man uns nicht alles von der Notwendigkeit, dass
die Regierung sich der jungen Generation bemäch¬
tige, um sie in ihrem Sinne zu formen, und mit
welch gelehrten Zitaten stützt man nicht diesen An¬
spruch! Die Perser und die Ägypter, Gallien, Grie¬
chenland und Italien erscheinen der Reihe nach vor
unsern Blicken. Aber, meine Herren, wir sind weder
von einem Gewaltherrscher unterworfene Perser,
noch von Priestern unterjochte Ägypter; wir sind
weder Gallier, die von ihren Druiden geopfert wer¬
den können, noch sind wir schliesslich Griechen und
Römer, welche sich mit ihrem Anteil an der gesell¬
schaftlichen Macht über ihre persönliche Knecht¬
schaft hinwegtrösten. Wir sind moderne Menschen,
wir wollen jeder unsere Rechte geniessen, unsere
Fähigkeiten entwickeln, so wie es uns gut dünkt,
ohne Andern zu schaden; wir wollen wachen über
die Entwicklung dieser Fähigkeit in den Kindern,
welche die Natur unserer Liebe anvertraut. Diese
Liebe ist um so weiser, je stärker sie ist, und wir
brauchen die Regierung nur, um von ihr die allge¬
meinen Unterrichtsmittel entgegenzunehmen, die sie
zusammengetragen hat, gleich wie die Reisenden die
durch sie erstellten Landstrassen benützen, ohne sich
von ihr den Weg vorschreiben zu lassen, den sie ein-
schlagen wollen. Auch die Religion ist den Erinne¬
rungen an frühere Jahrhunderte ausgesetzt. Tapfere
Verteidiger der einheitlichen Lehre führen uns die
Gesetze der Alten gegen die fremden Götter an und
stützen die Rechte der katholischen Kirche mit dem
Beispiel der Athener, welche Sokrates töteten, weil
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