Full text: 1962 (0090)

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Aus den Fruchtknoten entwickeln sich auffallend 
rot gefärbte Beeren, die von den Waldvögeln 
gerne gefressen werden. Da die Samen in den 
Beeren unverdaubar sind, sorgen die Vögel für die 
Verbreitung dieser schönen Holzliane. 
Nur gelegentlich findet man in den Wäldern das 
Echte Geißblatt oder Jelängerjelieber (Lonicera 
caprifolium L.), das aber häufig in Gärten ange= 
pflanzt wird. Bei ihm sind im Gegensatz zum Wald- 
Geißblatt die oberen Blätter am Grunde verwach 
sen, so daß der Stengel hindurchgewachsen zu sein 
scheint. Der Name „Jelängerjelieber" bezieht sich 
auf die Verwendung der Kletterpflanze an Pergo- 
las und Gartenhäusern. 
Zur Bekleidung von Lauben benutzt man häufig 
auch die Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba L., 
Abb. 4). Sie ist jedoch in unseren Laubwäldern 
nicht selten anzutreffen und hier eine der auffal 
lendsten Erscheinungen. Die Waldrebe klimmt mit 
ihren bis 12 m langen, aber nur 2 bis 3 cm dicken, 
verholzten Stengeln hoch empor. Dabei sind ihr 
ihre gegenständigen, unpaarig gefiederten Blätter 
sehr behilflich. Als typischer Blattkletterer lagern 
sich die gespreizten Fiederblätter auf die Äste und 
Ästchen anderer Pflanzen. Gleichzeitig vermögen 
die Blattstiele sich um ihre Stützen herumzuwin 
den und so der Liane einen besonders festen Halt 
zu verleihen. Oft sind die Zweige der Waldrebe 
untereinander verflochten. Die auffallenden rahm 
weißen Blüten machen sich durch ihren Wohlge 
ruch pollensammelnden Bienen und pollenfressen 
den Fliegen bemerkbar. Im Spätsommer ist die 
Waldrebe durch ihre Fruchtstände mit den asch 
grauen Haarschöpfen von weitem sichtbar. 
Als letzte verholzte Schlingpflanze sei der Gemeine 
Efeu (Hedera helix L.) erwähnt. Im Gegensatz zu 
den bisher angeführten Lianen ist er immergrün. 
Auf der flachen Erde bildet er dunkelgrüne Mat 
ten, da seine langen, dünnen Zweige zu schwach 
sind, sich selber aufzurichten. An Baumstämmen, 
Abb. 4.: Gemeine Waldrebe 
Felsen und Mauern klettert er bis 20 m hoch. Dazu 
befähigen ihn zahlreiche kurze Haftwurzeln, die 
an der Schattenseite der Sprosse hervorbrechen 
und die Pflanze an ihrer Unterlage fest verankern. 
Die lederartigen Blätter kommen in zwei Formen 
vor. An den kriechenden bzw. kletternden Sten 
geln sind die Blätter fünflappig. Die Blütensprosse 
dagegen tragen eirautenförmig bis lanzettliche 
Blätter und bilden keine Haftwurzeln aus. Die 
unscheinbaren lichtgrünen Blüten erscheinen erst 
im September oder Oktober. Aus ihnen gehen 
erbsengroße, blauschwarze Beeren hervor, die erst 
im folgenden Frühjahr reifen. 
3utjend reift mit puffend 
Ferienkolonien 
Jugendlager 
Jugendreisen 
Jugendferienwerk E. V. Saarbrücken, Hohenzollernstraße 21 
Telefon 2 43 86
	        
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