anderer einen Hahn, wieder ein anderer Fiſche, eiu vierter
einen Korb mit Eiern. (Z q. 1:
Die Bewirtſchaftung des Bodens wurde unter der
Römerherrſchaft viel rationeller betrieben als in der kelti-
schen Zeit. Zwar überwog in unſerer Gegend noch irnmer
die Schweine- und Schafzucht, doch hob sich auch der
Ackerbau. Außer den verschiedenen Kornarten wurde
Flachs gebaut, besonders aber verdankt die Obst- und
Weinkultur auf dem linken Rheinufer den Römern ihre
Entstehung. Während der gelehrte Varro, Cäſars Zeit-
genoſſe, berichtet, daß es im innern Gallien weder Wein
noch Obſt gebe, ſpricht Plinius, der kaum 100 Jahre ſpäter
ſchrieb, von portugiesiſchen Kirſchen, die man in Belgien
und am Rhein ſchätte; auch Äpfel, Birnen und Nüsse
finden ſich auf den Trierer und Neumagener Monu-
menten dargestellt; in Graburnen aus der Römerzeit ent-
deckte man Kirſchen- und Aprikoſenkerne. Auch der Wein-
bau wurde von den Römern an den Ufern der Moſel
und des Rheins eingeführt. Allerdings trat unter Kaiſer
Domitian, der dem vernachläſſigten Getreidebau aufhelfen
wollte, eine Beſchränkung ein, indem das Edikt erging,
daß die Hälfte aller Weinberge zerſtört werden ſollte; doch
beſtand der Kaiſer, wie Sueton zuſetzt, nicht auf der
ſtrengen Durchführung. Auf den Neumagener Monu-
menten, die aus dem Anfang des 3. Jahrhunderts
ſtammen ſollen, tritt uns ein blühender Weinbau und
Weinhandel entgegen. Kaiſer Probus (276982) hob die
bisherige Beſchränkung des Weinbaues und Weinvertriebs
auf und bemühte ſich perſönlich um die Anlage von Wein-
bergen. Wie ſchon erwähnt, besang Ausonius (um 370)
das rebenbekränzte Moſelland, das ihn an die Ufer der
heimiſchen Garonne erinnerte. Es steht nichts im Wege,
daß wir auch den Weinbau an der unteren Saar auf dieſe
Zeit zurückführen. Wenn in Pachten ein römiſches Relief
mit Trauben (Steindenkmäler 322) sich gefunden hat, so
XXI]3