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Hai 1950
„DIB ARBEIT“
Die Konsumgenossenschaft ASKO
ein wichtigei Teil unseiei saarländischen Wirtschaft
V* „ war dar Verbraudttr bisher ln der Wirtsdteft? — Nldits.
W« rollt« «r «In? — Alt«*.
Di« Gemeinsdwft ist für ihn de.
Zweck und Ziel de* wirts<h«Widi*n G«*di«h«M 1*1 d«r Verbrauch;
df« Produktion !*t nur da*
Charta* Gida
ftoftnot am C»U*«a da Franca
Beim Lasen das Ge
schäftsberichts 1949,
den di« Konsumge
nossenschaft ASKO
Saarbrücken v« kur
zem veröffentlichte,
hat uns dar neben
stehend abgedruckte
Ausspruch auf. Uns
scheint, daß da«
Unternahmen sich die
sen Ausspruch eines
in der Genossenschaftsbewegung sehr
bekannten Mannes zur Richtschnur seine*
Handelns gemacht hat: Dem Verbraucher zu
dienen und ihm zu verhelfen, die Stelle ln der
Wirtschaft einzunehmen» die ihm gebührt
Wer sind nun die Träger dieser „alten*
Konsumgenossenschaft, die im nächsten Jahr
Ihr 70-jähriges Bestehen feiern kann? — Au*
dem Geschäftsbericht entnehmen wir die Ant
wort di« nur den überrascht der über ge*
nossenschaftiiche Dinge wenig unterrichtet i*ti
26 *83 saarländische Familien
haben sich in der Genossenschaft zur Förde*
rung ihrex Hauswirtschaft zusammen geschlos
sen. Die berufliche Aufgliederung dieser Men*
sehen möge da« nachstehende Schaubild ver
deutlichen, das wir dem Geschäftsbericht ent
nehmen.
Gliederung der Mitglieder nach Berufsgruppen
Wenn mau in Bedacht zieht daß jedes Mit
glied der Genossenschaft eine Familie ver
körpert so wird man wohl nicht fehl gehen,
wenn man die Zahl der von der Konsumge
nossenschaft ASKO Saarbrücken versorgten
Menschen mit über 100 000 annimmt
Seit der Wiederaufnahme ihrer Geschäfts
tätigkeit nach dem Kriege hat die Genossen
schaft einen steten Zustrom von Mitgliedern m
verzeichnen. Die nachstehend dem Geschäfts
bericht entnommene Zeichnung vermittelt von
dem Anwachsen der MitgUederzahl eine gut«
Vorstellung.
MitgUederstand seit der Wiedergründimg
W» wir erfahren, ist dis Mitgliederzahl ht
den ersten 4 Monaten des Jahres 1950 bereits
Schon auf 29 000 angestiegen.
Sacht man nach den Ursachen für dae
durch diese Zahlen bewiesene Vertrauen, dae
unsere Bevölkerung dem genossenschaftliche«
Unternehmen «ntgegenbringt, so gibt der Ge
schäftebericht beim aufmerksam«! Lesen di«
Antworten hierauf. Wir werde« daher im Nach
folgenden den Geschäftsbericht möglich** selbe!
sprechen lassen.
Restaurant „Treff # punkt“
SAARBRÜCKEN 3 * DUDWEILERSTRA38E »3
Ink.: LAND-SCHMITT SEPP
bringt den Vereinen u. Gewerkschaften seinen modern eingerichteten
300 Personen fassenden
Versammlungs- Saal
Erinnerung.
Die verschiedenes Betrieb« der Genossen
schaft, nämlich
das Zentral Warenlager,
die Großbäckerei,
die Konditorei,
dt« Teigwarentorbrlk und
dt« K«U«r«i
beliefern mit einem Autopark von 20 Last
kraftwagen
di* 127 Verkaufsstellen der Genossenschaft,
die über da* ganze westliche Saarland ver
streut sind und in denen dis Mitglieder alle«
kaufen können, was sie für den täglichen
Gebrauch benötigen.
hi diesem Zusammenhang verdienen di«
Umsätze, die in den 127 Verkaufsstellen er
zielt werden konnten, eine besonder« Be
achtung.
Die Omsatzentwicklung
wo&mtmmx.
194-8
IM DAHfiF 194-9
3AN. FEB MÄR! APR MM 3UN» 3U4I AU6 S£PT 0KT KO* OEZ
Die graphische Darstellung zeigt daß der
durchschnittliche Monatsumsatz, der in 1948
bei etwa 95 Millionen Franken lag, in jedem
Monat des Geschäftsjahres 1949 überschritten
worden ist Die Kurve zeigt außerdem einen
steten Umsatzanstieg, der das ganze Jahr über
anhielt Der Monatsumsatz im Jahre 1949 be
trug im Jahresdurchschnitt 134 Millionen Frs.
Der Verkaufsstellen-Umsatz bat betragen
im Jahre 1940 l 143 954 803.— Frs.
im Jahre 1949 1 611 832 366.— Frs.
da« i«t also ein« Steigerung von 40,9 ö /b.
Eine so günstige Umsatzgestaltung war nur
möglich bei einer sorgfältig ausgewogenen
Preispolitik.
Wie weit die Auffassungen der Geschäfts
leitung des ASKO mit unseren gewerkschaft
lichen Auffassungen über Preise und Löhne
ü bere ins timmen, zeigen nachfolgende Ausfüh
rungen des Berichtes:
„Wenn auch die Vollbeschäftigung in fast
allen Zweigen unserer saarländischen Wirt
schaft jedem Arbeitswilligen ein sicheres
Einkommen gewährleistet, so ist es aber
doch eine nicht hinwegzuleugnende Tatsache
daß das Auskommen dagegen für viele
unserer Familien weniger gesichert ist Die
Gesamt-Lebenshaltungskosten (Ernährung, Be
kleidung, Hausratbedarf usw.) sind insge
samt für die Verbraucherschaft zu hoch.
Löhne und Preise sind also nicht ausge
glichen. Dabei sind die Kosten der Ernäh
rung noch am ehesten den Einkommens-
Verhältnissen angepaßt, aber schon die Auf
wendungen für Wäsche. Bekleidung und Möbel
stehen in einem krassen Mißverhältnis zum
Einkommen des Festbesoldeten. . . . Vom
Standpunkt der sozialen Sicherheit ist es auf
die Dauer untragbar, das augenblickliche
Lohnniveau,' das etwa 75 ,r a des Vorkriegs
standes erreicht weiter bestehen zu lassen."
Es ist ein Wesensmerkmal des konsumge
nossenschaftlichen Unternehmens, daß der aus
der geschäftlichen Tätigkeit erzielte Ge
winn restlos wieder den Mitgliedern zugute
kommt, und zwar in Form der jährlichen
Rückvergütung
Die Bilanz weist für das Jahr 1949 einen
Reingewinn aus in Hobe von Frs. 76 545 297.52.
Lieber die Verteilung dieses Gewinnes sagt der
Bericht folgendes:
a) Den ASKO-Mitgliedern wurde auf ihre
Einkäufe, die sie im Jahre 1949 mit der
Genossenschaft erzielten, eine Rückver
gütung in Höhe von 5°/e
gewährt = Frs. 70 000 000.—
b) dem gesetzlichen Reserve
fonds der Genossenschaft
, werden überwiesen Frs. 4 000 000.—
c) dem freien Reservefonds
werden zugeschrieben Frs. 2 545 297.52
zusammen: Frs. 76 545 297,52
Wenn der eine oder andere Gewerkschaft
ler sich vielleicht fragen sollte, warum wir
dem Geschäftsbericht des ASK.O einen so
großen Artikel widmen, so können wir hm
darauf antworten: Die Konsumgenossenschaft
ASKO ist eine gemeinnützige Einrichtung zum
Wöhle der Schaffenden an der Saar. Während
die Gewerkschaft um bessere sozialpolitische
Bedingungen für den Arbeitnehmer kämpft, be
müht sich die Konsumgenossenschaft um eine
Besserstellung der arbeitenden Bevölkerung in
ihrer Hauswirtschaft. Beide. Gewerkschaft und
Genossenschaft, verfolgen also das gleiche
Ziel einer sozialen Besserstellung der Be
völkerung mit verschiedenen Mitteln. Wenn da
her die beiden Organisationen gute Bezie
hungen zueinander pflegen, so kann das für
den Arbeitnehmer nur nützlich sein.
KONSUMGENOSSENSCHAFT
MAM48EN