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Das Kraftwerk St. Barbara
Beispiel für Wirkungsweise und Aufbau moderner Kraftwerke
Von Dipl.-Ing. Ulrich Müller
ährt man im Bliestal in Richtung Homburg, so
erblickt man bereits ausgangs Neunkirchen auf der
Anhöhe vor Bexbach die mächtigen Konturen eines
Kraftwerkes. Das ist das Kraftwerk St. Barbara,
das zur Zeit größte und modernste Kraftwerk der
Saarbergwerke AG.
Schon von weitem ist auch zu erkennen, daß das
Werk in zwei Abschnitten erbaut wurde. Von dem
gewählten Standpunkt aus liegt im Hintergrund der
ältere Teil, St. Barbara I, mitvier kleineren Kaminen,
der in den Jahren 1953/54 in Betrieb genommen
wurde und in dem zwei Maschinen mit einer Lei
stung von je 55 000 Kilowatt (= 75 000 PS) stehen.
Im Vordergrund erhebt sich der neue Teil, St. Bar
bara II, mit einem großen Kamin noch über dem Alt
bau; in ihm wurde im letzten Jahr eine Maschine
der bisher größten Bauart in Deutschland mit einer
Leistung von 150 000 Kilowatt in Betrieb gesetzt.
Das ist eine größere Leistung als für den Strom
eigenverbrauch der gesamten Gruben und Anlagen
der Saarbergwerke AG benötigt wird.
Kommt man näher an das Kraftwerk heran, so er
blickt man, direkt an die Straße angrenzend, die
weiträumige Schalt- und Umspannanlage, in der die
an hohen Gittermasten aufgehängten Freileitungen
enden. In großen Transformatoren wird die in den
Generatoren erzeugte elektrische Energie auf hohe
Spannungen gebracht, damit bei dem weiten Trans-
Ansicht des Kraftwerks St. Barbara von Süden her; rechts der 1. Bauabschnitt, links der 2. Bauabschnitt