen zerfleischte, hatten die Bürger an-
derer, glücklicherer Länder Schiffahrt, Handel und
Kolonisation fremder Erdteile getrieben. Manch ein
Seemann hatte draußen in der Ferne wohl Schiff-
bruch erlitten, und sein Schicksal war zur Poesie
geworden: denken wir nur an die Sage von Myn-
heer Vanderdecken, den: „fliegenden Holländer", in
dem sich das Treiben der Jndienfahrer verkörperte!
Nun geschah es im Jahre 1704, daß ein schottischer
Matrose, Alexander Selkirk, auf der menschenleeren
Insel Juan Fernandez*) ausgesetzt wurde und dar-
auf bis zum Jahre 1709, wo ihn ein zufällig vorbei-
kommendes Schiff aufnahm, Hausen mußte. Durch
diese Erzählung angeregt, erschien im Jahre 1719 in
London ein Roman « Life and stränge surprising
adventures of Robinson Crusoe », ein Buch, das
in der ganzen Welt einen beispiellosen Erfolg haben
Eine 95 km® große vulkanische Insel im Stillen Ozean, 700 km
vom Valvarai'0, zu Chile gehörig.
sollte. — Verfasser desselben war der Mann, dessen
Todestag am 26. April ds. Js. zum 200. Male sich
jährt und uns so Veranlassung gibt, uns näher mit
ihm zu beschäftigen: Dan i e l D e s o e.
Defoe, der 1660 oder 61 in London geboren ist,
war der Sohn eines Metzgermeisters und gleich
seinem Vater ein eifriger „Dissenter" *). Ursprüng-
lich für die geistige Laufbahn bestimnlt, wurde er
später Kaufmann, mußte aber um 1692, durch poli-
tische Verhältnisse gezwungen, Konkurs anmelden.
Seme so gemachten Erfahrungen veranlaßten ihn, in
einer Schrlft « Essay on projects » für ein natio-
nales Bank- und V e r s i ch e r u n g s -
w e s e n, für Sparkassen und dgl. einzutreten.
Schaute schon aus den Ausführungen dieser Schrift
ein modern anmutender Geist hervor, so erst recht
aus seinen folgenden politischen Schriften, so aus
denen für Wilhelm v. Oranien, den damals in Eng-
land als Gegenprätendent der Stuarts landenden
späteren König Wilhelni III. von England (1688),
und der gegen die Hochkirchler. Wegen der letzteren
beißenden Satire wurde Defoe zu Pranger und Ge-
fängnis verurteilt, jedoch gestaltete sich der öffentliche
Schimpf des Prangerstehens durch die Parteinahme
des Volkes für ihn zu einer Triumphszene. Im Ge-
fängnis begann Defoe eine „Review" zu schreiben,
die erste der englischen Wochenschriften, deren Erfolg
als „moralische" Wochenschrift bald das Entstehen
zahlreicher anderer veranlaßte. So wurde er der
Vater des englisch en Zeitschriften-
wesens. Auch politisch war Defoe noch vielfach
tätig: namentlich bei den Verhandlungen über die
Union der Königreiche England und Schottland be-
diente sich die Regierung seiner als Unterhändler, und
er löste seine Aufgabe mit Glück und Geschick..
Defoe hat auch sonst noch vieles geschrieben, nicht
nur politischer Natur, sondern auch weitere Aben-
teurerromane; ferner in dem Journal of the Plage
eine berühmte Schilderung der Pest von 1666 ge-
geben, und endlich auch in «Moll Flanders» das
Gebiet des Sittenromans mit großem Erfolg be-
treten: doch diese seiner Schriften sind heute nur
noch wenigen bekannt, der „Robinson" aber blieb
erhalten. War doch auch in ihm der moralische Ge-
danke besonders stark, da er den Schwerpunkt in die
Entwicklung eines Charakters legt, der alles eigener
Kraft verdankt. Und ' dieser moralische Grundzug
wurde noch mehr betont in den Fortsetzungen, die
Defoe dem Romane gab. Kein Wunder, daß das Werk
nicht nur in alle Kultursprachen übersetzt wurde und
seinen Weg durch die ganze zivilisierte Welt machte
(sogar bei den Arabern wurde es unter dem Namen
"Perle des Ozeans" ein Lieblingsbuch), sondern daß
*) D. h. ein nicht ,ur offiziellen englischen Hoch- oder Staats,
kirche gebö eitörr Christ.
80
auch zahllose Nachah m ungen entstanden. Gab
es doch u. a. einen ,,italienischen, französischen, sächsi-
schen, schlesischen, niedersächsischen, schwedischen, kur-
pfälzischen, ostfriesischen, österreichischen Robinson"
und viele andere: auch manche wunderlicher Art: so
einen „jüdischen", einen „medizinischen" und einen
„unter der Maske eines teutschen Poeten räsonieren-
den", schließlich sogar einen „unsichtbaren" Robinson.
Auch das weibliche Element kam nicht zu kurz, gab
es doch auch eine „europäische Robinsonette" und eine
„Robinse mit ihrer Tochter Robinsgen". Die poetisch
wertvollste unter den deutschen Robinsonaden der
damaligen Zeit war die „Insel Felsenburg" des stol-
bergischen Kammersekretärs Schnäbel (1731), die
später Ludw. Tieck erneuert hat.
Vor allem war es der erzieherische Wert
des Buches, der z. B. den berühmten Philosophen
Jean-Jacques Rousseau in seinem Buche:
„Emile, oder über die Erziehung" veranlaßte, zu
fordern, daß „diese G e s ch i ch t s d i ch t u n g
als einziges Brich für den heran-
wachsenden Knaben in Betracht komme,
Eniils Zeitvertreib und Unterricht
zugleich s e i." Der Zögling soll sich mit dem
Helden des Buches personifizieren, ihn zu übertreffen
versuchen. „So wird er alles wissen wollen, was
nützlich ist, und nur das wissen wollen. Man
wird nicht nötig haben, das Kind zu führen, man
wird es nur zurückzuhalten brauchen!" —
Dieser Gedanke, den Rousseau hier ausgesprochen,
veranlaßte den deutschen Pädagogen und Schrift-
steller Johann Heinrich Campe, zu rein päda-
gogischen Zwecken den Stofs der Robinsonaden zu
erneuern in „Robinson der Jünger e". Er
stellte in seiner Vorrede den Zweck dieser Erneue-
rung wie folgt dar:
„In der Geschichte des alten Robinson gibt es
etwas, welches einen der größten Vorteile vernichtet,
den diese Geschichte stiften könnte; ich meine den
Umstand, daß Robinson mit allen europäischen Werk-
zeugen versehen ist, deren er nötig hatte, um. sich
viele von denjenigen Bequemlichkeiten zu verschaffen,
welche das gesellschaftliche Leben gesitteten Menschen
gewährt. Dadurch geht der große Vorteil verloren,
dem jungen Leser die Bedürfnisse des einzelnen
Menschen, der außer der Gesellschaft lebt, und das
vielseitige Glück des gesellschaftlichen Lebens recht
anschaulich zu machen... Ich zerlegte daher die ganze
Geschichte des Aufenthalts meines „jüngeren Robin-
sons" auf seiner Insel in drei Zeiträume. In den
ersten sollte er, ganz allein und ohne alle euro-
päische Werkzeuge, sich bloß mit seinem Verstände
und mit seinen Händen helfen, um aus der einen
Seite zu zeigen, wie hilflos der einsame Mensch ist,
auf der anderen, wieviel Nachdenken und anhaltende
Strebsamkeit zur Verbesserung unseres Zustands
vermögen. In dem andern- geselle ich ihm einen
Gehilfen bei, um zu zeigen, wie sehr schon die bloße
Geselligkeit den Zustand des Menschen ver-
bessern kann. In dem dritten endlich ließ ich ein
europäisches Schiff an seiner Küste scheitern, und ihn
dadurch mit Werkzeugen und den meisten Notwendig-
keiten des Lebens versorgen, damit der große Wert
so vieler Dinge, die wir gering zu schätzen pflegen,
weil wir ihrer nicht entbehrt haben, recht einleuch-
tend würde." —
Um aber dem Buche, das in kurzer Zeit eine sehr
hohe Auflage erlebte und tatsächlich jahrelang in den
Schulen als deutsches Lesebuch gebraucht, auch „von
Kadix bis Moskau und Konstantinopel in alle euro-
päischen Sprachen, sogar in die russische, die neu-
griechische und altböhmische, überseht worden ist" noch
mehr Wert zu verleihen, ist es in der Form einer
getreuen Niederschrift gehalten, wie Vater Campe es
feiner Familie und den in ihr zur Miterziehung auf-
genommenen Kindern an 31 Abenden erzählte, unter
Anführung der einzelnen Zwischenfragen der Kinder,
und, damit die pädagogische Absicht voll erreicht
werde, auch ihrer Beschäftigung. Ta finden wir die
Briefe, die die begeisterten Kinder ihrem Freunde
Robinson, von dem sie annehmen, daß er noch lebe,
geschrieben: da lesen wir, wie alle, der Vater als
Erzieher mit gutem Beispiel voran, sich freiwillig
Entbehrungen auferlegen, um Selbstbeherrschung zu
üben: wir lesen von ihren Bastelkünsten gerade so
gut wie von ihren Feld- und Gartenarbeiten und
von der Stählung ihres Willens zum Guten, und
als Krone des ganzen wird uns die Szene vorgeführt,
in der sämtliche Kinder beim Zahnarzt Proben ihres
Mutes und ihrer Standhaftigkeit abgeben. „Man
erzählt euch dies, ihr jungen Leser," sagt Campe,
„damit ihr seht, wie weit man es in der Seelenstärke
bringen kann, wenn nian von kleinen zu immer
größeren Übungen fortschreitet." —
Aus ähnlichen pädagogischen Gründen stelle
W h ß *), in der Meinung, daß die eingestreuten
Familiengespräche bei Campe doch ihren Zweck ver-
fehlen würden, weil die Jugend über sie ebenso wie
über die dem Einsamen Trost gewährenden Kirchen-
lieder „hinweqlesen" würde, in seinem „Schweizer
Robinson" von vornherein eine Familie in den
Mittelpunkt der Erzählung.
Eine Familie als Helden der Erzählung finden wir
auch in Marryats „Schiffbruch des Pazific",
vom Verfasser natürlich wie alle seine Seeabenteuer-
romane für Erwachsene geschrieben, aber ebenfalls in
fast allen Knltursprachen auch als Jugendlektüre
bearbeitet, so deutsch von Meister unter dem Titel
„Sigismund Rüstig'. —
Auch heute ist die Lust an Robinsonaden noch
keineswegs erloschen. So gibt es eine ganze Anzahl,
namentlich lebensreformerischer, Schriften, die aus-
malen, wie ihre Ideale auf irgend einer einsamen
Insel durchgeführt werden. In gewisser Hinsicht
haben diese ihren Vorläufer schon in der klassischen
Literatur in Heinses Roman „Ardinghello oder die
glückseligen Inseln", den wir aber oben nicht unter
den „Robinsonaden" erwähnten, weil hier die Inseln
eben nur als Schauplatz einer neuen „Gemeinde" in
Betracht kommen, und die Hauptsache künstlerische
und philosophische Betrachtungen darstellen. Richtige
Robinsonaden sind diese also alle nicht, weil nicht
mehr der einsame Mensch (oder höchstens eine
Familie), sondern eine größere Gemeinschaft Helden
der Erzählung sind, ebensowenig wie die Schilderung
*) Interessant ist. daß Wt>ß im Vorwort seines Werks lebhaft
gegen Campe polemisiert, weil dieser im ersten Teil dem werkzeug-
beraubten Robinson durch allerlei merkwürdige Zufälle zu Hilfe
komme: so durch den Fund eines wie eine Axt gestalteten, ja be-
reits von Natur mit einem Loch zum Hineinstecken des Stiels ver-
sehenen Steiner, durch den zur rechten Zeit ausbrechenven, den
nötigen Kalk zum Mauern liefernden und dann gleich wieder er-
löickenden Vulkan usw., auch die Levre der göttlichen Prädestination
allzusehr predige und in seiner Erzählung zu beweisen mche.
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* & y£, WB lX - ^ I? 4" • MMM ■ ■ ; I ->v| r.
Paris: Place de l'Etoile mit dem Triumphbogen.
Die breite Straße in der Mitte, die vom oberen Rand des Bildes auf den Bogen zuläuft, ist die „Avenue des Champs-Elysees", welche
vorn in der „Avenue de la Grande-Armäe" mit ihren Baumreihen ihre Fortsetzung findet.
Paris: Place de la Concorde.
Im Bordergrund: Pont de la Concorde; ganz vorn sieht man das Dach der Chambre des Daputes. In der Mitte der Dbelisk,
links abgehend die Avenue des Champs-Elysees, rechts anschließend der Jardin des Tuileries.
Im Hintergrund: Rue Royale mit Blick auf die Madeleine-Kirche, die Gebäude rechts und links sind das Hotel Crillon und das
Marineministerium.
Paris: Die Eit6, der Weste Kern der Stadt.
Vorn der Pont Neuf; auf der Citö-Jnsel im Vordergrund der Justizpalast mit der Sainte-Chapelle; davor der Place Dauphin; auf dem
freien Platz im Hintergrund die Kathedrale Notre-Dame; davor rechts die Anlage mit dem Denkmal Karls des Großen; auf dem rechten
Seineufer erkennt man den Place du Châtelet mit dem Tour St-Jacques und das Hôtel de Ville. Im Hintergrund die St-Louis-Jnsel.
ILt: HiMr ''îyük
Paris: Das Pantheon.
Man bemerkt gegenüber der Rückseite das Lycée Henri IV. mit seinem Turm, daneben die Kirche St-Etienne, noch weiter hinten die
Gebäulichkeiten der Ecole Polytechnique; vor der Pantheon-Freitreppe rechts die Bibliothèque St-Geneviàve und das Gebäude der
Faculté de Droit.
M»
Das Schloß in Versailles.
Man erkennt den Ehrenhof mit dem Reiterstandbild Louis XIV, die Wasserkünste und die Gärten. Die zahllosen Personen auf dem
Bilde lassen die ungeheuren Raumverhältnisse besonders deutlich erscheinen.
Paris: Blick auf den Louvre.
Vorn sieht man den Place du Carrousel mit seinem Triumphbogen, links oben auf dem Bild das Palais Royal mit seinem Garten.
81
vom Leben eines einsamen Weißen unter den noch
naturnahen Eingeborenen der Südsee, von denen wir
in Romanen Norbert Jacques' und nament-
lich in den „v an Xanten"-Büchern des Dänen
L a u r i d s Brunn prächtige Beispiele haben.
Aber das Leben des „Robinson" will nicht nur
geschrieben, sondern, wie schon Rousseau sagte, auch
gelebt sein, und da denken wir als letztes nahe-
liegendes Beispiel an den deutschen Arzt Dr. Ritter,
von dessen „Robinsonade" uns ja im vorigen Jahre
die Zeitungen berichteten. Tb es ihm aber wie wohl
auch dem einen oder anderen seiner Nachfolger auf
die Dauer nicht ebenso gehen wird wie den vier jungen
Holländern, deren Riwinsonade auf menschenleerer
Sundainsel Brunn so nett beschreibt, in einem der
reizendsten Büchern, die ich kenne (natürlich nicht als
Jugendlektüre geschrieben) *). Wie sie voll Ekel
gegen europäische Zivilisation hinausziehen, wie dis
drei jungen Künstler aber in der Einsamkeit der prak-
tischen Tüchtigkeit ihres aus Anhänglichkeit mit ihnen
gezogenen „Futtermeisters" (des Kellners ihrer
Rotterdamer Künstlerkneipe) unterliegen, ihm ihr
.Leben und schließlich, heimwehkrank, die Möglichkeit
ihrer Rückkehr nach Holland verdanken! Und damit
sind wir wieder zu Defoes Spuren gekommen, denn
auch dessen Held kennt, wenn er auch gern später
nochmals seine Insel besuchst doch keine größere
Sehnsucht als die nach der Heimat.
*) „Van Xantens Insel der Verheißung", wie alle van Xanten-
Bücher bei S. Mischer. Berlin.
Allerlei wissenswertes.
Interessantes vom Bodcnsec.
Der Bodensee hat eine solche Ausdehnung, daß auf
dem Eise dieses Sees die gesamte Menschheit der
Erde aufgestellt werden könnte. Würden diese Hun-
derte von Millionen Menschen einbrechen, so würde
sich der Wasserspiegel nur um etwa 3 «m erhöhen.
Der Bodensec liefert jährlich bis 10 000 Zentner
Fische. Die erste Seeschlacht auf diesem See fand
zwischen Römern unter Drusus und Tiberius im
Jahre 15 n. Chr. und Rättern statt; der Stützpunkt
der römischen Flotte war die Insel Reichenau.^ Die
größten Reste von Pfahlbauten sinden sich bei Sipp-
lingen; auf einem Raum von acht Hektar stehen
gegen 50 000 Pfähle.
Das Gewicht der einzelnen Tierarten.
Der Elephant ist das schwerste unter den
Tieren, welche. ausschließlich auf der festen Erde
leben. Er wiegt oft 5 Tonnen und mehr. Das
Flußpferd und das Nashorn stehen an zweiter Stelle.
Ihr lnittleres Gewicht beläuft sich durchschnittlich
aus 2 Tonnen. Die Giraffe wiegt nicht mehr als
1 Tonne, auch die Seeschildkröte erreicht manchmal
dieses Gewicht.
Das Gewicht des Bären schwankt zwischen 400
uild 600 leg. Ein wunderbarer Eisbär, welcher neu-
lich in Spitzbergen erlegt wurde, brachte den Zeiger
der Wage bis auf 503 kg. Er maß über 4 m von
der Nasenspitze bis zum Schwänze. Er ist der stärkste
Vertreter seiner Rasse, welcher bisher erlegt worden
ist. — Ein Tiger wiegt gewöhnlich bis zu 200 kg.
jedoch hat Herr Frank Onreat, welcher den Rekord
der Tigerjagd geschlagen hat, im Staate Gwalior
verschiedene männliche Tiger erlegt, welche über
200 bis 225 leg wogen.
Der afrikanische Gorilla ist ein Tier, dessen Ge-
ivicht und Größe man oft unterschätzt. Man erzähl
von einem alten Männchen, das eine Höhe von
2 Metern hatte und beinahe 200 kg wog.
Das Herz
arbeitet in der Minute durchschnittlich 70 und in der
Stunde 4200, in einem Tage 100 800 und im Jahre
36 792 000 mal. Nehmen wir eine Lebensdauer von
70 Jahren, so kommen wir auf die Zahl von 2 %
Milliarden Herzschläge. Bei jedem Schlage setzt das
Herz ungefähr 100 Gramm Blut in Umlauf, das
macht in 70 Jahren 250 000 000 Liter. Das Blut
braucht zu seinem Kreisläufe durch den Körper
29 Sekunden, legt also die Strecke täglich 8000 Mal
zurück. Nehmen wir, bei niedriger Schätzung diese
Strecke mit 3 Meter an, so haben die Adern in
70 Jahren 250 000 000 Liter Blut etwa 275 Mil-
lionen Meter (den sechsfachen Erdumfang) weit zu
leiten, eine Arbeitsleistung von 68 750 000 000 000 000
Meterkilogramm.
Etwas Zum Nachdenken.
Erhabene Auffassung.
Wenn ich etwas wüßte, das mir nützlich und
meiner Familie schädlich wäre, so würde ich es mir
aus dem Sinne schlagen.
Wenn ich etwas wüßte, das meiner Familie, aber
nicht meinem Vaterlande nützlich wäre, so würde td;
es zu vergessen trachten.
Wenn rch etwas wüßte, das meinem Vaterlande
nützlich, aber Europa und dem Menschengeschlechte
schädlich wäre, so würde ich es als ein Verbrechen
betrachten. Montesquieu.
*
* *
Die Wahrheit.
Man muß das Wahre immer wiederholen, weil
auch der Irrtum uns immer wieder gepredigt wird.
Goethe.
Es ist nichts groß als das Wahre und, das kleinste
Wahre ist groß... Auch eine schädliche Wahrheit ist
nützlich, weil sie nur Augenblicke schädlich sein kann
und alsdann zu anderen Wahrheiten führt, die nnmer
nützlich und sehr nützlich werden müssen und umge-
kehrt ist ein nützlicher Irrtum schädlich, weil er es
nur augenblicklich sein kann und in andere Irrtümer
verleitet, die immer schädlicher werden. Es versteht
sich dies im großen Ganzen der Menschheit be-
trachtet. Goethe an Eharl. v. Stein,
Rom, 8. VI. 1787.
' 6
82
EtlMs Bon Franz Schubert.
mmer wieder kommt der Wunsch aus unserem
II Leserkreis, der Beramannskalender möchte doch
auch einmal einen Aufsatz aus dem Gebiete der
Musik bringen. Wir hatten das unterlassen, nicht,
als ob wir die edle Frau Musica gering schätzten, son-
dern weil wir uns der Schwierigkeit dieses Unter- i
fangens nur zu bewußt sind. Mißte man doch not-
wendigerweise, ebenso wie man einen Aufsatz aus
den Gebieten der bildenden Kunst durch Abbil-
dungen illustriert, einen musikalischen durch die Bei-
fügung von Noten ergänzen. Nun würde dies aber
einmal den Umfang unseres Kalenders beträchtlich j
übersteigen; zum anderen würden doch nur die der- !
hältnismäßig wenigen, die selbst ein Instrument be- !
sitzen oder spielen, damit etwas anfangen können. Da
aber das Verlangen unserer Leser nicht nachließ, so
haben wir denn im vorigen Kalender versucht, durch
Mörikes prächtige Novelle „Mozart auf der Reise
nach Prag" unsere Leser in etwa den Hauch dieses
Genies der Tonkunst spüren zu lassen, und der Bei-
fall, den diese Veröffentlichung gefunden, ermutigt
uns, heute eine kurze biographische Würdigung eines
anderen Meisters der Töne, Franz Schuberts,
zu bringen.
Franz Peter Schubert gilt als der Meister
des deutschen Liedes, und wie kaum einem
anderen gelingt ihm der Ausdruck des echten
Wiener Gemüts. Es ist auch bei diesem Genie
wieder von Belang, die Einflüsse zu verfolgen, die
das Elternhaus auf ihn ausübte, wie er gleich Goethe
von dort etwas mitbekam, das sich in seinem ganzen
späteren Schaffen immer wieder zeigt.
Schubert wurde am 31. Januar 1797 zu Wien als
Sohn des Schulmeisters bei der Pfarre zu den
hl. 14 Nothelsern in Lichtenthal *) geboren. Der
ersten Ehe seines Vaters waren 14 Kinder, von denen
jedoch 9 im Jugendalter starben, der zweiten noch
5 weitere Nachkommen entsprossen. Einem so großen
Hausstand vermochte das schmale Einkommen eines
Schullehrers (man berechnet es auf höchstens
400 Gulden jährlich) natürlich nicht zu genügen, und
die blasse Not war wohl kein unbekannter Gast in
Schuberts Elternhaus. Trotz diesen beschränkten, ja
dürftigen Verhältnisien wurde in der Erziehung ves
selten begabten Knaben nichts versäumt und nicht
nur seine Grundbildung im allgemeinen, _ sondern
auch die Entwicklung ferner besonderen musikalischen
Anlagen nach Kräften gepflegt und gefördert. Der
Vater erzählt selbst darüber: „In seinem fünften
Jahre bereitete ich ihn zum Elementarunterricht vor,
in seinem sechsten Jahre ließ ich ihn die Schule be-
suchen, wo er sich immer als der erste seiner Mit-
schüler. erwies. In seinem achten Jahre brachte ich
ihm die nötigen Vorkenntnisse zum Violinspiel bei,
und übte ihn so weit,, bis er imstande war, leichte
*) Damalige Wiener Vorstadt.
Duette ziemlich gut zu spielen; nun schickte ich ihn
zur Singstunde des Herrn Michael Holzer, Chor-
regenten stm Lichtenthal. Dieser versicherte mehrmals
mit Tränen in den Augen, einen solchen Schüler
noch niemals gehabt zu haben. Wenn ich ihm was
Neues beibringen wollte, sagte er, hat er es schon
gewußt. Folglich habe ich ihm eigentlich keinen
Unterricht gegeben, sondern mich mit ihm bloß unter-
halten und ihn stillschweigend angestaunt." — Wich-
tiger als dieser weder regelrechte noch regelmäßige
Unterricht, den ihm zeitweise auch die älteren Brü-
der, Ignaz und Ferdinand, erteilten, war für das
Wunderkind der lebendige Musiksinn, der im Schu-
bertschen. Hause waltete und sich in einer fleißigen
Pflege der zeitgenössischen Kammermusik betätigte.
Unter der Nachwirkung der häuslichen Quartett-
übungen, die der Vater mit seinen Söhnen oder
guten Freunden allsonntäglich veranstaltete, mag sich
die schöpferische Kraft des künftigen Tondichters zu-
erst geregt haben und die Eindrücke, die seine musi-
kalische Phantasie hier und später im Konvikt emp-
fing, waren zweifelsohne von bestimmendem Einfluß
auf den Gesamtcharakter seines künstlerischen Schaf-
fens. Die behagliche Breite, die spielfrendige Art
seiner Kompositionsweise, die sich um den schlagenden
Effekt wenig bekümmernde, auffällige Absichtslosigkeit
im Aufbau der Tonstücke, alle diese Eigenschaften
verraten uns, daß es die Wirkung auf den kleinen
Kreis mitschaffender und nachempfindender Musik-
liebhaber war, die unser Tonkünstler zuerst an sich
erfahren und die demgemäß auch zuerst und nach-
haltig die Richtung seiner schöpferischen Tätigkeit
mitbestimmte. Mit einem Worte: Schuberts Genius
entwickelte sich unter dem Einflüsse einer gesunden
und regen häuslichen Musikpfleqe, und seine Ton-
schöpfungen sind daher in erster Linie und im besten,
zugleich tiefsten und weitesten Sinne: Haus-
mus i k. Dieser Grundzug seines musikalischen
Wesens, der so recht im Gegensatz steht zu demjenigen
Mozarts, des auf den Konzertreisen und im Opern-
saale zum Meister heranreifenden Wunderkindes,
äußerst sich nicht nur in der Vorliebe Schuberts für
die Formen der vokalen und instrumentalen Kammer-
musik, sondern läßt sich auch in der Eigenart und
den Eigenheiten seiner größeren Werke oft erkennen.
Holzer zog den begabten Knaben nicht nur zur
Mitwirkung im Kirchenorchester, wo er Violine oder
Bratsche spielte, sondern auch zu Gesangfolis in den
Messen heran. Das führte 1808 zu feiner Aufnahme
als Sängerknabe in die kaiserliche Hofkapelle;
zugleich damit erhielt Franz einen Stiftsplatz im
K. K. Stadtkonvikt, einem von Piaristenpatern gelei-
teten Hause, dessen Insassen, fast alle Stipendien-
bezieher, das Universitätsghmnasium besuchten. Auch
konnte Franz durch die Teilnahme an den täglichen
Uebungen des Konviktorchesters sich weiterhin musi-
Schubert im Kreise seiner Freunde beim Vortrag seiner neuen Kompositionen (im Salon des Ritters v. Spaun).
Nach einer Zeichnung von Moritz v. Schwind. Original im Schubert-Museum zu Wien.
— 84
kalisch fortbilden. Allerdings, sein Vater wollte nichts
davon wissen, daß sein Sohn sich dem Studium der .
Musik widme (er fürchtete Wohl, es möchte bei Franz
dereinst Schmalhans ebenso Küchenmeister sein wie
bei ihm selbst). So mußte der junge Komponist (die
ältesten erhaltenen Kompositionen stammen aus dem
Jahre 1810, also aus seinem 13. Lebensjahre!) sich
das erforderliche Notenpapier von seinen Freunden
zustecken lassen. Indes, seine Arbeiten, besonders ein
Lied zum Klavier, betitelt: „Hagars Klage" lenkten
die Aufmerksamkeit des Hofkapellmcisters, des be-
rühmten Salieri, aus ihn; er wurde dem Kon-
viktsdirigenten Rucziczka zum Unterricht übergeben,
und als dieser sich zum Unterricht unfähig erklärte,
weil der Schüler bereits alles wisse („Der hat's vom
lieben Gott gelernt!", lautete sein klassisch gewor-
denes Urteil), übernahm der Herr K. K. Hof-Kapell-
meister selbst den Unterricht.
Als seine Vorbilder verehrte Franz Schubert zeit-
lebens die großen Geister Wiens: Haydn, Mozart
und Beethoven. Namentlich die Symphonien des letz-
teren begeisterten ihn, und seine eigenen, sowohl die
erste 1813 geschriebene Symphonie in D-dur wie die
1814 entstandene in B-dur, zeigen starke Anklänge
an jenen.
Ende 1813 — 16 Jahre alt — verließ Schubert
das Konvikt. Wegen des Stimmwechsels war er für
die Hofkapelle untauglich geworden, und auf den ihm
zugesicherten Stiftsplatz verzichtete er, weil die Fort-
setzung des humanistischen Studiums seinen Anlagen
nicht entsprach. Auf den Rat seines Vaters widmete
er sich dem Lehrerberuf und wurde als dessen Gehilfe
angestellt. Dabei blieb seine musikalische Fruchtbar-
keit rege. Aus dem Jahre 1815 sind besonders
6 Opern und Singspiele zu nennen. Doch schon in
der ersten zeigte sich, daß ihm die dramatische Ge-
schlossenheit fehlte; im Grund sind sie alle nichts an-
deres als eine Folge von Liedsätzen. Zur Aufführung
kam daher auch keine.
Zahlreich aber und meisterlich sind die Lieder, die
in jener Zeit entstanden. Besonders Goethe hatte es
ihm angetan. 17jährig schuf er „Gretchen am Spinn-
rad". Ost entstanden an ein und demselben Tage
die Weisen mehrerer Lieder: so „Heideröslein",
„Schatzgräber", „Rattenfänger", „An den Mond"
und das „Bundeslied" am gleichen 19. August 1815.
Eine treffliche Erläuterung und Veranschaulichung
dieser gesteigerten schöpferischen Tätigkeit gibt ein
Bericht Spauns über die Entstehung des „Erl-
könig". Sp. erzählt: „An einem Nachmittage gingen
wir zu S., der damals bei seinem Vater am Himmel-
pfortgrunde wohnte. Wir fanden S. ganz glühend,
den „Erlkönig" aus dem Buche laut lesend. Er ging
mehrmal mit dem Buche aus und ab, plötzlich setzte er
sich und in der kürzesten Zeit, so schnell man nur
schreiben kann, stand die herrliche Ballade auf dem
Papier. Wir liefen damit, da S. kein Klavier besaß,
in das Konvikt, und dort wurde der Erlkönig noch
an demselben Abend gesungen und mit Begeisterung
ausgenommen. Der alte Hoforganist Rucziczka spielte
ihn dann selbst ohne Gesang in allen Teilen auf-
merksam und mit Teilnahme'durch und war tief be-
wegt über die Komposition. Als einige eine mehr-
mals wiederkehrende Dissonanz aufstellten wollten,
erklärte R., sie auf dem Klavier anklingend, wie sie
hier notwendig dem Text entspreche, wie sie vielmehr
schön sei und wie glücklich sie sich löse." —
Zu gleicher Zeit genoß der junge Komponist die
Seligkeit der ersten Liebe. Seinem Freunde, Anselm
Hüttenbrenner, der ihn für einen Weiberfeind hielt,
erzählt er darüber:
„O nein, ich habe Eine recht innig geliebt und sie
mich auch. Sie war eine Schullehrerstochter, etwas
jünger als ich, und sang in einer Messe, die ich kom-
ponierte, die Sopransolos wunderschön und mit tiefer
Empfindung. Sie war eben nicht hübsch, halte
Blatternarben im Gesicht, — aber gut war sie —
herzensgut. Drei Jahre lang hoffte sie, daß ich sie
ehelichen werde, ich konnte jedoch keine Anstellung
finden, wodurch wir Beide versorgt gewesen wären.
Sie heiratete dann nach dem Wunsche ihrer Eltern
einen andern, was mich sehr schmerzte." Es ist nicht
bestimmt ermittelt, wer der Gegenstand dieser Liebe
war.
Leider war der pekuniäre Erfolg aller Arbeiten
gleich Null. Das Meiste seiner Kompositionen blieb
ungedruckt. In Wien dominierte damals die Musik
Rossinis. Diesem Geschmack des Publikums ent-
gegenzukommen, schrieb Schubert zwei Ouvertüren
in „italienischem Stil", die dann auch 1878 mit Er-
folg aufgeführt wurden. Aber trotzdem blieben seine
Verhältnisse so dürftig, daß er nicht einmal die Miete
für ein Klavier aufbringen konnte; um dem Sorgen-
leben ein Ende zu machen, entschloß sich daher Schu-
bert zu dem gleichen Schritt, den auch Haydn und
Mozart getan: er folgte dem Fürsten Johann Karl
Esterhazy als Musikmeister seiner Familie nach Un-
garn. Hier entstanden die ersten Folgen seiner köst-
lichen Walzer (Op. 9) und eine Reihe flotter Märsche.
Die Lieder ags jener Zeit hingegen tragen einen
mehr wehmütigen Charakter, hervorgerufen durch das
Heimweh nach' Wien und seinen dortigen Freunden.
Besonders beschäftigte Schubert sich damals auch mit
der Zigeunermusik,'und außer dem berühmten Diver-
tissement ä ln Hongroise für Klavier zu vier
Händen weisen noch viele spätere Schöpfungen
Spuren ungarischer Weisen aus.
Die folgenden Jahre sind gekennzeichnet durch das
Bestreben Schuberts, vor allem auf der Bühne festen
Fuß zu fassen. Doch gelang ihm dies nie recht,
obwohl einzelne Stiicke, wie die Ouvertüre zu Rosa-
munde, ihre Bedeutung behalten haben. Jedoch wurde
ihm nun endlich als 'Liedcr-Komponist die wohlver-
diente Schätzung und auch klingender Erfolg zuteil.
Die außergewöhnliche beifällige Ausnahme, die ein
Gesangsdilletant, Aug. v. Gymnich, im Winter 20/21
mit dem Vortrag des „Erlkönig" fand, veranlaßte
einige Freunde zu erneuten Bemühungen um die
Drucklegung seiner Liederkompositionen. Sie wandten
sich deshalb an die damaligen ersten Wiener Ver-
lagsfirmen, doch als man die Verlagsübernahme so-
gar ohne Honorar ablehnte, da legten sie selbst die
Kosten für das erste Heft zusammen, und im Februar
1821 erschien der „Erlkönig" als „Opus I", kurz da-
nach auch 11 weitere Hefte. Sie fanden so großen
Absatz („Erlkönig" allein wurde innerhalb der ersten
9 Monate in 800 Exemplaren verkauft), daß der Er-
lös hinreichte, nicht nur vorhandene Schulden zu
tilgen, sondern auch noch einen schönen Betrag übrig
zu halten. Jetzt kamen nämlich auch Sänger und
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Tic Komponistengräber auf dem Wiener Zentralfriedhof (links: Beethoven, in der Mitte: Mozart,
rechts: Schubert).
Verleger: die einen setzten jetzt feine Lieder immer
häufiger auf ihr Programm, die anderen suchten
nunmehr mit feinen Werken ein Geschäft zu machen,
wobei der Komponist durch seine Unbeholfenheit und
Gutmütigkeit in geschäftlichen Dingen oft zu kurz
kam. Auch die „Gesellschaft" wußte jetzt den jungen
Meister heranzuziehen, da er aber von Natur schüch-
tern und auch durch seine große Kurzsichtigkeit unbe-
holfen war, blieb er vornehmen Zirkeln, soweit nur
möglich, gerne fern. Nur ein Salon, der des Ritters
von Spann, machte eine Ausnahme, wo auch die
vertrauten Freunde des Komponisten, namentlich
Banernfeld und der Maler Moritz von Schwind nie
zu fehlen pflegten. An diesen geselligen Abenden, von
denen uns Schwind das hier beigegebene Bild ge-
zeichnet hat, verlor Schubert ganz seine sonstige
Schüchternheit und Zurückhaltung und seine Schöp-
fungen dominierten so sehr in den Programmen der-
selben, daß seine Freunde von diesen. Soireen als
„Schubertiaden" zu sprechen pflegten.
Immer wieder kehrte Schubert zu seinen Opern-
versuchen zurück; so entstand 1822 „Alfons und
Estrella". Doch auch dies Werk wurde von den
Bühnen abgelehnt, und als lange nach Schuberts
Tode Liszt (1854) es in Weimar zur ersten Aufftih-
rung brachte, erwies es sich auch tatsächlich als nicht
bühnenwirksam: die herrlichen Musikstiicke konnten
den Mangel an dramatischer Auffassung und szenischer
Erfahrung nicht wettmachen, von der Dürftigkeit des
Textes ganz zu schweigen. Für Schuberts künstle-
rische Beurteilung sind daher auch viel wichtiger die
im gleichen Jahre entstandene leider unvollendete
Symphonie in H-Moll sowie die im folgenden Jahre
herausgekommenen „Müllerlieder". Dieser Lieder-
zyklus: „Die schöne Müllerin" ist Schuberts volks-
tünllichste Schöpfung^, denn „die natürliche Anmut,
die Innigkeit der Empfindung, die Beredsamkeit der
Leidenschaft, die Gegenständlichkeit der Schilderung,
der Zauber der Stimmung, Eigenschaften, die sich ver-
einzelt in jedem Schubertschen Liede finden, sind in
dieser „Novelle in Liedern" wie in einem Brenn-
punkte vereinigt, und sie äußern sich, entsprechend
dem Inhalt der Gedichtreihe Wilhelm Müllers, in
so mannigfaltigem Ausdruck und so verschieden-
artiger Form, daß man das Ganze wohl einen musi-
kalischen Mikrokosmos nennen könnte" (Welti).
Schubert schrieb einige Lieder als Kranker im
Spital und fühlte sich überhaupt zu dieser Zeit recht
elend und unglücklich, zumal auch seine beiden
neuesten Opern nicht zur Ausführung kamen und
seine pekuniären Verhältnisse wieder mißlich ge-
worden waren. So war ein erneuter Aufenthalt auf
Zolöz bei dem Grafen Esterhazy für ihn eine rechte
Erholung.
In diesen Jahren muß auch die von den Bio-
graphen mit mehr Phantasie als Genauigkeit ge-
schilderte Herzensgeschichte spielen, die aus dem
armen Musiklehrer einen heimlichen Anbeter seiner
jüngsten Schülerin, der Comtesse Caroline, machte,
denn zur Zeit seines ersten Aufenthaltes in Zoläz
war diese erst 12 Jahre alt. Da keinerlei authentische
Beweise vorliegen, muß man vielleicht die ganze
rührende Geschichte als Legende betrachten, die sich
aus den Neckereien der Freunde gebildet hat.
Auch das folgende Jahr ist voll von zahlreichen
prächtigen Schöpfungen, darunter die aus Sommer-
wanderungen mit seinem Freunde Vogl in Gastein
vollendete ^.-Noll-Monate, Op. 42, die als die bedeu-
tendste seiner Sonaten gilt.
Die drei folgenden letzten Lebensjahre sind durch
eine Ueberfülle seiner Schöpfungen gekennzeichnet,
trotz des äußerlichen Mißgeschicks, das ihn traf: zu-
86
nächst seine Uebergehung bei der Wahl eines Vize-
kapellmeisters der Kaiser!. Hofkapelle, sodann das
Fehlschlagen seiner „Betverbung um die Dirigenten-
stelle am Kärtnertortheater, endlich die ewigen
Schwierigkeiten mit seinen Verlegern und nie enden-
wollende pekuniäre Einschränkungen. — Einen
großen Eindruck machte auch Beethovens Tod auf
ihn. Wir wissen, wie sehr er jenen als den großen
Meister und das unerreichbare Vorbild verehrte.
Jedoch war es ihm erst gegen Ende seines Lebens
gelungen, zu ihm in nähere Beziehungen zu kommen.
Damals war aber Beethoven, immer mehr unter
seiner Taubheit leidend, immer finsterer, verschlosse-
ner und sonderlicher, um nicht zu sagen, abweisender
geworden, und so ist auch Schuberts Klage anläß-
lich seines Todes wohl zu verstehen, daß er, trotzdem
er jenen häufig sah, ja ihn beispielsweise noch einige
Stunden vor seinem Tode zusammen mit dem Maler
Telcher besucht hatte, dennoch nicht zu ihm in ein
engeres Verhältnis gekommen, ja eigentlich nicht ein-
mal richtig mit ihm habe sprechen können. Jedenfalls
aber gehörte Schubert doch zu den sechsunddreißig,
die, Fackeln tragend, dem Sorge vorausschritten. Es
ist ergreifend, zu hören, daß Schubert, der mit seinen
Freunden Lachner und Raudhartinger nach dem
Begräbnis die alte Wiener Künstlerkneipe „Zur
Mehlgrube" aufgesucht hatte, dort das erste Glas
leerte „zum Gedächtnis dessen, den wir soeben be-
graben", das zweite „auf den, der ihm nachfolgen
wird", als wenn er die Fittiche des Todesengels schon
seine Stirne streifen gefühlt.
Die Werke, die damals entstanden, hatten alle
einen düsteren Grundton. Ueber die Entstehung der
„Winterreise" erzählt Spaun: „Schubert war durch
einige Zeit düster gestimmt und schien angegriffen.
Auf meine Frage, was in ihm vorgehe, sagte er mir:
„Komm heute zu Schober, ich werde Euch einen
Zyklus schauerlicher Lieder vorsingen, ich bin neu-
gierig, zu sehen, was Ihr dazu sagt. Sie haben mich
mehr angegriffen als dies je bei anderen Liedern
der Fall war." — Er sang uns nun mir bewegter
Stimme die ganze „Winterreise" durch. Wir waren
durch die düstere Stimmung dieser Lieder ganz ver-
blüfft, und Schober sagte endlich, es habe ihm nur
e i n Lied darunter gefallen, nämlich der „Linden-
baum". Schubert sagte daraus: „Mir gefallen diese
Lieder mehr als alle anderen und sie werden Euch
auch noch gefallen!" — Dieser Bericht, der uns ein
letztes Mal das Bild des von seinen Freunden und
Verehrern umgebenen Tondichters vorführt, schließt
mit der interessanten Bemerkung: „Die Schubert
näher kannten, wissen, wie tief ihn seine Schöpfungen
ergriffen, und wie er sie in Schmerzen geboren. Wer
ihn nur einmal an einen: Vormittag gesehen hat,
während er komponierte, glühend und mit leuchtenden
Augen, ja selbst mit anderer Sprache, einer Som-
nambule ähnlich, wird den Eindruck nie vergessen." —
Waren so die drei Jahre an musikalischen Früchten
äußerst reich — zu rühmen sind namentlich die
große E-flui'-Symphonie und die letzten, nachher
unter dem Titel „Schwanengesang" veröffentlichten
Lieder, so waren sie an äußeren Erlebnissen desto
ärmer: das wichtigste Ereignis ist ein am 26. März
1828 veranstaltetes, nur von Schöpfungen seines
Geistes bestrittenes Konzert. Der große Erfolg mochte
dem bescheidenen Künstler eine letzte Freude sein, lei-
der genügte aber nicht der Ertrag, ihn ganz von
Sorgen zu befreien. Ende Oktober 1828 erkrankte er
an Nervenfieber und am 19. November starb er. Sein
letzter Wunsch, neben Beethoven zur ewigen Ruhe
gebettet zu werden, wurde ihm erfüllt.
Erst nach seinem Tode erkannte die musikalische
Welt klar, was sie an Schubert, dessen meiste Kom-
positionen erst nunmehr veröffentlicht wurden, ver-
loren, was sein Zeitgenosse, der Dichter Grillparzer,
mit den Worten ausdrückte, die auf seinem im
Wiener Stadtpark errichteten Denkmal stehen:
„Der Tod begrub hier einen schönen Besitz,
aber noch schönere Hoffnungen."
87
Der Nachtwächter,
Cm Fastnachtsspiel
von Theodor Körner.
£.«9
Personen.
Tobias Schwalbe, Nachtwäch-
ter in einem Provinzslädt-
chen.
Röschen, seine Muhme.
En.« W-cht-l / Studenten.
Karl Zeisig s
Des Nachtwächters Nachbarn,
unter welchen der Bürger-
meister.
Das Theater stellt den Markt
einer kleinen Stadt vor. In
der Mitte ganz im Vorder-
gründe ein kleines Brunnen-
häuschen. Links des Nacht-
wächters, rechts des Bürger-
meisters Haus.
Theodor Körner,
eines Freiberger
E r st e r Auftritt.
Schwalbe und Röschen sitzen
auf der Bank vor ihrem
Hause.
Schwalbe. Ei, da muß man
den Kopf verlieren!
Röse, sei doch nicht wunder-
lich!
Was hilft das ewige Sperren
und Zieren?
Und damit Punktum! Ich
nehme dich.
Röschen. Kein Punktum,
Herr Vetter! 's wär'
alles vergebens.
Weil ich Ihn nun einmal nicht leiden kann,
Und sollt' ich Jungfer bleiben zeitlebens,
Lieber gar keinen als solch einen Mann!
Schwalbe. Mädel, du machst mich am Ende noch
böse!
Schau mich doch an, potz Element!
Was verlangt denn die Jungfer Röse,
Was Tobias nicht alles erfüllen könnt'?
Röschen. Ich verlang' einen hübschen Jungen
Von offnem Sinn und gradem Verstand.
Geliebt will ich sein und nicht gezwungen,
Dann geb' ich freiwillig Herz und Hand.
Schwalbe. Ach, das sind ja alles Bagatellen!
Nun, wenn die Röse^nicht mehr prätendiert —
Ich merk' schon, du Schalk! du kannst dich verstellen,
Du bist in mich ganz abscheulich scharmiert.
Röschen. Da schoß der Herr Vetter gewaltig da-
neben !
Zum dritten und letzten: ich mag Ihn nicht!
Schwalbe. Ei was, du wirst dich doch endlich er-
geben,
in der Tracht
Bergstudenten.
Röschen. Will's der
Mach nur kein gar so böses
Gesicht!
Es kann dir's ja keine Seele
verdenken.
Sprich! bin ich nicht ein
Mann bei der Stadt?
Ist mir's nicht gelungen trotz
allen Ränken,
Daß mich ein edler, hochweiser
Rat
Vor dreizehn Jahren zum
Nachtwächter machte?
Und behaupt' ich nicht diesen
Ehrenplatz,
Was selbst die Frau Bürger-
meistrin nicht dachte,
Mit größtem Ruhme? —
Was nun, mein Schatz?
Röschen. Deswegen kann
ich Ihn doch nicht
brauchen,
Wenn's auch die Frau Bür-
germeistrin spricht.
Zum Nachtwächter mag der
Herr Vetter taugen,
Ehemann taugt Er
nun einmal nicht.
Schwalbe. Ich weiß schon,
was dir den Kopf ver-
dorben :
alte Herr Pastor,
dich erzog,
dein seliger Vater,
Küster, gestorben;
alte Herr wollte
immer zu hoch.
Vetter bei mir nicht
verschütten,
Zum
Der
Als
Der
der
der
ia
ganz
So rat' ich Ihm, daß Er davon schweigt.
Schwalbe. Nu, warum denn so heftig? Ne, da
muß ich bitten!
Die Jungfer erhitzt sich doch gar zu leicht.
Das studierte Wesen, das Verseschreiben!
's fällt mir nur nicht immer was G'scheites ein,
Sonst würde sie auch nicht so kalt dabei bleiben.
Röschen. Der Vetter verfteht's, das könnte wohl
sein.
Schwalbe. 9!u, tut! das ließe sich wohl noch er-
langen,
Wenn's weiter nur kein Hindernis gibt.
Ich bin ja auch in die Schule gegangen
Und hab' mich im Lesen und Schreiben geübt.
Die mathematischen Hirngespinste,
Das Einmaleins, freilich, da ging es knapp.
Was helfen aber die Bettelkünste?
Ich lief sie mir längst an den Schuhen ab.
— 88
Röschen. Nun, wenn Euch das alles so Spiel ge-
wesen,
Warum Habt Jhr's denn nicht weiter gebracht?
Schwalbe. Hätt's wohl gekonnt, hab's oft gedacht!
Da hab' ich aber beim Bibellesen
Einmal einen dummen Streich gemacht.
Ich war als Bube wild wie ein Teufel,
Und wenn im Dorfe was Dummes geschehn,
Ta war ich dabei, da war kein Zweifel,
Und immer hatte man mich gesehn.
Drum mochte endlich geschehn, was da wollte,
Das mußte der Tobies gewesen sein,
Und damit ich's gleich gestehen sollte,
So Pflegte Papachen mich durchzubleun;
Versucht' ich's nun gar, zu appellieren,
So wurden die Streiche doppelt gezählt.
Einst wollte der Schulmeister katechisieren
Und ich ward auch mit dazu erwählt.
„Wer hat die Welt erschaffen, du Lümmel?"
So frug er mich mit strengem Gesicht.
Ich fiel darüber wie aus dem Himmel
Und stotterte endlich: „Ich weiß es nicht."
Da zürnte der Schulmeister: „Schlimmer Geselle,
Sprich! wer hat die Welt erschaffen? sprich!
Und sagst du mir's nicht gleich auf der Stelle,
So zerhau' ich den Rücken dir jämmerlich."
Jetzt glaubt' ich natürlich, ich wäre verlesen,
Rief schluchzend: „Laß Er den Ziemer nur ruhn!
Ich will's ja gestehn, ich bin's gewesen,
Ich will's auch gewiß nicht wieder tun!"
Die ganze Schule fing an zu lachen;
Der Schulmeister aber, im höchsten Braus,
Warf, ohne viel Komplimente zu machen,
Den armen Tobias zum Hause hinaus.
Röschen. Der arme Vetter! Er war zu beklagen!
Man hat Ihn abscheulich grob traktiert.
Schwalbe. Der Teufel mag so was ruhig ver-
tragen!
Ich hab's dem Herrn Vater sogleich denunziert.
's war ein feiner Mann, ein Schuhmachermeister:
Er hielt etwas auf sein eignes Blut
Und merkte bald, für die schönen Geister
Sei ich, sein Tostieschen, viel zu gut.
Ich avancierte sogleich im Sprunge;
Er schickte mich in die Residenz
Und ich ward wirklicher Küchenjunge
Bei meiner höchstseligen Exzellenz.
Röschen. Warum ist Er nicht in der Küche ge-
blieben?
Er war ja im letzten Krieg Musketier.
Schwalbe. Mich hat ein feindliches Schicksal ver-
trieben
Und wenn dir's gefällt, so erzähl' ich's dir.
Röschen. Nur zu!
Schwalbe. Sieh! ich war nicht bloß in der Küche,
ch kochte nicht Suppe allein und Brei:
er junge Herr hatte geheime Schliche
Und ich war sein dienstbarer Geist dabei.
Doch der war Grobian! Das sag ich selber.
Und mir mußt' es grade am schlimmsten ergehn.
Der junge Herr schlug mich grüner und gelber,
Als Schwefel und Knoblauch je ausgesehn.
Bor Schrecken versalzt' ich die Weinkaltschale,
Man schwärzte mich bei dem Herren an
Und ich fiel, ein Opfer der Küchenkabale,
Aus meiner rühmlichen Ehrenbahn.
Röschen. Da ging der Herr Vetter zu den Sol-
daten?
Schwalbe. Ja, mir zum Grausen, ich will's gestehn.
Kaltblütig sollt' ich statt Hammelbraten
Lebendige Menschen am Spieße drehn.
Vor der ersten Schlacht bekam ich das Fieber,
Was konnt' ich für meine Konstitution?
Gefochten hätt' ich freilich lieber,
Es ging ja aber auch ohne mich schon.
Der Hauptmann erklärte, ich sei eine Mennne,
Und versprach mir die Kur, den Stock in der Hand;
Drauf ritt ich sein Reitpferd in die Schwemme —
Und kam glücklich zurück in mein Vaterland.
Der Magistrat zauderte nicht das mind'ste,
Als ich mich zum Nachtwächter melden ließ,
Und eingedenk der bedeutenden Dienste,
Die ich dem König im Felde erwies,
Bekam ich die Stelle. Sie nährt uns beide,
Wie ich dir stündlich beweisen kann.
Drum sei gescheit und mach mir die Freude
Und nimm den Tobias Schwalbe zum Mann!
Röschen. Das lasse sich der Herr Vetter vergehen!
(Leise, indem sie sich umsieht.)
Wo bleibt nur Karl? warum kommt er nicht?
Schwalbe. Was hast du dich denn so umzusehen?
Röschen. Was kümmert Ihn das?
Schwalbe, 's ist meine Pflicht.
Du bist meine Muhme, ich muß dich bewachen.
Röschen. Das tut Er auch treulich, wie jeder-
mann sieht;
Ich darf ja kaum eine Miene machen,
Worüber Er nicht die Nase zieht.
Damit Er mich nicht aus den Augen verliere,
Gönnt Er des Tages mir keine Ruh'
Und nachts liegt Er hier vor unsrer Tiire
Und bewacht die Stadt und mich dazu.
Schwalbe. Schon gut, schon gut! 's fängt an zu
dämmern.
Du solltest schon längst am Spinnrade sein.
Hier haußen gibt's Wölfe zu solchen Lämmern.
Es wird schon spät. Marsch, marsch, hinein!
Röschen. Ich gehe ja schon! (Leise.) Ich muß
ihm gehorchen,
Er schöpft sonst gar zu leicht Verdacht.
Nun, List wird ja für das Ende sorgen,
Wo herzliche Liebe den Anfang gemacht.
(Ab in Schwalbens Haus.)
Zweiter Auftritt.
Schwalbe (allein). Ein hübsches Mädchen zu be-
wachen,
Wenn's in die Sommermonde schon,
Ist unter allen schlimmen Sachen
Die allerschlimmste Kommission.
Aber mich soll man nicht betrügen!
Da ist der Schwalbe zu pfiffig dazu!
Ich stab' eine Nase, Verliebte zu riechen;
Mir macht man so leicht kein T für ein U!
(Ab in sein Haus.)
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Dritter Auftritt.
Zeisig (allein). Verdammt! da kriecht der alte
Drache
Schon wieder vor meiner Himmelstür.
Das verdirbt mir die ganze Sache.
Was ist da zu tun? Wie helf' ich mir?
Röschen hat mir gewiß geschrieben;
Wenn ich nur erst das Briefchen bekam'!
's ist doch sonst kinderleicht, sich zu verlieben,
Warum hab' ich' s nur so unbequem?
Da möchte man den Verstand verlieren!
Man verliert im ganzen wenig daran.
Was hilft mir nun all mein Fleiß, mein Studieren,
Mit dem ich mich immer so groß getan?
Ich kenne alle Juristen beim Namen,
Ich disputiere drei Gegner tot,
Ich gehe mit Ehren aus dem Examen,
Ich bekomme ein Amt, ich bekomme Brot;
Bei Kniffen und Pfiffen, die ich produziere,
Schreit jeder Richter: „Mirakula!"
Und doch steh' ich jetzt vor dieser Türe,
Verzeih' mir's Gott! wie ein Pinsel da.
Ich schimpfte sonst oft auf lockere Jungen,
Die nicht wie ich in den Büchern gewühlt,
Die ein leichtes Leben fröhlich verjüngen
Und in List und Liebe sich glücklich gefühlt.
Vor allen war der lustige Wachtel,
Mein Stubenburfche, mir immer ein Greul
Und jetzt gab' ich viel, würde mir nur ein Achtel
Von seinem Mutterwitze zuteil.
So was läßt sich nicht hinterm Ofen erlangen
Und nicht aus Büchern zusammendrehn!
Doch still! da kommt ein Fremder gegangen;
Man darf mich nicht hier auf der Lauer sehn.
(Zieht sich zurück.)
Vierter Auftritt.
Wachtel und Zeisig.
Wachtel. Da bin ich denn wieder im alten Neste,
Das ich seit sieben Jahren nicht sah.
Wie die Sehnsucht darnach mir das Herz zerpreßte!
Und nun steh' ich kalt und trocken da!
Ich hab' mich mit der Zeit nicht verglichen,
Tie mir die alten Gedanken gab.
Die Häuser sind alle neu angestrichen
Und drüben ist meiner Mutter Grab.
Wie? nasse Augen? Pfui, schäme dich, Wachtel!
Es lebt dir ja noch ein stilles Glück.
Wie die Hoffnung blieb in Pandorens Schachtel,
So bleibt auch im Herzen Erinnrung zurück.
Leicht bin ich durchs leichte Leben gegangen,
Ich habe mich nie gegrämt und gehärmt;
Nur nach dem Möglichen ging mein Verlangen
Und überall hat mich die Sonne gewärmt.
Drum, geht auch ein düstrer Moment durchs Leben,
Jst's licht im Herzen, wird's bald wieder hell,
Und wer sich den fröhlichen Stunden ergeben,
Der ist dem Glück ein willkommner Gesell.
Zeisig (hervoreilend). Wie, Wachtel?
Wachtel. Was seh' ich?
Zchsig. O laß dich umarmen!
Wachtel. Gott grüß' dich!
Zeisig. Was das für 'ne Freude gibt!
Wachtel. Herr Bruder, du siehst ja aus zum Er--
barmen!
Was fehlt dir, zum Teufel?
Zeisig. Ich bin verliebt.
Wachtel. Verliebt? verliebt? O du krasser Philister!
Und wer ist denn deine Scharmante? sprich!
Zeisig. Ihr Vater war der selige Küster. ’
Als er gestorben, erbarmte sich
Mein Vater der armen, verlassenen Waise,
Er nahm sie ins Haus und erzog sie mit mir.
Erst sprachen natiirlich die Herzen nur leise,
Doch endlich ganz laut. Ich erzähl' es dir
Nachher ausführlich. Jetzt sage mir, Lieber!
Welch guter Genius bringt dich hierher?
(Es wird nach und nach dunkel.)
Was führt dich aus deiner Bahn herüber?
Seit lange erfuhr ich vor dir nichts mehr.
Wachtel. Erinnre dich, Bruder, welch lockeres Leben
Der lockere Wachtel von jeher geführt!
Du hast mir zwar immer Leviten gegeben;
Doch hat mich das immer sehr wenig geniert.
Du weißt's, ich konnte nicht viel studieren,
Weil ich alle Wochen im Karzer war.
Wer soll da Kollegia frequentieren?
So verstrich nach und nach das dritte Jahr.
So ward ich den Professoren ein Fressen,
Wonach man schon lang Appetit gespürt,
Und nachdem ich wieder im Karzer gesessen,
Ward ich in perpetuum relegiert.
Zeisig. Wie? relegiert? Du armer Junge!
Wachtel. Was fällt dir ein? Das Ding war schar-
mant.
Aus dem Karzer war ich mit einem Sprunge
Und nahm den Wanderstab in die Hand.
Von meinem Mobiliarvermimen
Hatt' ich schon längst keinen Span gesehn;
Ums Packen war ich daher nicht verlegen
Und federleicht konnt' ich von dannen gehn.
Drauf bin ich weit durchs Land gezogen
Und habe gesungen, gespielt und gelacht.
Da ward mir ein reicher Pächter gewogen,
Der hat mich erst zum Schreiber gemacht.
Bald aber gefiel ich feinem Mädchen,
Ich trieb die Sache recht fein und schlau
Und in vier Wochen wird Jungfer Käthchen
Des glücklichen Wachtels glückliche Frau.
Zeisig. Nun, dazu mag ich gern gratulieren!
Ich hoffe, du wirst doch endlich solid.
Wachtel. Gott geb's! Doch um keine Zeit zu ver-
lieren,
Sprich! wie ist das Leben dir aufgeblüht?
Zeisig. Du weißt's ich war kein lockerer Zeisig,
Gesetzter bin ich schon von Natur;
Wenn du lustig warst, so war ich fleißig
Und glücklich bekam ich die erste Zensur.
So ist es mir dann auch bald gelungen;
Ich bin in Buchensee Aktuar,
Und was ich in Träumen mir vorgesungen,
Das, hoff' ich, wird auch heute wahr.
Ich liebe Röschen noch unverdorben,
Wir schrieben uns fleißig manch zärtlichen Brief.
Doch als mein guter Väter gestorben,
90
Ein alter Verwandter sie zu sich rief,
Er nennt sich Schwalbe, ist Ratsnachtwächter
Und wohnt hier nahe, in diesem Haus;
Der Schuft läßt die liebste der Evastöchter
Auch nicht eine Stunde allein heraus.
Das Mädchen ist mündig, hat frei zu Wahlen,
Doch will sie der Vetter durchaus zur Frau:
So bleibt denn kein Mittel, ich muß sie stehlen,
Und du sollst mir helfen, Bruder Schlau!
Wachtel. Bon Herzen gern! Jch^liebe dergleichen
Und hasse nichts als die nüchterne Tat;
Das rechte Glück muß man immer erschleichen,
Und zunl Gipfel führt nur ein krummer Pfad.
Zeisig. Ein Freund in der Nähe will uns kopu-
lieren,
's har dann weiter keine Schwierigkeit:
Doch dürfen wir keine Zeit verlieren,
Denn alles verlieren wir mit der Zeit.
Wachtel. Weiß denn das Mädchen von deinen
Plänen?
Zeisig. Ich warf ihr heut ein Briefchen hinein.
Wie sie mich sah, da schwamm sie in Tränen.
Wachtel. Nun, die sollen bald getrocknet sein!
Vertraue mir! Ihre Antwort zu wissen,
Ist jetzt das Notwendigste.
Zeisig. Ganz recht.
Wachtel. Da werden wir rekognoszieren müssen
Und darauf versteh ich mich nicht schlecht.
Herrn Schwalbe kenn' ich. Nur frisch ans Fenster!
Die Mädchen sehen auch in der Nacht
Und erkennen bald dergleichen Gespenster.
Gewiß hat sie schon auf Mittel gedacht.
(Sie gehen zu dem Fenster, das erleuchtet ist.)
Zeisig. Da sitzt mein Röschen! Sie scheint zu
stricken.
Wachtel. Ei Wetter! das ist ein gar liebliches
Kind!
Zeisig. Herr Tobias Schwalbe dreht uns den
Rücken.
Wachtel. Gott sei Dank! so ist er für uns blind.
Zeisig. Jetzt blickt sie auf. Sie schien zu er-
schrecken.
Wachtel. Nun, desto besser; sie hat dich erkannt.
Zeisig. Wir sollen uns doch lieber verstecken!
Wachtel. Ei, du bist toll? es geht ja scharmant.
Zeisig. Ich merk' es wohl, mir fehlt die Routine.
Wachtel. Ich will dir schon helfen. Jetzt aber
hübsch still!
Dein Mädchen macht so eine listige Miene.
Bei Gott! ich errate schon, was sie will.
Zeisig. Was denn?
Wachtel. Ei, wie sie ihn karessierte!
Der alte Narr wird abscheulich geneckt!
Sieh nur! Ohne daß er das mindeste spürte,
Hat sie ihm den Brief an den Zopf gesteckt.
Zeisig. Den Brief?
Wachtel. Ja, ja! O Weiber! Weiber!
Was geht über euch und eure List?
In einem Schaltjahr beschreiben drei Schreiber
Die Kniffe und Pfiffe nicht, die ihr wißt.
Zeisig. Sie winkt uns.
Wachtel. Nun gut! da gibt's was zu lachen.
(An Schwalbes Tür pochend.)
Herr Nachtwächter Schwalbe! auf ein Wort!
Zeisig. Was fällt dir ein?
Wachtel. Laß mich nur machen!
Das Spiel ist begonnen, jetzt mutig fort!
Fünfter Auftritt.
Die Vorigen. Schwalbe mit einem Briefe am Zopfe
aus dem Hause.
Wachtel (leise). Nun, Zeisig, den Vorteil wahr-
genommen!
Schwalbe. Was steht zu Diensten, meine Herrn?
Wachtel (indem er von Zeisig den Brief bekommt,
welchen dieser Schwalben vom Zopfe
losgesteckt hat).
Wir haben da eben ein Briefchen bekontnten
Von lieber Hand und den läsen wir gern.
Nun kenn' ich aber von alten Zeiten
Herrn Schwalbe als ein fideles Subjekt. (Gibt ihm
Geld.)
Darum denk' ich, wird Er's nicht übel deuten
Und davon schweigen, was man Ihm entdeckt.
Schwalbe. O stumm wie das Grab! Dergleichen
Affären
Sind gerade mein eigentlich Element.
Wachtel. Nun gut, das übrige soll Er hören,
Wenn Er die Laterne angebrennt!
Schwalbe. Sogleich! (Geht ins Haus.)
Wachtel. Was meinst du, Bruder? versteh' ich die
Karten?
Das erste gelang uns, wir haben den Brief.
Zeisig. Ach, Wachtel, ich kann es kaum noch er-
warten.
Nimm dich ja in acht! sonst geht es noch schief.
Wachtel. Sei ruhig! was kannst du denn mehr
verlangen?
Ich freu' mich wie auf einen Doktorschmaus.
Er ist nun einmal ins Netz gegangen
Und ich wette, er kommt nicht wieder heraus.
Schwalbe (aus dem Hause mit einer brennenden
Laterne).
Hier, meine Herrn!
Wachtel. So laß mich lesen!
Zeisig (leise). Um Gottes willen!
Wachtel. Was fällt dir ein?
Herr Schwalbe ist oft mein Vertrauter gewesen,
Er soll es auch heute abend sein.
Schwalbe. O sei'n Sie ohne Sorge, mein Herrchen!
Nicht wahr, Herr Wachtel? wir kennen uns, wir?
Wachtel. Nun also, was schreibt denn das kleine
Närrchen?
Herr Nachtwächter Schwalbe, leucht' Er mir!
Zeisig (leise). Du bist von Sinnen!
Wachtel (leise). Vergönn mir die Freude!
(Laut lesend.)
„Mein Karl, ich bin aus alles gefaßt.
Den Himmel beschwör' ich, daß er dich leite."
91
Zeisig. O herrliches Mädchen!
Wachtel. Still! aufgepaßt!
„Mein Vetter, der alte, widrige Drache —"
Schwalbe. Ich merk' schon, das ist der Störenfried.
Wachtel. Ganz recht! Er versteht sich auf die
Sache! —
„Ist zwar nach allen Kräften bemüht,
Mich zu einer Heirat zu überreden —"
Schwalbe. Der alte Pinsel!
Wachtel. Sehr richtig bemerkt! —
„Doch eher wollt' ich mich selber töten,
Die Liebe hat mir den Mut gestärkt.
Ich folge dir, Karl. Auf ewig die Deine!"
Was meint Er, Herr Schwalbe, zu dem, was ich las?
Schwalbe. Ei nun, Herr Wachtel, was ich meine?
gch meine, es sei ein verteufelter Spaß.
ein größeres Gaudium gibt's unter dem Himmel —
Das muß ich aus eigner Erfahrung gestehn —
Als solch einem alten verliebten Lümmel
Eine ungeheure Nase zu drehn.
Der alte Vetter ist ohne Zweifel
So einer, mit dem man die Türen einbricht?
Wachtel. Natürlich ist er ein dummer Teufel,
Er weiß die Geschichte und merkt es nicht.
Schwalbe. Er merkt es nicht?
Wachtel. Ei, Gott behüte!
Schwalbe. Das muß ein rechter Stockfisch sein.
Wachtel. Der welke Strauß und die frische Bi'iite!
Schwalbe. Da muß man ein Wort dazwischen
schrein.
Wachtel. So denken wir auch.
Schwalbe. Nur frisch geschrien!
Und wenn ich wo nützlich werden kann,
Will ich mich von Herzen gerne bemühen.
Wachtel. Das nehmen wir an.
Schwalbe. Ein Wort, ein Mann!
Wachtel (zu Zeisig). Vor allem andern mußt du
ihr schreiben,
Du wüßtest von keiner Schwierigkeit,
Wir würden die Sache bestmöglichst betreiben:
Und bestimme dann die gehörige Zeit!
Hier hast du Papier/ Herr Schwalbe wird leuchten:
Das Briefchen geht den gewöhnlichen Gang.
Du brauchst keine halbe Seite zu beichten,
Vier Zeilen sind dafür schon viel zu lang.
Zeisig (schreibt auf Schwalbes Schulter und steckt
ihm das Briefchen an den Zopf).
Wachtel. Nun, Schwalbe, noch ein Wort im Ver-
trauen!
Dort drüben wohnt ja ein schönes Kind.
(Auf des Bürgermeisters Haus weisend.)
Ich sah sie heut aus dem Fenster schauen,
Gar hübsch und schlank, wie die Grazien sind.
Ich weiß, ihr Wiegenfest feiert man morgen,
Das paßt nun gerade in meinen Sinn.
Ich werde für schöne Blumen sorgen,
Die stellen wir ihr vors Fenster hin.
Er hilft mir doch, Schwalbe?
Schwalbe. Mit tausend Freuden!
Ich lege sogleich die Leiter zurecht.
Wachtel. Ich will unterdes die Blumen bereiten.
Ich denke, der Einfall ist gar nicht schlecht.
Schwalbe. O herrlich!
Wachtel. Nun wohl! Schon ist es ganz finster.
In kurzer Zeit bin ich wieder zurück.
(Leise zu Zeisig.)
Ist der Brief besorgt?
Zeisig (leise). Er steckt schon am Zopfe.
Wachtel. Schon gut! Herr Schwalbe, aus Wieder-
sehn!
Ich vertrau' unser Glück Seinem feinen Kopfe.
Schwalbe. Nur unbesorgt, es soll schon gehn!
(Ab in sein Haus.)
Spitzweg: Der ewige Hochzeiter.
92
S e ch st e r Auf 1 rit t.
Wachtel und Zeisig.
Wachtel. Vortrefflich, Herr Bruder! er geht in
die Falle
Heut abend noch ist das Mädchen dein.
Ich lade hiermit mich zum Hochzeitsballe
lind zur ersten Kindtaufe bei euch ein.
Zeisig. So sei es! Ach, Freund, wie soll ich dir
danken?
Ich hatte mir's kaum im Traume gedacht.
Meine Freude kennt keine Schranken,
Tu hast zwei Menschen glücklich gemacht.
Wachtel. Nun, so was verlohnt sich schon der Mühe.
Jetzt aber komm in den Weitzen Schwan!
Ta entdecke ich dir ohne lange Brühe
Mit wenig Worten den ganzen Plan.
Meines Schwiegervaters mutige Schimmel
Spannt unterdessen der Hausknecht an;
Das Mädel im Arm, im Herzen den Himmel,
Geht's pfeilschnell dann zum Freund Kaplan,
Ihr gebt euch die Hände vor dem Altare,
Er spricht den Segen über euch aus
Und bald, nach kaum vollendetem Jahre,
Fliegt euch der klappernde Storch ins Haus.
Zeisig. Gott lohne dir deine Freundschaft! Ich habe
'Nichts mehr für dich als ein dankbares Herz,
Tas soll dir bleiben bis zu dem Grabe.
Wachtel. Mach doch nicht so viel aus dem bloßen
Scherz!
Zeisig. Ich kann's kaum ertragen, dies volle Ent-
zücken.
Röschen wird frei, Röschen wird mein!
Wachtel. Nur frisch und fröhlich! Der Spaß soll
glücken
Oder ich will selber ein Nachtwachter sein.
Zeisig. So laß uns eilen! Ich kann's nicht er-
warten,
Es gilt ja das Höchste im Leben.
Wachtel. Nur zu!
Gott Amor mischt uns selber die Karten,
Tu hast ihr Herz und ihr Herz ist Atout! (Ab.)
Siebenter Auftritt.
Schwalbe (in voller Nachtwächterrüstung, kommt
aus seinem Hause und schließt die Tür
hinter sich zu).
Tas gibt heut abend ein herrliches Späßchen,
Ein gutes Trinkgeld bleibt auch nicht aus! —
Und dafür bring' ich dem lieben Bäschen
Ein Stückchen vom besten Kuchen nach Haus.
Tie Mamsell dort drüben wird sich wundern,
Ich hab' schon die Leiter zurecht gelegt.
Tas junge Volk muß man immer ermuntern,
Wenn sich's nur mit Amt und Gewissen verträgt!
(Es schlägt zehn Uhr.)
Ta schlägt's! Nun muß ich mein Amt vollbringen.
Bald bin ich um mein Viertel herum.
Ich will recht zärtlich zum Hörne singen,
Das nimmt mein Röschen gewiß nicht krumm.
Das Lied werd' ich ein wenig modeln,
Damit sich's auf mein Mädel paßt.
Zuletzt fang' ich noch an zu jodeln,
Und darauf ist sie nicht gefaßt.
Komm' ich dann morgen früh zu Hause,
Sinkt sie mir schweigend an den Hals,
Und nichts unterbricht die schöne Pause
Als der Wasserfall vom Tränensalz.
(Er bläst.)
Hört, ihr Herrn, und laßt euch sagen,
Tie Glocke hat zehne geschlagen!
Bewahrt das Feuer und das Licht,
Daß niemandem Schade geschicht!
(Er Bläst.)
Mädel in der stillen Kammer,
Höre meine Reverenz!
Schütze dich der Herr vor Jammer
Und vor Krieg und Pestilenz!
Lass' dich nicht in Sünden sterben,
. Weder Seel' noch Leib verderben!
(Er geht blasend ab; man hört ihn immer ferner
und ferner.)
Achter Auftritt.
Wachtel und Zeisig, letzterer mit Blumenstöcken.
Wachtel. Herr Bruder, hörst du die Schwalbe
singen?
Die deutet den Sommer deines Glücks.
Der Wagen ist fertig, es muß gelingen,
Nur mache zuletzt mir keinen Kicks!
Zeisig. O sorge nicht! Zwar sagt mein Gewissen,
Daß ich heut auf krummen Wegen bin.
Wachtel. Ach, Larifari! bei ihren Küssen
Schlägst du den Spuk dir bald aus dem Sinn.
Zeisig. Der Schwalbe kommt!
Wachtel. Nun, laß mich machen!
Ich ziehe ein recht verliebtes Gesicht,
Und platze ich heute nicht vor Lachen,
So platz' ich in nteiuem Leben nicht.
Neunter Auftritt.
Die Vorigen. Schwalbe.
Schwalbe (nachdem er an der Ecke noch einmal
geblasen).
Tas hätt' ich nun wieder einmal überstanden!
Gesungen hab' ich wie 'ne Nachtigall! —
Und Röschen hörte meinen Gesandten,
Der stillen Seufzer harmonischen Knall.
Sieh da, meine Herrn!
Wachtel. Wir lassen nicht warten.
Ich kenne des alten Webers Sohn.
Die Blumen sind aus dem gräflichen Garten:
Nicht wahr, die versprechen'viel Sensation?
Schwalbe. Ach, exzellent! Das gibt eine Freude!
Mamsellchen wird sicherlich dankbar sein.
Wachtel. Meint Er?
Schwalbe. Ei freilich! Solch artige Leute!
Die Mädchen sind überall schlau und fein.
Wachtel. Was aber wird der Papa dazu sagen,
Wenn morgen der Garten vorm Fenster steht?
Schwalbe. Ei, wer wird nach dem Alten fragen?
Dem wird natürlich ein Naschen gedreht.
93
Wachtel. Nun, 's wird doch eine ziemliche Nase.
Schwalbe. Je größer, je besser! Nur immer her!
Wachtel. Was sagte Er wohl zu dem Spaße,
Wenn Er der Esel von Vater wär'?
Schwalbe. Es würde mich freilich verdrießen
müssen.
Doch bald vergab' ich es solchen Herr'n.
Wachtel. Freund, Er erleichtert unser Gewissen
Und seine Meinung vernehmen wir gern.
Nun rasch zum Werke! Doch still! in dem Fenster
Dort oben ist ja noch Licht zu sehn;
Da niöcht' es der Art Nachtgespenster
Nicht gar zum allerbesten ergehn.
Wäre der Herr Papa noch im Zimmer,
Er würde sogleich nach der Wache schrein.
Schwalbe. O unbesorgt! das schwache Geflimmer
Wird sicher nur vom Nachtlichte sein.
Wachtel. Doch der Vorsicht muß man sich immer
befleiß'gen,
Darum mag Er um: nach der Leiter gehn!
Er steigt dann aus das Brunnenhäuschen,
Von da kann Er leicht in die Stube sehn.
Schwalbe. Ganz richtig! das werd' ich sogleich
besorgen,
Die Leiter steht drinnen an der Wand.
Wachtel (zu Zeisig). Freund, besser wär's, du hieltst
dich verborgen.
Doch sei mit den Blumen ja bei der Hand!
Es möchte sonst zu viel Aufsehen machen;
Stell' dich unterdes in Schwalbens Haus!
Und gelingen hier unsere Sachen,
Kommst du auf mein Zeichen sogleich heraus.
Schwalbe. Ins Haus? das laß ich nicht gerne
offen,
Es schleicht sich gar leicht ein Dieb hinein.
Wachtel. Wenn wir hier stehn? Ich will doch hoffen,
Herr Schwalbe, Er werde verniinftig sein.
Mir liegt daran, keinen Verdacht zu erregen. (Gibt
ihm Geld.)
Nicht wahr, den Gefallen tut Er mir?
Schwalbe (leise). Zwei harte Taler! (Laut.) Nun,
meinetwegen!
Stell' sich der Herr nur hinter die Tür!
Zeisig und Schwalbe (in das Hans ab).
Zehnter Auftritt.
Wachtel. Dann Schwalbe mit der Leiter.
Wachtel. Ter Spaß ist für tausend Gulden nicht
teuer.
Mein Schwiegerpapachen lacht sich krank,
Erzähl' ich ihm bei einer Flasche Tokaier
Mit lustigen Worten den lustigen Schwank.
Schwalbe. Hier ist die Leiter.
Wachtel. Nun ohne Bedenken!
Auf dem ganzen Markte ift's mäuschenstill.
Gott Amor mag unsre Wege lenken,
Wenn er dabei was verdienen will! —
Er hat doch Courage?
Schwalbe. Davon gab ich Proben.
Wachtel. So steig' Er hinauf und laß Er es sehn!
Ich halte die Leiter.
Schwalbe (steigt hinauf und setzt sich auf das Dach).
Da wär' ich oben.
Doch ist's nicht lange hier auszustehn.
Wachtel (schlägt in die Hände).
Schwalbe. Was soll das?
Wachtel. Mich friert's verdammt an den Händen.
Schwalbe. Ein Verliebter darf nicht so frostig sein.
Hübsch stille!
Wachtel. O edler Tobias, sende
Die Blicke nach Liebchens Kämmerlein!
Was siehst du?
Spitzweg: Der Wächter der Stadt.
94
Elfter Auftritt.
Die Vorigen. Zeisig und Röschen aus dem Haufe. I
Zeisig (leise). Komm, Liebchen!
Röschen (leise). Gott, laß es gelingen!
Zeisig (leise). Trau nlir! Die Liebe verläßt uns
nicht.
Schwalbe. Der Papa mag eben fein Abendlied
.singen,
Er macht ein gewaltiges Schafsgesicht.
Wachtel. Äas wäre! (Leise.) Lebt.wohl! Geleit'
euch der Himmel!
(Laut.) Der Kerl ist ein Schaf bei Nacht und Tag.
(Leise.) Am untern Tore stehn die Schimmel,
Ich sprenge sogleich mit dem Rappen nach.
Zeisig (leise). Lohn' es dir Gott!
Röschen (leise). Gott mag's vergelten,
Wie Sie uns als Schützer zur Seite stehn!
Wachtel (leise). Nur fort, nur fort! So was kommt
selten.
Lebt wohl!
Röschen und Zeisig (leise). Lebt wohl!
Wachtel (leise). Aus Wiedersehn!
Röschen und Zeisig (ab).
Wachtel (laut). Siehst du noch nichts von meiner
Dame?
(Leise.) Gott Lob und Dank, das wäre vollbracht! j
Schwalbe. Sie sitzt am Tische mit stillem Grame: '
Ich glaube, sie hat an Sie gedacht.
Wachtel. Das wäre ja herrlich!
Schwalbe. Wir müssen doch harren,
Bis endlich Papachen zu Bette geht.
Wachtel. Was kümmern wir uns um den alten
Narren?
Dem wird nun einmal die Nase gedreht.
(Zieht die Leiter weg.)
Schwalbe. Was soll das, zum Teufel? ich muß erst
herunter!
Wachtel. Für heute nicht, aber morgen vielleicht.
Sei der Herr Schwalbe die Nacht hübsch munter,
Wenn Ihm der Wind um die Nase streicht!
Schwalbe. Herr! sind Sie verrückt?
Wachtel. Er soll es noch werden.
Sein Röschen ist Ihm listig entflohn
Und jagt soeben mit raschen Pferden
Und in des Bräutigams Armen davon.
Schwalbe. Was Teufel!
Wachtel. Warum sich vergebens erhitzen?
Schwalbe. Die Leiter her! Ich setze nach!
Wachtel. Für jetzt bleibt der Herr dort oben sitzen.
Gott geb's, daß Er sich amüsieren mag! (Eilt ab.)
Zwölfter Austritt.
Schwalbe allein aus dem Brunnenhäuschen. Dann
seine Nachbarn zu den Fenstern heraus.
Schwalbe. Ich bin geschlagen, ich bin verraten!
O ich verlorner Nachtwächter, ich!
Es zwickt mich im Herzen, es drückt mich im Magen. j
terr Gott im Himmel, erbarme dich!
or Wut möcht' ich mich selber erstechen!
Da unten wächst auch kein Hälmchen Gros
Und ich riskiere den Hals zu brechen.
^Das wäre doch ein verteufelter Spaß!
Mein Mädel läuft mit lockern Zeis'gen
So mir nichts dir nichts aus und davon! —
Und ich--------sitze hier auf dem Brunnenhäuschen
In der allerfatalsten Situation.
Ich Unglücksel'ger! Wenn's nur was hälfe,
Ich hätte mich lieber zur Hölle verdammt.
In wenig Minuten schlägt es elfe,
Und wenn ich nicht blase, so komm' ich ums Amt.
Ist denn niemand da? will mich niemand retten?
Soll ich sitzen bis zum Jüngsten Gericht?
Das Volk liegt alles schon m den Betten!
Ich schreie, ich rufe —- man hört mich nicht.
Nun, so will ich denn blasen, will blasen,
Daß man's für die letzte Trompete hält,
Bis alles zusammenläuft auf den Straßen
Und der Schornstein von dem Dache fällt.
(Fängt an zu blasen.)
Erster Nachbar. Was Teufel, Herr Nachtwächter!
sieht Er Geister?
Zweiter Nachbar. Herr Tobias, was soll das sein?
Der Bürgermeister. Was stört Er mich, den Bürger-
meister?
Dritter Nachbar. Nachbar Schwalbe, was fällt
Ihm ein?
Vierter Nachbar. Bläst Er denn zum Jüngsten
Gerichte?
Fünfter Nachbar. Was quält Er uns Christen, Er
schlechter Kujon?
Sechster Nachbar. Um Gottes willen! was soll die
Geschichte?
Siebenter Nachbar. Sind's Mörder?
Achter Nachbar. Wo brennt's denn?
Neunter Nachbar. Gibt's Revolution?
Schwalbe. Ich wollt' mich im nächsten Bach er-
saufen,
Wär' ich nur nicht hier aus das Häuschen verdammt!
Die Röse ist nlir davongelaufen!
Ich komm' um den Dienst! Ich komme ums Antt!
(Bläst.)
Der Bürgermeister. So hör' Er doch endlich
auf zu blasen!
Erster Nachbar. Der Kerl muß morgen ins
Karzer hinein!
Zweiter Nachbar. Tobias, so heul' Er doch nicht
durch die
Straßen!
Dritter Nachbar. Der Lümmel muß ganz von
Sinnen sein!
Vierter Nachbar. Was scheren uns seine
Muhmen und
Basen?
Fünfter Nachbar. Hör Er aus! Sonst prügl'
ich Ihn kurz
und klein.
Sechster Nachbar. Ei, eine verwünschte Art zu
spaßen!
Siebenter Nachbar. Ich bitt' Ihn, stell' Er
den Spektakel
ein!
Achter Nachbar. Ich glaube, der Kerl ist im
besten Rasen.
Neunter Nachbar, 's ist doch ein recht versoff-
nes Schwein!
Schwalbe. Die Röse zum Teufel! da möchte man
rasen!
Und ich auf dem Häuschen obendrein!
Sprach immer von meiner seinen Nasen
Und mußte doch so ein Esel sein!
Untereinander.
95
VVN/s*AAAAAA/^AAAAAAAAAsaa**A^^
von alten öergmannsärzten.
Paracelsus un- ñortum.
aß es eine „ge-
werbliche Me-
dizin" gibt, halten
viele für eine Errungen-
schaft unserer modernen
Kultur. Dem ist aber
nicht so; denn schon im
Mittelalter war Para-
celsus, der „Vater der
neueren Medizin", zu der
Erkenntnis gekommen,
daß es im Gegensatz zu
der bis dahin geltenden
antiken „Säftelehre", die
alle Krankheiten aus dem
Innern des Menschen zu
erklären suchte (sofern man
nicht gar einfach eine nicht
ohne weiteres zu erklären-
de Krankheit als „Be-
sessenheit" und somit als
ein Werk des Teufels deu-
tete), darauf ankomme, die
äußere Krankheitsursache
zu erkennen. Und er lehrte
dann weiterhin: „Ich
halte mich nur an das,
was ich selbst aus eigene
Faust gefunden und durch
lange „Praxis und E r-
s a h r u n g bestätigt ge-
sehen habe"; denn: „die
Natur ist das große
Lehrbuch, aus dem man
Wissen und Erfahrungen holt. Dem Arzte ist vor
allem Kenntnis der Natur und ihrer Geheimnisse
zu wünschen; ...die Kranken sollen des Arztes
Bücher sein". — So erkannte und lehrte er denn
auch bald, daß die einzelnen Gewerbe beson-
dere Krankheitsbilder zeigen, deren Ur-
sache eben in der Tätigkeit der betreffenden Menschen
gelegen ist, möge sie nun geistiger oder körperlicher
Art sein.
Theophrastus Bombastus von Hohen-
heim, genannt Paracelsus, ist am 10. No-
vember 1493 zu Einsiedeln in der Schweiz geboren.
Sein Vater, der von Hohenheim bei Stuttgart
stammte, war ebenfalls Arzt. Bei ihm erhielt
er den ersten naturwissenschaftlichen Unterricht. Er
studierte dann auf verschiedenen Hochschulen in
Italien, Deutschland und Frankreich und bereiste die
weiteren Länder Europas, bis er endlich erstmals 1524
in Salzburg, 1526 in Straßburg sich niederließ. 1527
wurde er als Stadtarzt und Professor an die Uni-
versität nach Basel berufen. Doch schon im folgenden
Jahr mußte er Streitigkeiten halber die dortige
Stellung aufgeben, ging;
wieder auf Reisen, war
1537 in Villach in Kärn-
ten, und wurde 1540 durch
den Bistumsverweser Ernst
von Bayern erneut nach
Salzburg berufen, wo ev
am 24. September 1541,
noch nicht 48jährig, starb.
— Wenn wir sein Wirken
und seine Bedeutung für
die moderne Medizin, das
wir schon eingangs an-
deuteten, richtig würdigen
wollen, so brauchen wir
nur das Urteil unseres
berühmten Rud. Virchow
zu lesen: „Paracelsus hat
der alten Medizin den
Todesstoß versetzt und der
Wissenschaft die Idee des
Lebens geschenkt". —
Wir erwähnten vorhin,
daß Paracelsus dem Arzr
vor allem Kenntnis der
Natur wünschte. Er hat
denn auch der Welt eine
Anzahl brauchbarer Heil-
mittel geschenkt bezw.,
wenn wir sie auch häufig
heutigen Tags in anderen
Formen verwenden, doch
auf ihre Urstofse hinge-
wiesen, und zwar sowohl
aus dem Pflanzen- als auch namentlich aus dem
Mineralreich. So lehrte er: „Also ist auch Not, der
Arzt sei ein Alchimist: Will er nun derselbig sein,
er muß die Mutter sehen aus der Mineralia wachsen.
Nun gehen ihm aber die Berge nicht nach, sondern
er muß zu ihnen gehen." — In der Tat hat er auch
persönlich auf seinen Reisen vielerlei Bergwerke ge-
sehen und sich mit der Arbeit der Berg- und Hütten-
leute, die damals noch viel enger miteinander ver-
bunden war, wie heutigen Tags, wo es sich um zwei
getrennte Industrien handelt, eingehend besaßt. In
seiner „Chronik des Landes Kärnten" gibt er eine
eingehende Beschreibung des dortigen Bergbaues auf
„Metalle, Vitriole, Erze und dergl." der „erstlich
in diesem Lande gelernt worden und dann in andere
Länder getragen, und sind dort Bergwerke nach dem
kärntischen Brauch in das Werk gebracht worden". —
Auch war der Gelehrte als junger Mann selbst als
Laborant in dem metallurgischen Betrieb der Fueger
zu Schwarz in Tirol, wo diese Silberberawerke
hatten, tätig. Späterhin besuchte er auf seinen Reisen
die Bergwerke in den skandinavischen Ländern und
96
in der „Meißnerischen und Ungerrischen Region" j
sowie die „hohen Bergwerk int Schneeberg zu Ster-
zingen", endlich war er 1537 als Leiter der metal-
lurgischen Laboratorien in der Fucgerschen Berg-
verwaltung in Billach, die dort im Lavanthal Gold
zu schürfen hoffte, tätig.
Bei diesen Reisen und während seiner Tätigkeit
als Arzt und Alchimist — das Wort hat bei ihm
nicht den zauberhaften Klang, wie sonst wohl in:
Mittelalter, wie er selbst sagt: „Viele haben sich der
Alchimev geäußert, sagen: es mach Silber und Gold:
so ist doch solches hie'nicht das Fürnehmen, sondern
allein die Bereitung zu traktieren, was Jugend und
Kraft in der Arznei sei" — fand nun Paracelsus,
und zwar als erster, den Begriff der „B e r g k r a n k-
h e i t". G e o r g i u s A g r i c o l a, aus dessen
Schrift « Oe re metallica » wir in den Kalendern
1923, 1926 und 1928 verschiedene Abbildungen mit
Würdigung seiner Bedeutung für die Geschichte des
Bergbaues gebracht haben, kennt diesen Begriff noch
nicht, ebensowenig kannten ihn andere, wie es aus
der Vorrede des ersten Druckes „des Paracelsischen
Buchs hervorgeht, dadiert „Dillingen 1567 durch
Samuel Architectus (Zimmermann)" *), in der es
heißt: „daß die alten Skribanten und Philosophen
wie Plinins, Aristoteles, Galan und Avicena keine
Abhandlung geschrieben hab«: von der Erz- bezw.
Bergsucht oder dergl. Krankheiten, die doch so schwer
und heftig sind, nimmt nüch Wunder. Dies zeigt,
daß sie von der Alchimie und von der Art und Wir-
kungsweise der Metalle und Mineralia keine solche
Erfahrung hatten, wie der hochgelehrte Mann und
deutsche Philosoph Theophratus Paracelsus. Der
Herausgeber erachtet es daher als sehr notwendig,
diese Abhandlungen zu Nutz und Wohlfahrt in christ-
licher Liebe zu veröffentlichen, damit einem jeden
Kranken geholfen werden möge." — Paracelsus hat
in der Tat in seiner Abhandlung:
„Von der Bergsucht oder Bergkranck / heilen drey
Bücher / inn dreizhen Tractat / Darinnen begryffen
vom Ursprung ond / herkamen derselbigen Kranck-
heiten /' sampt jhren warhafftigen / Persequatina ond
Euren",
die Berufskrankheiten der Berg- und Hüttcnleute
zum ersten Male zusammenfassend dargestellt. Er hat
im ersten Buche die „Geburt der gemeinen Lung-
sücht", auch die „B e r g l u n g s u ch t" beschrieben,
welche er auf die, in die Lunge eingeatmete „unter-
irdische" Luft zurückführt: eine Krankheitserscheinung,
welche wir in der Form der chronischen Bronchitis
und der Staublunge auch heute noch vielfach beobach-
ten können. Er kommt weiterhin im zweiten Buche
eingehend auf die Giftwirkungen der beim Schmelzen
der Erze entstehenden Dämpfe zu sprechen, wobei er
den Unterschied aufweist zwischen der akuten und der
chronischen Vergiftung: er deutet einige wesentliche
Symptome an und bringt auch Angaben über Haut-
leiden bei Salzarbeitern. Endlich im dritten Buche
beschäftigt er sich mit den durch das Quecksilber her-
vorgerufenen Krankheiten. Er legt großen Wert auf
vorbeugende Maßnahmen sowohl im Betrieb selbst
(also das, was wir heute „G e w e r b e h y g i e n e"
nennen würden) als auch bei den Knappen und
*) Also erst nach dem Tode des Paraceli'uS nach dem hinter-
lassenen Manuskript gedruckt.
Hüttenleuten, auf Diät und so weiter. Schließlich aber
hat er erkannt, daß die erwähnten metallischen Gifte,
Säuren und Alkalien aber nicht nur töten, sondern
auch heilen können und gibt daher ein System ihrer
Anwendnng als Heilmittel. Allerdings wurde gerade
letzteres sehr bekämpft, besonders die Verwendung von
Quecksilber- und Antimonpräparaten; z. B. durch
eine 100 Jahre lang in Kraft gebliebene Verordnung
des Pariser Parlaments von 1566 und eine gleich-
artige der Universität Heidelberg. —
Natürlich ist bei den Schriften des Paracelsus, der
ja nur Erzgruben im Auge hat, weder von der
Kohlenstaub-Gefährdung, noch auch von den Ver-
giftungen durch Grubengase die Rede; machen wir
daher einen Sprung um mehrere Jahrhunderte und
kommen zu einem weiteren Jünger des Äskulap, der
als ' „der Arznei- und Wundarznei-Doktor und
adjungierter Bergarzt" Ende des 18. Jahrhunderts
im Ruhrkohlengebiet seine Kunst ausübte.
Im Kalender für 1929 haben wir in dem Aufsatze:
„Heilkünstler und Kurpfuscher. Eine kulturhistorische
Plauderei", des deutschen komischen Heldengedichts,
der „Jobsiade", gedacht, der Darstellung von „Leben,
Meinungen und Taten von Hieroninms Jobs, dem
Kandidaten".
In dem zweiten Teil heißt es bei der Schilderung
der segensreichen Tätigkeit des Pfarrers Jobs:
„auch Kortums Gesundheitsbüchlein für Bergleirte,
Verteilte er, sowohl gestern als heute...".
Mit diesen Reimen gedenkt der Dichter Kortum
seines Sohnes, der selber gleich ihm Arzt zu Bochum
war. Aus dessen weitverbreitetem „G e s u n d -
heitsbüchlein für Bergleute, Dort-
m und 1798", das sich allseitiger Beliebtheit er-
freute, wollen wir hier noch einiges zitieren.
Kortum meint:
„Das größte Gliick des Menschen besteht in Tugend
und Gesundheit, weil diese beiden allen Erdengütern
vorzuziehen _ sind. Denn wer tugendhaft ist, das
heißt: wer seine Pflichten gegen Gott, gegen andere
Menschen und gegen sich selbst immer so genau, als
möglich ist, erfüllt, der wird von allen Rechtschaffenen
geliebt und hat stets ein vergnügtes Herz, selbst wenn
ihm im Aeußern viele Sachen mangeln; und wer
gesund ist, der kann alle nötigen Verrichtungen des
Körpers mit Leichtigkeit und Beständigkeit leisten,
ohne dabei Schmerzen oder etwas Widriges zu emp-
finden; er ist folglich im Stande, in seinem Berufe
sich die nötigen Bedürfnisse zu erwerben, ohne an-
dern lästig zu sein."
Er lehrt dann gleich Paracelsus:
„So gibt es auch besondere Stände und Hand-
werke, welche eigene Krankheiten haben, die bei
andern Ständen und Handwerken nicht so oft vor-
kommen. - Die Vornehmen, die Gelehrten, die sitzen-
den Künstler, die Soldaten, die Ackersleute, die
Schiffer, Müller, usw. haben alle ihre eigenen
Krankheiten, welche aus der besonderen und eigenen
Lebensart derselben entstehen.
Auch die Bergleute sind nicht allein oft den
Krankheiten überhaupt ausgesetzt, sondern sie haben
auch viele eigene Krankheiten, welche bei anderen
Menschen nicht so oft bemerkt werden. Es kanü zwar
auch ein Bergmann eben die Krankheiten bekommen,
welche bei anderen Menschen möglich sind, aber seine
Bergarbeit setzt ihn besonders mancherlei Krank-
97
heilen und Zufällen aus, wovon andere Menschen
weniger angefochten werden."
Er redet weiter von den Unfällen, nämlich:
„Bon den Krankheiten, welche von
den äußeren Gefahren entstehen.
Der Bergnlann ist sehr leicht äußerlichen Ver-
lehungen bloßgestellt. Dergleichen sind allerlei Zer-
quetschungen, Verrenkungen der Glieder, Knochen-
brüche und Wunden, welche vom Fallen, Stoßen,
Hauen, Schlagen, Drücken usw. entstehen. Viele
dieser Verletzungen geschehen unvermutet und ohn-
geachtet aller angewandten Vorsicht: die mehrsten
llnglücksfälle könnten aber verhütet
werden, und der Bergmann ist an ihnen meisten-
teils selbst schuld. Sie würden viel seltener geschehen,
wenn der Bergmann sich die nötigen Kenntnisse
' seines Faches mit Ernst erwürbe, mit den möglichen
Gefahren bekannt machte und dabei die gehörige Vor-
sicht gebrauchte. Er muß bei der Arbeit sich nicht mit
fremden Gedanken beschäftigen; er muß denjenigen,
welche mehr Erfahrungen haben und die Gefahren
besser als er kennen, gehörig trauen und ihre Erin-
nerungen sich zu Nutzen machen; bei etwa vorkom-
menden Gefährlichkeiten muß er schnell gute Ent-
schlüsse zur Rettung fassen lernen und übrigens mit
Vertrauen auf den göttlichen Schutz seine Berufs-
arbeit treu und munter verrichten. Diese sind die
besten Regeln, welche ich überhaupt zur Verhütung
der so gewöhnlichen traurigen Unglücksfälle und
Verletzungen geben kann."
Er gibt dann kurze Anweisungen für Notverbände
und dergl., für den Transport des Verletzten, für
Blutstillung, Wundbehandlung, alles einfach und klar
dargestellt und unter Betonung der Notwendigkeit
des alsbaldigen Zuziehens des Arztes. Auch die son-
stigen Krankheiten, die Bergleute häufig befallen,
namentlich Bruchleiden, Skorbut und so weiter, be-
handelt er ausführlich und gibt zum Schluß eine
eingehende Darstellung der Maßnahmen bei „Er-
sticken vom bösen Wetter". — Auch er predigt also
Ichon die „U n f a l l v e r h ü t u n g", gleich wie sie
heutigen Tages die wichtigste Aufgabe der gewerb-
lichen Hygiene darstellt, und wie sie den Gegenstand
der Maßnahmen unseres saarländischen Oberberg-
amts, derer wir an anderer Stelle gedenken, dauernd
bildet.
I. Zur Frage der Reform unseres geltenden Ehercchtes.
Das deutsche Eherecht bedarf einer llmgestaltung,
veranlaßt durch die neue deutsche Reichsverfassung.
Diese hat den Grundsatz in sich ausgenommen, daß
Mann und Frau gleichgestellte Personen sind; ein
stärkerer Niederschlag dieser Idee fehlte aber bisher
im bürgerlichen Recht, so daß eben neuerdings eine
Änderung dieser Rechtsbestimmungen ernsthaft
erwogen wird.
Im Eherechte Deutschlands trat bisher im Gegen-
satz zu den Gesetzgebungen anderer Länder die
Leitungsgewalt des Mannes noch sehr
deutlich zutage. Zwar bezieht sich im deutschen
bürgerlichen Gesetzbuche das ehemännliche Entschei-
dungsrecht nur auf die gemeinsamen Eheangelegen-
heiten, aber für die heutige Zeit, in welcher die Frau
sehr oft zwecks' Vergrößerung des wirtschaftlichen
Einkommens einer Berufsarbeit außer dem Hause
nachgehen muß, bedeutet dieses Entscheidungsrecht
schon eine starke Beschränkung. So hat der Mann
öeu Wohnort der Familie zu bestimmen, was der
berufstätigen Frau und damit ihrer Familie sehr
nachteilig sein kann. Manchmal besitzt die Frau
heilte eine gleichwertige Berufsausbildung wie der
Mann, lind muß trotzdem ein festes Anstellungs-
verhältnis oder einen eigenen Geschäftsbetrieb ver-
lassen, wenn der Mann an einen anderen Platz ver-
zieht, weil er vielleicht am alten Wohnorte beruflich
kein Glück hatte. Aber auch sonst hat der Mann
nach der heutigen Gesetzgebung noch großen Einfluß
auf das Berufsleben seiner Frau. Er kann
ihr z. B. jede Berufsarbeit umersagen und sogar die
Verpflichtungen seiner Frau gegenüber ihrem Arbeit-
geber lösen, wenn „ihre Tätigkeit die ehelichen Inter-
essen beeinträchtigt". Schon, wenn die Frau durch
ihren Beruf davon abgehalten wird, ihrer Haus-
frauenpslicht nachzugehen, wird dies nach Entschei-
dungen der Gerichte schon den Interessen der Ehe
zuwiderlaufen. — Ferner hat an sich zwar die Haus-
frau das Recht, die Wirtschaft zu leiten, aber selbst
dieses Recht wird nach deutschem Gesetz noch durch
das Entscheidungsrecht des Mannes in häuslichen
Angelegenheiten beschränkt. — Noch zwei weitere
persönliche Ehewirkungen müßten für die beruflich
selbständige Ehefrau längst umgestaltet worden sein:
— Zunächst: Die berufstätige Frau, welche sich vor
der Ehe den Ruf der Tüchtigkeit erworben hat, will
in vielen Fällen auch nach der Ehe ihren Mädchen-
nainen noch in Erscheinung treten lassen. Man findet -
zwar häufig heute die Führung eines solchen
Doppelnamens, aber dieselbe entbehrt jeder gesetz-
lichen Grundlage, so daß ein solcher Name vor den
i
98
Behörden nicht benutzt werden kann. — Ferner ist
die Frau auf dem Gebiet der Staatsangehörigkeit
noch in ihren Rechten beschränkt. Wenn z. B. eine
deutsche Frau einen Ausländer heiratet, so verliert
sie die eigene Staatsangehörigkeit und erwirbt die-
jenige des Mannes; hieraus folgt, daß sie dann z. B.
nicht mehr als deutsche Beamtin tätig sein kann.
Außer den persönlichen Wirkungen der Ehe wer-
den aber insbesondere die vermögensrecht-
lichen Wirkungen einer Umgestaltung bedür-
fen. Die Schlüsselgewalt der Frau ist das
alte Recht, nach außenhin im Rahmen ihrer häus-
lichen Tätigkeit Geschäfte mit Wirkung für und
gegen den Mann abzuschließen. Nach jetzigem deut-
schen Rechte kann der Mann diese Gewalt willkür-
lich beschränken und entziehen; er kann dieselbe sogar
erneut beseitigen, wenn das Vormundschaftsgericht
die grundlose Entziehung aufgehoben hat.
Im Familiengüterrecht müßte gleich-
falls die Frau eine freiere Stellung beanspruchen
können. Nach dem heutigen gesetzlichen Güterstande
erhält der Mann die Verwaltung und
Nutznießung des eingebrachten Frauen-
guts, während die Frau nur ihr Vorbehalts-
g u t selbständig verwalten darf. Die Frau kann
also ihre Löhnung, ihr Gehalt oder ihren Verdienst
während der Ehe" frei verwenden, weil der Arbeits-
erwerb der Frau während der Ehe zum Bor-
behaltsgut gehört. Dagegen wird der Erwerb vor
der. Ehe „eingebrachtes Gut", das der Mann ver-
waltet.
Auch die Ehescheidung müßte im Wege der
Reform bedeutend erleichtert werden. So kann und
darf z. B. ein Interesse des Staates an der Aufrecht-
erhaltung einer Ehe nicht mehr bestehen, wenn der
eine Teil zu sehr unter dem Druck einer Zerrüttung
der Ehe leidet. Während das deutsche Recht nun
heute einen Scheidungsgrund nur in schuld-
hafter Zerrüttung des ehelichen Lebens erblickt,
sollte künftighin auch die unverschuldete Zer-
rüttung einen Scheidungsgrund abgeben. Bisher
waren ferner vor der Scheidung getroffene Verein-
barungen über die vermögensrechtlichen Beziehungen
der Ehegatten zueinander sowie über die Rechte an
den Kindern ungültig, wohingegen man heute
einführen will, daß solche Regelungen gerade vor
der Scheidung getroffen werden sollen. Denn da-
durch kann man unerträglichen Lebensverhältnifsen,
wie sie noch häufig nach der Scheidung eintreten,
vorbeugen.
Im Auslande sind manche der besprochenen Ände-
rungen bereits im Gebrauch. Es würde demnach
zweckmäßig sein, bei einer Umgestaltung des deut-
schen Eherechtes möglichst viele solcher für gut befun-
denen Bestimmungen auch bei uns einzuführen,
wenn erwiesen ist, daß dieselben sich bewährt haben
und in den Rahmen der deutschen Verhältnisse
hineinpassen. Denn es ist auch für den deutschen
Gesetzgeber zu empfehlen, das Gute zu nehmen, wo
er es findet.
TI. Tie Haftung des Gastwirts für eingebrachte
Sachen.
Vielfach herrscht Unklarheit darüber, inwieweit der
Gastwirt für die Sachen der von ihm zur Beherber-
gung aufgenommenen Gäste im Falle von Diebstählen
und dergleichen haftbar ist. Grundsätzlich ist die
Haftpflicht des Wirtes durch das Gesetz
festgelegt. Dieses bestimmt, daß der Gastwirt einem
Gast den Schaden ersehen muß, den letzterer durch
Verlust oder Beschädigung der von ihm eingebrachten
Sachen erleidet. Hierunter fallen nicht nur Gegen-
stände, die der Gast dem Wirt oder dessen Leuten
übergibt, oder die er an einen ihm angewiesenen Ort
bringt, sondern bei Fehlen besonderer Anweisungen
auch Sachen, die sich an einem Ort befinden, der als
zur Aufbewahrung der Sachen bestimmt anzusehen
ist, wie z. B. Schränke, Kleiderständer usw. in den
Gastzimmern.
Gegenüber der Schadensersatzpflicht des Wirtes
bestehen aber auch Pflichten des G a st e s, bei
deren Verletzung der Gastwirt nicht haftbar ist. Ins-
besondere darf der Gast, seine Familie oder Beglei-
tung nicht dcH Schaden selbst verschuldet haben. Er
muß also bei der Unterbringung seiner Sachen die
notwendige Sorgfalt beobachten. Auch wenn infolge
höherer Gewalt oder infolge der natürlichen Beschaf-
fenheit der Gegenstände ein Schaden eintritt, ist der
Gastwirt nicht ersatzpflichtig. Wenn in einer G a st -
wirtschaft, etwa Anschläge angebracht sind, nach denen
die Haftung ftir Garderobe usw. abgelehnt wird, so
ist dies nach dem klaren Wortlaut des Gesetzes bedeu-
tungslos und rechtlich unwirksam.
Einer besonderen Regelung ist die Haftung
.für Geld, Wertpapiere, Schmuck und
sonstige Wertsachen unterworfen, insofern,
als hierfür Schadensersatzansprüche höchstens bis zum
Betrage von 1000 Mk. geltend gemacht werden kön-
nen. Sind jedoch solche Wertsachen dem Gastwirt
zur Aufbewahrung übergeben worden,
so ist er unbegrenzt haftbar, wenn er weiß,
daß es sich um wertvolle Sachen handelt. Das gleiche
gilt auch, wenn er die Aufbewahrung solcher Gegen-
stände ablehnt. Ebenso besteht eine unbe-
grenzte Ersatzpflicht, wenn der Wirt oder
seine Leute den Schaden verschulden.
Wenn ein Gast den Verlust oder die Beschädigung
einer von ihm eingebrachten Sache feststellt, so hat
er dem Gastwirt davon unverzüglich Anzeige
zu machen, da s o n st der Anspruch auf Schadens-
ersatz und die Haftpflicht erlischt, falls die
Gegenstände nicht ausdrücklich dem Gastwirt zur Auf-
bewahrung übergeben waren.
99
Tie Volksschule in Jägersfreude.
Die Schulen -er öergverwaltung.
Bereits der preußische Bergfiskus hatte als
Nebenanlagen der Gruben eine Reihe von Schu-
len gegründet: für die noch nicht schulpflichtigen
Bergmannskinder hatte er Kleinkinder-
schulen eingerichtet; für die aus der Schule
entlassenen Töchter der Bergleute bestanden
Haushalt ungssch ulen, für die jugend-
lichen Bergleute Werkschulen. Zur
Ausbildung der im Betriebe notwendigen
Steiger bestanden ebenfalls besondere staat-
liche Schulen.
Im Jahre 1920 hat nun die französische
Bergverwaltung sämtliche bestehenden
Schulen übernommen. Daneben hat sie
noch eine Reihe anderer gegründet.
Im folgenden wollen wir die einzelnen Schulen
der Bergverwaltung, wie sie sich heute der Saar-
jugend bieten, kurz betrachten.
Da haben wir zunächst die
Kleinkinderschulen.
Die Aufgabe dieser Schulen besteht darin, die
Kinder der Bergleute im vorschulpflichtigen Alter
zu beaufsichtigen und sie in einer ihrer kind-
lichen Natur entsprechenden Weise zu beschäftigen.
Daneben leisten sie der werktätigen Bevölkerung
auch noch insofern große Dienste, als sie die Kin-
der vor den Gefahren der Straße behüten und die
Mütter in ihrer Arbeit entlasten.
Natürlich wird das Spiel in allererster Linie ge-
pflegt — heißen sie doch darum landläufig „Spiel-
schulen". — Aber die Lehrerin ist auch sonst in
jeder Weise bemüht, den Geist der Kinder weiter
zu bilden und durch Uebungen in spielender Form,
wie dies der große Pädagoge
Fröbel gelehrt, zu schulen; sie erklärt den
7*
100
Die Volksschule zu Dudweiler.
Kleinen Bilder, sie erzählt ihnen Märchen und
Geschichten; sie treibt Anschauungs- und Sprech-
übungen; Lieder, Gedichte, Gebete usw. werden
eingeübt, leichte Bastei- und Handarbeiten werden
gelernt.
Großen Anklang bei den Eltern findet die all-
jährlich stattfindende Weihnachtsfeier, bei
welcher durch die Kleinen Lieder und Gedichte
vorgetragen, Reigen und mitunter auch geeignete
Theaterstückchen aufgeführt werden. Den Höhe-
punkt der Feier bildet natürlich die Verteilung der
Weihnachtsgeschenke.
*
* *
Wir kommen nunmehr zu den Einrich-
tungen für die schulentlassene Jugend.
Betrachten wir hier zunächst die
Haushaltungsschulen.
Diese Schulen sind in e r st e r Linie für die
Töchter der Bergleute bestimmt. Wo die
Verhältnisse es gestatten, können aber auch Kinder
von Nichtbergleuten aufgenommen werden.
Ihr Zweck besteht darin, die Schülerinnen
auf den Beruf als Hausfrau und
Mutter vorzubereiten. Dementspre-
chend ist auch der Lehrplan festgelegt. Er umfaßt:
Nähen und Zuschneiden, das Anfertigen von
Wäsche und einfachen Kleidungsstücken für Frauen
und Kinder, Kochm und Backen, Hauswirt-
schaftslehre, Kinderpflege und endlich Französisch.
(Dieses letztere Fach ist aber nicht obligatorisch.)
Der Kursus ist zweijährig. Für die abge-
henden Schülerinnen findet eine Prüfung statt,
die sich auf sämtliche Unterrichtsfächer erstreckt. Je
nach den Leistungen wird eine Prämie gewährt,
und zwar bis zu einem Höchstbetrag von 80 Frs.
pro Schülerin.
Daß diese Lei st ungen im allgemeinen
sehr befriedigend sind, ergibt sich schon
aus dem Umstand, daß die bergmännischen Haus-
101
Tie Schule zu Velsen.
haltungsschulen, die bekanntlich nicht obligatorisch
sind, sich eines stets steigenden Zuspruchs
erfreuen. Sie werden zur Zeit von nicht we-
niger als 1009 Schülerinnen besucht. In der
Zeit von 1920 bis 1930 sind nicht weniger
als 8980 Schülerinnen aus ihnen hervorgegangen.
Diese Zahlen führen eine beredte Sprache.
Sie zeigen, daß die Schulen eine soziale Einrich-
tung von größter Bedeutung sind und daß die
Eltern ihren Wert sehr zu schätzen wissen.
Mehr als alles übrige aber beweisen es die
beigefügten Bilder. Die Schülerinnen unserer
Haushaltungsschulen in Elversberg und
D u d w e i l e r können wahrlich stolz auf die
Leistungen sein, die sie anläßlich der Entlassungs-
prüfungen ausgestellt haben. Unsere Leserinnen
werden mit Sachverständnis die schönen Hand-
arbeiten, die Decken, Lampen und Kleidungsstücke,
und was es sonst noch alles zu sehen gibt, be-
wundern, und auch manchem unserer Leser wird
sicher beim Betrachten der appetittlichen Kuchen
und Torten und des lockenden Kleingebäcks das
Wasser im Munde zusammenlaufen! — Eine die-
ser so wacker schaffenden Klassen bringen wir
ebenfalls im Bilde. Aber damit soll nun durch-
aus nicht gesagt sein, daß die an anderen Orten
bestehenden Haushaltungssckulen nicht gleich
schöne Leistungen davongetragen hätten. Bloß
hat man nicht überall daran gedacht, sie im Licht-
bilde festzuhalten, und haben wir denn diese
Bilder aufs Geradewohl herausgegriffen.
Erwähnt fei noch, daß wie in den Volksschulen
und Kleinkinderschulen, auch hier eine Weihnachts-
feier stattfindet und daß bei dieser Gelegenheit die
Schülerinnen mit praktischen Geschenken bedacht
werden.
* *
Wir kommen weiter zu den Schulen für die
der Volksschule entwachsene männliche Jugend,
nämlich den
102
Haushaltungsschule Elversberg. Prüfungs-Ausstellung 1928.
Werkschulen.
Die Werkschulen wurden auf Grund des preußi-
schen Bergesetzes von 1865 und der Gewerbe-
Ordnung von 1900 ins Leben gerufen. Diese
Schulen sind Pflichtfortbildungs-
schulen für die jugendlichen Bergleute im
Alter von 14 bis 18 Jahren. Ihr Zweck ist die
Vertiefung und Erweiterung des
Volksschulwissens. Daneben wird in
manchen Schulen durch einen Fachmann — in der
Regel durch einen Steiger — Unterricht in
Berufskunde und Unfallverhütung
erteilt.
Im Jahre 1924 betrug die Zahl der Werk-
schüler rund 4000. Infolge des in den letzten
Jahren vorgenommenen Abbaus von Arbeitern
ist diese Zahl jedoch aus rund 3000 zurückge-
gangen.
Der Unterricht findet zweimal wöchentlich statt,
gewöhnlich in der Zeit von 5 bis 7 Uhr nach-
mittags.
Leider wurde der Erfolg dieser Schulen von
jeher nachteilig beeinflußt durch einen unregel-
mäßigen Schulbesuch. Vor dem Kriege schon war
die Zahl der Schulversäumnisse recht hoch, weil
betriebstechnische Gründe den jugendlichen Berg-
leuten nicht immer gestatteten, die Schule regel-
mäßig zu besuchen. Jetzt ist in dieser Hinsicht
eine Wendung, zum Bessern eingetreten, da die
Grubenverwaltung eine Einteilung der Werks-
schüler in zwei Gruppen vorgenommen hat, von
denen jede wöchentlich die Schicht wechselt. Auf
diese Weife wird allen Schülern die regelmäßige
Teilnahme an den Kursen ermöglicht. Infolge
der Besserung des Schulbesuches konnte jetzt auch
die Ausstellung und Durchführung eines einheit-
lichen Lehrplans vorgenommen werden, was um
so wichtiger ist, als leider die Werkschüler häufig
von dem in ihrer heimischen Volksschule Gelehrten
recht wenig behalten haben.
* *
Nach Absolvierung der Werkschulen kommen
als weitere Stufe für die jungen Bergleute die
Werkschuloberklassen.
Strebsamen jungen Bergleuten, die den Beruf
des Steigers erwählt haben, ist durch den Be-
103
Haushaltungsschule Elversberg. Prüfungs-Ausstellung 1930.
such der Werkschuloberklassen Gelegenheit geboten,
sich auf den Eintritt in die B e r g Vor-
schule vorzubereiten. Solche Klassen befinden sich
in Göttelborn, Louifenthal, Neun-
kirchen und S u l z b a ch. Aufgenommen
werden Bergarbeiter im Alter von 14 bis
18 Jahren, aber auch solche junge Leute, die nicht
bei der Bergverwaltung beschäftigt sind. Die Auf-
nahme erfolgt auf Grund einer Prüfung, die ge-
wöhnlich Ende Juni oder anfangs Juli stattfindet.
Der Kursus ist Zjährig und umfaßt 18 Wochen-
stunden.
Um den Schülern der Werkschuloberklassen —
zur Zeit sind es rund 400 — den Besuch der
Schule zu erleichtern, brauchen sie wöchentlich
bloß 5 Schichten zu verfahren, werden aber für
6 bezahlt.
Außer der Abteilung für Bergbau
besteht an diesen Klassen nach eine Abteilung
für Handel. Dazu kommt noch in Sulzbach
und Neunkirchen eine Sektion für I n d u st r i e,
die u. a. auch zum Eintritt in die Höhere
Technische Lehranstalt in Saarbrücken
vorbereitet.
* *
Die Dergvorschulen.
Die Schüler der Werschuloberklassen, welche
den Steigerberuf zu ergreifen wünschen, unter-
ziehen sich der Aufnahmeprüfung für die Berg-
vorschulen. Diese Prüfung findet jährlich im Mo-
nat Juli statt. Es bestehen vier Bergvorschulen:
in Göttelborn, Louisenthal, Neunkirchen und Sulz-
bach. Die normale Studiendauer an den Berg-
vorschulen ist drei Jahre; während deren die
Schüler 3 mal wöchentlich dem Unterricht bei-
wohnen, ihre Allgemeinbildung bereichern und sich
die wissenschaftlichen Kenntnisse aneignen, die er-
forderlich' sind, um später dem Unterricht an der
Bergfchule mit Nutzen folgen zu können. — Die
praktischen Kenntnisse des bergmännischen Berufes
erwerben sie dadurch, daß sie auf den Gruben
weiterarbeiten.
* * *
Die Bergfchule.
Nach Absolvierung der drei Klassen der Berg-
vorschule und unter der Bedingung, daß sie Hauer
oder gelernte Handwerker sind, unterziehen sich
die Bergvorschüler der Aufnahmeprüfung für die
Bergschule. Die Kandidaten, welche die Prüfung
— 104
bestanden haben, treten in die Bergschule ein. Hier
erwerben sich die Schüler alle technischen Kennt-
nisse, welche ein guter Steiger besitzen muß. —
Früher hatten die Schüler die K o st e n ihrer
Ausbildung selbst zu tragen. Die fran-
zösische Grubenverwaltung wollte
jedoch allen den Besuch der Bergschule er-
möglichen, welche die hierzu erforderlichen
geistigen Fähigkeiten besitzen, ohne ihnen finan-
zielle Opfer aufzuerlegen, welche für viele untrag-
bar wären. Aus diesem Grunde gewährt sie
den Bergschülern eine tägliche U n -
terstützung in Höhe des Lohnes, welchen sie
zur Zeit des Schulbesuches als Arbeiter verdienen
würden. Im Laufe der beiden Studienjahre
werden die Leistungen der Schüler genau beob-
achtet — nicht nur durch die Lehrer, sondern
auch durch Wochenprüfungen und durch ein Exa-
men, welche am Schlüsse eines jeden Schuljahres
vor einer Ingenieur-Kommission abgelegt wer-
den. Die Schüler, deren Leistungen zur Zufrieden-
heit ausgefallen sind, erhalten nach Beendigung
der Studien ein Diplom und werden hernach, je
nach dem auf den Gruben vorliegenden Bedarf,
zum Steiger ernannt.
Neben der Bergschule haben durch die Fürsorge
der Bergverwaltung, die eine in Saarbrücken
bestehende Fachschule übernahm und ausbaute,
technisch interessierte junge Saarländer nunmehr
noch eine weitere Ausbildungsmöglichkeit, wenn
ihnen der Weg zum Hochschulstudium durch den
Mangel des Abiturs verschlossen ist.
Wir meinen die
Höhere Technische Lehranstalt
in Saarbrücken am Homburg. Diese Anstalt ist
eine mittlere Fachschule, die sich in eine Vauge-
werkschule mit Hoch- und Tiefbau-Abteilungen und
eine höhere Alaschinenbauschule gliedert.
Beide Schulen haben je drei aufsteigende Jahres-
kurse. Aufnahmebedingungen sind ein Mindest-
alter von 17 Jahren, eine entsprechende vorhe-
rige handwerkmäßige Tätigkeit bezw. eine ent-
sprechende Tätigkeit als Gehilfe bei Kataster-,
Bau- und Vermessungsbüros, oder in einer
Maschinenwerkstätte und so weiter. Die Lehrzeit
als Schlosser und Mechaniker bezw. die Praxis
in einer Maschinenwerkstätte kann bei Mittelschul-
reife oder Obersekundareife einer höheren Schule
auf 2 Jahre abgekürzt werden. Selbstverständlich
muß durch eine Prüfung nachgewiesen werden
(in Deutsch, Rechnen und Naturlehre), daß der
Schüler dem Unterricht wird folgen können, wie
auch im ersten Halbjahr einem Schüler, der dem
Unterricht nicht zu folgen vermag, der Weiter-
besuch der Schule untersagt werden kann. — Des-
halb bereiten ja, wie oben gesagt, auch die Werk-
fchuloberklassen auf den Besuch dieser Anstalt vor.
Die technische höhere Lehranstalt hat den
Charakter einer staatlich aner-
kannten Schule. Schüler, die das dritte
Studienjahr obsolviert haben, können zu der vor
einer staatlichen Prüfungskomi s-
s i o n abzulegenden Reifeprüfung zugelassen
werden. Das von der Kommission ausgefertigte
Reifezeugnis berechtigt zur Annahme als
Anwärter im technischen Büro- und Betriebsdienst
der staatlichen Bau- und Eisenbahnverwaltung
und gewährt gewisse Erleichterungen bei den
dortigen Prüfungen, desgl. bei Ablegung der
Meisterprüfung. (Für den Staatsdienst ist natür-
lich bei den entsprechenden Laufbahnen außerdem
der vorherige höhere Schulbesuch Bedingung.)
Auch für eine Anstellung bei den Saar =
gruben bedeutet der Besitz des Reifezeugnisses
der H. T. L. bei einer Bewerbung für seinen
Inhaber immerhin einen Vorzug vor anderen
Mitbewerbern.
*
* *
Das wären also die früher schon vorhanden
gewesenen, von der neuen Verwaltung der Saar-
gruben aber erweiterten und ausgebauten
Schulen. Aber hierbei ist die gegenwärtige
Grubenverwaltung nicht stehen geblieben. Sie hat
es vielmehr für ihre Pflicht erachtet, auch noch
weiterhin für die Ausbildung der Kinder ihrer
Arbeiter und Angestellten zu sorgen, indem sie
105
Weitere Leistungen der Haushaltungsschule in Elversberg.
noch weitere Unterrichtsmöglichkeiten schuf, und
zwar vor allem auch
Volksschulen.
Das erschien um so angebrachter, als die
bestehenden saarländischen Gemeinde-Volksschulen
zu einem großen Teil unter Ueberfüllung litten
und noch leiden. Deshalb ist die Administration
des lVlines zunächst zum Bau neuer Schul-
gebäude geschritten. Solche wurden errichtet
in: Sulzbach, Völklingen, Dudweiler, Velsen,
Jägersfreude, Reden, Fenne, Dillingen und
Neunkirchen (hier zwei); ferner wurde ein vor-
handenes Gebäude in Ludweiler neuzeitlich
umgebaut. Drei dieser neuen Schulgebäude
bringen wir im Bilde. Sie entsprechen sämtlich
den modernsten hygienischen und praktischen
Anforderungen und bilden eine Zierde für ihren
Ort.
Bei der Einrichtung der Volksschulen stützte sich
die Verwaltung der Saargruben auf den 8 14 des
Saarstatuts, wonach „sie als Nebenanlagen der
Gruben Volksschulen und technische Schulen für
das Personal und die Kinder des Personals
gründen und unterhalten und den Unterricht darin
nach einem von ihr festgesetzten Lehrplan durch
von ihr ausgewählte Lehrer erteilen lassen kann".
Der Unterricht, der in diesen Volksschulen der
Saargruben, gemeinhin „Domanialschulen"
genannt, erteilt wird, umfaßt die f ä m t l i ch e n
Fächer der saarländischen Volks-
schulen. Der Lehrplan schließt sich dem
in diesen in Geltung befindlichen auf das engste
an. Nur in einem Punkte weicht er ab: daß
nämlich außer den üblichen deutschen Volks-
schulfächern noch eine Fremdsprache,
nämlich Französisch, gelehrt wird. Hiermit folgen
die Domanialschulen aber nur einem Beispiel, das
bereits zahlreiche deutsche Volksschulen gegeben
haben. So wird, um nur ein paar der bedeutend-
sten Städte zu nennen, in den Volksschulen der
Stadt Frankfurt a. M. ebenfalls französisch
gelernt: auch in Berlin ist diese Gelegenheit
geboten; und in Hamburg, wo bekanntlich an
allen Volksschulen Unterricht im Englischen erteilt
wird, werden, wie man in den Hamburger
Zeitungen lesen kann, immer wieder in der
„Bürgerschaft"*) Stimmen laut, die wegen des
besseren Fortkommens der Hamburger Volks-
*) Das ist also im Hamburger Parlament.
106
107
Der Jahrgang 1930 der Haushaltungsschule Dudweiler.
schüler im späteren Leben auch noch die Möglich-
keit des Erlernens weiterer Fremdsprachen
fordern. Was aber für den jungen Hamburger
(nur weil man mit der Möglichkeit seines
späteren zur See gehens rechnet)
recht ist, sollte das für die Kinder eines Grenz-
b e Z i r k s nicht billig fein? — Ist doch gerade
der Grenzbewohner darauf angewiesen, mit
seinen Nachbarn jenseits der Grenzpfähle zu
verkehren, hat er geschäftlich wie privat doch immer
wieder mit Leuten aus seinem Nachbarvolke zu
tun, verknüpfen ihn doch auch wohl mit jenen seit
langer Zeit schon manche verwandtschaftlichen
Bande. — Und warum sollten denn nur die
Kinder reicher Leute, deren Eltern für sie die
Kosten einer höheren Schulbildung bezahlen
können, in die glückliche Lage kommen, sich mit
Leuten aus dem Nachbarvolk unterhalten zu
können? — Gibt es unter den Kindern der
ärmeren Bevölkerung nicht auch manchen Hellen
Kopf? Sollte er nicht auch die Möglichkeit haben,
später einmal durch seine Sprachkenntnisse eine
bessere Position im Leben zu erlangen, wie es
seinen Eltern möglich war?
Nun kann man aber fremde Sprachen nie zu
früh lernen, und gerade das Kind lernt sie leichter
wie der schon im Lebenskampf stehende Jüngling
oder gar der Erwachsene. Auch noch ein anderer
Grund läßt den fremdsprachlichen Unterricht in
der Volksschule wertvoll erscheinen, sodaß eine
ganze Reihe hervorragender deutscher Schul-
männer ihn dringend verlangt: das Lernen einer
fremden Sprache ist nämlich eine vorzügliche
Geistesschulung, und kommt somit direkt wie
indirekt auch allen übrigen Fachern des Unter-
richts zugute.
Die an den Volksschulen der Bergverwaltung
j mit dem fremdsprachlichen Unterrichte gemachten
— 108
Erfahrungen sind daher auch recht günstig. Bisher
haben hier über 1100 Kinder ihre Prüfungen im
Französischen bestanden.
Wie alle saarländische Volksschulen, haben
auch die Domanialschulen den Charakter der
konfessionellen Schulen. Der Religions-
unterricht liegt in den Händen der
Ortsgei st lichkeit (bei evangelischen Kindern
an einigen Stellen auch, wie das an evangelischen
Volksschulen üblich, in Händen dazu bevollmäch-
tigter Lehrpersonen).
Wie jede rechte Schule, sieht auch die Domanial-
schule ihr Ziel nicht allein in der Vermittlung von
Kenntnissen, sondern namentlich auch in der
Erziehung der ihr anvertrauten Kinder,
wobei Schule und Eltern Hand in Hand gehen
sollen. Erwähnt mag zum Problem der Erzie-
hung werden, daß die körperliche Züchtigung als
Strafmittel keine Rolle spielt.
Sämtliche Kinder stehen unter der dauern-
den Konirolle eines Schularztes. Bei
einer Reihe von Schulen wirkt außerdem ein
Schulzahnarzt. Lehrer und Eltern sind
also jederzeit über den Gesundheitszustand der
Kinder unterrichtete Auch werden auf Grund
des Ergebnisses der ärztlichen Untersuchungen
schwächliche Kinder alljährlich zur Kräfttgung und
Erholung in Ferienkolonien geschickt.
Kinder, die die Volksschule absolviert haben und
sich der Bürotätigkeit widmen oder für ein
späteres Handwerk auch gewisse sonstige Kennt-
nisse erwerben wollen, ist zum Besuch eines
Handelskursus Gelegenheit geboten.
Wir sehen also aus vorstehenden Darstellungen,
daß die von der Grubenverwaltung eingerichteten
Schulen ein System bilden, bei dem sich ein Glied
lückenlos an das andere schließt. Somit ist an
der Saar jedem Bergmannskind, auch ohne daß
die Eltern es auf eine kostspielige höhere Schule
schicken müssen, Gelegenheit geboten, sich gediegene
Kenntnisse zu erwerben, um dadurch eine bessere
Position in seinem späteren Leben erlangen zu
können.
Ihr Rnappen, fahret getrost!
Weitn früh, o Knappe, bn niedersahrst
3um Schacht ins dunkle Gestein
Und Arbeit dir und Segen begehrst,
Dann fahre getrost; du bist nicht allein!
Es bleibe dein tägliches Losungswort:
„Gott schützt den Knappen tief unten vor Gre!"
Und hast du glücklich die Schicht vollbracht,
So eile hin zum Schacht geschwind,
Und fahr ans Licht aus dunkler beacht,
Zieh wieder beglückt zu Weib und Rind;
Sie beten für dich mit harrendem Blick,
Du kehrst mit Gott zu ihnen zurück!
UNFÄLLE DURCH KOHLENFALL
Abbolzen des Stosses.
ma.i. IJW {¡mbf Velsen. 1 Toter, und , Schiwwrrlrfcter.
> te.xm - Wi'üfsn'tilsr 1 Toter. ^rhf^ilbtV!
- zl.to.iK9 -- Fubamrt -»Tbfrr nl,r
- ,5.ij//a -> .örrfrld 1
- 2i.rt.i929 * Klarenthal
ül>*rf>eryam/ Saardrurteft
b Uracbt der Block
um und begräbt
unMklichen %iho\(m. n
Saorbrutfen
Obu'obl viele Unfälle erwiesen ba -
,daß Jibbolien mit einem -Stempel durebflus uLigenügem;
ist, bat JliKolaus dach wieder an die vielen Unfälle
jnifbi. gedacht. i
Sicherheit vor allem!
Sicherheit vor all
ßberbenpam/- SaarHrbkii
Siehst Jki.Kaits. so muß
cibgcbülzt werden. Matte ItiHolaus_spabge-
bolzt, dann wart’ er nicht uerunqluckt.
110
Ill
As Py Ml
Moritz, Die Geschichte eines Kätzleins von Magda Roegner. i n
O K
oritz war un-
glücklich. Er war
ein entzückendes
kleines Kätcrlein mit
weißem Naschen und
schwarzem Scheitel,
mit einer schwarzen
Schabracke und weißen
Pfötchen und herr-
lichen, goldgrünfun-
kelnden Augen —
aber was nutzte ihm
alle Schönheit? Ge-
stern hatte man ihn
fortgeschleppt aus sei-
nem Hcimathause —
fort von seiner Ma-
ma und seinen Ge-
schwistern. Heute gab
es keine heiteren Spie-
le mehr mit den Brü-
derlein, und keine
zärtliche Mama lieb-
koste und leckte ihn
mehr — ah, was er
für Sehnsucht hatte!
Alle die Sofas, Tische
und Schränke waren
ihm fremd, er jam-
merte und suchte, und
niemand konnte ihn
trösten. Und da war
ein kleiner Junge, der
war eine ganz beson-
dere Plage! Lärmte
und schrie, daß man
immerfort des Todes erschrak, und packte ihn mit den
kleinen derben Fäusten so ungeschickt, daß es zum
Beinausreißcn war. Und dann gab es kein Kästchen
mit Erde in irgendeiner Ecke — wenn man aber doch
eins nötig hatte! Endlich setzte man eine kleine Pfütze
in die Ecke, wo das Kästchen hätte stehen sollen —
was blieb anderes übrig! Aber da stürzten sie auf ihn
los und prügelten ihn und tunkten ihn mit der Nase
hinein — pfui Teufel! Er fürchtete unter das Sofa,
leckte rrnd putzte sein Gesichtlein voll Verzweiflung
und überlegte mit klopfendem Herzen, was denn zu
tun sei. Ob die Menschen hier verrückt waren? Nie
batte man ihn zu Hause gehauen!
Nicht lange saß er, da kam schon wieder der kleine
Junge und stocherte mit der Gerte unter das Sofa.
Moritz flüchtete in alle möglichen Verstecke und hätte
nun gerne ein bißchen geschlafen, er war so schreck-
lich müde! Ein kleiner Kater muß doch ein paarmal
am Tage ordentlich
schlafen, aber der
Junge ließ ihn nicht,
er wollte den ganzen
Tag spielen und
störte ihn immer wie-
der auf.
Als es Abend
wurde, dachte Moritz
wieder voll Angst an
das Kästchen in der
Ecke, aber es war
immer noch keines
da! Und setzt war er
allein im Zimmer, er
schaute sich ängstl-
um, kroch in die Ecke
und erleichterte sich
— aber was nun?
Er war doch ge-
wöhnt, diese Produkte
zu verscharren! Er
kratzte ringsherum auf
der Diele, aber das
Tiug blieb so kahl
und unverschämt da
liegen, und roch —
ach, ach, ach! — Sieh
da, hier hing ein
Stück Tapete los —
runter damit! Er
deckte es sorgfältig
über sein Produkt,
fetzte weiter an der
Tapete, riß Stück um
Stück herab und
häufte alles übereinander. Ein großer Berg war's
geworden, die Sache erheiterte ihn etwas. Aber da
ging die Türe auf, und es erhob sich alsbald ein
furchtbares Geschrei. Moritz flüchtete entsetzt unters
Sofa, sah die offene Tür und entwischte. Auch die
Hanstür stand offen — fort! Er rannte eine ganzc
Weile unter dichtem Gebüsch, verkroch sich immer
tiefer und blieb dann stille sitzen. Nach einer Weile
rief man ihn, er rührte sich nicht. Als er Schritte
im Garten hörte, schlüpfte er weiter, kroch durch
einen Zaun und rannte im Nachbargarten weiter. Er
fand einen Schuppen und darin einen Korb mit
altem Laub, da rollte er sich zusammen und verfiel
in tiefen Schlaf.
Einmal mitten in der Nacht wachte er auf von
einem furchtbaren Kreischen und Heulen in seiner
Nähe — zwei Kater trugen einen erbitterten Kampf
aus. Klein-Moritz' Herz klopfte ängstlich, er rührte
Moritz.
112
sich nicht. Er wußte, große Kater waren gefährlich!
Aber nach einer Weile wurde cs still, Moritz steckte
das Naschen weg und schlief weiter.
In der Morgendämmerung erwachte er, reckte und
streckte sich und putzte sich lange und umständlich.
Dann ging er auf Entdeckungsfahrt. Er war ein
wenig heiterer heute, es war so schön still hier, nie-
mand jagte ihn, und der Garten war herrlich.
Stundenlang trödelte der kleine Moritz durch Busch
und Kraut und beschnitte sich die schöne Welt, spielte
mit Käsern und Fliegen, jagte Schntctterlinge, und
tat dann wieder ein Schläfchen.
Aber nachmittags hatte er Hunger. Er saß in einer
Wiese und klagte und schrie. Da erschien drüben
am Zaun ein kleines Mädel und rief ihn zärtlich.
Aber er wagte nicht hinüb-rzugehen!
Jetzt stieg'sie mit hohen Schrittchen durchs Gras,
und er rannte ein Stückchen fort. Sie blieb stehen,
hielt ihnl die Hand entgegen und lockte, ganz langsam
katn sie näher. Er horchte sehnsüchtig auf das leise
Stimmchen, starrte ihr mit großen Augen ins Gesicht
— und ließ sich von ihr aufnehmen. Er wußte wohl,
wem er vertrauen konnte. Sie schmeichelte ihm mit
sanften Fingerlein und trug ihn zu einem hübschen
Hause, eine Treppe hinauf, wo ihn eine hübsche sanfte
Frau begrüßte — ja, die mochte er auch leiden. Und
dann kriegte er eine Schüssel Milch — ah, das tat
gut!
„Aber Evchen", sagte die Mama sorgenvoll, „wir
werden ihn nicht behalten können, da wir im ersten
Stock wohnen — das wird ja nicht gehen!" Evchen
bettelte, und einstweilen holte Mutti ein Kästchen
voll Erde und stellte es in eine Ecke. Moritz nahm
nnt tiefer Befriedigung Kenntnis davon, begab sich
alsbald hinein und mochte eine Viertelstunde lang
mit Scharren nicht aufhören. Und als Vati Hein:
kam, wußte er weiteren Rat. Er holte ein paar
lange schmale Bretter vom Boden und begann zu
hämmern und zu nageln: was würde das werden?
Moritz schaute mit regem Interesse zu, und Evchen
streichelte ihn und lachte: „Für dich, Kaierle, für
dich!"
,^Ja", erzählte Vati, „ein Kätzchen muß immer
freien Ein- und Ausschlupf haben! In Frankreich
haben sie ihre Matière, da ist an den Türen unten
ein viereckiges Stück ausgeschnitten und hängt in
einer Angeh so daß das Kätzchen es von innen und
außen aufstoßen und durchkriechen kann. Aber da uns
das Harts nicht mehr gehört, darf ich keine Matière
anbringen. So mache ich eine hübsche Katzenleiter
— siehst du, Moritz!" Er hatte Querhölzchen auf die
Bretter genagelt und brachte nun diese Leiter außen
am Hause an; oben im Blun,enbrett wurde ein
Häuschen eingesetzt und mit Heu gefüllt. „Damit er
doch einen Unterstand hat, wenn's regnet und das
Fenster mal nicht offen ist", meinte Vati. Und ein
Körbchen wurde an eine Leine gebunden und Moritz
hineingesetzt und hinunter auf den Hof gelassen, denn
zunächst mußte Moritz doch an diese neue Erfindung
gewöhnt werden.
Moritz war selig. Er turnte, nachdem er die
Geschichte begriffen hatte, schnurrend die Leiter auf
und ab, rannte durch den Garten und kam unver-
sehens wieder heraufgerannt, wie ein Ungewitter: er
gehorchte fogar auf den Pfiff, wieder folgsamste Hund.
Und das Häuschen gefiel ihm so gut, daß er sogar
seine Nachtruhe darin hielt. Manchmal saß er oben-
drauf und schaute in die Sterne, dann stieg er hin-
unter in den Garten und lauerte ein wenig an
Mauselöchern, und wenn der Morgen kan:, stieg er
wieder hinauf und besuchte Evi in ihren! Bettchen.
Ob, das war ein Vergnügen! Sie spielten und lieb-
kosten einander, und niemand konnte sagen, wer von
beiden glücklicher war. Dann kam das Frühstück, und
wenn Evi in die Schule mußte, zog sich Moritz wie-
der in sein Häuschen zurück und tat ein Schläfchen
— ja, hier gefiel es ihm!
Und hier ist er geblieben.
Imn Gedächtnis Wilhelm Baabes.
Über den Marktplatz zu schweife«,
Durch die Gassen zu streifen,
Licht aus Schatten zu greifen,
Das ist Dichterberuf.
Raabe in „Die Kinder
von Fintenrode".
Am 8. September 1931 feiern wir den 100. Geburts-
tag Wilhelm R a a b e s des Klassikers des deut-
schen Humors. An einem solchen Tage darf auch der
Bcrgmannskalender nicht achtlos vorübergehen, zumal
da gerade unsere literarischen Aufsätze in den letzten
Jahren bei unserer Leserschaft so viel Gegenliebe
fanden, und da der Kalendermann hier einen Weg
weisen kann zu einem deutschen Dichter, dem als
reinem Erzähler leichter zu nahen ist wie einen:
Lyriker oder Dramatiker. Ter auch durch sein langes
Leben gerade so weit hineinragt in unsere Zeit, da
er uns noch keineswegs veraltet vorkommt, der aber
andererseits doch so recht geeignet ist, uns zu einer
selbstbesinnenden Betrachtung des Lebens zu brin-
gen. Und das um so mehr, als die „Helden" seiner
Erzählungen durchweg kleine Leute sind, die sich a
engen Verhältnissen heraus ein kleines, aber doch
wohl glückliches Leben zimmern möchten.
Wir nannten Raabe einen Klassiker des Humors.
Statt allen anderen Beweises wollen wir hier eine
Probe geben aus einem der schönsten seiner Bücher,
dem „H u n g e r p a st o r", dem Buche von dem
Hunger nach den: Schönen, Edlen und Wahren, aber
auch nach Macht und Besitz.
113
Die Episode schildert,
wie der Oheim Grüne-
baum, ein ehrsamer
Flickschuster, seinen Nef-
fen erwartet, der gerade
sein Abitür macht!
„In seinem Sonn-
tagshabit stand der
Oheim Niklas Grüne-
baum an der Ecke, dem
Gymnasium gegenüber,
und glich insofern einem
Engel, als er einen schö-
nen langen Rock trug,
welcher freilich, was den
Schnitt betraf, wenig
mit den Gewändern der
Heiligenbilder gemein
hatte. Tie Taille dieses
Rockes war durch den
Verfertiger dem Nacken
so nah als möglich ge-
rückt, und zwei Nonplus-
ultraknöpfe bezeichneten
ihren Beginn. Deutlich
zeichneten sich die
Taschen in der unteren
Gegend der Schöße ab,
und eine kurze Pfeife
mit anmutig schaukeln-
den Quasten sah neu-
gierig aus der einen her-
vor. Eine gelb- und
braungestreifte Weste"
trug der Oheim, und
Hosen von grünlich-
blauer Färbung, etwas
zu kurz, aber von angenehmer Konstruktion, oben zu
eng, unten zu weit. Die Petschafte, welche unter dem
Magen des würdigen Mannes baumelten, waren
eigentlich einer seitenlangen Beschreibung würdig,
und von dem Hut wollen wir deshalb nichts sagen,
weil wir fürchten, dadurch über die Grenzen des
gegebenen Raumes unwiderstehlich hinausgerissen zu
werden.
Um zwölf Uhr sollte das Examen beendet sein, und
von Augenblick zu Augenblick geriet des Oheims
Nervensystem in lebendigere Schwingungen. Er nahm
den Hut ab und wischte sich mit dem Sacktuch die
Stirn; er stülpte ihn wieder auf, schob ihn nach
hinten, schob ihn nach vorn, nach rechts und nach
links. Er nahm die langen Rockschöße unter die
Arme und ließ sie wieder fallen; er schnäuzte sich,
daß nian es drei Straßen weit hörte. Er sing an,
laut mit sich selber zu sprechen, und gestikulierte da-
bei sehr, Zum hohen Ergötzen sämtlicher Gaffer und
Gafferinnen in den Ladentüren und hinter den
Fenstern der nächsten Umgebung. Die Marktweiber,
denen er den ganzen Morgen über den Weg versperrt
hatte, setzten öfters ihre Eierkörbe, Gemüsekörbe und
Milchkannen nieder, um ihm wenigstens moralisch
seinen Standpunkt zu
verrücken, aber er war
taub für ihre Anzüglich-
keiten. Er hätte sich
heute selbst von den
Hunden verächtlich be-
handeln lassen.
Um dreiviertel auf
Zwölf nahm er im näch-
sten Materialladen den
sechsten Bittern, und es
war die höchste Zeit da-
zu, denn er fühlte sich so
schwach auf den Füßen,
daß er fast dem Umsin-
ken nahe war. Von jetzt
an hielt er die Uhr, ein
Familienstück, für wel-
ches ein Raritätensamm-
lcr viel Geld bezahlt
haben würde, krampfhaft
in der zitternden Hand,
und als die Glocke auf
der Stadtkirche zwölf
schlug, wäre er beinahe
„fertig und kaputt" nach
Haus gegangen, um sich
zu Bett zu legen.--------
Fest lehnte jetzt der
Oheim an der Haus-
wand; er lächelte durch
Tränen. Er fing an, die
Aufmerksamkeit der Poli-
zei zu erregen, und sie
gab ihm, mütterlich be-
sorgt, den Rat, nicht län-
ger zu warten, sondern
nach Haus zu gehen, was zur Folge hatte, daß er sich
nur noch fester an die Wand lehnte und mit miß-
fälligem Gegrunz, schnaufend und glucksend die Ab-
sicht aussprach, bis zum Jüngsten Gericht an dieser
Ecke auf „den Jungen" zu warten. Da er bis jetzt
die öffentliche Ruhe noch nicht sehr störte, so zog
sich die Polizei ein wenig zurück, behielt ihn aber
scharf im Auge, bereit, in jedem Augenblick hervor-
zuspringen und zuzupacken.
Glücklicherweise wachte mit der löblichen Sicher-
heitsbehörde über dem Meister Niklas auch sein
Schutzengel, oder vielmehr, der kam eben von einem
Privat-Geschäftswege zurück, um seine Wache wieder
anzutreten. Mit Entsetzen erkannte er, wie die
Sachen standen, und seiner Vermittlung war's höchst-
wahrscheinlich zuzuschreiben, daß nur noch eine kleine
Viertelstunde der Oheim Grünebaum durch eigene
Kraft das Gleichgewicht zu bewahren hatte; — um
dreiviertel auf Eins sank er, fiel er, schlug er dem
bleichen, aufgeregten Neffen in die Arme-------------
Viktoria! gesiegt hatte Hans Unwirrsch, gesiegt hatte
der Meister Grünebaum. Der eine über die Fragen
der sieben examinierenden Lehrer, der andere über
die sieben Bittern, — Viktoria!" —
“W
Wilhelm Raabe.
8
114
Photographie einer heißen vulkanischen Wolke, beobachtet von Herrn Professor Lacroix am Mont
Pelée auf der Insel Martinique.
^Cliché: Masson, Paris.)
115
Entstehung des Monte Nuovo im Jahre 1538.
Nach « Dell' ineendio di Pozzuole, Marco Antonio delli Falconi all' Illustrissima Marchesa della
Padulla » vom Jahre 1538.
W
Etwas von Vulkanen.
ü
rrarrarcri nrya-yg-i rryg-g-ra TrisTSTSTSTtzisisisisis^ rarerem iTSTriris:-^ 7S7S7S7r^ üs-.siS'STS^
uf allgemeinen Wunsch unserer Leser wollen
wir heute etwas von Vulkanen erzählen:
Den Alten und auch heute noch den Natur-
völkern waren bzw. sind die Vulkane Feuerstätten
ihrer Götter. Der Ätna, jener gewaltige sich bis in
die Grenze des ewigen Schnees erhebende feuer-
speiende Berg Siziliens, galt als die gewaltige Esse
des Hephaistos oder lateinisch Vulkans, der dort mit
seinen Schmiedegesellen, den Zyklopen, sein kunst-
volles Handwerk ausübte.
Aber auch das Mittelalter ging eigentlich noch
nicht viel über diese Ansichten Hinasts. Zwar waren
die Vulkane jetzt nicht mehr ein Sitz von Göttern,
sondern feurige Öffnungen der Hölle, und an die
Stelle des immerhin durch sein Handwerk einen
Wohltäter der Menschheit darstellenden Vulkan war
nunmehr der Vater des Bösen, der Teufel, getreten.
Und diese Meinung saß beim Volke um so fester,
wenn wiederum ein solch tückischer Berg, der jahr-
hundertelang still gelegen hatte, so daß man seine
wahre Natur ganz vergessen, unerwartet von neuem
ausbrach, wie dies bei dem Vesuv und anderen
geschehen. Aber auch die Gelehrten waren über den
Charakter der Erscheinung nicht einig, obgleich man
durch bergmännische Erfahrungen allmählich von
dem regelmäßigen Aufeinanderfolgen bestimmter
Gesteinsschichten und von dein gesetzmäßigen Laus
der Erzlagerstätten wußte. So sagt A g r i c o l a,
den wir als den ersten wissenschaftlichen Darsteller
des Bergbaues und der Hüttenindustrie wiederholt
gewürdigt haben: „Zwei Ursachen erzeugen die Hügel
und Berge; die eine ist der Anprall der Gewässer, die
andere die Gewalt der Winde. Drei Ursachen aber
zerstören und zerstreuen das Geschaffene wieder; denn
zu dem Anprall der Gewässer und der Gewalt der
Winde kommt das innere Feuer der Erde hinzu."
Daß unterirdische Winde Berge auftreiben können,
behauptete Agricola unter Berufung auf die Schriften
der Alten: er hob aber hervor, daß Erdbeben die
Berge oder Teile derselben wieder zu verschlingen
vermöchten. Agricola teilte die Ansichten der Alten
über die Ursachen der Erdbeben und wandte sich
8*
— . 116
Ein Flugzeugaufnahme des Vulkans Bromo auf Java.
gegen die Astrologen sei-
ner Zeit, die behaupte-
ten, daß der Saturn die
Erdbeben Hervorrufe,
wenn er mit der Sonne
in Konjunktion stehe.
Ebenso trat er denen
entgegen, die glaubten,
daß das unterirdische
Feuer von den Strahlen
der Sonne oder der
Sterne erzeugt sei, und
meinte, daß cs von dem
Spiritus ißiritus her-
vorgerufen werde, den
die' Kalte austreibe, wie
die Wolken den Blitz; es
schien ihm auch möglich,
daß dieser „Feuergeist"
sich selbst entzünde, wenn
er in den unterirdischen
Gängen einen Ausweg
suche. Wenn sich an sol-
chen Stellen Brennmate-
rial, wie Bergleer, be-
finde, so gerate es in
Brand und erzeuge die
Vulkane, von denen
Agricola den Hekla und
den brennenden Berg
bei Zwickau (einen Koh-
lenbrand) anführte. Bei
heftigen Ausbrüchen wür-r
den Asche, Sand, Schwe-
fel, Bimsstein, Felsen
ausgeworfen und da-
durch sei erst kürzlich
(1538) der „neu.e Berg"
(Monte Nuovo) beim
Averner See entstanden:
sonst aber verzehre das
unterirdische Feuer die
Berge und schasse sie
nicht. —
Betrachten wir nun
kurz die moderne Theo-
rie von den Vulkanaus-
brüchen: — Wir wissen,
daß die Erde einst ein
leuchtender feuriger Ball
war, ein Stern, wie an-
dere. Die Erde strahlte
jedoch ihre Wärme in
den kalten Weltenraum,
erkaltete langsam, über-
zog sich wie eine ver-
glimmende Kohle mit
einer Erstarrungskruste.
— Die moderne Geo-
logie lehrt nun, gestützt
auf die Forschungen
S t ü b e l s, daß die Er-
starrungskruste der Erde
beute 'wenigstens gegen
2000 km dick sei, also
etwa den dritten Teil
117
des Erdhalbmessers be-
trage. Infolgedessen kann
die glutflüssige Masse des
Erdkerns, das „Magma"
überhaupt nicht mehr
vom Erdinnern bis auf
die Erdoberfläche durch-
dringen. Die Vulkanaus-
brüche erklären sich viel-
mehr derart, daß in ver-
hältnismäßig geringer
Tiefe in der Panzerdecke
der Erdrinde noch kleine
Magmaherde liegen, die
mit den Vulkanen durch
Kanäle in Verbindung
stehen. Aus diesen
Magmahcrdcn stammt
das glühende Material,
das beim Ausbruch des
Vulkans herausgeschleu-
dert wird. In diesem
Magma herrscht zweifel-
los ein gewaltiger
Gasdruck: die einge-
schlossenen Gase ver-
suchen beständig, die
Lavamassen und die den
Kraterkanal verstopfen-
den Gesteinsmengen em-
por zu drücken. Wird
nun aus irgendwelchen
Gründen der Gegen-
druck von oben verringert, oder tritt von unten,
infolge von Kontraktionen der Erdrinde, eine starke
Pressung hinzu, so finden die glühenden Massen den
Ausweg, und die feurigen Schlangen entringeln sich
dem Kraterloch und zün-
geln talwärts, alles ver-
sengend, während L a v a -
bomben und Staub-
massen und Asche mit
explosionsartiger Wucht
hoch in die Luft geschleu-
dert werden und kilo-
meterweit fliegen. Tie
enormen Mengen, die
ausgeworfen werden, bil-
den erst nach und nach den
ganzen Kegelberg, schütten
ihn sozusagen auf. Ist die
Disposition zu einem Aus-
bruch da, so können schon
schwache Kräfte seine
A u s l ö s u n g bewirken,
z. B. starke Luftdruckände-
rungen. Auch die von
Falb ausgesprochene An-
sicht, daß die Anziehungs-
kraft des Mondes die
Katastrophe verursache,
scheint nicht von der Hand
zu weisen zu sein.
Die Zahl der Vulkane
auf der Erde ist außer-
Ter letzte neue Krater des Vesuvs.
ordentlich groß. Folgen
wir dabei der Zählart
des Geologen Fuchs, der
ein zusammenhängendes
Gebiet, wie z. B. die
Eifel, als einen einzigen
Vulkan in Rechnung
stellt Andernfalls ntüßte
man z. B. allein aus der
kleinen Inselgruppe der
Galapagos mehr als
zweitausend annehmen!],
so kommen wir auf eine
Zahl von über 670, von
denen etwa 370 noch
tätig sind. Es kommt für
eine derartige Zählung
ja auch in Betracht, daß
die Vulkane selten ein-
zeln sondern gewöhnlich
in Reihe n oder
Gruppen auftreten.
Hier bei uns haben wir
die Vulkane ht der Eifel,
deren Krater heute teil-
weise die Maare bil-
den. Sie befinden sich
auf Devon-Schichten, sind
also geologisch betrachtet,
noch jung. Der Tertiär-
periode gehören die- Vul-
kane der Auvergne in
Frankreich an. Auch Ita-
lien ist an erloschenen Vulkanen reich. Auch der
Monte Vulturo, der Mittelpunkt des letzten großen
Erdbebens, gehört dazu, desgl. der Monte Nuovo, der
im Verlauf von nur 1 Tagen entstand (1538).
Im Innern des Kraters.
118
Durchblick auf die evangel. Kirche in Ottweiler.
Zeichnung von Heinrich Schorr.
119
Zwei Bilder aus Ottweiler:
links: die Fensch:
rechts: Durchblick auf das alte Rathaus.
Zeichnungen von Heinrich Schorr.
Vtlder aus Ottweiler.
Unter den Städten des Saargebiets nimmt Ott-
Weiler mit Recht eine besondere Stellung ein.
Mag auch von seiner früheren wirtschaftlichen Be-
deutung heute nicht mehr so sehr gesprochen werden,
mag ihm insbesondere, wenn es auch Kreishauptstadt
blieb, das nur noch widerwillig dem Kreisverband
angehörige, mit allen Kräften seine Selbständigkeit
erstrebende Neunkirchen den Rang abgelaufen
haben, sowohl an Einwohnerzahl wie an wirtschaft-
licher Bedeutung durch Kohlengruben und Hütten-
werk, so bleibt Ottweiler doch immer noch eine Stadt,
die der Liebe des Saarländers würdig ist.
Es ist ein Platz, umweht vom Hauche der Ge-
schichte, allzeit ein Kleinod im Besitze der Saarbrücker
Landesherren, die auch den Titel eines Grafen von
Ottweiler führten. Und mit Recht ist daher jeder
Ottweiler Bürger stolz auf die Vergangenheit seiner
Vaterstadt und bemüht, die Denkmäler der Ver-
gangenheit zu schützen und zu erhalten.
Um die Burg der Grafen, von der heute allerdings
kein Stein mehr steht, ist das Städtchen entstanden,
mit Mauer und Graben befestigt, durch die zwei
Stadttore Einlaß gewährten. Mauer und Tore sind
beute verschwunden: nur noch einige Trümmer kün-
den nebst dem Namen „Gerbergraben" von der
einstigen Befestigung. (Im Stadtgraben pflegten
nämlich die G?rber des Orts noch im letzten Jahr-
hundert ihre Felle zu waschen.) — Geblieben ist noch
der runde Turm, heute als Glockenturm der Kirche
benutzt, den wir auf unseren Bildern als Wahr-
zeichen Ottweilers sehen können. (Die Spitze ist
heute infolge eines Blitzschlages schief.) — Geblieben
sind als Andenken alter Zeiten ferner noch die zahl-
reichen Häuser mit Treppengiebeln, die namentlich
dem Marktplatz — auch heute im Volksmund noch
„Schloßplatz" genannt — ein so trauliches Aussehen
geben. — Geblieben ist auch der freundlich rauschende
„Schloßbrunnen" inmitten des Markts, schlank,
— 120 —
Ottweiler: Im Graben.
Zeichnung von Heinrich Schorr.
säulenartig, oben ei-
ne Vase tragend. —
Jenseits des Süd-
tores die Haupt-
straß e, war
früher die „V o r -
stadt". Ihre Berg-
seite zeigt noch Gie-
belhäuser; an ihrem
oberen Ende steht
ein altes Patrizier-
haus. Weiter liegt
in der Vorstadt das
alte „Witwen-
palais", ein Bau
Stengels für
die verwitwete Für-
stin Saarbrückens.
Heute gehört es
dem Kreise und
hat die Sparkasse
aufgenommen, die
einen stilgerechten
Erweiterungsbau
z. Zt. ausführen
läßt. — Seitwärts
kündet die Straße
„Im Herrengarten"
von denr früher
hier befindlichen
Schloßpark. Sie
führt zu dem „Pa-
villon", denr frühe-
ren Jagdschlößlein
des Fürsten. Nahe-
bei befinden sich die
„Fabrik". Hier
wurde „O t t w e i -
ler Porzellan"
in fiirstlicher Re-
gie gefertigt, eigent-
lich Steingut, von
dem Knigge er-
zählt, daß „der
Fürst die Speisen
in den Kasserollen
von dieser Masse,
in welchen sie ge-
kocht worden, auf-
tragen läßt". End-
lich erhebt sich jen-
seits der Blies, die
durch die Stadt
fließt, der jetzige
Stadtteil Neu-
Münster, der äl-
teste Teil, um das
früher dort stehende
Kloster entstanden.
121
Der Raffeebefucb. ¡^c>
Aus Johann Martin Ufteri’s*) städt. iöyUe „öe Berre Beiri“.
„Ho es Däfeli1, §rau Baas?“ — „I danke verbind!!.“ — „(Da gabt2) ja
Hit uf eim Bei, Srau Baas.“ — „Bä nu, us schuldiger Acbtig3).“ —
„Ho es Däfeli, §rau Baas?“ — „Ich glaube, Srau Baas, Si vexiereö:
Wäger,4) i müetzt mi ja schäme!“ — „I bitte, wozue doch die Drnständ?
Aller gueter Dinge sind drü.“ — „I nimms als Befehl an.“ —
„Ho es Täfelt, §rau Baas?“ — „Mei Wäger, jetzt müetzt i verspringe!“ —
„'s git no wohl en Winkel: Si gfehnö,5) wie d'Dätzli so doliG) sind.“ —
„Bei, wahrhaftig, es tbuet’s nüt!“ — „I la nit nabe.“7) — „So fey’s denn." —
„Bo es Täfelt, Srau Baas?“ — „Was denked Si an, Srau Baas Amtme!“ —
„Wär me nu es Safe!8) denn excellenten Baffi
Drinkt me niewe9) als da: das muefe i säge“. — „Bu ja denn,
Wenn ich ne glaube darf, so bitt’ i!“ — „’s ist wirkli dock gar z’vil,“ —
„Incommoöirt er Si öppe?10)“ „Oo nei, Srau Baas Amtme! s’ Cunträri;11)
Chopf=12) und Magebesckwerde, das rnuetz ick säge, die nirnmts rner
Suber und glatt eweg.“ — „Drum wege der schätzbare Gesundheit
Bo es Ofeli, §rau Baas!“ „Bei, nei, jetzt muefet mer’s verbette;
Gnueg ist gnueg.“ — „I gohne nüt zuruk13)“ — „I bitte dock bofli.“
„’s ist der Gesundheit weg!“ — „Da cba14) me freili nüt abscklah."
*) Johann Martin Usteri (1763—1827) in Zürich war ein Zeitgenosse von Boß und Hebel, und
dichtete, durch sie angeregt, Idyllen und Lieder, z. T. in der heimatlichen Mundart. Bon seinen Liedern
kennt jeder von uns den Rund ge sang: „Freut euch des Lebens, weil noch das Lämpchen glüht...".
*) Noch ein Täßchen? 2) Man geht. s) Achtung. 4) Beteuerungswort. 5) Sie sehen. 6) klein. J) Ich lasse
nicht nach. 8) Wäre man nur ein Faß! 9) nirgendwo. 10) vielleicht. ") im Gegenteil. ") Kops.
") Ich weiche nicht zurück. ") kann.
122
Cà-
Paris: Blick vom Louvre auf den Triumphbogen des Carrousel, den Jardin des Tuileries und d^e
Champs Elysses.
123
Au unseren Sonöerbilöern.
Wieder erscheint unser Kalender im neuen Gewand:
das Titelbild, das diesmal eine bisher noch
nicht angewandte Technik, den Linolschnitt,
zeigt, stammt von unserem Mitarbeiter Vermessungs-
techniker Heinrich Schorr, unseren Lesern bereits
bekannt durch die prächtigen Zeichnungen, mit denen
er im Kalender 1928 den Aufsatz des Herrn Ober-
markscheiders Schlicker über beider Heimatsort
Illingen schmückte. Der Schachtturm im Hinter-
grund, die Knappen da vorn, die müde von wackerer
Arbeit nach Hause ziehen, so atmet unser Titel so
recht den Geist der Saar. — Herr Schorr lieferte uns
aber noch weitere schöne Bilder zu unserem Artikel
über O t t w e i l e r.
Auch der zweite Mitarbeiter aus den Reihen
unserer Beamten, Herr Techniker Wilhelm Bleib-
treu von der Division St. Ingbert, ist uns treu
geblieben. Außer Bildern seiner Heimatstadt wid-
mete er dem Kalender eine Ansicht von R ei n h e i m.
Uber die dortige Kirche hat unser verstorbener Mit-
arbeiter Jacques Gahot im Kalender 1926 im Auf-
satz „Blieskastel und das Bliestal" gesprochen. Der
runde Turm ist für die Kirchen des Bliestals charak-
teristisch.
Unser Kalender ist aber vor allem eben der Berg-
manns kalender, deshalb müssen Bilder aus dem
Leben seiner Leser an erster Stelle stehen. So brin-
gen wir zunächst noch einmal das Bild von Jonas
auf Seite 8. Wir glauben, daß dies Bild „nach der
Schicht" trefflich zu den Veteranen der Arbeit paßt,
denen wir alle, wenn sie einmal ihre letzte Schicht
verfahren haben, einen frohen und zufriedenen Feier-
abend von Herzen gönnen! — Weiter darf auch
C o n st a n t i n M e u n i e r, der diesmal nicht nur
den Bergmann, sondern auch seinen treuen Ge-
fährten in finsterer Nacht, das Grubenpferd,
zum Gegenstand seiner Kunst gemacht hat, nicht fehlen.
Wieder aber läßt diesmal der Bergmannskalender
auch einen neuen Künstler zu den Herzen der Leser
sprechen, den Bildhauer Fritz Koelle. —
Dieser, der aus Augsburg stammt und jetzt 35 Jahre
alt in München lebt, hat vor allem den Berg-
mann zum Gegenstand seiner Kunst gewählt. Und
wer seine Schöpfungen sieht in ihrer Lebensechtheit,
der erkennt, daß hier die Liebe eines Künstlers, der
nach seinem Herkommen doch eigentlich dem Berg-
mannsberuf nicht nahe stand, zu einem besonderen
Thema getrieben hat. „Die Freude an der Sache
und an der Form, sowie eine besondere Sympathie
für diese Menschen ist es, was mich veranlaßt, diese
Leute zu formen", so schrieb er uns. Da seine Gat-
tin, die Malerin Liesl Koelle-Karmann, aus
St. Ingbert stammt (im nächsten Jahrgang hoffen
wir auch von ihr Zeichnungen zu veröffentlichen),
so sehen wir Jngberter Anklänge häufig in seinen
Werken, von denen übrigens hier wie in Deutschland
eine Anzahl von den staatlichen Museen und Gale-
rien angekauft wurden. Sein „Bergmann" wurde
z. B. vor der Berliner Nationalgalerie aufgestellt.
Zu unseren sonstigen Bildern, insbesondere denen
von S p i tz w e g und P h i l i p P i, etwas zu sagen,
dürfte sich erübrigen. Die Kunstbeilagen aber' er-
klären sich selbst.
124
wer kennt die Schnäbel der Vögel?
So hatten wir im Kalender 1930 gefragt. — Und
wir hatten gesagt, daß zwar die Form des Schnabels
für den einzelnen Vogel charakteristisch sei, daß aber
doch Wohl die wenigsten Menschen aus einer bloßen
schematischen Zeichnung des Vogelkopfes ihn jedesmal
sicher bestimmen könnten. Tie Erfahrung hat uns
gezeigt, daß wir uns in dieser Ansicht nicht geirrt
hatten. Denn, wie aus uns zugegangenen Antworten
hervorging, hat keiner sämtliche Schnabel
richtig bestimmen können.
Allerdings hatte auch bei den Zeichnungen Nr. 1,
45 und 46 sich der Zeichner einen Scherz erlaubt.
Diese Tiere sind gar keine Vögel,
wenn sie auch eine Art Schnabel zeigen! Nr. '1 ist ein
Fisch (Chondrostoma), Nr. 45 das berühmte
Schnabeltier, und Nr. 46 ebenfalls ein Säuge-
tier, nämlich der australische A m e i s e n i g e l.
Nr. 40 ist der aus unserer Erzählung „ durch den
dunklen Erdteil" im Kalender 1929 bekannte „Kalao",
dessen Kopsmaske sich Tusunis, der „Kalao-Mann",
an die Stirn bindet, wenn er Trappen und Strauße
beschleicht, sie mit bloßen Händen zu sangen.
Nachstehend also nochmals sämtliche Namen:
1. Ehondrostoma; Ibis. Adler: 2. Falke; 3. Würger;
4. Pusfin oder Schrappvogel; 5. Papagei; 6. Reiher;
7. Scharbe; 8. große Seemöve; 9. Specht; 10. Rabe;
10 bis. Star; 11. Ammer; 12. Tickschnabel; 13. Lerche;
14. Meise; 15. Hahn; 16. Ratte (Sumpsvogelgattung);
17. Wasserhuhn oder Bläßhuhn; 18. Regenpfeifer;
19. Taube; 20. Kolibri; 21. Wiedehopf; 22. Kolibri;
23. Baumläufer (Spechtart); 24. Schnepfe; 25. Snmps-
läufer oder Pfuhlschnepfe; 26. Grüel oder Brach-
schnepse; 27. Strandläufer: 28. Ente; 29. Fünf
Schnäbel von Blätterschnäblern, vom Rücken gesehen;
30. Säge-Taucher oder Säger; 31. Nachtschwalbe;
32. Flamingo: 33. Pinguin; 34. Larventaucher,
Papageitaucher; 35. Pelikan; 36. Avosctte, blau-
süßiger Säbelschnäbler; 37. Lösselreiher; 38. Taucher;
39. Tukan oder Pfesfersresser; 40 u. 41. (Nas)horn-
vögel; 42. Wasserschneider, Scherenschnabel (Möwen-
art); 43. Klaffschnabel (Reiherart); 44. Kreuzschnabel;
45. Schnabeltier; 46. australischer Ameisen-Jgel.
125
Diogenes sucht Menschen.
Piaud, gest. Bocourt, gez.
Diogenes.
Von dem griechischen Philosophen Diogenes von
Sinope, der 412—323 lebte, stammt das geflügelte
Wort „Diogeneslaterne". Es wird nämlich von ihm
erzählt, daß er sich am Tage eine Laterne anzündete,
umherging auf Straßen und Markt und sagte: „Ich
suche einen Menschen!"
Diogenes war ein Schüler des Atheners Antisthenes,
der als Anhänger des Sokrates dessen Lehre von
der Tugend zur absoluten Bedürfnislosigkeit ver-
wirklicht wissen wollte. Er lehrte: „Der' wahrhaft
tugendsame Menschen entschläat sich aller Dinge, die
ihn an das Leben fesseln. Die wahre Tugend ist
Entsagung. Diese besteht darin, sich von den Freu-
den und Bequemlichkeiten des Lebens gewaltsam los-
zureißen und die Begehrlichkeit mit aller Kraft zu
unterdrücken. Die höchste Glückseligkeit liegt in der
Selbstgenügsamkeit."
Diogenes bildete die Gedanken seines Lehrers noch
weiter aus und verkörperte sie auch praktisch in
seinem Leben. Die freie Luft war sein beständiger
Aufenthalt und eine Tonne seine Wohnung.
Die Athener setzten dem großen Philosophen ein
Denkmal. Eine Nachbildung dieses Monumentes
stellte der Architekt Fontaine in den ersten Jahren
des französischen Kaiserreiches her. Es stand auf
einem südlich vom Schlosse St. Cloud befindlichen
Turme, der im Januar 1871 vom Mont Valerien
aus zerstört wurde. Jeder Pariser kannte dieses
Denkmal unter dem Namen: «Bunkerne de Bio-
gene ».
Wohsch.
126
@ <§> Nugb^. @ @
Die Rolle, die bei uns noch das alte Fußballspiel
inne hat, spielt in den angelsächsischen Ländern das
Rugby. Aucb die Amerikaner kennen zwar noch
unser „Fußball, dort « soecer » genannt, aber unter
«football» verstehen sie ausschließlich das Spiel mit
dem eiförmigen Rugbyball. Allerdings wird «foot-
ball» in Amerika noch mit 11 Mann auf jeder Seite
gespielt, während die Mannschaft eines richtigen
Rugbyspiels 15 zählt.
Die Geburtsstätte des Rugbyspiels ist England.
Der Name dieses Rasenspiels ist eigentlich der einer
im Zentrum Englands gelegenen, durch ihr Kolleg,
an dem von jeher die Söhne des englischen Hochadels
studierten, berühmten Stadt.
Wie jede englische Studienanstalt, besaß natürlich
auch das Kolleg in Rugby seinen Fußballplatz, und
der wurde im Jahre 1823 die Geburtsstätte des
neuen Spiels, als der Schüler Ellis im Verlauf
eines Matsches, alle Spielregeln außer acht lassend,
den Ball mit den Händen ergriff und mit ihm wegb-
lies, damit das erste charakteristische Merkmal des
späteren Rugbyspiels prägend.
Es ist leicht hegreiflich, welch eine Revolution dieser
erste Vorstoß gegen die bisherigen strengen Spiel-
regeln sowohl in Rugby selbst als auch an anderen
Schulen, wo man das aristokratische Vorbild nach-
ahmte, bedeutete. Doch schließlich wurden auch die
anderen bisherigen Spielregeln abgeändert bzw. neue
festgelegt, und das „Rugby" trat seinen Siegeslauf
als selbständiges Spiel an.
Rugby ist sicherlich ein überaus vielseitiger Sport,
der an seine Jünger gleich hohe physische wie mora-
lische Anforderungen stellt. Es ist somit kein Sport
für jedermann; es ist auch kein Spiel für Schwäch-
linge, sondern verlangt robuste Naturen. Doch wenn
Kraft, Gelenkigkeit und Ausdauer dabei Vorbedin-
gung sind, so nicht minder Kaltblütigkeit, Willens-
kraft und rasche Entschlußfähigkeit, und nur ein vor-
heriges gründliches Training gewährleistet dem
Rugbyspieler, in guter Form zu sein und seine
Leistungsfähigkeit richtig zur Geltung zu bringen,
denn die Selbstbeherrschung und Disziplin des ein-
zelnen Spielers und das Zusammenspiel der einzel-
nen Glieder der Mannschaft ist hier womöglich noch
wichtiger wie bei unserem Fußballspiel.
Wie schon eingangs erwähnt, beträgt die Zahl
der Rugbymannschaft nicht 11, wie beim
Fußball, sondern 15, und anstatt des runden Fuß-
balls wird ein eiförmiger von 28 bis 28,5 cm
Länge benutzt.
Die Spielzeit beträgt 80 Minuten; zwei Halbzeiten
von 40 mit einer Pause von 5 Minuten, während
welcher die Mannschaften das Feld wechseln.
Es gilt, den Ball, der getragen, mit dem Fuss
estoßen oder von Mann zu Mann zugeworfen wer»
en darf (aber nie nach vorn, sonst ist er abseits!),
hinter des Gegners Torlinie zu schaffen oder über
die Torlatte zu treten. Ersteres ist ein „V e r s u ch"
und gilt 3, letzteres ein Tor und gilt 4 Punkte;
wird aus einem Versuch ein Tor erzielt, so gilt beides
zusammen 5 Punkte.
Beim Rugby darf man den Gegner mit den Hän-
den fassen; ja, diese Kunst des Abfangens und des
Festhaltens ist überaus wichtig. Unsere "Bilder zeigen
charakteristische Episoden.
Rugby ist, wie gesagt, in England entstanden als
ein Spiel junger englischer Aristokraten. Aber heute
ist es längst ein Volkssport geworden; nicht nur in
England und seinen Kolonien, sondern auch in vielen
anderen Ländern. In Frankreich begegnet es größ-
tem Interesse und auch in Deutschland findet es eine
immer größer werdende Zahl von Anhängern. —
Als die beste Mannschaft der Welt gelten fedoch die
neuseeländischen «All Blacks», die z. T. aus Ein-
geborenen (Maoris), bestehen, und 1926 auf Staats-
kosten Europa -und Kanada bereisten, wo sie in vielen
Dutzenden von Wettspielen stets Sieger blieben.
127
Baftlerecke.
Ein selbstgebauter gal-
vanoplastischer Apparat.
Der eifrige Bastler pflegt
mancherlei Gegenstände aus
Metall selbst herzustellen,
die er nachher Wohl ganz
gern einmal mit einem
schönen Nickelüberzug ver-
sehen hätte, wenn er nicht
die Kosten scheute. Auch
würde er mitunter von
irgendeiner Münze, Me-
daille usw. gern einmal
einen Abdruck nehmen.
Endlich sieht er auch häu-
figer in einschlägigen Ge-
schäften allerlei Gebrauchs-
gegenstände durch galva-
nische Verkupferung oder
dergl. zur Erhaltung als
dauerndes Andenken um-
gewandelt. So sah ich bei-
spielsweise nicht nur die ersten Schühchen eines
Kindes, sondern auch, auf einem schön geaderten
Stein, als Briefbeschwerer hergerichtet, einen der
hierzulande so häufig vorkommenden Hirschkäfer mit
dunkelgrün patiniertem Kupfer überzogen.
Nun, der dazu notwendige galvanoplastische Appa-
rat ist mit allem Zubehör ganz leicht und billig zu
beschaffen. Wir brauchen dazu vor allem ein Kon-
servenglas von etwa 12 bis 15 Zentimeter Höhe, das
oben durch einen hölzernen Deckel geschlossen wird
(Abbildung 1 G u. D). In diesen Deckel schneiden
wir ein kreisrundes Loch, in das wir einen gläsernen
Zylinder, wie man sie bei Petroleumlampen braucht,
ebenfalls etwa 12—15 Zentimeter lang, so einpassen,
daß seine untere Öffnung mindestens 5 Zentimeter
vom Boden des Konservenglases absteht. Diese untere
Öffnung verschließen wir' sorgfältig mit einer im
nassen Zustand darüber gespannten und durch meh-
rere Lagen guten Bindfadens gehaltene tierischen
Blase, oder in Ermanglung dessen mit einem Stück
guten Pergamentpapiers (siehe Abbildung: G —
Glas, Di — Deckel, L — Zylinder). In den Zylin-
der ragt, ohne die verschließende Haut zu berühren,
ein Stück Zink Z von etwa 6 Zentimeter Länge,
2 Zentimeter Breite und mindestens 1 Millimeter
Dicke, gehalten durch einen angelöteten Draht, der
durch den auf dem Zylinder sitzenden Deckel D2 hin-
durchgeht und mit einer in den Deckel eingeschraubten
Apparatklemme A leitend verbunden ist. Durch die
Klemme wird bis etwa 2'Zentimeter über dem Boden
des Konservenglases ein rechtwinkelig gebogener
Draht D geführt, der, soweit er in das Konserven-
glas reicht, durch mehrmaliges Eintauchen in flüssiges
Wachs oder Paraffin sorgfältig isoliert wird. An
das freie, vorher blankgcschabte Ende dieses Drahtes
kommt die Nt a t r i z e, d. i. ein mit Graphit leitend
gemachter Abdruck in Wachs des Gegenstandes, von
dem eine metallische Kopie hergestellt werden soll. Da
deren Anfertigung nicht
ganz einfach ist, möge eine
kurze Anleitung dazu ge-
geben werden.
Man nehme etwas Bie-
nenwachs und forme dar-
aus eine Scheibe vom
Durchmesser in der dop-
pelten Dicke eines 2-
Francsstückes. Da hinein
drückt man die zu kopie-
rende Münze oder dgl.,
doch achte man darauf,
daß ein tadelloser Abdruck
entsteht, da ja von dessen
Güte auch die der Kopie
abhängt. Gegegebenenfalls
scheue man nicht davor
zurück, die Arbeit nochmal
von vorn zu beginnen.
Mit einem feinen Pinsel
überstreiche man alsdann
den Wachsabdruck mit Graphit, der zu billigem Preise
in jeder Drogenhandlung zu haben ist, und zwar
solange, bis der Abdruck' überall mit einem gleich-
mäßigen, glänzendschwarzen Überzüge versehen ist.
Ist nun die Matrize soweit fertiggestellt, so muß sie
mit dem freien Ende des vom Zink kommenden
Drahtes metallisch verbunden werden. Auch das ist
nicht ganz einfach: wie sich aber die Schwierigkeiten
mit Hilfe eines Stückchen Stanniols beheben lassen,
zeigt Abb. 3. Nach erfolgtem Anschluß drücke man
die Münze nochmals ein und wiederhole auch das
Einpinseln mit Graphit, um ja sicher zu sein, daß
auch überall ein leitender Überzug entstanden ist:
überflüssiges Graphitpulver muß endlich sorgfältig
entfernt werden.
Nun können wir das Ganze so zusammenbauen,
wie es Abb. 1 zeigt. Das Konservenglas füllen wir
dann zur guten Hälfte mit konzentrierter Kupfer-
sulsatlösuNg, die wir uns durch Auflösen von
„Kupfervitriol" in Wasser herstellen: auch geben wir
noch einige Kristalle aus den Boden des Gefäßes.
Den Lampenzylinder füllen wir ebenfalls etwa zur
Hälfte mit lOprozentiger Schwefelsäure, die wir am
besten gebrauchsfertig vom Drogisten beziehen; denn
das Mischen von Sauren mit Wasser will gelernt
sein und ist unter Umständen mit Gefahr verbunden.
Nach der Füllung sollen beide Flüssigkeiten, die
Schwefelsäure im Zylinder und die Kupfersulsat-
lösung im Konservenglas, gleich hoch stehen; das Zink
soll vollständig von Säure bedeckt sein. Der Apparat
beginnt nun zu arbeiten, und nach einigen Stunden
kann man sehen, wie sich hier und da an der Matrize
bereits Kupfer niedergeschlagen hat. Nach 3 bis
5 Tagen endlich kann der Prozeß unterbrochen wer-
den. Wenn unsere Matrize einwandfrei und ins-
besondere der Graphitüberzug gleichmäßig und voll-
ständig war, können wir eine Kopie, die auch die
feinsten Einzelheiten des Originals wiedergibt, von
m2
— 128 —
der Matrize abheben; da jedoch die Kopie nur aus
dünnem Kupferblech besteht, empfiehlt es sich, sie
etwa mit Zinn, Blei oder wenigstens mit Siegellack
zu hintergießen.
Wollen wir mit unserem Apparat metallische
Gegenstände galvanisch verkupfern, vernickeln usw.,
so hängen wir sie einfach an das vorher auf etwa
Yi Zentimeter Länge von der Isolierung befreite
und zu einem Haken umgebogene Ende (Abb. 4) des
von der Klemme A kommenden Drahtes. Die Gegen-
stände müssen vorher sorgfältig mit verdünnter Salz-
säure gesäubert, in Sodawasser abgewaschen und
schließlich mit reinem-Wasser abgespült werden. Als
Flüssigkeit kommt in das Konservenglas für Ver-
kupsernng wieder eine Kupfersulfatlösung, für Ver-
nickelung eine Nickelsalz- (Nickelammoniumsulfat-)
Lösung. Zur Versilberung von Gegenständen können
endlich photographierende Bastler die „verbrauchten"
Fixierbäder benutzen.
Mutter und Rind,
a über Säuglingspflege bereits so
viel Belehrungs- und Anleitungs-
möglichkeiten vorbanden sind, hielt der
Kalendermann es für richtiger, wenn
wir uns einmal jetzt hier mit dem
Heranwachsenden Klein-Kind, das aus
der aus dem Arm getragenen schreienden
und quäkenden Puppe nun allmählig
zum laufen und sprechen könnenden
und denkenden Menschenkinde wird,
beschäftigen.
Wir entnehmen die folgenden Ab-
schnitte und Bilder dem ausgezeichneten
Buche: „Heilkunde für Alle" von Felix
Reinhard, Arzt in Düsseldorf, Verlag
Herder & Co., Freiburg im Breisgau *).
Ernährung im 2. Lebensjahre.
Im 2. Lebensjahre ist das Kind zwar kein Säug-
ling mehr, aber seine Verdauungswerkzeuge arbeiten
auch noch nicht wie die des Erwachsenen. Wie dieses
ahr anatomisch durch die Vervollständigung des
ehirns ausgezeichnet ist, so physiologisch 'durch den
Uebergang, die Gewöhnung von der Säuglings-
ernährung zur völlig freien Ernährung, mit der
gemischten Kost der' Erwachsenen, genauer gesagt,
des älteren Kindes. Die Praxis beweist, daß es un-
zweckmäßig ist, das Kind schon im 2. Jahre wie
einen Erwachsenen essen zu lassen; es neigt in diesem
Jahre noch immer zu Verdauungsstörungen auf
eringe Anlässe hin; erst am Ende des 2. Jahres
ört diese Anfälligkeit auf, und erst dann, besser noch
zu Beginn des 3. Lebensjahres, braucht sich die
Kinderkost nicht mehr wesentlich von der des Er-
wachsenen zu unterscheiden.
*) Dieses Buch samt der Kalendermann tut Gegensatz zu so
manchen im Kolportagehandel vertriebenen meistens viel zu teueren
Arztbüchern nur empsehlen. Es ist in jeder Buchhandlung zu haben.
Im zweiten Jahre aber muß noch immer den
w i ch t i g st e n Bestandteil der Nahrung die Milch
bilden, jetzt freilich für alle Kinder die Tiermilch.
Täglich ein Liter, auf vier Gaben verteilt, sollen sie
neben der übrigen Kost erhalten. Es gestaltet sich
daher die Ernährung im zweiten Jahre, in dem man
die fünf Mahlzeiten der zweiten Hälfte des ersten
noch beibehält, etwa wie folgt: zweimal K Liter
Milch mit so viel Zwieback, Semmel oder dergleichen,
ohne Butter, daß das Kind sich gesättigt fühlt; zwei-
mal K Liter Milch ohne Backwerk; einmal eine
Mahlzeit aus Fleischbrühe mit Grieß, Reis, Grau-
pen, Nudeln oder dergleichen und danach etwas
Gemüse in steigender Menge. „Kindermehle" sind
auch im 2. Jahre überflüssig, wenn das Kind
gesund ist.
Unter dieser Ernährungsweise entwickelt sich im
2. Jahre der kindliche Darm normal weiter, so daß
er im 3. die gewöhnliche Kost der Erwachsenen
bewältigen kann. Man sollte aber allgemein darauf
hinwirken, daß von diesem Jahre an die Kinder —
wie auch die Erwachsenen — sich daran gewöhnen,
mit täglich drei Mahlzeiten auszukommen. Es
besteht durchaus kein Bedürfnis, siinfmal am Tage
zu essen, außer in den zwei ersten Lebensjahren.
Frühstück, Mittag- und Abendessen sind durchaus
genügend, ja höchstwahrscheinlich zuträglicher als
die andere Weise. Ganz hestimmt haben die Kinder
dabei stets guten Appetit, gesunden Hunger.
Bestimmte Diätregeln sind nicht nötig. Das Kind
esie, was die Erwachsenen'essen, mit Ausnahme von
offenbar für den kindlichen Magen unzuträglichen,
wie scharf gewürzten, pikanten oder allzu fetten
Sachen. Milch, besonders zum ersten Frühstück (sie
sollte überhaupt bis in die Jünglingsjahre hinein
das wichtigste Getränk bilden!); Kaffee oder Tee nur
als. geringer Zusatz zur Färbung. Alkohol soll das
Kind selbstverständlich überhaupt keinen
Tropfen bekommen.
129
Das Zahnen.
Daß aus dem von einer Mutter geborenen, kleinen,
hilfebedürftigen Wesen mit der Zeit ein erwachsener,
mit allem Zubehör für den selbständigen Lebens-
kampf ausgerüsteter Mensch werden wird, gibt sich
zuerst an dem Erscheinen der Zähne, des Hilfs-
mittels zur selbständigen Ernährung, zu erkennen.
Das Zahnen beginnt, rund gesagt, mit dem
2. Lebenshalbjahre, also im 6. oder 7. Monate. Das
Kind bekommt aber bei diesem seinem ersten Zahnen
nicht sogleich das bleibende Gebiß des Erwachsenen,
sondern das nur für die erste Kindheit bestimmte
„Milchgebiß". Zuerst brechen die Schneidezähne
durch, und zwar die mittleren unteren im 6.—8., die
mittleren oberen im 7.-9. Monate; es folgen im
8.—12. Monate von den seitlichen Schneidezähnen
wieder erst die unteren, dann die oberen. In der-
selben Weise entwickeln sich nach Beendigung des
ersten Lebensjahres, vom 12.—16. Monate die ersten
Milchbackenzöhne und im 16.—20. die Eckzähne. Am
Ende des 2. Lebensjahres, vom 20.—30. Monate,
wird sodann das Michgebiß mit dem Durchbruche
der zweiten Milchbackenzähne vollständig. Es besteht
nun aus 20 Zähnen, oben 10 und unten 10, jeder-
seits 5 einander entsprechenden: 2. Schneidezähne,
1 Eckzahn, 2 Backenzähne, und bleibt bis zum
6. Lebensjahre unverändert bestehen.
*
* *
Besonderheiten und Beschwerden beim Zahnen.
Vorstehende Daten des ersten Zahndurchbruches
sowie die Reihenfolge der Zähne sind keine aus-
nahmslose Regel. Die Mutter denke nicht gleich, es
handle sich um eine schlimme Abnormität, wenn bei
ihrem Kinde die Zähne zu anderer Zeit und in
anderer Folge erscheinen. Oft kommt der erste Zahn
sehr früh zum Vorscheine, etwa im 4. Monate; dann
dauert es aber gewöhnlich lange, meist bis zur nor-
malen Zeit, ehe die übrigen folgen. Bei schwäch-
lichen Kindern stets, gelegentlich aber auch bei ganz
gesunden, beginnt das Zähnen aber auch später, am
Ende des ersten oder im zweiten Jahre usw. Bei
schwerster Rachitis kommt es sogar manchmal vor,
daß oas Kind mit 5 oder 6 Jahren noch keinen ein-
zigen Zahn hat.
Da beim Durchbrechen des Zahnes eine Wunde
entstehen muß, so ist es verständlich, daß die Kinder
dabei Beschwerden haben, örtliche, nicht selten aber
auch allgemeine. Tie meisten bereitet gewöhnlich der
Eckzahn. An der Durchbruchstelle entsteht eine
schmerzhafte Spannung mit Juckgesühl, Rötung und
Schwellung: diese Erscheinungen können sich über die
ganze Mundhöhle verbreiten, besonders, wenn Un-
sauberkeit unterstützend wirkt; dann treten Schleim-
und Speichelfluß, oft sogar Geschwüre auf. Unter
den Schmerzen leiden Appetit und Nahrungsauf-
nahme; der zersetzte Speichel wird verschluckt und
erzeugt die nach Aussage der Mütter so häufigen
Verdauungsstörungen, Durchfälle und Erbrechen der
zahnenden Kinder; auch Hautausschläge (Zahn-
friesel) sind bei ihnen so häufig, daß ein ursächlicher
Zusammenhang mit dem Zahnen kaum zu leugnen
ist. Die nicht seltenen „Z a h n k r ä m p f e"
(Eklampsie) endlich, die im Volk allgemein als aus-
gemachte Tatsache gelten, sind, im Gegenteile, für
die Wissenschaft durchaus noch nicht einwandfrei
geklärt. Kinder können aus vielen Ursachen all-
gemeine Krämpfe bekommen, und diese sind stets
ernst zu bewerten und daher stets ärztlichen Rates
bedürftig. Man hüte sich daher, Kinderkrämpfe
leichthin „auf die Zähne" zu schieben! Es ist so sehr
zweifelhaft, ob überhaupt in Wahrheit das Zahnen
allein sie verursachen kann, daß man niemals ver-
säumen sollte, selbst, wenn man glaubt, es handle
sich „nur" um „Zahnkrämpfe", den Arzt um Rat zu
fragen. Ähnliches gilt vom Husten, Durchfalle und
allen ernsteren Storungen. Treten sie bei einem
zahnenden Kinde auf, so warte die Mutter niemals
allzu lauge mit der Zuziehung des Arztes.
— Vor allem aber glaube man nicht, das Zahnen
sei notwendig mit Störungen des Allgemeinbefin-
dens verknüpft; ganz gesunde Kinder bekommen ihre
Zähnchen fast ohne merkliche Beschwerden.
Während des Zahnens muß die Sauberkeit
in der Pflege des Kindes, besonders bei der Nah-
rungseingabe, doppelt gewissenhaft beibehalten wer-
den; alles, was über Peinhaltung der Brustwarzen,
der Trinkslasche usw. gesagt worden ist, muß streng
befolgt werden; auch die Regelmäßigkeit in der
Ernährung darf nicht vernachlässigt werden, und bei
jeder Störung ist sofort für Abhilfe zu sorgen. Das
ständige Ausfließen des Speichels aus dem Munde,
durch das Kinn und Brust wund werden können,
bekämpft man durch fleißiges Trockentupfen (nicht
wischen!) und Vorbinden eines Brustlätzchens
(Seiferläppchens), nötigenfalls aus wasserdichtem
S
130
Bild 2 und 3: Tragen des älteren Kindes.
Stoffe. Auch Einfetten des Kinns und der Brust
mit milder Salbe verhütet das Wundwerden. Die
Kinder greifen, um das lästige Jucken des Zahn-
fleisches zu lindern, selbständig zu dem Hilfsmittel,
sich auf die Finger zu beißen; will man das zulassen,
so muß man für andauernde, größte Sauberkeit der
Händchen Sorge tragen; besser noch gibt man dem
Kinde einen sauber gehaltenen Kauring aus Elfen-
bein oder Kautschuk oder ein Stück Veilchenwurzel.
Stärkere örtliche Beschwerden, Mundgeschwüre,
übermäßige Verzögerung des Durchbrechens u. dgl.,
bedürfen ärztlichen Eingreifens. Die übrigen Stö-
rungen, Durchfälle, Erbrechen, Brnstkatarrhe, Haut-
ausschläge und auch die etwaigen Zahnkrämpfe,
werden genau so behandelt, wie wenn sie außerhalb
der Zahnungsperiode auftreten.
*
-i- *
Das Laufenlernen.
Neben der Ausbildung des Gebisses ist der zweite
wichtige Vorgang auf dem Wege der Entwicklung
vom mutiergebundenen Kinde zum freien Er-
wachsenen das „L a u f e n l e r n e n", die allmähliche
Aneignung der selbständigen vom Willen
gelenkten Bewegungs- und Fortbewegungs-
freiheit des Körpers.
Die Knochen des jungen Kindes sind
noch weich und nachgiebig, daher beson-
ders Beinchen und Wirbelsäule zu Ver-
biegungen und Verkrümmungen geneigt.
Bei zu frühen: oder unrichtigem Gebrauche
oder infolge von Knochenerkrankungen
(besonders Rachitis) können die Bein-
chen krumm werden; durch Verbiegung
der Wirbelsäule nach außen oder innen
und dabei meist auch nach einer Seite
kann das Kind schief oder bucklig werden.
Gewollte Bewegungen macht das Kind
zuerst im 4. Monate; die ersten sind Ver-
suche, den Kopf hochzuheben. Gegen Ende
des 5. oder zu Anfang des 6. Monats
versucht es, sich mit dem ganzen Rumpfe
aufzurichten, gegen Schluß des ersten
oder zu Anfang des zweiten Jahres, zu
stehen, und bald darauf zu gehen. Kräf-
tige, zugleich aber nicht sehr schwere Kin-
der beginnen manchmal sogar schon mit
a) Richtig. ' b) Falsch.
Bild 4: Führen des Kindes über Stufen.
(Mim
131
Tafel 5.
9*
13S
9 Monaten zu laufen. Zur Hygiene des Laufenlernens
gehört es, dem Kinde von früh an die Möglich-
keit zum freien Gebrauche seiner
Glied er nicht zu beschränken; also mißbrauche
man nicht Windeln und Wickel dazu, um das zap-
pelnde Menschenkindlein zu einem gliederlosen Stoff-
kegel zusammenzurollen; das Kindchen muß vom
ersten Tage an Kopf und Glieder frei bewegen, es
muß „st rampeln" können. Freilich muß man
es verhüten, daß das Kind zu fr ü h Bewe-
gungen ausführt oder Haltungen einnimmt, denen
sein Knochen- und Muskelfystem noch nicht gewachsen
ist; man veranlasse es. iiberhaupt zu keinerlei Hal-
tungen oder Bewegungen, zu denen es nicht sichtbar-
lich bereits befähigt ist; demnach sind auch
Gängelbänder und Laufstühlchen
ganz überflüssig. Größere Kinder
trägt man so, daß sie, auf dem Unterarm fest
ruhend, ausrecht sitzen ohne Riickenverbiegung (Bild 2
und 3). Hat das Kind aber gehen und stehen gelernt,
so überläßt man die weitere Ausbildung in der
Hauptsache der Uebung der Muskeln durch den eige-
nen kindlichen Instinkt. Zu dieser Zeit ist ein Lauf-
gitter angebracht, aber weniger, um das Laufen zn
erleichtern, als um das Kind aus einen b e st i m m -
len Platz zu beschränken. Denn das freie
Umherbewegen in der ganzen Wohnung kann das
Kind mannigfach gefährden. Beim Treppen-
st e i g e n muß dem noch unsicheren Kleinen richtige
Hilfe geleistet werden (an beiden Ärmchen muß man
es halten!), da es sonst leicht stolpern und hin-
stürzen kann. (Abb. 4.)
* * *
Kleidung.
Auch die übrige Hygiene des Kindes muß der fort-
schreitenden Entwicklung Rechnung tragen, zunächst
die Hygiene der Bekleidung (Tafel 5). Gegen Ende
des ersten Vierteljahres wird das Hemdchen, das bis-
her nur knapp den Rumpf bedeckte, bis auf die Mitte
des Oberschenkels verlängert; das Kind bekommt
Strümpfe aus weicher Wolle und Schuhe, aus Wolle
gestrickt, und über das Hemd eine Flanelljacke; die
Beine schützt ein langer Unterrock, und den Abschluß
bildet ein langer Leibrock; um den Unterleib kommt
noch immer die dreieckige Windel zum Wechseln beim
„Naßmachen". Mit dem ersten Jahre kürzt man
Leib- und Unterrock, und mit Beginn der ersten Geh-
j versuche ersetzt man die Windel dtlrch ein weiches
leinenes Höschen und zieht gut sitzende weiche Leder-
schuhe an. Vom 4. Lebensjahre an wird -die Klei-
dung im allgemeinen der der Erwachsenen angepaßt.
Besondere Aufmerksamkeit muß stets dem Schuh-
werk geschenkt werden. In der Jugend erworbene
Formfehler der Füße sind in der Regel später nicht
mehr zn beheben.
Etwas über Uosenzuclzbr
Aus Wunsch einer großen Zahl unserer Leier gibt
der Kalendermann hier einige kurze Winke über
Rosenzucht.
Zunächst sei da eins gesagt: mit Unrecht denkt der
Gartenbesitzer gewöhnlich bei dem Worte „Rosen"
nur an die durch Gärtnerkunst gezüchteten Edelrosen.
Gerade die Wildrosen aber und erst recht die halb-
wilden Sorten verdienen es, in unseren Kleingärten
nicht vergessen zu werden; zeichnen doch gerade sie
sich aus durch größere Widerstandsfähigkeit gegen
Winterwitterung und durch Blütensülle. Wir nennen
von den halbwilden Sorten hier besonders
zwei: die „schottischen Zaunrosen", und die „japa-
nische Hagebuttenrose". Beide sind in vielen schönen
Spielarten im Handel. Letztere hat noch den Vorteil,
daß ihre Früchte, da sie groß und fleischig sind,
sich ausgezeichnet zum Einmachen eignen. — Auch
die bis 2 m hohe „Rosa Aschersonniana", die karmin-
rot blüht, und die hellgelbe „Rosa Harrisoni" sind
eine Freude des Gartenbesitzers. Alle diese Rosen
bedürfen keines regelmäßigen Schnittes.
Bon den veredelten Rosen nennen wir:
die M o n a t s r o s e n, besonders zu Beeten ge-
eignet, und den ganzen Sommer bis zum Winter
ununterbrochen blühend; ihre beste, leuchtend blut-
rote Sorte führt den Handelsnamen „Leuchtfeuer":
ferner die Re montanrosen, die sich durch
Duft, mehrmaliges Blühen und Farbenpracht aus-
zeichnen. Sie leiden unter dem Frost weniger als
die Tee- und Hybridrosen, müssen aber leicht mit
Tannenreisig gedeckt werden. Man hat sie in
weiß, rosa, rot und dunkelrot. — Alle Remontan-
rosen lieben leichten Schatten.
Nun kämen wir zu den Königinnen unter diesen
Edelblumen: den Bourbon- und Teerosen.
Diese bedürfen während des Winters einer sorg-
fältigen Deckung. Hier gibt es so viele
Sorten in den verschiedensten Farben, daß es über-
flüssig ist, Namen zu nennen, zumal die Kunst des
Gärtners wohl jedes Jahr neue Spielarten auf den
Markt bringt.
Endlich nennen wir die durch ihren Geruch sich
besonders auszeichnenden Zentifolien, weitzxr-
hin die M o o s r o s e n, so genannt, weil ihre
Knospen von einem moosähnlichen Gebilde umgeben
sind, und tust not least, die Kletterrosen als
133
eine der schönsten Zierden an Lauben und Häusern.
Die besten sind: „Rubin" und „Crimson Rambler"
(rot), „Belle de Baltimore" und „Gruß an Zabern"
(weiß): „Hiawatha" (leuchtend rot). Auch die
Bastarde der Rosa Wichurana können als Kletter-
rosen verwandt werden (fleißig heften!). Wir nennen
hier: „Auguste Barbier" (purpurrot), „René Andre"
(goldgelb), „White Dorothh" (weiß) und „Gardenia"
(gelb) , endlich die wohlriechende, rosa blühende
„May Queen".
Wir haben eingangs schon von der Notwendigkeit
des Schnitts der Rosen gesprochen. Durch ihn
will man neue kräftige Triebe erzielen. Dabei ent-
fernt man dünnes und schwaches, ebenso wie zu alt
gewordenes Holz ganz, und schneidet danach
schwächere Triebe auf zwei bis drei und die stärkeren
vielleicht auf vier bis sechs Augen. (Die „Noisette-
Rosen", die starkwüchsig sind mit dunkelgrünem glän-
zenden Laub, müssen dabei lang geschnitten wer-
den.) — Der Schnitt ist im Frühjahr, gleich nach
dem Abdecken mit einer scharfen „Rosenschere" aus-
zuführen. Im übrigen verweisen wir auf unsere
Abbildung.
Das Pfropfen von Obstdäumen.
Vielseitigen Wünschen entsprechend, gibt der Berg-
mannskalender, gestützt auf einen Aufsatz des Herrn
Gartenbaulehrers Arnold vom Pomologischen Insti-
tut in Reutlingen, im folgenden eine kurze Anleitung
zum Umpfropfen von Obstbäumen:
Die zuerst zu stellende Frage „Welche Bäume sollen
umgepfropst werden?" kann folgendermaßen beant-
wortet werden: 1. alle Bäume, welche einen gesunden
Wuchs haben, aber unfruchtbar sind; 2. solche, die eine
minderwertige oder schlechte Sorte tragen; 3. Sor-
ten, die für die Gegend und Lage nicht passen;
4. Bäume, die unter irgend einer Krankheit zu leiden
haben, wie z. B. unter dem Fusikladium oder Schorf,
Fruchtsäule oder Monilia, Krebs, Blutläusen usw.;
5. Sorten, die vielleicht in zu großen Mengen vor-
handen sind, ohne daß der nötige Absatz möglich wäre
(dies gilt namentlich für schnell vorübergehende
Sommer- und Herbstbirnen). Alte, abgängige
Bäume, die schon zahlreiche dürre Aste besitzen und
mit allerlei Wunden bedeckt sind, sollte man niemals
umpfropfen, sie würden die aufgewandte Mühe nicht
lohnen.
Die erste Arbeit ist das Abwerfen der Baumkrone.
Gerade in dieser Arbeit liegt zum großen Teil der
spätere Erfolg; das unrichtig ausgeführte Abwerfen
der Krone ist in der Regel die Ursache des früh-
134
zeitigen Absterbens der umveredelten Bäume. Hierbei
ist bei Bäumen, die in jugendlichem Alter sind und
ein üppiges, kräftiges Wachsium haben, es sehr zu
empfehlen, einige Aste unbeschnitten zu lassen, die
als sog. Saug- oder Zugäste die Aufgabe haben, den
infolge der starken Verkleinerung der Krone sich an-
häufenden Saft zu verarbeiten, damit die aufgesetzten
Edelreiser nicht im Saft ersticken. Bei alten Bäumen,
die genügend Jnnenholz besitzen, um eine Säfte-
stockung zu vermeiden, ist dies nicht notwendig. Das
Abwerfen kann vom Spätherbst ab bis zum Frühjahr
vorgenommen werden. Je früher es geschieht, desto
weniger nötig ist es, besondere Zugäste stehen zu
lassen, vorausgesetzt, daß genügend Jnnenholz vor-
handen ist. Wenn nun die Krone längere Zeit vor-
dem Umpsropfen abgeworfen wird, so muß man die
Aste etwas länger absägen, d. h. etwa 20 ein über der
Stelle, an der die Reiser aufgesetzt werden sollen, da
zum guten Gelingen der Veredlung frisches saftiges
Holz nötig ist. Die höher stehenden Aste dürfen nie-
mals länger sein als die tiefer stehenden. Der abge-
worfene Baum soll eine entsprechende Verkleinerung
der alten Krone darstellen; wenn man also den
obersten abgeschnittenen Ast (Verlängerung des
Stammes) mit den untersten Asten durch eine Linie
verbindet, so muß je nach der Kronenform des
Baumes ein Winkel entstehen, der beim Apfelbaum
mehr als 90° beträgt, also stumpf ist, während beim
Birnbaum, der von Natur aus mehr spitzpyramidal
in die Höhe geht, der Winkel auch etwas weniger als
Abb. 1. Ein im richtigen Winkel abgeworfener
Apfelbaum mit einigen kleinen Zugästen.
90° haben kann, also mehr spitz ist. Ein ganz spitzer
Winkel ist immer von Nachteil. Bild 1 zeigt einen
Apfelbaum, der in der richtigen Weise abgeworfen ist.
Wie weit nun die Aste zurückgenommen werden,
richtet sich nach dem Alter und dem Wachstums-
zustand des Baumes. Wenn man es vermeiden kann,
größere Schnittflächen als mit 10 ein Durchmesser
zu haben, so ist dies sehr wertvoll, aber in keinem
Falle sollten die Köpfe mehr als 15 ein Durchmesser
haben. Auf kleine Köpfe setzt man je ein Edelreis,
aus die größeren zwei und auf ganz große drei bis
vier Reiser. Bei Asten mit flacher Stellung, auf
welche ein Reis ausgesetzt wird, muß dasselbe auf die
untere Seite und ja nicht oben aufgebracht werden,
damit die Kopfwunde möglichst bald überwallen kann.
(Siehe Abb. 2 u. 3.) Andernfalls wird der untere
Teil des Pfropfkopfes bald vertrocknen und dadurch
entstehen schwer zu verheilende Wunden, die häufig
das baldige Absterben des Astes zur Folge haben.
Müssen zwei Reiser ausgesetzt werden, so kommen
dieselben rechts und links zu stehen, aber niemals
eines oben und das andere unten. Bei mehr senk-
recht gestellten Ästen kommt diese Bestiminung natür-
lich nicht in Anwendung. Wenn mehr als zwei
Reiser aufgesetzt werden, so geschieht dies ja auch
nicht, um aus denselben eine größere Anzahl von
Ästen heranzuziehen, sodern damit die große Wund-
fläche möglichst bald überwallt ist.
Im allgemeinen kann man sagen, daß die Ver-
edlung um so besseren Erfolg verspricht, je zeitiger
sie ausgeführt wird. Dazu gehört neben sorgfältigen
Schnitten, daß man gute Reiser auswählt und die
Veredlungsstelle nach dem Verbinden mit einem
guten Baumwachs sorgfältig überdeckt, damit die Lufl
von außen abgeschlossen ist. Steinobst, insbesondere
Kirschen und Pflaumen, sollen so zeitig wie möglich
umgepfropft werden.
Die Auswahl der Veredlungsreiser ist von großer
Wichtigkeit. Dieselben müssen so zeitig wie möglich
im Januar und Februar geschnitten werden, solange
die Mutterbäume noch in völliger Winterruhe sich
befinden. Man bewahrt sie bis zur Zeit des Ver-
edelns an einem kühlen Orte auf, z. B. an der Nord-
seite einer Gartenmauer oder eines Gebäudes, in
Sand oder sandige Erde eingeschlagen, oder in einem
kalten Gewölbe oder Keller. Angetriebene oder halb-
verdorrte Reiser sind unbrauchbar, ebenso aber auch
Reiser von kränkelnden und abgängigen Bäumen.
Wasserschosse sollten niemals zu Edelreisern benutzt
werden. Die beiden durch die Veredlung zu ver-
einigenden Sorten der Unterlage und des Edelreises
sollen möglichst übereinstimmen in ihren
Wachstumsverhältnissen, d. h. sie sollen möglichst
gleichzeitig austreiben und auch die gleiche Wachs-
tumsstärke besitzen. Die Nichtbeachtung dieser Um-
stände kann auch häufig die Ursache zu Erkrankungen,
übermäßiger Wasserschoßbildung bei Apfelbäumen,
Krebs u. dgl. sein.
In stark windigen Gegenden, oder wo größere
Vögel sich aufhalten, wie z. B. Krähen, müssen die
Veredlungsstellen gegen das Ausbrechen und sonstige
135
Abb. 2. Richtig! Abb. 3. Falsch!
Reis unten angebracht. Reis oben angebracht.
Beschädigungen geschützt werden. Man befestigt zu
diesem Zwecke über jeden Pfropfkopf bogenförmig
eine Weiden- oder Haselnußrute, oder bei kleineren
Baumkronen läßt man eine Stange mit einer kreuz-
förmig angenagelten Querlatte über die Krone
hinausragen, weil die Krähen sich am liebsten auf
die höchste Spitze des Baumes setzen. Um Wind-
bruch zu vermeiden, wird an jedem Veredlungskopf
ein Holzstab befestigt, um an denselben die aus-
treibenden Edelreiser anheften zu können.
Nun noch ein Wort über die weitere Behandlung
der umveredelten Bäume. Die erste Arbeit wird die
sein, die wachsenden Triebe an den beigegebenen
Holzstab anzuheften, was namentlich beim Rinde-
pfropfen ganz unerläßlich ist. Da von jedem Pfropf-
kopf aus in der Regel nur ein Verlängerungstrieb
weiter gezogen werden sott, so kann mit diesem An-
binden auch ein Entspitzen aller jungen Triebe ver-
bunden werden, welche stark wachsen, aber nicht als
Verlängerung dienen sollen. Wurden zwei Reiser
aufgesetzt oder mehr, so wird nur eines den Ver-
längerungstrieb liefern, die anderen werden zu-
gunsten dieses .bald entspitzt. Infolge des starken
Zurückwerfens der Baumkrone werden sich überall
an den Asten kräftige Wasserschosse entwickeln, ein
Zeichen, daß der Baum gesund ist und daß er be-
strebt ist, die ihm genommenen Organe bald zu er-
setzen. Das so häufig geübte Unterdrücken und bal-
dige Entfernen dieser Wasserschosse möchte ich nicht
überall empfehlen, denn dadurch kann sehr leicht eine
ungünstige Saststockung im Baume eintreten, was
die Ursache zu verschiedenen Krankheiten werden
kann. Nur in der Nähe der Edelreiser müssen sie
bald weggeschnitten werden, um diesen die notwen-
dige Freiheit zu gewähren. Die weiter nach unten
stehenden können, damit sie nicht zu üppig treiben,
entspitzt werden, einzelne können sogar unbehindert
weiter wachsen; denn mit den zahlreichen Blättern
Abb. 4.
Rückschnitt der Edeltriebe im Jahre nach dem
Umpfropfen.
liefern sie dem Baum die so notwendigen Bildungs-
stoffe. Im nächsten Jahre werden die Wasserschosse
in der Regel ganz entfernt, weil jetzt die Veredlungs-
triebe sich so weit gekräftigt haben, daß sie allein den
Saft verarbeiten können. Wenn der Baum lange
Aste mit wenig Jnnenholz hat, so können einzelne
günstig gestellte Wasserschosse oder auch Zugäste
später auch noch umgepfropft werden und liefern
dann bald tragendes Fruchtholz.
Im kommenden zeitigen Frühjahr wird nun der
Rückschnitt der Veredelungstriebe vorgenommen. Da-
bei soll einer die Verlängerung bilden, die übrigen
werden zu dessen Gunsten kurz geschnitten und jollen
später Fruchtholz bilden und auch dazu dienen, daß
die Wundfläche bald verheilt. Der Schnitt ist in der
Abbildung 4 so wiedergegeben, daß weitere Worte
überflüssig sein werden. Wie Länge des Rückschnittes
wird bedingt durch die Beschaffenheit der Zweige.
Ist der Leitzweig kurz und gedrungen, so ist es nicht
gerade nötig, ihn zurückzuschneiden: wenn er aber
lang und verhältnismäßig dünn ist, so muß er stärker
geschnitten werden, um ihn von unten herauf kräftig
und widerstandsfähig zu machen. Bei jüngeren Bäu-
men mit kleiner Krone muß unter Umständen der
Rückschnitt noch mehrere Jahre wiederholt werden,
um eine schöne Krone zu erziehen. Bei älteren Bäu-
men wird in den meisten Fällen ein einmaliger Rück-
schnitt genügen, und in späteren Jahren wird dann
das gewöhnliche Ausputzen der Krone vorgenommen.
Im Jahre nach dem Umpfropfen kann auch eine
Düngung des Baumes vorgenommen werden, um
ihm zu einem gesunden Weiterwachsen Gelegenheit
zu geben. Eine solche Düngung unmittelbar vor
oder nach dem Umveredeln vorzunehmen, ist nicht
ratsam, besonders nicht mit stark treibenden stickstoff-
haltigen Düngemitteln, weil dies dem Baume infolge
des Ätangels an verarbeitenden Organen nur Nach-
teile bieten könnte.
Backen macht Freude! Das werden alle Hausfrauen gern bestätigen, die Dr. Octker's Backpulver
„Backiu" verwenden. Sie haben von Anfang an das wundervolle Gefühl der Sicherheit, daß ihnen alles gut
gelingt. Außerdem wissen sie genau, daß ihr Gebäck ausgezeichnet schmeckc und gilt bekommt. Für viele ist der
letzte Punkt von größter Wichtigkeit und für Kinder geradezu ein Erfordernis. Niemals darf verkannt werden,
daß ein Kuchen ein hochwertiges Nahrungsmittel in schmackhaftester Form ist. Sein Reichtum an lebenswichtigen
Nährstoffen ermöglicht es, leicht an anderer Stelle zu sparen. Kurz, ein Oetker-Kuchm ist gest nd und preiswert
zugleich. Jede Hausfrau sollte sich die vielen Anregungen zunutze machen, die Dr. Oetker's neues erweitertes
Rezeptbuch mit dem Titel „Backen macht Freude" bietet.
136
Einige einfache Gerichte.
Ardennersuppe.
Ein Pfund Endivien, zwei Kartoffeln und das
Weiße von 2 Porrees werden fein geschnitten, mit
Butter langsam gedämpft und 1% Liter Milch auf-
gegossen. Dazu geröstete Weißbrotscheiben.
Provenzalische Suppe.
Ein Pfund Kartoffeln und % Pfund Tomaten in
2 Liter Wasser kochen, den Stoff durchs Sieb treiben,
ihn wieder aufs Feuer tun, Salz und Fleischextrakt
dazu, noch 10 Minuten kochen lassen.
Serbisches Kartoffelgericht.
Vi Pfund Reis wird gekocht. Zwei Pfund geschälte
Kartoffeln werden in Scheiben geschnitten. 2—3
Zwiebeln werden in feine Scheiben geschnitten und
mit Butter gelb geröstet, etwas Paprika (oder Pfef-
fer) dazu und vom Feuer genommen. In eine aus-
geschmierte Pfanne wird dann eine Lage Kartoffeln
gelegt, dann Zwiebeln, dann eine Lage Reis, und
so weiter, bis die Pfanne voll ist. Man kann auch
als mittelste Schicht Würstchen nehmen. Die Masse
wird mit y2—% Liter Milch (oder Sahne) begossen
und im Ofen eine Stunde gebacken.
Amerikanische Fleischhafchee.
% gekochte Kartoffeln, % Corned beef werden
durch die Maschine gedreht, gut gemischt und über
dem Feuer geschwenkt. — Am besten schmeckt Salat
hierzu.
Blutschwartenwurst.
Man verwendet Schwarten mit etwa 1 am dickem
Speck, man kocht sie weich und schneidet sie in dünne
leichmäßige Streifen. Ungefähr ein Drittel von
ieser Menge nimmt man, die sauber abgespeckten,
gekochten Schwarten und das gekochte Abfallfleisch,
welches man durch die Fleischmaschine dreht, und
vermischt nachher alles zusammen.
Nun wiegt man die ganze Masse und verwendet
an Gewürz pro Pfund Wurstmasse: 17 Gramm Salz,
je ly2 Gramm Pfeffer und Majoran, 1 Gramm
Piment, % Gramm Nelken. Das Ganze mengt man
gut durcheinander, gibt dann das nötige Blut dazu,
jedoch darf die Masse nicht dünnflüssig werden, und
füllte sie in nicht zu weite Rinder- und Schweine-
blafen.
Um das Zerplatzen beim Kochen zu verhüten,
werden die Blasen nicht ganz voll, sondern nur lose
gefüllt, müssen aber sehr fest zugebunden werden.
Je nach der Dicke der Blasen dauert die Kochzeit bei
70 Grad Celsius etwa 1%—3 Stunden. Nach dem
Kochen spült man die Würste in frischem Wasser
und hängt sie an Rauchstäbe, woran sie kalt werden.
Man kann sie noch mit Bindfaden von oben nach
unten achtteilig abbinden. E. B.
Allerlei Hausfranenkniffe.
Um das Ausfließen gesprungener
Eier im Kochwasser zu verhindern,
gibt man etwas Salz in das Wasser. Das Ei wird
geschlossen und ganz bleiben.
Milchprüfen. Man tauche eine glatte Strick-
nadel in die Milch. Bleiben Milchtröpfchen haften
beim Herausziehen, so ist die Milch nicht gepanscht.
Selbstgebackene Kuchen, die an einzelnen
Stellen zu braun gebacken oder gar verbrannt
sind, reibe man mit einem Muskatreibeisen ab, bis
sie die gewünschte Farbe haben. Sie sehen dann
mit Zucker bestreut besser aus, als wenn man die
verbrannten Stellen abschneidet.
Angebranntes Fleisch verliert seinen
schlechten Geschmack, wenn man den Topf einige
Stunden in ein feuchtes Tuch hüllt, das man öfters
erneuert.
Rostige eiserne Kochgeschirre zu rei-
nigen. Der rostig gewordene Topf wird mit kaltem
Wasser angefüllt. Auf 2% Liter Wassermenge gibt man
ein walnußgroßes Stückchen Alaun. Nun wird der
Kochtopf aufs Feuer gestellt und der Inhalt einige
Stunden gekocht. Der Topf wird dann mit Sand und
Asche tüchtig gescheuert, hierauf reingespült.' Nun
wäscht man für diesen Zweck gesammelte Kartoffel-
schalen mehrmals, läßt sie mit etwas Wasser ver-
mischt im Topf gar kochen und wiederholt dieses Ver-
fahren mit dem Auskochen der Kartoffelschalen so
lange, bis sie nicht mehr schwärzlich erscheinen. Durch
diese Reinigungsart werden die Töpfe rostfrei, sehr
sauber und zugleich innen glänzend glatt, was beim
Kochen, Schmoren und Braten den darin zubereiteten
Speisen zugute kommt und ihnen gleichzeitig das
Helle Aussehen beläßt.
Schwarzeisernes Kochgeschirr muß stets trocken
gehalten und durch eine dünne Schicht Fett vor Rost,
also vor Verbindung mit dem Sauerstoff der Luft
geschützt werden, wozu man sie nach dem Säubern
mit einer Speckschwarte einreibt, die man vor dem
Gebrauch mit weißem Papier abreiben kann.
Tintenflecken auf gebohnertem Fußboden
entfernt man mit.einer Zitronensaftlösung. Ist der
Flecken schon älter, reibt man direkt mit der Schnitt-
fläche einer Zitrone darüber. Dann reibt man mit
einem feuchten Tuch und zuletzt mit einem trockenen
nach.
— 137
Kaffeeflecken aus Decken oder Kleidern ent-
fernt man durch Kochen in Salzwasser (auf ein Liter
Wasser 50 Gramm Kochsalz). Sind die Flecken schon
eingetrocknet, so weicht man sie vorher in kaltem
Wasser ein. Milchkaffee flecken hingegen be-
streicht man im trockenen Zustand mit Glyzerin
und wäscht sie dann in lauwarmem Wasser.
Fettflecken auf Hellen Ledersachen, Schuhen
usw. werden entfernt, indem man einfaches
Weihes Löschpapier, mehrfach zusammengelegt,
auf die Fettstelle legt und dann Benzin darauf gießt
und die Stelle mit irgendeinem schweren Gegenstand
beschwert. Nach einiger Zeit ist der Fleck ver-
schwunden.
TNaul- und Klauenseuche bei Zieqen.
Die Maul- und Klauenseuche ist eine bekannte und
von jedem Viehbesitzer sehr gefürchtete Krankheit.
Dort, wo diese Krankheit auftritt oder sich bemerk-
bar ruacht, muß der Polizeibehörde sofort Meldung
gemacht werden.
Bei den Ziegen macht sich die Maul- und Klauen-
seuche weniger im Maul, als an den Klauen bemerk-
bar. Es bilden sich an den Klauen der befallenen
Tiere Bläschen, die später platzen und dann kleine,
flache Geschwüre hinterlassen. Die Klauenkrone wird
rötlich, warm und geschwollen und namentlich im
Spalt und hinter den Ballen bilden sich diese Bläs-
chen. Seltener trifft man dagegen die Bläschen und
Geschwüre an den Lippen, der Zunge und am zahn-
losen Rande des Oberkiefers. Man darf diese jedoch
beim Vorkommen nicht verwechseln mit den soge-
nannten Maulpockenerkrankungen, die weniger ge-
fährlich sind. Doch können alle Tiere auch von diesen
befallen werden, da sie ebenfalls ansteckend sind. Im
letzteren Falle haben die Tiere nur beim Fressen
Schmerzen. Um sicher zu gehen, ist es zu empfehlen,
bei den ersten Anzeichen einen Tierarzt zu Rate zu
ziehen, da bei schnellem Eingreifen auch die Maul-
und Klauenseuche heilbar ist, sich aber jedenfalls doch
ans einzelne Tiere oder Ställe beschränken läßt, so
daß man wenigstens einem größeren Schaden vor-
beugen kann.
Die älteren Tiere überstehen die Maul- und
Klauenseuche meistens gut, Säuglämmer dagegen
gehen in den meisten Fällen ein. Schließen sich aber
an diese Krankheit Folgeerscheinungen wie Klauen-
gelenkentzündung usw., so kann auih bei älteren Tie-
ren durch Blutvergiftung sehr leicht der Tod ein-
treten.
Bei der Behandlung der Maul- und Klauenseuche
ist vor allen Dingen größte Reinlichkeit erforderlich.
11m die Krankheit' zu mildern oder möglichst zu besei-
tigen, wäscht man die Wunden Stellen mit lau-
warmem Wasser gut aus und bestreicht sie nachher mit
Holzteer. Auch der Mensch hat bei der Behandlung
dieser Krankheit auf größtmöglichste Vorsicht Wert
zu legen, denn die Uebertragung der Bakterien kann
aus verschiedene Art und Weise erfolgen. Auch den
Stall muß man mit Sorgfalt reinigen; der hierfür
erforderlichen Sodalauge setzt man etwas Karbol zu.
Schon nach wenigen Tagen verliert die Seuche bei
rechtzeitiger Behandlung ihren bösartigen Charakter.
Röte, Schwellung und die wässerigen Ausscheidungen
lassen nach. Je nach ihrem Umfange ist die Seuche
dann in wenigen Wochen gänzlich beseitigt.
Bei Auftritt der Seuche verhängt die Polizei-
behörde über die befallenen Stallungen die Sperre
und hebt diese auch, wenn die Tiere gesund sind, in
amtlicher Form wieder auf. W.
o Rätfd. <s>
Unser eifriger Leser Theodor O h l m a n n aus
Alsweiler, sandte uns wieder eine ganze Anzahl
netter Rätsel, von denen wir hier etliche zum Abdruck
bringen. Wir hoffen, daß, sie zu lösen, den Saar-
knappen rechten Spaß machen wird.
Der Kalendermann.
4. Für den Feinschmecker.
„£>" lebt im Wasser, und er schmeckt gar fein
Mensch, ißt du ihn, das läßt du „K" 'wohl sein.
5. Aus fernen Ländern.
Die süße Südfrucht mit geraubtem Fuß
In China man als Würdenträger suchen muß.
1. Allerlei.
Nimm eine Speise etwas umgestellt
dann gibt's ein dickes Buch,
darin gezeichnet ist die ganze Welt —
auch ist's ein feines Tuch.
2. Wechsel.
„a—e" ist ein Geldstück aus früheren Tagen,
„a—a" wird von Priester und Richter getragen.
3. Zweierlei.
Es ward mit ihm vordem die Frucht gemessen,
Auch hat er aus dem Pegasus gesessen.
6. Der B e r g m a n n.
Tief in das „Wort" geht es hinab,
Gar manchem ward es schon sein Grab.
Wiewiel der Stunden wir da sind,
Das findest leicht du und geschwind
Nimmst du den Kopf dem Worte.
7. Unsere Arbeit.
Wir fahren in den „a" hinein,
Tief, tief in unsere Erde
Und schassen dort im Felsgestein,
Und graben große Werte
Umgeben nur vom Lampenlicht,
Bis daß die „i" vorbei ist. —
Begrüßen froh der Sonne Licht. —
Wie man doch oben frei ist!
138
Das Jni)v,
Das Jahr ist die Zeit,
die bis zur Rückkehr der
Sonne zu demselben
Punkte ihrer Bahn (latei-
nisch — tropicus) ver-
streicht.
Die Länge dieses tro-
pisch genannten Jahres
beträgt genau 365 Tage
5 Stunden 48 Minuten
46 Sekunden.
Die Astronomen des Al-
tertums berechneten seine
Länge mit rd. 365 % Tag,
weshalb Julius Caesar
bei seiner Kalenderresorm
bestimmte, daß auf 3 Ge-
meinjahre ein Schaltjahr
zu folgen habe.
Nun war aber das Ju-
lianische Jahr etwas mehr
wie 11 Minuten zu lang.
Dieser Fehler war bis zur
Mitte des 16. Jahrhun-
derts bereits aus 10 Tage
angewachsen.
Gregor XIII. strich da-
her bei seiner Kalender-
reform im Jahre 1582
10 Tage aus dem Kalen-
der und änderte die Schal-
tung derart ab, daß hin-
fort von den vollen Jahrhunderten nur noch die,
deren Jahreszahl nach Streichen der beiden End-
nullen durch 4 restlos zu teilen ist, Schaltjahre sein
sollen. Es war also 1600 ein Schaltjahr und das
nächste volle Jahrhundert, das Schaltjahr ist, wird
erst das Jahr 2000 sein.
Das Gregorianische Jahr, das also jetzt unserer
Zeitrechnung zugrunde liegt, beträgt demnach im
Mittel 365 Tage 5 Stunden 49 Minuten 12 Sekun-
den. Es ist also um 26 Sekunden länger als das
tropische, daher entsteh: nach rund 3300 Jahren wie-
der ein Fehler von einem Tag.
Chronologische
Charakteristik
des Wahres 1?3],
i.
Das Jahr 1931 ist ein
Gemeinjahr von 365 Ta-
gen oder 52 Wochen nnd
1 Tag. Es beginnt an
einem Donnerstag.
II.
Der jüdische Kalender
zählt für das bürgerliche
Jahr 1931 zunächst den
Rest des Jahres 5691. Am
12. September beginnt das
Jahr 5692.
Die Feste des jüdischen
Kalenders sind:
2. April: Passah; 22. Mai:
Wochenfest; 12. Septem-
ber: Neujahrsfest; 21. Sep-
tember: Versöhnungsfest;
26. September: Laub-
hüttenfest.
III.
Berechnung der christl. Feste der nächsten Jahre.
Jahr Ostern Himmel- fahrt Pfingsten Fronleich- nam 1, Advent
1931 5. April 14. Mai 24. Mai 4. Juni 29. Noo.
1932*) 27. März 5. „ 15. „ 4. Juni 26. Mai 27. „
1933 16. April 25. „ 15. Juni 3. Dez.
1931 1. ., 10. „ 20. Mai 31. Mai 2. „
1935 21. „ 30. „ 9. Juni 20. Juni 1. ,
*) Schaltj .hr.
Die Mondscheibe
gibt an, wie viele Stunden der Mond vor und nach Mitternacht,
von 6 Ühr nachm, bis 6 Uhr vorm, gerechnet, scheint. Der äutzere
Kreis zeigt die üb- und Zunahme des Mondes! d-r zweite gibt
die Tage nach dem Neumond an, der dritte die Stunden und der
vierte die Minuten. Ist z. B. der Mond 8 Tage alt, also zu-
nehmend, so scheint er von 6 Uhr nachm, an während 6 St.
24 Min.; bei Vollmond scheint er die vollen 12 Stunden; dann,
mit dem abnehmenden Mond, oerringeri sich die Zeit und ist
jetzt von 6 Uhr vormittags ab rückwärts zu zählen, also z. B. am
22. Tag scheint er um 6 St. 24 Min. vor 6 Uhr vorm, an
Neumond
Von den Finsternissen des Tlastres.
Im Jahre 1931 finden 2 totale Mondfinsternisse
und 3 partielle Sonnenfinsternisse statt. Ihre Daten
sind:
a) Mondfinsternis
am 2. April; ihre Mitte ist um 21,11 Uhr
„ 26. Sept.; „ „ „ „ 20,45 „
b) Sonnenfinsternis
am 18. April; ihre Mitte ist um 2 Uhr
„ 12. Sept.; „ „ „ „ 5,27 „
„ 11. Oft.; „ „ „ „ 14,05 „
Keine dieser Finsternisse ist bei uns zu beobachten.
139
SICHERHEIT VOR ALLEM!
*
Die Hauptkämpfer für die Sicherheit sind die Drittelführer, Schießmeister, Vorfahrer
und Steiger. Von ihrer Kenntnis der Unfallursachen und ihrer Rührigkeit hängt zum großen
Teil die Sicherheit der Bergarbeiter ab.
Um ihnen die Erfüllung ihrer Pflichten zu erleichtern, haben es die Bergreuierbeamten
des Oberbergamtes Saarbrücken übernommen, uon Zeit zu Zeit Vorträge zu veranstalten,
und zwar mit gleichzeitiger Vorführung uon Unfallbildern.
Diese veranschaulichen die näheren Umstände der in den Gruben des Saargebietes
vorgekommenen Unfälle insbesondere diejenigen infolge Steinfalls, KöhlensaHs, Förderung im
Bremsberg und in Schächten. Man darf niemals vergessen, daß 85°/o der tödlichen Unfälle
dieses Gebietes auf die eben erwähnten Ursachen zurückzuführen sind, und daß sie meistens
vermieden werden können, wenn man die nötigen Lehren aus den grausamen Erfahrungen
der Praxis zieht.
Die obige Photographie wurde im Laufe eines vor dem Personal der Grube Maybach
gehaltenen Vortrages aufgenommen.
Laßt uns für die Sicherheit und das Glück unserer Kameraden und ihrer Familien
kämpfen !
140
was unsere Leser lieben,
(Das Ergebnis unserer Rundfragen.)
Der Saarbrücker Bergmannskalender erscheint
nicht umsonst länger als ein halbes Jahrhundert.
Er ist wirklich unseren Knappen in dieser Zeit ein
rechter Freund geworden, den niemand vermissen
mag; und namentlich unsere Bemühung in den
letzten Jahren, ihn in Ausstattung und Inhalt so
vielseitig wie möglich zu machen, scheint bei'unseren
Lesern rechten Boden gefunden zu haben.
Gewiß ist der Bergmannskalender in erster Linie
ein Berufs kalender. Aber damit ist doch nicht
gesagt, daß er einseitig sein soll! Oder außer den
Dingen der täglichen Arbeit nur noch ein paar Er-
zählungen, Anekdoten und Witze für den Feierabend
bieten! — Wir sind vielmehr durchaus nicht ängst-
lich davor, auch einmal von Dingen zu reden, die
„außerhalb der^Alltagsinteressen" liegen! Denn wir
kennen unsere Saarbergleute, ihre Wißbegierde und
ihr Streben nach Vermehrung ihrer Kentnisse. Und
darum hält es der Kalendermann mit dem Worte
Goethes:
„Greift nur hinein ins volle Menschenleben
Und wo ihr's packt, da ist es interessant!"
Das Ergebnis unserer Rundfragen zeigt uns klar,
daß wir auf dem rechten Wege sind. Auch, daß wir
recht hatten mit unserer Ansicht, daß ein „Volks-
buch" — und das soll doch der Kalender sein! —
es durchaus nicht nötig hat, nun irgendwelche seichte
und kitschige Erzählungen und Humoresken zu
bringen. Wird doch z. B. immer wieder der Wunsch
laut: „etwas von unseren Klassikern". Und nicht
umsonst ist z. B. M ö r i k e s Mozart-Novelle recht
häufig als die schönste Geschichte im letzten Kalender
bezeichnet worden. Nicht umsonst auch werden immer
wieder Geschichten von Daudet, Poe und
S t o r m verlangt, las man mit besonderem Inter-
esse die geschichtlichen, namentlich auch die kultur-
geschichtlichen Aufsätze, und dgl., die über „ neue
Baukunst": erregten die Kunstbeilagen nach
klassischen Gemälden ebenso Wohlgefallen wie die
Abbildungen moderner Kunstwerke; fanden endlich
die literaturhistorischen Aufsätze ebensolches Gefallen
wie die gebrachten Biographien.
So gaben uns denn unsere Rundfragen von den
beiden letzten Jahren recht wertvolle Winke für die
weitere Ausgestaltung unseres Kalenders.
Selbstverständlich wünscht man vor allem auch
vom Bergbau zu hören. All' den Beantwortern
nun, die von ihrer Grube, auf der sie tätig sind,
etwas hören wollen, muß gesagt werden, daß der
Kalender sich nicht gut wiederholen kann. _— Viele
wollen etwas von Kohlenchemie hören, also wissen,
„was man alles aus Kohlen machen kann": das
Gebiet ist unendlich weit, doch werden wir nächstens
einiges bringen; die weiterhin gewünschten Artikel
über „Elektrizitätsanwendung bei der Förderung",
„Abbau in langen Stößen" und „eine kurze geolo-
gische Abhandlung" haben wir uns vorgemerkt.
Unendlich sind die Wünsche auf den:' Gebiet der
Technik: Brückenbau (bereits in dem Rhein-
artikel 1928 in etwa berücksichtigt), Seerettnugswesen,
Lokomotiv- und Automobilban, natürlich auch Flug-
zeug und Luftschiff (für nächstes Jahr zurückgestellt,
desgl. der über die edle Kunst der Jünger Guten-
bergs); das Raketenflugzeug scheint uns' noch nicht
spruchreif und die „Entstehung der Elektrizität"
ebenso wie eine „Erklärung chemischer Vorgänge"
den Umfang des Kalenders allzu sehr sprengend.
Nicht minder groß ist das Interesse an der
Natur: man wünscht vom „Sternenhimmel" zu
hören (den Wunsch nach weiteren „Mondbildern"
erfüllen wir setzt schon), fragt nach Erdbeben und
Vulkanen (auch hier geben wir schon eine Antwort);
wünscht neben hygienischen Artikeln solche aus dem
Gebiet der Psychologie, des Okkultismus' und der
Hypnose. — Die Tiere lieben wir ebenso wie
unsere Leser, doch ist „Vogelwelt", wie jemand
schrieb, ein weiter Begriff! —
Ganz besonders groß ist das Verlangen, von
f r e m den Ländern zu hören. Auf Verlangen
zahlreicher Leser bringen wir diesmal wieder
etwas vom. schwarzen Erdteil. Uber Nord- und
Südpolsorschung denken wir im nächsten Jahre
berichten zu können. Unsere Nachbarländer wollen
wir natürlich ebensowenig vergessen wie unsere
engere Heimat. So haben wir für nächstens vor-
gemerkt:'den berühmten Wallfahrtsort Lourdes und
die Pyrenäen ebenso wie Luxemburg, und desgl.
wollen wir endlich einmal die so lange schon vor-
gehabte „Fahrt ins hl. Land" im Geiste antreten.
Aus der Heimat kommen diesmal Ottweiler und
St. Ingbert an die Reihe, nächstens das Köllertal.
Sehr gern hört man von Kunst und Leben;
doch ist über „Musik" schreiben (ohne Notenbeigabc!)
schwer! Hoffentlich befriedigt der diesjährige Versuch.
Haus und Garten, auch der Haustiere
wird natürlich stets gedacht. Aber „Seidenraupen-
zucht"? — Soll das Zweck haben?
Und wenn wir vom „Spor t" nicht reden woll-
ten. wären wir gar unmodern!
Und endlich: den Wunsch nach etwas
„Lustigem" in Wort und Bild; den haben wir
doch sicher heute erfüllt!
Nun nochmals Dank allen Teilnehmern an den
Umfragen!
Auf Wiederhören!
Der Kalendermann.
141
Humor.
D i e Lektion. Ein Marseiller stieg letzthin
in einem der besten Gasthöfe von Nancy ab. Auf
sein Begehren trägt man ihm ein gebratenes Huhn
auf.
.D-w soll ein Huhn sein?" ruft er aus „na, in
Marseille sind sie mindestens sechsmal so groß wie
dieses hier!..."
Etwas später brachte man ihm den bestellten Krebs.
„Aber, das ist ja ein Krebschen," zürnt er, „in
Marseille..."
Der Wirt wird nervös, tritt herzu, beruhigt
ihn und flüstert seiner Frau zu: „Nimm die Krabbe
und lege sie in das Bett dieses Idioten." Zwei
Stunden später hallte das ganze Hotel von sürchter-
lichem Gebrüll wieder. Der Wirt stürzt die Treppe
hinaus.
„Was ist das für ein greuliches Tier?" brüllt der
Landsmann aus Marseille, auf die Krabbe weisend,
die mitten im Bette ihre Scheren spielen läßt.
„Das", erwidert seelenruhig der Wirt, „ist eine
kleine Wanze aus Nancy, mein Herr. Ich wette, daß
sie in Marseille sechsmal größer sind!..."
*
-r- *
Reingefallen. Ein frischgebackener Rechts-
anwalt hat sich ein prunkvolles Bureau einrichten
lassen. Er hat sich auch einen prächtigen Telephon-
apparat gekauft, welcher stolz auf seinem Schreib-
pulte thront, und darauf wartet, an die Leitung an-
geschlossen zu werden.
Man meldet einen Kunden. Den ersten!
Aus prinzipiellen Gründen läßt ihn der junge
Advokat zwanzig Minuten lang warten. Um ihm
aber noch mehr zu imponieren, hebt er das Hörrohr
des Apparates ab und setzt im Augenblick, wo man
den Kunden eintreten läßt, eine imaginäre Unter-
haltung fort: „Nein, Herr Generaldirektor, wir ver-
lieren beide unsere kostbare Zeit!... Dringen Sie
nicht länger in mich... Ich gehe nicht unter neun-
hundertlausend Franken... Auf Wiedersehen!..."
Er hängt den Hörer wieder an. Der Kunde scheint
sprachlos voll Verwunderung.
„Sie wünschen, mein Herr? ..."
„Ich komme, um den Fernsprecher anzuschließen!"
*
ü- *
Schonung. Ein Automobilist wird durch einen
Unfall getötet. Ein Freund, welcher ihn begleitet,
trägt seinem Chauffeur auf, die Frau des Ver-
unglückten mit aller erdenklichen Schonung von dem
Ableben ihres Mannes in Kenntnis zu setzen.
„Haben Sie nur keine Angst, das machen wir
schon."
Und er läuft zum Telegraphenamt, und setzt kalt-
blütig folgende Depesche auf:
„Gatte sehr müde, Begräbnis morgen."
Stelle von heute. Eine junge Magd stellt
sich bei einer biederen Bürgerssrau vor, bei wel-
cher sie am gleichen Tage in Dienst treten soll. Zu
allererst stellt sie aber ihrer zukünftigen Herrschaft
eine Frage.
„Gnädige Frau, erhält man zu allen Mahlzeiten
Fleisch?..." '
„Und warum wollen Sie das wissen?"
„Weil dies in meiner letzten Stelle so üblich war."
„Nun, mein Fräulein, dann kehren Sie nur dort-
hin zurück ... und wenn es Ihnen eines Tages ein-
fallen sollte, zu kündigen, dann sagen Sie mir Be-
scheid: ich werde gerne Ihre Nachfolgerin sein..."
Rekord. Kleine Anzeige aus einer amerika-
niscken Zeitung.
„Fräulein, gute Erziehung, hohe Moral, ausge-
zeichnetes Benehmen, wünscht Anstellung als Büffet-
fräulein in einem Bahnhofsrestaurant.
Anm.: Suchende versteht es, aus einem Pfund
Brot und einem Viertelpfund Butter 120 tadellos
aussehende belegte Brötchen zu machen."
Moral. Der Herr Pfarrer bereitet Theo für
seine erste Kommunion vor. Er erklärt ihm, daß es
nach dein Evangelium besser sei, zu geben, als zu
nehmen.
„Das sagt Papa auch immer, Herr Pfarrer!..."
„Gut, mein Kind, aber was ist denn dein Vater?"
„Er ist Boxer!..."
*
* *
Erklärung.
— „Sag, Emil, was versteht man eigentlich unter
Ausbeutung der Wasserkräfte?"
— „Wenn du solange heulst, bis ich dir einen neuen
Hut kaufe."
*
* -K
Modern.
„Wo sollen wir denn Wohnung finden, wenn wir
verheiratet sind?" fragte ganz verzweifelt die junge
Braut den Geliebten.
„Nun, wir ziehen einfach zu deinen Eltern."
„Das geht doch nicht. Die wohnen ja selbst bei
ihren Eltern."
*
* *
Selbstherabsetzung.
„Es ist wirklich ein Vergnügen, zu sehen, wie ge-
wandt Ihre Tochter sich benimmt."
„Sie ist auch außerhalb des Hauses erzogen wor-
den."
142
HNSKi Die Verwaltung des Saargebiets.
Sir Ernest Wilton,
Präsident der Regierungskommission.
NegierungsKommistion.
Sir Ernest Wilton, britisches Mitglied und Prä-
sident der Regierungskommission;
Dr. v. Eh> nraoth, finnländi.ches Mitglied der Re-
gierungskommiision;
Koßmann, saarländisches Mitglied der Regierungs-
kommission;
Morize, französisches Mitglied der Regierungs-
kommission;
Dr. Vezensky, tschekoslowakisches Mitglied der
Regierungskommlssion.
Generalsekretariat der Regierungskommission und
Ministerialabteilung für Auswärtige Angelegen-
heiten:
Pierrote t, Generalsekretär der Regierungs-
kommission: Dr. Lorand, Ministerialrat.
Generalfinanzkontrolle:
Davoine, Generalfinanzkontrolleur.
Ministerialabteilung des Innern:
(Sir Ernest Wilton, britisches Mitglied und
Präsident der Regierungskommission.)
Direktion des Innern:
H e i m b u r g e r, Ministerialdirektor; Heuser,
Ministerialdirektor: C n st o r, Ministerialrat; Dr.
H a u v i l l e r, Leiter der Presseabteilung; Kloppen-
b u r g, Oberregierungsrat.
Verwalt ungsausschuß:
Dr. Schlodtman n, Oberregierungsrat, Vor-
sitzender; Kni pp er, Oberregierungsrat; Barth,
Regierungsrat.
Abteilung für Polizei- und Ver-
kehrswesen:
Fabiani, Leiter der Abteilung für Verkehrs-
wesen.
Ministerialabteilung für Öffentliche Arbeiten.
Eisenbahn, Post und Telegraphen:
(v. E h r n r o o t h, Mitglied der Regierungs-
kommission.)
Courtilet, Ministerialdirektor; Centn er,
Technischer Direktor; Leibrandt, Vorstand des
Verwaltungsamtes; Hausmann, Ministerialrat;
K arges, Ministerialrat; Schmitt, Ministerialrat.
Ministerialabteilung für Volkswohlfahrt,
Gesundheitswesen, Landwirtschaft und Forsten:
(K oßma n n„ Mitglied der Regierungskommission.)
Dr. O b e. Ministerialdirektor; Glaser, Ministe-
rialrat; R e ck t e n w a l d, Ministerialrat; Dr.
Schüller, Dezernent des Veterinärwesens.
Landarmenverband:
(Sitz Saarlouis)
Recktenwald, Ministerialrat.
Ministerialabteilung Arbeitsamt:
(Koßman n, Mitglied der Regierungskommission.)
Schäfer, Ministerialrat.
(A r b e i t s k a m m e r)
Dr.. Scheid, Geschäftsführer; Pfafs, Biblio-
thekar.
Ministerialabteilung für Sozialversicherung:
(Koßmann, Mitglied der Regierungskommission.)
Dr. T h i s s e n, Ministerialdirektor.
143
Landesversicherungsamt:
(Sitz Saarlouis)
Ohlmann, Obergerichtsrat, Präsident; Col-
I i n, Direktor; Martin, Reg.-Rat, Abteilungs-
leiter.
Aufsichtsamt für Privatversicherung:
(Sitz Saarlouis)
Di-. Thissen, Ministerialdirektor, Präsident;
Heimburger, Ministerialdirektor, stelln. Präsi-
dent; C oll in, Direktor, Leiter; Martin, Reg.-
Rat, Abteilungsleiter.
Ministerialabteilung für Finanzen, wirtschaftliche
Angelegenheiten und Oberbergamt:
(M o r i z e, Mitglied der Regierungskommission.)
Morliöre, Kabinettschef des Ministers.
Geh. Rat Dr. Brill, Direktor der Finanzen;
Dr. N e n 1 w i g, Ministerialdirektor für direkte und
indirekte Steuern.
Ehrhardt, Ministerialdirektor für die wirschaft-
lichen Angelegenheiten.
Blum-Picard, Berghauptmann.
G r a r d, ständiger Stellvertreter des Berghaupt-
manns.
Ministerialabteilung für Justiz, Kultus und Schul-
wesen:
(Dr. Vezensky, Mitglied der Regierungs-
kommission.)
Du Pasquier, Kabinettschef des Ministers.
Beguer, Ministerialdirektor (Justiz); Dr. Not-
t on, Ministerialdirektor (Kultus und Schulwesen):
Dr. C o l l i n g, Ministerialdirektor, Lichthard,
Ministerrialrat; K i r s ch e s ch, Oberregierungsrat;
Zimnier, Regierungsrat; Conrad, Oberregie-
rungsrat; Martin, Regierungs- und Gewerbe-
fchulrat; Treitz, Schulrat; Konservator der ge-
schichtlichen Denkmäler: Klein, Oberregierungsrat.
Landesral:
Präsident: Scheuer (Zentrum).
Mitglieder:
Zentrumspartei:
1. L e v a ch e r, Rechtsanwalt, Saarlouis.
2. Becker, Kaufmann, Saarbrücken.
3. Gärtner, Vertrauensmann beim Saarknapp-
schaftsverein, Güchenbach.
4. Gladel, Landwirt, Felsberg.
6. Kiefer, Gewerksch.-Sekretär, Saarbrücken.
6. Scheuer, Redakteur, St. Ingbert.
7. Wilhelm, Pfarrer, Wehrden.
8. Martin, Stadtschulrat, Saarbrücken.
9. A l b r ech 1, Hüttenarbeiter, Neunkirchen.
10. H i r s ch m a n n - S u t o r, Bergmann, Pütt-
lingen.
11. Angel, Malermeister, St. Wendel.
12. Pal m, Eisenbahningenieur, Saarbrücken.
13. Weber, Landwirt, Medelsheim.
14. B I ü g e l, Werkmeister, Saarbrücken.
Sozialdemokratische Partei:
15. Hoffman n, Vertrauensmann b. Saarknapp-
schaftsverein, Saarbrücken.
16. Du. Sender, Rechtsanwalt, Saarbrücken.
17. Petri, Gewerksch.-Sekretär, Neunkirchen.
18. Schneider, Mittelschullehrer, Scheidt.
19. L i e s e r, Obersekretär, Homburg.
Kommunistische Partei:
20. D a u b, Expedient, Saarbrücken.
21. H e ck l e r, Bergmann, Wiebelskirchen.
22. Hey, Bergmann, Dudweiler.
Kommunistische Partei (Opposition):
23. Reinhard, Redakteur, Ludweiler.
24. Weiß, Gew.-Sekret., Völklingen.
Deutsch-Saarländische Partei:
25. Schmelzer, Dekorat.-Malermeister, Saar-
brücken.
26. Dr. h. c. Röchling, Herm., Kommerzienrat,
"Völklingen.
27. D i e h l, Bergmann a. d., Holz.
Wirtschaftspakte des Mittelstands:
28. S ch m o l l, Architekt, Saarbrücken.
Deutschnalionale Volkspartei:
R e i ch a r d, evangl. Pfarrer, Saarbrücken.
Christlich-Soziale Partei:
Backes, Bergmann, Püttlingen.
Justizverwaltung:
Oberster Gerichtshof.
(Sitz Saarlouis)
Dr. N i p p o I d, Präsident des Obersten Gerichts-
hofs; Acker, Senatspräsident; Allenbach,
Senatspräsident; Dr. Grandjean; Dr. M e r -
zig er; Ohl mann; Dr. Lemmertz; Carmes;
Kelber; Dr. Schlappner; Dr. Franke,
Obergerichtsräte. — Berg, Generalstaatsanwalt.
Siegwalt, Staatsanwalt.
Landgericht
in Saarbrücken.
Amtsgerichte
in Lebach, Merzig, Neunkirchen, Ottweiler, Saar-
brücken, Saarlouis, St. Wendel, Sulzbach, Tholey,
Völklingen, Blieskastel, Homburg, St. Ingbert.
Gtaatliche Polizeiverwaliung:
Polizeidirektion in Saarbrücken, Schloßplatz 2.
Polizeidirektor: DT Mathern.
Landjägerkorps des Saargebiets.
Kaserne St. Arnual.
Kommandant: Oberlandjägerrat Schmitt.
— 144
Verkehrswesen:
Eijenbahndirektion des Saargebiets.
Präsident: Nicklaus.
Büros der Direktion: in Saarbrücken.
Ämter: Werkstättenamt Saarbrücken, Werkstät-
tenamt Saarbrücken-Burbach, Werkstätten-
amt St. Wendel.
Post- und Telegraphen-Verwaltung.
Oberpoftdirektion des Saargebiets.
Präsident: D i e d e r i ch s.
Kommunalverwallung:
Kreis-Einteilung.
Stadtkreis Saarbrücken: Dr. N e i k e s, Ober-
bürgermeister.
Landkreis Saarbrücken: Di-. B o g e l e r, Landrat.
Landkreis Saarlouis: Dr. Ahrweiler, Landrat.
Landkreis Merzig: Roth, c. Landrat.
Landkreis Ottweiler: Dr. Rech, Landrat.
Landkreis St. Wendel: Dr. Schmitt, c. Landrat.
Bezirk St. Ingbert: Wolf er, Landrat.
Bezirk Homburg: N i e d h a m m e r, Landrat.
Bürgermeister:
Stadt Saarbrücken: Dr. Neikes, Ober-
bürgermeister.
Landkreis Saarbrücken:
Bischmisheim in Brebach: L o s k a n t.
Tudweiler: Jost.
Friedrichsthal: Kondruhn.
Gersweiler: Mülker.
Heusweiler: Mayer.
Kleinbittersdorf: Günther.
Ludweiler: Ortmann.
Püttlingen: Georg.
Quierschied: S i e b e r i n.
Sellerbach in Riegelsberg: Ahrens.
Sulzbach: Barth.
Völklingen: I a n s s e n.
Kreis Saarlouis:
Bettingen: Quint.
Bisten: Augustin.
Bous: Ney.
Dillingen: Nicola.
Fraulautern: Neis.
Ittersdorf: Schöneberger.
Kerprichhemmerdorf: H a n z.
Lebach: Graf.
Lisdorf: Ruff.
Nalbach: Mathieu.
Rehlingen: Thielen.
Saarwellingen: Salzig.
Differten zu Schaffhausen: Gores.
Wallerfangen: Jacob.
Stadt Saarlouis: Dr. Latz.
Landkreis Merzig:
Haustadt: André.
Hilbringen: Jakobs.
Merzig-Land: Rüther, in Merzig.
Mettlach: Wolter.
Stadt Merzig: Scheuren.
Landkreis Ott Weiler:
Eppelborn-Dirmingen: Dr. Zengerle.
Spiesen: He i n r i ch s.
Stennweiler in Schiffweiler: Waelder.
Tholey: H a e fn e r.
Uchtelfangen in Illingen: Doppler.
Wemmetsweiler: Walter.
Wiebelskirchen: Dr. P a e g e.
Stadl Neunkirchen: Dr. Blank.
Stadt Oltweiler: Lorenz.
Landkreis St. Wendel:
Alsweiler in St. Wendel: Staub.
Namborn in St. Wendel: C o n e t t e.
St. Wendel-Land: S t o l l.
Stadt St. Wendel: Dr. F l o r y.
Landkreis (Bezirksamt) St. Ingbert (ehren-
amtlich mit Ausnahme von Blieskastel und
St. Ingbert):
Aßweiler: Bieg.
Ballweiler-Wecklingen: Grau s.
Bebelsheim: Lang.
Bierbach: Ulrich.
Blickweiler: F a t h.
Blieskastel: Oberhäuser, Berufsbürger-
meister.
Bliesmengen-Bolchen: Schweißthal.
Ensheim: Scharf.
Hassel: Schauer.
Lautzkirchen: W a ck.
Niederwürzbach-Selbach: R u f f i n g.
Oberwürzbach: Sauer.
Ommersheim: H o f m a n n.
Ormesheim: Niederländer.
Reinheim: Stabel.
Rohrbach: Zimmermann.
Rubenheim: Rnbeck.
Wörschweiler: Deß loch.
Wolfersheim: N e u m ü l l e r.
Stadt St. Ingbert: Dr. Schier, rechtsk.
Bürgermeister.
L a n d k re i s (Bezirksamt) Homburg (ehren-
amtlich mit Ausnahme von Erbach und Hom-
burg):
Altheim: Maurer.
Breitfurt: Müller.
Böckweiler: Ambos.
Brenschelbach-Riesweiler: Rauch.
Einöd-Jngweiler: Hafner.
Erbach-Reiskirchen: R o s i n i u s, Berufsbürger-
meister.
Höchen: Ko pp.
Jägersburg: D r u m m.
Kirkel-Neuhäusel: Adam.
Limbach: Grub.
Medelsheim: Vogelfang.
Mimbach: Schwarz.
Mittelbexbach-Ludwigsthal: Schappe.
Oberbexbach-Frankenholz: Ruffing.
Walsheim: Karmann.
Webenheim: H u s s o n g.
Stadt Homburg: Ruppersberg, rechtsk.
Bgmstr.
145
Personalien
öer Saar-Sergbehör-e.
Berghauptmann C h a n z y,
Lener des Oberberganttes des Saargebietes
vom 1. Sept. 1928 bis 30. Juni 1930.
Oberbergaint Saarbrücken.
Büro: Gifenbabnitraße 11. — telefon: 626, 627.
Berghauptmann: Blum-Picard.
Ständiger Stellvertreter des Berghauptmanns:
G r a r d.
Mitglied des Oberbergamtes: Reib eck er, Ober-
regierungsrat.
Technischer Hilfsarbeiter und stellvertretendes Mit-
glied des Oberbergamtes: Dipl. Ing. L e i d o l f,
Oberbergrat.
Oberbergamtsmarkscheider: Rausch, Oberregie-
rungsrat.
Oberbergamtsrendant: M e i s e r, Regierungsrai.
Bureauvorsteher: Maury, Regierungsoberinspek-
tor.
Oberbergamtssekretär: Marchal, Oberregierungs-
sekretär.
Bergreviere.
Büro: Giienbahnttraße 11. — telefon: 626.
Bergrevier N r. 1.
Berginspektion VIII, Grube Mittelbexbach,
Wellesweiler und Grube Frankenholz.
Bergrevierbeamter: Ziegler, Bergmeister, Main-
zerstraße 23;
Einfahrer: Maure r, Bergrevierinspektor;
Bergobersekretär: Fuchs.
Bergrevier Nr. 2.
Berginspektion VI,
Grube Maybach der Inspektion IX.
Bergrevierbeamter: Mußler, Bergrat, Mainzer-
straße 39;
Obereinfahrer: G u n d l a ch, Bergrevieroberinspek-
tor;
Bergobersekretär: Mueller.
10
— 146
Bergrevier 9fr. 3.
Berginspektion VII,
Grube Helene der Inspektion IX.
Bergrevierbeamter: Loris, Bergmeister, Groß-
herzog-Friedrichstraße 148:
Einfahrer: Andre, Bergrevierinspektor;
Bergobersekretär: Hummel (siehe auch Berg-
revier Nr. 6).
Bergrevier Nr. 4.
Berginspektion V, Grube St. Ingbert.
Bergrevierbeamter: Manderscheid, Bergmeister,
Nauwieserstraße 39;
Einsahrer: Klein, Wiebelskirchen, Bergrevier-
inspektor;
Bergobersekretär: Koch (siehe auch Bergrevier
Nr. 5).
Bergrevier Nr. 5.
Berginspektion IV, Berginspektion XI.
Berarevierbeamter: Moser, Berarat, Großherzoq-
Friedrichstraße 109;
Einsahrer: Werkle, Bergrevierinspektor:
Bergobersekretär: Koch (siehe auch Bergrevier
Nr. 4).
Be rg re v i e r Nr. 6.
Berginspektion III, Berginspektion X, Berginspek-
tion XII, Gruben Hostenbach und Großrosseln.
Bergrevierbeamter: Fr o em gen, Bergrat,
Kamekestraße 15;
Obereinfahrer: Wolfanger, Bergrevierober-
inspektor;
Bergobersekretär: Hummel (siehe auch Bergrevicr
Nr. 3).
B e r g re v i e r Nr. 7.
Berginspektion I, Berginspektion II,
Grube Karlsbrunn, Kraft- und Wasserwerke,
Brikettierung, Hafenamt,
Lager- und Zentralwerkstätte, Bergfaktorei.
Bergrevierbeamter: Schroeder, Bergmeister,
Dudweiler, Aus der Scheib 11;
Einsahrer: Kremp, Bergrevierinspektor;
Bergsekretär: Kasper.
S ch l a g w e t t e r u n t e r s n ch u n g s st e l l e.
Bergobersekretär: Schlichte r.
Knappschafts-Ober-Versicherungsarnt Saarbrücken.
Vorsitzender: Berghauptmann Blum-Picard.
Direktor: Neibecker, Oberregierungsrat.
- Mitglieder:
Landgerichtsdirektor Dr. Messinge r, als Vor-
sitzender der Spruchkammer;
Staatsanwaltschastsrat Welsch, als Stellvertreter;
Staatsanwaltschastsrat Dr. F r a n tz ;
Landgerichtsrat Den st er;
Landgerichtsrat H e n n.
Sekretär: Verwaltungsobersekretär Klau s.
Sicherheit vor allem!
Lass nie die Vorsicht ausser acht,
Die auf dein Leben ist bedacht!
*
* *
Sind Schüsse abgetan vor Stoss’
Klopf ab, ob’s Hangende nicht los!
Ist die Zeit auch noch so knapp,
Fahr’ nie im Stapel auf und ab!
*
*
Seht euch vor, ob alt, ob jung;
Im Bremsberg geht die Förderung!
147.
Statistik über den Saarbergbau.
A. Kohlenförderung und Koksprodnktion.
Netto-Kohlenförderung
Zeitraum GruviM der Administration des Mines Domaniales Françaises de la Sarre Verpachtete Gruben Gesamt- Netto- Fördcrung Koks- produktion
1929 Januar 923 926 t 33 006 t 956 932 t 24 749 t
Februar 1 001 546 t 36 334 t 1 037 880 t 21 352 t
März 1093 175 t 40 559 t 1 133 734 t 21 192 t
April 1 119 898 t 40 271 t 1 160 169 t 16 845 t
Mai 1 009 157 t 37 825 t 1 046 982 t 16 359 t
Juni 1 060 440 t 40 264 t 1 100 704 t 15 631 t
Juli 1 197 495 t 43 799 t 1 241 294 t 16 365 t
August 1 188 225 t 43 484 t 1 231 709 t 16 325 t
September 1 070 433 t 40 763 t 1 111 196 t 15 657 t
Oktober 1 205198 t 43 516 t 1 249 014 t 20 571 t
November 1 100 687 t 42 879 t 1 143 566 t 24 059 t
Dezember ....... 1 124 967 t 41 201 t 1 166 168 t 26 633 t
Summe 1929 13 095 447 t 483 901 t 13 579 348 t 235 738 t
i!):so Januar 1 210 272 t 45 910 t 1 256 182 t 26 919 t
Februar 1 145 855 t 43 772 t 1 189 627 t 23 378 t
März 1 101 540 t 48 673 t 1 150 213 t 26 901 t
Summe 1. Vierteljahr 1930 . . - 3 457 667 t 138 355 t 3 596 022 t 77 198 t
«. Zahl der eingeschriebenen
Arbeiter
(ohne vcrp. Gruben).
Stichtag Arbeiter unter Tage Arbeiter über Tage Zu- sammen
Ende Dezember 1928 41 814 15 426 57 240
» März 1929 41 593 15 350 56 943
„ Juni h 41 644 15 267 56 911
¥ September » 41 965 15 299 57 264
„ Dezember 42 895 15 238 58 133
. März 1930 42 449 15 130 57 599
C. Löhne der Bergarbeiter.
Schichtlöhne für eine wirklich perfahrene Schicht (einschließlich
Knappschaftsbeilräge).
Zeitraum für VoUhauer unter Tage im Gedinge für die Arbeiter unter Tage für sämtliche Arbeiter unter und über Tage (einschließlich Nebenberrtebe)
I l 1. ohne Frauenzulage und Kindergeld:
I. Vierteljahr 1929 . 39,91 Frs. 37,28 Frs. 35,94 Frs.
II. rr 41,66 „ 38,77 „ 37,32 „
m. „ 43,42 40,31 „ 38,87 „
IV. „ 44,49 „ 41,38 „ 40,07
i. „ 1930 . 45,76 „ 42,42 40,95 „
2. mit Frauenzulage und Kindergeld:
i. Vierteljahr 1929 . 43,50 Frs. 40,32 Frs. 38,84 Frs.
ii. 45,17 „ 41,74 „ 40,16
ui. 46,98 „ 43,33 „ 41,75 „
IV. 48,05 „ 44,36 „ 42,93 ,
i. • 1930 . 49,34 45,44 „ 43,85 ,
10*
148
ClektriAitätsrvirtschaft im Saargebiet.
Leistungsfähiakeit und Stromerzeugung der Kraftwerke.
Jahr Bezeichnung der Kraftwerke Leistungsfähigkeit der Stromerzeuger Stromerzeuguug KWh.
Gleichstrom (KW) Di) I 62) Dredslrom (KVA) Di) | 62) WB)
1913 Grubenkraftwerke .... Hütienkrastwerke ... Sonstige Kraftwerke. . . Zusammen. . . 575 8 152 37 125 14 360 3 120 18 200 31560 — 101 974 366 155 490 677 473 666
575 8 152 54 605 49 760 — 257 938 709
1920 Grubenkraftwerke .... Hüttenkraftwerke .... Sonstige Kraftwerke. . . Zusammen. . . 575 9 542 41275 13 400 35 330 17 000 49 340 — 170 250 713 120 647 700 43 999 880
575 9 542 93 005 66 340 — 334 898 293
1921 Grubenkraftwerke .... Hüitenkrastwerke .... Sonstige Kraftwerke. . . Zusammen. . . 575 9 542 • 53 025 13 400 35 330 17 000 49 340 — 162 657 950 135 183 205 55 658 470
575 9 542 101 755 66 340 — 353 499 625
1922 Grubenkraftwerke .... Hünenkraftwerke .... Sonstige Kraftwerke. . . Zusammen. . . 575 9 542 61 775 13 400 35 330 17 000 49 340 — 187 297 239 166 079 290 52 639 440
575 9 542 110 505 66 340 — 406 015 969
1823 Gruden kraftlverke .... Hüttenkraftwerke .... Sonstige Kraftwerke. . . Zirsammen. - . 575 9 542 61 775 13 400 35 330 17 000 49 340 — 192 175 702 158191850 49 352 097
575 9 542 110 505 66 340 — 400 019 649
1921 Grubenkraftwerke .... Hütienkrastwerke .... Sonstige Kraftwerke . . Zusammen. . . 575 11342 76 775 13 400 35 330 17 000 49 340 — 256 757 542 189 847 630 57 288 816
575 11 342 125 505 66 340 — 503 893 988
1925 Grubeukraftweike .... Hütlenkraftwerke .... Sonstige Kraftwerke. . . Zusammen. . . 575 11307 93 775 13 400 35 330 17 000 51 340 239 067 791 201 677 910 62 867 053
575 11 307 142 505 68 340 — 503 612 754
1926 Grubenkraftwerke .... Hütienkrastwerke .... Sonstige Kraftwerke. . . Zusammen. . . 575 12 107 114 275 13 400 97 130 17 000 51 310 — 279 923 678 222 113 470 147 503 471
575 12 107 224 805 68 340 — 649 540 619
1927 Grubenrraflwerke .... Hültcnkraftwerke .... Sonstige Kraftwerke. - . Zusammen. . . 575 11857 153 025 13 400 97 130 17 000 51 340 — 298 220 241 244 889 244 155 106 651
575 11 857 263 555 68 340 - 698 216 136
1928 Grubenkraftwerke .... Hüttenkrastwerke .... Sonstige Kraftwerke. . . Zusammen. . . 725 12 807 153 025 13 400 101 530 17 U00 61 840 6 840 311 915 324 ' 274 606 497 198 121 450
725 12 807 267 955 78 840 6 840 784 643 271
1929 Grubenkraftwerke .... Hüttenkrastwerke .... Sonstige Kraftwerke. . . Zusammen. . . 3 647 339 17 779 153 025 33 450 112 380 17 000 51 360 6 840 348 045 218 291 656 010 249 7t 6 616
3 647 18118 298 855 68 360 6 840 889 457 844
i) Dampf^Antriebsmaschinen. z) Gas-Antciebz Maschinen. 3) Wasierülntriebsinaschinen.
ELEKTRtZITATSERZEUGUNG ¡m SAARGEBIET
Verkeilung nach Ark der Gekriebskrajt.
Dampf -Ankriebsmasch.
S3 Gas -
h h
Wasser -Anknebsmasch-
Oberbergami- Saarbrücken-
ELEKTRIZUATSERZEUGÜNG im SAARGEBIEI
Verteilung nach den HaupHndusErie2weigen.
Ctruben.-Kraftwerke. «-M-
„ f n ili Sonsh^e X'rafkwerke,
£9 Hílíkken.
Oberbergamb Saarbrücken
Stromverbrauch im Saargebiet
von 1520—152?.
Jahr Erzeugung in KWh. a Einfuhr in KWh. b Ausfuhr in KWh. c Stromverbrauch im Saargebiet (KWh.) 6 = a + (b—C; Bevölkerungs- stand am Jahresende *) Stromverbrauch pro Kopf der Bevölkerung KWh. Bemerkungen
1920 334.898.293 172.030 494.340 334.575.983 697.242 479,86 l) Auszug aus dem Be- richt des Statistischen Amtes des Saargebieles.
1921 353,499.625 698.870 112.450 354.086.045 706.214 501,39
1922 406.015.969 142.740 5.420 406.153.289 719.072 564,83
1923 400.019.649 326.940 22.507.267 377.839.322 749.397 504,19
1924 503.893.988 490.180 25.306.074 479.078.094 763 196 627,73
1925 503.612.754 7.432.313 25.848.632 485.196.435 773.764 627,06
1926 649.540.619 18 029.416 15.271.186 652.298.849 786.108 829,78
1927 698.216.136 19.247.700 13.699.195 703.764.641 774.546 908,62
1928 784.643 271 17.192.757 20.642.306 781.193,722 782.962 997,74
1929 889.457.844 17.499.022 42.200.835 864.756.031 793.101 1.090,36
151 —
Befriabs-
3ahr-
BftVriebs-
3gHp.
VlOO
*1oOQ
Sbrom verbrauch
pro Kopf dar Bevölkerung Im ¿aargebieb»
Oberbergamt- Saarbrücken,.
J-^ampf für die Sicherheit.
Die Sicherheit
der Bergleute kann
nur erhöht werden,
wenn der Kamps
gegen die Gefährt n
ununterbrochen ge-
führt wird. Sarg-
deckel und Kohlen-
blöcke sind stets
auf der Lauer, um
den unvorsichtigen
oder nachlässigen
Arbeiter zu über-
raschen.
Wehe dem Berg-
mann, der sich
während des
Treibens auf eine
untere Anschlags-
bühne wagt!
Lieber
Bergmann!
Du kennst die
Gefahren, welche
dich bedrohen.
Du kannst bei
ihrer Bekämp-
fung mithelfen
und für deine
Mitarbeit sogar
hei ohnt teer den.
In der Tat hat die
Regierungskom-
mission in ihrem
Haushalt einen
Kredit für diesen
Zweck vorgesehen.
Schicke deine Vor-
schläge (d. h. Unfall-
verhütungsbilder,
Vorschläge für
Sicherheits Vorrich-
tungen lsw.) an das
OBERBERGAMT
Saarbrücken /;
Eisenbahnstrasse, V.
Im Jahre 1929
haben die nach-
stehend aufge-
führten Bergleute
eine Belohnung
für ihre Vor-
schläge und An-
regungen zur
Grubensicherheit
Herausgegeben von der Saar- Knappschuft;-Berufsgenossen schaft. er halten
/. Schachtläufer OTTO GR ÄSSER Grube Reden, wohnhaft in Wellesweiler:
Sicherheitshaken mit Zahnsicherung zur Verhinderung selbsttätigen Abhängens
der Wagen vom Förderseil in Bremsbergen;
2. Bergmann JUL. DENKARM aus Schmtiweiler (Pfalz):
selbsttätige Sicherheitstür an Forcier Schächten;
3. Vermessungs-Zeichner N. RUFP, Püttlingen:
Entwurf einer Zeichnung über die Gefahr des Betretens von Bremsbergen
während der Förderung;
4 Abteilungs-Steiger HAAS, Grube Reden,
Fahrsteiger CLAUSIUS, Grube Reden,
Obersteiger BURGHAUSEN, Grube Reden:
Bremsbergeinrichtung mit erhöhter Betriebssicherheit.
Unfallstatistik
I. Oberbergamt Saarbrücken.
Zahl der tödlichen Unfälle unter und über Tage
nach der Zeitschrift für das Berg-Hütten- und Salinenwesen und dem Jahresbericht
der Bergbehörde für das Saargebiet.
Jahr Zahl der durch- schnitt- lichen Beleg- schaft unter und Über Tage Gesamt- zahl der tödl. Unfälle unter und über Tage Zahl der verfahrenen Schichten, unter und über Tage Zahl der tödl. Unfälle pro 1000 Mann und pro Jahr, un'er und über Tage Zahl der tödl. Unfälle aus l Million Schichten unter und über Tage Be- merkungen
1908 56 191 79 16 487 990 1,405 4,790
1909 58 286 74 16 753 635 1,267 4,416
1910 59 098 57 16 771 762 0,965 3,398
1911 58 439 66 16 857 698 1,129 3,915
1912 55 410 74 16 819 994 1,335 4,399
1913 56 271 59 17 368 173 1,049 3,397
1914 45 488 50 13 881318 1,099 3,601
1915 35 242 59 11374193 1,674 5,187
1916 38 217 61 12 280 400 1,595 4,967
1917 46 546 115 15 033 945 2,470 7,649
1918 51915 112 16 084 791 2,157 6,963
1919 53 616 72 15 928 317 1,241 4,520
1920 68 820 74 18 950 801 1,070 3,904
1921 73 288 59 18 560 154 0,804 3,178
1922 72 713 61 18 670 490 0,835 3,268
1923 73 749 47 14 581 603 0,846 3,208
1924 72 404 68 21744 828 0,938 3,128
1925 71 562 63 20 739 965 0,875 3,036
1926 71327 80 21436 511 1,120 3,728
1927 71079 61 20 132 913 0,854 3,001
1928 61 199 53 17 935 032 0,864 3,058
1929 59 693 50 17 984 890 0.835 2,780
11. Oberbergamt Dortmund
(Steinkohlenbergbau).
Zahl der tödlichen Unfälle unter und über Tage nach der Zeitschrift
für das Berg-Hütten- und Salinenwesen.
Jahr Zahl der 'durch- schnitt- lichen Beleg- schaft unter und über Tage Gesamt- zahl der tödl. Unfälle unter und über Tage Zahl der verfahrenen Schichten, unter und über Tage Zahl der tödl. Unfälle pro 1000 Mann und pro Jahr, unter und über Tage Zahl der tödl. Unfälle auf I Million Schichieu umer und über Tage Be- merkungen
1908 334 733 1095 100 752 068 3,271 10,868
1909 340 567 774 99 345 297 2,273 7,791
1910 345 136 775 101 762 082 2,245 7,615
1911 352 555 786 105 232 683 2,229 7,469
1912 361 151 1053 113 489 931 2,916 9,278
1913 394 569 1042 125 322 472 2,641 8,314
1914 370 202 971 112 826 204 2,623 8,606
1915 284 386 960 93 632 793 3,376 10,252
1916 304 325 1182 100 972 065 3,884 11,706
1917 335 448 1503 108 409 343 4,481 13 854
1918 335 251 1375 105 152 694 4,101 11.279
1919 383 829 1078 109 874 495 2,809 10,018
1920 452 181 1144 145 897 139 2,530 7,804
1921 500 703 1100 156 024 688 2,197 7,050
1922 507 904 1056 159 342 911 2,079 6,627
1923 513 774 655 1,265 1923: Passiver
1924 378 600 860 112 998 289 2,270 7,619 Widerstand.
1925 378 832 1092 117 364 672 2,882 9,312
1926 356 626 827 — 2,320 8,00
1927 368 653 800 — 2,173 7,40
1928 340 782 656 — 1,925 — ■
1929 338 792* 689 *) — 2,034*) —
*) Provisorische Zahlen.
154
J>( Tödliche Unfälle unter und über Tage in
Jahr -öaargebiet England Frankreich Belgien
Zc Arbeiter ihl der tödl. Un- fälle Toten °/oo und pro Jahr Zc Arbeiter »hl der tödl. Un- fälle Toten °/oo und pro Jahr Za Arbeiter hl der tödl. Un- fälle Toten °/oo und pro Jahr Za Arbeiter hl der tödl. Un- fälle Toten <Y°° und pro Jahr
1920 (i) 68.820 74 1,07 (2) 1.248.200 1103 0,88 (3) 207.107 201 0,97 (4) 159.944 181 1,13
1921 73.288 59 0,804 1.144.300 756 0,66 219.748 205 0,94 164.140 146 0,89
1922 72.713 61 0,835 1.162.700 1105 0,95 229.800 189 0,82 152.838 142 0,93
1923 73.749 47 0,637 1.220.000 1297 1,06 263.995 228 0,86 160.003 175 1,09
1924 72.404 67 0,938 1.230.200 1201 0,98 286.562 281 0,98 172.285 202 1,17
1925 71.562 63 0,875 1.117.828 1159 1,02 298.118 354 1,18 160.383 147 0,92
1926 71.327 80 1,120 1.128.209 662 0,58 306.898 319 1,039 160.197 159 0,99
1927 71.079 61 0,854 1.037.391 1128 1,09 — — 174.533 233 1,33
1928 61.199 53 0,864 951.632 989 1,04 — — — 163.281 170 1,04
1929 59.693 50 0,835 — ~~ — — — — — —
Auf 1000 Mann je Jahr für die eingetragene Periode 1920 - 1929 1920 — 1928 1920 — 1926 1920 — 1928
0,884 0,918 0,981 1,059
Streik im Jahre 1923 Streik im Jahre 1921 und 1926
0) Statistik im Oberbergamtsbezirk Saarbrücken (Gewerbejahresbericht).
(*) Auszug aus «Colliery Guardian».
(*) Statistik der «Industrie Minerale» in Frankreich.
(4) Auszug aus «Annales des Mines» Belgien.
155
den wichtigsten Hteinkohlen-Bergbaubeirieben.
Holland Preußen ObkrbergamttzbezirK Dortmund Vereinigte Staaten
Jahr Za Arbeiter hl der tödl. Un- fälle Toten °/o 0 und pro Jahr Za Arbeiter hl der tödl. Un- fälle Toten °/oo und pro Jahr Za Arbeiter hl der tödl. Un- fälle Toten ü/oo und pro Jahr Za Arbeiter hi der tödl. Un- fälle Toten "/oo und pro Jahr
(5) (6). (6) (?)
1920 23.501 25 1,06 700.000 1617 2,31 452.181 1144 2,53 784.621 2272 2,89
1921 25.518 30 1,18 743.800 1487 1,99 500.703 1100 2,197 823.253 1995 2,42
1922 25.752 26 1,01 638.000 1305 2,04 507.904 1056 2,079 844.807 1984 2,35
1923 27.406 35 1,28 640.200 1025 1,60 513.774 655 1,265 662.536 2462 2,85
1924 30.046 28 0,93 493.237 1090 2,21 378.600 860 2,270 779.613 2402 3,08
1925 30.806 41 1,33 489.500 1320 2,69 378.832 1093 2,882 748 805 2234 2,98
1926 32.057 34 1,06 475.217 1093 2,30 336.964 828 2,320 759.033 2518 3,32
1927 33.690 33 1,00 489.363 1092 2,23 368.653 800 2,173 759.177 2231 2,94
1928 34.204 44 1,29 460.441 929 2,02 340.782 656 1,925 682.831 2176 3,19
1929 — — — 462.766 (a) 984 2,13 338.792 (a) 689 2,034 — — —
Auf 1000 Mann
je Jahr für
die eingetragene
Periode
1920 — 1928
1,125
1920 — 1929
2,135
1920 — 1929
1920 — 1928
2,157
2,878
(a) Provisorische Zahlen
(a) Provisorische Zahlen
(5) Statistik vom Ministerium Van Waterstoat.
(6) Statistik „Zeitschrift für das Berg-Hütten- und Salinenwesen im preußischen Staate".
(7) Statistik des Ministeriums für Handel der Vereinigten Staaten.
156
Arthur Fontaine,
Präsident des Verwaltungsrats der Saargruben.
Präsident des internationalen Arbeitsamts in Genf.
Administration des Mines Domaniales Françaises
du Bassin de la Sarre,
lIIODQaiimECIH^IIBIIIBOBBaflBSIIBCimBBIIIBISSIIIIIIIEIElIlEIlBIlllllIfllBIFSDEIimiieilECBDClIBlIDBIIOacrCCEBlIlGBBBBECECBllIllllIBliGEEIlllllllllIlCBBCIIIIIIlIBSfCBBeBilIDDDaBIIËDO&CBIBI
I.
Conseil des Mines de la Sarre.
(Verwaltungsrat der Saargruben.)
Pràsiden t :
Arthur Fontaine, Inspecteur Général des
Mines.
Mitglieder :
Galliot, Directeur des Mines au Ministère des
Travaux Publics.
M a u e 1 ê r e, Contrôleur Général de l’Armée.
( h es n eau. Inspecteur Général des Mines.
Paul G a u t h i e r, Ministre Plénipotentiaire.
C o y n e. Contrôleur des Dépenses engagé au
Ministère du Commerce.
Delama r che, Inspecteur Général du Crédit
au Ministère du Commerce.
Grimpret, Conseiller d’Etat, Directeur Général
des Chemins de Fer au Ministère des Travaux
Publics.
Picquenard, Directeur du Travail au Minis-
tère du Travail.
A. Dreux, Président du Conseil d’Administra-
tion de la Société des Aciéries de Longwy.
Pet se he. Administrateur-délégué de la Com-
pagnie Parisienne de Distribution d’Electricité.
157
158
Mo r i u. Directeur Général de la Société Houil-
lère de Liévin.
De Peyerimhoff, Président du Comité des
Houillères. Administrateur de la Société des Mines
de Houille de Blanzy.
J. Puech. Président du Groupement des Fran-
çais ayant des intérêts en Sarre.
D e f 1 i n e. Directeur Général des Mines de Cour-
rier es.
G o in o t. Membre du Conseil d’Administration
de la Caisse Autonome de Retraite des Ouvriers
Mineurs.
Ross y. Secrétaire Général du Syndicat des
Mineurs du Bassin d’Anzin, Conseiller Général,
Maire d’Eseaudin.
S t o u v e n o t, Ingénieur en Chef des Mines,
Secrétaire du Conseil d’Administration.
Cousin, Inspecteur des Finances, Contrôleur
Financier.
*
M. Robin, Chef du Bureau de Paris.
II.
Direction Générale zu Saarbrücken.
Guillaume, Directeur Général des Mines de
la Sarre.
Zusammengefasste Aufstellung
der dem General-Direktor unterstellten Abteilungen:
A. — Cabinet du Directeur Général et Service du
Personnel :
R a o u x, Chef de Service.
B. — Direction des Services Techniques:
Paul Sainte -Claire Deville, Directeur
Technique.
C. — Secrétar iat Général Administratif :
R a s p a i 1, Secrétaire Général.
D. — Ser vice Com mercial :
S a i 11 a r d, Directeur Commercial.
E. — Service Financier:
Henry, Caissier Général.
F. — Service d’Approvisionnements:
L e q u e 11 e, Chef de Service.
A. Cabinet dn Directeur Général et
Service du Personnel.
R a o u x, Chef de Service.
Cabinet et Courrier: H u v é, Chef de Section. -—
Bonnardot, Fuchs.
Personnel Français: Jacquerai n, Chef de
Section. — Roche, Depenne, Riesser, Bri-
ni g, Fritz. — Antoni, Beauteint, G r a e -
1 i n g.
Personnel Allemand: N o r m a n d i n, Chef de Sec-
tion. — Planter, Nimeskern. — P a s t a n t.
-— Stutz, Inspektor ; Bastin g, Fell, Sekre-
täre.
Statistique: J a f f r i n.
B. Direction des Services Techniques.
Sainte-Claire Deville. Paul, Directeur.
I. Affaires Générales de la Direction.
M a s s i n g, Ingénieur Principal, Chef de Ser-
vice.
Martin-Fabre, Huas, Ingénieurs Division-
naires. — de B r i o n, Ingénieur ; Boucher, Ad-
joint. — Gratreau. Frey, M e c h i n. —
j Wack, Augusts n, Secrétaires. — Brost.
Bureau des Géomèires et Bureau, des Dommages.
H e i n t z, Obermarkscheider. — Fri s c h, Ad-
joint. — Braun. Inspektionsmarkscheider. —
Atz, Hilfsmarkscheider. — G i 1 e h e r, Schor r,
Spier. Vermessungstechniker. — Lenz, Ver-
messungsassistent.
II. Groupe d’Inspections Ouest.
P 1 a s s a r d. Ingénieur en Chef.
M > d o u x,- Fribourg. L e i r i t z, Frieden,
Secrétaires.
Bureau des Etudes du Fond.
S i v i a r d, Chef du Bureau des Etudes du Fond.
He ss. Ziegler, Vermessungstechniker.
B r e y e r, Vermessungszeiehner.
Röhlinger, Assistent.
Services du Jour.
Division des Ateliers et de l'Entretien,
zu Louisenthal.
Standaert, Ingénieur Divisionnaire.
Service Central:
Gros, Ehlers. Grauvogel, Weiss, Ingénieurs. —
j Guerre, Contrôleur. —- Hermann Félix, Villemin,
Secrétaires. — Lache, Ingénieur. — Drumm, Ma-
schinensteiger. — Gebhard, Süsskind, Techniker. —
Helms, weibl. Angestellte. — Jüngst, Assistentin.
Atelier Central:
Reuter, Chef d'Atelier. — Maier, Obermaschinen-
steiger. — Ohligschläger, Stern. Maschinensteiger.
— Flank, Rech, Techniker. —- Staub, Vermessungs-
zeichner. — Herrmann Karl. Franz, Schäfer, Sekre-
täre. — Leseh. Maurer, Assistenten.
Division des Lavoirs zu Louisenthal.
Q u é v a 1, Ingénieur Divisionnaire.
Service Central:
Baucher J.. Ingénieur. — Machard. Louvat, Secré-
taires. — Rau G., Obermaschinensteiger.—»Schallen
— Thimmel. Maschinensteiger. — Wagner, Tage-
steiger. — Mme Minet, Assistentin.
Chefs de Lavoirs:
Dick F., Duhamel (Insp. I). — Vandernoth, Gries-
born (Insp. I). — Minet, Louisenthal (Insp. II). —
Niergard, Victoria (Insp. II). — Meyer, Amelung
(Insp. III). — Kuhn. Velsen (Insp. XII). — Köhler,
Hostenbach (Insp. XII).
Division Bâtiments zu Fenne.
Hackspill, Ingénieur Divisionnaire.
H i t z e 1, Secrétaire.
Employés techniques: Lenz, Werner, Oberbau-
steiger. — Desgranges, Pitz. Reinhardt, Bausteiger.
— Hein. Mathieu, Bautechniker.
Employés de Bureau: Sehn, Uhl, Venitz, Sekre-
täre. — Kuhn, Vermessungszeiehner. — Tenk,
Assistent.
1Ô9
Paul Sainte-Claire Deville, technischer Direktor der Saargruben.
(Photo K. C. Kirschmann, Saarbrücken.)
Inspection I zu Ensdorf.
Bertag n a, Ingénieur Principal.
Finance. Vérificateur. — Weiller, Doerr, Secré-
taires. — Lemaire, Chef-Carde. — Gross, Garde.
Employés techniques: Spang, Inspektionsmark-
scheider. — Schmeer, Bausteiger. — Geier, Bau-
techniker. — Fontaine. Oekonomiesteiger. — Luxen-
burger Peter, Vermessungstechniker.
Comptables et Employés de Bureau: Riegler,
Inspektionskassierer. — Mötsch, Pohl, Inspektoren.
— Luxemburger Nikolaus. Pitz, Obersekretäre. —-
Andre Heinr., Beeking, Sekretäre. — Jennewein
Richard, Vermessungszeichner. — Hoff, Müller Jak.,
Assistenten. —Jennewein Philipp, Thoenes, Gruben-
wächter.
Division Duhamel.
M o t r e u 1, Ingénieur Divisionnaire.
Faure, Ingénieur. — Aubertin, Chef de Mouve-
ment. — Metzler, Secrétaire.
Employés techniques : Brill, Obersteiger. — Wage-
ner, Maschinenwerkmeister. — Andre Matthias,
Müller Peter, Fahrsteiger. — Andre Jakob, Becker
Heinrich, Becker Johann, Funck, Gogowsky, Har-
busch, Kühn, Müller Johann, Philippi, Schlichter
August, Schlichter Johann, Schwinn Michel, Strohm,
Stürmer, Wallwiener, Weiten. Wilhelm Friedrich,
Steiger. — Bär, von dem Broch, Marzlin. Meissner,
Maschinensteiger. — Schulz. Tagesteiger. — Urig,
Kohlenexpedient,
Comptables et Employés de Bureau: Schmitt
Nikolaus, Obersekretär. — Faust, Hoffmann, Phi-
lippi, Tully, Sekretäre. — Becker Nikolaus, Ver-
messungszeichner. — Hert Paul, Pohl Jakob, Zwer,
Assistenten.
Division Griesborn.
Régnier. Ingénieur Divisionnaire.
Jungblut, Fabiani, Ingénieurs. — Lang, Chef de
Mouvement. — Lefebvre, Chef-Comptable. — Lidy,
Secrétaire.
Employés techniques. —- Schild, Obersteiger. —
Wilhelm, Maschinenwerkmeister. — Roth, Süss,
Wilhelm, Fahrsteiger. — Backes. Bätz, Brose, Doerr,
Ger hold. Goette, Günnewig, Hennig, Hinter than,
Lesch, Lessei, Linnhoff, Michler, Rink, Schwarz,
Schwinn Johann, Seiwert, Simon, Spiess, Strauss,
Vocke, Wilhelm Johann, Steiger. —- Altmaier. Goe-
dicke, Hafner, Heinrich, Jennewein, Simon, Weiss,
Maschinensteiger. ■—- Jost, Tagesteiger. •—Schlichter
August, Kohlenexpedient. — Luxemburger Michel,
Vermessungsassistent.
160
Comptables et Employés de Bureau : Andre Georg,
Kollmann, Obersekretäre. — Ganster, Kaufmann,
Kreutzer, Molitor. Pohl Andreas, Schmitt Peter,
Sekretäre. — Illing. Luxenburger Ludwig, Ver-
messungszeichner. — Bastuck. Feld, Graf. Assisten-
ten.
Inspection II zu Louisenthal.
Telephon : Louisenthal : Amt Saarbrücken 1360,
2544, 2722; Amt Völklingen 10.
Victoria: Amt Völklingen 61.
L. Richer, Ingénieur Principal.
Façon, Porion-Contrôleur. — Guichard, Vérifica-
teur. — Beck, Secrétaire. — Kappel, Chef-Garde. —
Bender. Chef de Musique. — Luxembourg, Garde.
Employés techniques: Reiss, Inspektionsmark-
scheider. — Liebergail, Fahrsteiger. — Glinka,
Grubensteiger. — Rixeeker, Schmidt W-, Maschinen-
steiger. — Kramer, Kohlenexpedient. — Rau FL,
Wahlmann, Bausteiger. — Bach, Gottfried, Tech-
niker. — Müller. Oekonomiesteiger. — Becker W.,
Vermessungsassistent. — Koppe, Zimmer, Kohlen-
messer.
Comptables et Employés de Bureau: Feld, Inspek-
tionskassierer. — Sartorius, Wilhelm, Inspektoren.
— Becker K., Kelter, Schmidt, Stützer, Obersekre-
täre. — Bittner, Cordary, Dierstein, Hamm, Him-
bert. Hoffmann, Käufer, Poller, Rimbach, Schmitt P.,
Wittling, Zenner. Sekretäre. — Gilcher Fr., Ver-
messungszeichner. — Ebert, Jenal, Krug, Kügler,
Schmitt R., Thieme, Assistenten. — Kiefer, Meyer,
Schumann, Assistentinnen. — Buch, Lauser, Scheid,
Zinsmeister. Grubenwächter. — Zinke, Pförtner.
Division Victoria.
L. B o i 1 e a u, Ingénieur Divisionnaire.
Cusset, Barbier, Degott, Ingénieurs. -—- Danne-
quin, Chef de Mouvement. — Baudin A., Chef-
Comptable. — Luxemburger, Garde.
Employés techniques: Koenig, Markscheider. —
Schumann, Obersteiger. — Liebig, Maschinenwerk-
meister. — Dreyer, Krämer, Römer, Schäfer, Wer-
ner, Fahrsteiger. — Altmeyer, Baumeister, Blatter,
Brust, Feuerstoss, Grewenig, Gross, Heule, Hissler,
Hoffmann, Hubig Ph., Klaes, Knoblauch, Kunkel,
Lauer, Maas, Michaely. Mühlenberg, Neu, Ney, Pohl,
Sander, Schmeer, Schneider, Schnur, Schüler,
Schuster, Thiel, Turner, Himer, Veanthier, Vie-
meister, Wagner, Weissgerber, Zimmer Ai, Gruben-
steiger. — Barth, Beyer, Müller, Niergard, Rüg,
Maschinensteiger. — Meyer M.. Techniker. —Jahne,
Kohlenexpedient. — Schwinn, Zimmer Th., Tage-
steiger. — Koch. Vermesungsassistent. — Altmeyer,
Posth, Kohlenmesser. — Breunig, Wegewärter. —
Blum, Wiegemeister.
Comptables et Employés de Bureau: Goergen,
Wackermann, Obersekretäre. — Altmeyer, Biewer,
Blaes, Brunder, Burgard, Duchêne, Eberhardt, Grün,
Kammer, Mann. Ney, Pabst, Pistorius, Schmidt,
Sekretäre. — Konrad. Kapellmeister. — Grewenig,
Rupp, Zimmermann, Vermessungszeichner. — Alt-
meyer J., Arnold, Fecht, Kammer J., Konrad J.,
Ledig, Scheid. Weber, Assistenten.
Division Lonisenthal.
A. Rouget, Ingénieur Divisionnaire.
Q u o n i a m, Ingénieur. — Bernert, Chef du
Mouvement. — Baudin F., Chef-Comptable. — Stern,
Secrétaire.
Employés techniques: Brand. Markscheider. —
Brück, Obersteiger. — Schlarb, Maschinenwerk-
meister. — Guillaume, Reinhard, Zirbes, Fahrsteiger.
—- Adams, Bohnenkamp, Ditzler, Gantner, Gross.
Heinz. Herrmann, Himmelmann, Hoffmann. Holl-
berg, Hubig L., Keil, Kessler, König, Krämer, Kurz,
Lembert. Ney, Rimbach. Schäfer. Scharf, Schulz.
Stadtfeld, Trenkner, Wagner, Grubensteiger. —
Duchêne, Hailauer, Losch, Maschinensteiger. —
Osburg, Tagesteiger.
Comptables et Employés de Bureau: Albert.
Heinz, Seeck, Obersekretäre. — Herrmann, Mayer.
Meyer G., Scherer, Stephan, Woll, Sekretäre. ' —
Rüffler, Vermessungszeichner. — Altmeyer, Becker
K., Meyer H., Seidel, Zinke Fr., Assistenten.
Division Claxenthal.
A. Rosenbeck, Ingénieur Divisionnaire.
Ivanoff, Berend, Ingénieurs. — Szymanski, Po
rion. — Coué, Secrétaire.
Employés techniques: Caye, Markscheider. —
Ditzler, Obersteiger. —- Altmeyer, Maschinenwerk -
meister. — Schett, Fahrsteiger. — Bauer, Cano.
Dresbach, Duchêne, Fischer, Grosse, Kasparek.
Klein, Koch, Loew, Peter, Peters, Grubensteiger. —
Kessler, Meyer IL, Müller Tli., Wenneis, Maschinen-
steiger. — Geisbauer, Vermessungstechniker.
Comptables et Employés de Bureau: Buchmann.
Obersekretär. — Klaes, Klos, Schmitt J., Sekretäre.
— Gilcher A., Vermessungszeichner. — Hilt. Hub,
Pistorius, Assistenten.
Inspection III Von der Heydt.
S e i b e 1, Ingénieur Principal.
Giesenfeld, Chef de Mouvement. — Bataille, Véri-
ficateur. — Gueny, Secrétaire. — Philipps, Kompa.
Gardes.
Employés techniques : Goebeler, Inspektions-Mark-
scheider. — Bauer Oekonomie-Steiger. — Kläser,
Bausteiger. — Blume, Vermessungs-Techniker. —
Geier, Altpeter, Schmidt Hermann, Vermessungs-
Assistenten. — Dewes, Kohlenexpedient. — Gross,
Heinrich. Herrmann Johann, Tagesteiger. — Vog-
ler, Verladesteiger. — Krümmel, Mang, Sekretäre.
— Feld August, Schneider 2 Otto, Assistenten.
Comptables et Employés de Bureau: Enderlein.
Inspektions-Kassierer. — Bienko, Schwarz, Inspek-
toren. — Gothier, Schmidt Karl, Schneider 1 Otto,
Obersekretäre. — Blaes, Ditzler, Dörr, Feld Karl,
Kunz, Schampel, Sekretäre. —Wein, Kohlenver-
käufer. — Bettinger, Weber Joseph, Assistenten. —
Sander, Amtsdiener.
Division Amelung.
Cheylus, Ingénieur Divisionnaire.
Moat, Chef-Comptable.
Employés techniques: Knerr, Maschinen-Werk-
meister. — Mai, Obersteiger. — Engel, Schäfer
Reinhold, Fahrsteiger. — Brücker, Eisenbeiss,
Frieg, Klein Adolf, Müller, Ney, Ries, Schäfer Ed-
mund, Schmidt Christian, Schmidt Karl, Schneider
Johann, Zimmer, Steiger. — Meyer, Scherer, Schuss,
Maschinensteiger. — Schwinn, Vermessungszeichner.
Comptables et Employés de Bureau: Bambach,
Schmeer, Schmidt Wilhelm, Schröder, Sekretäre. —
Gross Karl, Klein Hugo, Weyland, Assistenten.
. Division Steinbach.
Gillet, Ingénieur Divisionnaire. — Gory, Ingé-
nieur. — Spangenberg, Porion. — Maennlein, Chef-
Comptable.
161
Employés techniques: Meyer, Obersteiger. — Bost,
Puhl, Fahrsteiger. — Biehl, Blumenauer, Büch,
Feit, Funck, Herrmann Alois, Heuerhoff, Hopp-
städter, Huppert, Jung, Junker, Knappmann,
Lauer, Paulus, Hixecker, Trouvain, Weber, Wolter,
Steiger. — Bach, Obermaschinensteiger. — Eeuther,
Maschinensteiger.
Comptables et Employés de Bureau: Detzler,
Dunsbach, Ewen, Sekretäre. — Portz, Assistent.
Inspection XII Geislautern.
Telephon : Amt Völklingen 45 ;
Amt Saarbrücken 2735.
Lapierre, Ingénieur Principal.
Zuger, Vérificateur. — Sutter, Barthels Ed., Secré-
taires.
Employés techniques : Gerstner, Inspektionsmark-
scheider.
Comptables et Employés de Bureau: Funck, Ober-
inspektor (Inspektionskassierer). — Kallabis, In-
spektor. — Brückel, Schmidt, Obersekretäre. —
Heiderich, Keller, Kindler, Reicherts, Wagner,
Sekretäre. — Thürnagel, Kapellmeister (Sekretär).
— Ulrich, Vermessungszeichner. — Grosse, Stiebei,
weibl. Angestellte.
Division Velsen.
P 1 e s s y, Ingénieur Divisionnaire.
Suillerot, Philippe, Ingénieur. — Dufossé, Porion-
Contrôleur. — Baroth, Ghef-Porion. — Neuser,
Sous-Chel-Porion. -— Dahm, Fischer, Hilgenstock,
Himbert Aug., Himbert Val., Kettschau, Leushacke,
Boeder, Schmidt, Schreiner Jacq., Thomas, Walter-
scheid, Forions. — Schwarz, Porion des Bâtiments.
— Velten, Chef de Mouvement. — Schleger, Chef-
Comptable. — Berenbach, Comptable. — Leibund-
guth, Secrétaire.
Employés techniques : Schneider, Grubenmark-
scheider. — Reinstadler, Maschinenwerkmeister. —
Biehl, Knoblauch, Limburg, Meiser, Winkler, Zim-
mer, Fahrsteiger. — Dilk, Folz, Klicker, Kuhn, Neu-
meyer, Reutier, Maschinensteiger.
Britz, Detemple, Diesinger, Eisler, Eckardt, Gab-
ler, Glowick, Gross Ad., Gross Pet., Hafner, Haupen-
thal, Hissler, Klein, Knoblauch, Leiner, Lorentz,
Mathieu, Merl, Meyer Georg, Meyer Joseph, Ney,
Paulus, Peters, Pfüll, Raphael, Renno, Schmuck,
Schnur, Schwindling, Stinnen, Strauss Hugo,
Strauss Heinr., Weber, Wilhelm, Grubensteiger. —
Dillmann, Schlafhausmeister. — Peters, Gruben-
wächter.
Comptables et Employés de Bureau: Bartsch,
Kohlenexpedient. — Zwer, Obersekretär. — Schnei-
der, Steiger. — Schopp, Tagesteiger. — Becker,
Guillaume, Rentier Konrad, Rohe, Schliesinger,
Scherer, Steffen, Sekretäre. — Gorius, Vermessungs-
assistent. — Barth Joseph, Eich, Kaspar, Ver-
messungszeichner. — Barth Alois, Dörr, Diener,
Engel, Jann, Klos, Peter, Reichert, Renkes, Schul-
meiss, Schüler, Wagner Christian, Wagner Wilhelm,
Wallich, Assistenten.
Division Hostenbach.
Robin, Ingénieur Divisionnaire.
Employés techniques: Gauchei, Obersteiger. —
Klinkner, Maschinenwerkmeister. — Becker, Fahr-
steiger. — Bach, Köhler, Zinke, Maschinensteiger.
— Decker, Kaas, Manz, Müller, Reichrath, Schrei-
ner, Schuster, Trenz, Steiger. — Langender fer.
Kohlenexpedient. — Jochum, Vermessungstechniker.
— Tabellion, unterer Angestellter. — Kühn,
Grubenwächter.
Comptables et Employés de Bureau: Schwinn
Joseph, Inspektor. — Kimbach, Obersekretär. —
Ewen, Rach, Renkes, Tabellion Wilhelm, Rupp.
Sekretäre. — Reichrath, Rouget, Zipp, Assistenten.
III. Groupe d’inspections Centre.
Chandesris, Ingénieur en Chef, Chef de Ser-
vice.
Renard. Delacre, Galien, Hurez, Secrétaires.
Bureau des Etudes du Fond.
Biaise E., Chef du Bureau des Etudes du Fond.
Wasmuth (Insp. IV), Gruppenmarkscheider.
Service du Jour du Groupe Centre.
Division des Ateliers et de l’Entretien.
M o u c h o t, Ingénieur Divisionnaire.
Calté, Haas, Ingénieurs. — Schneider, Zenner,
Kopp, Ingenieure. — Marez, Contrôleur-Mécanicien.
— Bohr, Dessinateur. —- Gaechner, Chef-Comptable.
— Vandenbroucke, Guillemain, Secrétaires. — Bar-
tholomes, Obermaschinensteiger. — Oesterle, Münch.
Steiger. — Hans, Techniker. — Becker, Nelz,
Assistenten.
Service Electrique: Aïn, Ingénieur Electricien.
Division des Lavoirs: Desmazières, Ingénieur
Divisionnaire.
Division Bâtiments du Groupe Centre.
Franc, Ingénieur divisionnaire. — J u d 1 i n,
Ingénieur.
Reimeringer, Liénard, Fering, Klintz, Employés.
— Bruère, Secrétaire. — Wenning, Bauwerkmeister.
— Thomé, Oberbau steiger. — Brode, Kaiser, Keller,
Melchior, Schubert, Umlauf, Bausteiger. — Mesz-
katis, Obersekretär. — Fries, Sekretär. — Kolb.
Müller, Hilfstechniker. — Kaspar, Länger, Assisten-
ten. — Lorenze, unterer Angestellter.
Baubureaux : Busse, Früh, Kissling, Lauer, Poller.
Riedschy, Ritter, Bausteiger. — Jahn, Jost,
Schwiegk, Sekretäre. — Peter, Assistent.
Inspection IV zu Dudweiler.
W i t i e r, Ingénieur Principal.
Chaillon, Vérificateur. — Cène, Secrétaire. —
Kauffmann, Chef d’Orchestre. — Koch, Chef-Garde.
Employés techniques: Hellwig, Inspektionsmark-
scheider. — Eisenbeis, Spross, Grubenmarkscheider.
— Deutsch, Oekonomieverwalter. — Kessler, Mal-
ter, Vermessungstechniker. — Schneider, Bautech-
niker. — Kraft, Konter, Moersdorf, Nieser, Ver-
messungsassistenten. -- Berwanger, Schon, Simon.
Wilden, Vermessungszeichner.
Employés de Bureau: Spang, Inspektionskassierer.
— Paul, Inspektor. — Auner, Gottschall, Greiber
Hamm, Jakobs J., Ninnig, Obersekretäre. — Butz.,
Kuhn, Nemec, Pitz, Schneider, Stein, Wilhelm.
Wunn. Sekretäre. — Stroh, Wächter. — Reuther.
Schlafhausmeister.
11
162
Division Hirschbach.
Boulinier, Ingénieur Divisionnaire p. i.
Bequer, Seurot, Ingénieurs.
Castelain, Porion-Contrôleur. — Debie, Chef de
Mouvement. — Soupir, Chef-Comptable. — Hentz,
Secrétaire. — Seillière, Surveillant de Magasin.
Employés Techniques: Hoffmann, Obersteiger. —-
Lentes, Maschinenwerkmeister. — Hammerschmidt,
Meier, Oertgen, Schinhofen, Wahl, Fahrsteiger. —
Sauerwein, Wettersteiger. — Butz, Obermaschinen-
steiger. — Dubitscher, Hinkel, Kirst, Kupp, Ma-
schinensteiger. Bartosch, Bischofs, Dietermann, Fess,
Feuerstein, Fiedler, Goebel, Groth-Gundlach, Haacke,
Heinrich, Herrmann, Huppert, Krähe, Kreutzer,
Lenz, Lochner, Malter, Minke, Müller, Philipps,
Scherer, Steinhäuser, Stell, Thull, Voit, Wagner,
Wartenphul, Weber G., Weber J., Weber N., Zawar,
Steiger. — Lorenz, Tagesteiger.
Employés de Bureau: Kuhlmann, Inspektor. —
Hebel, Steiger. — Balzert, Kohlenexpedient. —
Barth, Berrang, Berwanger, Braun, Brunner, Col-
ling, Hartmann H., Hartmann J., Hary, Jakobs M.,
Klinkner, Vanoni, Sekretäre. — Baum, Crecelius,
Georg, Kirsch, Koch, Peters, Spreier, Wilhelm, Zim-
mer, Assistenten.
Division Jägersfrende.
S e r v o 1 i n, Ingénieur Divisionnaire.
Baumann, Keybaut, Ingénieurs.
Lejeune E., Lejeune O., Porions-Contrôleurs. —
Sanglier, Chef de Mouvement. — Vachier, Chef-
Comptable. — Lavoil, Secrétaire. — Schneider,
Garde.
Employés techniques: Immetsberger, Obersteiger.
— Fey, Hinsberger, Hoos W., Huber, Fahrsteiger.
— Woeffler, kom. Obermaschinensteiger. — Dietrich,
Klein J., Malter, Menden, Weber, Maschinensteiger.
— Engelmann, Wettersteiger. — Brill, Duellmann,
Eberle, Eger, Forst. Hoos L-, Jochum, Jungmann,
Kemp, Kleemann, Klein P., Klein W., Klinkner,
Ladwein, Lück, Molter, Müller, Paulus. Pillong,
Robert, Schäfer A., Schaefer K., Scheidt, Schug,
Seiler, Steinfeld, Thome, Viehl, Weil. Weilandt,
Willier, Wunn 1 Fr., Wunn 2 Fr., Wunn H., Steiger.
— Lorenz, Tagesteiger.
Employés de Bureau: Erle, Inspektor. — Hack-
barth, Kohlenexpedient. — Weber Chr., Obersekre-
tär. — Albert, Diehl, Leo, Schäfer Fr., Schäfer G-,
Schertz, Thome, Utzig, Weber, Werning, Sekretäre.
— Holderbaum, Kopp, Latour, Mötsch, Müllenbach,
Müller, Schüler A., Schüler J., Schwindling,
Weyand, Assistenten. — Neufang, Schlafhaus-
meister.
Inspection V Snlzbach.
Telephon: Amt Saarbrücken 270, Amt Sulzbach 14.
Bourdoire, Ingénieur Principal.
Brucher, Vérificateur. — Thisse,' Secrétaire. —
Galliath, Chef-Garde. — Keck, Schneider, Gardes.
Employés techniques: Förster, Inspektionsmark-
scheider.
Comptables et Employés de Bureau: Dickes,
Inspektionskassierer. — Schneider, Inspektor. —
Monr, Pitz, Schäfer, Obersekretäre. — Lorenz
(Kapellmeister), Nickels, Schneider, Sekretäre. —
Bartels Osk., Görenz, Klein, Mappes, Rothe, Schmitt,
Assistenten. — Hübner, Grubenwächter.
Division Mellin.
Telephon : Amt Sulzbach 93.
M o n t a u t, Ingénieur Divisionnaire.
Colnot, Ingénieur. — Dherin, Porion-Contrôleur.
— Josephine, Chef-Comptable. — Vilbois, Secré-
taire. — Gaillard, Surveillant du Parc à bois.
Employés techniques: Schwehm, Grubenmark-
scheider. — Stein, Obersteiger. — Deutsch,
Maschinenwerkmeister. —- Nikolay, Ziegler, Zim-
mermann, Fahrsteiger. — Guillaume, Ober-
maschinensteiger. — Funk, Hammerer, Kreis, Mül-
ler, Maschinensteiger. — Asbach, Bauer, Bilietta,
Boite, Busch, Dörr, Dorscheid, Engelbert, Funk,
Höffken, Kessler Aug., Kiwitter, Lauer, Lichey,
Merfeld, Mohr, Mörsdorf, Scheerer, Schirra, Schwin-
gel, Wagner Christian, Wagner Jos., Weber Jak.,
Wilding, Steiger. — Herb, Verladesteiger. — Stark,
Tagesteiger. — Schäfer, Bausteiger. — Gross, Ver-
messungstechniker. — Fuchs, Vermessungsassistent.
— Becker Ludw., Leist, Vermessungszeichner. —
Bickelmann, unterer Angestellter.
Comptables et Employés de Bureau: Tross, Inspek-
tor. — Oberringer, Kohlenexpedient. — Bartels W.,
Kleebaus, Müller, Obersekretäre. -— Bickelmann,
Gebhardt, Klinkner, Schulze, Weber Job., Sekretäre.
—- Becker Nik., Kliebenstein, Meyer, Nakas, Penth,
Viehl, Assistenten. — Walter Luise, weibl. Ange-
stellte.
Division Altenwald.
Telephon: Amt Sulzbach 90.
Faucher, Ingénieur Divisionnaire.
Arnaud, Rittner, Ingénieurs. — Castelain, Porion-
Contrôleur. — Burner, Chef de Mouvement. — Her-
drich, Chef-Comptable. — Kippelen, Secrétaire.
Employés techniques: Beyer, Grubenmarkscheider.
— Greiber, Obersteiger. — Stuhlsatz, Maschinen-
werkmeister. — Deekert, Diesinger, Emmerich,
Schmidt, Fahrsteiger. — Beck, Rech, Reiter Job.,
Schröder, Schulte, Volz, Maschinensteiger. — Bach,
Becker. Bottenbruch, David, Dechert, Driessler, Geb-
hard, Gotthard, Gräber, Gross, Hellbrück, Herzberg,
John, Jung, Kessler Ad., Köhler, Lorenz, Maurer,
Meyer, Riotte, Rogun, Ruffing, Scherer 2 Heinr.,
Scherer 3 Heinr., Scholz, Stein, Stornier, Theis,
Weber, Wollbold. Steiger. — Fricke, Verladesteiger.
— Boelger, Jank, Mauer, Tagesteiger. — Thiel,
Vermessungsassistent. — Funk, Köth, Vermessungs-
zeichner. «
Comptables et Employés de Bureau: Jost, Kohlen-
expedient. — Britz, Kohlen Verkäufer. — Bleib-
treu Jak., Obersekretär. —- Förster, Glaser, Jenke,
Klockner, Kreuter, Leibenguth, Reiter Heinr.,
Schmidt, Sekretäre. — Bleibtreu Walter, Gerber,
Huf, Kilsch. Kunz, Nikolay, Schirra, Schwindling,
Steuer, Tabillion, Assistenten. — Bach, Schlafhaus-
meister.
Inspektion X Wahlschied zn Göttelborn.
G 1 e y z e s, Ingénieur Principal.
Meyneng, Vérificateur. — Druart, Secrétaire. —
Heintz, Grubenwächter.
Employés techniques: Enger, Inspektionsmark,
scheider. — Dr. Ing. Drumm, Grubenmarkscheider.
— Poller, Bautechniker. — Jahn Richard, Sekretär.
Comptables et Employés de Bureau: Gessner,
Inspektionskassierer. — Kuhn Johann, Inspektor.
Paffrath Christian, Obersekretär. — Dörr, Ver-
messungstechniker. — Guthörl Arthur, König, Ver-
messungszeichner. — Enderlein, Paffrath Julius,
Schneider Friedrich, Sekretäre. — Hinzmann, Kess-
ler, Assistenten. — Gottschall, Amtsdiener.
163
Division Göttelborn.
H u i 11 a r d, Ingénieur Divisionnaire.
Lasneret, Hubin, Ingénieurs. — Quinchon, Porion-
Contrôleur. — David, Secrétaire.
Employés techniques: Lorang, Obersteiger. —
Engels, Maschinenwerkmeister. — Jochum Karl,
Kreutzberger, Spies, Fahrsteiger. — Cappel, Fries,
Guthörl Richard, Neufang, Woll Joseph, Maschinen-
steiger. — Bauer, Berg, Brehm, Diehf, Dörr Joseph,
Förster, Fuchs, Hinsberger, Höh, Immesberger,
Jahn Ignatz, Jochum Johann, Lehnhoff, Martin,
Müller, Reiber, Risch, Schäfer, Schmidt, Schwarz
Mathias, Schwarz Wilhelm, Wagner, Woll Richard,
Wonn, Grubensteiger. — Grenner, Bautechniker. —
Comptables et Employés de Bureau: Walter, Ver-
kehrsmeister. — Naumann, Kohlenexpedient. —
Posth, Kohlen Verkäufer. — Schorr, Obersekretär. —
Dillinger, Dörr 1 Heinrich, Klein, Kuhn Wilhelm,
Mager, Pernitzsch, Scheidhauer, Weber, Sekretäre.
— Baltes, Dörr Richard, Eisenbarth, Hosp, Klein
Johann, Meiser, Schmidt, Schneider Julius, Wagner,
Ziegler, Zimmer, Assistenten. — Neumann, Wunn,
Kohlenmesser.
Division Dilsburg.
Lecomte, Ingénieur Divisionnaire.
Louvion, Porion-Contrôleur. — Jacquemain, Con-
trôleur-Mécanicien.
Employés techniques: Günther, Obersteiger. —
Manz Ernst, Marcinkowski, Simon, Maschinen-
steiger. — Becker, Debold Christian, Debold Joseph,
Gabier, Lorenz, Manz Wilhelm, Schweriner, Sauer,
Umlauf, Vogt, Grubensteiger. — Freudenberger,
Bausteiger.
Comptables et Employés de Bureau: Eggert,
Kohlenexpedient. — Käufer, Kohlenverkäufer. —
Regitz, Riehm, Obersekretäre. — Scheidhauer, Page-
steiger. — Gemmel, Sekretäre. — Wahlmann Mar-
garetha, weibl. Angestellte. — Bauer, Braun, Gross,
Gihr, Ott, Paulus, Wahlmann Arthur, Weyand,
Zimmer. Assistenten.
Inspection XI Fischbach zn Camphansen.
Telephon : Amt Saarbrücken 2840 ; Amt Suzbach 47.
G u e r a u d, Ingénieur Principal.
Schirlin, Vérificateur. — Meyer Pierre, Secrétaire.
— Sandmeyer. — Krabichler, Chef-Garde. — Hem-
mer, Garde.
Employés techniques: Lenge, Inspektions-Mark-
scheider. — Klein Wilhelm, Wegesteiger.
Comptables et Employés de Bureau: Echternacht,
Inspektions-Kassierer. — Kriesei, Inspektor. —
Schichtei, Obersekretär. — Baldauf Albert. Kohlen-
vcrkäufer. — Baldauf K:, Vermessungszeichner. —
Kollmannsperger, Lauck, Merseburger, Sekretäre. —
Jung 16 Gg-, Koch, Assistenten. — Handel Mathilde,
weibl. Angestellte. — Recktenwald Anny, Assisten-
tin. — Diehl, Amtsdiener.
Division Camphansen.
Penaud, Ingénieur Divisionnaire.
Damon, Aymard, Ingénieurs.
Maréchal, Por ion-Contrôleur. —- Engel. Chef de
Mouvement. — Frantz P-, Porion. — Troendle,
Chef-Comptable. — Deyber, Secrétaire.
Employés techniques: Jüngst, Markscheider. —
Recktenwald, Obersteiger. — Kipper, Maschinen-
Werkmeister. — Henz, Klâser. Pitz, Wolf, Wol-
fanger, Fahrsteiger. — Dahlem, Kipper 3, Schurich,
Wonn, Wagner Adolf, Wöffler, Maschinensteiger. —
Biehl, Blatter, Brandei, Busse J>, Dick, Dürrfeld,
Eger, Gräber, Gräser, Greif, Horst, Jochum K.,
Keuenhof, Krämer, Köhler, Lauer, Lillig, Lorenz,
Mollenhauer, Neufang, Fiel. Pese, Rech, Ronald,
Roth, Rupp Aug., Scheiber. Schmidt, Schonard,
Schramm, Schwarz, Strauss, Voltmer, Wagner Rob.,
Wittung, Zeiger, Grubensteiger. — Kaup, Tage-
steiger. — Poller, Vermessungs-Assistent.
Comptables et Employés de Bureau: Gras Peter,
Kohlenexpedient. — Larson, Obersekretär. — Goer-
gen, Jung Gg., Kochems, Lehnert, Minnich, Wern,
Willger, Sekretäre. — Wagner E., Vermessungs-
zeichner. — Baumann, Biewer, Bühler, Christmann,
Dahlem, Dressier, Gross, Henz A., Holzmann, Klein,
Kreis, Kessler J., Mann, Reiss Jos., Schwalbach,
Stragandt, Ziegler, Assistenten. — Eckert, Schlaf-
hausmeister.
Division Breieid.
C 1 a u d o t, Ingénieur Divisionnaire.
Chapus, Laveuve, Ingénieurs.
Kihl, Chef de Mouvement. — Bollinger, Chef-
Comptable. — Schlotter, Secrétaire.
Employés techniques: Ladenberger, Obersteiger.
— Rupp, Maschinenwerkmeister. — Müller Karl,
Weil, Giese, Fahrsteiger. — Armbrust, Frantz Frdr.,
Mager Aug., Persch, Wahlster, Wagner R., Ma-
schinensteiger. — Blömecke, Bost, Endruscheid,
Franz 0., Frisch, Günther, Kösters, Kuhn, Lange,
Maurer J., Maurer P., Müller J., Rau, Simon,
Scherer, Schweitzer, Wemmcrt, Wötzel, Gruben-
steiger. — Lang, Vermessungstechniker. — Pitz
Aug., Vermessungsassistent. — Schug, Tagesteiger.
Comptables et Employés de Bureau: Schild,
Kohlenexpedient. — Urschel, Obersekretär. —
Andres, Eisler, Fries, Meiser, Rech, Reimsbacher,
Schneider Max, Walter H., Sekretäre. — Schorr,
Vermessungszeichner. — Alt, Junker, Sauer, Assi-
stenten. — Salm. Wächter.
Division St-Ingbert. »
V e n n a t, Ingénieur Divisionnaire.
Maréchal A., Porion-Contrôleur. — Mayer, Chef
de Mouvement. — Augelmann, Vérificateur. -—
Köhler, Secrétaire. — Gommée, Chef-Comptable. —
Glatz, faisant fonctions de Chef-Garde.
Employés techniques : Klees, Grubenmarkscheider.
— Gräber, Obersteiger. — Ehlhardt, Maschinen-
werkmeister. — Omlor, Peters, Fahrsteiger. -—-
Dürr, Emich, Gasper, Hahnau, Hornauer, Ihl, Mül-
ler Arno, Peters Johann, Prätorius, Siegwart, Sonn,
Wiesend, Zeitler, Grubensteiger. -— Brunion, Cap-
pel, Schneidmüller, Maschinensteiger. — Marx, Ver-
ladesteiger. — Blatter, Vermessungsassistent. —
Kissling, Bautechniker.
Comptables et Employés de Bureau: Müller Adam.
Kassierer. — Rothhaar^ Inspektor. — Weis, Kohlen-
expedient. Bauer, Bohli, Cappel, Kiefer, Seel, Weis-
gerber, Sekretäre. — Brauer, Herrgen, Junkes,
Köhl, Schmitt, Wilhelm, Assistenten. — Löffler,
Assistentin. — Betz, Bleibtreu. Ripplinger, Zeich-
ner.
IV. Q-roupe d’Inspections Est.
B e 11 a n, Ingénieur en Chef, Chef de Service.
La Hart. Siber, Secrétaires. — Rossbach, Inspek-
tor.
164
Bureau des Etudes du. Fondé
Bréard, Chef du Bureau des Etudes du Fond.
Services du Jour du Groupe Est zu Neunkirchen.
Bonnavaud, Ingénieur Divisionnaire.
Grimmer, Secrétaire.
Division des Ateliers et de l’Entretien.
Mahiet, Polu, Willems, Ingénieurs. — Boulanger,
Contrôleur. — Hasky, Sous-Ingénieur. — Grimm,
Obermaschinensteigerr — Raute, Ruffing, Steuer,
Maschinensteiger. — Seegmüller, Sekretär. — Stadt-
feld, Assistent.
Division des Lavoirs.
Meyneng, Ingénieur. — Fricke (Insp. VI), Schulz
(Insp. VII), Assion (Insp. IX), Kieseh (Div. Bex-
bach), Maschinensteiger. — Schneider, Vermessungs-
zeichner. — Groben, Assistent.
Division Bâtiments.
C h a 1 m o t, Ingénieur Divisionnaire.
Schmitt, Bauwerkmeister. — Grässer, Quack,
Bausteiger. —- Schneider, Obersekretär,
Inspection VI Heiligenwald zu Reden.
Telephon t Amt Neunkirchen 5557, 5558 und 5559.
Berthelot, Ingénieur Principal.
Kühner, Niemerich, Vérificateurs. — Cambiilau,
Hoppe, Secrétaires. — Skohoutil, Chef d’Orchestre.
— Bassompierre, Chef-Garde.
Employés techniques: Kramer, Inspektionsmark-
scheider. — Schröder, Neurohr, Grubenmark-
scheider. — Petilliot, Bauwerkmeister. — Schug,
Oekonomiesteiger. — Schäfer, Schlafhausmeister. —
Gross, Morgenstern, Später Niki., Grubenwächter.
— Krämer, Wegewärter. — Butz, Vermessungs-
techniker.
Comptables et Employés de Bureau: Tont, Inspek-
tionskassierer. — Baldes, Inspektor. — Haas Peter,
Kar tes, ^Lambert, Preiss Ad., Obersekretäre. —
Brehm, Eberhard, Fischer, Uhl Peter, Wiesen,
Wittwer, Sekretäre. — Naumann Else, weibl. Ange-
stellte. —- Gerhardt, Kolling, Assistenten. — Wunn
Martha, Assistentin.
Divisions Reden-Flamm et Reden-Fett.
Services communs.
Service du Jour: Haudidier, Chef du Mouvement.
— Both, Secrétaire.
Employés techniques: Recktenwald, Maschinen-
werkmeister. — Boos Jul., Boos Rieh., Grass, Hart-
mann, Kestenbach, Klinkner, Maurer, Sorg, Schmidt
Karl, Schwehm Karl, Maschinensteiger. — Schlegel,
Tagesteiger. — Venitz. Bausteiger. — Pilger, Ver-
ladesteiger. — Angel, Roth. Steiger.
Employés de Bureau: Schumacher, Reiter, Weiss,
Vermessungszeichner. — Nagel, Rhein, Assistenten.
Dilk, Fritz, Haas, Hoffmann, Klein Herrn., Kreutzer,
Hawaii 1 Christ., Hawaii 2 Christ., Heibenguth, Mül-
ler, Meyer, Neuhaus, Neumann, Petilliot Pet., Rich-
ter, Riedschy, Rohrbach, Ruf, Schauk, Schmidt
Herrn., Schmidt 2 Jos., Schulz, Six, Schneider,
Schwehm Jos., Theis, Uhl, Weber, Wolf, Woll,
Grubensteiger. — Krausbeck, Verladesteiger. —
Roth, Vermessungstechniker.
Comptables et Employés de Bureau: Werbelow,
Inspektor. — Dörr, Kohlenexpedient. — Becker,
Obersekretär. — Görgen, Haas Heinr., Jung, Klein
Fried., Klär, Klein Gottl., Martin, Naumann Job.,
Oberringer, Schmidt Karl, Spaniol, Vollmar, Veith,
Zimmer, Sekretäre. — Bourgeois, Zeichner. —
Busch, Day, Grausam, Heintz Fried., Haas Herrn.,
Jakobs Jos., Meyer, Rausch, Schonard, Assistenten.
Division Reden-Flamm.
Blanchard, Ingénieur Divisionnaire.
Blanc, Ingénieur. — Jacobs Henri, Secrétaire.
Employés techniques: Rohrbach Friedr,, Ober-
steiger. " — Dilk Friedr., Gross Job., Hehmann,
Horenz, Reinert, Schichtei, Fahrsteiger. — Au, Bal-
zert, Boley, Biehl Ernst, Breuer, Dietrich, Gross 2
Peter, Kahren, Kesting, Klein Jul., König, Maurer,
Mayer, Minke, Müller, Münzner, Pfaff, Röhlinger,
Schemer, Schmolz!, Schneider Roh., Schumann,
Schwehm, Spreuer Christ., Spreuer Ernst, Uwer,
Weiss, Walter, Grubensteiger. — Hoffmann, Ver-
ladesteiger. — Grossklos, Kohlenmesser. — Hatz,
Vermessungsassistent.
Comptables et Employés de Bureau: Rost, Inspek-
tor. — Schmidt Konr., Kohlenexpedient. — Bona-
ventura, Diversy Peter, ’Obersekretäre. — Diversy
Joseph, Hoffmann, Klein Job., Krausbeck, Kuhn,
Koch, Müller, Moser, Naumann Franz, Sekretäre. —
Beyer, Born, Kirsch, Kunz, Reppert, Schlicker,
Schmidt Aug., Uhl Niki., Assistenten.
Division Itzenplitz.
De Gaulle, Ingénieur Divisionnaire.
Creste. Ingénieur. — Fritsch, Chef de Mouvement,
Vancrombreucq, Secrétaire.
Employés techniques (Fond): Kamp, Obersteiger.
— Backes. Eisenbeis, Gross Friedr., Schmidt Konr.,
Fahrsteiger. — Barth, Kremp, Kiefer, Hessinger,
Hauer, Moser, Rech, Sick, Scherer, Schild, Schmitt,
Schwehm. Schäfer, Steiger. — Breyer, Vermessungs-
assistent.
Employés techniques (Jour): Rentier, Maschinen-
werkmeister. — Beyer Friedr., Engel, Mohns,
Würtz, Maschinensteiger. — Wagner Jak., Verlade-
steiger. — Rodener, Bautechniker. — Zimmer Karl,
Kohlenmesser. — Zimmer Andr., Tagesteiger.
Comptables et Employés de Bureau: Oberringer
Job., Inspektor. — Behles, Kohlenexpedient. —
Barth, Meier. Obersekretäre. — Jochum, Ningel,
Weber, Zeug, Sekretäre. — Wagner, Kohlenver-
käufer. — Hang Job., Vermessungstechniker. —
Gerber, Vermessungszeichner. — Backes, Dorst,
Heintz, Kurz, Beonhardt, Strass, Assistenten.
Division Reden-Fett.
Guillaumin, Ingénieur Divisionnaire.
Deleuze, Gérard, Ingénieurs.
Employés techniques: Burghausen Herrn., Schmidt
Konrad, Obersteiger. — Clausius, Grenner, John,
Kolling, Hinnenberger, Ruloff, Schuster, Seyb, Fahr-
steiger. — Becker 1 Joh., Biehl Friedr., Biehl Joli-,
Biesel, Brill, Brücker, Burghausen Otto, David,
Inspection VII Spiesen zn Heinitz.
R o m i e u x, Ingénieur Principal.
Tragus M-, Vérificateur. — Méreau, Secrétaire. —
Schuler, Chef-Garde.
Employés techniques: Braun, Inspektionsmark-
scheider. — Gross, Grubenmarkscheider. — Heintz,
Bauwerkmeister. -— Gross, Oekonomie ver waiter. —
165
Becker, Scholl, Bautechniker. — Ruffing, Wolf,
Grubenwächter.
Comptables et Employes de Bureau: Nitschmann,
Inspektionskassierer. — Glaser, Mathis, Reins-
hagen, Inspektoren. — Hartkorn, Obersekretär. —
Caye, Fehrentz, Fritsch, Jose, Klemann, König,
Lüne, Neurohr, Noll-Houssong, Schlemmer (Kapell-
meister), Sekretäre. — Bakkes, Gabriel, Kunz,
Rieth, Stiller, Wittling, Assistenten. •— Löhrhoff,
Schneider, Schüler, Assistentinnen. —- Müller, Ver-
messungszeichner. — Bremer, Schlafhausmeister.
Division Heinitz.
Montfort, Ingénieur Divisionnaire.
Girardin, Delmatto, Ingénieurs. — Brochon,
Porion-Contrôleur. — Bitsch, Tragus J., Forions. —
Frustin, Chef de Mouvement. — Hecht, Chef-Comp-
table. — Schneider, Secrétaire.
Employés techniques: Henschel, Quint, Ober-
steiger. — Brück, Maschinenwerkmeister. — Bro-
schart, Diehl, Hell, Löhrhoff, Martin, Schmidt H.,
Wittling, Wilhelm, Fahrsteiger. — Becker, Klos,
Leibrock, Sprengardt, Maschinensteiger. — Arnes,
Balbier. Becker Frdr., Bayer, Broschart, Deich,
Eckhoff, Forst, Fett, Flunkert, Glaser, Glössner,
Hilpert, Haas Am., Haas Frdr., Janes, Kirst, Kie-
fer, Kümmel, Lauer Ant., Lauer Frdr., Mai, Marz-
lin, Niergard, Oberringer, Reppekus, Sauerwein,
Schon-, Schneider Theod., Schepp, Schürken, Schwei-
ger. Umlauf, Welte, Wagner, Wolf, Wittling,
Grubensteiger. — Droste, Scherer, Tagesteiger. —•
Scholz, Vermessungsassistent. — Konrad, Ver-
messungszeichner. — Bach, Kohlenmesser.
Comptables et Employés de Bureau: Wagner,
Kohlenexpedient. — Köhler, Obersekretär. — Com-
mercon, Singer, Glössner, Hollinger, Hassel, Klei-
nert. Kraus, Müller, Moritz, Reinshagen, Schei-
decker, Schneider Steph., Schönborn, Sekretäre. —
Anduleit, Bick, Bock, Bosslett, Engelsmann, Fritze,
Förster, Grossklos, Hartkorn, Houy, Henschel, Kess-
ler, Mathieu, Schneberger, Schneider Paul, Weiger-
ding. Assistenten.
Division Dechen.
Maria, Ingénieur Divisionnaire.
Gaillet, Ingénieur. — Corneloup, Porion-Contrô-
leur. — Cor, Chef de Mouvement. — Ritz, Chef-
Comptable. — Joyet, Secrétaire. — Springer,
Kohlenmesser.
Employés techniques: Fuhrmann, Obersteiger. —
Beyer, Maschinenwerkmeister. — Keller, Müller,
Scheu. Schild, Siegel, Fahrsteiger. — Deutsch,
Mengel, Rund, Schwartz, Staden, Zeitz, Maschinen-
steiger. — Altpeter, Becker Ad., Boussonville, De-
temple, Diehl, Daniel, Fried, Gebhard Wilh., Geb-
hardt Valt., Hoffmann, Huisgen, Jung, Köhler,
Koch, Leist, Müller Jak., Müller Frdr., Malter, Putt-
kammer, Schuh, Schneider Wilh., Schmidt Roh.,
Schmidt Herrn., Stetzer, Weis, Wahl, Grubensteiger.
—- Steinbach, Tagesteiger. —- Maurer, Vermessungs-
techniker. — Brabänder, Vermessungsassistent.
Comptables et Employés de Bureau: Wilding,
Steiger. — Schneider, Kohlenexpedient. — Dorst,
Glaser, Obersekretäre. — Bachmann, Festes, Fries,
Koob, Knop, Römer, Stetzer, Sekretäre. — Bolldorf,
Denne, Ecker, Feis, Reinecke, Schröder, Schwedt,
Assistenten.
Inspektion VIII, Nennkircken.
E y n a c, Ingénieur Principal.
Beaugrand, Vérificateur. — Adt, Chef-Garde. —
Ritter, Portier.
Employés techniques: John, Inspektionsmark-
scheider. — Jakob, Bausteiger. — Houy, Bautech-
niker. — Kaufmann, Müller, Schwehm, Sprenger,
Wagner, Vermessungszeichner. — Frenzei, Assistent.
Comptable et Employés de Bureau: Föhr, Inspek-
tions-Kassierer. — Andreas, Bleier, Schröder, In-
spektoren. — Hofmann, Johann, Wagner, Öber-
sekretäre. — Blas, Bäsel, John, Müller, Naumann,
Ost, Peter, Riefer, Stillemunkes, Sekretäre. —
Denig, Gebhardt, Stumpfs, Grubenwächter. — Hob-
ler, Kermer (Kapellmeister), L’hoste, Assistenten.
— Föhr, Thiery, Assistentinnen.
Division König.
Jacquard, Ingénieur Divisionnaire.
Marinetti, Chambeyron, Ingénieurs. — Coudoux,
Lenne, Porions-Contrôleurs. — Planke, Surveillant.
— Morin, Chef du Mouvement. — Bourcy, Secré-
taire.
Employés techniques: Kontz, Grubenmarkscheider.
— Zander, Obersteiger. — Dumont, Maschinenwerk-
meister. — Blase, Gebhardt, Gräber, Kneib, Knob-
loch, Speicher, Stein, Ulrich August, Ulrich Fried-
rich, Ziegler. Fahrsteiger. — Müller, Oekonomiever-
walter. — Wagner, Oberbausteiger. — Backes, Ber-
rang, Biehl Nik., Biehl Vikt., Dürrfeld, Fried, Hell,
Holzapfel, Jerges, Kahlfeld, Klos, Krämer, Marin-
Ser, Mees, Mohrbach, Neumann, Omlor, Plischke,
Aber, Sonn, Schmidt, Schütz, Stoffel, Thräm,
Ulrich Wilhelm, Woll, Willie, Grubensteiger. —
Gräser, Gutmann, Kaiser, Seibel, Maschinensteiger.
— Helfgen, Tagesteiger. — Eisenbeis, Kohlen-
expedient. —> Müller, Kohlenverkäufer. — Bach-
mann, Vermessungstechniker. — Kessler, Kohlen-
messer.
Comptables et Employés de Bureau: Becker, In-
spektor. — Roth, Volz, Obersekretäre. — Baldauf,
Bäcker, Blinn, Boussonville, Büch, Ewert. Frey,
Gräber, Gützlaff, Rummler. Sekretäre. — Bickel-
mann, Becker, Lambert, Schmeier. Stein. Theobald,
Assistenten. — Ruffing, Assistentin.
Division Kohlwald.
Schneller, Ingénieur Divisionnaire.
Mariau, Guigon, Ingénieurs. — Servant, Porion-
Contrôleur. — Kern, Secrétaire. —- Itant, Chef de
Magasin.
Employés techniques: Mussler, Grubenmark-
scheider. — Voltmer, Obersteiger. — Wegermann,
Obermaschinensteiger. — Breuer, Keuenhof, Pfleger,
Zimmer, Fahrsteiger. — Venter, Verkehrsmeister.
— Biehl Friedrich, Biehl Peter, Breuer, Diancourt,
Dilk, Hahne, Hock, Hoffmann, Kaufmann, Mark-
hofer, Müller Heinrich, Müller Johann, Nowak,
Schäfer, Schmidt, Sehonard Peter, Schonard August,
Stiefken, van der Thüssen, Weiter, Zielony, Gruben-
steiger. — Düpre, Germann, Ilofmann, Wilhelm,
Maschinensteiger. — Hör, Bausteiger. — Born,
Kohlenexpedient. — Niergard, Kohlenverkäufer. —
Rau, Vermessungsassistent.
Comptables et Employés de Bureau: Linn, Inspek-
tor. — Blatter, Golz, Jennewein, Willie, Werkle,
Sekretäre. — Boussonville, Eisenbeis, Gumm, Hell,
Herrmann, Rischar, Schulz, Theobald, Ulrich,
Assistenten.
166
Inspektion IX zu Friedxichsthal.
G a v i a r d, Ingénieur Principal.
Dodin, Vérificateur. — Pignol, Secrétaire. —
Gayer, Chef-Garde. — Dann, Hildenbrand, Garde.
Employés Techniques : Weingardt, Inspektions-
markscheider. — Kunkel, Grubenmarkscheider. —
Altmeyer, Hilfsmarkseheider. — Nauhauser, Ober-
bausteiger. — Kiefer, Kuntz, Bausteiger.
Comptables et Employés de Bureau: Schütter,
Lossau, Inspektionskassierer, — Mester, Inspektor,
— Gesse, Petilliot, Obersekretäre. — Höft, Kuhn,
Neuschwander, Vermessungszeichner. — Briese
(Kapellmeister), Kirsch, Keis, Schmitt 3, Schmitt 5,
Sekretäre. — Dietrich, Schenkel, Assistenten. —
Reichard, Bote. — Hans, Wächter.
Division Maybach.
V i o s s a t, Ingénieur Divisionnaire.
Couderc, Eisvogel, Binas, Ingénieurs. — Roullier,
Secrétaire.
Employés techniques: Rink, Obersteiger. — Andre,
Maschinenwerkmeister. — Ackermann, Dilk, Gütz-
laff, Kolling, Kümmel, Reektenwald, Sieius, Fahr-
steiger. — Anschütz, Besch, Biewer, Brieke, Brix,
Brücker, Diversy, Forst, Frey, Fuchs, Gundermann,
Jochum, Klemp, Kloos, Kolb, Köhl, Latz, Lehm-
kühler, Martin, Meyfahrt, Mees, Meiser A., Meiser
W., Müller, Neurohr, Neuser, Paulus, Pzolla, Quarz,
Schedler, Schümann, Schwarz, Seidenpfennig, Tho-
mas, Weber, Woll, Wolter, Steiger. — Schumacher,
Obermaschinensteiger. — Baltes, Bost, Diedrieh,
Eisenbeis, Peperkorn, Maschinensteiger. — Jost,
Tagesteiger. — Thomas, Verladesteiger. — Keller,
Wagner, Vermessungsassistenten.
Comptables et Employés de Bureau: Kunz, Ver-
kehrsmeister. — Lietlang, Kohlenexpedient. —
Dietrich, Nau, Obersekretäre. — Bohrmann, Böh-
linger, Brill, Gross, Hahn. Lindemann. Meiser,
Raber, Ratzeburg, Schaumlöffel, Schmidt, Stille-
munkes, Wagner, Sekretäre. — Baltes, Frey, Jakob,
Kipper, Kreutzer, Schmidt J., Trenz. Wunn,
Assistenten.
Division Helene.
Grancher, Ingénieur Divisionnaire.
Mourgues, Ingénieur. — Grom, Secrétaire.
Employés techniques: Biehl, Obersteiger. —
Sachse, Maschinenwerkmeister. — Becker, Borschel,
Hans, Herges, Fahrsteiger. — Bonner, Guthörl,
Haas, Höwer J., Klasen, Köbrich, Lehmon, Raabe,
Räuber, Schmitt, Sinnwell, Waskönig, Zielonka,
Steiger. — Assion, Ganster. Glaser, Höwer P.,
Schneider, Wüschner, Zimmer E., Zimmer W.,
Maschinensteiger. — Gräser, Tagesteiger.
Comptables et Employés de Bureau: Fuchs,
Kohlenexpedient. — Beiion, Obersekretär. — Bohle,
Engel. Fleck, Fricke, Gerhardt. Schnebele, Schulze,
Wittling, Sekretäre. — Götte, Hans, Krämer,
Muschert. Niklas, Wenzel. Assistenten.
Division Bexbach.
Telephon : Amt Mittelbexbach 3.
G o n i n , Ingénieur Divisionnaire.
Raugel, Vérificateur. — Weber Secrétaire. — Seil-
lière Arthur, Premier Garde.
Employés techniques: Holzapfel, Grubenmark-
scheider. — Bost, Obersteiger, — Langguth,
Maschinen Werkmeister. — Barth, Müller, Rösch,
Fahrsteiger. — Day, Kirsch, Schirra, Maschinen-
steiger. — Fettig, Joas, Leibenguth Erich, Leiben-
guth Karl, Ruffing, Schmitz, Schulz, Sick, Steimer,
Weiss, Weiter, Will, Wolfanger, Steiger, — Duehêne,
Kohlenexpedient. — Pilger, Kohlenverkäufer, —
Schunk, Assistent. — Borger, Vermessungsassistent.
— Beckedahl, Vermessungszeichner. — Koch,
Grubenwächter.
Magazin und Holzpark: Sandmeyer, Tagesteiger.
— Lauer, Sekretär.
Comptables et Employés de Bureau: Schwarz, In-
spektionskassierer. — Wörle, Obersekretär. —
Didie, Herrbruck. Johann. Schulz, Stolz, Sekretäre.
* * *
F, Groupe des Usines.
Breton, Ingénieur en Chef.
Stoflique, Secrétaire.
1. Services Electrique et Hydraulique.
Chevrant, Ingénieur Divisionnaire, Chef de
Service.
Réoî, Bercier, Ingénieurs Divisionnaires.
Fillmann, Desmidt, Ingénieurs. — Peiffer, Chef
du Secrétariat. — Helleisen, Vérificateur. — Jung-
fleisch, Techniker. — Grässer, Obersekretär. —
Petry, Scherer, Warken, Sekretäre. — Ledig,
Assistent.
Réseau.
Schmidt Wilhelm, Maschinenwerkmeister. —
Förster, Obermaschinensteiger. — Hiller, Remy,
Seitz, Wapmann, Maschinensteiger. — Steuer, Tech-
niker. — Rombach, Sekretär. — Fiehl, Vermessungs-
zeichner.
Centrale de Louisenthal.
Jarrier, Ingénieur. — Schmidt Nie., Maschinen-
werkmeister. — Blug, Elsner, Kahse, Reutier,
Schwarz, Maschinensteiger. — Rüffler, Tagesteiger.
—- Eisenbarth, Schmidt Adolf, Assistent.
Centrale de Weiher.
Bouteleux G- Ingénieur. — Konrath, Maschinen-
werkmeister. — David, Dörr, Paulus, Maschinen-
steiger. — Müller, Techniker. — Bauer, Scherer,
Assistenten.
Centrale de Heinitz.
Bouteleux G., Pulwey, Ingénieurs. —- Förnbacher,
Ries, Obermaschinensteiger. — Didion, Schäfer,
Mschinensteiger. — Hellriegel, Sekretär. — Blümer,
Assistentin.
Centrale de Fenne.
Poinsignon, Ingénieur. — Schmidt Johann,
Maschinenwerkmeister. — Bermes, Büch, Germann,
Grob, Luxemburger, Seltenreich, Maschinensteiger.
— Mülot, Assistent.
Service des Eaux.
Stenger, Nimsgern, Employés techniques. —
Venitz, Obermaschinensteiger. — Klein, Sick, Stef-
fen, Maschinensteiger. — Müller, Assistent.
Service Télégraphique.
Pelt, Hechinger, Noé, Févier, Employés télégra-
phistes. — Gräber, Telegraphenrevisor. — Stürmer,
Maschinenwerkmeister. — Grewenig, Hügel, Ma-
schinensteiger. — Meyer, Staab, Sekretäre.
167
2. Cokerie de
Heinitz. -
Boissonnet,
Ingénieur Principal
Chef de Service.
Sections des Carbo-
nisations à haute et
basse température et
du Laboratoire.
Lemoine, Campech,
Ingénieurs.
Sections de la Récu-
pération, du Lavoir
et de l’Entretien.
Schober, Ingénieur.
— Lang, Contre-
maître d’entretien et
de montage. —- Jully,
Ledy, Dessinateurs.
— Rohe, Chef du
Bureau Central. —-
Rinck, Chef - Comp-
table. — Wagler, Chef
du Magasin. — Her-
mann, Secrétaire. —
Wehner, Oberkoks-
meister. — Schmitz,
Sitzmann, Oberma-
schinensteiger. —
Kammer, Maschinen-
steiger. — Hasse,
Hertel, Steiger. —
Bock, Bost, Wittling,
Techniker. — Hagel,
Obersekretär. — Ces-
te!. Glössner, Mar-
tin. Müller, Stein,
Sekretäre. — Thaube,
Treitz. Wagner K.,
Wöffler, Assistenten.
3. Utilisation "
des Combustibles,^
Bar r é, Ingénieur
Divisionnaire, Chef
de Service.
Ledieu, Ingénieur
Adjoint au Chef de
Service. — Laurent,
Comparet, Inspecteurs
de chauffe. — Reyss,
Secrétaire. — Grande, Kesselrevisor.
Kirch, Maschinenwerkmeister.
Octave Raspa
(Photo
4. Service de Camionnage.
Section
de Constructions:
C 1 é a u d, Ingé-
nieur Divisionnaire.
— Herman, Secré-
taire. — Fischer,
Oberbausteiger. —
Bartsch, Riotte,
Stopp, Bausteiger.
Section de Cons-
tructions en fer:
Litty, Ingénieur,
— Lauff, techn. Di-
rektionssekretär. —
Runkel, Bauwerk-
meister. — Altpeter,
Liebig, Pitz, Kon-
strukteure. -— Huk
kert, Techniker. —
Briese, Sekretär. —
Lenhard, unterer An-
gestellter.
*
* *
VII, laboratoires.
Sainte-Claire
Deville Jean, In-
génieur Principal,
Chef de Service.
Section de Câbles.
Dufour, Ingénieur.
-— Froger, Adjoint.
Laboratoire d’Essais
mécaniques.
de Raucourt, In-
génieur, Chef du La-
boratoire.— Weitzel,
Ingénieur. — Ger-
gen, Ingénieur, Agent
réceptionnaire. —
Pabst, Ingénieur,
Agent réception-
naire. — Missfeldt.
Steiger.
Section
de Carbonisation.
Chariot, Ingénieur.
— Burgart, Tech-
niker.
Essais de lavage et Etudes physique de charbons.
Fischbach, Chef du Laboratoire.
i 1, Generalsekretär der Saargruben.
K. C. Kirschmann, Saarbrücken.)
Hein,
L a f o r c e, Ingénieur Divisionnaire, Chef de
Service.
Toussaint, Adjoint. — Angot, Chef-Comptable. —
Streiff, Secrétaire-Comptable. -- Tournoy, Chef
d’atelier. — Bouet G., Chef-Mécanicien. — De
Martelaere, Pointeur. — Fauconnier, Chef du Ga-
rage. — Schreinert, Sous-Chef du Garage. — Beyel,
Contrôleur. — Macadoux, Secrétaire. — Thuillier,
Chef-Magasinier. — Antoni, Sous-Chef Magasinier.
— Millier K., Assistent.
Laboratoire d’Analyses chimiques.
Altbürger, Diplom-Ingenieur, Chef du Laboratoire.
Schwieder, Chemiker.
*
* *
VIII. Ecoles des Mines.
1. Ecole des Mines de Sarrebruck.
VI. Etudes et Constructions.
Dubois, Ingénieur en Chef, Chef de Service.
Bureau d’Etudes:
Cochet, Fleury, François, Weiss G., Ingénieurs. —
Algan, Secrétaire. — Blatter. Ingénieur. — Klaar,
Lück, Vermessungszeichner.
Directeur: Constantin, Ingénieur Division-
naire.
Rozoy, Ingénieur-Adjoint. — Terver, Secrétaire.
Professeurs : de Magnae, Ingénieur Divisionnaire.
— Masselin, Ingénieur Divisionnaire. — Rossen-
beck, Ingénieur Divsionnaire. — Jarrier, Ingénieur.
— Suillerot, Ingénieur. — Weitzel, Ingénieur. —
168
Dr. Darreye, Dr. Fourçiann, Professeurs agrégés. —
Dr. Lorion, Médecin. —- Stenger, Agent technique.
— Altbürger, Diplom-Ingenieur. — Escher, FaRr-
steiger a. D. — Fillmann, Ingénieur. — Gräber,
Telegraphenrevisor. — Grande, Kesselrevisor. —
Meyer, Oberamtmann. — Rausch, Oberregierungsrat.
2. Ecoles Préparatoires.
Göttelborn: Flesch, Directeur.
Louisenthal: Senzig, Hauptlehrer.
Neunkirchen: Bruttin, Directeur. —- Girand, Pro-
fesseur.
Sulzbach: Eydorf, Hauptlehrer.
LY. Service ouvrier.
M a s s i n g, Ingénieur Principal, Chef de Service.
Beck J., Secrétaire. — Meyer Fr., Oberamtmann
(Adjoint). — Klein, Neis, Oberinspektoren. —
Traut, Sekretär. — Brion, Selzer, Assistentinnen
0. Secrétariat Général Administratif.
R a s p a i 1, Secrétaire Général.
Delmer, Secrétaire Général Adjoint.
I. Cabinet du Secrétaire Général
et Inspections des Services Administratifs
des Coopératives et des Services de Garde.
Olichon, Nicolas, Inspecteurs des Services Admi-
nistratifs. —- Decamps, Goldschmitt. — Quinchez,
Inspecteur des Services Administratifs. — Orsatelli,
Secrétaire. — Kremer, Conseiller Juridique.
*
* *
II. Comptabilité Générale.
Chambrion, Chef de Service.
1. Comptabilité Centrale des Dépenses et des
Ordonnancements :
Kloster, Chef de Section. — Monneret, Adjoint.
— Orazi, Charrier.
2. Contrôle des Dépenses engagées et Compta-
bilité Générale:
Guillet J., Chef de Section. — Hotelet, Adjoint. —
Guillet F., Lantoine.
3. Scrétaxiat:
Barret.
*
* *
III. Contentieux et Domaines.
Holtzer, Chef de Service.
1. Contentieux:
Moulin. Chef de Section. — Bourceret, Bouvier,
Dessez. Hetzler. — Tonoly, Oberinspektor.
2. Domaines:
Doyen, Chef de Section. — Gillot.
3. Secrétariat:
Mme Litzler. — Schillo, Schwalbach. —- Mme Loos,
weibl. Angestellte.
1V. Immeubles et Service intérieur.
Couture, Chef de Section.
De Schmid, Jost, Bach, Dorkel, Muller. — Schwall.
— Lebrecht, Bauwerkmeister. — Eckardt, Obergärt-
ner. — Schneider, Bautechniker. — Jochem, Sekre-
tär. — Reichert, Kassenbote. — Friedrich, Hell,
Niess, Ruppert, Amtsdiener.
*
* *
F. Exploitations agricoles.
Quinchez, Chef de Section.
Maennlein G.
*
* *
VI. Prévoyance sociale.
Delmer, Chef de Service.
Douffiagues, Delaygue, Lacombe, Adjoints. —
Trescher, Boùlling, Mme Schönenberger, Mme Otto
(S. K. B. G.). — Schneider, Inspektor. —- YVarken,
Sekretär. —- Rheinheimer, weibl. Angestellte.
*
* *
FII. Service Médical.
Dr. Ledere, Chef de Service,
Dr. Lebis, Sarrebruck. — Dr. Etienne, Clinique.
— Dr. Lenoble, Groupe Est. — Dr. Lorion, Groupe
Centre. *— Dr. Jacquemin, Groupe Ouest. — Funk,
Heilgehilfe.
FUI. Service de VEnseignement.
G r i n e r, Chef de Service.
Louvet, Adjoint au Chef de Service. — Nicolas,
Inspecteur dés Ecoles, Circonscription de Sarrelouis.
— Flaesch, Inspecteur des Ecoles, Circonscription
de Sarrebruck. — Hepp, Inspecteur des Ecoles, Cir-
conscription de Sulzbach. — Kiefer, Inspecteur des
Ecoles, Circonscription de Neunkirehen.
D. Service Commercial.
Saillard, Directeur Commercial.
Cabinet:
D e n e r t, Chef de Cabinet. — Laurent, Adjoint.
— Marion. — Sokoll, Obersekretär.
Ventes :
B e r a r d. Chef des Ventes. — Burkel, Fabre,
Volbart. Ingénieurs Divisionnaires. — Caron, Petit,
Adjoints. — Schumacher Paula, Schumacher Maria,
weibl. Angestellte.
Inspection commerciale en Sarre:
Breucq, Inspecteur Commercial. — Harter,
Peters. — Bongers, Obersekretär. — Zeitz, Sekretär.
Expéditions et Transports:
B o i s s e 1. Chef des Expéditions et Transports. —
Lefèvre. Boiteux, Maire du Poset, Boisson, Le Guen,
Adjoints. — Baies. Manz, Müller, Dörr R., Kopp,
Sekretäre. — Vitt, Assistent.
Comptabilité Commerciale :
B u z o n i. Chef de Section. — Biot, Tricot, Ad-
joints. — Kerner, Inspektor. —- Breit, Dreher,
Obersekretäre. — Gebhardt, Riess, Benzmüller,
Jakob, Schmidt Johann, Sekretäre. — Brück, Dörr
169
Henri S a i 11 a r d, kaufmännischer Direktor der Saargruben.
B., Müller J., Nadig, Schmidt H-, Müller Georg,
Assistenten. — Knöpfei, Wüschner, weibl. Ange-
stellte.
* *
Port de Malstatt:
Sicard, Commandant des Ports de Malstatt et
de Louisenthal. — Seuillot, Wickert, Adjoints. —
Götz. Chef de Marine. — Weiss, Obermaschinen-
steiger. — Gräber, Rinck, Steiger. — Blumenthal,
Kohlenexpedient. — Rasche, Kohlenverkäufer. —
Uder, Obersekretär. — Redler, Hafenwächter.
E. Service Financier.
Henry, Caissier Général, Chef de Service.
R a f a 1, Caissier Général Adjoint.
D a v i n, Premier Fondé de Pouvoirs.
Boyau, Fauroy, Demaillv, Chefs de Section. —
Hillmeyer, Inspecteur. — ïlébert, Brouillez, Evain,
Meier, Lecat. Pardon, Bernard, de Givrv, Chefs de
Bureau. —- du Gardin, Schneider, ScKubel, Scharf,
Tillequin, Melet, Auchet, Sous-Chefs de Bureau. —
Riedel. Wagner, Obersekretäre. — Barthels. Thomas,
Sekretäre. — Neumann, weibl. Angestellte.
F. Service des Approvisionnements.
Lequett.e, Ingénieux en Chef, Chef de Service.
*
* *
1. Contrôle et Questions Générales.
de la Brosse. *
Ensfelder. Ingénieur Divisionnaire. — Bertrand,
Ingénieur. — Ferlin, Auer.
2. Comptabilité.
Honorez, Chef de Section.
Risbourg, Adjoint. — Douehy. Cambus, Sauvage,
Allaert, Jacquot, Malyot, Pruneau, Parmentier,
Vinet, Sévin E., Thirion, Jacobs, Mme Wingertz.
Bohnenberger, Rothe R., Öbersekretäre. — Janz
J., Steiger. — Dupré, Engstier, Funk, Fries, Jung,
Müller, Schäfer, Schmitt, Schumacher, Zill, Sekre-
täre. — Serve, Margarete, weibl. Angestellte. —
Hoffmann, Assistent.
* *
3. Achats (Rayons G, P, R, S).
C h a. m b e r t, Ingénieur Divisionnaire.
Lassinat, du Gardin E., Névo. Fournier. Chefs de
Rayons. —- Weisgerber, Sekretär. — Mang, Schrei-
ber, Assistenten.
* *
4, Achats (Rayons O, N).
P i e r r o t, Chef de Section.
D’Arbaumont, Iloogstoel, Chefs de Rayons,
* * *
5. Bois et Cavalerie.
M i 1 o t, Ingénieur Divisionnaire.
Adjoints: Milers, Michard (Bois), de la Houplière
(Cavalerie), Weber, Vétérinaire. — Braver, Entrin-
ger. Pinjon, Antoine. Duchac. Loutre, Marx.
Parc à Bois Central de Fenne.
Alleaume, Chef de Parc.
Adjoint: Kassier. — Fuss, Klein, Formazin,
Klauch, Papesche, Secrétaires. — Goedert, Assistent.
— Maier. Assistentin.
170
6. Magasina.
Masselin. Ingénieur Divisionnaire.
Aubert, Adjoint. — Drouin, Faber. — Delrieu,
Nauroy, Parmentier, Stein, Caron André. -— Mme
Borgard, Borgard, Mme Machard.
Magasin Général de Neunkirchen.
Le Quéré, Inspecteur des Approvisionnements.
Bouchy, Adjoint. — Flandrin, Zimmermann. —
Buttke, Strob, Oberinspektoren. — Corbe, Krämer,
Waldura, Woll, Tagesteiger. — Fuchs, Müller,
Schmidt I, Schneider, Obersekretäre. — Emrich,
Hoppstädter, John, Omlor, Schmidt II, Thiery,
Walter, Sekretäre. — Brandstetter, Bouillon, Den-
gel, Kiefer, Lessmeister, Mathis, Schwinn, Walde,
Assistenten.
Magasin Général de Dudweiler.
de la Bretèque, Inspecteur des Approvi-
sionnements.
Peters, Adjoint. — Bernard, Demmer, Héaulme,
Niclout, Pospischeck, Zimmer. — Kliebenstein, Neu-
mann, Inspektoren. — Kamp, Lorenz W., Ott, Ober-
sekretäre. — Müller F., Tagesteiger. — Asche, Haus-
mann, Kamp, Koch, Fortune, Riehm, Bübel, Sekre-
täre. — Ambos, Fries, Manthey, Schüler, Spitz-
müller, Warken, Assistenten.
Magasin Général de Louisenthal.
B r é d i g e r, Inspecteur des Approvisionnements.
Spanagle, Adjoint. — Guérin, Metzinger,
Mezertzt-Legras. — Adams, Oberinspektor. —
Weiler. Inspektor. — Foss, Kurz. Tagesteiger. —
Deutsch, Mildau, Obersekretäre. — Hell, Holbach,
Kunkel, Sauerwein, Thome, Sekretäre. — Geib,
Hubertus, Jung, Klanert, Krämer, Schmidt,
Assistenten.
Magasin Général de Larrehruck.
Caron César, Chef du Magasin général.
Sylvestre, Adjoint. — Desmousseaux, Joly, Ruf-
fing. — Gouth. — Gierend, Tagesteiger. — Schank,
Schiffler. Obersekretäre. — Bruch, Christmann, Mül-
ler, Waldura, Sekretäre. — Weiland, Pontius,
Assistenten. — Mülhäuser, Assistentin.
Société Anonyme des Mines de Frankenholz.
Fernsprecher: Amt Mittelbexbach Nr. 2, 12 und 27.
Morel, Directeur Général.
Mouette, Ingénieur en Chef.
Sutter, Bureauchef. — Klein M., Obersekretär.
Kasse und Buchhaltung : Clouet, Chef-Comptable.
— Schneider K., Schichtmeister.
Dienst unter Tage: Monpeurt, Riout, Ingénieurs
Divisionnaires. — Glawe, Markscheider. —* Neue,
Trommler, Betriebsführer. — Meininger, Singer,
Sprunk, Wünsche, Fahrsteiger. — Barth, Braun,
Buschlinger, Degel, Dietrich, Dörr, Ellenbürger,
Feustel, Hetzel, Kurz, Müller E., Müller F.,
Müller P., Nagel R., Pichl, Preiss, Renner, Sens,
Tillmann, Weinzierl H., »Steiger.
Dienst über Tage: Stetzer, Maschinenwerkmeister.
— Müller L., Maschinensteiger. — Müller J, Bau-
steiger. — Koch, Elektrosteiger. — Cullmann,
Wäscbesteiger. — Mertens, Tagsteiger. — Sobetzky,
Chef du Laboratoire. — Nagel A., Bauaufseber. —
Kopp, Verm.-Zeichner. — Bosslet, Frisch. Klein G.,
unt. Werksangestellte. — Köhler, Kapellmeister.
Lohnbureau: Weinzierl G., Inspektor. — Oger,
Vérificateur. — Wambsganss, Schichtmeister. —
Welsch, Sekretär.
Magazin: Hoffmann, Magazinverwalter. — Jost,
Magazinbeamter. -— Martin, Sekretär.
Expedition: Henschel, Expedient. — Kluding,
Joas, Sekretäre.
Grubenkonsum: Lörch, Konsumleiter.
Chef-garde: Hacquard.
Saarknap pschaft.
Saarbrücken 2, Triererstraße 8.
Telephon: Amt Saarbrücken Nr. 291, 302, 664, 665.
Kommissar des OberbergamtS zu Saarbrücken:
Oberregierungsrat Dr. Neibecker.
Verwaltung.
Knappschaftsvorstand :
A. Borstand der Arbeiter-Abteilung:
Masfing, Ingénieur Principal, Vorsitzender; Guillaume,
Directeur Général; Morel, Directeur Général; Sainte-
Claire-Deville, Directeur technique; Plaffard, Ingénieur
en Chef; Lapterre, Ingénieur Principal; Delmer,
Secrétaire Général; Holtzer, Chef du Service du
Contentieux; Douffiagues, Ingénieur; Bourdoire, Ingé-
nieur Principal; Gaviard, Ingénieur Principal; Peter
Michely, Gewerkschaftssekretär, 1. stellvertretender Vor-
sitzender; Jak. Karl Haupenthal, Knappschaftsältester;
Jakob Rammo, Knappschaftsältester; Erlist Höh 1, Knapp-
schaftsältester ; Peter Lichter, Knappschaftsättester; Jo-
hanll Schnur, Knappschaftsältester; Jakob Michely,
Gewerkschaftssekretär; Johann Nets, Knappschafts-
ältester; Daniel Klein, Knappschaftsältester; Philipp
Schmidt-Koch, Knappschaftsältester; Peter Mendels,
Knappschaftsältester.
B. Vorstand der Angestellten-Abtetlung:
Massing, Ingénieur Principal, Vorsitzender; Raoux,
Chef du Cabinet du Directeur-Général et du Service
du Personnel ; Bonaventura, Angestelltenäitester, 2. stell-
vertretender Vorsitzender ; Ml iß 3, Angestellten ältester.
Knappschaftsdirektor: Kredel; Stellvertretung des
Knappschastsdirektors: Bürodirektor Thinnes;— Ver-
trauensmann des Arbeitgebers: Schlumberger;
— Vertrauensleute der Versicherten: Gärtner,
Hoffmann; — Knappschaftsoberamtmänner: Suse-
wind, Friysche, (Rendant); Kirst, Honecker; — Ver-
sicherungsmathematiker: Dr. Agne; — Knapp-
schaftsamtmänner: Pmtschovius, Liebig, Haase, Abt,
Weingardt, Schnitze, Fritze, Berens; — Knappschafts-
oberinspektoren: Lipphard, Regitz, Zander, Pappel-
baum, Weih, Beermann, Hoppstädter, Küchenmeister,
Paulus, Bier, Huppert (Lazarettverwalter), Kühtze, In-
genieur; — Knappschaftstnspektoren: Müller,
Märker, Köhl Alb., Keller, Burgardt, Heinrich, Warth; —
Knappschaftsobersekretäre: Lauer, Maul, Herr-
mann A., Pfüll, Neu, Herrmann W., Crauser,
Sparwald, Scheid, Kersting, Schäfer, Voll, Becker,
Lux, Kemps, Lehnert, Geis, Theis, Blaß, Krieger,
Hoffmann, Schneider I, Weis, Jakob, Bickelmann,
Pabst, Stein; — Sekretärinnen: Klein, Steinerner,
Schwiertz, Knörzer, Lang, A-unn, Haaß, Petri, Kraus,
Atz, Jennewein, Sieler, Pfeiffer; — Sekretäre: Fans,
171
Altpeter, Melser, Hort, Karins, Köhl Eduard, Binkle,
Schneider II, Junold,- Rodermann, Wilhelm, Weber,
Schönberger, Kliedeiistetn, Müller, Renno- — Assisten-
ten: Rabung, Hunstcker, Runge, Keller, Latz, Bohr,
Melchior, Meyer, Schmidt, Fey, Roth, Köhl Wilhelm,
Honecker, Pitz, Quirin, Klein, Fritze, Leibrock, Wolf,
Weber, Bierbrauer, Köhl Johann, Michelh, Möbel- —
Krankenbesucher: Schäfer, Kasper, Kremp- —
Hausmeister: Eifenlauer- — Elektromeister: Lang:
— Telephonist: Reichert,- — Kassenbote: Reich- —
Pförtner: Morlo, Kleehaas.
Verzeichnis der Knappschaftsärzle.
»'S Kernruf
L “ B £ B » es Namen Mohnort * Grubentelephon
Amt I Nr.
I. Vertrauensarzt:
Vr. Specht, S.-R. Dudweiler
Stellvertreter
vr. Tcwes. S.-R. Buchenschachen
Saarbrücken
Heusweiler
370'
57*
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
II -levierärzte:
Dr. Herzog
vr. Schmitz
vr. Thurn
vr. Böhler
vr. Rtedtgcr
Vr. Schneiderhöhn
vr. Seyl
vr. Neugebauer, S--R.
vr. Breuer, S.-R.
vr. Schlarb
vr. Plaßmann
vr. Müller
vr. Lang
vr. Tewes, S.-R.
vr. Adolf Mayer
vr. Frank
Vr. Theodor Schmidt
vr. Reiland
vr. Hartz
vr. Feil
vr. Zeiz
vr. Overmeyer
vr. Kuhn
I. Bartscherer
vr. Glogger
vr. Jäth
vr. Ullmann
vr. Winkler
vr. Hust
vr. Gänsen
vr. Arenhold
Vr. Trittelvitz
vr. Ziemann
vr. Schnur
vr. Berkenbusch, S.-R.
Vr. Jost
vr. Unterstenhöfer
vr. Bivroux
vr. Heim
vr. Faber
vr. Schönmeier
vr. Röltges
vr. Schneider
vr. Schöneberger
Saarbrücken 2
Altenkeffel
Fenne
Völklingen
Schaffhausen
Wadgaffcn
Ludwetler
Fraulautern
Schwalbach
Knausholz
Püttlingen
Sellerbach
Buchenschachen
Saarbrücken 7
Dudweiler
St. Ingbert
Rohrbach
Brebach
Kteinbltttersd.
Ensheim
Niederwürzb.
Blieskastel
Wally alben
Homburg
Limbach
Spiesen
Elversberg
Bildstock
Friedrichsthal
Altenwald
Sulzbach
Fischbach {
Quierschied
Wahlschied
Heusweiler
Saarwellingen
vr. Zeppenfeldt Nalbach
vr. Augustin Uchtelfangen
Saarbrücken
Völklingen
BouS "
Völklingen
Saarlouis
Bous
Püttlingen
HeuSweiler
Saarbrücken
Sulzbach
1*9«
364
194*
718
195*
86
391*
581
85*
10*
856* s
8'0*f
142
57*
4205
444
St. Ingbert
Saarbrücken
Kleinblittersd.
Ensheim
Blieskastel
Wallhalben
Homburg
Neunkirchen
Sulzbach
{
Sulzbach
Saarbrücken
Sulzbach
Heusweiler
Saarwell. j
/
Illingen ;
288
143
104
1945
40
5
71
6
11
141
222
459
246
2330
2321*
229
177
286
330
364
199
350
47
2840
232*
162'
65
156
19
7019s
: 15
7015s
. 13
* Anschluß an Grubentelephon, t Selbstanschluß.
Z2 8 g I® Kamen Mohnort Kernruf * Grubentelephon Amt 1 Nr.
47 vr. Büsch, S.-R. Illingen Illingen 63
48 vr. Ernst Schmidt Merchweiler 174*
49 z. Zt. unbesetzt Reden 5497*
50 Fischer Hetligenwald Neunkirchen 5476*
51 vr. ThinneS Wemmetsw. Illingen 191
52 vr. Nauhauser Schiffweiier Neunkirchen 5417
53 54 vr. Harlandt vr. Escher Ottweiler 5779 5727
55 vr. Kammenhuber Wiebelskirchen 5735
56 vr. Kirste 2766
57 vr. Hild Neunkirchen 2673
58 vr. K. Schmidt,O.-M.-R. 2806
59 vr. Thiery, S.-R. 2203
60 vr. Fuest Mittelbexbach Mittelbexbach 2130
61 vr. Emil König 26
62 vr. Fichtemeyer Frankenholz 28*
63 vr. Eisenbach gleichzeitig 96*
64 Krankenhauschefarzt vr. Hegmann Waldmohr Waldmohr 90
65 Vr. Lebt Landstuhl 6
66 vr. Dahl Landstuhl 491
67 vr. Ludwig König R amstein Ramstetu 233
68 vr. Schröer Glanmünchw. Glanmünchw. 9
69 vr. Pracht, S.-R. Miesau Bruchmühlbach 8
70 vr. Möller Schönender g Waldmohr 84
71 vr. Bernhard Herschweiler- Konken 11
72 vr. Kockler Pettersheim St. Wendel St. Wendel «3
73 vr. Steffens Oberthal Oberthal 8
74 vr. Schubmehl St. Wendel St. Wendel 58
75 vr. Heinrich Mayer Marpingen Tholey 86
76 vr. Bockelmann, S.-R. Tholey 1
77 vr. RSsfing. S.-R. Dirmingen Illingen 139
78 vr. Laumeier Eppelborn Lebach 59
79 vr. M. Bartscherer Dörsdorf Tholey 65
80 vr. Hcldmann Lebach Lebach 55
81 vr. Jung Bettingen Bettingen 43*
82 vr. Sebastian Beckingen Beckingen 6
83 vr. Guckeisen Mrrzig Merzig 289
84 vr. Kersch Losbetm
85 vr. Haeber WetSktrchen Wadern 220
86 vr. Kunschert Wadern 383
87 vr. Hackethal HermeSkeil 20
88 vr. Schön Sötern TÜrkiSmühle
89 vr. Sauer Nohfelden 6
90 vr. Darge Berschweiler Baumholder 206
91 vr. Osthelder Kusel Kusel 275
92 vr. Zimmer. S.-R. Altenglan 231
93 vr. Schuhmacher St. Julian .
94 Vr. Treusch Otterberg Kaiserslautern 117
* Anschluß an Grubentelephon.
III. Krankenhäuser.
1. Krankenhaus zu Kölkttngen
für die Berginspektionen I, II, XII und vorübergehend die
Herginspcktion III, sowie die Grube Dilsburg von der Berg-
lnspektion X. Chefarzt vr. Lemmen. Post-Fernruf: Völk-
lingen Nr. 19,156. Anschluß an Grubenfernsprechnetz.
2. Krankenhaus zu Sutzöach
ür die Berginspektionen IV, V und die Grube Helene von
der Berginspektion IX. Chefarzt vr. Lauxen. Post Fern-
ruf: Sulzbach Nr. 11, 5t. Anschluß an Grubenfernsprechnetz.
3. Krankenhaus zu Neunkirchen
für die Grube Reden von der Berginspcltion VI. sowie die
Berginspektionen VII und VIII. Cdefarzt vr. Engeiken.
Post-Fernruf: Neunkirchen Nr. 3055, 3056. Anschluß an
Grubenfernsprechnetz.
4. Krankenhaus zu Auierschied
für die Generaldirektion der Saargruben und deren Unter-
abteilungen (8ervioesl. Bergschule, Bergfaltorei, Hafenanlt,
Saar-Knappschaftsberufsgenossenschaft uud Kuappschaftsver»
172
waltung, sowie die Grube Ftzenplitz von der Berginspektion VI
„ , „ Maybach „ „ „ IX
„ „ „ Göttelborn „ „ „ X
und die Berginspekrion XI.
Außerdem die Berginspektion III und die Grube DilSburq
von der Berginspektion X, soweit besondere Wünsche geäußert
werden. Chefarzt Pros. vr. Drüner. Poü-Fernruf: Sulz-
bach Nr. 23, 36. Anschluß an Grudensernsprechnetz.
». Krankenhaus )» St. Ingbert
für die Grube St. Ingbert. Krankenhauöarzt vr. Schlarb.
Post Fernruf. St. Ingbert Nr. 36. Anschluß an Gruven-
fernsprechnetz.
6. Krankenhaus zu Kranken Hot»
für die Grube Frankenholz. Chefarzt vr. Eisen dach. An-
schluß an Grubenfernsprechnetz.
7. Knappschastklch« Augenklinik zu Saarbrücken s,
St. Johannerltratze SO
für sämtliche Mitglieder, soweit nicht besondere Wünsche ge-
äußert werden. Chefarzt: vr. Wtedershetni. Post-Fern-
ruf: Saarbrücken Nr. 385. Anschluß an Grubenfernlprechin p
Aamen Wohnort Kern ruf * Grubentelephon Amt ! Nr.
l , ! IV. Fachärzte für Augenkrankheiten:
vr. Basten Saarbrücken I Saarbrücken 727
vr. Wieder? heun 2 386
vr. Schmack 3 Sulzbach 1866
vr. Dahtsrröm Sulzbach 483
vr. Jakobi Völklingen Völklingen 241
vr. Kiefer Saarlouis Saarlouis 828
vr. Danco Neunkirchen Neunkirchen 2011
Schneider
V. Fachärzte für Hals-, Nasen- u. Lhrenkraukheiten:
vr. Lindemann S.-R. Saarbrücken I Saarbrücken 2856
vr. Morian 3 2145
vr. Huber I 3 7RM
vr. Schaede S.-R. /
vr. Tuteur 3 4796
vr. Six, 3 „ 2641
vr. Schröder Sulzbach Sulzbach 495
vr. Nieder Völklingen Völklingen 426
vr. Steffens SaarlouiS Saartouis 74
vr, Rockenbach Neunkirchen Neunkirchen 2412
vr. Kiefer 2495
Schneider St. Wendel
vr. Bockelmann St. Wendel 299
vr. Eckel St. Ingbert St. Ingbert 348
VI. Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten:
vr. Henrichs Saarbrücken 3 Saarbrücken 2181
vr. Bebrend „ 1 2581
vr. Otto Meyer „ 3 2836
vr. Birringer > 3 3089
vr. Lissauer /
vr. Becker Völklingen Völklingen 525
vr. Krämer Neunkirchen Neunkiràen 2754
Vll. Familien-Krankenfürforge-Ärzte:
Namen Wohnort Kernruf
A mt Nr.
vr. Schröder Saarbrücken l Saarbrücken 4812
vr. Heß „ 5 2018
vr. Staudacher 5 2618
vr. Niedlich Brebach 1945
vr. MeyerHugo Herrensohr
vr. Hoos Dudweiler Sulzbach 390
vr. König Güchenbach Heusweiler 85
vr. Fromm Luisenthal Völklingen 711
vr. Ladner Völklingen Neben'st.der Röch 81
vr. Woiff Wehrden
lingschen Werke zu
Bölklingen
vr. Schwabe, S.-R. Bous Bous 33/45
Namen Wohnort Fernruf Amt Nr.
Dr. Hannig Ensdorf Saarlouis 875
Dr. Dauvach Fraulautern 571
Dr. Mathieu Saarlouis 1 300
Dr. Gretscher „ 2 (Roden) 412
Dr. Deilmann Dillingen 244
Dr. Diedrichs Schiffweiler Neunkirchcn 5441
Dr. München Neunkirchen 2193
vr. Werner 2701
vr. Wolff 2161
vr. Konrad Wiebelskirchen 2154
Vr. Baltes St. Wendel St. Wendel 60
vr. Kilburg Oberkirchen Oberknchen 3
vr. Fischer Baumholder Baumholder 22
vr. Koch Gersheim Gersheim 16
vr. Kaltenhauser Erbach-Reislirch Homburg 33
vr. Decker Hütschenhausen BruchmUhlbach 6
vr. Lôblein Nohfelden Türkismühle 71
vr. Haverkamp Ormesheim Ensheim 66
vr. Bonenget Großroffeln Völklingen 497
VIII. Fuchärzte für Zahnkrankheiten:
Li Zahnärzte:
Namen Wohnort Namen Wohnort
vr. Dessauer Saarbrücken 3 Dr. Trippen Landsweiler
vr. Lorber 2 Dr Friesecke Elversberg
vr. Pulewka Ed. ,, 3 Huppert Neunkirchen
vr. Pnlewka 5 Dr. Kunz
vr. Richter 3 Dr. Lattrich
vr. Werth Brebach Dr. Leuqler ..
vr. Heubel Völklingen Dr. Rawer Gebr.
vr. Schlicker Dr. Werte
vr. Vogel Dr. Rheinen Wiebelskirchen
vr. Keck Püttlingen vr. Klein Ottweiler
Genfer Wehrden vr. Tholey St Wendel
Koster Heusweiler vr. Bonerth St. Ingbert
vr. Zimmermann Friedrichs« hal vr. Kurtz
vr. Haas Dudweiler vr. Ztmmcrmann Blieskastel
vr. Müller Sulzbach vr. Wittenmeicr
vr. Lehnen Wad g affen Werle Homburg
vr. Seiwert Lisdorf vr. Lauer Mittelbexbach
vr. Zimmer Saarlouis vr. Ficketsen Zweibrücken
vr. Drexler Dillingen vr. Müller Landstuyt
Dr. Scherer Lebach vr. Salomon Waldmohr
vr. Finger Merzrg vr. Krebs Kusel
vr. Trippen Illingen vr. Kraffi Hermeskeil
di Dentisten:
Lindner Saarbrücken Krätschmer Elversberg
Grabn .. Ohm Spiesen
Bicketmann Brebach Walter Landsweiler
Hagenihan Klein-Blitter?- Vogel Merchweiler
darf Stein Illingen
Flach Fr. Dudweiler Kehle Uchtelfangen
Heidt Heiny Wemmersweil.
Krätschmer Dudweiler Mang Dirmingen
Zipf Dudweiler Becker Ottweiler
Jselt Sulzbach Diesel St. Wcnoel
JooS Peter Annemarie
Worch Pfad
Frau Schn Altenwald Frau Schmidt-
Stephan Henze
Frau Wilms Bildstock Wieser Tholey
Halberstadt Friedrichstha« Fleck
Odenthal Spang Fürth
Hager Quierschied Fuchs St. Ingbert
Müller Fischbach Günrher u. Wenz
Frantz Schläfer
Bauer Heusweiler Krole«vski Blieskastel
Will Güchenbach Bächle Homburg
Schwarz Riegelsberg Baarß Erbach
Neumeher Püttlingen Moritz Limbach
Schmid Großrosseln Beck Mittelbexbach
Geil Wallich ..
Merkh Ludweiler Schulz Frankenhvlz
Kävpner Fenne Limbach Henneskeil
Geisen , Klarenthal Meyer
Schmidt Franz 1 Alleukesscl Boldorf Wadern
173
Namen Wohnort Namen Wohnort § ii KSt Name der Knappschaftsnltesten Wohnung BeschÜsti- gungSstelle
Luisenthal G !Jn f-j) dti oit
Schädel Gründel Freisen
Nauhauser Ensdorf Feuchtner Gianmüitchw. 49 Sander 4 Christian Walpershofen m
Luch? Vogel Altenglan 50 Bourens Peter Heusweiler X
Breininger Lisdorf Bregenzer Kusel 51 Paulus Johann Dilsburg X
Lang Fraulautern Wagner Obermtesau 52 Zimmer 11 Johann Kutzhof X
Kreutzer Schwalvach Hartmulh Oberohmbach 53 Wann Anton Jakob Holz X
Krämer Hülzweiler Bächle Waldmohr 54 Schmidt 4 Nikolaus Göttelborn pens.
Jostock Saarwelltngen Müller Ramstein 55a Klein 2 Johann Quierschied IX
Schuh Lebach Hartmuth Schönenberg 55b Theres Nikolaus XI
Thobe Bettingen Dertwinkel Landstuhl 56a Dörr Jakob Merchweiler IX
Kamp Beckingen 56b Weiser 10 Peter pens.
* 57a Wagner 6 Wilhelm Heiligenwald V)
57 b Philippi Peter Bildstock Friedrichsthal VI
Knappschaftsalteste: 58a 58b 59a Hau 2 Jakob Steinbach Peter Haupenthal Jakob IX IX IX
Beschäfti- gungsstelle
u Nam« der Wohnung 59b 60a Birrel 1 Peter Becker 4 Peter Landsweiler b. Red. V pens.
KnaPpschaftsäNesten Inspektion Mb Holzer Karl Elversberg VI
w 61a 61b Euschen Julius Stein 9 Franz Jakob VII
vu
a) Pensionskasse A. 61c 62 a Bauer Friedrich Ruffing August Spiesen Kok. H> initz VII
1 Butz Johann Saarbrücken 2 Hafenamt 62b Rammo Jakob vu
Paul Jakob Ruvhütte IV 63a Bolz Benjamin Neunkirchen VIII
3 Wagner Philipp Heinr. Saarbrücken 5 pens. 63b Breßler Paul VIII
4 Büch Edmund Gers weil er pens. 63c Harz Alfons VUI
5 Colling Georg Clarenthal XII 64 Dorst Karl Weüestveiler vni
8 Dierstein 2 Karl Fürstenhausen pens. 65 Fell Adolf Ludwtgsthal Vil
7 Rehlinger Jakob Großrosseln XII 66a Jäger August Mittelbcxbach VUI
8 Ulrich Konrad Ludweiler Xll 66b Besold Josef Mittelbexbach Wellesw
9 Sticher Ludwig Geislautern XII 67 Weber Adolf Ltmbach VII
10 Harz Nikol. Völklingen II 68 Mathieu Wendel Erbach VII
11 Brenner Valentin Obervölklingen Ii 69 Mick Anton Kirrberg pens.
12a BrixiuS Jakob Altenkessel Knappschafts. 70 Zelter Philipp Kl.-Bundenbach VII
Verwaltung 71 Lauer Albert Zweibrücken VI
12b Lydorf Georg Herrensohr II 72 Backes Andreas Kindsbach pens
13a Butz Johann IV 73 Guth Jakob Obermtesau pens.
13b Schuff Karl JägerSfreude IV 74 Meininger Michael Kübetberg Frankenho
14a Felzen Heinrich IV 75 Weingardt Arthur Dunzweiler
14b Pistorius Georg Scheidt IV 76 Klein Daniel Jägersburg WelleSw.
15 Reiser Johann pens. 77 Nieder 2 Franz Oberbexbach
16 Petry Peter Bliesransbach Hafenamt 78 Müller 10 Ludwig Frankenholz Frankenhol^
17 Bauer 4 Matthias Erfweiler IV 79 Glößner 8 Johann Münchwies Wellesw.
18 Knerr Paul Rubenheim pens. 80 Schneider Joh. Jakob Hangard VUI
19 Nikolaus Michael Blieskastel IV 81a Mäsch Adolf Wiebelskirchen pens.
20 Kiefer Franz Lautzkirchen St. Ingbert 81b Koble Hermann Ottw etter VU
21 Herrmann 6 Peter Mederwürzbach IV 82 Klein Konrad VUI
22 Wagner Christian Kirkel VII 83 Zewe Rudolf Stennweiler VI
23 Schaar Rudolf Rohrbach St. Ingbert 84a Scheidt Johann Schiffwetter VI
24 Kemmer Peter Hassel 84b Neurohr Jakob Wemmetsweiler VI
25a Eller Hermann St. Ingbert 85a Jochum 1 Peter VI
25b Fettig Josef Neuweiler 85b Dörr Heinr. Ainbros. pens.
26 Quarz Johann V 86 Schmidt 35 Johann Raßweiler pens.
27a Brunnet Karl Sulzbach. pens. 87 Jene 2 Nikolaus Weischbach VI
27b Schorr Heinrich pens. 88 Biehler Peter Wustweiler Generaldirek
27 c Svies Heinrich Altenwald V 89 Meiser 13 Jakob Gennweiler pens.
28a Müller 3 Karl V 98 Hellbrück Edmund Kaisen X
Wb Malier Joh. Bapt. Hühnerfeld V 91 Welter Jakob Humes X
29 Staub 4 Johann V 92 Meiser Philipp Wiesbach X
30a Jüngst Karl Dudweiler IV 93 Reisers Matth.' Eppelborn IX
30b Heil Friedrich IV 94 Leidinger 3 Peter Bub ach IX
30c Krämer 3 August IV 95 Boullay Georg Lebach XI
30d Schade Karl IV 96 Grid Peter Landswetter U
31 Gapp 2 Wilhelm Fischbach XI 97 Lesch Aloys Reiswetter pens.
32 Hernnann Stefan Riegelsberg III 98 Weißgerber 2 Jak. Saarwellingen pens.
33 Sander 10 Peter Hil'chbach pens. 99 Klein >2 Peter Piesbach pens.
34 Adam 2 Peter Buchenschachen pens. IM Mock Peter Fremersdorf pens.
35 HubertuS Jakob Ritterstratze 11 101 Pitzius Johann Bachem 11
36a Marken Michel Püttlingen II 102 Schwarz > Peter Düppenweiler pens.
36b Hofsmann 2a Georg Püttlingen II 103 Jenal Nikolaus Außen IX
36c Schmidt Phillvv II >04 Weber Johann Hüttersdorf pens.
37 Altmeyer 50a Peter Enqelfangen IJ 105 Wild Peter Gresaubach XI
38 Arweiler Johann Derlen 11 106 Bautz Michel Thalexweiler pens.
39 Zapp Peter Griesborn I >07 Schorr 3a Peter Stetnbach VI
40 Heu Johann Schaffhausen Hostenbach 108 Scholl Johann Hasborn VI
41 Klaß Friedrich Wnbqassen 11 109 Schäfer 4 Jakob S otzweiler V
42 Schmi» t Peker Differten Hostenbach 110 (Sifter 2 Nikolaus Berschweiler pens.
43 Weist Peter Li-dorf Ill Recktenwald Joh. Pet. Urexweiler VII
44 Fieyerinuth Anton Fraulautern I 112 Reis 3 Johann Marpingen XI
45 Schmidt 4 Michel Easdorf 1 113 Kreuz 3 Nik. Friedr. Alsweiler V
46 Lichter Peter Schwalbach I 114 Schäfer 4 Nikolaus Theley IV
47 Louis 7 Johann Hülzweiler I 115 Nilles 2 Michel Olenbach pens
dR Maas 4 Jakob Schwarzenholz II 116 Scheid Josef Bliesen VI
174
© Wame der Knappschaftsätteste» Wohnort Beschäfti- gungsstelle Inspektion
117 Allerchen Johann Namborn VII
118 Schneider Joh. Nik. Breiten pens.
119 Brenner Jakob Niederlinxweiler VII
120 Ziermann Friedrich Fiirth VIII
121 Finkler 2 Joh Georg Roschberg Pens.
122 Scheer 1 Johann Oberkirchen VI
123 Weyrich Karl Niederkirchen VI
124 Höh 1 Ernst Altenkirchen Frankenholz
125 Becker 4 Ernst Herschweiler- Pettersheim vrr
126 Trumm Karl Reh weiter
127 Stimm Hermann Wahnwegen pens.
128 Schneider Ernst Rathsweiler vn
129 Schulz 3 Jakob Ramstein VII
130 Heß Franz Schallodenbach Vll
131 Koch Wilhelm Berschweiler V
132 Stock 1 Franz Freisen pens.
133 Decker August Nohfelden IV
134 Schwarz 1 Karl Gonnesweiler vm
135 Schnur Johann Bosen IV
136 Kläßner Jakob ZÜlch IV
137 Buwen Nikolaus Sitzerath IV
138 Scherer 6 Johann Kastei pens.
139 Waqner 35 Johann Lockweiler XI
140 Wendel- Peter Noswendelroth XI
141 Simon Johann Wadrill XII
142 Kaspar Matthias Weiskirchen XI
143 Oehm Nikolaus Nunkirchen XI
144 Barth 3 Johann Wahlen IV
145 Haupenthal Joh. HauSbach n
b) Angestellten - Älteste.
s © Sprengel Aame» Wohnort Beschäf- tigungs- stelle
1 Berginspektion I XII und Wasserwerk Lautervach Becker Peter Fahrsteiger Schaffhausen Hosten- bach
2 Berginspektion II und Kraftwerk Luisenthal Weiß 3. Fritz Fördermaschinist Ottenhausen II
3 Berginspektion 111 it. Grube Dilsburg Kerscher Xaver Meister Saarbrücken 1l III
4 Berginspektion IV Gottfchall Ludw. Obersekretär Dudweiler IV
5 Berginspektion V und St. Ingbert Gierend 2. Franz Fördermaschinist NeuwcUer V
6 Berginspektion X ohne Dilsburg, Berginspektion XI u. Weiherzent ale KochemS Nikolaus VertragSangestelller Fischdach XI
7 Berginspektion VI Bonaventura Peker Obersekreiär Heiligen- wald VI
8 Berginspektion IX StillenmunkeS Hermann Sekretär Maybach IX
» Berginspektion Vll „ VIII Kokerei und Kraft- werk Heinitz Steininetz Wilheiin Fördermaschinist Neunkirchen VIII
10 die Gruben Bexbach, Frankenholz und Wellesweiler WambSgantz Jakob Schichtmeister Frankenholz Franken- bolz
11 Bergverw. Saarbr. und 8. X. B. Gr. Kerner Heinrich Inspektor Saarbrücken II General- direkiion
12 Knappschaftsverwal- tung, sowie die Krankenhäuser in Völklingen, Sulz- bach, Neunkirchen, Quierschied, St. Ingbert und Fcankenholz Diversy Hans Sekretär Fischbach Kranken- haus Quier- schied
Saar-Knappschaftsberufsgenossenschaft.
Saarbrücken 2, St. Johannerstraße 40.
Vorsitzender: Sainte-Claire Deville, Directeur
l'ecbriigue.
Stellvertreter: Delmer, Chef du Service de la
Prévoyance Sociale.
Berggewerbegericht zu Saarbrücken.
1. Kammer Saarbrücken. Vorsitzender: Amtsgerichtsrat
Baluschek, Saarbrücken. Gerichtsschreiber: Reg. *
Obersekretär Klaus, Saarbrücken. Ge'chäftsräume:
Saarbrücken 1, Eisenbahnstraße 11. Beisitzer: a) Ar-
beitgeber : Ing. Princ. Witter, Dudweiler- Ing. Div.
Cheylus, Von der Heydt,- Ing. Div. Gillet, Von der
Heydt,' Ing. Bequer, Dudweiler,- Ing. Div. Pe-
tto ud, Camphausen- Ing. Div. Claudot, SBrcfetb; Ing.
Div. Huas, Saarbrücken - Ing. Div. Veimat, St.
Ingbert,' b) Arbeitnehmer: Bergmann Karl Steffen,
Güchenbach,' Bergmann Peter Dewes 2, Su'.zbach-
Bergmann Mathias Spang 4, Dudweiler- Berg-
mann Peter Marken, Eppelborn,' Bergmann Joses
Ott-Thiel, Heuswetler,' Bergmann Johann Kirsch,
Thalexweiler- Bergmann Max Weber, Saar-
brücken 1- Bergmann Nikolaus Litzenburger, Nieder-
würzbach.
2. Kammer Völklingen. Vorsitzender: Amtsgerichts-
rat t. R. Reuter, Völklingen, Gerichtsschreiber: Justiz-
oberinspektor Fischer, Völklingen, Beisitzer: ») Arbeit-
geber: Ing. Div. Regnier, Ensdorf- Ing. Div.
Queval, Louisenthal- Ing. Div. Staudaert, Luisenthal-
Ing. Div. Boileau, Püttlingen- Ing. Div. Plessy,
Velsen- Ing. Princ. Lappiöre, Geislautern - S) Arbeit
nehmer: Bergmann Michel Schmidt, Ensdorf- Berg-
mann Johann Strumpler 4, Schwalbach- Berg-
mann Jakob Schmidt 26, Engelfangen- Bergmann
Peter Conrad, Püttlingen- Bergmann Kaspar
Festor, Ludweiler- Bergmann Heinbich Hauer,
Großrosseln.
8. Kammer Sulzbach. Vorsitzender: Amtsgerichtsrat
Jacobi, Sulzbach- Gerichtsschreiber: Justizinspektor
Bier, Sulzbach- Beisitzer: a) Arbeitgeber: ing, Div.
Faucher, Altenwald- Ing. Div. Hnillard, Götlelborn-
Ing. Principal Bourdoire, Sulzbach- Ing. Princ.
Gaviard, Friedrichsthal- Ing. Princ. Eloy Göttel-
born - Ing. Div. Viossat, Maybach- b) Arbeitnehmer:
Bergmann Johann Zimmer, Neuweiler- Bergmann
Jakob Spies, Sulzbach- Bergmann Julius Rhein,
Friedr>chsthal- Bergmann Josef Jochem, Bettingen -
Bergmarm Philipp Meiser, Wiesbach- Bergmann
Jakob Dreher, Dilsburg.
4. Kammer Neunkirchen, Vorsitzender: Amtsgerichts-
rat Urban, Nennkirchen Gerichtsschreiber:
Beisitzer: a) Arbeitgeber: Ing. Div. Blanchard, Reden -
Ing. Div. de Gaiille, Reden- Ing. Div. Monttort,
Heinitz- Ing. Div. Maria, Heinitz- Ing. Div. Jac-
quard, Neunkirchen,' Ing. Div. Schoeller, Wiebels-
kirchen- Directeur Mouette, Frankenholz- b) Ar-
beitnehmer: Bergmann Jakob Rammo, Spiesen-
Bergmann Johann Gierend, Spiesen- Bergmann
Phtl'pp Weber, Heiligenwald- Bergmann Peter
Hoffmann 13, Dirmingen - Bergmann Karl Stein,
Neunkirchen - Bergmann Johann Weiter, Olt-
weiler- Bergmann Hermann Emich, Waldmohr.
175
■■■ Märkte und Kirchweihen 1931.
(Nach den amtlichen Angaben der Bürgermeister.)
K. — Krammarkr. B. = Großviehmarkt. Sch. — Schweiuemarkt. ■ ■
W. — Wochenmarkt. Kirm. — Kirmes.
Altstadt: Kirm. 16/8.
Altenwald: W. jeden Mittwoch und Samstag; Kirm.
21 und 22/6.
Bildstock: W. jeden Dienstag; Kirm. 13, 14, 15/9.
Blieskastel: K. 7/9; W. Dienstag und Samstag:
Ferkelm. Samstag; Kirm. 30/8.
Bliesranbach: Kirm. 15/11.
Brebach: Kirm. 27/9.
Bons: Kirm. 28 und 29/6.
Dillingcn: K., V. 19/3, 30/6, 15/10; W. jeden Mon-
tag und Donnerstag; Kirm. 28/6.
Dudweiler: W. jeden Montag und Freitag: Kirm.
20 und 21/9.
Elversberg: W. jeden Donnerstag: K. jedes Viertel-
jahr nach der ersten Hauptlöhnung: Kirm. 30/8.
Engclsangen: Jahrmarkt 16/6 und 21/9; W. jed-m
Frertag.
Ensdors: W. jeden Mittwoch; Kirm. 5/7.
Ensheim: Jahrmarkt 28/6; Kirm. 15/11.
Eppelborir: Kirm. 17/5 und 15/11.
Fenne: Kirm. 14 und 15/6.
Fischbach: Patronatsfest 26 und 27/4.
Friedrichsthal: W. jeden Donnerstag; Kirm. 13/9
bis 15/9.
Geislautern: Kirm. 16 und 17/8.
Gersweiler: Kirm. 30/8 und 31/8.
Göttelborn: Patronatsfest 26 und 27/7; Kirm. 15/11.
Großrosseln: Kirm. 11/2 und 12/10.
Heiligenwald: Kirm. 15/11; W. Montag und Don-
nerstag.
Heusweiler: K., V. 5/3, 28/5, 1/10; W. jeden Don-
nerstag; Kirm. 5/7 und 13/9.
Homburg: Kirm. 13/9; Homburg-Beden: 27/9; Hom-
burg-Schwarzenbach: 6/9.
Höchen: Kirm. 13/9 und 14/9.
Illingen: Kirm. 16/11.
Karlsbrunn: Kirm. 15/11 und 16/11.
Kirkel-Ncuhäusel: Kirm. 23/8.
Kleinottweiler: Kirm. 9/8.
Kölln: Kirm. 14/6 und 15/6; 20/9 und 21/9.
Lebach: K., V. 14/1, 11/2, 11/3, 16/4, 13/5, 10/6, 8/7,
12/8, 8/9, 14/10, 11/11, 9/12; Kirm. 31/5 und 1/6.
Limbach: Kirm. 25/10.
Lisdorf: W. jeden Mittwoch; Kirm. 9/8.
Ludweiler: K., V. 21/5, 15/9; Kirm. 13/9 und 14/9.
Merschweiler: W. jeden Dienstag und Freitag.
Merzig: V. 20/3, 12/5, 4/8, 13/10; K., V. 9/6, 8/12;
K. 8/6, 7/12; Kirm. 8 und 9/6; 7 und 8/12;
W. jeden Donnerstag; W., Sch. jeden Freitag.
Mettlach: Kirm. 17, 18 und 19/5.
Neunkirchen: W. alle Tage außer Montags; Kirm.
23/8; für Wellesweiler 8/11.
Niederwürzbach-Sellbach: Maimusik 3/5; Kirm. 6 und
7/9; für Sellbach: 4/10.
Oberbexbach-Frankenholz: Kirm. 13/9.
Ottweiler: V. 14/1, 11/2, 25/3, 8/4, 13/5, 10/6, 8/7,
12/8, 28/10, 9/12; K., V. 29/9, 25/11; W. jeden
Mittwoch und Samstag. Kirm. 27/9.
Püttlingen: K., V. 21/4, 18/8, 20/10; W. jeden Mon-
tag; Kirm. 16, 17, 18/8; Bergmannsfest 20 u. 21/9.
Quierschied: W. jeden Mittwoch und Samstag;
Patronatsfest 16 und 17/8; Kirm. 15/11.
Riegelsberg: Kirm. 26/4 und 27/4, 13/9 und 14/9.
Rohrbach: Johannisfest 28/6; Kirm. 27 und 28/9.
Saarbrücken: K., V. 6/1, 3/3, 5/5, 30/6, 25/8, 6/10,
17/11; Schlachtviehmarkt: Saarbr. 5: jeden Mon-
tag und Donnerstag; W. Saarbr. 1 u. 3, Diens-
tag, Donnerstag, Samstag: Saarbr. 2: Dienstag,
Freitag; Saarbr. 5: Mittwoch, Samstag: Saarbr.-
Arnual: Kirm. 4/10 u. 5/10; W. Montag und
Freitag.
Saarlouis: B. 27/1, 17/2, 28/4, 19/5, 30/6, 21/7, 6/10,
27/10, 3/11, 1/12; K., B. 24/3, 1/9; K. 23/3, 31/8;
Schlachtviehmarkt jeden Dienstag; Ferkelm. jeden
Freitag; W. jeden Dienstag und Freitag.
Schwalbach: Kirm. 5/7.
Schnappach: Kirm. 23 und 24/8.
Spiesen: W. jeden Freitag; Kirm. 30/8.
Sulzbach: W. jeden Montag und Freitag; Kirm.
20 und 21/9.
St. Ingbert: K. 2/2, 31/3, 15/6; Kirm. 8 und 9/11.
St. Nikolaus: Kirm. 11 und 12/10.
St. Wendel: K., B. 5/2, 26/3, 27/5 (Jungviehpräm.),
16/7; Wendelmarkt (Viehpräm.) 27/10, 3/12; V. 3/9,
5/11; Fohlenmarkt 13/8; Kirm. 25/10 bis 27/10.
Tholey: V. 12/2, 6/5, 3/6, 1/7, 5/8, 2/9; K. (WaN-
fahrtstag) 29/5.
Völklingen: K., V. 5/2, 21/5, 2/7; K. 20/9, 21/9;
V. 22/9; Kirm. 20/9.
Von der Heydt: Kirm. 13 und 14/9.
Wehrden: Kirm. 14 u. 15/6.
Wiebelskirchen: Kirm., K. 20/9 und 21/9; W. jeden
Mittwoch und Samstag; für Hangard, Münchwies,
Lauterbach und Fürth: K. 25/10 und 26/10.
Watterfangen: Kirm. 26, 27 und 28/7; 22/11 und
23/11.
176
Preisfragen
des
Saarbrücker Vergmanns-Ralenders T?31.
1 ZS preise im Setrage von 3.400 Francs.
frage 1: 'Scharade.
Die erste Hilde ist ein Fluß;
Bist du zu deinem Glück dir selbst genug,
Deut zwei und drei dir friedlichen Genuß;
Das Ganze ist ein altes Predigtbuch.
frage 2: Zu Wasser geworden.
Ein Dichter, dem der Fuß genommen
Und der dafür ein Haupt bekommen,
fließt als ein großer Htrom bedächtig
Durch deutsches Land, gar breit und mächtig.
frage Z: Welche Anzeige enthält das längste Wort? (deutsch oder französisch). Wie heißt
das Wort und wieviel Buchstaben zählt es? — (Durch Bindestrich verbundene
(Kuppel-)Worter gellen als ein Wort).
folgende Gewinne sind ausgesetzt:
1. Preis .... 700 Francs in bar
2 Preis . . . . 300 Francs in bar 0. Preis .... 50 Francs in bar
3. tt . . . 200 ff ff 10. ff .... 50 tt tt
4. ff . . . 150 ff tf 11. tf .... 50 rr rt
5 ff • . . . 100 ff ff 12. tf .... 50 rr ft
0. tt . . . 100 ff ff 13. rt .... 50 tr rr
7. rf . . . 100 ff ff 14. rt .... 50 tt rr
8. . . . 100 rt fr 15. tt * • * 50 tr rt
16 . bis 30 Preis je 20 Francs und 100 Trostpreise von je 10 Francs in bar.
insgesamt also 3400 Francs.
177
Alle Fragen müssen beantwortet werden nd zwar auf dem nachstehenden Antwortzettel.
Wer diese Bedingung nicht erfüllt, fchei et aus.
Dies ist unbedingt notwendig, damit der Rätselonkel bei der Sortierung nicht in der Arbeit erstickt.
Wer ihm sonst noch etwas mitteilen oder gar ihm wieder ein hübsches Gedicht schicken will, worüber er
sich sehr freuen würde, der schreibe das aus einen besonderen Bogen.
Der ausgefüllte Antwortzettel und der etwaige Begleitbrief sind in einem verschlossenen Brief-
umschlag zu senden an die Schriftleitung des Saarbrücker Bergmannskalenders zu Saar-
brücken, und zwar
spätestens bis zum 31. Dezember 1030, mittags 12 Uhr.
Berechtigt zur Teilnahme an dem Wettbewerb sind alle aktiven und pensionierten Arbeiter
und Angestellten der Bergwerke im Saargebiet, sowie deren unselbständige Angehörige. Nicht berechtigt
sind die bei der Schriftleitung beschäftigten Personen. Jede Preisbewerbung muß deutlich den Stand und
den Beschäftigungsart des Einsenders (Grube, Bureau usw.) enthalten, eventuell angeben, wo die aktive
Beschäftigung früher stattgefunden hat. Unselbständige Angehörige müssen den Stand und Besä äftigungs-
ort des Vaters, Ehemanns usw. angeben.
Die eingegangenen Briefe werden nach der Richtigkeit der Antworten zu allen Fragen in Gruppen
eingeteilt. Bei gleichwertigen Antworten entscheidet das Los.
Die Preisverteilung erfolgt unter Zuziehung von Vertrauensleuten der Belegschaft in der
Bibliothek der Bergwerksdirektion zu Saarbrücken am Montag, den 2. Februar 1031, vormittags
9 Uhr.
Die Preise werden den Gewinnern bis zum 20. Februar 1931 zugestellt. Die Namen der Gewinner
werden im nächsten Kalender veröffentlicht.
Und nun: Glück auf!
Schriftleitung des Bergmanns-Kalenders.
Ausschneiden und ausfüllen!
Antwort ans Mt Preisfragen des Saarbrncker Bergmanns-Kalenders 1931.
Eingegangen am Gruppe Nr. Ziehungs-Nr
Antwort 1.
Antwort 2. Antwort 3. Anzeige der Firma Das Wort heißt — Seite...-
und enthält .... Buchstaben.
Einsender: - . in
beschäftigt als auf Grube
12
178
DtJiwu/tüetfwr Bielefeld.
sSä
Ihr Wohlbefinden macht Euch froh und glücklich,
deshalb muß alles, was Kinder genießen, gut und
gesund sein.
Etwas wirklich Gutes ist
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den kein Kind verschmäht. Er ist aus reinsten
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V r looCJT G)IC ClUtslj ordentlich nahrhaft und gesund sind? Die wertvollen Nährstoffe, wie
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6?+s£) GfsS <5?+£S)<s*+Z9 &?+<£> 6?+>£> G**£9G*+>£>G?+>tS>
Auflösung der ORätj’ei
im Kalender 1930.
Seite 179. Wunderbar: Stein, Ar, Stearin.
ZaHlenrätsel: Mahl, Halm, lahm.
Auf dem Hühnerhof: Weih.
Unglück: Eifer, Eimer.
Verschiedenes: Salat, Salut.
Vexierbild. Anzeigenseite E177: Man stelle
das Bild auf den Kopf, dann findet man
den zweiten Vermessungsgehilfen links
vom ersten.
Etwas zum Lachen,
„Sag mal, Großpapa, wann bist du denn Groß-
papa geworden?"
„Als du geboren wurdest."
„So. Vorher warst du kein Großvater?"
„Nein, mein Junge."
„Was bekomme ich denn dafür?"
Im Laden fordert ein Mann ein halbes Dutzend
Eier. „Aber nur solche, die von einem schwarzen
Huhn gelegt sind," betont er.
„Kann ich nicht rauskennen," gibt der Kaufmann
zurück. „Sie etwa?"
„Aber klar!"
„Na schön, dann suchen Sie sie selber raus."
Und der Käufer greift dann auch sofort zur Selbst-
hilfe, und eine Minute später hat er sechs Eier in
der Tüte.
„Nun möcht' ich aber doch mal wissen," fragt der
Händler, „woran Sie erkennen, daß die Eier von
einer schwarzen Henne gelegt sind?"
„Furchtbar einfach! Die legt nur ganz große."
Gast: „Hören Sie mal, Ober, ich habe aber
schon besseren Kalbsbraten gegessen!"
Ober: „Mag sein, aber bei uns nicht!"
Der Nervöse: Alles in der Welt geht natür-
lich zu, aber mein Kragen geht natürlich nicht zu.
179
Beantwortung und Gewinner
unserer
Preisfragen im Kalender 1930.
Es ist fürwahr im ganzen Land
Des Rätselonkels Bild bekannt:
Wie er erstickt schier im Papier,
Das weiß man sehr gut im ganzen Revier!
Drum, liebe Leser. Ressen und Richten,
Wollen wir diesmal kurz und schmerzlos es
jmachen!
Habt herzlichen Dank für all' Euere Schreiben,
Sei es in Prosa, sei es in netten Gedichten.
Und was ihr wünscht, von allerlei Sachen
In Zukunft zu lesen, wird gern sich darnach
jrichten
Der Onkel, daß gute Freunde wir bleiben! —
Auch weiterhin noch an anderer Stell
Könnt' ihr darüber Näheres lesen *). —
Doch jetzo will ich verraten euch schnell,
Wie die Lösung, und wer die Gewinner gewesen.
So paßt denn jetzo gut auf, meine Lieben,
Und hört, was mir hat Herr Wüschner**)
sgeschrieben.
Antwort zu Frage Rr. 1.
Wer Rätsel lösen will, muß es verstehen.
3m Wehr ein „T", das können wir hier sehen,
Trüben uns nicht die Augen, uns're lieben,
Fischen beim Wehr, ich glaub', es sind zwei
jR ü b e n.
Will man nun weiter auf dem Bild' nach rechts,
Der Wilde steht da, männlichen Ge-
schlechts.
Kann unterhalb des Wehres auch noch sehen
Das „D" bei A ß und bei der Kanne stehen.
Licht gibt es jetzt, ein „N" in Lichtesmitte,
Richt daß die Drei verfehlen ihre Tritte.
Vertragen uns, o Onkel, Du und ich,
Frag' 1 gelöst
Nun denk' auch mal an mich.
Solltest die Lösung du von mir nicht finden,
So seh' mal g'nau die Zeilen vorn, nicht hinten.
In jeder Zeile lies das erste. Wort,
Und haben wirst die Lösung Du sofort.
Antwort zu Frage Rr. 2.
Dem Vieh zur Weid, der Welt zum Kleid',
Das kann nur sein das „G r a s".
Und umgekehrt, sinkt's m die. Erd'
Nun Onkel, was ist das?
Ah, einfach, das ist nicht so arg,
Das wird und kann nur sein der „S a r g".
Antwort zu Frage Rr. 3.
Ein Mann ersteht vom Tod' zum Leben,
Wenn man dem Tierchen, das es viel gegeben
Im Krieg', sein teures Leben raubt,
Und zwischen beiden gleichen Tellen
Den Fürst einsetzt, doch ohne all' die Mellen,
Die einst besaß das hohe Haupt.
12'
* Seite 140 btcfe® Kalenders.
** Ewald Wüschner, Maschinensteiger, Grube Helene.
180
Nun teil' die Laus in „L a" und „u s",
Jetzt aufgepaßt, was kommen muß,
Das wird sich gleich ergeben.
Den Zar, der einst ein großer Mann,
Setz' zwischen La und us dann an
Und „Lazarus" hat Leben.
Antwort zu Frage Ar. 4.
Nun lieber Onkel, mit der Frage 4
Willst die Geschmäcke Du der Leser kennen.
Die Schrift, die scheint am schönsten mir.
Die werde, Onkel, ich sofort Dir nennen.
Anzeige 1, auf Seite 31,
Dem „Joseph Weyland" fällt die Stimme zu,
Und diese Einfachheit der Schrift, die preis' ich,
Da Zierd' und Ranken mir nicht sagen zu.
Zu Frage 4 wäre allerdings zu bemerken, daß
Herr Wüschner hier, so gut er auch seine Wahl zu
begründen weiß, dennoch nicht mit der Mehrzahl
unserer Einsender übereinstimmt. Denn: die meisten
unserer Leser haben offenbar den Begriff „schöne
Schrift" mit „wirkungsvoll" und gut unter der
großen Zahl der Anzeigen dem Leser „in die Augen
fallend" gleichgestellt. Die in der Anzeige Josevb
Weyland, die Herr Wüschner nennt, verwandte
Schriftart ist eine Kursivschrift, und zwar zum
Unterschied von der „Akzidenzkursiv", wie man sie
z. B. in der Anzeige der Karlsbergbrauerei sehen
kann, eine sogenannte Künstlerschrift, nämlich die
„K o s m o s k u r s i v". Ihr Original ist offenbar
nicht mit der Feder, sondern mit dem Pinsel ent-
worfen worden, wie man das an den Ausläufen der
Grundstriche, namentlich bei den Großbuchstaben
sehen kann. Die gleiche Schrift kommt übrigens häu-
figer im Kalender vor, sowohl im Anzeigenteil wie
auch in Ueberfchriftzeilen im Texte: und wohl auch
deswegen siel die Wahl der meisten Einsender aus
die Anzeige Peter Nrixius (Seite 118 des 1930er
Kalenders), welche ganz in „lateinischer Schreib-
schrift" gesetzt ist, während die zweitgrößte Zahl der
zu Frage 4 abgegebenen Stimmen auf die beiden
Worte „Fritz Flohr" in der Anzeige der kaufmän-
nischen Privatschule Flohr in Saarlouis (Seite 117)
fielen. Dieser Name ist nämlich in einer verzierten
Antiqua „Aurora" genannt, gesetzt, während der
übrige Text der Anzeige ebenfalls die Kosmos-Kursiv
zeigt.
Alle diese Anzeigen sind auch wieder im dies-
jährigen Kalender enthalten, und so können unsere
Leser sie, wenn sie jetzt diesen Band in Händen
halten, nochmals vergleichen!
„Wer aber hat nun die Preise bekommen?" —
So hört der Onkel die Leser schon fragen. —
Nun; es war wie immer an diesen Tagen:
Da eine ganze Wenge Lösungen richtig.
So mußte zur Auswahl das Los wohl frommen.
Die Ziehung wurde — auch das ist wichtig! —
Wie stets kontrolliert vom Vertrauensmann
Des Hafens, Herr Jakob künzler war's diesmal.
Und also ließ sich das Glück denn an:
Es fiel der erste Preis in Höhe von
700 Franken:
Auf die Einsendung des
Hugo Kopp aus Elversberg, Kokereiarbeiter
auf der Kokerei Heinitz.
Es erhielten ferner den
2. Preis mit 300 Franken:
Wilhe m Grösser, Obersekretär beim Service
Electrigue in Saarbrücken;
3. Preis mit 200 Franken:
Joh. Schreder aus Bettingen, Bergmann
auf Camphausen;
4. Preis mit 130 Franken:
heinr. Martin I aus Neunkirchen, Kokerei-
arbeiter auf der Kokerei Heinitz.
Die übrigen Preise verteilen sich wie folgt:
Die 4 Preise zu 100 Frauken:
Wilh. Sckierer, Elversberg, Schlepper, Heinttz.
'Heinr. Gabriel, Elversberg, Kesselwärter, Heinitz.
Frau Georg Mohr, Heiligenwald, Ehemann Bergmann auf
Grube Reden.
Aug. Hasenfratz, Bogelbach, Heizer, König.
Die 7 Preise zu 50 Franken:
Ludw. Cappel, St. Ingbert, Assistent, St. Ingbert.
Fr. Bichl, Heinttz, Vertragsangestellter, Dechen.
Franz Speicher, Altenkessel, Bergniann, Josefa.
Joh. Schäler, Ottenhausen, Sekretär, Louisenthal, Atelier
Principal.
Joh. Dörr-Mersdvrf, Püttlingen, Bergmann, Viktoria.
Karl Otto Kunz, Bildstock, Vater: Verkehrsmeister, Helene.
Albert Meißner, Spiesen, Maschinist, tzeinitz.
Die 15 Preise zu 20 Franken:
Julius Habermann, Heinttz. Badewärter, Heinitz.
Fritz Schuster, Spiesen, Kokereiarbeiter, Heinttz.
Job. Fried. Scbeid, Ausästen, Uebertagearbeiter, Hetnitz.
Karl Glaser, Helnitz, Inspektor. Inspektion VII. Heinitz.
Heinrich Quirin, Fischbach. Holzplatzarbeiter. Maybach. '
Jak. Ludwig Süffel. Ensdorf, Telephonist, Inspektion I.
Heinrich Fritsch, Elversberg, Handwerker. Heinitz.
Math. Langenfeld, Griesborn, Telephonist, Inspektion I.
Albert Dillenburger, Hüttigw-iler. Bergmann, Bcefeld.
Konr. Bischhof, Elversberg, Maschinist, Heinttz.
Erich Eisenbeis, Wiebelskirchen, Assistent, Kohlwald.
181
Franz Etsle, Spiesen, peni Bergmann, früher Heinitz.
Joh. Conrad. Ottenhausen, Bote, Kraftwerk Louisenthal.
Peter Bonaventura, Heiligenwald, Obersekretär, Reden-
Flamm.
Aloys Bourgeois, Pachten, Zeichner, Reden Fett.
und endlich die 1Q0 Trostpreise zu 10 Franken:
Josef Biege!, Tholey, Bergmann, König.
Andreas Huber, Landsweiler. Hauer, Reden.
Jak. Jax, Elversberg, Koksarbeiter, He'Mtz.
Raymund Sehn. Kenne, Sekretär, Dio BLttments-
Frieor Keßler, Spiesen, He'zer, Heinitz
Rich. Eckstein. Elversberg, Bergmann, Heinitz.
Christ. Wahlen, Jägersfreude, Schießmeister, JägerSfreude.
Frau Paula Lemaire, Ensdorf, Ehemann Chef-Garde, In-
spektion I.
Leonh. Blasius, Griesborn, Chauffeur, Inspektion I.
Wilh. Scholl. Sulzbach, Hauer, Brefeld.
Dan. Hartmuth, Elversberg, Kokereiarbeiter, Heinitz.
Thekla Dörr, Kölln, Vater: Bergmann, Viktoria.
Jak. Eifel, Neudorf, Bürogehilfe,ZentralwerkstätteLouisenthal.
Peter Keßler 6, Hülzweiler, Lampenreiniger, Duhamel.
Friedr. Peitsch. Sviesen, Kesselheizer, Heinitz.
Otto Bayer, Sviesen, Bergschüler, Heinitz.
Willy Bruch, Hetnitz, Laufjunge, Kraftwerk Louisenthal.
Nik. Spanier, Ottenhausen, Gärlner, Kraftwerk Louisenthal.
Rob. Kiefer, St. Ingbert, Sekretär, St. Ingbert.
Christoph Habermann. Elversberg, Pumpenwärter, Heinitz.
Aug. Weidmann, Sulzbach, Bergmann, Mellin.
Alb. Sersch, Spiesen, Bergmann. Heinitz
Hildegard Schneider, Heinitz, Assistentin, Heinitz
Peter Emge, Elversberg, Tagelöhner, Heinitz.
Joh. Stuppi, Schwalbach, Bergmann, Duhamel.
Aloys Thurnes, Kaisen, Haspelführer, Göttelborn.
Aloys Wilhelm, Püttlingen, Hauer, Viktoria.
Peter Krämer, Landsweiler, Hauer, Reden-Klamm.
Phil. Johann, Jägersfreude, Heilgehilfe, Jägersfreude.
Rich. Mayer, Elversberg, Bergmann, Heinitz.
Aloys Gottesleben, Biesingen, Schlosser, Jägerssreude.
Fritz Andres, Brefeld, Sekretär, Brefeld.
Friedr. Kropf, Elversberg, Kokereiarbeiter, Heinitz.
Karl Ensing, Heinitz, Elektriker, Kraftwerk Heinitz.
Andreas Pried, Neunkirchen, Wächter, König.
Louis Sauerwein, Altenkeffel, Sekretär, Louisenthal.
Peter Loew 5, Schwalbach, Bergmann, Griesborn.
Emtl Sictus, Friedrichsthal, Fahrsteiger, Maybach.
Martin Schäfer, Heinitz, Maschinist, Heinitz.
Gotti. Weih, Landsweiler, Verm.-Zeichner, Reden.
Ernst Fipptnger, Elversberg, Steinmetz. Heinitz.
Peter Werg, Elversberg, Heizer, Heinitz.
Emil Binger, Elversberg, Sekretär, Heinitz.
Alfr. Dillmann, Altenkeffel, Schlepper, Josefa.
Karl Caye, Heinitz, Sekretär, Heinitz.
Andreas Becker, Dudweiler, Heizer, Hirfchbach.
Moys Schillo, Heusweiler, Hauer. D'lsburg.
Joses Leiser, Remckirchen, Pensionär, früher König.
Karl Wagner, Gersweiler. Pförtner, Kraftwerk Louisenthal.
Emil Höh Wahlschied. Steiger, Göttelborn.
?Use Kirsch, Sellerbach. Vater: Bergmann, Viktoria.
Joseph Kreutzer, Merlchweiler, Pensionär, früher Maybach.
Karl Anton, Quierlchieü, Hauer, Brefeld.
Wilh. Oberst, Altenkeffel, Grubenschmied, Rudolfschacht.
Christian Hesedenz, Saarwelltngen, Hauer, Velsen.
Chrisiovb Kiehn, Neud rf, Haue^, Josefa.
Peter Strauß, Hülzweiler, Schlepper, Duhamel.
Maria Müller, Griesborn, Vater: Wettersteiger, Duhamel.
Otto Werkle, Ottweiler, Sekretär, Kohlwald.
Emtl Brunner, Fenne, Bote, Zentrale Fenne.
Viktor Thomas, Oberhomburg, Schreiner, Bergsaktorei.
Joh. Renauld, Webrden, Pförtner, Kraftwerk Louisenthal.
Peter Brosette, Ludweiler, Hauer, Velsen.
Jak. Blimm, Elversberg, Kokereiarbeiter, Heinitz.
Georg Werk, Elversberg, Uebertagearbeiter, Hetnitz.
Karl Mülot, Neudorf, Zeichner, Zentrale Fenne.
Aloys Jung, Vogelbach, Hauer, Heinitz.
Otto Walter, Dudweiler, Sekretär, Hauptmagazin Neun-
kirchen.
Jak. Junkes, St. Ingbert, Assistent, St Ingbert.
Friedr. Bohlt, St. Ingbert, Sekretär, St. Ingbert.
Heinr. Malter, Spiewn, Bergmann, Heinitz.
Joh. Haienfratz, Bechhofen, Hauer König.
Erich Rothgerber, Schiffweiler, Schlaffer, Reden-Flamm.
Peter Meyer 3, Hühnerfeld, Hauer, Sulzbach.
Karl Weber 3, Quierschied, Magazinarbeüer, Brefeld.
Frau Marie Stein, Sulzbach, Ehemann: Sekretär, Hirschbach.
Jak. Renkes, Ludweiler, Assistent, Velsen.
Peter Schmitz 2. Ensdorf, Hauer, Duhamel.
Paul Hemen, Wadgassen, Angestellter, Laboratorium.
Willi Maul, Ludweiler, Laborant, Velsen.
Joh Keßler, Kaisen, Kohlenexped., Camphausen.
Arnold Anduleit, Heinitz, Assistent, Heinitz.
Joh. Rieff, Saarbrücken, Bergmann, Hafenamt.
Aloys Neys. Spiesen, Bergfchüler, Inspektion VH.
Beruh. Hoffmann, Heinitz. Steiger, Dechen.
Nikol. Kneip, Altenkeffel, Fahrhauer, Josefa.
Heinr. Schreiner, Fraulautern, Hauer, Duhamel.
Heinr. Mathieu, Dudweiler. Bürogehilfe, Bel'en.
Karl Schmitt, Sulzbach, Assistent, Inspektion V.
Albert Reinstadler, Velsen, Maschinenwerkmeister, Velsen.
Peter Philipp, Reden, Holzarbeiter, Reden.
Josef Grün, Püttlingen, Schlepper, Viktoria.
Friedr. Enderletn, Wahlschied, Sekretär, Göttelborn.
Anton Alt, Merschweiler, Laufbursch-, Maybach.
Georg Schäfer. Jägersfreude, Sekretär, Jägerssreude.
Fritz Schneider, Holz, Sekretär, Göttelborn.
Jos. Georg Kreutzer 3, Merscbweiler, Assistent, Maybach.
Helmuth Brteke, Maybach, Steiger, Maybach.
Alfred Fünfrocken, Ensdorf, Schlepper, Duhamel.
Karl Horbach, Ludweiler, Laborant, Velsen.
So! — Das also war der Gewinner Schar,
Des vorigjährigen Bergmannskalender!. —
Und nun lebt wohl bis nächstes Jahr,
Und gebt Euch jetzt mit frohem Sinn
An die Lösung der Rätsel im neuen Kalender.
Ich wünsch' Euch viel Glück, und den Haupt-
jgewinn
Dem größten Pechvogel bisher im Häuf!
In diesem Sinn ruft der Onkel:
Glück auf!
182
PostgebührentafeL
nach dem Stande vom 1. Juli 1930.
I. Verkehr innerhalb des Haargebiets, sowie nach Deutschland und Frankreich.
A. Postverkehr.
a) im Ortsverkehr bis 20 g
über 20 Iw g
100 250 g
250 500 g
b) im Fernverkehr 20 g
über 20 100 g
100 250 g
250 500 g*>
Postkarten:
a) tm Ortsverkehr.............
b) im Fernverkehr.............
Drucksachen:
a) in Form einfacher, ohne Um-
schlag versandter Karren, auch
mit anhängender Antwortkarte
b) im übrigen MS 50 g . . . .
über 50 „ 100 g . • • *
„ 100 „ 250 g . . . .
„ 250 „ 500 g*) . - -
Blindenschriftfcndunge» bis zum
Höchstgewicht von 5 ng........
Postwurfsendungeu (nur im inner-
saarländischen Berkehr zugelassen):
a) Drucksachen bis 50 g ...
d) Mischsendungen — Druchsachen
und Warenproben — bis 20 g
GefchLftspapier« bis 250 g . . .
über 250 „ 500 g*) . .
Warenproben dis 250 g .' - .
über 250 „ 500 g . . .
Mischsendungen (zukammengepackte
Drucksachen, GZchäftsp"viere und
Warenproben) bis 250 g . . .
über 250 „ 500 g*) . .
*) Nur nach Elsaß-Lothringen. —
Briefe, Drucksachen, GeschäftS-
papiere und Mischsendungen nach
dem Reichspvstgebiet und Frank-
reich usw., die daS zulässige
Meislgewicht überschreiten, unter-
liegen den internarionaien Ge-
bührensätzen. Siehe unter II.
Päckchen:
a) Briefpäckchen ßiS 1 kg • . . .
Höchstmaße: 25 : 15 : 10 oder
30 : 20 : 5 cm, in Rollens orin
30 : 15 cm.
b) Sonstige Päckchen bis 2 kg . .
Höchstmaße: 40 : 25 : 10 oder
40 : 30 ; 5 oder 50 : 20: 10 cm,
in Rollenform 75 : 10 cm.
(Einschreiben, Nachnahme, Rück-
schein bei Briespäckchen, Wert-
angabe bei beiden Päckchenarlen
unzulässig: im Verkehr nach dem
Reichspoftgebietsind beide PÜckcken-
arten zugelapen; jedes Päckqen ist
mit dem grünen Zollzettel zu be-
kleben: außerdem ist eine Zoll-
inhaltserklärung an jedem Päckchen
haltbar zu befestigen. Nach Frank-
reich sind nur Brieipäckchen in ver-
schlossenem Zustand mtt dein Ver-
merk peilt pagnci-lstirc» zu-
gelassen).
Wertbriefe:
1. Beförderungsgebühr wie für
gleichschwere gewöhnliche Briefe
2. Behandlungsgebühr:
a) bis 500 Franken Wertangabe
b) über 500
Fr. Ct.
40
60
75
1
60
1
1 50
2 —
30
“ 40
20
30
40
75
1 50
- 15
— 15
— 30
— 75
1 50
75
1 50
75
1 50
3
2 25
2 —
2 50
3. Versicherungsgebühr für je 500 Fr.
der Wertangabe oder einen Teil
davon...........................
mindestens jedoch . . .
Postanweisungen
a) gewöhnliche bis 25 Fr. . . .
über 25 „ 50 „ . . .
„ 50 „ 100 „ . . .
„ ICO „ 250 „ ...
. 250 „ 500 „ ...
„ 500 „ 750 „ ...
„ 750 . 1000 „ • • •
über lOOO Fr. für je weitere 500 Fr.
oder einen Teil davon mehr . . .
(Höchstbetrag unbeschränkt.)
b) telegraphische
1. Gevüiir wie für gewöhnliche
Poslanweiiung (a)
2. Besonderer Zuschlag für die
telegraphische Übermittlung
und die Eilzustellung des
Betrags an den Empfänger
(Höchstbetrag unbeschränkt)
(Zm Verkehr nach Frankreich er-
mäßigen sich bei telegraphischen Post-
anweiningen die vorstehenden Ge-
bührensätze um 2.— Fr.)
Zu den Postanweisungen nach
dem Reichspostgebiet ist der Aus-
landsvordruck zu verwenden; sie
sind auf Reichsmark auszustellen;
Höchstbetrag Reichsmark. Der
einzuzahlende Frantenbenag wird
von dem Annahmebeamten ec-
Fr.
1
1
2
2
3
Ct.
25
50
50
75
50
50
50
6
milfeit.
Eilzustellung bei Vorauszahlung
durch den Absender:
1. nach dem Orlszustellbezirk
a) eine Briefsend ring .... 2
b) ein Paket................... 3
2. nach dem Landzustellbezirk
a) eine Briefsendung .... 4
b) ein Paket................... 6
Einschreibgebühr................... 1
50
Zustellgebühr:
a) für Post- und Zahlungsanwei-
sungen nebst den Geldbeträgen —
b) für jedes Paket im Ortszustell-
bezirk........................—
jm Lenrdzustellbezirk bis 2^2 kg —
„ „ über 27a * 1
Luftpostbrieffendungen unter-
liegen neben den gewöhnlichen Ge-
bühren einem Lufrpostzuschtag von
50 Centimen für je 20 g; bei Post-
karten und Postanweisungen werden
50 Centimen erhoben.
50
75
75
50
Pakete,
a) Saargebiet.
Postpakete bis 5 kg........
über 5 „ 10..............
Dringende Pakete
1. Gebühr wie vorstehend für Post-
pakete
2. Sondergebühr................. 5
Wertpakete
a) versiegelte:
1. Paketgebühr wie vor-
stehend.
2. BehandlungSgebühr bis Fr.
500 Fr. Wertangabe - . 2
Behandlungsgebühr über
500 Fr. Wertangabe. . 2
3. BersicherungSgebübr für
je 500 Fr. der Werl -
angave oder einen Teil
davon.................... —
mindestens jedoch . . —
b) unversiegelte:
1. Poketgebühr und Ber-
sicheriingsgebühr wie vor-
stehend.
2. BehandlungSgebühr . . —
Paketlagergcbühr für jedes Paket,
das ohne Verschulden der Post
lagert, täglich.....................—
bis zum Höchstbetrag von .... 20
Ct.
50
25
50
50
75
b) Deutschland und Frankreich.
Beförderungsgebühren für Pakete nach:
a) dem Reichspostgebiet
gewöhnliche bis 1 kg.........3 Fr. 75 Ct.
Über 1 „ 5 ...............5 „ 50 ,,
5 „ 10 „ 10 „ 75 ..
„ 10 ,,15 ............19 50 „
.. 15 20 „ . . . . 25 „ 75 „
dringende gewöhnl. das dreifache der Sätze.
b) Frankreich-Festland
gewöhnliche MS 1 kg..........5 Fr. 2b Ct.
über 1 „ 5 ...............8 „ —
„ 5 ,, 10 13 „ 25 „
10 „ 15 „*)... . 18 „ 25
„ 15 ,, 20 „*)... .23 „ 25 „
*) Rur nach Elsaß-Lothringen zulässig.
Für dringende Pakete — über 10 kg nur
nach Elsaß-Lothringen zulässig — wird die
dreifache Beförderungsgebühr erhoben.
Wertpakete:
1. Beförderungsgebühr wie vor.
2. Behandhungsgebühr 2 Fr. 50 Ct.
3. Bersicherungsgevüyr für je 300 Franken
Wertangabe oder einen Teil davon:
a) nach dem Reichspostgebiet. . 10 Ct.
b) nach Frankreich...........10 „
c) nach Korsika und Algerien . 25
Wertpakete sind nur zugelassen bis zu einer
Wertangabe von:
4000 Gold-Franken oder 20000 frz Franken
nach Elsaß-Lothringen
2000 „ oder 10000 frz. Franken
nach dem übrig. Frankreich.
(Wegen der Nebengebühren bei Paketen, stati-
stischen ustü. Gebühren erteilen die Postanstalten
Auskunft.)
B. Post sch eckverkehr.
Fr.
Ct.
Bareinzahlungen mit Zahlkart«
(nur auf Konten beim Postscheckamt
Saarbrücken)
bis 25 FrS. . - •
über 25 „ 100 „ . . .
„ 100 „ 500 „ . . .
„ 5'X) ,. 1000 „ ...
„ 1000 Frs.................
(Höchstbetrag unbeschränkt: über die
Gebührenssür telegraphische Zahlkar-
20
40
60
80
183
ten erteilen di« Postanstalten Aus-
kunft.)
Überweisungen.
Die Angabe der Gebühr wird für
entbehrlich erachtet, weil sie hetet»
vom Auftraggeber, der Postscheck-
kunde ist, angerechnet wird. Der In-
teressentenkreis ist nach der Zahl nur
gering, den Interessenten sind die
Sätze ohne weiteres bekannt.
Für jede Barauszahlung durch
eine Postanstalt (Zahlungsan-
weisung) bis 25 Fr...............
über 25 Fr. bis IM Fr..........
„ 100 .. „ 500 „ .
,, 500 „ l unbeschränkt) für
je wettere 500 Fr. oder einen
Teil davon mxbr...............
Fr. Ct. C. Gekegrapheriverkehr Pr. Ct.
Gewöhnliche Telegramme bis
10 Wörter 3
für jedes weitere Wort . . . . Dringende Telegramme das Drei- 25
fache der Gebühr für gewöhnliche
Telegramme
V. Fernsprechverkehr. Aerngebühren für jede Verbindung
von nicht mehr a>« 3 Minuten Dauer bei einer Entfernung
20 bis zu 15 km - - 1 35
über 15 ff „ 25 . . . 2
40 . 25 . „ 50 „ . . 3
60 „ 50 . „ 75 . . . 4
„ 75 „ „ 100 „ . . „ 100 km für je 100 km 5
— 50 oder einen Teil davon mehr 1 50
Bei einer Dauer von mehr als 3 Minuten
wird bei Ferngesprächen die überschießende
¿feit nach einzelnen vollen oder angefangene«
Minuten mit einem Drittel der Gebühr für
ein Dreiminutengejpräch berechnet.
Tie Gebühren gelten auch für den Berkehr
mit dem Reichpostgediet.
Ferngebühren im Verkehr mit Frankreich für
jede Verbindung von nicht mehr als 3 Mi-
nuten Dauer
a) in der Grenz- (30km)-zone 2 Fr. — Tt.
b) milder 1.französischen Zone 3 „ 50 „
c) mit der 2. französischen Zone 4 . 50 .
ä) mit der 3. französischen Zone 5 Fr. 50 Tt.
e) für jede weitere Zone (75km)
auf französisch.Gebieterhöht
sich die Gebühr um . . . 1 „ — „
II. Verkehr mit dem übrigen Ausland.
Briefe bis 20 g . . .
für je wettere 20 g . . .
(Höchstgewicht 2 kg)
im Verkehr mit Luxemburg bis 20 g
für je weitere 20 g
Postkarten (Größe nicht über
15x10.5 cm)
einfache . . . .
mit Antwort. . .
im Verkehr mit Luxemburg einfache
mit Antwort
Drucksachen für je 50 g...........
^Höchstgewicht 2 kg)
Blindenschriftsendungen (Höchst-
gewicht 3 kg) für jedes Kilo-
gramm oder einen Teil davon.
Peschäftspapiere für je 50 g . . .
mindestens .......
(Höchstgewicht 2 kg)
Mindestgebühr im Verkehr mit
Luxemburg.....................
Warenproben für je 50 g ... .
mindestens ......
(Höchstgewicht 500 g)
Miichsenbungen für je 50 g
jedoch mindestens 60 Ct. wenn die
Sendung nur Drucksachen und
Warenproben enthält, sonst min-
destens l.kOFr. (Höchstgewicht 2kg)
Pr. Ct.
1 50
— 90
75
— 40
90
1 80
40
— 80
— 30
30
30
1 50
75
30
— 60
30
Fr. Ct. Fr. Ct.
Päckchen für je 50 g ...... — 90 b) Einschreibgebühr. . .... 1 50
tm Verkehr mit Luxemburg e, BersicherungSqebühr wie für
für je 50 g ....... . 45 Briese mit Wertangabe (s. vor-
mindestens jedoch 3 stehend)
(Höchstgewicht 1 kg) Päckchen sind nur im Verkehr mit Pakete mit Wertangabe
gewissen Ländern zugelassen; a) Beförderungsgebühren nach be-
wegen der Päckchen im Verkehr sonderer Gebührentafel (siehe
mit dem Rrichspostgcbiet und Allgemeine Bemerkungen 5)
Frankreich stehe unter I, A. b) Behandlungsgebühr ..... 2 50
Postanweisungen c) Versicherungsgebühr für je 300
a) feste Gebühr b) für je 20 Franken oder einen 1 25 Franken oder einen Teil davon — 30
Teil von 20 Franken des ein- gezahlten Betrages. .... —, 10 Einschreibgebühr 1 50
Briefe mit Wertangabe Eilzusteügebühr für Briefsen-
a) Freigebühr für gleichschwere düngen . 3
Einschreibbriefe b) Bersicherungsgehühr für je 300 für Pakete.... 4 —
Franken oder einen Teil davon (im Verkehr mit Luxemburg — 30 Berzollungsgcbühr
statt 30 Centimen 15 fran- a) Pakete 2 —
zösische Centimen) b) Wertkästchen ohne Rücksicht auf
Kästchen mit Wertangabe Inhalt 2 —
a) Freiqebübr für je 50 g oder c) Briefsendungen mit zollpflich-
einen Teil davon 1 — tigem Inhalt 2
mindestens jedoch .... 5
Allgemeine Bemerkungen.
1. Alle Postsendungen, mit Ausnahme der gewöhnlichen und eingeschriebenen Briefe und Postkarten, jedoch ein-
schließlich der Nachnahmebriefsendungen, unterliegen dem Freimachungszwang.
2. Für nicht- oder unzureichend freigemachte Briefe und Postkarten, sowie für unzureichend freigemachte Drucksachen
(einsch!. Blindenschriftsend.), Geschäftspapiere, Warenproben und Mischsendungen wird das Doppelte des Fehl-
betrags nacherhoben. Die nachzuerhebenden Beträge werden auf einen durch 5 teilbaren Centimenbetrag auf-
gerundet. Im Auslandsverkehr beträgt die Nachgebühr mindestens 60 Centimen. Für nichtsreigemachte ge-
bührenpflichtige Dienstbriefe und -Postkarten wird nur der einfache Fehlbetrag erhoben.
3. Der Ortsverkehr gegen die ermäßigte Gebühr für Briefe und Postkarten umfaßt den Verkehr innerhalb des
Orts- und des Landzustellbezirks des Aufgabepostorts. Liegen mehrere Postanstalten in derselben Gemeinde, so
bilden ihre Orts- und Landzustellbezirke einen einheitlichen Ortsverkehrsbezirk. Drucksachen, Geschäftspapiere,
Warenproben und Mischsendungen des Ortsverkehrs, die nach den entsprechenden Gebührensätzen für Briefe des
Ortsverkehrs freigemacht find, gelten als ausreichend freigemacht, überschreiten gewöhnliche und eingeschriebene
Briefe und Postkarten den Geltungsbereich der Ortsgebllhr des Aufgabepostorts, so unterliegen sie der Ferngebühr.
4. Drucksachen, Geschäftspapiere, Warenproben und Mischsendungen des inneren Verkehrs bis zum Gewicht von
500 Gramm, die den Bestimmungen nicht entsprechen, unterliegen der Briefgebühr. Drucksachen in Kartensorm,
die den Bestimmungen für Drucksachen nicht genügen, unterliegen der Postkartengebühr, sofern sie den Bestim-
mungen für Postkarten entsprechen.
5. über die Beförderungsgebühren für Postpakete sowie über die Fernsprech- und Telegraphengebühren im Verkehr
mit dem Ausland erteilen die Postanstalten Auskunft.
6. Soweit bei den Gebühren von „Gold" die Rede ist, sind Goldfraukeu gemeint; das Umrechnungsver-
hältnis beträgt z. Zt. 5 Frs. für 1 Goldfranken.
184
Bezugsquellen-Register.
Accum ulatoren.
Société des Accumulateurs Fixes et de Trac-
tion, Romainville..........................26
Alkoholfreie Getränke.
Günther Ernst, Völklingen....................135
Kiefer, Hilarius. Saarlouis..................130
Schumacher, Andreas, Hangard.................124
Anker.
Manufacture de Chaînes et Ancres de St-
Amand.........................................88
Armaturen aller Art.
Klein. Schanzlin & Becker, A. G., Saar-
brücken ..................................12, 53
Sam-Werke, Rohrbach............................46
Schweitzer, F., Saarbrücken ....... 63
Société Franco-Sarroise de Constructions Méca-
niques, Saarbrücken...........................67
Asbestwaren.
Gebr. Obliger, St. Ingbert ..................125
Aufzüge.
Saarbrücker Hebezeugfabrik, Stahlhammer bei
Saarbrücken.................................. 46
Autogene Schweiss- und Schneideanlagen.
« Griesogen », G. m. b. H., Frankfurt-Griesheim,
Vertreter: Ingen. Paul Pfeil, Saarbrücken . 52
Automatische und Brückenwagen.
Huches ne & Cie, Villeurbanne-Lyon .... 155
Automobile und Zubehör.
Fahrrad- und Maschinenindustrie (Citroën,
Berliet, Voisin), Saarbrücken..................66
Autobereifung.
Etablissements -Bergougnan, Strasbourg ... 38
Etabl. Hutchinson. Paris .....................93
Autobetriebstoffe.
Saar-Benzin G. m. b. II. (Shell), Gersweiler . . 28
Saarl. Olex, Saarbrücken........................107
Auto-Transporte.
Saarbrücker Speditions- und Lagerhaus-G. m.
b. H., Saarbrücken.............................70
Zinke, Ludw., Saarbrücken........................65
Saarlouiser Speditionshaus (Comtesse), Saar-
louis ........................................114
Bäckereien.
Wagner, Urban, Louisenthal......................120
Wiedmann, Albert, Neunkirchen...................105
Back- und Puddingpulver.
Dr. A. Oetker, Bielefeld..........Textseite 178
Rote Backsteine.
Vereinigte Rheinische Ziegelwerke, G. m. b. H.,
Neunkirchen...................................127
Stein, Leo, Saarlouis 2.........................123
Bagger (Dampf- und elektrisch)
Gouvy & Cie, Dieulouard . 92
Monnot & Cie, Saarbrücken...................142
Bandeisen.
Société Métallurgique de Gorcy..................14
Banken.
Banque d’Alsace et de Lorraine, Saarbrücken . 45
Landesbank des Saargebiets., A. G., Saar-
brücken .......................................io
Banque Nationale de Crédit. Saarbrücken Einl. 129
Saar-Genossenschaftsbank, Saarbrücken ... 16
Baumateralien.
Ballerio, Carl, Püttlingen.....................100
Braun-Neisius, Saarbrücken . 68
Hoffmann, M., Neunkirchen......................117
Ivöhl-Rosch, Jos., Saarbrücken ...... 54
Langenbahn, J., Dudweiler.......................30
Lehnert & Cie, Neunkirchen.....................134
Micka, Heinrich, Dudweiler......................20
Nickiess & Cie, Völklingen......................75
Niederer & Cie, Völklingen.....................115
Société Anonyme des Ciments Portland de
Metz (anc. Johannès & Cie)....................14
Société Anonyme des Ciments Portland de
Rombas........................................84
Ver. Rhein. Ziegelwerke, Neunkirchen . . . 127
Schmitt, Ludwig, Landsweiler-Reden . . . . 111
Schmitt, Richard, Bous.........................102
Schneider, J., Saarlouis und Ludweiler . . . 117
Stein, Leo, Saarlouis..........................123
Banhandwerker-W erkzenge.
Reinshagen, Chr., Saarbrücken ...... 13
Bauunternehmer.
Ackermann, Johann & Söhne, A. G., Saar-
brücken .....*.................................40
Ballerio, Karl, Püttlingen ........ 100
Bims-Beton-Industrie, G. m. b. H., Mer zig . . 136
Brandt, Carl, Saarbrücken . 112
Czaikowski, Ludw., Saarbrücken..................59
Edlinger, Joh., Püttlingen......................57
Emmrich, Franz & Söhne, Neunkirchen ... 32
Ernst-Ney, Peter, Saarlouis und Wehrden . . 125
Fersing, Ewald, Fenne...........................99
Florian, Louis, Forbach.........................89
Hoffmann M., Neunkirchen.......................117
Hoppstädter, Gebrüder, Spiesen.................105
Karst, Andr. Nacbf., Inh. Neurohr, Friedrichs-
thal .........................................123
Karst, Christian, Bildstock....................132
Kühn, Heinrich, Sulzbach.......................108
Kniff 1er & Cie, Saarbrücken....................73
Langenbahn, Jakob, Dudweiler....................30
Lenhard, Heinrich, Saarbrücken..................47
Micka, Heinrich, Dudweiler......................20
Saarbau-Industrie, A. G., Saarlouis .... 158
Schmitt, Ludwig, Landsweiler-Reden . . . . 111
Schneider, Johann, Saarlouis-Ludweiler . . . 117
Schneider, M., Schaffhausen....................107
Wessela & Reinert, Dudweiler....................34
Witt, J., Schiffweiler-Saarbrücken..............50
Wittemann, W., G. m. b. H., St. Ingbert ... 37
Seite
Benzin nnd Benzol.
Amerikanische Petroleum-Anlagen Saarland,
G. m. b. H., Saarbrücken....................101
Saar-Benzin, Gersweiler (Shell)................28
Widenmeyer, Fritz, Saarbrücken ..... 83
Bergwerksbedarf.
Aciéries et Hauts-Fourneaux du Saut-de-Tarn 142
Arnoth & Bäcker, Saarbrücken...................17
Bach & Co., Saarbrücken.................Fini. 160
Bohr- und Schrämkronenfabrik, Sulzbach . . 71
Brun, Frères, Société Anonyme, Paris . Fini. 161
Chambournier, E., Lyon.........................90
Compagnie Générale d’Electricité, Paris . . . 145
Société Alsacienne de Constructions Méca-
niques .............................Einlage 128
Tosi-Dujardin, Lille ..........................87
Société d’Eelairage et d’Applieations Elec-
triques, Arras.................................23
Eickhoff, Gebr., Saarbrücken...................55
Equipement Minier, Paris . 180
Ferrum. G. m. b. H., Saarbrücken...............31
Forges de Milourd, Anor (Nord).................82
Etabl. Galland, L. Paul Durand, suce., Paris . 43
Gouvy & Cie, Dieulouard........................92
Heckel, Ernst, Ges. f. Förderanlagen m. b. H.,
Saarbrücken.................................. 1
Heckel, Georg, G. m. b. H., Saarbrücken . 4. Deckels.
Heckel & Nonweiler, Saarbrücken................80
Heising, Stephan, G. m. b. H., Saarbrücken . . 66
Lampes de mineurs Wolff........................13
Société des Appareils de Levage, Paris*. . . 22
Ateliers des Muraux, Paris....................151
Sam-Werke, Rohrbach.......................... 45
Salerni-Kokerei-Anlagen........................33
Société Nobel, Saarbrücken ....... 159
Schwinn A., A. G., Homburg..................... 4
Seibert, B., G. m. b. H., Saarbrücken .... 5
Saar-Demag, Ottweiier.............2. Deckelseite
Wilhelm, J., Mulhouse.........................147
Bierbrauereien.
Bayerische Bierbrauerei zum Karlsberg, Hom-
burg ..........................................46
Becker, Gebrüder, St. Ingbert . .... 2
Bruch, G-, A., Saarbrücken.....................48
Fischerbräu, Strasbourg-Schiltigheim .... 18
Ottweiier Brauerei.............................35
Schlossbrauerei, A. G., Neunkirchen und Geis-
lautern ....................................... 6
Walsheim-Brauerei, A. G., Saarbrücken und
Walsheim .........................3. Deckelseite
Gelochte Bleche.
Breit, W., Saarbrücken.........................29
Werner anct Meguin, Dillingen.................. 9
Blechwaren und Verzinkerei.
Bodtländer, Völklingen.........................78
Blitzableitungsanlagen.
Ferbeck & Cie, Saarbrücken....................137
Bohrhämmer und Abbauhämmer.
Forges et Ateliers de Meudon..................139
Flottmann, Saarbrücken.........................49
Bremsberge.
Heckel, Ernst, Ges. f. Förderanlagen m. b. H.,
Saarbrücken.................................. 1
Frémicourt, J. & L., Paris.....................92
Buchhandlungen.
Bock & Seip, Saarbrücken ......................64
Librairie Française (Rollin), Saarbrücken 3 . 141
185 —
Seite
Butter - Eier - Käse.
Hoffmann, Anton, Bous.........................133
Petit, François, Neunkirchen..................127
Schmitt, F., Fraulautern......................114
Kappel, Hans, Saarbrücken.....................136
Bürstenfabriken und Matten!abrikation.
Union, Pfälz.-Saarländ. Bürsten- und Pinsel-
fabrik, Sulzbach.............................140
Chemische Fabriken.
Sichel, Ferd., A. G., Saarbrücken.............75
Widenmeyer, Fritz, Saarbrücken................21
Dachdeckereien und Bauklempnereien.
A rend, Louis, Saarbrücken ....... 77
Engel, Josephr Brebach....................... 117
Engel, Peter, Schafbrücke.....................119
Klein, Alwin, Völklingen .....................100
Nolte, J., Saarbrücken........................80
Schemer, Johann, Sulzbach................... 32
Schiel, Wilhelm, Altenwald....................72
Thös, Peter, Friedrichsthal...................98
Wagner, Joh., Fischbach.......................120
Dachziegel.
Stein, Leo, Saarlouis 2.......................123
Dampfkessel und Dampfmaschinen.
Société Alsacienne de Constructions Méca-
Société Franç. des Constr. Babcock & Wilcox,
Paris ......................................157
Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Ehr-
hardt & Sehmer, Saarbrücken....................11
Poensgen & Pfahler, G. m. b. H., Rohrbach . . 71
Dampfkessel-Einmauerung.
Ferbeck & Cie, Saarbrücken....................137
Dampfturbinen.
Société Alsacienne de Constructions Méca-
niques ........................- - Einlage 128
Tosi-Dujardin, Lille...........................87
Dieselmotore.
Tosi-Dujardin, Lille...........................87
Drahtgeflechte und -gewebe.
Heckel, Georg, Saarbrücken ... 4. Deckelseite
Mech. Drahtindustrie, A. G., Saarbrücken . . 58
Vicari, Georg & Cie, Saarbrücken...............12
Drahtseile.
Corderie de la Seine, Le Havre.................52
Heckel, Georg, G. m. b. H., Saarbrüken . 4. Deckels.
Tréfilerie et Câblerie de Bourg, Bourg . . . 156
Drahtseilbahnen.
Arnoth & Bäcker, Saarbrücken...................17
Heckel, Ernst, Ges. f. Förderanlagen m. b. H.,
Saarbrücken ............ 1
Société des Appareils de Levage, Paris ... 22
Drahtzieherei.
Heckel, Georg, Saarbrücken ... 4. Deckelseite
Société Métallurgique de Gorcy.................14
Tréfilerie et Câblerie de Bourg, Bourg . . . 156
Druckerei.
Saarlouiser Journal, Saarlouis................140
186
Seite
Eisen in allen Formen.
Aciéries et Hauts-Fourneaux du Saut-de-Tarn 142
Garelly, Ferdinand, A. G., Saarbrücken ... 59
Gans, Gebrüder & Cie, Saarbrücken .... 59
Gouvy & Cie, Dieulouard..........................92
Halbergerhütte, Brebach....................... 138
Zickwolff, Otto, G. m. b. H., Saarbrücken . E. 177
Eisenbahnmaterial aller Art.
Wolff, Georg & Cie, vorm. Meguin, Dillingen-
Saarbrücken ...................................31
Eisen- nnd Stahlgnss.
Aciéries, Forges et Hauts-Fourneaux du Saut-
de-Tarn ......................................142
Dingler, Karcher & Cie, G. m. b. H., Saar-
brücken ......................................129
Société Anonyme d’Escaut et Meuse, Paris . . 21
Germania-Werk, Fontaine & Cie, Fraulautern 57
Société Métallurgique de Gorcy...................14
Gouvy & Cie, Dieulouard..........................92
Hachette & Driout, St-Dizier....................150
Halbergerhütte, Brebach.........................138
Heckei, Ernst, Ges. k. Förderanlagen, Saar-
brücken ....................................... 1
Forges de Milourd. Anor..........................82
Schulde, Wilhelm. Dudweiler......................62
Eisenkonstrnktionen.
Arnoth & Bäcker, Saarbrücken.....................17
Ferrum, G. m. b. H., Saarbrücken.................31
Fürst, Heinrich & Söhne. Ottweiler .... 131
Société Métallurgique de Gorcy, Forges de
Gorcy .........................................14
Röchling. H., Völklingen................. . 60
Stuppi, Wilh., Landsweiler.......................36
Werner (anet Meguin) Dillingen................... 9
Eisenwaren nnd Werkzeuge.
Aciéries du Saut-de-Tarn........................142
Fürst. H., Söhne, Ottweiler.....................131
Garelly, A. G-, Saarbrücken......................59
Hochapfel, E., G. m. b. H., Saarbrücken ... 64
Kautz, Chr.. Nachf., G. m. b. H., Saarbrücken . 144
Reinshagen. Chr., Saarbrücken ...... 13
Reinhard, Phil., Ludweiler......................130
Eiserne Bänder.
Heckei. E., Ges. f. Förderanlagen m. b. H.,
Saarbrücken.................................... 1
Essener Asphalt für Strassen-Kalteinbau.
Lenhard, H., Saarbrücken....................... 47
Elevatoren.
Société des Etabl. Hector Depreux, Paris . . 91
Société des Appareils de Levage, Paris ... 22
Elektr. Gas- nnd Wasserinstallationen.
Baugesellschaft für elektr. Anlagen, Saar-
brücken .......................................99
Grim & Sohn, Dudweiler...........................74
Mertz, Adolf, Saarbrücken........................67
Müller, Karl, Friedrichsthal....................110
Elektrotechnische Maschinen, Apparate,
Kabel nnd sonstige elektr. Bedarfsartikel
für Hoch- nnd Tiefspannnng.
A. E. G., Saarbrücken............................69
Société des Accumulateurs Fixes et de Trac-
tion, Romainville . 25
La Canalisation Electrique, Saint-Maurice . . 146
Chambournier, E., Lyon...........................90
Compagnie Générale d’Electricité, Paris ... 145
Elag, Elektrische Apparatebau-A. G-, Saarlouis 158
L’EIectro-Isolant, Paris.........................88
Geoffroy-Delore, Clichy.........................154
Köhl, Gebrüder, Saarbrücken......................57
Merlin & Gérin, Grenoble........................154
Société Als. de Constructions Mécaniques, Einl. 128
Société Belge d’Applications Electriques, La
Beuverie......................................24
Société Anonyme d’Eclairage et d’Applications
Electriques, Arras............................23
Société Industrielle des Téléphones, Paris-Metz 81
Le Transformateur, 8. A., Paris..................90
Wilhelm, J., Mulhouse...........................147
Stein, Ad., Landsweiler.........................133
Installation elektr. Zentralen- nnd Trans-
formator-Stationen.
A. E. G., Saarbrücken............................69
Alsthom, Paris..................................153
Compagnie Générale d’Electricité, Paris . . . 145
Merlin & Gerin, Grenoble........................154
Emaillefarben.
Robin, Société Anonyme, Useldange .... 42
Emaillerien.
Germania-Werke, Fontaine & Cie, Fraulautern 57
Ent- nnd Beiadungseinxichtungen.
Heckel, Ernst, Ges. f. Förderanlagen m. b. H,,
Saarbrücken 3................................ 1
‘Erdnuss-Speisefett.
Biskin....................................135
Eternit.
Engel, Joseph, Brebach .
117
Farben-, Lack- nnd Diogenfabriken.
Oel- und Lackwerke G. Meguin, G. m. b. H.,
Fraulautern........................ ... .
« Le Ripolin », S. A., Paris................
Widenmeyer, Saarbrücken.....................
Feilenfabriken.
Duflos, Paul, Ch. Chauré, Suce., Paris .
Dulz, M., Ottweiler.........................
Hauts-Fourneaux, Forges et Aciéries du Saut-
du-Tarn, St. Juéry.........................
Federn für Automobile nnd Karrosserien.
Gouvy & Cie, Dieulouard .........
Fenster, Gitter, Tore.
Glasdachwerk, G. m. b. H., Saarbrücken .
Röchling, Hermann, Völklingen................
Feuertonwaren.
Seyffarth & Cie, Commanditges., Saarbrücken
Feuerlöschapparate.
Phillips & Pain, Paris-Strasbourg, Pyrene . .
Fenerwehrbedarf.
Obliger, Gebr., St. Ingbert..................
Phillips & Pain, Paris-Strasbourg...........
Feuerungsanlagen.
Babcock & Wilcox, Paris.....................
Flaschenbier.
Kiefer, Hil., Saarlouis.................... .
Flaschenzüge.
Bastide, Pauze & Poirier, St-Etienne . . . .
160
86
83
88
131
142
92
17
60
63
51
125
51
157
130
149
Seite
— 187 —
Förderanlagen (Seil- nnd Ketten-).
Arnoth & Bäcker, Saarbrücken..............17
Heckei, Ernst, Gesellschaft f. Förderanlagen
m. b. H., Saarbrücken....................... 1
Förderhaspel.
Köln-Ehrenfelder Maschinenbau-Anstalt, Köln 50
Fördermaschinen.
Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Ehr-
hardt & Sehmer, Saarbrücken..................11
Gasherde.
Hannaux & Picard, Saarbrücken.................53
Gasmaschinen.
Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Ehr-
hardt & Sehmer, Saarbrücken..................11
Gaswerkseinrichtnngen.
Hauts-Fourneaux et Fonderies de Brousseval,
Paris .......................................26
Galanteriewaren.
Kirchner, Saarbrücken.....................Rücken
Schmidt, August, Saarbrücken..................98
Gellügelfutter.
Sartorius, Bons...............................34 j
Gips- nnd Stukkateur arbeiten.
Becker, Peter, Püttlingen....................116
Hoffmann, Anton, Sehaffhausen................108
Scharfenberger, Beruh., Dudweiler............137
Wessela & Reinert, Dudweiler..................34
Becker Nikol, Sellerbach.....................126
Gipsfabriken.
Witt, J.W., Dillingen........................101
Glas, Porzellan, Kristall.
Seyffarth, Hermann & Cie, Saarbrücken .
Glasdächer (auch kittlose).
Les Ateliers de Forbach....................
Glasdachwerk, G. ni. b. H., Saarbrücken .
Glasgrosshandlungen.
M. Angel & Cie, Saarbrücken................
Glasmalerei-, Blei- und Messingverglasung.
M. Angel & Cie, Saarbrücken . ..........
Gleisstopfer.
Flottmann, G. m. b. H., Saarbrücken ....
Gliederkessel.
Halbergerhütte, G- m. b. H., Brebaeh (Saar) . .
Glühlampen.
Société Anonyme d’Eelairage et d’Applications
Electriques, Arras............................23
Grubenketten.
Bohr- und Schrämkronenfabrik, Sulzbach . . 71
Grupenlampen.
Société des Accumulateurs Fixes et de Trac-
tion (SAFT), Romainville......................25
Société Belge d’Applications Electriques, La
Bouverie.....................................24
Société Anonyme d’Eclairage et d’Applications
Electriques, Arras....................... 23
Fabrique de Lampes de Mineurs, Système Wolf,
Saarbrücken...................................13
Gussapparate für chemische Produkte
sowie für Gasanstalten.
Hauts-Fourneaux et Fonderies de Brousseval 26
E. Thévignot, Saint-Dizier...............144
Gusseiserne Röhren und Formstücke.
Halbergerhütte, A. G., Brebaeh...........138
Gusseiserne Kanalisationsgegenstände.
Halbergerhütte, A. G., Brebaeh...........138
Hähne aller Art.
Société Anonyme Jules Corard, Paris .... 82
Thévignot,. E., St-Dizier................144
Halden- nnd Lagerplatz-Beschickungs-
anlagen.
Heckel, Ernst, Ges. für Förderanlagen, Saar-
brücken .........................- . . . . 1
Haus- und Küchengeräte.
Garelly, A. G., Saarbrücken..............59
Hochapfel, E., G. m. b. IL, Saarbrücken ... 64
Kautz, Chr., Nachf., G. m. b. IL, Saarbrücken 144
Reinshagen, Chr., Saarbrücken............13
Hebezeuge.
Bastide, Pa uze & Poirier, St-Etienne .... 149
Saarbrücker Hebezeugsabrik, Stahlhammer bei
Saarbrücken.............................. 46
Société de Levage, Paris.................22
Herde und Oefen.
Garelly, A. G-, Saarbrücken..............59
Hannaux & Picard, G. m. b. H., Saarbrücken . 53
Hochapfel, E., G. m. b. H., Saarbrücken ... 64
Kautz, Chr., Nachf., G. m. b. H., Saarbrücken 144
Reinhard, Phil., Ludweiler...............130
Holzhandlungen.
Bar6, Carl, Saarbrücken 3.....................31
Bernhardt, Eder & Cie, G. m. b. H., St. Ingbert 37
Grosstephan, Alphons, Saarbrücken .... 60
Hoppstädter, Gebrüder, Spiesen...............105
Huwer-Riesler, Johann, Wallerfangen .... 110
Iselt, Richard, Saarbrücken...................99
Kasper, Julius, Saarbrücken...................66
Kuhn, Pierre, Saarbrücken.....................79
Maret, Fr., G. m. b. H., Saarbrücken .... 58
Kuntz, Peter, Homburg.........................28
Ney, Johann, Wallerfangen.....................125
Nickiess & Cie, Völklingen....................75
Niederer & Cie, Völklingen................... 115
53
92
17
77.
49
139
Hoch- und Tiefbau, Eisenbetonbau und
Asphaltbau.
Ackermann, Joh. und Söhne, A. G., Saar
brücken ..............................
Bims-Beton-Industrie, G. m. b. H., Merzig
Brandt, Carl, Saarbrücken................
Braun-Neisius, Saarbrücken...............
Czaikowski, Ludw., Saarbrücken ....
Emmrich, Fr., Söhne, Neunkirchen
Ernst-Ney, Peter, Saarlouis und Wehrden .
Fersing, E., Fenne ......................
Kniffler & Cie, Saarbrücken..............
Lenhardt, Heinrich, Saarbrücken ....
Saar-Bauindustrie, A. G., Saarlouis . .
Schmitt, L., Landsweiler-Reden...........
Schneider, J., Saarlouis-Ludweiler ....
Hochofen- und Eisenportland-Cement.
Halbergerhütte, A. G., Brebach...........
40
136
112
68
59
32
125
99
73
47
158
111
117
138
188
Riewer, Gebr., Geislautern................... 134
Schmitt. Richard. Bons....................102
Schmitt & Alt, Sarreguemines...............89
Schüler & Ruby. Hochspeyer (Pfalz) .... 73
Steffens. Karl. Saarbrücken....................137
Weck, N., Neudorf..........................4 68
Weyland, Eugène, Forbach...................20
Weyland. Joseph. Forbach ........ 22
Ziegler, P., Sarreguemines.................... 84
Hute und Mätzen.
Huard, P. (Successeur). Paris..................96
Hygienisches Institut.
Schöbe!, R., Neunkirchen ........ 106
Installations-Artikel en Gros.
Schmeer, Richard, Saarbrücken..................56
Industriebedarf.
Wanner. Strasbourg ............................85
Industrievertretungen.
Chambournier. E.. Lyon.........................90
Wilhelm, J.. Mulhouse..........................146
Isoliermaterial.
La Canalisation Electrique, St. Maurice . . . 146
Chambournier, E.. Lyon.........................90
L’Electro-Isolant. Paris....................88
Geoffroy-Delore. Clichy.................. 154
Wanner. Strasbourg . 85
Jute-Waren und Teppiche.
Descendre, Robert, Paris....................83
Kaffee-Handel und Kaffee-Röstereien.
Frey, Otto, Neunkirchen.....................111
Gastard & Fils, Sulzbach....................132
Lamport. H., Saarbrücken....................107
Obenauer, F., Saarbrücken...................97
Weil, M. jun., Saarbrücken..................100
Kanalisationsmaterial für Gas und Wasser,
Société Anonyme des Hauts-Fourneaux et Fon-
deries de Brousseval. Paris...............26
Schmeer. Richard. G. m. b. H., Saarbrücken . - 56
Kandelaber für öffentliche Releuchtung.
Société des Hauts-Fourneaux et Fonderies de
BröUsseval, Paris.........................26
Kaufhäuser.
Grands Magasins du Louvre, Paris............95
Palais de la Nouveauté. Paris...............143
Passage Kaufhaus, Saarbrücken..............E 177
Geschw. Sänger, Saarbrücken.................64
Kaufmännische Schulen.
Flohr, Fritz, Saarlouis.....................106
Kautschuk- und Asbestwaren.
Etablissement Bergougnan. Strasbourg ... 38
Etablissements Gustave Boinet. St. Quentin . 27
Flinois, Colmant & Cuvelier, Lille..........152
Hutchinson, S. A.. Paris....................93
Stubert, Franz. Saarbrücken.................62
Société Industrielle des Téléphones, Paris-Metz 81
Wanner, Strasbourg..........................85
Kautabakfabrik.
Hanewaker, Nordhausen..................E 176
Ketten.
Manufacture des Chaînes et Ancres de St-
Amand..................................... 88
Leinay, Victor, St-Amand........................84
Purpèr & Sohn, Saarbrücken......................69
Klebstoffe.
Sichel, Ferdinand. A. G.» Saarbrücken ... 75
Kleidung und Zubehör.
Huard. P. (Successeur). Paris...................97
Ferner siehe Kaufhäuser.
Klempnereien und Installationsgeschäfte.
Arend. Louis, Saarbrücken.......................77
Bodtländer, Völklingen..........................78
David. Heinr.. Altenwald.......................123
Remy, Rieh.. Dudweiler..........................36
Stein. Ad., Landsweiler........................133
Kohlen- und Brennstoffhandel.
Arnold, Justus, Saarbrücken.....................79
Becker & Cie. Nachf., G. m, b. H., Saarbrücken 77
Ohätel & Dolfus, Filiale Saarbrücken .... 65
Geraldy, J.. Saarbrücken.......................103
Haldy, Gehr.. Kohlenhandelsgesellschaft in.
b. H., Saarbrücken .........................62
Kiessei. Gebrüder, Saarbrücken..................56
Miehler, Carl. Saarbrücken......................67
Anciens Etablissements Neuerburg. Saar-
brücken ............................ ... 36
Niederer & Cie, Völklingen.....................115
Nicola, Matth., Saarlouis......................119
Papst, Karl, Saarbrücken........................73
Raab, Karcher, G. m. b. H., Saarbrücken . . . 101
Schmidt, Gustav. Saarbrücken...................128
Schmitt, Richard, Bous ....................... 102
Siebenpfeiffer, Julius, Saarbrücken.............57
Streichenberger, Lyon. Filiale Saarbrücken . . 111
Weill & Cie, G. m. b. H., Saarbrücken .... 75
Weiss, Fritz, Saarbrücken ........ 80
Kokereianlagen.
Salerni. Ed. M., Paris-Saarbrücken .... 33
Kolonialwaren en Gros.
Gastard & Fils, Filiale Sulzbach...............132
Lamport. H.. G. m. b. TL. Saarbrücken .... 107
Obenauer, F.. G, m. b. H., Saarbrücken ... 97
Oster, Max, Forbach.............................57
Pasquav, Fritz. A. G., Saarbrücken.............131
Schmitt F., Fraulautern........................114
Weil. M., jun., Merzig und Saarbrücken . . . 100
Wolff, Julien, Sarreguemines ....... 92
Konserven.
Schmelz. Wilh., Saarbrücken....................103
Thonet, Paul, Saarbrücken.......................70
Kompressoren.
Ateliers de Constructions d’Ensival .... 94
Société Alsacienne de Constructions Méca-
niques ................................Einl. 128
Flottmann. G. m. b. IL. Saarbrücken .... 49
Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Ehr-
hardt & Sehmer, Saarbrücken.................. 11
Schweitzer, F., Saarbrücken.....................63
Kondensator-Anlagen.
Société de Condensations et d’Applications
Mécaniques, Paris.......................... . 36
Korhwaren,
Ries, Job., Saarbrücken . .
96
— 189 —
Seite
Krane.
Bastide, Pauze & Poirier, St-Etienne .... 143
Heckel, Ernst, Ges. f. Förderanlagen m. b. H.,
Saarbrücken......................... 1
Saarbrücker Hebezeugfabrik, Stahlhammer bei
Saarbrücken...............................46
Kugellager.
Garelly, Ferdin., A. G., Saarbrücken .... 69
Purper & Sohn, Saarbrücken ....... 69
Kunststeine und Terrazzo.
Lehnert & Cie, Neunkirchen.................... 134
Kurzwaren.
Schano, J., Neunkirchen.........................78
Schmidt, August, Saarbrücken ...... 98
Lacke.
öl- und Lackwerke G. Meguin, G. m. b. H..
Fraulautern.................................160
Le Ripolin, Paris...............................86
Robin, Société Anonyme, Useldange (Luxbg.) 42
Landwirtschaftliche Maschinenteile.
Gouvy & Cie, Dieulouard.........................92
Landesprodnkte aller Art (Obst, Kartoffeln,
Getreide, Futtermittel, Sämereien).
Schneider, A„ Sulzbach ........................121
Sartorius, Bous . . . 34
Lederfabrikation.
Fouletier Frères, St-Chamond....................24
Rhein. Lederwerke, A. G., Saarbrücken ... 61
Lautsprecher und Lautverstärker.
A. E. G. Saarbrücken............................69
Téléphones le Las, Paris........................ 8
Lehrmittel.
Bock & Seip, Buchhandlung, Saarbrücken . . 64
Photo-Gressung, Saarbrücken.................96
Leinendecken.
Société Nantaise de Toiles. Nantes..........86
Leinöle.
Ernest Paix & Cie, Douai....................39
Likörfabrikation.
Distillerie de la Bénédictine, Fécamp .... 87
Lokomotiven und Lokotraktoren.
Société Alsacienne de Constructions Méca-
niques ..............................Einl. 128
Maschinenbau-Aktiengesellschaft, vorm. Ehr-
hardt & Sehmer, Saarbrücken...................11
Werkzeug- und Maschinenfabrik, « Glückauf »,
Zemitzsch & Cie, Saarbrücken..................15
Maler- und Anstreichermeister.
Baldauf, Georg, Dudweiler...................108
Besch. Peter, Altenwaid.....................36
Brixius, Peter, Bildstock...................110
Conrad, Jakob. Gross-Rosseln................134
Diedenhofen, Jakob, Dudweiler................. 100
Follmann, Vinzenz, Völklingen...............98
Göhr, L., Söhne, Sulzbach...................97
Grewenig, Heinrich, Güchenbach..............32
Hoffmann, Phil. & Söhne, Saarbrücken . . . 104
Seite
Kaltenbach, Hubert, Wadgassen.................130
Ivöth, W., Schnappach ........................ 56
Krämer, Chr., Dudweiler.......................122
Leonard. Fritz, Dudweiler..................... 72
Loser, Michael, Altenwald......................74
Müller, Theodor, Saarbrücken..................107
Münch, Peter, Schwalbaeh......................118
Peters, C. J., Louisenthal....................119
Reitz, Jakob, Landsweiler.....................120
Rupertus, Nikol., Quierschied.................124
Schäfer, Franz, Ensdorf..................... 115
Schemmann, E., Dudweiler.................. 104
Schöffler, Eduard, Saarbrücken................103
Schultheis. Adam, Nachfolger Gebr. Schäfer,
Altenwald..................................116
Willecke, Peter, Griesborn . . 110
Ziehmer, Wilhelm, Sulzbach.....................78
Mannsaktui- und Weisswaten.
Schano, J., Neunkirchen....................... 78
Margarine.
Fermetsa, Holländische Margarinewerke van
den Berg. Vertr.: Ferdinand Metzger, Saar-
brücken........................................97
Marmeladenfabrik.
Ollinger. J. P.. Fitten...................... 41
Mehl.
Sartorius, Bons................................34
Metalle und Schrot aller Art.
Fürst. Heinr. & Söhne, Ottweiler..............131
Gans, Gebr. & Cie, Saarbrücken.................59
Wilhelm. J., Mulhouse.........................147
Metzgereien.
Benz. Willi., Neuukirchen.....................122
Bidot, Ernst. Louisenthal ....................105
Bost, Alb., Quierschied.......................132
Enkrich, Joseph, Schiffweiler.................114
Harig, Fritz, Wiebelskirchen...................74
Kiefer. J.. Neunkirchen........................78
Klein. Job., Bapt., Wehrden...................102
Munzinger. Rieh., St. Ingbert.................127
Milchversorgung.
Milchversorgung Neuukirchen Saar, G. m. b. H.. 126
Milch in Flaschen.
Schumacher. Andreas. Hangard..................124
Mineralwässer (Heilwässer).
Günther. Ernst, Völklingen.................. 135
Möbellager- nnd Möbelfabriken.
Ba-tta, Job., Friedrichsthal..................120
Marx-Dietsche. Job., Dillingen................118
Müller. Justus, Saar-Möbelhaus, Saarbrücken . 65
Palais de la Nouveauté, Paris.................143
Möbeltransporte.
Saarbrücker Speditions- und Lagerkaus-G. m.
b. H.. Saarbrücken 3........................70
Saarlouiser Speditionsbaus Comtesse, Saarlouis 114
Zinke, Ludwig, Saarbrücken.....................65
Mosaikplatten.
C. Braun (Vertr. von Pabst, Mosaikplatten-
fabrik Homburg), Saarbrücken..................61
Edlinger, Job., Püttlingen.................... 57
190
Saite
Seite
Nährmittel.
Dr. A. Oetkers Bielefeld.............Textseite 178
Oberlichter.
Les Ateliers de Forbaeh.........................92
Glasdachwerk, G. m. b. H., Saarbrücken ... 17
Obst- und Südfrüchte.
Monnot & Cie, Saarbrücken......................142
Oele und Fette.
A. André Fils...................................44
Geeraert & Matthys Frères. Coudekerque . . 42
Öl- und Lackwerke G. Meguin, G. m. b. H.,
Saar-Benzin, G. m. b. IL, Gersweiler .... 28
Tbe Texas Company, Paris...................144
Widenmeyer, Fritz, Chemische Fabrik, Saar-
brücken .......................................83
Etabl. Wanner, Strasbourg............ 85
Packleinen.
Weill & Cie, Nancy.........................148
Papierwaren.
Kirchheimer & Cie, G. m. b. H., Saarbrücken . 61
Markgraf, Karl, Neunkirchen.............. . 114
Petroleum.
Amerikanische Petroleum-Anlagen Saarland
G. m. b. H., Saarbrücken..........% . . 101
Oiex-Petroleum-Gesellschaft m. b. H., Saar-
brücken ......................................107
Pinselfabriken.
Helios (Inh. Radke). Neunkirchen.............135
Union, Sulzbach............................115
Pflasterermeister.
Heidemann, Willi.. Sulzbach...................72
Vogt, Wilh., Fr., Sulzbach...................102
Photoapparate und -Bedarf.
Gressung, Saarbrücken.........................96
Platten (für Wand und Boden).
Seyffarth, Hermann & Cie, Saarbrücken ... 53
Edlinger, Joh., Püttlingen.....................57
Pneumatische Werkzeuge und Zubehör.
Aciéries et Hauts-Fourneaux du Saut-de-Tarn 142
Equipement Minier, Paris.....................»50
Flottmann, G. m. b. H., Saarbrücken .... 49
Schweitzer, F., Saarbrücken............... . 6.3
Ziegler, M-, Sulzbach....................... 126
Poliermaterial.
Essig, Henri, Nancy ..........................94
Portland-Zement.
Société Anonyme des Ciments Portland de
Metz (ane. Johannës & Cie)................. 14
Société Anonyme des Ciments Portland de
Rombas......................................84
Pumpen (auch Zentrifugalpumpen).
Ateliers de Constructions d’Ensival .... 91
Bastide, Pauze & Poirier, St-Etienne .... 149
Klein, Schanzlin & Becker, A. G-, Saar-
brücken ... 12 u. 53
Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm, Ehr-
hardt & Sehmer, Saarbrücken 11
Pumpenventilklappen.
Manufacture de Caoutchouc, G. Boinet.
St. Quentin.................................27
Putzbaumwolle, Putzlappen.
Millet, Henri, Cours (Rhône)..........148
Manufacture Roannaise de Cotons et Dérivés,
Roanne.............................86
Tissus d’Essuyage Industriels, Flor ange ... 38
Radioapparate und Zubehör.
A. E. G., Saarbrücken ....................... 69
Grim & Sohn, Dudweiler................74
Köhl, Gehr., Saarbrücken..............57
S- A. F. T., Romainville..............25
Téléphone le Las, Paris ...................... 8
Rangieranlagen.
Heckei, Ernst, Gesellschaft für Förderanlagen
m. b. H., Saarbrücken.................. 1
Restaurants.
Bergmannsheim, Gustav Martin, Ensdorf . . 130
Bidot, Carl, Louisenthal..............105
Rettungsapparate.
Bach & Cie, G. m. b. H., Saarbrücken . . Einl. 160
Obliger, Gebr.. Zweigniederlassung St. Ingbert 125
Röhren- und Rohrverbinder.
Aciéries et Usines à Tubes de la Sarre,
Bous ..................................E 129
Fabrique de Brides, Cierval (Doubs) .... 89
Société Franco-Sarroise de Constructions Méca-
niques, Saarbrücken....................67
Société Anonyme d’Escaut et Meuse, Paris . . 21
Louvroil & Recquignies, Recquignies (Nord) . 82
Wilhelm. J., Mulhouse...................... . 147
Desgl. ans Kautschuk.
Etablissements Gustave Boinet, St-Quentin . . 27
Rollenlager und Gehäuse.
S AM-Werk, G. m. b. H., Rohrbach......45
Rostschutzfarben.
Robin, Société Anonyme, Useldange .... 42
Rutschenanlagen und Notore für elektri-
schen und Pressluft-Antrieh.
Eickhoff. Gebrüder, Saarbrücken.......55
Flottmann, G. m. b. H., Saarbrücken .... 49
Sägewerke.
(siehe unter Holzhandlungen)
Sägen für alle Zwecke.
Mongin Frères & Cie, Paris ....... 148
Säcke (auch Kokos).
Weill & Cie. Nancy..........................148
Sandgruben.
Fuchs, Johann, Weilesweiler............... 76
Sanitäre und Badeanlagen.
Heckei & Nonweiler. Saarbrücken 1 . . . . 80
Neumeyer, H., G. m. b. H., Gersweiler .... 121
Seyffarth, Hermann & Cie, Saarbrücken ... 53
Steiner, Georg, Altenwald...................30
Rimphius, Robert, Saarbrücken...............144
Sargfabrikation.
Blauth, Heinrich, Dudweiler.................126
Sattler und Polsterer.
Behr, Jakob, Wwe, St. Ingbert
109
191
Seite
Seite
Schieb ebfihnen.
Société des Appareils de Levage, Paris ... 22
Schlackensandsteine.
Lehnert & Cie, Neunkirchen...................134
Schlammkohlen.
Baum, Mas, Altenwald .........................28
Schleifsteine and Schleifscheiben.
Essig, Henri, Nancy...........................94
Schlosser- (Kunst- und Ban-) nnd Schmie-
demeister).
Deutsch, Valentin, Dudweiler.................104
Dunkel, Wilh., Friedrichsthal................102
Röchling, Hermann, Völklingen.................60
Steiner, Georg, Altenwald.....................30
Stuppi, Wilhelm, Landsweiler..........: . 36
Schmiegelleinen nnd -papier.
Essig, Henri, Nancy...........................94
Schmierapparate.
Wanner, Strasbourg............................85
Schmiermittel.
André Fils................................... 44
öl- und Lackwerke G. Meguin, G. m. b. H.,
Schornsteinban.
Ferbeck & Cie,-Saarbrücken................137
Schrämmaschinen.
Flottmann, Niederlassung Saarbrücken ... 49
Eickhoff, Gebrüder, Saarbrücken..............55
Ateliers des Mureaux, Les Mureaux (S. & O ),
Paris........................................ 151
Saar-Demag, G. m. b. H., Ottweiler . . 2. Deckelseite
Schrämkronen.
Bohr- und Schrämkronenfabrik, G. m. b. H.,
Sulzbach...............................71
Schreinereien.
Batta, Johann, Friedrichsthal..................120
Blauth, H., Dudweiler...........................126
Freyang, Hugo, jun., Dudweiler.................108
Jung, Reinhard, Altenwald.......................103
Lorig, Gebrüder, Altenwald......................30
Martini, Nik., Friedrichsthal...................109
Port, Karl, Dudweiler...........................76
Rau, Richard, Altenwald.........................122
Schmitt, Adolf, Dudweiler.......................116
Wahlen, Johann, Friedrichsthal..................40
Wittemann, G. m. b. IL, St. Ingbert.............37
Schwämme, Fensterleder nnd Putzmaterial.
Roustan, A. F., Paris ..........................142
Millet, Henri, Cours............................148
Schweissapparate.
Le Transformateur, 8. A., Paris-Nancy ... 90
Schwelanlagen.
Salerni, Ed. M., Paris-Saarbrücken .... 33
Schuhwaren.
(siehe Kaufhäuser).
Seifenfabriken.
La Girafe, Société Anonyme, Marseille ... 19
Hartung, Saarbrücken.........................50
Kirchner........................Kalender-Rücken
Wagner, Merzig...............................41
Seilbahnmaschinen.
Köln-Ehrenfelder Maschinenbau-Anstalt, Köln 50
Seil- und Kettenförderung.
Gesellschaft für Förderanlagen, Ernst Heckei,
Saarbrücken.................... ... 1
Seilerwaren.
Corderies de la Seine, Le Havre................52
Hess, Christ., Wwe, Saarbrücken................58
Senffabriken.
Gräff, Carl, Saarlouis........................121
Sensen und Sicheln.
Couleaux & Cie, Molsheim.......................86
Hauts-Fourneaux, Forges et Aciéries de Saut-
du-Tarn, St. Juéry...................... 142
Signaleinrichtungen.
S. A. F. T., Sté Anonyme, Romainville ... 25
Téléphones le Las, Paris................... 8
Skipförderungen.
Heckei, Ernst, Gesellschaft für Förderanlagen
m. b. H., Saarbrücken......................... 1
Sparkassen.
Saargenossenschaftsbank, Saarbrücken (Gers-
weiler Sparkasse).............................16
Spatenhämmer.
Flottmann, G. m. b. H., Saarbrücken .... 49
Spediteure.
Comtesse, Saarlouiser Speditions- und Lager-
haus, Saarlouis..............................114
Saarbrücker Spedit. und Lagerhaus, G. m. b. II.,
Saarbrücken.............................70
Zinke, Ludw., Saarbrücken..................65
Sprengstoffe.
Société Nobel, Franco-Sarroise, Saarbrücken . 158
Steinbruchbetriebe.
Fuchs, Johann, Wellesweiler....................76
Wittemann, W., G. m. b. H., St. Ingbert ... 37
Stifte-Fabrikation.
Société Métallurgique de Gorcy, Forges de
Gorcy ........................................14
Strassenbau.
Ackermann, Job. & Söhne, A. G., Saarbrücken 40
Kniffler & Cie, Saarbrücken....................73
Lenhardt, Heinrich, Saarbrücken................47
Tabak (Kau- und Rauchtabak).
Fuchs, Merzig.................................113
Hanewaker, Nordhausen....................E 176
Tabakwaren - Grosshandlungen.
Müller, Rud., Saarbrücken......................70
Trenz, Job., Saarlouis........................136
Tapeten und Farbwaren (Detailverkauf).
Kalkoffen & Franke, Saarbrücken................96
ferner sämtliche Maler- und Anstreichergescbäfte.
Teerprodukte.
öl- und Lackwerke G. Meguin, G. m. b. H.,
Fraulautern .................................160
Seite
— 192 —
Seite
Telephonie und Telegraphie.
Alsthom, Société Générale de Constructions
Électriques et Mécaniques. Paris .... 153
Société Industrielle des Téléphones, Paris-Metz 81
Téléphone Le Las, 8. A., Paris............... 8
Textilwaren en Gros.
Simon & Bloch, Saabrücken................ 7
Toilettenartikel.
Kirchner, C., Saarbrücken.....................Rücken
Transformatoren.
f A. E. G., Saarbrücken.....................69
Le Transformateur, 8. A., Paris..........90
Transmissionen nnd Material dazu.
Société Alsacienne de Constructions Méca-
niques .............................Einlage 128
Corderies de la Seine, Le Havre................52
Hector Depreux, Paris............................91
Flinois, Colmanf & Cuvelier, Lille .... 152
Purper & Sohn, Saarbrücken......................69
Transportanlagen.
. Arnoth & Bäcker, Saarbrücken....................17
Heckei, Ernst, Gesellschaft für Förderanlagen
m. b. H.. Saarbrücken..................... 1
Transportbänder.
Etabl. Gustave Boinet, St-Quentin .... 27
Etabl. Depreux, Hector, Société Anonyme,
Paris ..........................................91
Heckei, Ernst, Gesellschaft für Förderanlagen
m. b. H., Saarbrücken........................ 1
Vicari. Georg & Cie, Saarbrücken.................12
Treibriemen.
Etablissements Hector Depreux, Paris ... 91
Flinois. Colmant & Cuvelier, Lille .... 152
Fouletier Frères, St. Chamond..................24
Rhein. Lederwerte, A. G., Saarbrücken ... 61
Wanner, Société Anonyme, Strasbourg ... 85
Wasserdichte Gewebe und Anzüge.
Hutchinson, 8. A., Paris....................93
Société Nantaise de Toiles, Baches et Vête-
ments imperméables, anc. Mazettier, S. A.,
Nantes.....................................86
Waschanstalt für Maschinenputztücher.
Tissus d’Essuyage Industriels, Florange . . 38
Weichenbau.
Wolff, Georg & Cie, vorm. Meguin, Saar-
brücken-Dillingen .........................31
Wein- und Spirituosen-Handlungen.
Günther, Ernst, Völklingen....................135
Wesa, A. G., Saarbrücken.......................54
Witt, Jakob, Schiffweiler......................76
Werkzeugfabriken.
Aciéries et Hauts-Fourneaux du Saut-de-Tarn 142
Brun, Frères, Paris....................Einl. 161
Etabl. Couleaux & Cie, Molsheim................86
Duflos, Paul, Ch. Chauré, Suce., Paris ... 88
Garelly, Ferdinand, Saarbrücken................59
Gouvy & Cie, Dieulouard........................92
« Glückauf », Zemitzsch & Cie, G. m. b. H.,
Saarbrücken................................15
W erkzeugmaschinen.
Buch, Otto, Saarbrücken........................37
Wiegeeinrichtungen.
Duchesne & Cie, Villeurbanne-Lyon .... 155
Société Alsacienne de Constructions Méca-
niques ................................Einl. 128
Winden für Dampf und Elektrizität.
Bastide, Pauze & Poirier, St-Etienne .... 149
Saarbrücker Hebezeugfabrik, Stahlhammer bei
Saarbrücken......................... . . . 46
Zahnräder.
Heckei, Ernst, Gesellschaft für Förderanlagen
m. b. H., Saarbrücken ..................... 1
Zeitschriften.
L’Illustration, Paris.........................141
Ueberlandleitungen.
Compagnie Générale d’Electricité, Paris . . 145
Merlin & Gerin, Grenoble....................154
Universal-Haspel.
Eickhoff, Gebrüder, Saarbrücken ..... 55
Ventilatoren.
Bastide, Pauze & Poirier, St-Etienne . . . 149
Verchromungs anstatt.
Kaiser, Friedrich, Inh. P. Behr, Neunkirchen 124
Verladeanlagen.
Heckei. Ernst, Ges. f. Förderanlagen m. b. H.,
Saarbrücken ...............................
1
Wachswaren.
Gebr. Spang, Dillingen . . .
109
Wagonbaumaterial.
Lemay & Victor, St. Amand.....................84
W a gendecken.
Weill & Cie, Nancy............. .... 148
Wand- und Kälteschutz-Isolierungen.
.Société des Etablissements Wanner, Strasbourg 85
Zeitungen.
« Saarlouiser Journal », Tageszeitung, Saar-
louis ...................................140
Zentral-Heizungsanlagen.
Société des Hauts-Fourneaux et Fonderies de
Brousseval, Paris............................84
Heckei & Nonweiler, Saarbrücken................80
Neumeyer, G., G. m. b. H., Gersweiler .... 121
Nimphius, Robert, Saarbrücken.................144
Stein, Ad., Landsweiler.......................133
Ziegeleien.
Vereinigte Rheinische Ziegelwerke, G. m. b. H.,
Neunkirchen................................127
Stein, Leo, Saarlouis 2......................123
Zigarren, Zigaretten, Tabak, Pfeifen Detail-
verkauf.
Herold, D., Neunkirchen.....................110
Stummbillig, G. H., Neunkirchen.............76
Zigarettenfabriken.
Batschari, Merzig........................... 7
Haus Neuerburg.............................. 3
Zimmerermeister.
Jung, Reinhard, Wwe, Altenwald . ... - 103
Mosbach, Sebastian, Dudweiler ...... 40
Wittemann, W., G. m. b. H., St. Ingbert ... 37