138 X. Metaphysik des Wissens.
hier habe ich das Ich habe. Das alles läßt sich durch viele
Worte in seiner schlichten Unmittelbarkeit — nur verderben.
2. Das gehabte Etwas ist geordnet; ich schaue, was
Ordnung heißt und weiß mich als unter der „Aufgabe“
Ordnung erfüllen stehend1). Anders gesagt: ich habe die
Bedeutung Ordnung als zu erfüllende Aufgabe. Ordnung ist
mir Wert*).
3. Die Ordnung des Etwas ist so geartet, daß ich als
Ordnungsbegriffe neben vielen anderen in ihrer Bedeutung
schaue :
a) Den Begriff mein Selbst als das gehabt Habende (das
erweiterte Ich), welches mit sich identisch aber unstetig in
der stetigen Zeit steht.
b) Den Begriff meine Seele als das auf Grund von Ver¬
mögen „un“-bewußt Ordnung tätig Erarbeitende und seine
Ordnungsergebnisse mir „Vor“-stellende, welche stetig in der
stetigen Zeit steht.
c) Den Begriff „der andere, welcher sich wie meine Seele
verhält“.
4. Ich muß weiter setzen:
a) den Naturbegriff mein Körper, dessen Gebahren mecha¬
nisch unverständlich ist, und zu dessen „Entelechie* meine
Seele eine ganz einzigartige Parallel-Beziehung5) hat;
b) den Begriff andere gleichsam beseelte Körper.
Mein Körper und die anderen Körper haben Orte im
Raume.
l) Näheres über die „Logik als Aufgabe“ in der so benannten
Schrift.
*) Man sieht es, ich kann den „Wert-philosophen“ entgegenkommen ;
freilich kenne ich nur einen „für Ich-Wert“, und dieser Wert hat
nicht so etwas wie ein „Sein“. Im übrigen vgl. oben Seite 116 ff.
3) Leib und Seele, 1916 S. 80 ff.