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ohne Gefahr war, bewies die Thatsache, daß ein Knabe,
welcher sich zu nahe in den Bereich der französischen
Vorposten gewagt hatte, einen Schuß ins Bein erhielt
und hierher zu seinen Eltern gebracht werden mußte.
Am 24. Juli gegen Abend sind 7 französische
Douaniers von Saarlouis hier eingebracht und unter
Begleitung nach der Festung Coblenz gebracht worden.
Dieselben hatten auf eine preußische Streifpatrouille
geschossen, welche bis auf die französische Grenzstation
„Zu den drei Häusern" (bei Saarlouis) vorgedrungen
war. Dem Widerstand dieser Grenzbeamten ward da¬
durch ein Ende gemacht, daß eine Abtheilung Ulanen
sie gefangen nahm. Auf diese Weise mehrten sich die
kleinen Vorspiele des großen Kampfes, dem man hier
mit Spannung und Besorgniß, jedoch mit vollem Ver¬
trauen auf den Sieg der deutschen Waffen entgegensah.
Das Vertrauen ans Gott unb den endlichen Sieg un¬
serer gerechten Sache, das der greise Heldenkönig in
allen seinen Erlassen an den Tag legte, es hatte sich
dem ganzen Volke mitgetheilt. Am 25. Juli erließ
Se. Majestät die Ansprache „An Mein Volk", worin
cs heißt:
„Es ist Mir ein nnabweisliches Bedürfniß, den
Einklang der deutschen Geister öffentlich zu bezeugen
und dem Ausdruck Meines königlichen Dankes die Ver¬
sicherung hinzuzufügen, daß Ich dem deutschen Volke
Treue um Treue entgegenbringe, und unwandelbar halten
werde. Die Liebe zum gemeinsamen Vaterlande und
die einmülhige Erhebung aller deutschen Stämme und
Fürsten hat alle Gegensätze versöhnt, und einig, wie kaum
jemals zuvor, darf Deutschland in seiner Einmüthigkeit
wie in seinem Recht die Bürgschaft finden, daß der
Krieg ihm einen dauernden Frieden bringen und aus
der blutigen Saat eine von Gott gesegnete Ernte deutscher
Freiheit und Einigkeit sprießen werde."
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