Saarkalender kür das Jahr 1926.
Heimatliebe.
Laß uns in den roten Aimmel ſeken,
Wenn die Sonne ſich zum Nbſchied neigt,
Laß uns durck den ſtillen Talgrund gehen,
Wenn der erſte weiſßie Nebel ſteigt.
Jagwerk war ein bitterhartes Mühen,
Rings umlauert von SJefahr und Tod --
Siehſt du nickt die fernen Eſſen ſprühken,
Mackernd, unkeilkündend, blutigrot ?
Jagwerk war der wirre Klang der Hämmer,
Dock der Abend löſt dir Dein und Qual:
Soldne Träume ziehen durch den Dämmer,
Und von Märckenwundern blüht das Jal.
Müde geht im Dorf das Veſhperläuten,
Müde fällt der Tau im Buchenbann,
Sanft ſteckt Gottes Hand am ſternbeſtreuten
Firmament des Mondes Fackel an . . .
Müdes Reimatland, zur Nbendſtunde
Erſt entſchleierſt du dein ganzes Sein ~
Singe deine wunderſame Kunde,
Sing’ ſie leiſe in die Nackt Kinein.
Singe von dem Boden, den wir bauen,
Von dem ſommerreifen, goldnen Korn,
Singe von den weiten blütenbſlauen
Früklingswieſen und vom Waldesborn.
Von dem Volk, das in den Wetterſchlünden
Seiner Berge ſchwarze Schätze hebt,
Von den Flammen, die den Aimmel zünden,
Wenn des kLiſens Ilut nach draußen ſtrebt.
Von den Straßen in den großen Städten,
Von der Menſchen wogendem Sedräng,
Und von Dörfern, die ins Grün ſich betten,
Jraumverloren, heimelig und eng.
Von der Kinder Kirchgang, von den Blüten
In der Mädchen blondem Lockenhaar,
Von den Fraun, die unſer Heim behüten,
Deutſchen Frauen an der deutſchen Saar .
D wir hören es mit vollen Kerzen,
Und nickt einer unter uns vergißt,
IMeimatland, daß du trotz aller Schmerzen
Dock nock immer, immer unſer biſt.
Mögen dick aus Welſckland tauſend Aaſſer
Beutelüſtern täglich neu umſchrei'n ~
Du bleibſt unſer Land ~ denn deine Maſſer
Rauſchen immer nock zum deutſchen Rhein!
F. W.
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