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von Hagen mit der Jahreszahl 1731. Der Volksmund
nennt als Stifterin die Gräfin Margareta vom
Litermont. Bekannt ist diese Gräfin in der Sage
„Der wilde Jäger vom Litermont". Ihre letzte
Ruhestätte fand sie in der Kirche in Nalbach.
Sollte tatsächlich die Stiftung von ihr stammen, so
darf angenommen werden, daß sie aus dem Ge=
schlecht von Hagen ist.
In mehreren Dörfern an der unteren Saar und des
angrenzenden Hochwaldes waren die Herren von
Hagen Schirmvögte. Schon 1359 wird Johann von
Hagen als Besitzer von Schloß „zur Motten" bei
Lebach erwähnt. Ein Streit zwischen einem Grafen
von Hagen und dem Kloster Fraulautern konnte
1360 von dem Abt in Wadgassen und dem Ritter
Gottfried von Saarbrücken geschlichtet werden. Ein
Jahrhundert später wird neben Johann von Löwen=
stein auch Johann von Hagen als Raubritter er=
wähnt. 1411 zwang der Herzog von Lothringen als
Schirmherr Johann von Hagen, den angerichteten
Schaden zu ersetzen. Auch in Büschfeld besaßen
die Freiherren von Hagen ein Schloß und eine
Mühle. 1588 baten der Freiherr von Hagen und
der Abt von Mettlach den Herzog von Lothringen,
einen schadhaft gewordenen Galgen in Reimsbach
wieder aufrichten zu dürfen. Ein Johann Niclas
von Hagen, Herr zu Büschfeld, wird auch als Rat»
und Oberamtmann am Fürstenhof Nassau=Saar=
brücken erwähnt. Er starb im Jahre 1622 und fand
seine letzte Ruhestätte in der Stiftskirche in
St. Arnual. Der letzte Freiherr von Hagen, Johann
Hugo, starb unverheiratet um das Jahr 1800 in
den Armen seines ergrauten Dieners namens
Friedrich Schmanck. Ihm schenkte er für treue
Dienste die Mühle in Büschfeld.
Das geförderte Erz vom Kupferbergwerk in Düp=
penweiler war von guter Qualität. Doch beim wei=
teren Abbau drang immer mehr Wasser in die
Stollen ein. Selbst die aus England bezogenen
hydraulischen Pumpen konnten die Wassermenge
nicht bewältigen. Schließlich mußte der Betrieb
eingestellt werden.
Was von allem übriggeblieben ist, ist das ein»
gangs erwähnte Gerichtssiegel. Es gibt uns Kunde
von der aufblühenden Industrie des Saarreviers im
18. Jahrhundert.