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der Saarbergwerke AG
Von Dipl.-Ing. Willi Mattem, Kraftnetzabteilung
D ie elektrische Energie hat bei der Kohlegewin
nung in den letzten Jahrzehnten laufend an Bedeu
tung gewonnen. Ihr Anteil an der Tonne Nettoförde
rung ist besonders nach dem zweiten Weltkrieg
sprunghaft gestiegen. 1947 betrug z. B. der Ver
brauch an elektrischer Energie bei den Saarberg
werken u. T. je Tonne Nettoförderung, ohne Wasser
haltung und Lokförderung, im Jahresdurchschnitt
0,89 kWh, 1960 dagegen 5,64 kWh. Rechnet man
den Gesamtverbrauch über und unter Tag auf die
Tonne Nettoförderung um, ergibt sich 1960 ein Ver
brauch von 43,8 kWh. Insgesamt hatten die Saar
bergwerke 1960 einen Verbrauch an elektrischer
Energie von 705,6 Millionen kWh bei Leistungsspit
zen von 125 000 kW.
In den Gruben wird die elektrische Energie von den
drei grubeneigenen Kraftwerken Fenne, Weiher und
St. Barbara geliefert. Der Verbrauch der Gruben be
trägt etwa ein Drittel der Gesamtproduktion dieser
drei Kraftwerke.
Die elektrische Energie wird in den Generatoren der
Kraftwerke bei einer Spannung von 10 000 V er
zeugt, mit Transformatoren auf 65 000 V umgespannt
und dem Hochspannungsverteilungsnetz, das als
Freileitungsnetz ausgebildet ist, zugeführt. In den
Schwerpunkten der Versorgung, den großen Gru
benanlagen, wird die elektrische Energie in Freiluft-
Umspannstationen — Abb. 2 — auf die Verbrauchs
spannungen von 10 000 V und 5 000 V transformiert
und über große 10-kV- und 5-kV-Schaltanlagen den
Verbrauchern zugeführt. Die Außenanlagen werden
meist über 10-kV-Kabel versorgt. Diese Kabel spei
sen ebenfalls wieder 10-kV-Schaltanlagen, an die
die einzelnen Verbraucher angeschlossen sind.
Das gesamte Verteilungsnetz, also das 65-kV-Frei-
leitungsnetz und das 10-kV-Kabelnetz einschließlich
der Transformatoren mit einer Unterspannung von
5000 V (vereinzelt auch noch 2000 V) und der dazu
gehörigen 10-kV-Schaltanlagen werden unter dem
Begriff „Kraftnetz“ zusammengefaßt. Das Kraftnetz
65 kV Freiluft-Schaltanlage Dechen