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ist das Zwischenglied zwischen Erzeuger und Ver
braucher. Seine Aufgabe ist in Verbindung mit den
Kraftwerken die Versorgung der Grubenanlagen mit
elektrischer Energie.
Einen Überblick über den heutigen Stand des Kraft
netzes gibt die Abbildung 1. Das ursprüngliche Ver
teilungsnetz war ein 35-kV-Kabelnetz mit den drei
feld — Kraftwerk-Weiher. Das ehemalige Umspann
werk Sprengen ist ganz stillgelegt, Hühnerfeld hat
nur noch eine kleine Restschaltanlage, während De
chen weiterhin seine Bedeutung als Versorgungs
zentrum im Osten beibehalten hat, dadurch, daß es
auf 65 kV umgestellt wurde. Uber Dechen werden
heute die Schachtanlagen Dechen, Heinitz, König
Schwerpunkten Dechen, Hühnerfeld und Sprengen.
Dem steigenden Bedarf bei der immer zunehmen
den Elektrifizierung der Gruben war dieses Kabel
netz bald nicht mehr gewachsen. So entschloß man
sich nach dem zweiten Weltkriege, ein völlig neues
Verteilungsnetz zu bauen, und zwar mit Rücksicht
auf die Störanfälligkeit von Kabeln durch Gruben-
einwirkung als Freileitungsnetz. Der größere Ener
giebedarf verlangte auch eine höhere Übertragungs
spannung. In Anlehnung an die Verhältnisse unseres
westlichen Nachbarn wurde die Spannung von
65 000 V (65 kV) gewählt. Mit dem Bau dieses Net
zes wurde etwa 1948 begonnen. Nach der Inbetrieb
nahme wurde das 35-kV-Kabelnetz zum großen Teil
außer Betrieb genommen und die Kabel ausgegra
ben und für eine kleinere Spannung wiederverwen
det bzw. die nicht mehr brauchbaren Teile verschrot
tet.
Heute wird nur noch das Revier Luisenthal über
35 kV von Fenne aus versorgt. Ferner besteht über
Lui6enthal eine Reserveeinspeisung für Ney-Duha
mel und eine Querverbindung Luisenthal — Hühner-
und Kohlwald einschließlich der Außenanlagen ver
sorgt.
Das 65-kV-Freileitungsnetz ist ein vermaschtes
Netz, d. h. die einzelnen Speisepunkte sind sowohl
mit den Kraftwerken als auch untereinander verbun
den, wie aus Abbildung 1 ersichtlich ist. Das hat
den Vorteil, daß bei Ausfall einer Leitung die Ver
sorgung ohne Betriebsstörung immer noch über die
anderen Maschen dieses Netzes vorgenommen wer
den kann. In den insgesamt elf Einspeisestellen,
St. Barbara, Dechen, Reden, Maybach, Camphau
sen, Jägersfreude, Viktoria, Ney, Velsen, Warndt
schacht (noch im Bau) und Charles IV (geht nach
dem Saarvertrag von der HBL in den Besitz der
Saarbergwerke AG über), stehen 23 Umspanner mit
Einzelleistungen von 20 MVA, 12,5 MVA, 7,5 MVA
(1 MVA = 10 4 Volt-Ampere). Die Umspanner kön
nen wahlweise entweder in das 10-kV- oder 5-kV-
Netz mit jeweils der vollen Leistung einspeisen.
Das wird dadurch ermöglicht, daß sie neben der 65-
kV-Hochspannungswicklung eine 10-kV- und eine 5-
kV-Wicklung haben. Der Vorteil dieser 3-Wicklungs-