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Aus den Fruchtknoten entwickeln sich auffallend
rot gefärbte Beeren, die von den Waldvögeln
gerne gefressen werden. Da die Samen in den
Beeren unverdaubar sind, sorgen die Vögel für die
Verbreitung dieser schönen Holzliane.
Nur gelegentlich findet man in den Wäldern das
Echte Geißblatt oder Jelängerjelieber (Lonicera
caprifolium L.), das aber häufig in Gärten ange=
pflanzt wird. Bei ihm sind im Gegensatz zum Wald-
Geißblatt die oberen Blätter am Grunde verwach
sen, so daß der Stengel hindurchgewachsen zu sein
scheint. Der Name „Jelängerjelieber" bezieht sich
auf die Verwendung der Kletterpflanze an Pergo-
las und Gartenhäusern.
Zur Bekleidung von Lauben benutzt man häufig
auch die Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba L.,
Abb. 4). Sie ist jedoch in unseren Laubwäldern
nicht selten anzutreffen und hier eine der auffal
lendsten Erscheinungen. Die Waldrebe klimmt mit
ihren bis 12 m langen, aber nur 2 bis 3 cm dicken,
verholzten Stengeln hoch empor. Dabei sind ihr
ihre gegenständigen, unpaarig gefiederten Blätter
sehr behilflich. Als typischer Blattkletterer lagern
sich die gespreizten Fiederblätter auf die Äste und
Ästchen anderer Pflanzen. Gleichzeitig vermögen
die Blattstiele sich um ihre Stützen herumzuwin
den und so der Liane einen besonders festen Halt
zu verleihen. Oft sind die Zweige der Waldrebe
untereinander verflochten. Die auffallenden rahm
weißen Blüten machen sich durch ihren Wohlge
ruch pollensammelnden Bienen und pollenfressen
den Fliegen bemerkbar. Im Spätsommer ist die
Waldrebe durch ihre Fruchtstände mit den asch
grauen Haarschöpfen von weitem sichtbar.
Als letzte verholzte Schlingpflanze sei der Gemeine
Efeu (Hedera helix L.) erwähnt. Im Gegensatz zu
den bisher angeführten Lianen ist er immergrün.
Auf der flachen Erde bildet er dunkelgrüne Mat
ten, da seine langen, dünnen Zweige zu schwach
sind, sich selber aufzurichten. An Baumstämmen,
Abb. 4.: Gemeine Waldrebe
Felsen und Mauern klettert er bis 20 m hoch. Dazu
befähigen ihn zahlreiche kurze Haftwurzeln, die
an der Schattenseite der Sprosse hervorbrechen
und die Pflanze an ihrer Unterlage fest verankern.
Die lederartigen Blätter kommen in zwei Formen
vor. An den kriechenden bzw. kletternden Sten
geln sind die Blätter fünflappig. Die Blütensprosse
dagegen tragen eirautenförmig bis lanzettliche
Blätter und bilden keine Haftwurzeln aus. Die
unscheinbaren lichtgrünen Blüten erscheinen erst
im September oder Oktober. Aus ihnen gehen
erbsengroße, blauschwarze Beeren hervor, die erst
im folgenden Frühjahr reifen.
3utjend reift mit puffend
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