Im Westfalischen lebt das Appellativ Lewerk, Lewek, Lewering m. ,Lerche4
mit den Varianten Läwek, Leiweling, Levleng, Laüwering weiter (WOESTE 159).
In Schleswig-Holstein ist Lewark f. und vereinzelt m. ,Feldlerche4 noch als
appellativ lebendig; neben Lewark kommen zahlreiche Varianten (z. B.
Lewak, Lewalk u. ä.) vor; außerdem sind auch die Formen Lark und Lerk be¬
legt, die der standardsprachlichen Form Lerche nachgebildet sind und die
ständig mehr an Boden gewinnen. An Flurnamen vgl. Lewarkwisch in Mönk¬
hagen (Kr. Stormarn, Südholstein) (SchleswHWb 3, 462).
In der niederdeutschen Mundart Mecklenburgs bezeichnet Lewark f. die Ler¬
che; die mnd. Lautform lewerke ist in den Mundarten noch sehr verbreitet, vgl.
auch den Flurnamen Lewarksbarg (MecklWb 4, 902f.). Im Dialektraum von
Ost- und Westpreußen kommt Lewark, Lewerk f./m. ,Lerche1 mit erhaltenem
-w- als Appellativ auch vor (PreubWb 3, 887ff. und Karte; Frischbier 2, 24f.).
In den rheinischen Mundarten lassen sich zwei Gebiete unterscheiden, je
nachdem ob sie die -w-losen Formen oder Formen, die -w- erhalten haben,
aufweisen: Der unter A verzeichnete Beleg im Saar-Mosel-Raum bildet die
südliche Grenze der Verbreitung der Formen mit erhaltenem -w-; südlich die¬
ser Grenze gelten die -w-losen Formen (RheinWb 5, 395ff.). Halfer 1988,
147 Nr. 305 weist auf Formen mit erhaltenem -w- am Mittelrhein hin, vgl. die
Flurnamen 1383 an dem Leuwerkenberge, 1419 am Lowercken; zusätzliche
(historische) Belege finden sich auch weiter nördlich (DlTTMAIER 186f.): 1284
Lewerkinberch (Neuenahr, Lkr. Ahrweiler), 1423 by der alder lewircken (Aa¬
chen).
In Luxemburg kommt Leiweck(elchen) m. ,Lerche4 (LuxWb 3, 40) neben
Leiweck, Leiwecker(chen)240 vor. Am Nordrand des Untersuchungsgebietes
lassen sich folgende Belege verzeichnen: Im nördlichen Lothringen ist Le¬
weckelchen m. ,Lerche4 (/ewekdlydn, lewakdl/dn in Metzerwiese, Niederjeutz
[Arr. Thionville / Diedenhofen], Kattenhofen, leiwekdltyan in Sierck; Dt-
LüTHRWb 337) belegt; an der unteren Saar lassen sich Leewagger (in Merzig;
RheinWb 5, 395) sowie Leiweckelchin, Liewack, Liewäckelchi (Conrath
142 und 144) nachweisen. Im Flurnamenmaterial des ASFSL ist für den Saar-
Mosel-Raum der erwähnte Beleg leweck aus dem nördlichen Randgebiet zu
verzeichnen: Er lässt sich mit der in Luxemburg bezeugten Form Leiweck ver¬
gleichen. SCHÖN 33 verzeichnet außerdem für die Saarbrücker Mundart das
Appellativ Lewekelche (in Sulzbach), das eine ältere Geltung der w-haltigen
Form noch im mittleren Saarraum belegte41
D. In Flurnamen des Saar-Mosel-Raums lässt sich Leweck nachweisen, und
zwar eben in diesem nördlichen Randgebiet (Hunting bei Sierck nahe der lu¬
xemburgischen Grenze), das in nordwestlichen Zusammenhängen zu interpre¬
24(1 Henri Klees: Luxemburger Tiernamen, Luxemburg 1981,37f. Nr. 251.
~41 Auch in der Redensart „munter wie ein Lewekelcheu (wie eine Lerche).
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