Full text: 1962 (0090)

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Die neue Schachtanlage im Warndt 
Im Sommer 1962 wird die neue Saarberg-Schachtanlage im Warndt bei Karlsbrunn die erste 
Kohle fördern. Es ist dies ein Ereignis von besonderer Bedeutung für den Saarbergbau, der seit 
mehr als 50 Jahren — von einem Sonderfall abgesehen — nicht mehr die Möglichkeit hatte, alte 
Anlagen durch neue zu ersetzen. Die neue Schachtanlage, die im Schwerpunkt der reichen 
Kohlenvorräte des Warndtgebietes, dort, wo gute Flöze unter geologisch günstigen Bedingungen 
anstehen, errichtet wurde und die alle Möglichkeiten einer Neuantage und einer Anschlußanlage 
glücklich vereint, soll in ihrer ersten Ausbaustufe eine tägliche Förderung von 6000 t erbringen. 
Die Schachtanlage im Warndt wird nicht nur dazu beitragen, die Wirtschaftlichkeit des gesamten 
Unternehmens zu verbessern und damit die Wirtschaftskraft des saarländischen Bergbaus zu 
stärken, sie sichert darüber hinaus auch die Arbeitsplätze für die Belegschaften der an anderen 
Stellen des Saarreviers in späteren Jahren einmal auslaufenden Gruben und schafft damit den 
saarländischen Bergleuten auf lange Sicht Arbeit und Brot. — Die nachstehenden Beiträge sollen 
einen Überblick über das Werden und Wachsen der neuen Schachtanlage im Warndt vermitteln. 
Das Abteufen und der Ausbau 
des Förderschachtes 
von Betriebsführer Josef Rosch 
as Grubenfeld der im südwestlichen Teil des 
Saarlandes erstellten neuen Schachtanlage im 
Warndt umfaßt eine Fläche von rund 23 Quadrat 
kilometer. Die bauwürdigen Kohlenvorräte betragen 
bis zu einer Teufe von — 1000 m NN etwa 500 
Millionen t. Bei einer durchschnittlichen Tagesförde 
rung von 10 000 t wären diese Kohlenvorräte erst 
nach etwa 175 Jahren erschöpft. Da nach den aus 
vielfachen Untersuchungen gewonnenen Erkennt 
nissen die Ausbildung der Flöze und die Lagerungs 
verhältnisse im Warndt gute Abbaubedingungen 
bieten, sind bei dem Abbau dieser Kohlenvorräte 
Leistungen zu erwarten, die über dem Durchschnitt 
der Leistungen der Saarbergwerke liegen. 
Ansatzpunkt des Schachtes 
Bei der Wahl des Ansatzpunktes für den Förder 
und Frischwetterschacht bei Karlsbrunn waren fol 
gende Gesichtspunkte mitbestimmend: 
Lage des Schachtes im Schwerpunkt der Kohlen 
vorräte, geringe Kohlenverluste im Schachtsicher- 
heitspfeiler. 
Schaffung eines ausreichenden Planums für das er 
forderliche Betriebsgelände unter Berücksichtigung 
eines Massenausgleichs in dem hügeligen Gelände 
und 
weitgehende Schonung des Waldbestandes. 
Mit dem Erstellen des Planums für das Betriebs 
gelände wurde am 14. März 1958 begonnen. Die 
Erdbewegungen vollzogen sich zunächst auf kon 
zentrierter Fläche für den Ansatzpunkt des Schach 
tes und wurden anschließend den Bewegungsmög 
lichkeiten angepaßt. Nach kurzer Anlaufzeit wurden 
im Tagesdurchschnitt 2000 Kubikmeter Erdmassen 
umgebettet. Abtrag auf der einen und Aufschüttung 
auf der anderen Seite glichen sich fast aus, so daß 
So fing es an: Die vier Bohrtürme, die zum Niederbringen 
der Gefrierlöcher eingesetzt waren
	        
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