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Speisepumpe für den 150 000 Kilowatt Turbosatz
vornehmlich gebaut, und zwar aus folgenden Grün
den: Sie sind billiger zu erstellen und wirtschaft
licher zu betreiben als Sammelschienenkraftwerke,
jedoch ist bei ihnen eine größere Ausfallwahrschein
lichkeit in Kauf zu nehmen.
Die Mahlanlage ist etwas anders aufgebaut als in
St. Barbara I, denn der neue Block arbeitet mit der
sogenannten Staubzwischenbunkerung, d. h. eine
Menge an feingemahlenem Kohlenstaub, die bei
voller Leistung etwa für fünf Stunden ausreicht,
wird in besonderen Bunkern aufbewahrt. Man er
reicht damit, daß der Kessel nicht auf den wenig
veränderlichen Austrag der Mühlen angewiesen ist,
und die erzeugte Dampfmenge schneller geändert
werden kann. Der Mahlprozeß wird jedoch kom
plizierter, da man den Sauerstoffeintritt in den
Kreislauf wegen der Selbstentzündung der Kohle
verhindern muß und die Trocknung nur mit Kessel
abgasen durchführen kann.
Die Kohle fällt, von Zuteilern gesteuert, aus den
Rohkohlenbunkern in drei Rohrmühlen. Jede Mühle
besteht aus einem sich drehenden zylindrischen Be
hälter, der zu einem Drittel mit Stahlkugeln — die
größten Kugeln haben einen Durchmesser von 6 cm
— gefüllt ist, zwischen denen die Kohle zerschlagen
und zerrieben wird. Um einen Eindruck von der
Größe einer Mühle zu bekommen, sei erwähnt, daß
die Mahlleistung maximal 35 Tonnen in der Stunde
beträgt und eine Kugelfüllung 46 Tonnen wiegt. Ein
zu jeder Mühle gehöriger sogenannter Brüden
ventilator saugt aus dem Kessel heiße Rauchgase,
denen zur Temperaturbeeinflussung noch kalte Ab
gase aus dem Kamin zugemischt werden, durch die
Rohrmühle hindurch. Hierbei wird der feingemah
lene Staub getrocknet, aufgewirbelt und in Zyklon
abschneidern wieder vom Trägergas getrennt. Durch
die Zentrifugalkraft scheiden sich die Kohleteilchen
aus dem rundgeschleuderten Gasstrom an der
Wand ab, werden in einem Trichter unter dem
Zyklon gesammelt und mittels Transportschnecken
in die Staubbunker befördert. Die oben aus dem
Zyklon austretenden Rauchgase werden in Tuchfil
tern vom letzten Kohlenstaub befreit und dann in
den Kamin zurückgeführt.
Der Kohlenstaub wird durch einen Zuteiler aus den
Staubbunkern der Trägerluft zugemischt, die aus
der vorgewärmten Frischluft abgezweigt und von
zwei besonderen Traglüftern auf eine genügend
große Geschwindigkeit gebracht wird. Sodann wird
er durch 24 Brenner in der Kesseldecke in die
Brennkammer eingeblasen. Zur Verbrennung wird
wie in St. Barbara I in jedem Brenner zusätzlich
noch seitlich Luft zugeführt, die vorher in zwei Luft
vorwärmern auf 400° C aufgeheizt wurde und die