CEHMMOUL,
-< Saarkalender, ein unentbehrlicher
Hausgenoſſe der ſaarländiſchen Familie jezt und noh mehr in den Tagen der Enkel,
wird bereits mit Ungeduld erwartet. Zehntauſende dieſer Schrift ſind ſeit ihrem
erſten Erſcheinen in das Reich und ins fernſte Ausland gegangen und haben ihre
Pflic<t erfüllt, ihre Schuldigkeit getan. Sie zeichneten unſeren, oft wenig infor-
mierten Landsleuten ein ungeſ<hminktes Bild von der Stimmung der Weſtgrenze.
.„Uic<t von der Parteien Haß und Gunſt getragen“, ſondern allein in der Sorge um die
Wahrheit iſt das Bu au< diesmal von der erſten bis zur letzten Zeile geſchrieben.
Und darin allein ruht das Geheimnis ſeines Erfolges. Unſere Lieben in der Ferne
ſind dabei nict müßig geweſen. Sie haben, wie mir eine große Zahl von aner-
kennenden Briefen und Karten erzählt, die „Saarkalender“ in ihren Freundes-
kreiſen kurſieren laſſen und damit beigetragen, Li<t und Aufklärung über die
Haltung des Reichskohlenwinkels in die weiteſten Kreiſe zu tragen. Auch von
mandyem Stammtiſ< traf bei mir ein Gruß ein, Rufe der Freude und QLuf-
munterung. Dieſe Aufmerkſamkeit erwidere ih an dieſer Stelle, freudig bewegt, mit
herzlichem Dank.
An erwünſ<tem Tadel hat es freilich auch nicht gefehlt; der Schuß hotte das
Sc<hwarze getroffen. Die franzöſiſche Preſſe ſei hierfür als Zeuge angeführt. Sie
fiel, ſichtlich verärgert, über den „Saarkalender“ her. Es war zu erwarten, denn
es iſt lei<t begreiflich, daß der bis ins einzelne aufgeklärte gräßliche Word, das
Erſ<hießen des völlig unſchuldigen Eiſenbahners Iakob Iohannes, den Herrſ<aften
jenſeits der blau-weiß-roten Pfähle heftig auf die Uerven fiel, Der „Figaro“
widmet dem Inhalt des 8.-K. 1930 eine ganze Spalte. Er konnte nicht umhin, die
Schandtat an dem Sclageter Saarbrückens zu erwähnen, aber natürlich nur mit
wenigen Zeilen. Ein Derſu<, meine Darſtellung zu widerlegen, unternimmt das
Blatt niht. Es heißt einfa<: „Wan beklagt ſi<, als wenn wir keine Opfer gebracht
hätten.“ Mit dem Hinweis auf die Saarkonferenz, wo man ſchiedlich, friedlich die
Saarfrage erledigen werde, wird die mißtrauiſc<e Haltung des Buches getadelt.
Der Ausgang der Konferenz enthebt mich der Derteidigung.
„Der Rhein iſt frei!“ Dies Wort löſte au< bei uns Vlitgefühl und Freude
mit den deutſ<en Brüdern aus. Und dieſem Empfinden entſpra< es, daß tauſende
von Saarländern nach der alten Römerſtadt an der Moſel eilten, um dort mit dem
unentwegten Dorkämpfer unſeres Rechts im Reiche, dem Bund der Saarvereine,
im Rahmen der Befreiungsfeier eine glänzende IJahrestagung abzuhalten. Begrüßt
haben wir es alle auh, daß der Oberbürgermeiſter Dr. Ueikes dem ſchönen Augusta
Treverorum unſere Gefühle der Freude über die wiedergewonnene Freiheit mündlich
in ſo gewinnender Weiſe zum AuSdruk brachte, Der Gruß klingt zurük. Das
Geleitwort dieſes Iahrganges des S.-K., das den Trierer Oberbürgermeiſter
Dr. Weiß zum Derfaſſer hat, gibt Zeugnis, daß die einſtige Kaiſerreſidenz an der
Moſel und die lebenſprühende Induſtrieſtadt an der Saar ſiH dur< Dolkstum und
Sqigkſal verbunden fühlen. Au< hier gilt das Wort: up ewig ungedeelt!
Allen liebenswürdigen Helfern am Werk meinen Dank; ihnen und allen
Freunden der S<hrift treuen Heimataruß.
Saarbrüdken, im Quauſt 1930,
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