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100 Jahre Bergmannstradition im Haustadter Tal
Von Albert Kreutz, Haustadt
Alljährlich treffen sich in den Sommermonaten
die Bergleute der einzelnen Zeichen, um einmal ab=
seits von den Fördertürmen in naturschöner Länd=
Schaft — im Haustadter Tal — sich zu freuen und
Erinnerungen auszutauschen. Ein Beweis für die
kameradschaftliche Verbundenheit sind die Fah=
nenweihen und Stiftungsfeste der Bergmannsver=
eine. Seit jeher ist es Sitte, an diesen Festtagen
Rückschau zu halten auf die bergmännische Tra=
dition der vergangenen Jahre.
Zechen am Fuße des Litermont
Früher war das Dorf Düppenweiler durch die in
der Umgebung vorkommenden Bodenschätze be=
rühmt. 1898 berichtet Heinrich Nießen, daß bei
Ausgrabung einer römischen Heizungsanlage bei
Beckingen angebrannte Kohlenreste gefunden wur=
Lern' kennen den Mann vom Leder nur recht,
Die rauhe Schale nicht scheue,
Tief unten im Herzen da funkelt es echt
Von Liebe, von Glaube und Treue!
den und daß etwa eine Wegstunde von dort
entfernt, bei Düppenweiler, Kohlenflöze zutage
treten. Diese Kohlenflöze findet man auf der
Gemarkung „Wilscheid" und am Ende des „Fried=
waldes"; allerdings handelt es sich hier um min=
derwertige Kohle.
Aber nicht nur Kohlenvorkommen wurden bei
Düppenweiler entdeckt. Erz fand man im Distrikt
„Faule Teilung", Kupfer grub man am „Welters=
berg". Im Tagebau wurde am „Walmersack"
schwarzer Kalk abgebaut. Vor 200 Jahren waren
verschiedene Stollen in Betrieb. In einem alten
Inventarverzeichnis der Kirche fand man folgende
Eintragung: „Zwey Leuchter vom Düppenweiler
Berg=Werck, Kupfer aus dunkel=gelber Farbe.
Kommen aus der Berg=Wercks=Kapelle anno 1730
in die Pfarrkirche von Düppenweiler". Somit muß
Haustadt feierte im Juni 1953 bereits die zweite Fahnenweihe. Unser Bild zeigt einen Ausschnitt aus dem damaligen Festzug