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Intuition und Positivismus.
malen Erfassungsfähigkeit selbst, noch für den, der den
Metagnomen mit seinen Fähigkeiten als sein Unter¬
suchungsobjekt erforscht. Der Metagnom erlebt Erschei¬
nungshaftes auf paranormalem Wege, und der para¬
psychische Forscher untersucht den Metagnomen als zum
Bereich der Erscheinungen, der „für mich“ bestehenden
Welt, gehöriges Objekt.
2. „Intuition“ als Erfassung von Ordnungstypen.
Will man trotz allem das Wort „Intuition“ beibehalten
und wissenschaftlich verwenden — und man darf es
meines Erachtens —, so kann es nur bedeuten: Erstens
die Erfassung des unmittelbar Erlebten in seiner
faktischen Unmittelbarkeit; zweitens die Erfas-
sung gewisser letzter Bedeutungen im Rahmen
des Erlebten als elementarer Bedeutungen und
ihrer Relationen, wobei es gleichgültig ist, ob diese Be¬
deutungen, wie etwa die Farben, „anschaulich“, oder ob
sie, wie etwa die Bedeutung der Worte „nicht“ und „so¬
viel“, „unanschaulich“ sind; drittens die Erfassung zu¬
sammengesetzter Ordnungsformen im Bereiche
des sogenannten Empirischen.
In ganzer Strenge geredet, weiß Ich nur von meinen
erfaßten Ordnungsformen inmitten meines Gehabten.
Wir wollen aber im folgenden den Begriff des anderen Ich,
letzthin selbst eine meiner spezifischen Ordnungsformen,
als hinreichend geklärt ansehen1) und der Kürze halber
„allen Menschen“, ja wohl gar allen animalischen Wesen,
die Erfassung des von uns Aufgezählten zuschreiben und
„Intuition“ nennen.
x) Vgl. meine Ordnungslehre, 2. Aufl. 1923, S. 371 und Grundprobleme der
Psychol. 2. Aufl. 1929, S. 91.