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Die Wohnungsbauförderung
im Saarbergbau
as den Saarbergmann besonders auszeichnet,
ist seine Verbundenheit zur angestammten Heimat.
Sein höchstes Streben geht dahin, in dem Heimort,
wo er als Bergmann geachtet und geehrt ist, zu
einem Eigenheim zu gelangen, Eigentümer eines
Einfamilienhauses zu werden. Die Unannehmlich
keit einer oft weiten Anfahrt zur Arbeitsstelle wird
dabei in Kauf genommen.
Die Bergverwaltung an der Saar erkannte schon
früh den Wert der Bodenständigkeit der Beleg
schaft Sie war daher stets bestrebt, die Heimat
verbundenheit der Bergleute zu unterstützen, in
dem sie den Eigenheimbau förderte.
In der Geschichte des Saarbergbaus lesen wir erst
malig 1842 von Förderungsmaßnahmen für den
Eigenheimbau. Die damalige fiskalische Saargru
benverwaltung unter Leitung des weitblickenden
Geh Bergrats Sello entwickelte das sogenannte
„Saarbrücker Prämien- und Darlehensverfahren“.
Neben einem langfristigen Darlehen erhielten die
bauwilligen Bergleute vom Staat eine Bauprämie,
also einen Baukosten-Zuschuß. In den späteren
Jahren wurde das Finanzierungssystem immer wie
der abgewandelt und den jeweiligen wirtschaftlichen
Verhältnissen angepaßt. Die Zahl der bis zum
ersten Weltkrieg mit finanzieller Hilfe der Verwal
tung erbauten Bergmannshäuser wird auf rund
8 000 geschätzt.
Die Jahre nach dem Kriege 1914/18 waren gekenn
zeichnet durch die ins Uferlose steuernde Markent
wertung. Langfristige Kredite waren nicht zu be
schaffen. Dem Bergmann war dadurch das Bauen
auf der bisherigen Grundlage unmöglich geworden.
Die zu dieser Zeit unter französischem Regime ste
hende Bergverwaltung ging in der Wohnungspolitik
notgedrungen andere Wege. Sie schuf an den
Schwerpunkten der Bergbaubezirke Siedlungen mit
Arbeitermiethäusern. Damit wurde zwar die Woh-
Dieses unserem Darlehensnehmer Werner Forst gehörende Haus liegt in einem neu erschlossenen Siedlungsgelände in
Wiebelskirchen, Labenacker. Das Bauwerk beweist in seiner Gestaltung die Aufgeschlossenheit des Bauherrn für modernes
Bauen und Wohnen. Die Außenanlagen sind ebenso geschmackvoll dem Gesamtrahmen angepaßt. — Das Wohnhaus ist ein
Einfamilienhaus, in dem die Tagesräume im Erdgeschoß und die Schlafräume und das Bad im Dachgeschoß untergebracht
sind.