3. beim schwebenden Pfeilerbau 3,25 Mark
4. beim schwebenden Strebbau 3,86 „
5. beim streichenden Strebbau 3,68 ,
6. beim schwebenden Strebbau 4,16 „
7. beim streichenden Strebbau 3,99 ,,
Es sind zwischen den Ergebnissen der einzelnen Abbauarten, wie die
angeführten Beispiele zeigen, außerordentlich große Verschiedenheiten möglich.
Die Arbeiter haben aber auf die Art des Abbaues keinen Einfluß. Unter Berück
sichtigung der natürlichen Verhältnisse wird von der Betriebsleitung bestimmt,
wie abgebaut werden soll. Recht häufig kann auch sie mit Rücksicht auf das
Leben und die Gesundheit der Beamten und Arbeiter nicht die im Augenblick
rentabelste Abbauart zur Anwendung bringen lassen. Da aber die Arbeiter
absolut keinen Einfluß auf die Art des Abbaues haben, ist es auch aus diesem
Grunde falsch, sie für das mehr oder minder günstige Ergebnis verantwortlich
zu machen, und, sofern irgendwo das Ergebnis ungünstiger wird, einfach zu
sagen, sie hätten weniger gearbeitet.
Auch die Maßnahmen zur Sicherung von Leben und Gesundheit der Ar
beiter üben einen großen Einfluß auf die Höhe der Durchschnittsförderung aus.
So z. B. die Einrichtungen zur Unschädlichmachung des Kohlenstaubes. Auf
den staatlichen Gruben im Saarrevier wurden nach der am 17. März 1885 er
folgten Schlagivetter- und Kohlenstaubexplosion auf Grube Camphausen in
ständig größerem Maßstabe Versuche nach dieser Richtung hin angestellt und
immer mehr derartigeEinrichtungen direkt vorgeschrieben. Es ist selbstverständlich,
daß dadurch ein ungünstiger Einfluß auf die Durchschnittstonnenleistung aus
geübt und auch das direkte finanzielle Ergebnis der Gruben ungünstig beein
flußt wurde.
Die Nebenarbeiten nahmen erheblich zu. Manche Arbeitskraft wurde
gebraucht, um die Riesel-Leitungen zu legen und in Ordnung zu halten, das
Rieseln zu besorgen und mehr noch, um die infolge der Einwirkung des Wassers
auf das Nebengestein zunehmenden Verbauerarbeiten zu erledigen. Abgesehen
von den Auslagen für Materialien.
Zur Herabminderung der Gefahr von Schlagwetter- und Kohlenstaub
explosionen wurde dann auch die Schießarbeii auf den Staatsgruben möglichst
eingeschränkt und allerlei Versuche zur Verbesserung der Geschoßmaterialien
gemacht, um der Schießarbeit ihre Gefährlichkeit zu nehmen. Das kostete manche
sich nicht oder doch nicht sofort rentierende Arbeit und ivar auch von großem,
Einfluß auf die Leistungsmöglichkeit, wie einige Beispiele zeigen werden. Nach
dem im Jahre 1885 auf Grube Camphausen die Schlagwetter-und Kohlenstaub
explosion erfolgt war, wurde hier das Schießen in dem in Betracht kommenden
Flöz verboten. Die Einstellung der Schießarbeit ivar von großem Einfluß auf die
Durchschnittsförderung und die Gedinge. Es schwankten die Hauptgedinge
sätze für eine Tonne Kohlen 1 ):
vor Einstellung der Schiessarbeit
unmittelbar nachher
im Herbst 1888
in den Abbaustrecken
zwischen 1,60 und 2,00 Mk.
„ 3,50 „ 3,60 „
„ 1,80 „ 2,20 „
in den Pfeilern
zwischen 1,35 und 1,70 Mk.
» 2,00 „ 2,10 „
» L20 „ 1,50 „
Unmittelbar nach Einführung des Schießverbots mußte also das Ge
dinge bedeutend erhöht werden. Später ging es infolge der Gewöhnung der Ar
beiter wieder ungefähr auf die alten Sätze zurück. In den Abbaustrecken blieb
es etwas höher wie früher und in den Pfeilern sank es gar unter den früheren
Maßnahmen zur
Sicherung von
Leben uiul Ge
sundheit beein
flussen die
Durchschnitts
förderung.
Einschränkung
der Schießarbci
U Z. f. B. H. u. S. W. Bd. 37 B. S. 126.
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