Rechnungen der Kellerei Kirkel
Die Rechnung der Kellerei Kirkel aus dem Jahre 1482/1483
Landesarchiv Speyer, Bestand B 3, Nr. 655 (fol. 1-58 und unpaginiert 59)
Der Rechnungshand besteht aus zwei Heften, deren Bindung nachträglich verän¬
dert wurde, und einer Reihe von angefügten Blättern. Das erste Heft (fol. 1-32)
wird, soweit die Bindung noch ursprünglich ist, aus sechs Lagen (fol. 16-32) gebil¬
det; davor sind die folia 2-14 vor Blatt 15 angenäht und fol. 1' wurde vor fol. 2'
geklebt. Auf fol. 19' sind zwei Belege (fol. 17 und 18) und auf fol. 29 vier Belegzet¬
tel (fol. 25-28) eingeklebt. Das zweite Heft (fol. 33-47) besteht aus acht Lagen
Papier. Diesem Heft ist als Belegzettel fol. 39 eingeheftet, ferner ein kleiner unfoli-
ierter Zettel zwischen den Blättern 45 und 46; außerdem wurden die Blätter 48-51
angef ügt, die aus einer großformatigen Rezeßurkunde für den Kelter Niclaus Ga-
beller für das Vorjahr 1481/82 (fol. 48), Belegen für Ausgaben im Zusammenhang
mit der Befestigung von Limbach (fol. 49-50) und Ausgaben an Hafer (fol. 51)
bestehen. Als weitere Anlagen sind diesem Heft zwei Fütterungslisten vom Besuch
der herzoglichen Familie in Kirkel (fol. 52 und 54) sowie die Haferrechnung (fol.
53 und 55-57) beigefügt. Die Handschrift des zweiten Heftes weicht deutlich von
derjenigen des ersten ab. Die übliche Überschrift der Jahresrechnung fehlt, statt-
dessen trägt fol. 1' den Namen des Kellers, außerdem die Jahreszahl 1482 in ara¬
bischen Ziffern des 16. Jahrhunderts sowie die Aufschrift Kirckler Kellerey Rech¬
nung von der Hand eines pfälz-zweibrückischen Archivars. Das Etikett auf dem
Buchrücken ist beschriftet mit Kirckler j Kellerey | Rechnung | DE [ ANNO | 1482.
Auf fol. 4-47 findet sich etwa in der Mitte des äußeren Blattrandes eine dunklere
Verfärbung infolge eines Wasserschadens, der die Lesbarkeit der Textblöcke aber
nicht beeinträchtigt. Als Wasserzeichen sieht man auf fol. 2, 23, 30 und 32 einen
gehörnten Stierkopf mit Ohren, aus dem oben ein Stern auf einer Stange wächst
(ähnlich, aber nicht identisch mit dem Wasserzeichen bei den Rechnungen Nr. 637-
639, 643 und 660); auffol. 33, 36, 48, 53, 54, 58 und 59 sowie fragmentarisch auf
dem nicht foliierten Zettel zwischen fol. 45 und 46 erkennt man hingegen eine
Hand, die aus einem Armeibündchen wächst und an der Spitze des Mittelfingers
eine kreuzfömige Blüte aufweist.
[lr] Nicklaus keller zu Kirckef
[2r] Inname schefft, mey | vnd herbst
It(e)m 1 l(i)b(ra) d 10 s, dut 3 l(i)b(rae) heller zu | Lympbach, inhalt dess zynss-
buchs.
It(e)m 8 l(i)b(rae) 16 s d zu Erbach nach | lutte dess zynssbuchs.
It(e)m 2 l(i)b(rae) 2 s d Buntenbach nach | lutde dess zynssbuchs
It(e)m IOV2 l(i)b(rae)82x 6 s d, dut 12 guldin, j eynot zu mey vnd herbst, inhalt | dez
zynssbuchs.
828 Nach lb ein Buchstabe gestrichen; es handelt sich nicht um ein d (Pfennig), was nach 1b
zu erwarten wäre.
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