Full text: 1962 (0090)

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Das Abteufen des Karbonschachtteils 
Die ursprüngliche Absicht, den Betonausbau im Kar 
bonschachtteil ähnlich wie den Vorbeton im Gefrier 
schachtteil mit Hilfe einer Gleitschalung parallel 
dem Abteufen einzubringen, konnte infolge der an 
getroffenen Gebirgsverhältnisse nicht verwirklicht 
werden. Da die tektonisch stark beanspruchten 
halbsteil bis steil gelagerten Gebirgsschichten zu 
Nachfall neigten, mußten Abteufen und Einbringen 
des Betonausbaus getrennt durchgeführt werden. 
Auf die im Karbonschachtteil niedergebrachten 325 
Schachtmeter entfallen 51 Teuf- bzw. Betonab 
schnitte, was einer durchschnittlichen Abschnitts 
länge von 6,37 m entspricht. 
Infolge der Gebirgsverhältnisse erhöhte sich die 
Soll-Betonwandstärke von 64 auf rund 80 cm. Wäh 
rend der Abteufarbeiten waren Wasserzuflüsse mit 
darauffolgenden Gasaustritten zu verzeichnen. Zur 
Abdichtung der Gasaustritte wurde Zement in Form 
von Zementtrübe in das Gebirge verpreßt. Im üb 
rigen wurden die Teufarbeiten im Karbonschachtteil 
auf die gleiche Art wie im Gefrierschachtteil durch 
geführt. Es kamen lediglich eine TURMAG-Bohr- 
maschine mit 3 Lafetten und größere Förderkübel 
zum Einsatz. 
Der Betonausbau mußte mit Hilfe einer Arbeits 
bühne und einer festen Stahlschalung eingebracht 
werden. Mit einer Druckluftwinde wurde diese ein- 
etagige Bühne im Schacht verfahren. Je nach Länge 
Einrütteln des Vorbetons mit Preßluftrütteler 
Schweißen des Stahlblechzylinders im Gefrierschachtteil 
des Betonabschnitts wurden Verschalungen ver 
schiedener Höhe eingesetzt. 
Im Karbonschachtteil betrug der Fortschritt ein 
schließlich das Einbringen des Betonausbaus 1,11 m 
je Arbeitstag bei einer Belegung der Sohle mit 4 mal 
8 — 9 Mann je Tag. Der Durchschlag des Schachtes 
zu der von Grube Velsen aufgefahrenen Unterfah 
rungsstrecke erfolgte am 13. Juni 1961. 
Das Einbringen der Schachteinbauten 
Während der Abteufarbeiten wurde Anfang Februar 
1961 das Einbringen der Schachteinbauten in An 
griff genommen. Neben den im Abstand von 4 m an 
geordneten Einstrichen zur Befestigung der 8 m 
langen Stahl-Spurlatten sind Verlagerungsträger für 
eine Bergefalltreppe, Steigleitungen, Druckluftlei 
tungen sowie für Spül- und Frischwasserleitungen 
vorgesehen. Zur Durchführung dieser Arbeiten 
mußte eine weitere Bühne, die entsprechend dem 
Einbaufortschritt im Schacht verfahren wurde, ein 
gebaut werden. Einstriche und Verlagerungsträger 
sind auf Konsolen festgeschraubt. Im Karbon 
schachtteil sowie oberhalb des Grundwasserspie 
gels sind Stahlkonsolen einbetoniert, wogegen im 
Gefrierschachtteil von Teufe 40 bis 348 m eisen 
armierte Betonkonsolen an die Schachtwandung 
anbetoniert wurden. 
Der Doppelschacht erhält eine Skip- und eine Ge 
stellförderung.
	        
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