C. Die Beziehungen der Firma zum Saar-Arheitsmarkte.
Die Entwicklung und jeweilige Lage des Arboits-
marktes dürfte für kaum eine zweite Industrie von so einschneiH
dender Bedeutung sein, wie für die kunstgewerbliche Keramik,
für Welche die Heranbildung und Erhaltung uines geschulten,
bodenständigen Arbeiterstammes unerlässliche Voraussetzung
Фег Produktion ist. Das trifft natürlich in gestei¬
gertem Masse in einem Gebiet zu,.das, beherrscht von Kohle uni
Eisen, den wirksamsten liebeln industrieller Entwicklung, eine
so rege industrielle Betriebsamkeit aufweist, wie es im Saar-
gebiet der Fall ist. Wenn auch die verschiedenen Saarkreise
je nach ihrer Bodengestaltung, dem Bodenreichtum und der Fruchl
barkeit eine sehr verschiedenartige wirtschaftliche und sozi¬
ale Struktur aufweisen, sokann man doch das ganze Saargebiet
von der Mosel bis zur lothringisch-pfälzischen Grenze als
einen einheitlichen Arbo i tsinarkt betrachten, weil es in ihm
einen Zentralpunkt von solcher Macht und Anziohungokraft giobt,
dass der gesamte Arbeitsinarkt von ihm beherrscht wird, sich
nach ihm ausrichtet. Das ist der Kohlen- und Eisenbezirk der
■
mittleren Saar. Bevor die Eisenindustrie und der Kohlenberg¬
bau in den gewaltigen Aufschwung eintraten, der sie zu ihrer
gegenwärtigen Höhe führte, d, h. bis um die Mitte des 19.
Jahrhunderts, konnte natürlich auch, dort von einem Arboits-
markte noch nicht die Rede sein, denn einem fast unbegrenzten
(damals
Angebot an Arbeitskräften aus oenlmeist armen Ufer- und
Gebirgsgemeinden der Saar und dos Hochwaldes stand eine nur
sehr beschränkte Nachfrage gegenüber, sodass der Arbeitslohn