hätten. Die modernen Völker jedoch würde ein sol¬
cher Betrieb verwirren und ermüden; denn jeder
Einzelne ist mit seinen Plänen beschäftigt, mit seinen
Unternehmungen, mit den Genüssen, die er erlangt
und erhofft, und will so wenig als möglich, höch¬
stens für einen Augenblick, davon abgelenkt werden.
Schliesslich flösst der Handel den Menschen eine
lebhafte Liebe zur persönlichen Unabhängigkeit ein.
Er sorgt für ihre Bedürfnisse und befriedigt ihre
Wünsche, ohne dass sich die Behörden einmischen.
Dieser Eingriff ist fast immer — ich weiss nicht,
weshalb ich «fast» sage — dieser Eingriff ist immer
eine Störung und Behinderung. Jedesmal wenn sich
die gemeinschaftliche Macht um die privaten Unter¬
nehmungen kümmern will, bedrückt sie die Unter¬
nehmer. Jedesmal wenn die Regierungen unsere An¬
gelegenheiten zu besorgen vorgeben, besorgen sie sie
viel schlechter und viel kostspieliger als wir.
Ich habe Ihnen gesagt, meine Herren, dass ich
noch von Athen sprechen werde, dessen Beispiel man
einigen meiner Behauptungen entgegenhalten könnte,
dessen Beispiel sie jedoch im Gegenteil alle bestäti¬
gen wird.
Athen trieb, wie ich bereits festgestellt habe, von
allen griechischen Republiken am meisten Handel; des¬
halb gewährte es seinen Bürgern unendlich viel mehr
persönliche Freiheit als Rom und Sparta. Wenn ich
auf die geschichtlichen Einzelheiten eingehen könnte,
würde ich Ihnen zeigen, dass der Handel bei den
Athenern mehrere Eigenschaften hatte verschwinden
lassen, welche die alten Völker von den modernen
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