Full text: 1961 (0089)

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Sozialprogramm dem Saarbergmann? 
m saarländischen Bergbau wurde der sozialen 
Betreuung der Belegschaft schon immer eine beson 
dere Beachtung geschenkt. Der Konkurrenzkampf 
der Kohle mit anderen Energieträgern und die 
damit verbundenen betriebsnotwendigen Rationali 
sierungsmaßnahmen und Verlegungsaktionen mach 
ten verstärkte Anstrengungen auf dem Gebiet der 
sozialen Fürsorge notwendig. Der Begriff der sozia 
len Sicherheit beinhaltet in betrieblicher Hinsicht 
zuerst einmal die Erhaltung der Arbeitsplätze. Da 
bei war und bleibt es immer Hauptziel der Unter 
nehmensleitung, die Arbeitsplätze für alle fleißigen 
und tüchtigen Belegschaftsmitglieder zu erhalten. 
Die Vermeidung von Entlassung kann als großer 
Erfolg im Sinne einer sozialen Befriedung des Saar 
bergbaus gewertet werden. Aber auch die institutio 
nelle Sozialarbeit wurde, den derzeitigen Gegeben 
heiten entsprechend, auf eine neue Grundlage ge 
stellt. Ein Teil der bisherigen Sozialeinrichtungen, 
wie Kindergärten, Haushaltschulen, Koch- und Näh 
kurse. war in den Nachkriegsjahren entstanden, als 
das staatliche Gemeinwesen nach den Kriegszer 
störungen erst wieder im Aufbau begriffen war. Es 
ist keinesfalls so, daß die Notwendigkeit der vor 
stehend erwähnten Sozialeinrichtungen verkannt 
würde, aber die betriebliche Sozialpolitik hat sich 
als Teil der gesamten Betriebspolitik in erster Linie 
den jeweiligen Änderungen der Lage eines Unter 
nehmens anzupassen. Hinzu kommt, daß die bis 
herigen Einrichtungen nur einen verhältnismäßig 
kleinen Teil der Belegschaftsmitglieder und ihrer 
Angehörigen zugute kamen. So besuchten Ende 
1959 nur 980 Bergmannskinder die Werkskinder 
gärten, während sich die Zahl der 3—6jährigen 
Kinder aller Belegschaftsmitglieder auf etwa 15 000 
beläuft. Ähnlich war die Situation bei den Haus 
haltungsschulen, den Koch- und Nähkursen. 
Es kam deshalb nach der Gründung der Saarberg 
werke Aktiengesellschaft darauf an, die bestehen 
den Sozialeinrichtungen so umzuformen und auszu 
bauen, daß sie hauptsächlich dem schaffenden 
Bergmann zugute kommen, daß in erster Linie das 
aktive Belegschaftsmitglied und seine Gesundheit 
in den Mittelpunkt der betrieblichen Sozialpolitik 
gestellt werden 
Dazu wurde von der Arbeitsdirektion ein neues 
Für 65 Prozent der Belegschaftsmitglieder der Saargruben, die insgesamt in rund 750 Ortschaften beheimatet sind, beträgt 
im Durchschnitt der Anreiseweg bis zum Arbeitsplatz für eine einfache Fahrt täglich 18 Kilometer. Einer ständigen Ver 
besserung des Bergarbeitertransports mit dem Ziel, Zeitgewinne für die Bergleute zu erzielen, widmet die Unternehmens 
leitung besondere Aufmerksamkeit.
	        
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