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Umfang und Erfolge der Staubbekämpfung
auf den Gruben der Saarbergwerke AG. von 1957 bis Ende 1959
Von Betriebsdirektor, Dipl.-Ing. G. Petilliot, Leiter der Staubbekämpfungsstelle
m Zuge der Intensivierung der Staubbekämp
fungsmaßnahmen auf den Gruben der Saarberg
werke wurde ab 1. Januar 1957 die Staubbekämp
fungsstelle als selbständige Dienststelle eingerichtet.
Aufgaben der Dienststelle waren zunächst die
Organisation und Überwachung aller technischen
Staubbekämpfungsmaßnahmen sowie des Staub
meßwesens. Ab März 1958 erhielt die Dienststelle
ihre besonderen Diensträume mit den dazugehöri
gen Labors in den Räumen des ehemaligen Zechen
gebäudes in St. Ingbert
Die Organisation der Staubbekämpfung und des
Staubmeßwesens erfolgte in enger Zusammenarbeit
mit der Hauptstelle für Staub- und Silikosebe
kämpfung beim Steinkohlenbergbauverein in Essen.
Auf diese Weise wurde die Staubmessung und
Staubbekämpfung im Einvernehmen mit dem Ober
bergamt Saarbrücken den üblichen Verfahren der
übrigen Bundesrepublik angeglichen.
Nach den vom Oberbergamt Saarbrücken geneh
migten Plänen wurden bisher ausgebildet:
Staubschutz
steiger
Staub
messer
Staub
beauftragte
1957
25
40
19
1958
13
11
2
1959
15
7
3
Zusammen
: 53
58
24
Die Staubbeauftragten (Bergingenieure) wurden in
3tägigen, die Staubschutzsteiger in 9tägigen und
die Staubmesser in 12tägigen Lehrgängen geschult.
Auf jeder Schachtanlage ist ein Meßtrupp, beste
hend aus einem Staubschutzsteiger (Meßtruppfüh
rer) und zwei Staubmessern (Arbeiter), tätig. Bei der
Staubbekämpfungsstelle sind zwei Meßtrupps im
Einsatz.
Nach Aufbau dieser Organisation war es möglich,
die Staubbekämpfung und Staubmessung, die in
geringerem Umfange bereits früher vorhanden war,
entsprechend den neueren Erkenntnissen zu inten
sivieren. Seit 1. Januar 1958 wird die gesamte
Staubmessung und Staubbekämpfung bei Saarberg
nach den Richtlinien der Hauptstelle für Staub- und
Silikosebekämpfung beim Steinkohlenbergbauver
ein Essen durchgeführt, die wesentlich ihren Nie
derschlag in den „Vorschriften des Oberbergamtes
Saarbrücken zum Schutze der Gesundheit gegen
Staubschäden vom 7. Dezember 1957“ gefunden
haben.
Um die Staubschutzsteiger und Staubmesser stets
über den neuesten Stand der Staubbekämpfung und
Staubmeßtechnik zu unterrichten, finden vierteljähr
lich Nachschulungen statt, an denen fast immer Ver
treter der Bergbehörde und der Arbeitsmedizini
schen Abteilung der Saarberg teilnehmen. Außer
dem wurden mit der technischen Staubbekämpfung,
der Staubmeßtechnik und der Auswertung der
Staubmessungen bekanntgemacht: a) 35 Ingenieure
und alle Betriebsführer unter Tage, b) alle Werks
ärzte, Ausbildungsleiter und Bergberufsschullehrer,
c) 2 Bergschuloberklassen und mehrere Bergschul
klassen.
Ebenfalls in Verbindung mit der Arbeitsmedizini-
schen Abteilung sind seit Ende 1959 an den Feier
schichten Vorträge vor den Aufsichtspersonen der
einzelnen Schachtanlagen mit folgenden Themen
gehalten worden: a) die Staubmeßtechnik und die
technische Staubbekämpfung, b) die Silikosebe
kämpfung aus medizinischer Sicht.
Diese Vorträge sollen demnächst in gekürzter Form
in der Werkszeitung „Schacht und Heim" veröffent
licht werden. Unter der Hauptüberschrift: „Kampf
gegen Staub und Silikose bei der Saarbergwerke
AG“ sind bereits 4 Aufsätze des Leiters der Staub
bekämpfungstelle mit folgenden Themen erschie
nen: a) Wesen und Ziel der Staubbekämpfungs
stelle, b) Unsere gebräuchlichsten Staubmeßgeräte,
c) Wie ein Staubmeßtrupp arbeitet und wie seine
Messungen ausgewertet werden, d) Mittel und Me
thoden der Staubbekämpfung.
Alle diese Veröffentlichungen, Vorträge und Schu
lungen dienen dem Zweck, die Staubbekämpfung
auch in den Betrieben auf eine möglichst breite
Basis zu stellen, um auch auf diese Weise den
Interessentenkreis immer mehr zu vergrößern.
Die vom Oberbergamt zugelassenen Staubbekämp
fungsmittel konnten durchweg wesentlich erhöht
und verstärkt werden.
Wasserrohre:
Obwohl das Gesamtgrubengebäude der Saarberg
werke von 1957 bis 1959 durch Stillegungen, Teil
stillegungen und Betriebseinschränkungen wesent-