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ständig geschlagen, von ihren Verbindungen mit Paris
abgeschnitten und gegen Metz zurückgeworfen worden.
Wilhelm." Ein anderes Telegramm meldete, daß am
19., Vormittags 7 Uhr, die Beschießung von Straß-
burg vom diesseitigen Ufer bei Kehl begonnen habe
und nach kurzer Unterbrechung um 2 Uhr wieder auf¬
genommen worden sei. In Kehl hat das Feuer der
Franzosen nicht unerheblichen Schaden angerichtet.
Große Züge Verwundeter aus den Kämpfen bei
Metz kommen an, namentlich der Cavalleric jeder Gat¬
tung angehörend, darunter sehr viele Offiziere. Sie
boten ein schauerlich-lebendiges Bild des Krieges: ver¬
bundene Köpfe, zerfetzte Arme in Schlingen und blut¬
bespritzte Uniformen zeugten von der Wuth, mit welcher
die Kampfe geführt worden.
Einen widerlichen Anblick bot ein Angehöriger der
grande nation, der gefesselt mitgeführt wurde, eine
wahre Rüubergestalt in der Tracht lothringischer Bau¬
ern ; das Scheusal machte sich ein Geschäft daraus,
tue auf dem Schlachtfeld verwundeten Preußen zu er¬
morden. Allgeincin fragte man sich, warum man mit
einem solchen Auswurf der Menschheit auch noch lange
Umstände mache.
Gefangene Franzosen werden in großen Massen
dnrchgebracht, darunter Generale und Stabsoffiziere der
verschiedensten Corps.
Der Verlust der Franzosen in den Gefechten vom
14., 16. und 18. August betrug allein an 20,000, mit
Gefangenen und Verwundeten keinesfalls unter 50,000
Mann.
Unsere Artillerie hotte sich in dieser Schlacht voll¬
ständig ausgeschossen und am 21. August schon kam
eine Eolonnc Garde-Landwehr Artillerie hier an, um
frische Munition zn fassen und sich sofort auf den
Kriegsschauplatz zurück zn begeben.