40 Zur Lehre vom Gemüt. stimmtheitsbesonderheit bedingt ist, nicht in diesem oder jenem besonderen Gegenständlichen für sich allein, sondern liberhanpt in allem als Gegenständlichem schlechtweg ge¬ legen ist und demzufolge jedes, was überhaupt nur Gegen¬ ständliches des Bewußtseins ist, auch für das mit ihm zu¬ gleich auftretende Gefühl als dessen mitbedingendes Gegen¬ ständliches von vornherein angesetzt werden darf. Dies schließt freilich, wie schon bemerkt worden ist, nicht aus, daß das eine oder andere besondere Gegenständliche, und zwar eben auf Grund seiner Besonderheit, vor dem übrigen Gegenständlichen des Augenblickes einen hervorragenden An¬ teil an der „besonderen“ Bedingung des Gefühls hat. Wir wollen den Anteil, den jedes Gegenständliche des Bewußtseinsaugenblickes an dieser „besonderen“ Bedingung des einen Gefühls dieses Augenblickes hat, seinen Gefühls¬ wert nennen und sagen demnach: In jedem Bewmßtseins- augenblicke hat jedes besondere Gegenständliche einen Gefühlswert, „Gleichgültig“ („indifferent“) d. h. ohne allen Gefühlswert für das eine Gefühl ist nicht ein einziges von Allem, wes das wahrnehmende-vorsteliende Bewußtsein als die Bestimmtheitsbesonderheit des Augenblickes aufzuweisen hat, von der einfachsten „Empfindung“ an bis zum ver- wickelsten Gedanken. Wenn nun aber trotzdem vielfach von „Gleichgültigem“ die Rede ist, so kann diese Bezeichnung nur in dem Sinne zu Recht bestehen, daß sie meint, etwas sei im Vergleich zu anderem, mit ihm zugleich auftretenden Gegenständlichen von sehr geringem („sozusagen ohne“) Gefühlswert für das zugleich auftretende Gefühl. Zweifelsohne besteht ein Gefühlswert für jedes Gegen¬ ständliche d. h. jedes hat in jedem Falle seinen Anteil an der „besonderen Bedingung“ des Gefühls; indessen würde die Behauptung zu weit gehen, das verschiedene Gegenständliche habe auch immer verschiedenen Gefühlswert. Wenigstens ist die Ansicht nicht abzuweisen, daß mehreres Gegenständliches des Bewußtseinsaugenblickes an dem Gefühl dieses Augen¬ blicks gleich großen bedingenden Anteil haben könne. Mit der Verschiedenheit des Gefühlswertes von Gegen¬