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1853 der Kirche zu Trier zum Lehen gab, die erst die von
Wünnenberg und später die Freiherren von Metternich mit
dem Schlosse belehnte. 1688 wurde die Burg von den Fran¬
zosen zerstört. Von den weitläufigen Burgresten hat man
eine prächtige Aussicht auf das Thal.
Nach einer abermaligen Krümmung der Mosel erscheint
Poltersdorf (1.) mit Ellenz 400 Einw., Gasth. Vergissmeinnicht
bei Thomas, urkundlich wegen seines unruhigen, zum Tumult
neigenden Bewohnern so genannt, die als Ringer und Ken-
lenschläger allenthalben gefürchtet waren. Die Einführung
des Gregorianischen Kalenders erregte hier einen gewaltigen
Aufstand, der erst durch bewaffnetes Einschreiten gedämpft
werden konnte. Die stromaufwärts folgenden steilen Gehänge 1.
erzeugen einen guten Wein, den Rübenberger. Gegenüber liegt
Briedern (r.) Gasth. Friedrichs. 5 Betten, N. u. F. 1,50,
M. 0,80 M. P. 4 M., hinter Bauragruppen versteckt und nach
einem weitem Moselbogen, von Briedern auf einem kürzeren
Wege erreichbar,
Mesenich (r.). Gasth. Stejen. B Betten, N. u. F. 1,50,
M. 0,80 M„ mit einer Kellerei, die ehemals dem Kloster zu
Brauweiler gehörte. Das Dorf zählte 1525 zu den wenigen
Moselorten, in denen die Bauernaufstände ausbrachen. An
den Abhängen Weinbau. 1890 fiel die Weinernte hier so
günstig aus, dass man für ein leeres Fass ein und ein halbes
Fass mit Wein füllte. — An der nächsten scharfen Mosel¬
krümmung, etwas abgelegen vom Flusse, folgt,
Senheim (r), Gasth. bei Wilh. Schneiders. 5 Betten, N.
u. F, 2 M, M. 1,50, P. 4 M; Thiesen. 4 Betten, N. u. F.
1.50, M. 1 M, 1. M. P. 4 M.; hochgelegene Kirche, mit
starken eisernen Bändern versehen zur Befestigung der Ge¬
wölbe. Im Orte ein turmähuliches Privathaus, die „Burg.“
Ein Drittel der Hoheitsrechte von Senheim kam durch die
Clevische Erbschaft 1666 an Preussen, bis sie Friedrich d. Gr.
1783 gegen eine Entschädigung an Kurtrier abtrat.
Von Senheim führt ein Weg über die Höhe naeh Merl a. d.
Mosel. Zunächst in mehreren Kehren bergauf nach Grenderich,
dann zur Grendericher Linde und nun durch Wald in das Merler
Bachthal und in diesem bis Merl. Ein zweiter Weg leitet von Sen¬
heim in 2'/j Std. über den Abhang des König nach Bullay.
Gegenüber Senheim liegt
Senhals (1.), Gasth; Henrichs, Dds; an einer scharfen
Biegung des Flusses, weshalb der Ort oft durch Eisgang zu
leiden gehabt hat. Von Senhals fährt zweimal täglich ein Om¬
nibus nach Eller, 6 km. Wo die Mosel sich von neuem in
scharfer Kurve wendet, breitet sich
Nehren (1.) aus, [Nörin]; das Moselthal zeigt hier, wie
in der Nähe der vorigen Orte viel Anmut. 15 Min. von dem