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Kap. VI. § 106.
duktion“ zum Ausdruck kommt), von der anderen (materialen)
Seite eben linear sich gebend, sich darstellend, konkret sich
erstreckend; im ersteren Sinne aktive Bildkraft, im zweiten
bildhaft, doch passiv dargestellt, in der „Vorstellung“ da¬
stehend ; so ist dagegen die Wahrnehmung — erst sie — voll
körperhaft, damit, von der Intellektseite gesehen, nicht
bloß überhaupt kategorial, sondern sogar allkategorial
prägend, von der Seite der Sinnlichkeit das eben so Geprägte,
damit als Wirklichkeit Erfaßte oder doch zu erfassen Ge¬
meinte ; das Wahre und Wirkliche oder doch für wahr (wirk¬
lich) Genommene, dafür Angesehene, der Meinung nach so
Erfaßte.
§ 106. Bevor wir weitergehen, sei nochmals erinnert,
daß alle diese Bestimmungen nicht psychologische sein
wollen und sind. Es sind allenfalls Voraussetzungen, auf die
hernach eine psychologische Behandlung der gleichbenannten
Begriffe (Empfindung, Anschauung, Wahrnehmung und aller
diesen gleichgeordneten) sich zu besinnen haben wird. Alle
bisherigen Aufstellungen aber sind unabhängig von Psycho¬
logie; sie gewinnen psychologische Bedeutung erst, wenn
die Subjektsbeziehung hinzutritt, von der in diesem allen noch
nichts vorkam. Wir stehen durchaus noch in der Analyse
dessen, was subjektiv oder objektiv oder subjektiv und ob¬
jektiv zugleich zu beziehen ist, und sagen noch nichts, setzen
noch nichts voraus über diese zweifache, notwendig immer zwei¬
seitige Beziehung. Würde man uns einwenden, diese liege aber
doch, nämlich für die allgemeine Auffassung dieser Begriffe
in der bisherigen Philosophie und gewiß auch für Kant, in
den genannten Begriffen, so brauchten wir das gar nicht zu
bestreiten (obgleich hier für Kant beträchtliche Vorbehalte
zu machen wären; der Kantleser wird sich sofort erinnern
an seine ausdrückliche Verwahrung dagegen, daß man seine
Analyse dieser Begriffe in der „Transzendentalen Deduktion“
etwa als psychologische verstehe); aber das kann hier überhaupt