wurde163 und wahrscheinlich eines der jüngeren Kinder war164, dürfte die Ehe
seiner Eltern wohl um 995, vielleicht sogor noch etwas früher, geschlossen wor¬
den sein, und ihre Geburtsdaten müßten demnach etwa in die 70er Jahre des
10. Jahrhunderts fallen165. Dem entspricht, daß Leos IX. Großvater, Hugo raucus,
von 968 — ca. 985 in den Quellen als Graf im elsässischen Nordgau nachweisbar
ist160. Gelegentlich wird der Beginn seiner Amtszeit sogar schon ln die frühen
50er Jahre gesetzt167, wobei man allerdings das Hugo comes der Urkunden auf
den gleichnamigen Onkel des Hugo raucus zu beziehen haben wird.168. Wenn
man hingegen die chronologischen Verhältnisse auf seiten Konrads II. betrachtet,
so kommt man zu dem Schluß, daß Konrad selbst, der 1024 bereits als erfahrener
Mann zum deutschen König erhoben wurde, etwa 990 geboren sein wird und daß
sein Vater, Graf Heinrich von Speyer, etwa 970 ins Dasein getreten sein dürfte,
da ja dessen Vater, Otto von Kärnten, wiederum aus der erst 948 geschlossenen
Ehe des Herzogs Konrad d. Roten mit der Liudolfingerin Liutgard hervorging189.
Setzt man also die Geburtszeit Heinrichs von Speyer auf etwa 970 und die seiner
Gattin Adelheid, die erst zwischen 1039 und 1046 verstorben ist170, annähernd in
als Trägerin des Namens Adelheid vermuteten Tochter Richards von Metz, der
seinerseits als Sohn des 944 erschlagenen Adalbert angesetzt wird, entgegen. Aus
den Quellen läßt sich dies alles freilich nicht belegen.
163 Vita Leonis c. 2, in: I, M. Watte rieh, Pont. Rom. vitae I S. 129. Das gleiche
Datum findet man in den Ann. Marbac., im Fragm. Urstisii, bei Johann v.
Bayon etc.; vgl. P. P. Brücker, L’Alsace I S. 339.
164 Seine beiden Brüder und auch mindestens zwei patrueles waren 1049 schon tot!
165 Spätestens um 970 muß ja auch der (ältere) Bruder von Leos IX. Vater, Graf Eber¬
hard, geboren sein, da man diesen — wie oben in Anm. 139 schon vermerkt — be¬
reits vom Jahre 986 an als Graf tätig sieht.
166 E. Kimpen, Rheinische Anfänge S. 16; E. Krüger, Der Ursprung S. 18.
167 F. Vollmer, Die Etichonen S. 181.
168 Hugo raucus kann ja erst nach 944/45 geboren sein, da ja Liutgard den Grafen
Eberhard vom elsässischen Nordgau, Hugos Vater, erst nach dem Tode ihres ersten
Gemahls Adalbert von Metz (f 944) geheiratet hat.
169 Hierzu vgl. schon H. Bresslau, Jahrbücher Konrads II. Bd. 1 S. 4; desgleichen
E. Kimpen, Rheinische Anfänge S. 15 f.; ebenso auch Regesta Imperii III, 1,
ed. H. A p p e 11, S. 5 nr. a.
170 Im Jahre 1037 ist Adelheid noch im sogn. Stiftungsbrief des Klosters Öhringen,
den ihr Sohn aus zweiter Ehe, Bischof Gebhard III. von Regensburg, erließ, aus¬
drücklich als Intervenientin genannt (Wirttemberg. UB 1 S. 263 f. nr. 222. Diese
Urkunde ist teilweise überarbeitet und interpoliert; vgl. hierzu K. Weller, Die
öhringer Stiftungsurkunde von 1037, in: Württ. Vierteljahreshefte f. Landes-
gesch. NF 39 (1933) S. 1 ff., zuletzt H. Decker-Hauff, Der öhringer Stiftungs¬
brief, in: Württembergisch Franken 41 (1957) S. 17 ff. und 42 (1958) S. 3 ff. Am
Datum ist nicht zu zweifeln). Im Jahre 1046 hingegen schenkte Heinrich III. der
Kirche zu Speyer die villa Lockweiler, quam ex avia nostra domna videlicet Adel¬
heid jure hereditario suscepimus (MG DD Heinrich III. S. 210 f. nr. 168). Danach
scheint Adelheid ihren Sohn Konrad II. (J 1039) überlebt zu haben, da das Gut
andernfalls nicht als von der Großmutter, sondern als vom Vater ererbt hätte be¬
zeichnet werden müssen; so schon H. Bresslau, Konrad II. Bd. 1 S. 4 Anm. 5,
und jetzt auch wieder Regesta Imperii III, 1 ed. H. A p p e 11, S. 5 nr. c.
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