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cheu des Herrn Puricelli. Eine halbe Stunde in dem
Thale des Scheresbaches aufwärts die St. Paulaskirche,
ein ehemals stark besuchter Wallfahrtsort. Oberhalb des
Dorfes mündet das Flüsschen gleichen Namens in die Mosel,
von Ausonius die kleine Lesnra genannt. Eine bequeme
Fähre bringt die Wanderer von Dieser über die Mosel zu
dem stattlichen
Mülheim (r.), Gasth. bei Kar sch; Sauermilch, 5 Betten.
N. u. F. 2 M., M. 1,20 M., P. 3,50 M. Der Flecken hat
800 meist protest. Einw.; protest. Kirche und eine kath.
Kapelle. Mülheim liegt in einer reichen Ebene, die mit
den wohlbestellten Fluren, Wiesen und Obsthaiuen einen
reizenden Anblick gewährt. Durch die Ebene eilt der Vel-
denzer Bach, auch Hinterhach genannt, zur Mosel. Der
Unterlauf des Baches liegt in einem breiten Thale, durch
welches sich an saftigen Wiesen, Weinbergen und schönen
Fluren vorüber der Weg nach Veldenz hinzieht, 1j2 Std.,
mit dem 1jA Std. oberhalb gelegenen Orte Thal-Veldenz
und der Ruine Veldenz, die der Grafschaft den Namen
gegeben hat. Thal, Dorf und Ruine sind besuchenswert.
Im Dorfe Veldenz Gasth. bei Bottler, 10 Betten, N.
u. F. 1,50 M., M. 1,50 M., P. 3,50 M,; Carl Kropp. Der
Ort, überwiegend protestantisch, hat 1000 Einw., eine ev.
und eine kath. Kirche; an den nächsten Abhängen noch
reicher Weinbau. Von dem schön bewaldeten Burgberge,
auf dem noch bedeutende Reste der gräflichen Burg stehen,
eine herrliche Aussicht. Die Ruine ist jetzt Eigentum der
Wwe. Niessen in Kreuznach.
Die Burg Veldenz wird in Urkunden bereits im 6. Jahrh. er¬
wähnt, war lange Lehen des Bistums Verdun; ün 16. Jahrh. wurde
die Grafschaft reichsunmittelbar. Im Ryswicker Frieden kam sie an
Kurpfalz, 1815 an Preussen.
Oberhalb Mülheims mündet in die Mosel der aus dem
Hochwald kommende Frohnbach, der, wie der Veldenzer Bach,
oft zum Mühlenhetriebe verwendet wird. Im Front) achthale
liegt das Dorf Burgen. Gegenüber der Mündung des
Frohnbaches steigt das 1. Moselufer mächtig an; die Abhänge
sind mit Reben bedeckt, alle in vorzüglichen Lagen, deren
Gesamtname der „Brauneberger“ ist. Die reichen
Weinberge werden meistens von den Bewohnern des Dorfes
Dusemond (r.) bestellt. Gasthof zum Bräunet erg bei
Plunien, 4 Betten, N. u. F. 1,50 M., M. 1,20 M., P.
bei mindestens 5tägigem Aufenthalt 3 M. Der sehr reg¬
same Ort mit 700 Einw. ist der Sitz eines Winzer¬
vereins ; auch ist hier eine grosse Obstbaumschule. Der
Verschönerungsverein hat das 20 Min. entfernte Wäldchen