Vorfrage gehalten; io fprach Pfarrer Klein am 200jährigen Todestag,
Philipp Jakob Speners über dielen für die evangelifchc Kirche
bedeutenden Mann und Pfarrer Radecke auf einem ipäteren Abend
über das deutfche Lied. Pfarrer Ebeling hielt öfters feffelnde Anlprachen.
Aut einem diefer Gemeindeabende wurden als Grundftock für den
Gemeindehausbau die erften 10 Mark gefpendet. Im Frühjahr oder
Sommer wurde gewöhnlich ein fröhlicher Ausflug in die fchöne Um¬
gebung von Saarbrücken unternommen und durch Liedervorträge belebt.
An der beier des 300 jährigen Geburtstages von Paul Gerhard im
Jahre 1907 nahm der Kirdiendior gebührenden Anteil. Weils Nachfolger
Friedr. Anfchüh pflegte befonders Bach’fdie Mufik und eröffnete feine
Dirigententäfigkeit mit der Aufführung des Weihnachtsoratoriums von
J. S. Bach. Im folgenden Jahre wurden am Bulj- und Bettage BachTche
Kantaten unter Zuziehung von auswärtigen Soliften gelungen. Auch
bei der Feier der Wiedereröffnung der Schloljkirche und der Ludwigs-
kirche und bei der Lutherfeier des evangelifdien Bundes (1908 und 1909)
wirkte der Kirdiendior mit. Im Jahre 1912 hafte der Kirchendror die
Freude, da^ die Tagung des Verbandes der rheinifchen evangelifdien
Kirdrengefangvereine am 7. und 8. Juli in Saarbrücken abgehalten wurde.
Bei der Feier im Ehrental hielt Superintendent Klingemann aus Elfen
eine zu Herzen gehende Gedächtnisrede; dann folgte ein Feftgottesdienfi
und eine geiftlidre Mufikaulführung, bei der BadTfdie Kantaten vor¬
getragen wurden. Abends fand eine Feftverfammlung ftatt, in der
Pfarrer Menzel aus Langenlonsheim über das Thema „Die evangelifche
Gemeinde in Johann Sebaftian Bachs Schuld“ fprach. Auch die 25.
Generalvcrfammlung des evangelifdien Bundes im Oktober desfelben
Jahres eröffnete der Chor durch ein Kirchenkonzert. Der Kaffenüber-
fchulj im Betrag von 800 M. wurde als Grundftock für die Anfdiaffung
eines Flügels angelegt.
Durch den Ausbruch des Weltkrieges im Auguft 1914 wurde auch
die Tätigkeit des Kirchenchors fchwer getroffen. Vier Vorftandsmitglieder
und drei andere Mitglieder wurden zum Heeresdienft einberufen. Die
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