Full text: 1960 (0088)

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Das Abteufen eines Großblindschachtes 
mit Greifer und Trockenmauer Von Dipl.-Ing. Egon Weyand 
Zur seigeren Ausrichtung der Flöze Aster, 
Blücher und Blücher-Unterbank im Emsenbrunnen 
feld wurde auf der Grube Reden der Blindschacht 
4 Ost von der 7. zur 8. Sohle abgeteuft. Dieser 
Blindschacht erschließt eine Bauhöhe im Flöz Aster 
und je zwei Bauhöhen in den Flözen Blücher und 
Blücher-Unterbank mit einem Kohlenvorrat von 
970 000 Tonnen. 
Die Teufe des Blindschachtes beträgt 159 m ein 
schließlich des Sumpfes, der Turm ist mit der Seil 
scheibenkammer 18,8 m hoch. (Angaben über den 
Blindschacht 4 Ost sind in nachstehender Zahlen 
tafel enthalten.) 
ln der 7. Sohle liegt der Anschlag des Blindschach 
tes 4 Ost in einem Umbruch von 70 m Länge, der 
in einem Abstand von 7 m parallel zum Querschlag 
1 Ost aufgefahren worden ist, um beim Abteufen 
ein zügiges Entladen der Bergekübel, einen aus 
reichenden Lagerplatz für Formsteine, Sand, Ze 
ment und Schachteinbauten und später beim Abbau 
der drei Flöze einen genügend großen Material- 
bahnhof am Blindschacht zu erhalten. 
1. Die Abteufarbeiten im Blindschacht 
Die Bohrarbeit wurde zuerst mit den Bohrhämmern 
der Firma MEUDON, Type CPBJ, später mit der 
Teufe 
Maße 
Lichter 
Ausbruchs- 
Innen 
Außen 
Querschnitt 
querschnitt 
m 
m 
m 
m 2 
m 2 
1 
2 
3 
4 
5 
6 
Turm mit Seilscheibenkammer 
18,8 
2,9 X 3,9 
3,3 X 4,3 
11,3 
16,0 
Blindschacht 
150,0 
4,8 * 
5,6 * 
18,1 
28,0 
Sumpf 
9,0 
4,8 * 
5,6 * 
18,1 
28,0 
* — Durchmesser 
schwereren Type XPJ derselben Firma und Mono- 
bloc-Bohrstangen ausgeführt. Bis zum Einsatz des 
Scheidt-Greifers wurden nur Abschläge von 1,60 m 
in zwei Zündgängen hinter zwei Schießdämmen ge 
schossen, die im Blindschachtumbruch errichtet 
worden sind. 
Beim Abteufen der oberen 6 m des Blindschachtes 
wurde als Fördermittel ein Schrägaufzug anstelle 
eines kleinen Kübels eingesetzt, weil die endgültige 
aus gesteuert hat, wurde der Greifer angehoben 
Entladevorrichtung für den Bergekübel noch nicht 
eingebaut werden konnte. In seinem Aufbau ent 
spricht dieser Aufzug der Kippkübelförderung in 
tonnlägigen Schächten. Mit diesem Aufzug erreichte 
man beim Wegladen des Haufwerkes eine Leistung 
v on 2,8 m 3 /MS anstelle von 1,8 mVMS beim Laden 
von Hand, d. h. eine Leistungssteigerung von 55%. 
Bis zu einer Teufe von 25 m wurde das Haufwerk 
von Hand in Kübel geschaufelt. Danach setzte man 
einen Mehrschalengreifer — 0,3 m 3 Inhalt — am 
langen Seil der Firma Scheidt ein. Mit der Düster 
loh-Winde, die man zuerst im Sohlenanschlag auf 
gestellt und durch Drahtseile von der Schachtsohle 
und abgelassen. Im Durchschnitt ergaben drei Grei 
ferfüllungen einen vollen Kübel von 1100 I Inhalt. 
Durch den Einsatz des Greifers stieg die Leistung 
beim Laden von 1,8 m 3 /MS auf rund 6 m 3 /MS, also 
um 330 %. 
Um die Rüstzeiten beim Bohren zu verkürzen, ging 
man mit dem Einsatz des Greifers dazu über, Ab 
schläge von 2,10 bis 2,20 m Tiefe in einem Zünd 
gang zu schießen. Dadurch fiel das Haufwerk fein 
stückiger an, was sich auf die Ladeleistung günstig 
auswirkte, und der Sprengstoffverbrauch fiel auf 
1,25 kg/m 3 . 
2. Das Einbringen der Trockenmauerung und der 
Einbauten im Blindschacht 
Der Blindschacht 4 Ost wurde mit Betonformsteinen, 
die eine Festigkeit von 350 — 400 kg/cm 2 und ein 
Gewicht von 40 kg besitzen, in Trockenmauerung 
ausgebaut. Die Formsteine haben in der Draufsicht
	        
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