Full text: 1962 (0090)

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Die bessere „Gewinnbarkeit“ der Kohle ermöglicht 
einen höheren Abbaufortschritt, der bei den grö 
ßeren Baulängen auch über längere Zeiträume ge 
halten werden kann. Das bedeutet höhere Förde 
rung je Betriebspunkt und damit eine Verringerung 
der Anzahl der Streben. Dabei werden natürlich 
auch höhere Leistungen erzielt, da sich die Beleg 
schaften besser einspielen können (Abbildung 4). 
So konnte in den ersten sieben Monaten des Jahres 
1961 auf der Grube Kohlwald eine Betriebspunkt 
förderung von 755 t erzielt werden. Sie erreichte da 
mit den Spitzenwert sämtlicher Gruben der Saar 
bergwerke AG. Von 1955 bis 1960 war dieser Wert 
im streichenden Strebbau trotz aller Bemühungen 
lediglich von 333 auf 533 Tagestonnen gestiegen, 
dabei muß berücksichtigt werden, daß die Zahl für 
1960 bereits durch die anlaufenden fallenden Stre 
ben günstig beeinflußt wurde. Die Strebleistung be 
trug im gleichen Zeitraum des Jahres 1961 8279 kg 
je Mann und Schicht, sie war von 1955 bis 1960 von 
4117 kg/M + Sch auf 5298 kg/M + Sch angestiegen. 
Die Abteilungsleistung erreichte 1961 einen Durch 
schnittswert von 5192 kg je Mann und Schicht, von 
1955 bis 1960 stieg sie lediglich von 2740 kg/M + 
Sch auf 3831 kg/M + Sch. 
Diese Ergebnisse wurden erreicht trotz einer Reihe 
mechanischer und organisatorischer Schwierigkei 
ten, wie sie eine Umstellung der Abbauführung und 
ein hoher Abbaufortschritt nun einmal mit sich brin 
gen. 
Durch enge Zusammenarbeit zwischen Betriebslei 
tung, Aufsicht und Belegschaft konnte ein großer 
Teil dieser Schwierigkeiten überbrückt werden. Die 
Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen. Der Zu 
schnitt des Grubenfeldes muß noch der neuen Ab 
bauführung angepaßt werden, eine Arbeit, die noch 
etwa drei Jahre erfordert. Während dieser Zeit soll 
durch intensive Kleinarbeit und Ausnützung aller 
Mechanisierungsmöglichkeiten in sämtlichen Betrie 
ben die Voraussetzung für eine weitere Steigerung 
der Leistung geschaffen werden. Ziel ist, „die Kohle 
am Fließband zu erzeugen“, d. h. der störungsfreie 
Höchstleistungsbetrieb unter Tage. 
Die Anforderungen an den Bergmann verlagern sich 
bei der Verwirklichung dieses Zieles zu einem Teil 
von der physischen auf die geistige Ebene. „Denk 
arbeit“ vor und bei der „Muskelarbeit" ist mehr und 
mehr erforderlich, um den Einsatz kostspieliger Ma 
schinen wirtschaftlich zu gestalten. Der Beruf des 
Bergmanns wird also mehr denn je eine technisch 
interessierte Jugend ansprechen können. 
Der saarländische Bergbau arbeitet jedenfalls, wie 
aufgezeigt, mit allen Mitteln daran, dem „schwar 
zen Gold der Saar“ seinen Platz auf dem Energie 
markt zu erhalten und damit den Saarbergleuten 
feste Arbeitsplätze zu sichern. 
„Entwicklungshilfe" 
In der Londoner „Evening News" wurde ein 
Aufruf veröffentlicht: „Alte Brillen sollten 
nicht fortgeworfen, sondern gesammelt wer= 
den. Sie werden unseren Missionaren in 
Afrika zur Verfügung gestellt, die sie 
in unterentwickelten Ländern dann vertei= 
len. Es kommt nicht darauf an, ob die Bril= 
len dann noch Gläser haben. Allein der Rah= 
men dient dort schon als Zeichen der lntelli= 
genz!" 
* 
Klare Antwort 
Als in Emgland die Labourpartei regierte, 
fragte ein Diplomat Churchill, ob es zum 
Kriege kommen werde. „Nein", erwiderte 
Churchill. „Als Mr. Shingwell Kohlenmini= 
ster war, gab es keine Kohle. Und jetzt ist 
er Kriegsminister . . ." 
Armer Goethe! 
Nach einem Bericht des SED=Organs „Freie 
Erde" hängt in jedem Rinderstall der Land= 
wirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft 
Albinshof im sowjetzonalen Bezirk Neu= 
brandenburg das abgewandelte Geothewort 
„Edel sei der Mensch — milchreich die Kuh." 
Auf Pump 
* 
Sieben von zehn Autos im Bundesgebiet 
werden auf „Pump" gekauft. Fast ein Vier= 
tel ihres Geldes verleihen Kreditinstitute 
ausschließlich für Autokäufe. In der „Pump"= 
Rangliste folgen Möbel, Textilien. An vier= 
ter Stelle: Urlaub. Zwei Drittel aller Kredit= 
künden sind gut verdienende Arbeiter. Seit 
1951 wurden bei uns 9,5 Milliarden DM 
Teilzahlungskredite ausgegeben. 
Aus „Bild"
	        
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