Profite jolange wie möglich zu ſichern, fordern
nicht mehr und nicht weniger, als daß alles beim
alten bleibe. Zollregime, Grubenbeſiß uſw., damit
Tür und Tor für Raub und Ausbeute offen
bleiben.
Sept.: Regierungskommiſſion und Fremdenlegion.
Plakate zur Warnung vor dem Eintritt in die
Fremdenlegion wurden von Düſſeldorf an den
Saarbrüker Oberbürgermeiſter abgeſandt. Er
erhielt die Plakate nicht. Der Pole Piweki, Zen-
ſor der Regierungskommiſſion, ſandte die Blätter
einfa< zurü< mit dem Dermerk: , Gemäß Der-
fügung des Präſidenten der Regierungskommiſſion
iſt die Einfuhr unterſagt.“ Den Werbern wird
hier offenſihtlih für ihre S<händli<hkeiten das
Jold. freiachalten.
Oktober: Reihsaußenminiſter Streſemann +;
Herzlihe Trauer um den verdienten Staatsmann
im ganzen Saargebiet, der uns ſeine beſondere
Suneigung oft bekundet hat als Wegbahner
unſerer Befreiung.
Oktober: Die drei Generalräte des -Oberelſaß,
Unterelſaß und Moſel wünſchen durc< die Saar-
verhandlung die notwendige Annäherung beider
Dölker erleichtert und beſ<leunigt zu ſehen, man
müſſe die Intereſſen der drei Departements ver-
teidigen, deren Wirtſ<aftsbeziehungen zum Saar-
gebiet ebenſo alt wie bedeutungsvoll ſeien.
Oktober: Weihe des Kriegerehrenmals in Klten-
keſſel. -- Sc<iffweiler meldet große Grubenſchäden
und zugleich auh den Kampf mit den Franzoſen
bei der neuen Inſtandſekuna der Bäuſer.
Aufn. Wl. Wenk
Die „Runde Buche“ bei Dörrenbach im Oſtertal, deren Alter auf 500 Jahre geſchäzt wird.
Alljährlich findet unter dieſem Baume das weithin bekannte „Buchfeſt“ ſtatt.
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Sept.: Der Termin für den Beginn der Saar-
verhandlungen wird immer wieder hinausgeſcho-
ven dur< die Franzoſen. Man nennt jeßt den
16. Oktober, -- Der Kaufmannsverband Loth-
ringens faßt eine Entſ<ließung, die ihr Er-
ſtaunen ausdrückt, daß man überhaupt vor 1935
über die Rüdgliederung der „Saar“ verhandeln
wolle, =- Ua dem Dorſpiel machtvoller Gruppen
iſt die von vornherein vage Hoffnung der „Saar“
auf baldige Befreiung zuſammengeſ<hmolzen wie
Himbeereis in der Bratröhre.
Oktober 1929.
Oktober: Der Oberbürgermeiſter erhält für An-
lage ſtädtiſcher Gelder an die zu Bruch ge-
gangene Frankfurter Allgem. Derſicherungs-Geſell-
ſ<aft ein Tadelsvotum der Stadtverordneten. Er
gibt das Finanzdezernat an einen no<. zu wäh-
lenden Finanzdirektor ab. Die Reviſionsabteilung
ioll unabhängig ſein von der Finanzverwaltung.
Oktober: Die „Ciberts“ verlangt: „für den Der-
zim auf die Dolks5sabſtimmung im Saarland muß
Frankreich einen Teil der Saargruben zuge-
ſpro<hen erhalten. Er muß in den endgültigen
Beſitz Frankreichs übergehen und von einer fran-
zöſiſMen . Geſellſhaft ausgebeutet werden“. ...
„Es ſei nicht ſ<wer, durch eine geeignete Ab-
ſtimmungspropaganda ein Dotum zugunſten des
gegenwärtigen Zuſtandes zu erreichen.“ Unbe-
lehrbar, Unbekehrbar!
VaßQ einem Berit des Freien JFleiſcher-
verbandes für das Saargebiet gibt es dort 904
Meßgereibetriebe.
Wieder eine Flegelei eines Offiziers (146. Inft.-
Rat.) des franzöſiſ<Gen Bahnſ<hußes, der einem
Knaben von 12 Jahren gegen den Ceib trat, daß
der Kleine niederſtürzte und ſc<ließlih von einem
Auto na? Hauſe transportiert werden mußte.
Solche „bBeldentaten“ kennt man ſchon, ſie werden