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Das Abteufen eines Großblindschachtes
mit Greifer und Trockenmauer Von Dipl.-Ing. Egon Weyand
Zur seigeren Ausrichtung der Flöze Aster,
Blücher und Blücher-Unterbank im Emsenbrunnen
feld wurde auf der Grube Reden der Blindschacht
4 Ost von der 7. zur 8. Sohle abgeteuft. Dieser
Blindschacht erschließt eine Bauhöhe im Flöz Aster
und je zwei Bauhöhen in den Flözen Blücher und
Blücher-Unterbank mit einem Kohlenvorrat von
970 000 Tonnen.
Die Teufe des Blindschachtes beträgt 159 m ein
schließlich des Sumpfes, der Turm ist mit der Seil
scheibenkammer 18,8 m hoch. (Angaben über den
Blindschacht 4 Ost sind in nachstehender Zahlen
tafel enthalten.)
ln der 7. Sohle liegt der Anschlag des Blindschach
tes 4 Ost in einem Umbruch von 70 m Länge, der
in einem Abstand von 7 m parallel zum Querschlag
1 Ost aufgefahren worden ist, um beim Abteufen
ein zügiges Entladen der Bergekübel, einen aus
reichenden Lagerplatz für Formsteine, Sand, Ze
ment und Schachteinbauten und später beim Abbau
der drei Flöze einen genügend großen Material-
bahnhof am Blindschacht zu erhalten.
1. Die Abteufarbeiten im Blindschacht
Die Bohrarbeit wurde zuerst mit den Bohrhämmern
der Firma MEUDON, Type CPBJ, später mit der
Teufe
Maße
Lichter
Ausbruchs-
Innen
Außen
Querschnitt
querschnitt
m
m
m
m 2
m 2
1
2
3
4
5
6
Turm mit Seilscheibenkammer
18,8
2,9 X 3,9
3,3 X 4,3
11,3
16,0
Blindschacht
150,0
4,8 *
5,6 *
18,1
28,0
Sumpf
9,0
4,8 *
5,6 *
18,1
28,0
* — Durchmesser
schwereren Type XPJ derselben Firma und Mono-
bloc-Bohrstangen ausgeführt. Bis zum Einsatz des
Scheidt-Greifers wurden nur Abschläge von 1,60 m
in zwei Zündgängen hinter zwei Schießdämmen ge
schossen, die im Blindschachtumbruch errichtet
worden sind.
Beim Abteufen der oberen 6 m des Blindschachtes
wurde als Fördermittel ein Schrägaufzug anstelle
eines kleinen Kübels eingesetzt, weil die endgültige
aus gesteuert hat, wurde der Greifer angehoben
Entladevorrichtung für den Bergekübel noch nicht
eingebaut werden konnte. In seinem Aufbau ent
spricht dieser Aufzug der Kippkübelförderung in
tonnlägigen Schächten. Mit diesem Aufzug erreichte
man beim Wegladen des Haufwerkes eine Leistung
v on 2,8 m 3 /MS anstelle von 1,8 mVMS beim Laden
von Hand, d. h. eine Leistungssteigerung von 55%.
Bis zu einer Teufe von 25 m wurde das Haufwerk
von Hand in Kübel geschaufelt. Danach setzte man
einen Mehrschalengreifer — 0,3 m 3 Inhalt — am
langen Seil der Firma Scheidt ein. Mit der Düster
loh-Winde, die man zuerst im Sohlenanschlag auf
gestellt und durch Drahtseile von der Schachtsohle
und abgelassen. Im Durchschnitt ergaben drei Grei
ferfüllungen einen vollen Kübel von 1100 I Inhalt.
Durch den Einsatz des Greifers stieg die Leistung
beim Laden von 1,8 m 3 /MS auf rund 6 m 3 /MS, also
um 330 %.
Um die Rüstzeiten beim Bohren zu verkürzen, ging
man mit dem Einsatz des Greifers dazu über, Ab
schläge von 2,10 bis 2,20 m Tiefe in einem Zünd
gang zu schießen. Dadurch fiel das Haufwerk fein
stückiger an, was sich auf die Ladeleistung günstig
auswirkte, und der Sprengstoffverbrauch fiel auf
1,25 kg/m 3 .
2. Das Einbringen der Trockenmauerung und der
Einbauten im Blindschacht
Der Blindschacht 4 Ost wurde mit Betonformsteinen,
die eine Festigkeit von 350 — 400 kg/cm 2 und ein
Gewicht von 40 kg besitzen, in Trockenmauerung
ausgebaut. Die Formsteine haben in der Draufsicht