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Ein Soldatenlied
aus dem denkwürdigen Jahre 1870.
Mel.: Prinz Eugeniu-, der edle Ritter rc.
König Wilhelm saß ganz heiter
Jüngst zu 6tn§, dacht' gar nicht weiter
An die Händel dieser Welt.
Friedlich, wie er war gesunncn,
Trank er seinen Kränchenbrunncn
Als ein König und ein Held.
Da trat in sein Cabinette
Eines Morgens Benedette,
Den gesandt Napoleon.
Der fing zornig an zu kollern,
Weil ein Prinz von Hohenzollcrn
Sollt' aus Spaniens Königsthron.
Wilhelm sagte: „Bcncdettig!
Sie ereifern sich unnölhig,
Brauchen Sie man nur Verstand!
Vor mir mögen die Spaniolen
Sich nach Lust 'nen König holen,
Mein'thalb aus dem Pfefferland! *
Der Gesandte, so beschiedcn.
War noch lange nicht zufrieden,
Weil er's nicht begreifen kann;
Und er schwänzelt und er tänzelt
Um den König und scharwänzelt,
Möcht' es gerne schriftlich ha'u.
Da sieht unser Wilhelm Rexe
Sich das klägliche Gewächse
Mit den Königsaugen an; -
Sagte gar Nichts weiter, sundern
Wandte sich, so daß bewundern
Jener seinen Rücken kann.