Full text: 1962 (0090)

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Schiefer- und Kohlebänken. Die vom Abbau beein 
flußte und damit an der Entgasung teilnehmende 
Zone erreicht hier eine beträchtliche Höhe: 1Ö0 bis 
150 m. Mit dem Abbau eines jeden weiteren Flözes 
wird das Gewölbe größer und höher, was daraus 
geschlossen werden muß, daß dabei in einer Gas 
strecke erneut größere Gasmengen anfailen. 
In dem zerklüfteten Gebirge kann das Grubengas 
mehr oder weniger ungehindert zirkulieren. Als Bei 
spiel sei folgende Beobachtung gebracht. Die über 
einem Abbau freiwerdend größere Gasmenge 
konnte wechselweise sowohl von einer in der Nähe 
liegenden Gasstrecke als auch von einem 380 m 
entfernt liegenden alten Abbau aus abgesaugt wer 
den, ohne daß sich die Gasmenge änderte. 
Die Gesamtheit der Abbaugewölbe besitzt eine 
merkliche Speicherwirkung, die ausgenutzt werden 
kann. Da die Verwertung des anfallenden Gruben 
gases sonntags nur in geringeren Mengen möglich 
ist, wurde dazu übergegangen, an Sonntagen die 
Absaugung etwas zu drosseln. Durch den vermin 
derten Abfluß füllt sich der „Gasspeicher" und 
liefert am darauffolgenden Montag eine überdurch 
schnittliche Menge hochwertiges Gas. Die Speicher 
kapazität ist natürlich begrenzt, da bei zu starker 
Drosselung das Gas in den Wetterzug Übertritt. 
Liegen über dem Flöz stärkere Sand- oder Konglo 
meratbänke wie im Alsbachfeld der Grube Luisen 
thal, so scheint es, zum mindesten beim Abbau des 
ersten Flözes, zu keiner größeren Gewölbebildung 
zu kommen. Offenbar brechen die Sand- und 
Konglomeratbänke nur in größeren Schollen, so 
daß eine freie Zirkulation des Grubengases nicht 
möglich ist. Die Gasabsaugung ist in solchen Fällen 
wesentlich schwieriger und beschränkt sich häufig 
auf die Absaugung der Liegendgase. 
V. 
Für die Gasabsaugung wurden verschiedene Ver 
fahren ausgebildet. Bei der Gasabsaugung durch 
Gasstrecken wird 15—30 m über dem obersten 
Flöz eine Strecke aufgefahren, der Kosten wegen 
möglichst in einem Kohlebänkchen (Abb. 4). Nach dem 
Auffahren wird die Gasstrecke durch einen dichten 
Mauerdamm verschlossen und das anfallende Gas 
durch eine in den Damm eingelassene Rohrleitung 
abgefördert. Nachteilig an dem Verfahren ist, daß 
das Auffahren der Gasstrecke teuer und langwierig 
ist. Schließlich ist es nicht möglich, mit einer Gas 
strecke, die im Hangenden eines Flözes liegt, Aus 
gasungen aus dem Liegenden zu erfassen. Haupt 
vorteil der Gasstrecken ist dagegen ihre lange 
Wirkungsdauer, die sich über ein Jahrzehnt erstrek- 
ken kann. Gasstrecken bewirken nicht nur eine 
Gasabsaugung des ersten Flözes, sondern bringen 
auch beim Abbau der folgenden Flöze noch größere 
Gasmengen. Bis zum Abbau des 6. Flözes konnte 
ihre Wirkung verfolgt werden. Auch liefern sie in 
den meisten Fällen ein hochprozentiges Gas. Gas 
strecken sind deshalb die unentbehrlichen Grund- 
Abb. 4: Schematische Darstellung der Gasabsaugung durch Bohrlöcher (Schnitt durch den Abbau)
	        
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