Hoven (192) Hofen
Lk. St. Ingbert, Stadt Blieskastel, Stadtteil Lautzkirchen.
a) C. Pöhlmann schreibt zur Lage der Siedlung, „daß Hofen im Tai gelegen
war, weil es eine Mühle besaß. Es war also eine nur kleine Siedlung, die
näher an Lautzkirchen als an einem anderen Orte lag, also wahrschein¬
lich oberhalb dieses Dorfes entweder im Würzbacher oder im Kirkeler
Tal. Vielleicht bildet dieses Hofen sogar den westlichen Teil des heuti¬
gen Lautzkirchen. Dieses erstreckte sich nämlich noch in der ersten Hälfte
des vorigen Jahrhunderts nach Westen zu nicht über den Kirkeler
Bach hinüber. Was jenseits desselben, getrennt vom Dorf lag, bildete
ursprünglich eine Ansiedlung für sich, und es ist sehr wahrscheinlich,
daß sie ehedem den Namen Hofen = Hof trug, der im Lauf der Zeit aber
in Vergessenheit geriet. In dem westlichen Ortsteil Lautzkirchen,
jenseits des Kirkeler Baches, befinden sich heutzutage zwei Was¬
sertriebwerke: Eine ursprünglich zweifellos oberschächtige Mühle
an der Niederwürzbacher Straße, welche durch einen Mühlgraben
das Wasser des Kirkeler Baches zugeleitet bekommt, und ferner
das heutige Kalkwerk, welches von dem Wasser des in einem
großen Teich aufgestauten Würzbaches getrieben wird. Welches von
beiden einst den Namen Hofen trug, läßt sich nicht mehr fest-
steilen; nur so viel kann mit Sicherheit gesagt werden, daß die ober-
schächtigen Mühlen an kleinen Bächen, deren verhältnismäßig kurze und
schmale Mühlgräben keine großen technischen Schwierigkeiten verur¬
sachten, älter sind als die unterschächtigen Mühlen an größeren Wasser¬
läufen, zu deren Stauung mächtige Wehre in den Fluß eingebaut oder
große Weiher angelegt werden mußten. Aus diesen Gründen möchte
ich eher annehmen, daß die Mühle zu Hofen mit der vom Kirkeler Bach
getriebenen identisch ist1."
Meiner Meinung nach dürfte Hofen jedoch im Würzbachtal, in der Nähe
des Breithofes und der Breitmühle zu suchen sein.
c) Gruppensiedlung, d) + vor 1400.
e) In der Mettlacher Güterrolle wird vermerkt, daß Folmar von Forbach der
Abtei Mettlach Güter in Blickweiler schenkt. Sein Sohn überträgt dem
Kloster dreißig Denare in Houewilre und zwei Hörige. H. Müller ver¬
mutet, daß es sich bei diesem Houewilre um Hofen handeln könnte (und
nicht um Hofweiler, Gde. Welschbillig, Lk. Trier)2. 1195 schenkt der Graf
Ludwig von Saarwerden den viertenTeil einer Hufe in Hove dem Kloster
Wadgassen3. 1258 veräußert Johannes von Brücken all sein Eigengut zu
Lautzkirchen, die Fischerei in demselben Bann, die halbe Wiese, gen.
der Brühl, mit Acker und Wald daran gelegen, die Zinsen zu Lautzkir¬
chen und seinen Teil an der Mühle zu Hove4. Käufer ist das Kloster
Werschweiler. Johann, Sohn des Ritters Lambert des Älteren von Kastei,
seine Frau Gertrud, sowie die Brüder Lambert und Heinrich, die Söhne
des verstorbenen Ritters Hennelin von Blieskastel, begeben sich 1326
mit ihren Eigengütern zu Ingweiler, Hoven bei Lutzkirchen, Alsbach,
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