ber 1049 für das bei Egisheim gelegene Heiligkreuz-Kloster in Woffenheim über¬
liefert sie. Zugleich werden dort auch zwei schon verstorbene Brüder des Papstes,
namens Gerhard und Hugo, erwähnt109. Auch eine Schwester — obgleich uns eine
solche nirgends ausdrücklich bezeugt ist — scheint Leo IX. gehabt zu haben,
nämlich Hildegard, die Mutter Ludwigs von Mousson-Mömpelgard. Freilich
brauchen wir auf sie wie auch auf weitere vermutete Schwestern des Papstes
nicht einzugehen110.
Zu älteren Vorfahren geleitet uns Leos IX. Urkunde vom 28. November 1049
für das Cyriakus-Kloster Altdorf. Dieses wird als a parentibus nostris conditum
bezeichnet. Über die Gründung verlautet in jenem Dokument weiter, daß Eber-
hardus comes die Klostergründung beschlossen hatte, sed egritudine praeveniente
et morte sequente impediebatur a bono opere illo; filius autem eins Hugo, qui
erat aliquantulum raucus, quoniam sepe intellexerat voluntatem patris, coepit hic
edificare ecclesiolam .. .U1. Hugo (raucus) habe auch die Weihe jener Kirche
durch Bischof Erchenbald von Straßburg (965—991) veranlaßt. Weil nun
„Wibert“ in seiner Vita Leonis bemerkt, daß die Eltern und Großeltern von
Brunos Eltern die Abtei Hesse und das Cyriakus-Kloster in Altdorf gegründet
Kaiser Konrad II. und dessen Sohn, Kaiser Heinrich III., Nachkommen Theo-
phanus?, in: ZGO 105 (1957) S. 329, Stammtafel, sei der Bischof Bruno von Toul,
der spätere Papst Leo IX., ein Bruder Herzog Konrads d. J. von Kärnten und ein
Sohn des 1011 verstorbenen Herzogs Konrad von Kärnten und seiner Gemahlin
Mathilde (der Tochter Herzog Hermanns II. von Schwaben) gewesen. Hier kann
nur ein Irrtum vorliegen!
109 J. D. Schoepflin, Alsatia diplomatica I (1772) S. 163 f. nr. 207. (J. — L.
nr. 4201). — Woffenheim war, wie in dieser Urkunde desgleichen ausgeführt wird,
eine Gründung der Eltern Leos IX. Vgl. auch Vita Leonis (a. a. O. S. 129) und
die Urkunde der Gräfin Mathilde von Mousson-Mömpelgard von ca. 1090
(J. D. Schoepflin, Als. dipl. I S. 477 f.), aus der hervorgeht, daß Leos IX.
Eltern auch in Woffenheim bestattet worden sind. — Leos IX. Bruder Gerhard
soll nach der allerdings nicht immer zuverlässigen späten Chronik von Moyen-
moutier des Johann von Bayon c. 48 (C a 1 m e t, Hist, de Lorraine 1. Aufl. II Pr.
S. LXVIII) bereits in den 30er Jahren des 11. Jahrhunderts den Tod gefunden
haben.
110 Zusammenfassung der Argumente bezüglich Hildegards bei F. Vollmer, Die
Etichonen, in: Studien und Vorarbeiten z. Gesch. d. großfränk. und frühdeutschen
Adels, hrsg. von G. Tellenbach (1957) S. 182. — Nach einer Bemerkung
des im 13. Jahrhundert schreibenden Chronisten Albert von Stade sei eine ge¬
wisse hochedle Dame namens Ida von Elsdorf eine filia fratris imperatoris Hein-
rici III., filia quoque sororis Leonis papae qui et Bruno, gewesen (MG SS XVI
S. 319). Zu dieser Frage, die eine breite Literatur hervorgerufen hat und die zu¬
letzt H. Dobbertin, Das Verwandtschaftsverhältnis der „schwäbischen“ Edlen
Ida von Elsdorf zum Kaiserbruder Ludolf IV. von Braunschweig (f 1038) und zu
Papst Leo IX. (f 1054), in: Braunschweigisches Jahrbuch 43 (1962) S. 44 — 76,
positiv — im Sinne der Richtigkeit der Stader Überlieferung — deuten zu können
glaubte, vgl. jetzt die Kritik von H. Jakobs, Der Adel in der Klosterreform
von St. Blasien S. 184 ff., bes. S. 197 — 204, und K. Schmid, Probleme um
den „Grafen Kuno von öhningen“ S. 49 f.
111 J. D. Schoepflin, Als. dipl. I S. 164 f. nr. 208 (= J.-L. nr. 4206).
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