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Vergleich der
Lohnentwicklung
für Klasse A.
Ein Vergleich der Lohnentwicklung f ür die in der amtlichen Statistik
unter Klasse A geführten eigentlichen Bergarbeiter zeigt ebenso deutlich das
Zurückbleiben der Löhne im staatlichen Bergbau an der Saar.
Klasse A
verdiente
Die Klasse A erhielt also tmSaar-
Jahr
im Saarrevier
im Oberb.
Dortmund
bei Aachen
revier mehr + oder weniger — wie
XÄXIS II
pro
Schicht
Mk.
pro
Jahr
' Mk.
pro
Schicht
Mk.
pro
Jahr
Mk.
pro
Schicht
Mk.
pro
Jahr
Mk.
pro
Schicht
Mk.
pro
Jahr
Mk.
< pro
Schicht
Mk.
pro
Jahr
Mk.
1888
3,06
885
2,96
936
—
—
+0,10
- 51,0
—
—
1889
3,44
976
3,42
1028
3,05
913
+0,02
— 52,0
+0,39
+ 65,0
1890
4,09
1180
3,98
1183
3,42
991
+o,n
- 3,0
+0,61
+189,0
1891
4,21
1212
4,08
1217
3,56
1062
+0,13
— 5,0
+0.65
+150,0
1892
4,23
1167
3,87
1120
3,28
951
+10.36
+ 47,0
+0,95
+216,0
1893
3,83
1021
3,71
1084
3,18
920
+0,12
— 63,0
+0,65
+101,0
1894
3,68
1020
3,73
1102
3,15
925
—0,05
— 82,0
+0,53
+ 95,0
1895
3,70
1030
3,75
1114
3,20
951
—0,05
— 83,0
+0,50
+ 79,0
1896
.3,73
1079
3,90
1203
3,30
991
—0,17
—124,0
+0,43
+ 88,0
1897
3,80
1101
4,32
1328
3,57
1068
—0,52
—227,0
+0,23
+ 33,0
1898
3,90
1146
4,55
1387
3,74
1121
—0,65
—241,0
+0,16
+ 25,0
1899
3,99
1158
4,84
1491
3,93
1185
—0,85
—333,0
+0,06
— 27,0
1900
4,11
1193
5,16
1592
4,45
1346
—1,05
—399,0
—0,35
—153,0
1901
4,09
1191
4,98
1447
4,34
1298
—0,89
—256,0
—0,25
—107,0
1902
4,07
1189
4,57
1314
4,22
1235
—0,50
—125,0
—0,15
— 46,0
1903
4,12
1213
4,64
1411
4,26
1265
—0,52
—198,0
—0,14
— 52,0
1904
4 22
1230
4,78
1415
4,39
1276
—0,56
—185,0
—0,17
— 46,0
1905
4,29
1239
4,84
1370
4,60
1339
-0,55
—131,0
—0,31
—100,0
1906
4,40
1283
5,29
1664
4,96
1484
—0,89
—381,0
—0,56
—201,0
1907
4,57
1330
5,98
1871
5,28
1599
-1,41
—541,0
—0,71
—269,0
1908
4,63
1333
5,86
1766
5,17
1532
—1,23
—433,0
—0,54
—199,0
1909
4,51
1273
5,33
1556
5,01
1456
—0,82
—283,0
—0,50
—183,0
1910 1. Viertelj.
4,46
5,29
5,00
—0,83
—0,54
2. Viertelj.
4,47
5,33
5,04
—0,86
—0,57
3. Viertelj.
4,49
5,40
5,15
—0,91
—0,66
Von der stetigen Lohnpolitik der Bergverwaltung hatten die Arbeiter,
wie die Tabellen zeigen, hauptsächlich den „Vorteil“, daß sie von den Zeiten der
Hochkonjunktur keinen wesentlichen Nutzen hatten. Die Löhne ivurden immer
auf einer recht bescheidenen Höhe gehalten. Sie entwickelten sich im Saarrevier
auch nicht annähernd, so günstig wie im Oberbergamtsbezirk Dortmund und bei
Aachen. Hierbei verdient besonders erwähnt zu iverden, daß auch im Ober
bergamtsbezirk Dortmund staatliche Gruben sich befinden, deren Arbeiter an den
besseren Löhnen Teil hatten, obwohl die Gruben nicht wie im Saarrevier mit
Gewinn arbeiten, sondern Zubusse erfordern. Es ist ja wohl ganz schön, wenn auch
die Arbeiter ein sich möglichst gleichbleibendes Einkommen haben und nicht
plötzliche und erhebliche Schwankungen in der Einnahme der Arbeiterfamilien
Vorkommen. Notwendig ist dann aber auch, daß die Preise für die Lebensbe
dürfnisse auch stetig bleiben, soll die Lebenshaltung der Arbeiterfamilien auf
einer möglichst gleichmäßigen Stufe bleiben. In der Praxis aber herrscht ein auf
und nieder in den Preisen für die Lebensmittel. Nicht selten sind sie in den
Zeiten der Hochkonjunktur, wenn allenthalben das Geld flotter rollt, am teuersten.
Abgesehen von den Schwankungen sind die Preise für die Lebensbedürfnisse
in den letzten Jahrzehnten recht erheblich gestiegen. Auch die Bedürfnisse sind
gewachsen. Sie konnten wachsen und in weiten Kreisen unseres Volkes auch
befriedigt werden.