identifizieren ist115. Doch ist gerade der Saargau - und das ist auffällig - im
Testament nicht genannt.
Will man dem Eigenbesitz Fulrads, der im Testament nur pauschal aufgeführt ist,
näherkommen, so wird man vom Gesamtbesitz der Abtei St. Denis und der cella
Salonnes in den genannten Gauen ausgehen müssen und dann jenen Besitz
vorsichtig ausfiltern müssen, der sich nicht auf königliche Schenkungen, die
Übertragungen Widos oder überhaupt auf spätere Erwerbungen zurückführen läßt.
Hilfsmittel dafür ist eine Liste der für diesen Besitz relevanten Urkunden, die an die
oben (freilich noch unvollständig) benannten Deperdita anknüpft:
6. Schenkung Karls des Großen vom November 775 (D.KdG, Nr. 107) an Salonnes über
Güter im Seillegau (s. o. S. 3), die teils schon König Pippin von einem Grundherrn
Adalbald erworben hatte bzw. bereits an Fulrad verlehnt hatte (was weitere Deperdita
voraussetzt)116.
7. Testament Fulrads in drei Ausfertigungen (A, B, C), ausgestellt zwischen Juni und
Oktober 777.
8. Bestätigung der Exemtion der Kirche von Salonnes von der Jurisdiktion des Bischofs
von Metz und ihre Unterstellung unter die Immunität der Abtei St. Denis durch Karl
den Großen vom 6. Dezember 777 (D.KdG, Nr. 118)117.
9. Bestätigung eines Tausches zwischen Eufemia, Äbtissin von St. Pierre-aux-Nonnains in
Metz, und Abt Fulrad über Güter im Seillegau in Filicionecurte und +Vertignécourt
(s.o. S. 2) und Besitz im Charpaignegau in Basigundecurte, welchen letzteren Besitz
Fulrad von Bischof Petrus von Verdun und Abt Anno [von Tholey] ertauscht hatte,
durch Karl den Großen im Oktober 781 (D.KdG, Nr.136)118.
10. Bestätigung Ludwigs des Frommen (814/40? 821?) für einen Tausch, den Abt Hilduin
im Namen des monasterium Sancti Dyonissii seu Sancti Privati Salnensae mit einem
gewissen Hildulf über Besitz im Charpaignegau in Vuatcurte superfluvio Alsontia119 120, in
Doncourt-lès-Conflans, in fine Inguriaca vel in fine Frucelinsaeno bzw. im Seillegau in
+Seraincourt und in fine Silciniaga bei Château-Salins und Puttigny (s.o.S. 13)
durchführte, wobei letztere Güter Hildulf dem Abt übergab (Tardif, Nr. 132).
11. Fälschung (ca. 861 )121 auf den Namen Karls des Großen (zum J. 782), nach der der
König dem Kloster St. Denis u.a. die von Abt Folleradus geschenkte cella quae dicitur
115 Glöckner / DOLL (wie Anm. 52), Nr.263. Sancta Maria kommt auch 840 (Nr.215) als Anlieger in
Marsal vor.
116 Vgl. ChLA XVI, Nr.620.
117 Vgl. M. Parisse, Chartes originales antérieures à 1121 conservées dans le département de la
Meurthe-et-Moselle (Cahiers du CRAL 54), Nancy 1977, S.7f.; ChLA XIX, Nr.679. Eine Hand des
10/. 11. Jhs. dieser wohl in Salonnes aufbewahrten Urkunde (Nancy AD Meurthe-et-Moselle G. 468)
vermerkte am Rande eine Namenliste: Adelb[er]t[us] - Rozelo - Teteman[us] Fr[..] / Erinb[er]t[us] -
Egozon[us].
118 Vgl. ChLA XVI, Nr.628.
119 Für die bisher nicht identifizierte Alsontia im Charpaignegau vgl. HERBOMEZ (wie Anm. 33), Nr. 69
(a. 874) u. S. 458ff.; P. Marichal, Remarques chronologiques et topograpiques sur le cartulaire de
Gorze, Paris 1902, S. 41 ff.
120 Für die bisher unidentifizierten Orte vgl. Buchmüller Pfaff (wie Anm. 17), Nr. 396.
121 Das Stück ist von jenem Schreiber geschrieben, der auch die Urkunde Karls des Kahlen TESSIER Nr.
230 vom 21. VII. 861 fertigte. Sie steht in engem Zusammenhang mit D. KdK Tessier Nr. 488 von
865/66. Vgl. Vorbemerkung D. KdG Nr, 238 und G.M. TESSIER (Hg.), Recueil des actes de Charles
II. le Chauve, Paris 1952, Bd. II. S. 620.
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