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vereinzelten Weinbergen. Der nächste luxemburgische Ort
ist Ahn mit Weinbau. Der Zug hält an dem Bahnhof von
Wincheringen (r.), 29,1 km. Das Dorf mit 1000 Einw.
liegt 25 Min. landeinwärts; an einzelnen Abhängen noch
Weinbau. Auch von hier ein Weg über den Höhenrücken
zwischen Mosel und Saar nach Saarburg. Die Strasse von
Wincheringen führt auf fester Brücke über die Mosel nach
dem am 1. Ufer gelegenen luxemburgischen Orte
Wormeldingea (1.), mit viel Weinbau. Der Worraeldinger
Wein ist der beste, den das Grossherzogtum Luxemburg
überhaupt baut, — Die Bahn läuft immer dicht am Flusse
entlang. Nach einigen km erreicht sie das Dörfchen Wehr
(r.) und folgt der scharfen Flusskrümmung — hinter dem Orte
wieder mehr Weinbau, auch bei dem gegenüber gelegenen
luxemburgischen Dorfe Ebnen. Bei der nächsten Moselkrüra-
raung entfernt sich die Bahn etwas vom Flusse und wendet
sich in einem Bogen dem Dorfe
Palzem (r.) zu, Haltestelle, 96,6 km, Wirtsch. Reden\
vereinzelte Weinberge. Auf der luxemburgischen Seite liegt
der Ort Stadtbredimus, mit Weinbau. — Die Bahn nähert
sich wieder dem Flusse; an der nächsten Biegung desselben
liegt das Dörfchen T h o r n mit dem hochgelegenen gleich¬
namigen Schlosse in grossem, ummauertem Parke; Besitzer
G. de Musiel. Auf der luxemburger Seite das schöne neue
Schloss des Herrn Brasseur. Hinter Thorn ein ziemlich aus¬
gedehnter Weinberg bis zu dem Dörfchen Wies. Wo die
Bahn und die von der Mosel kommende Strasse sich schneiden,
liegt das Schloss Bübingen, gegenüber auf dem 1. Ufer
die luxemburgische Stadt Remich. Das Flussthal erweitert
sich liier; die Bahn durchzieht die breite Thalsohle; bald
hinter Wies hält der Zug an dem Bahnhof
Nennig (r)., 40,1 km.; Wirtsch. Jung am Bahnhof; im
Dorfe zur römisch. Villa. Das Dorf liegt 25 Min. vom Bahn¬
hofe landeinwärts und wird in Urkunden bereits 924 erwähnt;
bekannt, ja berühmt ist es erst durch den grossen römischen
Mosaikboden geworden, der hier in den Grundmauern einer
1852 und 1866 ausgegrabenen römischen Villa gefunden
wurde. Die Reste der Villa liegen am südlichen Ende des
Dorfes unweit der Post. Als Entstehungszeit nimmt man
infolge der aufgefundenen Münzen die Regierung Hadrians,
117—188 n. Ohr. an. 566 war die Villa noch bewohnt, wie
Fortunatus meldet.
Der Mosaikboden,*) 15 m lang, 10 m breit, erreicht an Grösse
fast den grossen Athleten-Mosaikboden im Lateran zu Rom (18 m L,
*) Vergl. y. Wilmowsky, die römische Villa zuNennig und ihr
Mosaik, mit üebersichtskarte und 8 Tafeln in Farbendruck. Trier o. J.