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Aus xrtlex Weit...
Mitgliedsbewegung
im Österreichischen Gewerkschaltsbund
Die GesamtmitgHedschaft cbs Österreichi
schen Gewerkschaftsbundes betrug Ende 1953
1320 343 Männer und Frauen. 981 346 Mit
glieder (74,3%) waren Männer und 338 997
(25,7%) Frauen. Gegenüber Ende 1952 be
trug die Zunahme der Mitglieder 0,15% oder
2 016. Angesichts der steigenden Arbeitslosig
keit ist diese Entwicklung ein Zeichen für die
außerordentliche Festigkeit der österreichi
schen Gewerkschaftsbewegung. Die Mitglieds
zunahme war prozentual am stärksten bei den
Angestellten, liier betrug sie 4,3%.
Steigende Mitgliedschaft
auch in Schweden
Der Schwedische Gevverksdiaftsbund teilt
mit, daß sich die Mitgliedschaft im Jahre 1953
um 12 030 Personen hob. Ende des letzten
Jahres betrug die gesamte Mitgliederzahl der
44 angeschlossenen Verbände 1 350 856- Unter
ihnen befanden sich 274 126 weibliche Arbeit
nehmer.
F.0.gegen Zwangsschiedsgerichtsbarkeit
Die französische Gewerkschaft Force Ouv-
lierc hat einem Gesetzentwurf, der eine
Zwangsschiedsgerichtsbarkeit in allen öffent
lichen Dienstzweigen und gewissen anderen
Betrieben vorsieht, ihre absolute Gegnerschaft
angesagt.
Britische Gewerkschaften gegen
Schiedsgerichtsverfahren
Der Vorstand des britischen Gewerksdiafts-
bundes hat eine Anregung des Arbeitsmini
sters zurückgewiesen, derzufolge ein Unter
suchungsausschuß die Lohnforderungen in
ihrer Auswirkung auf die wirtschaftlichen
Probleme prüfen soll und von vornherein
alle Lohnstreitigkeiten künftighin einem
Schiedsverfahren unterbreitet werden sollen.
Der Vorstand ist der Meinung, daß der Wille
sich zu einigen, in allen Tarifverhandlungen
wichtiger ist, als ein zusätzlicher Apparat und
daß im großen und ganzen das gegenwärtige
System der Beziehungen zwischen Arbeitge
bern und Arbeitnehmern gut arbeitet.
Tarifkündigungen und Lohnforderungen
in Deutschland
Eine Reihe der bedeutendsten Gewerk
schaften des DGB befinden sich zur Zeit im
Kampf um bessere Tarife mit höheren Lohn
sätzen. So hat die IG Metall den Tarif für
Süddeutschland (Baden-Württemberg und
Bayern) gekündigt, der für 230 000 Arbeiter
galt, ferner den für Westberlin, der mehr als
20 000 Arbeiter betrifft. Gefordert wird in
Süddeutschland eine Lohnerhöhung von
durchschnittlich 8%, in Westberlin eine Er
höhung des Stundenlohnes von 1,44 auf 1,54
DM. Sowohl in Berlin wie in Süddeutschland
haben die Arbeitgeber bisher abgelehnt. Bis
zum 31. Mai, dem Tag des Ablaufs der Tarif
verträge, x sollten sie sich entscheiden, ob sie
es aui einen offenen Lohnkampf ankomnien
lassen wollen.
Die Deutsche Postgewerkschaft und die
Gewerkschaft Textil-Bekleidung haben eben
falls ihre Tarifverträge gekündigt, und zwar
zum 30, Juli. Auch diese beiden Verbände
kündigen Lohnforderungen an. Der erwei
terte Vorstand der IG Druck und Papier hat
den Vorstand beauftragt, Verhandlungen mit
dem Arbeitgeberverband über höhere Löhne
zu führen. Auch hier ist man zu Kampfmaß
nahmen entschlossen, falls die Unternehmer
kein Entgegenkommen zeigen.
Den Landarbeitern und Holzarbeitern ist
es im Gebiete Rheinland-Westfalen gelungen,
Tariferneuerungen mit Lohn Verbesserungen
bzw. Erhöhung der Zahl der bezahlten jähr
lichen Ferientage zu erreichen.
Die' zentrale Tarifkommission der Gewerk
schaft Öffentliche Dienste, Transport und
Betriebsverfassungsgesetz
verabschiedet
Vor Drucklegung unserer Zeitung lesen wir
in der SVZ vom 8. 7. 1954: „In der Frage
des’ Betriebsverfassungsgesetzes konnte eine
Einigung zwischen der CVP und der SPS nicht
erzielt werden, so daß dieses wichtige Ge
setz mit den Stimmen der CVP bei Stimm
enthaltung der SPS verabschiedet werden
mußte. In namentlicher Abstimmung waren
die sieben Abänderungsanträge der SPS zum
Betriebsverfassungsgesetz mit 27 Nein- gegen
17 Ja-Stimmen abgelehnt worden.“
Die „Volksstimme“ berichtet unter dem
gleichen Datum: „Nach den Ausführungen
des Abg. Rauch beantragte die SPS-Fraktion,
dad Betriebsverfassungsgesetz auf alle Be
triebe und Verwaltungen des öffentlichen
und privaten Rechtes auszudehnen. Mit einem
weiteren Abänderungsantrag wollte die SPS-
Fraktion erreichen, daß alle Bedienstete des
öffentlichen Dienstes dasselbe Recht zur Wahl
von Betriebsvertreluugen haben sollen, wie
die übrigen Beschäftigten und daß diestes
Recht im Rahmen eines gemeinsamen Be
triebsverfassungsgesetzes verankert wird.“
Das Gesetz wurde schließlich mit 27 gegen
2 Stimmen bei 15 Enthaltungen angenommen.
Damit hat die Landtagstmehrheit erneut die
Bediensteten des öffentlichen Dienstes zu
Staatsbürgern minderen Rechts gestempelt.
Wir werden auf diese Tatsache noch zuütk-
kommen. Zunächst muß der Landesvorstand
Stellung beziehen. Er wird stich angesichts
der Mißachtung der Rechte der Beamten,
Angestellten und Arbeiter des öffentlichen
Dienstes die Frage vorlegen müssen, ob er
nicht die gleiche Parole wie der DGB vor
einem Jahr herausgehen soll: Wühlt einen
besseren Landtag!
Verkehr, in der fast 1 Million Beamten, An
gestellten und Arbeiter der öffentlichen Be
triebe der Bundesrepublik organisiert sind,
hat beschlossen,, an alle Arbeitgeber — ob
Staat oder Kommune — die Forderung auf
Erhöhung der Arbeiterlöhne um 10 Pfennig
pro Stunde und der Grundvergütungen der
Angestellten um 10% zu stellen. Die Frage
der Beamten geh älter muß auf parlamentari
schem Wege behandelt werden.
Gewerkschaftliche
Gemeinschaftsunlerstützung in den USA
1 500 Mitglieder des Hutmacherverbandes
der AFL, die sieh im 11. Monat im Streik be
finden, erhielten sowohl von den Verbänden
der AFL, wie des CIO namhafte Streikhilfen.
Der AFL-Verband für Damenkonfektion lieh
250 000 Dollar, die Stahlarbeiter und Beklei
dungsarbeiter des pIO gaben je eine Anleihe
von 50 000 Dollar. Einige lokale Verbände
unterhalten eine Kantine für die Streikenden.
Ein guter Teil der Streikunkosten, die schon
15ÖÜ 000 Dollar betragen, sind durch eine
wöchentliche Abgabe von 1 Dollar der arbei
tenden Mitglieder des Verbandes aufgebracht
worden.
Aus Mitteilungsblatt des IBFG - Mai 1954
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Saarbrücken I, Eisenbahnsfrasse 58
Herausgeber: Veiband öffentliche Betriebe und Verwaltungen der Einheitsgewerkschaft, Saarbrücken, Brauerstr 6—8, Telefon 9033-35.
Verantwortlich für den Inhalt: Stephan Wallacher. Druck: Malstatt-Burbacher Handelsdruckerei, GmbH., Saarbr. 5, Parallelst!-. 38, Tel. 1911-1912