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Saarbergleute einmal anders: Sie erholen sich im Hunsrück in gesunder Waldluft von den Strapazen des Alltags. Die Kosten
ihres Erholungsaufenthaltes werden aus Mitteln der Saarbergwerke bestritten
Sozialprogramm entwickelt, das in der Hauptsache
drei Schwerpunkte enthält:
1. Verbesserung des Bergarbeitertransportes
2 Verstärkung des Gesundheitsdienstes
3. Förderung des Wohnungsbaues
Für den saarländischen Bergbau ist die Frage des
Belegschaftstransportes von großer Bedeutung, da
im Gegensatz zu anderen Bergbaurevieren, wo die
Bergleute zum überwiegenden Teil in der Nähe der
Schachtanlagen wohnen, die Saarbergleute auf über
500 Ortschaften innerhalb des Saarlandes und 230
Wohnorte außerhalb der Grenzen des Bundeslan
des, vornehmlich den pfälzischen Raum, verteilt
sind Von der Gesamtbelegschaft der Saarberg
werke AG wohnen nur 35 % innerhalb der Vier-
Kilometer-Zone um die einzelnen Gruben. Für die
65 % der Belegschaftsmitglieder, die außerhalb
dieser Zone wohnen, beträgt der durchschnittliche
Anreiseweg zum Arbeitsplatz 18 km. Aus diesem
Grunde ist es verständlich, daß die zweckmäßigste
Durchführung des Belegschaftstransportes für die
Arbeitsbedingungen der Saarbergleute eine wich
tige Rolle spielt.
Bei der Beförderung der Bergleute werden schie
nen- und straßengebundene Transportmittel einge
setzt. Im Vordergrund steht dabei die Bundesbahn,
an deren Verkehrsnetz sich die Autobuslinien als
Zubringerdienst anschließen.
Nur dort sind Autobuslinien bis zur Arbeitsstätte
eingerichtet worden, wo die Benutzung der Bundes
bahn direkt ab Wohnort bzw unter Einschaltung
des Zubringerdienstes unzumutbare Abwesenheits
zetten vom Wohnsitz mit sich bringen würde. Diese
Direktverbindungen ermöglichen es den in den
Randzonen des Saarlandes (Pfalz, Hochwald) woh
nenden Bergleuten, täglich zu ihren Familien zurück
zukehren.
Unter Aufwendung erheblicher finanzieller Mittel
wird die Beförderung der Bergleute zu den Gruben
mit Autobussen der Saarbergwerke AG, der Bun
despost und der privaten Verkehrsunternehmen
durchgeführt Die Bemühungen der Saarbergwerke
AG, die Beförderung der Belegschaftsmitglieder
ständig zu verbessern, haben dazu geführt, daß das
Verkehrsnetz gegenwärtig auf insgesamt 170 ver
schiedene Bus-Linien ausgebaut werden konnte.
Angeregt durch Vorschläge des Unternehmens, hat
die Bundesbahndirektion im Schienenverkehr Fahr
planänderungen im Sinne einer Anpassung des
Zugverkehrs an die Schichtzeit der Bergleute vor
genommen
In einer soziologischen Arbeit über den Saarberg
mann wurde 1953 noch ausgeführt: „Für viele Berg
leute, die sehr weit vom Arbeitsort entfernt wohnen,
beträgt die Zeit der häuslichen Abwesenheit ca. 12
Stunden täglich und noch mehr.“ Den Bemühungen
der Saarbergwerke AG ist es zu verdanken, daß die
Zeit so langer häuslicher Abwesenheit vorbei ist.